Der BAK hat einen neuen Präsidenten, ein Sieg und drei Niederlagen in der Regionalliga für Berlin

Fangen wir mit dem Berliner Blick auf die Fußball-Regionalliga Nordost ganz unten an. Das Tabellenende ziert der BAK 07, nach acht Spieltagen, mit ganzen drei Punkten, erst ein einziges Saisontor erzielt und als einziges Team in dieser Saison noch ohne Sieg. Nach fast 22 Jahren hat sich die türkische Familie Han aus dem Verein zurückgezogen. Seit dem Juni 2023, der Präsident Ebubekir Han hatte sein Amt niedergelegt, führte der Jugendleiter Burak Isikdaglioglu den Verein provisorisch. Jetzt wurde mit Arthur Taubert, einem Berliner Unternehmer, ein neuer Präsident gewählt. Er möchte den Verein wieder stabilisieren. Der BAK ist seit Gründung der Regionalliga Nordost ununterbrochen dabei, übrigens als einziger Verein aus dem aktuellen Teilnehmerfeld. Das Ziel heißt Klassenerhalt und das bleibt ein anspruchsvolles Vorhaben. Mit ähnlichen Problemen wie der BAK hat auch der Gegner des vergangenen 8. Spieltags, der Chemnitzer FC zu kämpfen. Der BAK unterlag am Freitagabend, 22. September 2023 vor 365 Zuschauern im Poststadion zwar knapp, aber verdient mit 0:1. Bereits in der 4. Minute brachte Dejan Bozic die Himmelblauen Sachsen in Front und danach hätte sich die Truppe von Christian Tiffert nur selbst schlagen können. Selbst eine über zehnminütige Überzahl, nach der Roten Karte für Roman Eppendorfer in der 81. Minute nach einer Notbremse, reichte nicht für einen BAK-Treffer. So bleibt es bei der Horrorbilanz. Da kann man dem neuen Präsidenten und Trainer Jeffrey Seitz nur alles Gute wünschen.

Am darauffolgenden Samstag mussten der BFC Dynamo und der FC Viktoria auswärts antreten. Es wurde ein Sieg und eine Niederlage. Viktoria gewann in Jena beim FC Carl-Zeiss und schaffte es in dieser Saison doch tatsächlich, mal mehr als nur ein Tor im Spiel zu erzielen. Kapitän Berk Inaler brachte Viktoria in Front und Elias Löder konnte für Jena ausgleichen. Diren Günay erzielte in der 65. Minute das 2:1 und dabei blieb es bis zum Schlusspfiff vor 3.969 meist enttäuschten Zuschauern im Ernst-Abbe-Sportfeld. Eine Bestnote verdiente sich der 19-jährige Torhüter Maximilian Kinzig.

In Leipzig beim 1. FC Lok holte sich der BFC Dynamo einen Punkt ab. Vasileios Dedidis brachte die Weinroten in der 69. Minute in Front, mehr als den Ausgleich in der 81. Minute durch Abwehrspieler Jesse Sierck ließen sie nicht zu. Der BFC verlor in der Schlussphase Mc Moordy King Hüther mit Rot-Gelb nach einer vermeintlichen Tätlichkeit. Beide haben jetzt 15 Punkte auf dem Konto und bleiben in Tuchfühlung mit den Spitzenteams.

Am Sonntag empfing die VSG Altglienicke den FC Energie. Der Endstand von 2:1 für die Gäste aus der Lausitz stand bereits zur Halbzeitpause fest. Tim Heike traf zum 1:0 und zum 2:1, zwischenzeitlich hatte der Ex-Cottbusser Ali Abu-Alfa ausgeglichen. Für die Volkssportler war mehr drin. Cottbus bleibt dem Spitzenreiter Greifswalder FC auf den Fersen. Die Greifswalder überrollten Herthas Zweite mit 5:2. Zur Halbzeitpause hielten die Herthaner noch ein 1:1, dann kam der Einbruch, bis zur 78. Spielminute schraubten die Norddeutschen das Ergebnis auf 5:1, ehe in der 90. Minute durch den Treffer von Mustafa Abdullatif das Endergebnis etwas freundlicher gestalten konnte.

