Wieder auf Kurs – Füchse gewinnen in der Champions League gegen Dinamo Bukarest

Machineseeker EHF Champions League

8. Spieltag

21.11.2024 Max-Schmeling-Halle Berlin

Füchse Berlin – Dinamo Bucuresti 38:29(22:14)

Seit fünf Jahren ist Dejan Milosavljev ein Berliner. Wie jeder Handballer-Torhüter lebt der Serbe seine Emotionen während des Spiels voll aus. Nach gelungen Paraden reckt er oft eine Faust in die Höhe oder treibt das Publikum zu lautstarker Unterstützung an. Der 28-Jährige ist ein Publikums-Liebling. Im Spiel gegen Dinamo Bukarest schlüpfte er nach 46 Minuten in eine neue Rolle, die des Mahners. Lautstark redete er auf seine Mannschaftskameraden auf dem Feld und auf der Wechselbank ein und wies mit beiden Armen auf die Anzeigetafel unter der Hallendecke. Diese wies zwar ein 28:24 für die Füchse auf. „Milo“ jedoch beunruhigte, dass die Gastgeber drauf und dran waren ihre acht-Tore-Halbzeitführung zu verspielen – 22:14/30.

Im ersten Durchgang funktionierte das Spiel der Füchse nahezu perfekt. Das Tempo hoch, die Abwehr beweglich, der Angriff gefährlich von allen Positionen – sieben verschiedene Torschützen – und effektiv. Trainer Jaron Siewert war sehr zufrieden mit dem Auftritt seines Teams. „Die erste Halbzeit war fast ein perfektes Spiel von uns gegen einen wirklich guten Gegner. Wir hatten von Anfang an viele Emotionen, vor allem in der Verteidigung.“

Ein deutlicher Vorsprung war zuletzt jedoch weder in der Bundesliga (in Hamburg), noch im Pokal (bei den Rhein Neckar Löwen) ein Baustein für den Sieg. Die Füchse verspielten jeweils ihre komfortablen Ausgangspositionen. Auch gegen die körperlich starken Rumänen war diese „Wackelphase“ wieder zu erleben. Ein, zwei Fehlwürfe, dazu technische Fehler und ein etwas gedrosseltes Tempo und schon läuft der Spielmotor nicht mehr ganz rund. So konnte der rumänische Meister nach der Pause einen 10:6-Lauf starten …. Ehe der „Seismograph Milosavljev“ anschlug.

Seine Mitspieler reagierten auf die Warnungen des 1,95-Mannes, der mit insgesamt elf Paraden wieder eine überzeugende Leistung bot, und zogen wieder an. Temporeicher und konzentrierter und mit Kampfgeist fanden die Gastgeber in die Spur zurück und bauten ihren Vorsprung wieder aus – zu einem deutlichen und verdienten 38:29-Sieg, zu dem auch Linksaußen Tim Freihöfer sechs Tore beisteuerte. „Wir haben in der zweiten Halbzeit einige Chancen ausgelassen, aber nicht aufgegeben. Wir haben für die Punkte gekämpft und sie uns verdient“. Nach acht (von 14) Spieltagen belegen die Füchse in ihrer Gruppe den fünften Platz. Nach dem Auswärtsspiel in Paris (28.11.) ist Sporting Lissabon (5.12.) der nächste internationale Gegner. In der Bundesliga geht es bereits am Sonntag mit dem Heimspiel gegen den TVB Stuttgart weiter.

Für die Füchse erfolgreich: Wiede (3), Andersson (6), Lichtlein (3), Gidsel (7), Freihöfer (6), Langhoff (4), Reichmann (4), Marsenic (5).


Arbeitssieg gegen Vorletzten – Füchse gewinnen 33:29 gegen TVB Stuttgart

Die gute Nachricht: Die Füchse können zweite Halbzeit. Daran war nach den Spielen in Hamburg (Bundesliga) und bei den Rhein Neckar Löwen (Pokal) Zweifel aufgekommen, als klare Pausenführungen noch aus der Hand gegeben wurden. Die weniger gute Nachricht: Dafür war der erste Durchgang im Spiel gegen Stuttgart nur Durchschnitt.

Einem guten, temporeichen Start – 5:2/5. ließen die Berliner eine 0:5-Serie folgen. Einige Paraden des Torhüters und eine sehr agile Gästedeckung reichten aus, um die Gastgeber vom bis dahin erfolgreichen Kurs abzubringen. Dazu leisteten sie sich zu viele technische Mängel im Spielaufbau und verwarfen in aussichtsreicher Position. Auch die dänischen Weltmeister Gidsel und Andersson agierten nicht fehlerfrei. Dazu hatte Torhüter Milosavljev nicht den besten Tag erwischt und wurde nach 20 Minuten durch Lasse Ludwig ersetzt. In der Folge erlebten die 8622 Zuschauer ein ausgeglichenes Spiel bis zur Pause – 15:15/30.

Die Stuttgarter, die nach nur einem Sieg in der bisherigen Saison den Trainer gewechselt und sich durch neue Spieler – darunter der Ex-Füchse-Nachwuchsmann Torben Matzken – verstärkt hatten, hielten auch zu Beginn des zweiten Abschnitts mit. Besonders bei Kontern blieben sie höchst gefährlich. Die Gastgeber agierten jetzt jedoch zielstrebiger und konzentrierter und bekamen die Partie in den Griff. Gidsel und Marsenic, der in der ersten Hälfte nur in der Abwehr gespielt hatte, fanden jetzt die Lücken in der Stuttgarter Deckung. Aus dem Pausen-Remis wurde Stück für Stück ein wachsender Vorsprung. Mit der Leistungssteigerung zeigte sich auch Trainer Jaron Siewert zufrieden. „Zum Start der zweiten Halbzeit konnten wir uns stetig absetzen, hinten raus haben wir es kontrolliert. Gratulation an meine Mannschaft.“ Der 33:29-Sieg war am Ende hart erarbeitet, aber durchaus verdient. Am nächsten Sonntag, 01.12.2024, steht für die Füchse das Berlin-Brandenburg-Derby beim VfL Potsdam an.

Für die Füchse erfolgreich: Wiede (1), Darj (2), Štrlek (2), Andersson (3), Lichtlein (2), Gidsel (8), Freihöfer (5/3), Langhoff (1), av Teigum (4), Reichmann (2), Marsenic (3).

Herbert Schalling

Pressefoto:© Füchse Berlin

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