Was ist bloß mit Hertha los und der HSV entlässt den Trainer

Mit Blick auf die Zukunft sind die Berliner im Grunde zum Aufstieg verpflichtet. Erstaunlicherweise wurde dies auf der Mitgliederversammlung abgeschwächt formuliert. Hertha scheint gerade sportlich gesehen auch das Siegen verlernt zu haben. Vor allem zu Hause, nur zwei Siege im Olympiastadion und bereits vier Niederlagen, das ist bisher keine aussichtsreiche Bewerbung für den Aufstieg. Auswärts läuft es zum Glück ein bisschen besser. Nach dem 2:2 zu Hause gegen Ulm steht Hertha auf Platz 12, unmittelbar vor Schalke 04. Am 14. Spieltag müssen sie auswärts nach Magdeburg, gegen den Tabellen-Sechsten ran. Letzten Samstag, 23.11.2024, waren es noch 41.758 Zuschauen im Olympiastadion. Magdeburg ist nicht sehr weit weg. Die Blau-Weißen benötigen weiterhin Unterstützung. Es ist jedoch fraglich, ob sie bei anhaltendem Mittelmaß, mit Blick nach unten, noch lange gegeben sein wird. Hertha sollte wissen, die Stunde geschlagen hat.

Chefredakteur Christian Zschiedrich © Foto Sportick

2:2 spielte auch der HSV, nach einer 2:0-Führung – gegen Schalke in Hamburg. Die Konsequenz, mit 20 Punkten, Trainer Baumgart wurde einen Tag später entlassen. Ich hatte das Gefühl, so richtig wohlgefühlt hat er sich beim HSV, seinem selbsterklärten Herzensverein, nicht. Er muss bestimmt nicht lange auf einen neuen Club warten. Das war nach seiner Kölner Zeit, derzeit Fünfter, ganz anders. Die Tabelle führt der SC Paderborn (24 Punkte) und der Karlsruher SC (23 P.) an. Ganz erstaunlich auf Platz 3 steht der SV Elversberg mit 22 Punkten.

Blick in die Regionalliga Nordost

Schauen wir auf Herthas Zweite. Beim BFC Dynamo wurde 2:3 verloren, heißt: nach 16 Spieltagen, 24 Punkte, Platz 8, punktgleich mit der VSG Altglienicke und einen Zähler schlechter als Dynamo. Das ist zwar kein graues Mittelmaß, aber auch Mittelmaß. Immerhin besser als die andere, die kleine Hertha. Die 03er sind nach der Heimpleite gegen Halle, 2:3, jetzt schon, mit 16 Punkten, auf dem Relegationsplatz gelandet. Am Sonntag, 01.12.2024 ab 13.00 Uhr, steht das Berlin-Duell im Amateurstadion Hertha BSC II – FC Hertha 03 an. Abgeschlagen mit 9 Punkten rangiert FSV Luckenwalde und ganz oben und mit 39 Punkten, sogar 7 Punkte vor dem Halleschen FC, der 1. FC Lok Leipzig. In der Regionalliga kann bekanntlich jeder jeden schlagen. Das kommende Heimspiel des 1. FC Lok gegen RW Erfurt, wird nicht einfach zur Saison-Halbzeit.

Abschließend sei noch auf die kommenden Aufgaben der Berliner Vereine hingewiesen: BFC Dynamo (6.) muss am Freitag, 29.11.2024 nach Plauen (16.). Der FC Viktoria 89, in Greifswald fiel die letzte Begegnung aus, massive Schneefälle zur geplanten Flutlicht-Einweihung, erwartet am 1. Advent-Sonntag, 13.00 Uhr, den Chemnitzer FC (13.) im Stadion Lichterfelde.

Christian Zschiedrich

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Christian Zschiedrich

Er kann von sich mit Fug und Recht behaupten, immer ein Leben für und durch den Sport geführt zu haben. Er spielte Fußball, nicht mal untalentiert, brachte es dabei zu einigen Ehren, studierte Sport in Leipzig, arbeitete als Sportlehrer und trainierte Fußballmannschaften. Zwischendurch erwarb er beim DFB seine Trainerlizenz. Nach und nach entdeckte er dabei sein Herz für den Sportjournalismus, schrieb Artikel für verschiedene Zeitungen und hob in Berlin eine eigene Sportsendung im Lokal-TV aus der Taufe. Über 2.000 Sendungen wurden unter seiner Leitung produziert. An`s Aufhören verschwendet er keinen Gedanken, schließlich bietet das Internet viele neue Möglichkeiten.

Ein Gedanke zu „Was ist bloß mit Hertha los und der HSV entlässt den Trainer“

  1. Hertha spielt zu viel Unentschieden, das stimmt. Allerdings ein Blick auf die Tabelle zeigt, stabil ist da keiner. Alles irgendwie Mittelmaß. Ganze sechs Punkte liegen nur zwischen dem zwölften Hertha und dem Spitzenreiter Paderborn. Fünf Punkte trennen Hertha von einem direkten Aufstiegsplatz. Im vergangenen Jahr, nach 13 Spielen, führte St. Pauli mit 27 Punkten die Tabelle an, Hertha hatte 17 Punkte. Das letzte Unentschieden gegen den Aufsteiger Ulm war mehr eine gefühlte Niederlage. Die Hertha-Fans nahmen es gleichgültig zur Kenntnis, Pfiffe blieben aus. Was ist mit diesem Kader drin? Zu berücksichtigen ist zudem das Verletzungspech. Kevin Sessa fühlte sich als zentraler Sechser nicht wohl, ließ zu viele Räume, sodass Ulm fleißig kontern konnte. Dem zweitschlechtesten Angriff der Liga gestattete Hertha zwei Tore.

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