Das sind die „Berliner Fußballer

der Saison 2024/2025“

Zwischen dem 10. Juni und 2. Juli 2025 wählten die Berlinerinnen und Berliner ihre „Fußballer der Saison 2024/2025“. Insgesamt nahmen rund 14.000 Personen an der Online-Abstimmung teil, die der Berliner Fußball-Verband bereits seit 2011 gemeinsam mit der Fußball-Woche und der Deutschen Klassenlotterie Berlin durchführt. 

Nachdem am 7. Juli mit Fabian Reese und Karsten Heine bereits die Gewinner der Kategorien „Profifußballer“ und „Amateurtrainer:in“ bekanntgegeben wurden (zum Artikel), stehen nun auch die Sieger:innen bei den Wahlen der „Fußballerin“ und des „Amateurfußballers“ fest: Elfie Wellhausen (Hertha BSC Frauen) und Änis Ben-Hatira (Hertha BSC U23) setzten sich in ihren Kategorien jeweils unter insgesamt acht Nominierten durch. 

Berliner Fußballerin der Saison 2024/2025: Elfie Wellhausen 

Mit 31,3 Prozent der Stimmen wählten die Berliner:innen Elfie Wellhausen von den Hertha BSC-Frauen zu ihrer „Fußballerin der Saison“. Die 19-Jährige verteidigte damit ihren Titel aus dem Vorjahr. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Lisa Heiseler (1. FC Union Berlin; 21,1 Prozent) und Ronja Borchmeyer (Hertha BSC; 19,7 Prozent). 

Wellhausen, die in der Vergangenheit auch die Auswahlteams des BFV durchlaufen hatte, knüpfte in ihrem zweiten Regionalliga-Jahr nahtlos an ihre starke Premierensaison an. Mit 27 Toren in 16 Einsätzen wurde sie nicht nur Torschützenkönigin der Regionalliga Nordost, sondern gleichzeitig auch dritterfolgreichste Schützin aller fünf deutschen Regionalligen. Auch dank ihrer Leistungen sicherten sich die Hertha-Frauen hinter dem FC Viktoria Berlin die Vizemeisterschaft. 

Elfie Wellhausen sagt: „Meine Freude über diesen Titel ist riesig, aber noch viel mehr freue ich mich über das Vertrauen und die Stimmen der Fans, von Freunden und Mitspielerinnen. Vor allem meiner Mannschaft danke ich von Herzen. Ohne euch hätte ich all diese Tore nie geschossen. Deshalb steht dieser Titel nicht nur für mich und Hertha BSC, sondern ganz besonders für unser gesamtes Team.“ 

Das Abstimmungsergebnis im Überblick:

1. Elfie Wellhausen (Hertha BSC) – 31,3 %
2. Lisa Heiseler (1. FC Union) – 21,1 %
3. Ronja Borchmeyer (Hertha BSC) – 19,7 %
4. Dina Orschmann (1. FC Union) – 10,3 %
5. Zehra Badem (BW Berolina Mitte) – 6,4 %
6. Nina Ehegötz (FC Viktoria Berlin) – 4,7 %
7. Luisa Buchwalder (BW Hohen Neuendorf) – 3,9 %
8. Sina Krüger (Borussia Pankow) – 2,6 % 

Berliner Amateurfußballer der Saison 2024/2025: Änis Ben-Hatira 

In der Abstimmung „Berliner Amateurfußballer der Saison“ gewann mit 47,4 Prozent der Stimmen Änis Ben-Hatira von der Hertha BSC U23. Björn Jopek (BSV Eintracht Mahlsdorf; 25,2 Prozent) und Patrick Breitkreuz (BFC Preussen; 8,2 Prozent) belegen die Plätze zwei und drei. 

Ben-Hatira geht bei den „Hertha-Bubis“ als Führungsspieler mit seiner Erfahrung aus über 100 Bundesligaspielen und elf Einsätzen für die tunesische A-Nationalmannschaft voran. In der abgelaufenen Spielzeit stand der 36-Jährige 26-mal in der Regionalliga Nordost auf dem Platz, erzielte sieben Treffer und bereitete sechs weitere vor. Als Kapitän ist Ben-Hatira die entscheidende Stütze seines Teams, das die Saison auf dem zehnten Tabellenplatz beendete. 