Hans-Peter Becker

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Sieg und Niederlage für die Berliner Profimannschaften

Ist das jetzt eine Krise? Die Situation zumindest ungewohnt, wettbewerbsübergreifend kassierte der 1. FC Union die vierte Niederlage in Folge. Am 5. Spieltag der Bundesliga entführte die TSG Hoffenheim die Siegpunkte aus der Alten Försterei. Die TSG Hoffenheim wirkte abgeklärter und der Sieg war keinesfalls glücklich. Für den Verein aus dem Südwesten war es der Sieg Nummer Fünf hintereinander.

“In der ersten Halbzeit war es eine Nicht-Leistung – in der zweiten Halbzeit war es so, wie es eigentlich sein soll. Da hat die Mannschaft gezeigt, wozu sie fähig ist. Diese Bereitschaft haben wir im ersten Durchgang leider nicht an den Tag gelegt”, so Union-Cheftrainer Urs Fischer. Er fügte hinzu: “Auch solche Phasen gehören zur Entwicklung einer Mannschaft dazu, damit muss man umgehen können. Es wäre schön, wenn es immer nur bergauf gehen würde, aber manchmal muss man einen Schritt zurück gehen, um zwei nach vorne zu machen.”

Urs Fischer hat hier die richtigen Worte gefunden. Einer seiner Vorgänger im Amt des Union-Cheftrainers, Sascha Lewandowski, hatte in einem Pressegespräch mal geäußert, dass egal wie gut du ein Spiel planst, deine Möglichkeiten zu einem Matchplan zusammenfasst, am Ende gehört auch immer eine Portion Matchglück dazu. Dieses erwähnte Matchglück wollte sich an diesem Samstagnachmittag in dem wie immer vollbesetzten Stadion in der Wuhlheide einfach nicht einstellen. Die Steigerung in der zweiten Halbzeit war beachtlich. Fischer wechselte zur Halbzeit Brendan Aronson aus. Für ihn kam David Datro Fofana, der sichtlich mit seinen Dribblings für Belebung sorgte. Im Abschluss fehlte das Glück. In der 59. Minute hatte Kevin Behrens die Riesenchance auf den Anschlusstreffer. Er traf das leere Tor nicht, halt fehlendes Matchglück. Alles andere als glücklich agierte Leonardo Bonucci, er wurde in der 81. Minute ausgewechselt.

Am nächsten Spieltag geht es zum Aufsteiger nach Hoffenheim, sollte auch das in die Hose gehen, darf von einer Krise gesprochen werden. Bis hierher ist noch nichts passiert.

Bei der Hertha darf man sich die Augen reiben, der erste Auswärtssieg war zugleich der Dritte in Folge. Sie wundern sich, warum es in Kiel wieder zwei so völlig unterschiedlich Halbzeiten gegeben hat. Was den Eisernen fehlte, in Kiel konnte sich Hertha über fehlendes Matchglück nicht beklagen. Pikant, ausgerechnet der Kieler Junge Fabian Reese, sorgte mit seinem erfolgreich verwandelten Elfer in der Nachspielzeit für die Entscheidung.

Hans-Peter Becker

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Volleyball 2.Bundesliga Damen: BBSC Berlin fährt doppelte Punkte ein

VC Olympia Berlin – BBSC Berlin                         0:3

BBSC Berlin – RC Sorpesee                                     3:0

Doppelspieltag in der Hauptstadt für den BBSC – zunächst am Samstagnachmittag beim VC Olympia. Die Talente aus Hohenschönhausen taten sich schwer gegen die Köpenickerinnen, produzierten viel zu häufig durchaus vermeidbare Fehler und dem Team von VCO-Trainer Manuel Hartmann gelang es nicht, die Lokalrivalen ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Beim BBSC lief es auch noch nicht ganz rund, aber die Erfahrung des Stammsechsers – bis auf Neuzugang Emily Radügge schon in der vergangenen Saison gemeinsam auf dem Feld – zahlte sich letztlich aus. Youngster Radügge, frisch von der 2. Mannschaft des SC Potsdam in Berlin eingeflogen, überzeugte Trainer und Publikum zudem mit einem sehr konzentrierten Angriffsspiel auf der Mittelblockposition und wurde völlig zu Recht zur MVP des Samstags gewählt.

21 Stunden später wartete der RC Sorpesee in der Hämmerlinghalle auf die Gastgeberinnen. Der BBSC startete mit dem Schwung des Vortags in die Partie. Bei den Berlinerinnen griffen die aus den Vorjahren bekannten Abläufe schon etwas besser, während die Sauerländerrinnen immer nur bis Satzmitte mithielten. Dann wechselten sich eigene Fehler der Gäste und das zeitweise überzeugende Angriffsspiel der Berlinerinnen ab – der BBSC holte sich drei ungefährdete Satzgewinne.

