Füchse bleiben auf Kurs Champions League

29:26-Sieg gegen Gummersbach

Der Gedanke drängt sich förmlich auf, was wäre gewesen, hätten die Füchse nicht Hans Lindberg gehabt? Nicht nur, dass der 42-Jährige wieder mit der Präzision eines Uhrwerkes seine Siebenmeter verwandelte. Diesmal acht bei acht Versuchen, und dazu steuerte er noch zwei Tore von seiner Stammposition auf Rechtsaußen bei. Nein, es geht um die Phase Mitte der zweiten Hälfte, als den Gastgebern sage und schreibe zehn Minuten kein Treffer aus dem Spiel heraus gelang, den Gästen dagegen sieben. Hätte Lindberg da nicht dreimal eiskalt vom Punkt verwandelt, den Füchsen wäre die Partie wohl vollends entglitten.

Zwar waren die Verantwortlichen von einer schweren Aufgabe ausgegangen, schließlich spielen die Oberbergischen eine „überragende Saison“, wie Sportvorstand Stefan Kretzschmar bemerkte, aber dass ihr Team so kräftig durchgeschüttelt werden würde und der Erfolg auf des Messers Schneide stand, kam dann doch etwas überraschend.

Mit dem Rückenwind des Euro League Sieges in Nantes starteten die Gastgeber gut. Der Tabellen-Sechste aus Gummersbach zeigte sich beeindruckt und geriet nach ausgeglichener Startphase immer mehr ins Hintertreffen. Der „vier Tore Vorsprung zur Halbzeit war leistungsgerecht“, wie Trainer Jaron Siewert fand. Für das 16:12 hatten wieder mal die bekannten Namen gesorgt. Neben Hans Lindberg waren Matthias Gidsel, Lasse Andersson und Max Darj die Torschützen, während von Linksaußen durch Jerry Tollbring nichts gelang (Tim Freihöfer machte es in der zweiten Hälfte kaum besser).

In der zweiten Hälfte schien die Partie zunächst einen ähnlichen Verlauf zu nehmen. Gummersbach kämpfte mit seinem jungen Team bravourös, die Füchse hielten jedoch erstens dagegen und zweitens ihren Torvorsprung. Bis eben jene eingangs geschilderte Zitterphase begann, die in ihrem Tiefpunkt zur ersten und einmaligen, glücklicherweise auch nur kurzzeitigen Führung des VfL Gummersbach führte – 23:24/53.

Routiniert und clever und unterstützt durch zwei erstklassige Paraden von „Milo“ Milosavljev lösten sich die Füchse jedoch wieder und drehten unter dem Jubel der 8735 Zuschauer die Partie zum 29:26-Sieg. Drei Spieltage vor Schluss behaupteten die Berliner damit ihren Vorsprung auf Tabellenplatz zwei vor der SG Flensburg-Handewitt. Weil sich in der kommenden Woche die Nationalmannschaft trifft – Nils Lichtlein ist als einziger Füchse-Spieler dabei – geht es in der Bundesliga für die Füchse erst am 18. Mai mit dem Auswärtsspiel beim TSV Hannover-Burgdorf weiter.

Für die Füchse erfolgreich: Wiede (2), Darj (3), Andersson (5), Lindberg (10/8), Gidsel (7), Freihöfer (1), Kopljar (1)

Herbert Schalling

Eisbären feierten ihren 10. Meistertitel

Im Spiel fünf der Finalserie, am Freitagabend, 26. April 2024 machten die Eisbären den 10. Meistertitel perfekt. Jede Serie, im Viertelfinale gegen Mannheim, im Halbfinale gegen Straubing endete im Spiel fünf. Lax formuliert, nach vier Spielen hatten sie sich den Gegner ausgeguckt und wussten, was zu tun ist. Die Kadertiefe, Trainingsplanung sowie die Spielvorbereitung taten ihr Übriges. Die Playoffs begannen am 17. März 2024 alles andere als optimal für die Eisbären. Eine 1 zu 7 Niederlage gegen den Erzkontrahenten Adler Mannheim verhieß nichts Gutes. Es folgten vier Siege, enge Spiele, am Ende siegten die Eisbären.

Im Halbfinale, Spiel Zwei lächelte der Eishockeygott. In dem bisher längsten Spiel in der Playoff-Historie der DEL erlöste ein Schuss von Ty Ronning, der von Lean Bergmann abgefälscht wurde, alle Beteiligten. Effektiv waren 110 Minuten und 40 Sekunden im Eisstadion Am Pulverturm gespielt. Es folgte ein 3:2 in Berlin, Straubing revanchierte sich mit einem Sieg Am Pulverturm und zwang in Spiel Fünf die Eisbären in die Overtime. Dieses Mal dauerte es nur exakt drei Minuten und wieder waren es Lean Bergmann als Vorbereiter und Ty Ronning als Vollstrecker, die für das Spielende sorgten. Das Finale war erreicht, eine enge Serie wurde gewonnen.

