DEL Deutsche Eishockey Liga
Playoff Viertelfinale Spiel 3
Serienstand (Serie best of seven) 2:1
21.03.2025 19:30 Uhr Uber-Arena Berlin
EHC Eisbären Berlin – Straubing Tigers 1:2 (0:0/1:0/0:2)
Vor dem Spiel wurde Marcel Noebels für 600 DEL-Spiele geehrt. Im Kader der Eisbären musste Lean Bergmann passen. In der Funktion als Serienmanager hatte Wolfsburgs Trainer Mike Steward auf der Tribüne Platz genommen. Mit seiner Mannschaft hatte er ja die Playoffs verpasst.
Spiel drei einer „best of seven Serie“ ist ein kleiner Wahrsager für den weiteren Verlauf. Mit einer 2:0 Führung im Rücken spielt es sich nicht unbedingt leichter, der Gegner will nicht weiter an Boden verlieren. Getreu diesem Motto begannen die Gäste das Spiel. Sie machten Druck und hatten einige Chancen. Zwei Riesengelegenheiten blieben ungenutzt. Die einzige Strafe im Anfangsdrittel kassierten die Eisbären. Manuel Wiederer startete, frisch von der Strafbank kommend zu einem Alleingang. Leider zielte er nicht genau, sodass sein Schuss von Florian Bugl, dem Straubinger Goalie entschärft werden konnte. In der ersten Drittelpause wurden durch den Stadionsprecher weitere Verkaufstermine für die begehrten Eintrittskarten verkündet. Dabei wurde bereits das Halbfinale erwähnt. Okay, soweit ist noch nicht, bis dahin müssen einige, wenn es sein muss, sogar zusätzliche, Kufenkilometer von den Cracks zurückgelegt werden.
Es blieb weiter ein enges, hart umkämpftes Spiel, bei dem sich die Eisbären zunächst einen kleinen Vorteil erspielten. In der 22. Minute erklang der Lieblingssong von Tobi Eder. Liam Kirk erzielten den ersten Treffer der Partie. Nach der Führung setzten die Gäste alles daran, den Spielstand wieder zu egalisieren. Zunächst gab es eine Kampfeinlage, geliefert von Straubings Alex Green und Eisbär Yannik Veilleux. Als Sieger ging der Eisbär gegen den Tiger in die folgende fünfminütige persönliche Pause auf der Strafbank. Für die Eisbären wurde es immer gefährlicher und die Stettmer, Stettmer Rufe erschollen nicht umsonst. Die Eisbären-Abwehr und der Goalie dahinter hatten Schwerstarbeit zu leisten. Die Gastgeber der Arena kamen nicht mehr so richtig aus Ihrem Drittel und gewannen zu wenig Bullys. Dem Ausgleich waren jetzt die Gäste näher als die Eisbären dem zweiten Tor, die Sekunden verrannen. In der 37. Spielminute krümmte sich Straubings Marcel Brandt auf dem Eis, zuvor hatte er eine Toraktion verhindert. Es gab weder einen Penalty, noch eine Strafzeit, etwas unverständlich das Ganze. In den Playoffs wird halt mit allen Mittel gearbeitet, trotzdem sollte es fair bleiben. Auf das Scoreboard kam bis zur Drittelpause keine weitere Wertung.
Mit etwas mehr Angriffsschwung kamen die Eisbären aus der Kabine. Allerdings belohnten sich die Gäste in der 42. Minute mit dem Ausgleich, ihr kämpferischer Einsatz wurde belohnt. Straubing Kapitän Michael Connolly kam völlig frei stehend zum Abschluss. Jetzt war alles wieder offen. In der 46. Minute hatten die Gäste das Spiel gedreht. Philip Samuelsson konnte einen Angriff erfolgreich abschließen. Jetzt waren die Eisbären wieder gefordert, auf der Uhr standen noch 12 Minuten. Ein Powerplay ließen die Eisbären ungenutzt, dazwischen lag eine Großtat von Florian Bugl. Was hatten die Eisbären zuzusetzen? Straubing war jetzt in der Vorhand oder hatten das Momentum mit viel Mentalität auf ihre Seite gezogen. Beide hatten sich aneinander abgearbeitet. Es wurde auch eine Frage der Kraft.
Sieben Minuten vor dem Ende hatten die Gäste ein Powerplay. Olivier Galipeau brachte seinen Gegenspieler zu Fall. Die Gäste trafen nicht und das Passspiel der Eisbären hatte nicht die sonst gewohnte Genauigkeit. Das zeigte sich auch in der letzten Powerplay-Chance, etwa drei Minuten vor dem Ende. Jonas Stettmer blieb auf der Bank und sechs Eisbären versuchten sich gegen vier Tigers. Es gelang nicht mehr, die Scheibe ins Tor zu befördern. Weiter geht es am Sonntag, 23. März 2025 in Straubing.
Straubings Trainer war selbstredend nach Spiel rundum zufrieden. Seine Mannschaft hat mit viel Charakter gespielt. Die Bedeutung des Spiels war uns bewusst. Die Chancen in der Serie haben sich jetzt für uns verbessert. Den Sieg müssen wir schnell abhaken. Wir müssen uns sofort auf das nächste Spiel vorbereiten.
Serge Aubin war dagegen enttäuscht. Es war nicht gut genug. Eine Führung sollte verteidigt werden können. In der Hauptrunde hat oft der Angriff die Spiele gewonnen. Heute ist das nicht gelungen, es war nicht gut genug. Ab dem Mittelabschnitt habe ich entschieden, nur mit drei Reihen zu spielen. Eine Kraftfrage war es nicht.
Ein kurzer Blick auf die anderen Serien im Viertelfinale zeigt, es war nicht der Tag der Heimmannschaften. Alle Auswärtsteams holten sich den Sieg.
Hans-Peter Becker
Foto: Stephan Wenske
Spieldaten
Aufstellungen
Eisbären Berlin: Stettmer (Hildebrand) – Müller, Wissmann (C); Niemeläinen, Smith; Geibel, Mik; Galipeau – Tiffels, Kirk, Ronning; Noebels (A), Boychuk (A), Pföderl; Veilleux, Fontaine, Wiederer; Schäfer, Leden, Hördler – Trainer: Serge Aubin
Straubing Tigers: Bugl (Seidel) – Braun, Brandt; Green, Klein; Nogier, Samuelsson; Daschner – St. Denis, Samanski, Leier; Fleischer, Brunnhuber, Clarke; McKenzie, Leonhardt, Scott; Lipon, Melnick, Connolly – Trainer: Craig Woodcroft
Tore
1:0 – 21:42 – Kirk (Tiffels, Ronning) – EQ
1:1 – 41:34 – Connolly (Lipon) – EQ
1:2 – 45:16 – Samuelsson (Fleischer, Brunnhuber) – EQ
Strafen
Eisbären Berlin: 13 (2, 9, 2) Minuten – Straubing Tigers: 15 (2, 9, 4) Minuten
Schiedsrichter
Andre Schrader, Roman Gofman (Wayne Gerth, Maksim Cepik)
Zuschauer
14.200