Zur BBSC-MVP des Sonntags wählte Trainer Julian Schallow Zuspielerin und Kapitänin Katharina Kummer. Bei den Gästen erhielt Michelle Henkies die Ehrung.

So blieben die sechs Punkte des Wochenendes in Köpenick. Trotzdem zeigte sich Trainer Jens Tietböhl realistisch: „Wir sind spielerisch noch nicht weit, wie ich mir das vorstelle, wir machen zu viele eigene Fehler und haben in der Organisation und in der Abstimmung auf dem Spielfeld noch ganz schön Reserven. Die sechs Punkte sind gut für die Seele, dürfen aber den Blick darauf nicht verstellen, dass auf uns noch eine Menge Arbeit wartet, um das notwendige Niveau zu erreichen. Und dazu gehört natürlich auch das Ziel, die anderen Neuzugänge schrittweise an das Niveau der zweiten Liga heranzuführen.“

Am nächsten Wochenende tritt der BBSC auswärts in Dingden an, ehe 14 Tage später am Samstag, dem 14.10.2023 um 18:00 Uhr das Heimspiel gegen Emlichheim auf dem Programm steht.

Für den BBSC am Wochenende im Einsatz: Marie Dreblow, Rebekka Hauri, Angelina Meyer, Katharina Kummer, Stephanie Utz, Roxana Vogel, Annalena Grätz, Annika Kummer, Antonia Heinze, Jovana Dordevic, Antonia Lutz, Alina Gottlebe-Fröhlich, Daniela Ligaschewa, Kristina Bognar, Emely Radügge, Leni Kirchhoff

Burkhard Kroll/BBSC Berlin

Foto: © 2023 Mimoza Veliu/Jammin-Photostudio&Gallery

Regionalliga Nordost – BFC siegt mit neuem Trainer, BAK mit Teilerfolg

In der Regionalliga sorgte ein Trainerwechsel für Aufregung. Überraschend hatte beim BFC Dynamo Trainer Heiner Backhaus um Entlassung aus seinem Vertrag gebeten. Er wollte unbedingt wechseln und wurde als neuer Trainer von Alemania Aachen vorgestellt. Der Neue ist in Berlin kein Unbekannter und sogar in der Hauptstadt bzw. in West-Berlin geboren. Dirk Kunert beendete im Jahr 2000 seine Spielerkarriere bei Hertha II und betreute anschließend die U 17 und U 19 im selben Verein. Zuletzt hatte Ihn der FC Carl-Zeiss Jena verpflichtet. Sein Einstand kann durchaus als gelungen bezeichnet werden. Der BFC besiegte am Freitagabend, 15.09.2023 im Sportforum im Berlin-Brandenburg Derby den SV Babelsberg 03 mit 3:0. Die Tore erzielten vor 2.721 Zuschauern Tobias Stockinger sowie Amar Suljic, der zweifach traf. In einem hart umkämpften Spiel fiel die endgültige Entscheidung erst in der Schlussphase der Partie. Schiedsrichter Hannes Ventzke verteilte insgesamt acht gelbe Karten, davon sechs für Babelsberger Akteure.

Viktoria Berlin spielte im Stadion Lichterfelde (der Kicker verortet als Spielstätte immer noch den Jahnsportpark) gegen Aufsteiger FC Eilenburg 0:0. Die überlegenen Himmelblauen vergaben zahlreiche Chancen und hatten in der Schlussphase Glück, den Eilenburgern wäre fast fast der Lucky Punch geglückt. Am Ende feierten die Gäste den Punktgewinn, wie einen Sieg und blieben so zum dritten Mal in Folge ungeschlagen. Viktoria hat jetzt nach sieben Spieltagen 12 Punkte.

Herthas Zweite, erstaunlich gut in die Saison gestartet, lief gegen den FC Carl-Zeiss Jena lange einem Rückstand hinterher. In der 86. Minute konnte der eingewechselte Myziane Maolida zum 1:1 Endstand ausgleichen.Wohl dem Regionalligisten, der so einen Spieler auf der Bank hat. Sein Tor war sehenswert, Dribbling in den Strafraum, fünf Verteidiger umkurvt und erfolgreich abgeschlossen. Eigentlich ist er für diese Liga überqualifiziert.