Am 8. März 2024 fand das letzte Spiel der Hauptrunde statt. Die Fischtown Piguins aus Bremerhaven gewannen 2:1 und sicherten sich den ersten Tabellenplatz und ließen die Eisbären hinter sich. In der Pressekonferenz nach dem Spiel verabschiedete sich der Trainer des Überraschungsteams der Saison mit den Worten: „Vielleicht sieht man sich in dieser Saison ja noch einmal wieder.“ Thomas Popiesch sollte recht behalten. Bremerhaven erreichte das Finale. Sein Traum, Bremerhaven zum Meister zu machen, erfüllte sich nicht. Seit 2016 trainierte er die Pinguins, jetzt wurde bekannt, dass er künftig in der DEL 2, in Krefeld arbeiten wird.

Am 1. Mai fuhren sie sonnenbebrillt im Cabriobus vor, im Feiern sind Eishockeyspieler genauso hart, wie auf dem Eis, jubelnd begrüßt von tausenden Fans auf dem Platz vor Arena. Der gerade henkellose Meisterpott war natürlich dabei. Er hatte bei den Feierlichkeiten seine Tragegriffe eingebüßt. Für fünf Eisbären (Leonard Pföderl, Frederik Tiffels, Tobias Eder, Kai Wissmann und Jonas Müller) geht zur Nationalmannschaft und auch Meistertrainer Serge Aubin wird direkt dabei sein. Zusammen mit Alexander Sulzer wird er den Bundestrainer Harold Keis bei der am 10. Mai 2024 beginnenden Weltmeisterschaft unterstützen.

Die Saison ist für die Fans des schnellen Kufensports noch nicht ganz vorbei. Das erste Gruppenspiel für die Auswahl des Deutschen Eishockeybundes ist für Freitag, 10. Mai 2024 angesetzt, erster Gegner ist die Auswahl der Slowakei.

Hans-Peter Becker

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Fotos: © Stephan Wenske

Berliner Pokal – Viktoria und Makkabi schaffen es ins Finale

Bei hochsommerlichem Wetter wurden am 1. Mai 2024 die Halbfinalbegegnungen im Berliner Fußballpokal ausgetragen. Für Lichtenberg 47 zerplatzte der Traum vom Finale im eigenen Stadion und TuS Makkabi hat die Chance zur Titelverteidigung. Am 25. Mai 2024 findet das Endspiel im Hans Zoschke Stadion im Rahmen des Finaltags der Amateure statt.

Der einzig im Wettbewerb verbliebene Regionalligist Viktoria benötige die Verlängerung. In der 104. Spielminute erzielte Laurenz Dehl den erlösenden Treffer für die Himmelblauen. Die Gäste, der letztjährige Absteiger aus der Regionalliga, brachten alles auf den Platz, was irgendwie ging. Die Verlängerung hatten sie sich verdient. Am Ende fehlten die Kräfte und Viktoria rettete die knappe Führung ins Ziel.

Trainer Wolfgang Sandhowe (rechts) wird langsam Stammgast im Berliner Pokalfinale, hier 2018 mit dem BSC, unterlagen damals dem BFC Dynamo mit Trainer Rene Rydlewicz Foto: Christian Zschiedrich

Das Spiel in Lichterfelde hatte um 13 Uhr begonnen und eine Stunde später wurde an der Fischerstraße die Begegnung zwischen Sparta und TuS Makkabi angepfiffen. Kurios, erst vor drei Tagen am 28. April 2024 hatte es diese Paarung am selben Ort in der Oberliga gegeben. Das Oberligapunktspiel konnten die Spartaner mit 3:1 gewinnen. Im Halbfinale drehten die Schützlinge von Trainer Wolfgang Sandhowe den Spieß um und gewannen ihrerseits mit 3:1.

Das Spiel war heiß umkämpft. In der ersten Halbzeit gab es keine Tore. In der 56. Minute fiel das 1:0 für Makkabi, der Ausgleich dann in der 63., ein Doppelschlag in der 71. und 74. Minute brachte den Pokalverteidiger auf die Siegerstraße. Das Spiel war mehrfach unterbrochen und in der 83. Minute sah der Spartaner Max Michael Konrad die rote Karte. Der Liveticker vermerkte 14 Minuten Nachspielzeit.

Hans-Peter Becker

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Titelverteidigung mit Ausrufezeichen

Die Berlin Recycling Volleys sind zum 14. Mal Deutscher Meister. Mit einem eindrucksvollen letzten Sieg und einer der besten Saisonleistungen holten die Hauptstädter auch den dritten Sieg in der Playoff-Finalserie, um den Meistertitel gegen den VfB Friedrichshafen erneut zu verteidigen. Ein ausverkauftes Tollhaus Max-Schmeling-Halle sah die Berliner mit 3:0 (25:16, 25:16, 25:17) siegen. In seinem letzten Spiel für den neuen, alleinigen Rekordmeister wurde Timothée Carle umjubelter MVP.

Nach vier Spielen, 2:2 Siegen und 9:9 Sätzen gab es zwischen beiden Mannschaften nicht mehr viele Geheimnisse und so begegneten sich die Teams in unveränderten Formationen. Die BR Volleys saugten die Energie in der ausverkauften Arena direkt in sich auf und münzten diese in einen guten Start um. Die Lautstärke nach dem ersten Punkt wurde noch einmal übertroffen, als die Videochallenge Marek Sotolas Aufschlag auf der Linie zeigte (5:3). Wie in den letzten zwei Spielen waren die Berliner Mittelblocker Tobias Krick und Nehemiah Mote direkt auf Betriebstemperatur und punkteten fleißig (9:3, 14:10). Der Berliner Zug rollte im Auftaktdurchgang unaufhaltsam, Aufschlag und Block-Abwehr waren eine Wucht und Fornals Aufschlagfehler beendete den Spielabschnitt (22:12, 25:16).