Änis Ben-Hatira sagt: „Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung – gerade, weil sie aus Berlin kommt. Es bedeutet mir viel, für Hertha BSC auf dem Platz zu stehen, Verantwortung zu übernehmen und meine Erfahrung weiterzugeben. Diese Anerkennung ist auch eine Wertschätzung für das, was wir als Team in dieser Saison geleistet haben.“

Das Abstimmungsergebnis im Überblick:

1. Änis Ben-Hatira (Hertha BSC II) – 47,4 %
2. Björn Jopek (BSV Eintracht Mahlsdorf) – 25,2 %
3. Patrick Breitkreuz (BFC Preussen) – 8,2 %
4. Bocar Baro (FC Hertha 03) – 5,1 %
5. Tim Schönfuß-Hahm (SFC Stern 1900) – 4,9 %
6. Modou Lamin Sanyang (SD Croatia) – 3,5 %
7. Süleyman Kapan (Berlin Türkspor) – 3,2 %
8. Salih Uzun (FC Liria) – 2,5 %

Quelle: Berliner Fußball-Verband

„Ich bin wohl ein bisschen verrückt“

Joel Banks verzichtet in diesem Sommer auf entspannte Urlaubswochen. Wobei er die Monate seit dem Gewinn der deutschen Meisterschaft trotzdem mit seiner Lieblingsbeschäftigung verbringt: dem Volleyball. Parallel zu seinem Job als Cheftrainer in Berlin coacht der 50-Jährige die niederländische Nationalmannschaft. Ein Gespräch über die Herausforderung Volleyball Nations League (VNL) und ein erster Blick voraus auf die nächste Saison mit den BR Volleys.

Hallo Joel! Wo bist du und womit beschäftigst du dich gerade?
Joel Banks: Ich bereite mich mit der niederländischen Nationalmannschaft im Sport-Leistungszentrum in Papendal bei Arnheim auf die dritte Runde der Volleyball Nations League vor. 

Wie waren die ersten Monate im neuen Job?
Banks: Anstrengend. Es gibt so viele Veränderungen: Ich bin der neue Coach, wir haben einen neuen Staff, ein neues Team. Einige der älteren Spieler haben aufgehört oder wünschen eine Pause. Das bedeutet viele Gespräche, viele Meetings, viele Trainings – wie das so ist in einer neuen Position. Alles braucht seine Zeit, sich zu entwickeln. Trotzdem genieße ich es. Die letzten Wochen vergingen wie im Flug.

Und wie lautet dein Zwischenfazit?
Banks: Wir hatten einen großartigen Start beim ersten Turnier in China, mit einer starken Leistung gegen Polen, dem Sieg über die Türkei. Die zweite Woche in Belgrad verlief anders, wir begannen schlecht bei der Niederlage gegen Argentinien. Wir hatten auch in Serbien auf mindestens einen Sieg gehofft. Der ist uns nicht gelungen, nicht gegen Deutschland, nicht gegen Kuba und nicht gegen den Iran. Trotzdem bin ich mit dem bisherigen Verlauf in der VNL zufrieden. Es läuft besser, als ich es erwartet hätte.

Wie hast du das Duell mit Deutschland erlebt?    
Banks: Es war stressig, ein Kampf zweier Teams, die Angst hatten zu verlieren. Das Niveau war nicht besonders hoch. Beide wussten, wie wichtig der Sieg war, das konnte man bei allen spüren. Deutschland gewann 3:1, für uns war es eine schwere Niederlage. Was sie bewirkte, kann man auch daran erkennen, dass wir unsere restlichen Spiele im Turnier verloren. Die Deutschen haben beide gewonnen.   