Die VSG Altglienicke kehrte mit einem 2:1 Auswärtssieg aus dem Rostocker Ostseestadion zurück. In der Tabelle holen sie weiter auf und empfangen am Sonntag, 24.09.2023 im Jahnsportpark den FC Energie Cottbus.

Weiter auf dem Wege der Besserung scheint der BAK 07 zu sein. In Leipzig, bei der BSG Chemie holten sie immerhin einen Punkt. Sie bleiben als einzige Mannschaft der Regionalliga Nordost weiter sieglos und sind Tabellenletzter. Nach dem Rückzug von Hauptsponsor Han fehlen doch finanzielle Mittel. Im Poststadion hoffen sie, dass es trotzdem am Ende reichen wird, die Klasse zu halten. Der Tabellenletzte steigt am Ende auf jeden Fall ab.

An der Tabellenspitze marschiert der Greifswalder FC, als einzige Mannschaft in der Liga noch ungeschlagen, aktuell mit 17 Punkten.

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Hans-Peter Becker

© 2023 Foto: Becker

Union verliert erneut und Hertha holt sich den zweiten Saisonsieg

Bisher hatte in der Wertung des Spieltages unserer Berliner Proficlubs vor allem der 1. FC Union für Freude gesorgt. Der gerade zurückliegende Spieltag brachte mal ein umgedrehtes Resultat. Am 4. Spieltag der Bundesliga am Samstag, 16. September 2023 unterlagen die Eisernen in Wolfsburg mit 1:2. Das Ergebnis kurz auf einen Nenner gebracht, Wolfsburger Effizienz schlug Köpenicker Fleiß. Zudem war es der berühmte Fehler zu viel. Die Gäste aus der Hauptstadt versuchten ein schnelles Führungstor zu erzielen. Der Spieler, der für bisher für Tore der Eisernen sorgte, ermöglichte durch seinen Ballverlust und Fehlabspiel den Wolfsburger Führungstreffer nach nur 12 Spielminuten. Zwar gelang durch Gosens der Ausgleich. Fast postwendend gingen die Wolfsburger wieder in Führung. Union betrieb großen Aufwand, es fehlte die Präzision und so praktizierten sie schlussendlich brotlose Kunst und kassierten die zweite Niederlage in Folge. „Nach der Pause hatten wir viel Ballbesitz und haben uns einige gute Gelegenheiten erspielt, die wir leider nicht genutzt haben. Da müssen wir einfach effizienter sein. Das ist sicherlich ein Vorwurf, den wir uns heute gefallen lassen müssen. Am Ende des Tages war es eine unnötige Niederlage”, analysierte Cheftrainer Urs Fischer die Partie. Für die einen war es eine unnötige Niederlage und für die anderen eine hervorragende Verteidigungsleistung. Egal wie gut du spielst, eine Portion Matchglück gehört immer dazu und das hat die Eisernen gerade verlassen.

Einen Tag später mussten die Profis von Hertha BSC ran. Der Gegner aus Braunschweig ist ähnlich schlecht in die Saison gestartet. Braunschweigs Trainer Jens Härtel hatte sich mit seiner taktischen Aufstellung für die erste Halbzeit völlig vercoacht. Das 3-4-1-2 sollte das Mittelfeld verdichten, ein hohes Gegenpressing ermöglichen und so den Spielaufbau erschweren. Pal Dardai vertraute auf ein 4-2-3-1 und seine Flügelzange Marten Winkler und Fabian Reese. Es war erstaunlich, wie viel Flankenbälle die Braunschweiger Abwehr zuließ. Zur Pause lagen die Gäste mit 0:2 hinten durch Tore von Haris Tabakovic. Mit Beginn der zweiten Halbzeit stellte Braunschweig um, taktisch wurde es ein 4-3-3 und die Gäste wurden gefährlicher. Der dritte Treffer von Tabakovic machte alles klar und sorgte für Jubel nach dem Schlusspfiff. Bemerkenswert war die Zuschauerzahl, es passierten offiziell 43.528 Zahlende die Stadiontore. Leider verletzte sich Marton Dardai und fällt länger aus. Im Tor gab Robert Kwasigroch sein Debüt in der zweiten Bundesliga. Ein Torwartproblem hat die Hertha wohl nicht.