In der Satzpause hielt sich der Pole die Ohren zu, während die Zuschauer 120 Dezibel auf das Messgerät brachten, wofür Sponsor Mazars 6.000 Euro an den Nachwuchs spenden wird. Das Bild auf dem Spielfeld blieb unverändert. Die BR Volleys diktierten auch den nächsten Satz früh und zwangen Lebedew zur Auszeit (6:1). Sotola war im Angriff kaum zu stoppen, dazu blockte auch Timothée Carle (13:9, 16:10). Lebedew wechselte nach dem Außenangreifer Peter auch Zuspieler Batak aus. Als Krick dann gegen Superlak blockte, ging auch dieser vom Feld (20:13). Aufseiten der Hauptstädter kam Cody Kessel und erzielte die letzten zwei Punkte zum nächsten Satzgewinn per Angriff und Block (25:16).

Mit einem Berliner Block wurde auch der dritte Durchgang eröffnet (3:0) und als Friedrichshafen sich noch einmal herankämpfte (10:9), drehte Tim Carle in seinem letzten Spiel für die Berlin Recycling Volleys noch einmal so richtig auf. Der Franzose blockte und griff spektakulär an (17:11). So war der Titelverteidiger auf dem Weg zur Rekordmeisterschaft nicht mehr zu stoppen. Ab dem 21. Berliner Punkt erhebten sich mehr als 8.500 Fans. Schließlich war es Tobi Krick, der den letzten Block der Saison setzte (25:17). Anschließend feierte der Volleyballtempel beide Mannschaften, den Deutschen Meister und Vizemeister absolut würdig.

Stimmen zum Spiel
Tobias Krick: „Wir haben nach dem 0:2 Widerstand geleistet und auch in Friedrichshafen das nötige Glück gehabt, um in dieser Serie zurückzukommen. Wir hatten eine großartige Teamchemie und jeder wurde gebraucht. Insgesamt war es eine konstante Saison von uns und wir konnten sie krönen. Es ist unglaublich, was hier heute los war. Das ist einzigartig im Volleyball. Zum Glück konnten wir unseren überragenden Fans heute zeigen, was wir können.“

Kaweh Niroomand: „Dieser Tag ist etwas ganz Besonderes. Wenn ich diese Bilder und Emotionen in der Arena hier sehe, erinnere ich mich, wie wir angefangen haben, das hier aufzubauen – vor 86 Zuschauern in Reinickendorf. Heute stehen wir hier und es sind fast 9.000 Menschen in der Halle und feiern diese Mannschaft. Das Team hat eine letzte, fantastische Leistung gebracht und dieser Moment der Rekordmeisterschaft ist unbeschreiblich.“

BR Volleys Formation
Timothée Carle + Ruben Schott (AA), Nehemiah Mote + Tobias Krick (MB), Johannes Tille (Z), Marek Sotola (D) und Satoshi Tsuiki (L) | Eingewechselt: Leon Dersivaj, Cody Kessel, Daniel Malescha

Bestwerte
Sotola 17 Punkte, 3 Blocks, 67 % Angriffsquote | Carle 15 Punkte, 2 Blocks | Tille 4 Asse | Schott 80 % Annahme- und Angriffsquote

Christof Bernier

Pressefoto / Credit: Justus Stegemann

Bis auf Viktoria 89 gab’s vier Niederlagen für die Berliner

BAK 07 verlor zu Hause 0:1 gegen den Greifswalder FC und die VSG Altglienicke gab zu Hause die Punkte durch ein 2:3 gegen FC Eilenburg ab. Hertha BSC II kommt, nun kaum erwartet, ein bisschen in Bedrängnis. Im Berlin-Derby kassierten die jungen Herthaner vor 876 Zuschauer (erneut) eine 2:3-Niederlage. Die Zuschauerzahl lag knapp über dem Durchschnitt für die Spiele der Viktoria im Stadion Lichterfelde.

Im Vergleich mit Cottbus, es kamen 11.532 Besucher und wollten das Spiel gegen Lok Leipzig sehen, sah das eher bescheiden aus. Energie verteidigte mit dem 4:3 Sieg die Tabellenführung. Die Gäste, die mit Trainer Tomislav Piplica einen alten Bekannten mit nach Cottbus brachten (9 Jahre, von 1999 bis 2008 stand er im Energietor), machten dem Aufstiegsaspiranten das Leben schwer. Erst in der Schlussphase durch Tore von Heike (87.) und Shcherbakovski (90+3) drehten die Cottbuser das Spiel und versetzten das Stadion in Ekstase.

Der BFC Dynamo konnte beim Tabellenvorletzten Hansa Rostock II nicht punkten, verlor 2:3 und verliert damit den Anschluss, sieben Punkte Rückstand auf Energie Cottbus, der Aufstieg ist passe. Na ja, drei Spieltage gibt es ja noch und als nächster Gegner kommt Cottbus nach Hohenschönhausen. Es ist vorbei, schade, das Verletzungspech kam zur Unzeit. Viktoria 89 als Tabellenvierter, hat ebenso keine Aufstiegschancen mehr.