Was treibt dich eigentlich dazu, diesen ganzen Stress und die vielen Reisen auf dich zu nehmen? Du hast mit den BR Volleys alle drei nationalen Titel gewonnen, du könntest dich irgendwo ausruhen und dich auf den Saisonbeginn im Oktober freuen. 
Banks: Ich bin wohl ein bisschen verrückt, richtig?

Das hast du gesagt…
Banks: (lacht) Stimmt. Und ja: Das bin ich. Ich liebe eben meinen Volleyball. Im letzten Sommer hatte ich frei, es war wirklich schön, zu Hause zu sein. Ich habe es genossen, Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Aber nach ein, zwei Wochen fehlte mir das Coaching schon wieder ein bisschen. Deshalb suchte ich ein Programm, in das ich einsteigen könnte. Als Holland einen Trainer suchte, war ich sofort begeistert. Holland ist speziell für mich. Hier startete ich meine professionelle Karriere als Klubtrainer, 2010 bei Langhenkel Doetinchem. Meine Frau ist Niederländerin, ihre Familie sind Niederländer. Ich spreche die Sprache. Für mich war das also eine spezielle Gelegenheit. Dazu kommt ein Team, das ich wirklich trainieren wollte. Ich habe es sehr genossen, mit den BR Volleys am Ende der Saison die Meisterschaft gewonnen zu haben, nach Pokal und Supercup. Aber ein paar Tage später schon habe ich meine ganze Aufmerksamkeit auf Holland gerichtet.

Obwohl sich im Moment alles um deinen Job als Nationaltrainer dreht – können wir auch schon mal einen Blick auf die kommende Saison mit den BR Volleys werfen? Es gibt personelle Veränderungen.
Banks: Natürlich. Ich denke, bei einer Organisation wie den BR Volleys, die seit Jahren erfolgreich arbeiten, ist es völlig normal, dass Spieler weiterziehen, anderswo den nächsten Schritt ihrer Karriere machen wollen. Sei es für einen größeren Vertrag oder in eine bessere Liga als die Bundesliga. Unsere Aufgabe ist es dann, wieder ein gutes Team aufzubauen. Das ist uns die vergangenen Jahre gelungen. Es fängt schon damit an, dass in unserem Club grundsätzlich eine sehr positive Stimmung herrscht, in der sich gerade die neuen Spieler sofort wohlfühlen. 

Die größte Veränderung findet bei unseren Zuspielern statt. Für Johannes Tille und Djifa Amedegnato kommen der Finne Fedor Ivanov und das deutsche Talent Arthur Wehner. Wird das die spannendste Personalie der nächsten Saison?
Banks: Zunächst mal war es eine sehr bemerkenswerte Entscheidung von Kaweh, Hannes ein Jahr vor Ende seines Vertrags freizugeben für einen Wechsel in die polnische Liga. Sie ist deutlich stärker als die Bundesliga, und für die Entwicklung von Hannes ist dieser Wechsel enorm wichtig. Ebenso für die Zukunft des deutschen Volleyballs, es ist für ihn als Zuspieler der Nationalmannschaft eine große Verbesserung in seiner Karriere. Was uns betrifft, denke ich, haben wir sehr guten Ersatz gefunden. Fedor ist mit seinen 24 Jahren ein sehr interessanter Spieler, der an einer anderen Stelle seiner Karriere ist als Hannes jetzt. Das ist ein bisschen wie ein Kreislauf: Einer zieht weiter, ein anderer steigt dort ein, wo vor ein paar Jahren Hannes eingestiegen ist. Und Arthur ist noch mal vier Jahre jünger und sehr motiviert, bei uns seine nächsten Entwicklungsschritte zu machen. Er ist ein sehr interessanter Spieler für die Zukunft des deutschen Volleyballs: groß für einen Zuspieler, mit vielen Fähigkeiten, sehr beweglich – wenn er hart arbeitet, kann er sich zu einem sehr guten Spieler entwickeln.