Hans-Peter Becker

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Aufholjagd erfolgreich: Füchse gewinnen gegen Hannover-Burgdorf 34:33

Die Dramatik des Spiels kulminierte in der Schlussminute. Beim Stand von 33:33 trugen die Füchse ihren letzten Angriff vor. Fabian Wiede wurde am Kreis hart bedrängt. Hannover wollte in den Gegenangriff starten. Die Aktion wurde jedoch durch einen Pfiff unterbrochen. Der ballführende Hannoversche Spieler stoppte und warf den Ball leicht in Richtung Mitte. Die sogenannte „30-Sekunden“-Regel, die kurz vor Schluss gilt, verlangt jedoch, das ABLEGEN des Balles. Die Folge: Rot gegen ihn und 7 Meter für die Gastgeber – sechs Sekunden vor dem Schlusspfiff. Hans Lindberg verwandelte zum glücklichen 34:33-Sieg.

Zuvor hatten die 8419 Zuschauer ein Füchse-Spiel mit Licht und Schatten erlebt. Zwar lagen die Berliner nach fünf Minuten mit 3:2 in Führung, doch bereits in der Anfangsphase wurden die Probleme in ihrem Spiel sichtbar. Fehlwürde, schlechte Zuspiele, Ballverluste, Unkonzentriertheiten und nur durchschnittliche Leistungen der Torhüter Kirejew und Milosavljev (ab 15. Minute) ermöglichten den vom ehemaligen Bundestrainer Christian Prokop hervorragend eingestellten Gästen aus Niedersachsen ihr Tempospiel aufzuziehen. Dabei erwiesen sich besonders die U-21-Weltmeister Uscins und Fischer zwei Monate nach ihrem Triumph in der Max-Schmeling-Halle als treffsichere Schützen. Sechs Treffer steuerten sie in den ersten 20 Minuten zur Führung ihrer Mannschaft bei. „Über weite Strecken haben wir nicht zu unserem Abwehrspiel gefunden“, räumte Füchse-Trainer Jaron Siewert nach der Partie ein. Mit drei Toren Rückstand (18:21) gingen die Gastgeber in die Pause.

Der verheißungsvolle Wiederbeginn mit zwei Toren verpuffte, weil sich das Füchse-Spiel erneut als zu fehlerhaft erwies. Bei sechs Toren Rückstand (39.) schien sich eine Heimniederlage abzuzeichnen. Mit einer Umstellung in der Deckung (vom 6:0-Riegel auf ein 5:1 mit Fabian Wiede in der Spitze) schien ein Ruck durch die Reihen der Berliner zu gehen. Angeleitet vom Spielmacher Nils Lichtlein holten der treffsichere Lasse Andersson, Mathias Gidsel mit sichtbarer Steigerung und Linksaußen Tim Freihöfer (erst ab zweiter Hälfte im Einsatz) Tor um Tor auf. Nach 55. Minuten lagen die Füchse erstmals wieder in Führung – 33:32. In der dramatischen Endphase verwarfen beide Mannschaften einige Bälle, sodass es in der letzten Minute des Spiels zum dramatischen Showdown kam.

Auf die Füchse warten jetzt die beiden Aufsteiger. Am Freitag, 22. September 2023 sind sie beim HBW Balingen-Weilstetten zu Gast und am Sonntag, dem 1. Oktober 2023 kommt der ThSV Eisenach in den Fuchsbau.

Für die Füchse erfolgreich: Gidsel 8, Lindberg 7/4, Andersson 7, Lichtlein 4, Freihöfer 3, Marsenic 2, Wiede 2, Tollbring 1

Herbert Schalling

Volleyball 2. Bundesliga Damen: BBSC mit Auftaktniederlage in Oythe

VfL Oythe – BBSC Berlin                3:0 (17,16, 20)

Mit einer überraschend deutlichen 0:3-Auswärtsniederlage startete der BBSC beim letztjährigen Tabellenfünften in die neue Saison. Zwar beide Teams personell verändert seit dem letzten Aufeinandertreffen, doch vor allem die neuen japanischen Trümpfe stachen für die Niedersachsen.

Der BBSC hatte in allen Sätzen bereits zur Satzmitte einen Rückstand auf die Gastgeberinnen, die überlegen ihr Spiel zu Ende brachten. Auf Oyther Seite (mit Ambitionen zum Aufstieg in die Liga Pro) überzeugten vor allem die beiden Neuzugänge aus Japan mit bestechend guter Annahme und Abwehr sowie platzierten Angriffsschlägen. Berlins Trainer Jens Tietböhl wählte Gastgeber-Libera Yurika Mizoguchi zur MVP des Abends – auf Berliner Seite erhielt Annika Kummer die Auszeichnung.