Der 32. Spieltag beschert dem Hertha-Nachwuchs ein Heimspiel im Jahnstadion. Gegen Rot-Weiß Erfurt ist noch lange nicht gewonnen, zumal sich die Formschwäche aus den letzten Begegnungen fortzusetzen scheint. Hertha II kann froh sein, dass BAK 07 mit nur 19 Punkten, deutlich abgeschlagen, die rote Laterne ziert. BAK muss ins Karl-Liebknecht-Stadion nach Babelsberg. Die 03er sind immerhin Tabellenfünfter mit 49 Punkten – gefolgt von der VSG Altglienicke, mit 48 Punkten. Am 32. Spieltag, steht das schwere Auswärtsspiel für die VSG in Jena gegen Carl-Zeiss an.

Im Sportforum muss der BFC Dynamo beweisen, was gegen Tabellenführer Energie Cottbus in ihm steckt. Der Titelkampf könnte im Falle eines Dynamo-Sieges noch mehr in Spannung versetzt werden. Der Greifswalder FC steht nur zwei Punkte hinter Cottbus, wird im Heimspiel gegen FSV Zwickau alles für einen Sieg tun und dazu dem BFC tags zuvor alle die Daumen drücken.

Im Stadion Lichterfelde tritt der Chemnitzer FC zum Spiel gegen Viktoria an. Besonderen Reiz haben die Lokal-Derbys, vor allem, wenn es in Leipzig, im Bruno-Plache-Stadion, Lok gegen Chemie heißt. Für beide geht es nicht mehr um allzu viel, es steht trotzdem einiges an Prestige auf dem Spiel.

Bitter aus Berliner Sicht, dass der BAK so gut wie abgestiegen ist. Hansa II wird es wohl auch erwischen, sollte die Erste den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga nicht schaffen, müssen sie auf jeden Fall zurück in die Oberliga. Der 16. Tabellenplatz ist aktuell sechs Punkte entfernt und mehr als neun Punkte sind nicht mehr zu vergeben.

Christian Zschiedrich

Spiel fünf erzwungen! Showdown in Berlin

Die BR Volleys kehren für ein letztes Heimspiel in ihren Volleyballtempel zurück. Nachdem der Titelverteidiger in einem dramatischen vierten Playoff-Finale mit einem 3:2-Auswärtssieg (23:25, 25:15, 23:25, 25:19, 15:13) den Ausgleich gegen den VfB Friedrichshafen erzielte, kommt es am Sonntag (28. Apr 2024 um 16.00 Uhr) in der Max-Schmeling-Halle zum Entscheidungsspiel. Die Mannschaft um MVP Nehemiah Mote konnte mit insgesamt 19 Blockpunkten nach 1:2-Satzrückstand noch einmal zurückkommen.

Das am Samstag erfolgreiche Berliner Team ging in unveränderter Formation in der bis auf den letzten (Steh)platz gefüllten SPACETECH ARENA zu Werke. Den ersten Punkt für die Hauptstädter erarbeitete Nehemiah Mote und knüpfte damit direkt an seine starke Angriffsleistung aus Spiel drei an. Nach gutem Start stoppte der Häfler Block um Masso zweimal Ruben Schott (8:9), aber Mote revanchierte sich für seinen Kapitän beim Kubaner (10:9). Auch Marek Sotola und Timothée Carle griffen sich die Häfler Angreifer am Netz (14:13). Doch der VfB fand in Person von Fornal immer wieder eine gute Lösung (17:19). Bis zum Satzende blieb das Friedrichshafener Sideout anschließend stabil (21:24). Zwei Satzbälle wehrten die BR Volleys ab, dann packten die Hausherren in Person von Superlak zu und waren vor ihrer Kulisse obenauf (23:25).

Nach mäßigem Start in den zweiten Durchgang ersetzte Cody Kessel Spielführer Schott und Satoshi Tsuiki konnte sich in der Abwehr mehrfach auszeichnen (7:7). Mote bot durchweg eine absolute MVP-Performance auf Berliner Seite und setzte zusammen mit Tille drei Blocks in Folge (12:8). Wie am Samstag stand Tobias Krick bei dieser wichtigen Aufschlagserie an der Linie (16:10). Der zehnte Berliner Block brachte Lebedew zum Wechsel, so kam Young für Fornal. Aber Punkte sammelte weiter die Hauptstädter (21:12) und den Satz durfte Kessel beenden (25:15).

Die “Blockparty“ ging zunächst weiter (Carle gegen Superlak 3:1), dann aber wackelte die Annahme gegen Peter ein erstes Mal gehörig (3:6). Aufseiten der Gastgeber war Fornal zurück und punktete wieder verlässlich (7:11), dazu setzte Savonsalmi den Männern in Schwarz einmal mehr mit seinem Service zu (9:14). Kessels Serie brachte die BR Volleys zurück ins Rennen um Satz drei (14:15) und Sotolas Ass besorgte sogar die Führung (17:16). Dann drehte der Meister von 2015 aber angetrieben vom Publikum wieder das Geschehen. Superlaks Ass und Sotolas Fehler gaben Friedrichshafen das Momentum zurück (19:21) und Masso beendete diesen Satz (23:25).