Kaweh Niroomand hat für den Verein das Ziel gesetzt, junge deutsche Spieler ins Team zu integrieren. Neben Arthur Wehner ist das in der kommenden Saison der ebenfalls erst 20-jährige Libero Maximilian Treiter. Ist das die Zukunft der BR Volleys?
Banks: Das ist eines der Elemente im Konzept für das Team und den Club. Man steckt da in einem Dilemma. Du brauchst ein gewisses Level, um jetzt erfolgreich zu sein. Aber auch in der Zukunft. In junge Spieler zu investieren, ist die Zukunft. Was sie brauchen, sind eine große Motivation und eine hohe Arbeitsmoral, um jeden Tag ein Stückchen vorwärtszukommen. Das Umfeld, das die BR Volleys als Ganzes bieten, ist fantastisch für junge Spieler, sich zu entwickeln, sei es technisch, taktisch, medizinisch, auch mit den erfahrenen Spielern, die hier sind. 

Lass uns noch einmal über die Zuspieler sprechen. Ist das die Stelle im Team, wo das höchste Risiko für die BR Volleys besteht, an Qualität zu verlieren?
Banks: Hannes war immer ein stabiler Faktor, seit ich vor zwei Jahren nach Berlin kam. Mit seiner Art zu spielen, seiner Persönlichkeit und seinem Niveau. Aber nichts hält ewig, es war klar, dass er irgendwann wechselt. Ich denke, es ist smart vom Verein, jetzt auf einen Spieler zu setzen, der zwar nicht ganz am Anfang seiner Karriere steht, aber noch in einer der ersten Phasen. Auf einen wie Fedor Ivanov. Und dazu auf ein Talent wie Arthur, den wir auch ins Team bringen müssen. Ist das ein Risiko? Ich finde: nein. Hannes kam ebenso zum Club als zweiter Zuspieler. Als die Chance kam, hat er sie genutzt. Jetzt hat sich ein Spot geöffnet für Fedor und Arthur; beide haben entschieden, ihn anzunehmen und können jetzt hoffentlich dem Team etwas geben, indem sie ebenfalls ihre Chance nutzen. Darum will ich hier nicht von einem Risiko sprechen. Sondern lieber von einer sehr interessanten Position. Klar ist jedenfalls, dass Hannes große Fußabdrücke hinterlässt.   

Nächste Saison spielt die Bundesliga mit 15 Teams, Absteiger gab es keine, die Barock Volleys MTV Ludwigsburg und der SV Warnemünde steigen auf. Wie siehst du die Erweiterung?
Banks: Aus meiner Sicht als Trainer bedeutet das erst einmal, dass auf unser Team mehr physischer und mentaler Druck zukommt. Es wird herausfordernd, einfach, weil wir mehr Spiele haben. Durch die Weltmeisterschaft wird die Saison erst Ende Oktober und damit relativ spät beginnen. Deshalb spielen wir da erst mal alle drei Tage. Ich glaube zwar, wir haben ein Team zusammengestellt, das diese Belastung verkraften kann. Wir müssen sie aber gut steuern. In jedem Fall bedeutet es mehr Reisen und mehr Spiele in einer Saison, in der weniger Zeit ist und somit eine höhere Belastung für den Club und für die Spieler. Grundsätzlich ist es andererseits gut, dass die Bundesliga wächst. Ich kann nur hoffen, dass die Clubs auch wirtschaftlich stabil bleiben.

Viel Arbeit wartet also hier auf dich. Wann wirst du zurück in Berlin sein?
Banks: So schnell wie möglich. Zunächst will ich natürlich mit den Niederlanden bei der Weltmeisterschaft auf den Philippinen (12. bis 26. September) so weit wie möglich kommen. Dann fliege ich nach Hause zu meiner Frau, sammle ein paar Sachen ein und reise weiter nach Berlin. Wann genau ich dort sein werde, kann ich nicht sagen.