Tietböhl analysierte klar, dass wir „nie den Hauch einer Chance gegen eine sehr gute Oyther Mannschaft hatten. Wir waren besonders in den Elementen Aufschlag und Annahme völlig unterlegen. Die Abwehr war im vergangenen Jahr eigentlich unsere Stärke, doch Oythe war viel schneller, wacher und kämpferisch besser.“

Da wartet auf das leicht verjüngte Team noch eine Menge Arbeit, um die notwendige Qualität für die Liga wieder auf das Spielfeld zu bringen. Viel Zeit bleibt nicht, denn bereits am Samstag geht es um 16:00 Uhr im Berliner Sportforum auswärts gegen den VC Olympia, ehe am Sonntag um 15:00 Uhr der RC Sorpesee in der Hämmerlinghalle zu Gast ist. Hoffen wir, dass die mit Fußverletzung am Samstag ausgeschiedene BBSC-Außen Jovana Dordevic bald wieder fit wird und sich die Verletzung als nicht zu schwer herausstellt. Von dieser Stelle aus wünschen wir Jovana gute Besserung!

Für den BBSC im Einsatz: Marie Dreblow, Angelina Meyer, Katharina Kummer, Roxana Vogel, Annalena Grätz, Annika Kummer, Jovana Dordevic, Antonia Lutz, Emely Radügge, Leni Kirchhoff

Quelle: Burkhard Kroll/BBSC

Verlängerung, Penalty und zwei Punkte zum Saisonauftakt für die Eisbären

Vor dem Spiel wurden die Silbermedaillengewinner der letzten Weltmeisterschaft geehrt. Sechs trugen das Eisbärentrikot und drei aus Ingolstadt. Die Einlaufkinder waren diesmal etwas größer geraten, die U 17 Mannschaft der Eisbären präsentierte stolz ihren Meisterpokal und übernahm den Part, den sonst die Bambinis absolvieren dürfen. Neu war auch das Video zur Einstimmung der Zuschauer auf das Spiel.

Die U 17 der Eisbären präsentierten ihren Meisterpokal.

Mit leichter Verspätung und geleitet von zwei Schiedsrichtern und einem Linienrichter ging es dann los mit dem ersten Spiel der Saison 2023/24. Der vierte Schiedsrichter kehrte nach ca. Was die Reihenbesetzung betraf, so stürmten Leo Minuten auf das Eis zurück, was passiert war, ließ sich auch nach dem Spiel nicht klären.

Was die Reihenbesetzung betraf, so stürmten Leo Pföderl und Marcel Noebels nicht gemeinsam. Den Platz von Nobels nahm Neuzugang Frederik Tiffels ein. Wie beim Eishockey üblich ging es gleich zur Sache, zunächst mit Vorteilen für die Eisbären. Etwas Zählbares kam dabei nicht heraus. Selbst die Riesenchance eines 5 zu 3 Überzahlspiels ließen sie ungenutzt. Die überstandene Unterzahl beflügelte die Gäste, die besser und besser in das Spiel fanden. Das erste Spieldrittel verlief torlos.

Im Mittelabschnitt übernahmen die Gäste die Initiative, hatten mehr Spielanteile und nutzten in der 26. Minute ein Powerplay für ihr erstes Saisontor. Der Torschütze war Wojciech Stachowiak. Da mussten sich die Eisbären schon gewaltig schütteln und zeigen, dass sie über Comebackqualitäten verfügen. Die Gäste steuerten zu oft die Strafbank an, sechs Strafminuten allein im Mitteldrittel mussten verteidigt werden. Das kostete Kraft, jedenfalls gelang in der 35. Minute der Ausgleichstreffer. Marcel Noebels vollendete eine tolle Vorarbeit von Neuzugang Ben Finkelstein. Es stand wieder pari und so begannen beide den Schlussabschnitt.

Ingolstadts Goalie M. Garteig hielt 32 Schüsse.

Im Schlussabschnitt bewahrheitete sich die Aussage von Marcel Noebels. „Allzu viele Tore werden wir heute nicht mehr sehen.“ Bis in die Schlussminuten bemühten sich beide um den siegbringenden Treffer. Der Stadionsprecher verkündete die beiden letzten Spielminuten und auf dem Videowürfel stand nach wie vor das 1:1. Die Schlusssirene bedeute Nachschlag für die Mannschaften und 13.910 Zuschauer in der Halle.