Der nächste Block von Mote gegen Masso zeigte schnell, dass das Pendel in Satz vier wieder in die andere Richtung ausschlagen sollte (6:2). Friedrichhafens Bester, Jan Fornal, servierte allerdings noch einmal bis zum Ausgleich (12:12). Dann nahmen die BR Volleys mit besserer Block-Abwehr das Heft des Handels endgültig wieder in die Hand (21:16). Wer anders als Mote besorgte den Tiebreak (25:19). So bekam das Volleyball-Drama seinen fünften Akt und die mitgereisten Fans sowie die Zuschauer beim Public Viewing in Berlin durfen weiter hoffen. Und das Duell Masso gegen Mote ging weiter. Diesmal griff der Kubaner wieder zu (3:4), aber nach einem Sotola-Ass waren die BR Volleys auf der Siegerstraße und wechselten mit 8:5 die Seiten. Ein Netzroller-Ass von Peter ließ noch einmal Hoffnung beim VfB aufkommen (11:12), doch nach zwei Friedrichshafener Aufschlagfehlern waren Tille & Co im Ziel (15:13).

Damit fügten die Berliner im entscheidenden Moment den Häflern die erste Heimniederlage seit Mitte November zu. Somit haben sich die Hauptstädter die Gelegenheit erarbeitet, das Kunststück von 2022 zu wiederholen und einen 0:2-Rückstand erneut wettzumachen. Nachdem der Volleyballtempel bereits zu Spiel drei ausverkauft war, ist der Ansturm auf die Tickets erneut riesig. Ruben Schott und seine Nebenmänner dürfen auf den maximalen Rückhalt hoffen.

Stimmen zum Spiel
Johannes Tille: „Es war ein Wechselbad der Gefühle. Die zwei verlorenen Sätze gehen zu 23 weg und auch da hatten wir Chancen. Im Gegensatz liefen unsere gewonnenen Sätze recht locker von der Hand. Daher war es schon spannend, was im fünften Satz passieren würde. Bis zu den zwei Aufschlagfehlern zum Abschluss war es ein gutes Hin-und-her. Ich hatte aber auch keine Zweifel, dass wir das noch schaffen. Jetzt freuen wir uns riesig auf Sonntag. Vielleicht können wir den Samstag noch einmal übertreffen und die Saison krönen.“

Joel Banks: „Zunächst möchte ich mich bei allen Fans und Unterstützern bedanken, die heute mit uns hier unten waren. Das war ein umkämpftes und nicht immer schönes Volleyballspiel von beiden Seiten. Das Team mit dem längeren Atem konnte sich durchsetzen. Mit etwas Abstand werden beide Mannschaften vielleicht sagen, dass sie dieses Match auch 3:1 oder 3:0 hätten gewinnen können. Aber aufgrund der klaren Sätze zwei und vier sah ich uns in Summe auch vorn. Vor allem bin ich stolz auf meine Mannschaft, mit welcher Einstellung sie in den fünften Satz gegangen ist.“

BR Volleys Formation
Timothée Carle + Ruben Schott (AA), Nehemiah Mote + Tobias Krick (MB), Johannes Tille (Z), Marek Sotola (D) und Satoshi Tsuiki (L) | Eingewechselt: Leon Dervisaj, Daniel Malescha, Cody Kessel

Bestwerte
Sotola 24 Punkte, 7 Blocks, 2 Asse | Mote 19 Punkte, 6 Blocks, 71 % Angriffsquote | Carle 14 Punkte, 3 Asse

Das letzte Playoff-Finale:
Spiel 5 | 28. Apr 2024 | Sonntag | 16.00 Uhr | Max-Schmeling-Halle

Christof Bernier

Pressefoto / Credit: Alexander Hoth

European League – Schwächephase kostet Sieg

Füchse – HBC Nantes 33:33

Es hat wieder nicht gereicht. Rund 52 Stunden nach dem kräfteverschleißenden Unentschieden im Bundesliga-Spiel gegen den THW Kiel konnten die Füchse auch in der European League gegen das französische Spitzenteam aus Nantes nicht gewinnen.

Die Gäste kamen mit dem Rückenwind des Pokalsieges den Paris in die deutsche Hauptstadt und lieferten dem EL-Titelverteidiger von Anbeginn ein Spiel auf Augenhöhe. In der temporeichen Partie konnten sich die Gastgeber nach 15 Minuten zum ersten Mal freispielen und einen zwei-Tore-Vorsprung herauswerfen, der nach 20 Minuten sogar noch angewachsen war – 12:8/20. Die Füchse mussten in dieser Partie auf Spielmacher Nils Lichtlein verzichten, der sich am Sonntag verletzt hatte. Für ihn übernahm zumeist Fabian Wiede das Kommando im Rückraum.

