
Die Fußballsaison 2024/25 ist im bezahlten Fußball weitgehend beendet. Für vier Profiteams stehen die Relegationsspiele noch aus. Aus Berliner – und etwas erweitert aus Brandenburger Sicht steht kein Anhänger mehr zwischen Hoffen und Bangen. In der 3. Liga vergeigte Energie Cottbus im letzten Drittel der Saison einen möglichen Durchmarsch von der Regionalliga in die 2. Bundesliga. Am 31. Spieltag waren sie als Tabellenzweiter zum Auswärtsspiel zu den Münchner Löwen gereist und kassierten eine 1:5 Niederlage. Anschließend konnte die Mannschaft von Pele Wollitz lediglich zwei Siege und ein Unentschieden holen. Die Hoffnung wurde wieder belebt durch den unerwarteten Sieg am vorletzten Spieltag beim FC Hansa in Rostock. Am letzten Spieltag, vor über 18.000 Zuschauern im LEAG Energie – ehemals Stadion der Freundschaft, gingen sie gegen den FC Ingolstadt mit 1:4 unter. Zu viel Unruhe und fehlende Finanzen sind wohl die Ursache für den Leistungsabfall. Ein bisschen schade, ein Berlin-Brandenburg Derby zwischen Energie und Hertha wäre in der kommenden Saison ein besonderer Leckerbissen gewesen. Vielleicht klappt es ja im DFB-Pokal.

Eine Klasse über den Cottbusern absolvierte Hertha eine durchwachsene, weit unter den Erwartungen gebliebene Saison. Unerklärlich, die Heimschwäche der Alten Dame, würden nur die Spiele im Olympiastadion zählen, wäre Hertha abgestiegen. Ganze 17 Zähler blieben nur in Berlin, vier Siege, fünf Unentschieden und acht Niederlagen. Ähnlich schlecht war in den Heimspielen Aufsteiger und wieder Absteiger SSV Ulm. Ja, hätte sich Fabian Reese nicht bei einem Vorbereitungsspiel gegen Cottbus verletzt. Er bleibt in Berlin, bei der Lizenz muss noch nachgebessert werden. Mit Spannung wird jetzt die Mitgliederversammlung erwartet. Nach dem Trainerwechsel lief es besser. Im letzten Saisonspiel, vor über 66.000 Zuschauern zeigte der Kader, was hätte erreicht werden können. Es war ein Unentschieden, mangelnde Chancenverwertung, ein Spiegelbild der Saison.
In der Beletage des Deutschen Profifußballs lief es für den 1. FC Union alles andere als optimal. Eine Zeitlang schwebte wieder das Abstiegsgespenst über der Alten Försterei. Wie im Westend wurde während der Saison der Trainer gewechselt und die Truppe konnte stabilisiert werden. Ende gut, erst einmal alles gut, könnte aus Berliner Sicht formuliert werden. Allerdings sind die Ansprüche höher. Von Meistertiteln auf überregionaler Ebene sind beide aktuell weit entfernt. Dafür sind in Berlin andere Sportarten zuständig.
Hans-Peter Becker