Was im Schlussabschnitt vermieden werden konnte, Strafzeiten zu ziehen, passierte in der Overtime. Die Eisbären konnten ihr 4 zu 3 Überzahlspiel nicht nutzen, dann waren die Gäste dran, in den letzten 25 Sekunden der Overtime saßen gleich zwei Eisbären auf der Strafbank. Der Puck war mit der Sirene im Tor, der Videobeweis bestätigte, der Schuss kam zu spät.

Im Penaltyschiessen fiel die Entscheidung zugunsten der Eisbären. Beide Trainer äußerten nach dem Spiel, dass eine gewisse Nervosität, es war das erste Spiel der Saison, zu spüren war. Zu viele Fehlpässe prägten das Spiel auf beiden Seiten. Insofern war die Punkteteilung nach den regulären 60 Minuten ein gerechtes Ergebnis. Der Eisbärenspieler des Tages, Marcel Noebels, Schütze des Ausgleichstores und eines erfolgreich verwandelten Penaltys sah das genauso.

Das nächste Heimspiel steht erst am 1. Oktober 2023 an. Auf die Eisbären wartet jetzt eine Serie von vier Auswärtsspielen.

© Foto: Stephan Wenske

Hans-Peter Becker

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Spieldaten:

DEL 1. Spieltag 15.09.2023 19:30 Uhr MB-Arena Berlin

Eisbären Berlin – ERC Ingolstadt 2:1 n. P. (0:0, 1:1, 0:0, 0:0, 1:0)

Aufstellungen
Eisbären Berlin: Hildebrand (Stettmer) – Melchiori, Finkelstein; Müller, Wissmann (C); Geibel, Ellis (A); Nowak – Tiffels, Boychuk, Pföderl; Noebels (A), Byron, Ronning; Veilleux, Eder, Heim; Mik, Wiederer, Bartuli – Trainer: Serge Aubin

ERC Ingolstadt: Garteig (Williams) – Bodie, Hüttl; Maginot, Jobke; Wagner, Edwards; Zitterbart – Krauß, Rowe, Simpson; Friedrich, Höfflin, Bertrand; Henriquez Morales, Pietta, Nijenhuis; St. Denis, Stachowiak, Bailey – Trainer: Mark French

Tore
0:1 – 25:13 – Stachowiak (Rowe, Simpson) – PP1
1:1 – 34:46 – Noebels (Finkelstein, Müller) – EQ
2:1 – 65:00 – Byron – PS

Strafen
Eisbären Berlin: 10 (2, 4, 0, 4, 0) Minuten – ERC Ingolstadt: 12 (4, 6, 0, 2, 0) Minuten 

Schiedsrichter

Marc Iwert, Bastian Steingross (Vincent Brüggemann, Marcus Höfer)

Zuschauer
13.910

DFB crasht Basketballparty

Da gelingt der Deutschen Basketball-Nationalmannschaft Historisches und mitten in den Jubel platzt die Meldung, dass der Fußballnationaltrainer seinen Hut nehmen muss. Historisch, ein bisschen war auch das, erstmals in der Geschichte des DFB lief der Vertrag nicht aus oder wurde das Amt zur Verfügung gestellt.

War es ein blöder Zufall oder haben die Verantwortlichen beim DFB wirklich nichts von der Basketball-WM mitbekommen? Der Auftritt der Fußballer zwang zum Handeln. Es scheint für die berufenen Spieler keine Ehre mehr zu sein, für Deutschland spielen zu dürfen. Warum ist das in anderen Sportarten anders? Im Feldhockey, im Volleyball, im Eishockey, Handball und die Krönung, jetzt im Basketball, hier ist eben das Feuer und die Begeisterung zu spüren, im Nationaltrikot auflaufen zu dürfen.

Was läuft da falsch im Fußball?

Vor den Leistungen unserer Basketballer und ihrem Trainer Gordon Walter Herbert verneigen wir uns. Es waren auch fünf Spieler von ALBA Berlin beteiligt.