Quelle: Christoph Bernier/BR Volleys

Foto: © Andreas Gora

Fußball-Saison 2024/25

Sieger Relegation: 1. FC Heidenheim

2. Bundesliga

Meister und Aufsteiger/Relegation
1. 1. FC Köln 61 Punkte
2. Hamburger SV 59 Punkte
3. SV Elversberg 58 Punkte

Absteiger

17. SSV Ulm 30 Punkte
18. Jahn Regensburg 25 Punkte
Relegation Eintracht Braunschweig 35 Punkte

Sieger in der Relegation Eintracht Braunschweig

3. Liga

Meister und Aufsteiger/Relegation
1. Armina Bielefeld 72 Punkte
2. Dynamo Dresden 70 Punkte
3. 1. FC Saarbrücken 65 Punkte

Absteiger
17. Borussia Dortmund II 43 Punkte
18. Hannover 96 II 37 Punkte
19. SV Sandhausen 35 Punkte
20. SpVgg Unterhaching 25 Punkte

Regionalliga Nordost

Meister 1. FC Lok Leipzig (Niederlage in der Relegation gegen Nordmeister SV Havelse)

Absteiger
17. Viktoria 1889 Berlin 32 Punkte
18. VFC Plauen 20 Punkte

Berliner Profifußballer der Saison 2024/2025: Fabian Reese 

1. Fabian Reese (Hertha BSC) – 51,7 %
2. Frederik Rönnow (1. FC Union) – 18,8 %
3. Ibrahim Maza (Hertha BSC) – 10,6 %
4. Benedict Hollerbach (1. FC Union) – 5,5 %
5. Toni Leistner (Hertha BSC) – 3,8 %
6. Danilho Doekhi (1. FC Union) – 3,5 %
7. Leopold Querfeld (1. FC Union) – 3,1 %
8. Michael Cuisance (Hertha BSC) – 3,0 % 

Berliner Amateurtrainer der Saison 2024/2025: Karsten Heine 

1. Karsten Heine (BSV Eintracht Mahlsdorf) – 29,1 %
2. Robert Schröder (FC Hertha 03) – 27,1 %
3. Miren Catovic (FC Viktoria Berlin Frauen) – 16,0 %
4. Daniel Volbert (BFC Preussen) – 9,2 %
5. Ayhan Bilek (SD Croatia) – 7,0 %
6. Tobias Röttgen (VfB Hermsdorf) – 6,0 %
7. Demircan Dikmen (BFC Meteor 06) – 3,0 %
8. Marco Passeckel (SSC Südwest) – 2,6 % 

Christian Zschiedrich

Steglitzer SC Südwest steigt in die Berlin-Liga auf

Das Rückspiel in der Relegation zur Berlin-Liga hatte es noch einmal in sich.
Viel hat nicht zur Verlängerung gefehlt beim Duell Meteor 06 gegen SSC Südwest. Zum 3:2 für die Hausherren, das eine Verlängerung unter brennender Sonne bedeutet hätte, langte es nicht mehr.

Elfmeter zum 1:0 für den SSC Südwest durch Juan Cernescu (Minute 29)

Eine tolle Aufholjagd der Weddinger, nach 0:2-Rückstand, war es allemal.
Nach dem 1:0 im Hinspiel am Mittwoch, 25.06.2025 reichte dem Steglitzer SC Südwest derweil das 2:2 (0:2) an der Ungarnstraße. Ein schöner Erfolg für die Südwest-Berliner, die den größeren Willen in beiden Partien zeigten.

Die Zahl, die Meteor und die Fußball-Woche nannten, ist wohl etwas übertrieben. 1000 Zuschauer waren es nicht, aber wohl beinahe 700, die den Kassierer schon vor dem Anpfiff ins Schwitzen brachten. Und das ist für das letzte Saisonspiel zweier Landesligisten, die noch nie in der nächsthöheren Klasse zu Hause waren, schon beachtlich.

Bei Meteor zeigten einzig Torwart Selvedin Begzadic, der schon für Optik Rathenow in der Regionalliga im Kasten stand, und Mittelfeldmotor Riese (Torschütze zum 1:2-Anschluss) Normalform.
Südwest hatte in Keeper Stroehlke und Doppelpacker Cernescu die herausragenden Akteure in seinen Reihen.

Ob die Berlin-Liga durch den Aufstieg des SSC bereichert wird, bleibt abzuwarten.
Beide Mannschaften zeigten vergangene Woche in der Relegation schöne Ansätze. Die Qualität in der obersten Berliner Spielklasse ist aber eine andere als die in der Landesliga.