Mit einem 17:15 und hoch motiviert, kamen die Berliner aus der Halbzeitpause zurück. Beide Mannschaften boten weiter Handball auf hohem Niveau, wobei sich am Spielverlauf und der Füchse-Führung zunächst nichts änderte. Im Gegenteil, nach 45 Minuten stand ein fünf Tore Plus – 27:22. Danach jedoch entglitt den Gastgeber die Spielkontrolle. Nantes-Torwart glänzte mit Paraden, die Füchse verloren einige Bälle im Spielaufbau und Hans Lindberg vergab einen Siebenmeter. Eins kam zum anderen. „Vielleicht waren wir ein wenig müde und haben dadurch einige Fehler gemacht. Eine Mannschaft wie Nantes mit ihrer Qualität nutzt diese Situation und bestraft uns“, analysierte Kreisspieler Mijajlo Marsenic. Offenbar fordern die lange Saison und die relativ dünne Spielerdecke ihren Tribut. Kurz vor Schluss lagen die französischen Gäste sogar in Führung. Mit letztem Einsatz gelang Tim Freihöfer Sekunden vor Schluss noch das 33:33. „Aber es ist noch nichts verloren. Dennoch wissen wir, wie schwer es ist, in Nantes zu spielen. Da hätte uns ein kleines Polster sicherlich gutgetan. Nichtsdestotrotz startet die Partie dort jetzt wieder von vorne“, fand Kapitän Paul Drux.

Das Rückspiel findet am nächsten Dienstag, 30.04.2024 in Nantes statt. Davor müssen die Füchse in der Bundesliga zur MT Melsungen reisen (27. April).

Für die Füchse erfolgreich: Wiede (2), Andersson (7), Lindberg (2/2), Gidsel (9), Freihöfer (5), Teigum (2), Marsenic (4), Drux (2)

Herbert Schalling

Der dreifache Ty Ronning bringt den Erfolg – Eisbären holen dritten Sieg der Serie

DEL Playoff Finale Spiel 4

23.04.2024 19:30 Uhr Arena am Ostbahnhof

EHC Eisbären Berlin – Fischtown Pinguins Bremerhaven 4:1(1:0/0:1/3:0)

Serienstand 3:1

Wie nicht anders zu erwarten, war das vierte Spiel der Finalserie lange Zeit eine enge Kiste. Das erste Drittel verlief mit leichten Vorteilen und einem Treffer für die Eisbären. Sie benötigten dafür ein Powerplay und fast 18 effektive Spielminuten. Das Torschussverhältnis von 9 zu 3 für die Eisbären unterstrich diesen Eindruck.

Im Mittelabschnitt wandelte sich das Bild. Es muss eine wirksame Kabinenpredigt von Thomas Popiesch gegeben haben. Sie kamen mit Macht und spielten alles oder nichts. Zwei Strafen für die Eisbären kamen ihnen zu Hilfe. Der Ausgleichstreffer fiel in der 32. Minute, da war allerdings die Strafbank leer. Die Unterzahl-Spezialteams der Eisbären machten einen guten Job. Gegen das Geschoss von Phillip Bruggisser von der blauen Linie war aber kein Kraut gewachsen. So gingen diese 20 effektiven Spielminuten an die Gäste. Die Eisbären schienen beeindruckt oder hatten sie bereits mehr Körner verbraucht als Bremerhaven? Nach dem Spiel sagte Eisbären-Kapitän Kai Wissmann, das erste Drittel war gut, das zweite gar nicht und im letzten Drittel haben wir gut verteidigt. Im Mittelabschnitt hatten wir Probleme beim Wechseln, wir konnten die Pucks nicht richtig rausbringen. Sie hatten dadurch die Möglichkeit der kurzen Wechsel und konnten schneller frische Kräfte bringen. Das kommende Spiel in Bremerhaven gehen wir jetzt so an, als wäre es das Spiel 7.

So begann mit dem Schlussabschnitt das Spiel praktisch wieder von vorn. In den Playoffs haben die Trainer so manch unerwarteten taktischen Kniff parat. Angefangen mit kürzeren Wechseln, Reihenumstellungen und dazu spezielle Extras im Angriffsspiel. In der 47. Spielminute hatten die Eisbären ihre zweite Chance im Powerplay und es klingelte erneut vor der Hartmut Nickel Kurve. Es war eine Kopie des ersten Treffers. Der Puck kreiselte zwischen Leo Pföderl, Kai Wissmann und dem Vollender Ty Ronning. Mit einer 2:1 Führung für die Eisbären ging das Spiel in die Schlussphase. Was hatte der Eishockeygott noch vor mit diesem Spiel?

Die Eisbären vergaben den Ko für dieses Spiel, als sie im 5 gegen 3 den Puck nicht unterbringen konnten. Kurz nach dem Ablauf der Strafe scheiterte ein Alleingang eines Bremerhaveners. Da hätte das Spiel auch kippen können. Warum einfach, wenn es auch komplizierter geht. In der 56. Minute erzielte Ty Ronning seinen dritten Treffer im Spiel. So etwas nennt man ein Playoff-Monster, nicht zu vergessen Leonard Pföderl, an allen Treffern war er mit einer Vorlage beteiligt. Es fiel noch ein viertes Tor. Endlich traf wieder Frederik Tiffels, der Speedy Gonzales, schneller als der Puck. Er durfte das Ding in das verwaiste Tor befördern, natürlich nach einem Sprint. Die Vorlage lieferte Pföderl, er war damit an allen Toren beteiligt. Die Eisbären stehen jetzt vor der Aufgabe des letzten entscheidenden Sieges und der wird nicht einfach.