Hans-Peter Becker

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Die letzte Spielzeit vergessen machen – Eisbären starten in die 30. DEL Saison

Die Eisbären hatten sich für die obligate Pressekonferenz zur Eröffnung der Saison 2023/24 etwas Besonderes einfallen lassen. Die anwesenden Journalisten (es waren nur Männer anwesend) durften auf der Spielerbank Platz nehmen. Unter dem Videowürfel wurde das Podium errichtet und er wurde genutzt für ein kleines Werbevideo. Die Feuertöpfe, Bestandteil der Einlaufshow, kamen zum Einsatz. Der vorsorgliche Hinweis von Eisbären-Pressesprecher Leo Imme, trotz der schwül-heißen Witterung draußen, bei der Wahl der Kleidung an das gut gekühlte Innenklima der Arena zu denken, erwies als hilfreich.

Traditionell eröffnete der Hauptsponsor der Eisbären, die GASAG, diesmal durch die Pressesprecherin Ursula Luchner, die Pressekonferenz. Die GASAG geht jetzt in die 28. Saison mit den Eisbären. Nachhaltigkeit, ein wichtiges Thema für einen Energieversorger und angesichts der Sportart Eishockey wohl von besonderer Bedeutung. Ab dieser Saison soll es bei den Eisbären einen hauptamtlichen Beauftragten für Nachhaltigkeit geben. Das Ziel heißt, klimaneutrales Eishockey. Für diese energieintensive Sportart kein leichtes Unterfangen. Die ersten Schritte bei den Eisbären werden getan, die Programmhefte für die Spieltage wird es nur noch in digitaler Form geben, das Auslegen von Klatschpappen wird eingestellt und die Fahrten zu den Auswärtsspielen sollen vorrangig mit der Bahn absolviert werden.

Der Hauptteil der PK galt natürlich dem sportlichen. Hinter den erfolgsverwöhnten Eisbären und ihrem treuen Anhang liegt eine Spielzeit zum Vergessen. Die Playoffs wurden verpasst und zeitweise befanden sie sich in Abstiegsgefahr. Darin lag auch der Grund, dass seit nunmehr sechs Monaten kein Eishockey mehr in der Arena gespielt wurde. In der kommenden Saison soll sich das auf keinen Fall wiederholen. Die Playoffs erreichen und dann ist alles möglich, so umriss Stephane Richer, der Sportdirektor, die Zielstellung. „Wir wollen zu den Topteams der Liga gehören.“ Personell wurde dafür einiges getan. Die Konkurrenz hat allerdings auch nicht geschlafen. Zu dem amtierenden Meister München, Mannheim und den Eisbären werden sich ein bis zwei Überraschungsteams gesellen. Sieht man sich die Personaltableaus an, sollten vor allem die Kölner Haie dafür prädestiniert sein.

Eisbärenkabine

Der erste Gegner für die Eisbären am 15. September werden die Ingolstädter Panther sein, wohl die Überraschungsmannschaft der letzten Saison. Das wird gleich ein harter Prüfstein, zu Recht verwies Richer auf das bisherige Abschneiden der Panther in der Champions-League. Der neue Kapitän der Eisbären, Nordamerikarückkehrer Kai Wissmann, sieht die Mannschaft gut vorbereitet. Verloren gingen in der Vorbereitung lediglich die drei Vergleiche mit den tschechischen Mannschaften. Zuletzt bestritten sie ein Turnier in Bremerhaven siegreich.

Für die Fans endet am 15. September die eishockeylose Zeit. Für den ersten Spieltag wurden bereits 13.000 Karten im Vorverkauf abgesetzt. Ebenso zufrieden sind die Eisbären, mit den über 5.000 verkauften Dauerkarten und wer Karten für die Stehplatzkurve haben will, sollte sich beeilen, für die ersten fünf Heimspiele ist sie fast ausverkauft.

Das neue Ausweichtrikot. © Foto 2023 Hans-Peter Becker

Zum Abschluss der PK gab noch Extraschmankerl. Vorgestellt wurde das Ausweichtrikot für die neue Saison. Das Trikot trägt nicht das Eisbären-Logo, sondern einen Eisbären aus der Commodore C46 oder Amstrad CPC Ära. Die Grafiken waren damals wegen der sehr geringen Auflösung sehr stufig. Das erste Trikot wurde dem Chef der GASAG Georg Friedrichs überreicht, mit der Rückennummer 28, als Dank für 28 Jahre Sponsoring. Sonst trägt die Nummer 28 der Neuzugang Patrice Cormier. Noch eine kleine Notiz am Rande, wer bei den Eisbären über die letzte Saison spricht, muss eine Zahlung in die Mannschaftskasse leisten.

Hans-Peter Becker

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