Meteor soll sein Team für die Landesliga in etwa so halten können wie geplant. Bei Südwest ist eine Mischung aus Routiniers und Nachwuchsleuten als Neuzugänge bereits fest eingeplant.

Hatten allen Grund zum Feiern – SSC Südwest TW Toni Stroehlke und Trainer Marco Passeckel

Die Aufstiegself unter den Trainern Marco Passeckel und Jeremy Kaatz bleibt zusammen. Zunächst ging es am Sonntag, 29.06.2025 zum Feiern zurück ins Steglitzer Casino auf dem Sochos-Sportgelände.

Text und Fotos: Frank Toebs

GESCHAFFT: 38:33-Sieg bei den Rhein Neckar Löwen. Füchse gewinnen erstmals die deutsche Meisterschaft.

Am Ende war alles Jubel, Freude, Erleichterung. Spieler, Trainer, Offizielle lagen sich in der SAP-Arena in Mannheim nach dem Abpfiff in den Armen. Was neun Monate und zwei Tage vorher, am 7. September 2024, mit einem Auswärtssieg in Eisenach begonnen hatte, endete mit dem Gewinn des Titels. Trainer Jaron Siewert spürte hinterher „eine Mischung aus Freude, Genugtuung und Erleichterung, die noch gar nicht real begreifbar ist“ und Bob Hanning glaubte „eine OP der Weisheitszähne ohne Spritze“ miterlebt zu haben. Für den Geschäftsführer ist es die Krönung seines Lebenswerkes. Vor 20 Jahren hatte er den Verein im unteren Drittel der zweiten Liga übernommen.

Bob Hanning – Krönung seines Lebenswerkes. Foto: Sportick

Dieser „letzte Ritt“ war jedoch kein einfacher. Er führte 40 Minuten lang über sehr unwegsames Gelände. Für die Steine auf der Strecke sorgten der Gegner und die Füchse gleichermaßen. Die Löwen schwangen sich nach einem für sie eher verkorksten Spieljahr zu einer ihrer besten Saisonleistungen auf. Die Berliner fanden zwei Drittel der Partie nicht zu der in den letzten Wochen gewohnten Leistung. Besonders die Abwehr bekam die temporeich agierenden Gastgeber nicht in den Griff. Nachdem die Füchse die Anfangsoffensive der Löwen überstanden glaubten und erstmals Ergebnisgleichstand herstellen konnten – 9:9/13., brach es erneut über sie herein. Besonders Jurij Knorr bewies im letzten Spiel für seinen Verein noch einmal seine Klasse. Die Löwen erreichten bis zur Pause eine Wurfquote von 77 Prozent. So wuchs der Rückstand der Füchse zeitweise auf fünf Tore an. Das 17:20/30. war unter diesem Aspekt noch ein erträgliches Halbzeitresultat.

Der erhoffte Umschwung schien auch nach der Pause auszubleiben. Beide Teams machten so weiter wie in der ersten Hälfte. Die Löwen mit Tempo und erfolgreichen Torwürfen, die Berliner mit verpassten Chancen. Die Wende kam wie im Handball üblich, blitzschnell. Ein Siebenmeter von Tim Freihöfer, zwei Paraden vom sich steigernden Dejan Milosavljev, zwei Konter der Füchse zum Ausgleich – 26:26/41. – und insgesamt ein 6:0-Lauf zum 28:26/44. sorgten für eine total veränderte Ausgangsposition. Die Angriffe der Gastgeber wurden nun immer öfter von der Füchse-Abwehr gestoppt. Die Berliner könnten so endlich ihr bewährtes Tempospiel aufziehen und gerieten trotz allem kämpferischen Einsatz der Gastgeber nicht mehr ernsthaft in Gefahr. Das 38:33 spiegelte am Ende zwar nicht den dramatischen Verlauf der Partie wider. Das konnte dem neuen Deutschen Meister jedoch egal sein. Glückwunsch Füchse zum Meistertitel.