„Es ist hart, nach so einem Spiel als Verlierer vom Eis zu gehen. Erst haben wir eine 3 auf 5 Unterzahl mit über zwei Minuten überstanden und dann entscheidet eine Einzelaktion das Spiel. Trotzdem haben wir gezeigt, dass wir in der Serie drin sind“, so die Sicht von Thomas Popiesch auf das Spiel.

Es ist noch nicht vorbei, ein Sieg, Bremerhaven ist ein gutes Hockeyteam und wird uns nichts schenken, am Freitag, 26. April 2024 geht es weiter. Ein Wort zu Ty Ronning, er ist ein Spieler mit einem großen Kämpferherz.

Hans-Peter Becker

Avatar von Hans-Peter Becker

Photos: © Stephan Wenske

Spieldaten

Aufstellungen
Eisbären Berlin: Hildebrand (Stettmer; Quapp) – Müller, Wissmann (C); Melchiori, Schemitsch; Mik, Ellis (A); Geibel – Ronning, Boychuk, Pföderl; Tiffels, Byron, Eder; Veilleux, Cormier (A), Hördler; Heim, Wiederer, Bergmann – Trainer: Serge Aubin       

Fischtown Pinguins Bremerhaven: Gudlevskis (Franzreb; Graf) – Kreutzer, Eminger; Kälble, Bruggisser; Appendino, Jensen; Rosa-Preto – Urbas, Jeglic, Verlic; Mauermann, Vikingstad, Conrad; Uher, Friesen, Virtanen; Büsing, Wejse, Kinder – Trainer: Thomas Popiesch     

Tore
1:0 – 17:57 – Ronning (Wissmann, Pföderl) – PP1
1:1 – 31:41 – Bruggisser (Kälble, Vikingstad) – EQ
2:1 – 47:23 – Ronning (Pföderl, Wissmann) – PP1
3:1 – 55:17 – Ronning (Pföderl, Boychuk) – EQ
4:1 – 58:01 – Tiffels (Pföderl) – EN

Strafen
Eisbären Berlin: 6 (2, 4, 0) Minuten – Fischtown Pinguins Bremerhaven: 32 (2, 0, 30) Minuten 

Schiedsrichter

Reid Anderson, Andre Schrader (Marius Wölzmüller, Andreas Hofer)

Zuschauer
14.200

Überblick NOFV-Oberliga Nord und Berlin-Liga

In beide Ligen ist noch nicht geschafft, was Auf- und Abstieg betrifft. Fünf Spieltage in der Oberliga und sechs in der Berlin-Liga sind aktuell zu absolvieren. Da kann es die eine und andere Überraschung geben. Ein Blick auf die jeweilige Tabelle zeigt, in der Oberliga Nord ist es ein spannender Zweikampf zwischen Hertha 03 und dem Regionalliga-Absteiger Lichtenberg 47. Das Ergebnis im Berlin-Derby zwischen Hertha 03 und dem SC Staaken 7:1 spricht eine deutliche Sprache. Die Zehlendorfer führen mit 57 Punkten, zwei vor Lichtenberg 47, die Tabelle an. Lichtenberg 47 flatterten im Heimspiel gegen RSV Eintracht wohl die Nerven. Das Ergebnis war eine Heimpleite vor 459 Zuschauern, eine 1:2 Niederlage. In der 84. Minute ließen sie sich durch Luca Krüsemann auskontern. Mit einem Sieg stünden die Lichtenberger mit einem Punkt besser als Hertha 03 da. Allerdings haben die 03er ein Spiel weniger ausgetragen. Wer hat die besseren Nerven, die Zehlendorfer spielen am Sonntag, 28.04.2024 in Neustrelitz beim Tabellenachten, während Lichtenberg 47 noch ein paar Kilometer weiter ins RSC-Stadion zum Rostocker FC (14.) reisen muss.

Eine andere Lichtenberger Mannschaft, nämlich Aufsteiger Sparta, gewann sogar 3:1 auswärts in Fürstenwalde und stehen am 23. Spielen auf dem dritten Tabellenrang. Der Abstand zu den 47ern und 03 ist jedoch bei nur fünf bzw. sechs ausstehenden Spielen mit 44 Punkten zu groß, um im Aufstiegskampf noch ein Wörtchen mitreden zu können. An der Fischerstraße steigt am Sonntag, 28.04.2024 ein weiteres Berlin-Derby gegen TuS Makkabi, vor gut einem Jahr bestritten beide das Berliner Pokalfinale.

Durch die derbe 1:7-Niederlage muss der SC Staaken, mit aktuell 25 Punkten, aufpassen, nicht weiter abzurutschen. Dynamo Schwerin, auf dem Relegationsplatz 14, hat nur zwei Zähler (23) weniger. Spannung ist also in der NOFV Oberliga Nord gegeben.

Bei Tennis Borussia Berlin trat Trainer Rene Lorenz von seinem Amt zurück. Bis Saisonende übernimmt Assistent Sercan Karan. Der gebürtige Hamburger Benjamin Eta übernimmt zur kommenden Spielzeit Tennis Borussia. Die Borussen sind als Tabellensiebter jenseits von Gut und Böse. Die 1:3 Niederlagen Schwerin tat nicht weiter weh. Am Samstag, 27.04.2024 13.00 Uhr haben sie im Stadion Rehberge Heimrecht gegen Optik Rathenow.