Am kommenden Wochenende (14./15. Juni 2025) wartet auf den neuen Meister die nächste Herausforderung: Das Final Four der Champions League in Köln.

Herbert Schalling

Saisonfinale mit Rekorden – Füchse schlagen Gummersbach 45:35

Großes Spektakel beim letzten Heimspiel der Füchse in dieser Saison. Zunächst zum Sportlichen. Für das Spiel gegen den Tabellen-Siebenten dienten den Gastgebern die vorangegangenen Spiele als „Blaupause“. Für kurze Zeit darf der Gegner mitspielen – Gummersbach praktizierte das 13 Minuten lang, war vor allem aus dem Rückraum mit seinen 2,00 m-Shootern Ex-Fuchs Miro Schluroff und Julian Köster erfolgreich und hielt die Partie bis zum 6:6 ausgeglichen. „Nachdem wir dann aber ein paar Paraden von Dejan Milosavljev bekommen haben, ins Tempospiel gehen und das erste Mal mit vier Toren geführt haben, war die Bremse gelöst“, fasst der von den Kollegen und Sportchefs der Liga zum „Trainer des Jahres“ gewählte Jaron Siewert die folgende Spielphase zusammen. Über ein 13:10/20. erhöhten die Füchse bis zur Pause sukzessive auf 22:15. Beteiligt am Torreigen waren neben den „üblichen Verdächtigen“ Gidsel und Andersson auch Wiede, Darj, Freihöfer, Marsenic und Hakun West, der seinen Vertrag bis 2028 verlängert hat.

Im zweiten Abschnitt geht die wilde Hatz weiter. Den Freunden eines gepflegten Abwehrspiels dürften zeitweise die Haare zu Berge gestanden haben. Auf beiden Seiten folgte man mehr dem Text eines Kirchenliedes und machte „die Tor weit“. Den 9000 in der ausverkauften Halle – unter ihnen erneut der Regierende Bürgermeister Kai Wegner und der norwegische Neuzugang Tobias Gröndahl – jedoch machte die Sache riesigen Spaß. Zumal, um nochmals den Liedtext zu zitieren, wirklich der „Herr der Herrlichkeit“ folgte. Es waren aber natürlich mehreren Herren, die dafür sorgten, dass beim 35:25 nach 42 Minuten erstmals zehn Treffer zwischen beiden Teams liegen. Dieser Abstand hat zumeist auch im Rest der Partie Bestand. Drei Rekordmarken werden noch „nebenbei“ geknackt. Welthandballer Mathias Gidsel überbietet seinen Torrekord aus der letzten Saison (263) und ist am Ende bei +2, Tim Freihöfer er-reicht die 200er Marke. Mit 108 Toren von 7 Meter ist er auch Bundesliga-Rekordler und schließlich sind auch die 45 Treffer der Füchse Saisonrekord. Durch das 45:35 am Ende haben die Berliner vor dem letzten Spiel gegenüber dem SC Magdeburg ein Plus von 55 Toren, sodass wohl ein Remis zum ersten Meistertitel reichen sollte.

Paul Drux Foto: Füchse Berlin

Nach der Partie wurden mit einer Musik- und Lichtershow der Abschied von vier „Füchsen“ zelebriert. Manuel Štrlek, Jerry Tollbring und Tobias Reichmann werden nicht mehr im Trikot der Berliner auflaufen. Sie wurden mit viel Beifall und TV-Bildern aus ihrer Karriere verabschiedet. Besonders emotional geriet die Angelegenheit bei Paul Drux, den Präsident Frank Steffel als herausragenden Handballer und großartigen Menschen bezeichnete. Der erst 30 Jahre alte, langjährige Kapitän, der für die Zeremonie auf ein etwa drei Meter hohes Podest gestellt wurde, musste seine Karriere aus Verletzungsgründen vorzeitig beenden. Es sei jedoch kein Abschied, so Steffel zum sichtlich gerührten Drux, sondern der Beginn eines neuen Lebensabschnittes. Der gebürtige Gummersbacher, der als 16-Jähriger zu den Füchsen kam, wird perspektivisch in der Geschäftsführung des Vereins mitarbeiten.