In der Berlin-Liga haben wir es mit 18 Vereinen im Wettbewerb zu tun. Große Aufstiegshoffnung macht sich berechtigt nach dem 28. Spieltag der BFC Preussen mit 64 Punkten und dazu einem Torverhältnis von 78:23. Mit einem Spiel weniger rangieren die Füchse Berlin mit 49 Punkten auf Platz 2. Am Mittwoch, 24.04., 19.30 Uhr ist das Nachholspiel gegen Altglienicke II (6.) am Wackerweg angesetzt. Am Sonntag, 28.04.2024 heißt es dann zum 29. Spieltag um 16.00 Uhr, Hanns-Braun-Stadion, SC Charlottenburg (15.) – Füchse Berlin. Der souveräne Tabellenführer BFC Preussen hat ein Heimspiel gegen Blau-Weiß 90, dem Tabellenvorletzten.

Unterm Strich stehen derzeit Traditionsvereine, die letzten drei müssen absteigen. Abgeschlagen und aussichtslos mit nur 14 Punkten Stern Britz, Blau-Weiß 90 hat noch Hoffnung mit 29 Punkten und SV Empor steht aussichtsreicher mit 33 Punkten auf Platz 16. Die Differenz zum rettenden Ufer beträgt nur einen Punkt, zu den beiden punktgleichen SC Charlottenburg und 1. FC Wilmersdorf mit je 34 Punkten. Selbst Coatia, Berliner SC, Hilalspor und TSV Rudow sind noch nicht gerettet. Der 29. Spieltag hat es in Berlins höchster Spielklasse in sich – also Nerven behalten.

Christian Zschiedrich

Hertha BSC – interessanter Saison-Endkampf in den Ligen

Herthas 2:3-Niederlage in Karlsruhe im 30. Ligaspiel hat, wie so manch verschenkte Punkte, im Endkampf um Aufstiegschancen, nach zuletzt zwei Siegen in Folge, besondere Bedeutung. Die Berliner bleiben mit 44 Punkten und damit auf Platz 7. In der Endphase wird allgegenwärtig gerechnet, was möglich ist. Im Falle eines dritten Sieges wäre es mit 47 Punkten Platz 5 gewesen, zwei nur hinter dem HSV. Die in der Tabelle führenden Mannschaften spielen keineswegs konstant, geben unerwartet Punkte ab, schwächeln weniger als die Berliner. Im Restprogramm: Hannover, Elversberg, Kaiserslautern und Osnabrück, 12 zu vergebende Punkte, der Relegationsplatz wäre zu schaffen gewesen. Das neuerliche Geschenk an die Freunde des Karlsruher SC sagt viel darüber aus, ob die Hertha BSC überhaupt eine Aufstiegsmannschaft in dieser Saison ist oder war.

Besondere Verdienste müssen, bei allen Problemen, Trainer Pal Dardai zugestanden werden. Die Pessimisten unter den Anhängern scheinen froh zu sein, dass Hertha auf keinen Fall mit 44 Punkten noch absteigen kann. Angeblich soll bei Beibehaltung des Berliner Weges in der nächsten Saison ein Aufstieg geplant und eher möglich sein, soll…. Dafür müssen jetzt, absolut jetzt, wichtige Entscheidungen getroffen werden. Vergessen wir nicht die weiteren Ungereimtheiten im Club, insbesondere die ausstehenden Prozesse und damit einhergehende finanzielle Forderungen.

Die nächste Ungereimtheit im Verein: Wie wichtig eine frühe gute Bilanz ist, erfahren momentan jetzt Herthas Spieler in der Regionalliga. Zu Hause im Amateurstadion verlor die 2. Mannschaft nach einem unnötigen Feldverweis (Da Silva Kiala), gegen Chemnitz sage und schreibe 0:5. Das Restprogramm lautet für Hertha II: FC Viktoria 89, Rot-Weiß Erfurt, Hansa Rostock II und zuletzt (34.) Tabellenführer Energie Cottbus. Der Punktevorsprung von 10 auf den gefährdeten Platz 17 sollte reichen.

Es gibt aber auch Positives zu berichten: Hertha BSC – VfL Wolfsburg 2:0. Der Bundesliga A-Jugend, Tabellenführer, muss am Samstag, 27.04.2024 zum RB nach Leipzig, führt nun mit fünf Punkten Vorsprung die Tabelle vor dem VfB Wolfsburg, 47 Punkte, an. RB Leipzig, 5. Platz, hat aktuell 41 Punkte. Bei nur 14 Mannschaften sind nur 26 Spieltage zu absolvieren. Im Restprogramm, in drei Spielen die Tabellenführung behalten: RB Leipzig, VfL Osnabrück und zuletzt Dynamo Dresden, das sollte sich der Nachwuchs von Hertha nicht mehr nehmen lassen. Allerdings munkelt man, beim Spitzenreiter habe der große Ausverkauf bereits begonnen. Nein, vier gute Spieler haben sich bereits für Hertha und damit weiter für Berlin entschieden.

Christian Zschiedrich