Der Satz des Abends gelang dem Hallensprecher, als er unter dem tosenden Jubel der Zuschauer ausrief, am Sonntag, 8. Juni 2025 krönen wir uns zu (Handball-) Königen bei den Löwen. Diese Aufführung findet nicht auf der Hamburger Musical-Bühne, sondern in der SAP-Arena in Mannheim statt.

Für die Füchse erfolgreich: Wiede (3), Darj (3), Prantner (1), Andersson (6), Lichtlein (4), Gidsel (11), Freihöfer (3), Langhoff (5), Beneke (1), av Teigum (5), Marsenic (3).

Herbert Schalling

Brutales Saisonende für Eintracht Mahlsdorf

Was die Teams von Eintracht Mahlsdorf und BFC Preussen im Saisonverlauf an Punkten und Toren zusammengetragen hatten, sorgte für ein Endspiel um die Meisterschaft verbunden mit dem Aufstieg in die Regionalliga Nordost. Der letzte Tag im Mai 2025, der 30. Spieltag der NOFV-Oberliga Nord. Für die Mahlsdorfer sollte er in einem Drama enden. An der Malteserstraße, im Preussenstadion hatten sich, dem Anlass angemessen, 2.025 zahlende Zuschauer eingefunden.

Den Mahlsdorfern hätte ein Unentschieden gereicht, die Preussen brauchten unbedingt einen Sieg. Dem Anlass angemessen hatte der Verband einen seiner besten und erfahrensten Schiedsrichter nominiert. Marcel Riemer aus Eisenhüttenstadt, der 39-Jährige ist seit 2004 als Schiedsrichter unterwegs, seit 2007 in der fünfthöchsten Spielklasse, der Oberliga. Das Spiel in Lankwitz wird ihm und seinen Assistenten etwas länger in Erinnerung bleiben.

Es lief die 5. Minute der Nachspielzeit, nur wenige Sekunden fehlten den Gästen zum Meistertitel und den damit verbundenen Aufstieg in die Regionalliga. Der 1,98 m große Innenverteidiger Lenny Stein traf die Lattenunterkante. Vom Gestänge abgelenkt, prallte der Ball nach unten, auf die Linie, dahinter oder davor? Mahlsdorfs Goalie konnte den Ball sichern und wollte ihn ins Spiel zurückbringen. Der Torjubel erscholl erst, als der Schiedsrichter in Richtung Mittelkreis zeigte, auf Tor entschied. Der Assistent, alles andere als auf Ballhöhe, hob die Fahne. Die Tatsachenentscheidung war unumstößlich getroffen. Vielleicht war die Entscheidung richtig, genau werden wir es nie erfahren. Ein Amateurvideo, im Netz verfügbar, deutet daraufhin, man hätte auch auf kein Tor entscheiden können.

Wie bitter für die Truppe von Karsten Heine, erst den Pokal verspielt und jetzt, im letzten Augenblick, Meistertitel und Aufstieg verpasst, noch dazu unter so unglücklichen Umständen.

Beim BFC Preussen hat man größeres vor. Erst im vergangenen Jahr aus der Berlin-Liga aufgestiegen, wollen sie mittelfristig in die 3. Liga. Dafür ist geplant, das Preussen-Stadion drittligatauglich neu zu errichten. Das Preussenstadion in seinem aktuellen Zustand nicht einmal tauglich für die Regionalliga. Im Juni muss dem NOFV die Spielstätte genannt werden. Laut Rahmenterminkalender startet die Saison bereits am 25. Juli 2025, in knapp acht Wochen. Nicht mehr viel Zeit, sollte beabsichtigt sein, das eigene Stadion für die vierte Liga zu ertüchtigen.

In der kommenden Regionalliga-Saison werden die Preussen den Platz von Viktoria 1889 einnehmen. Leider scheiterte der Meister, 1. FC Lok Leipzig, in der Relegation am Nordmeister TSV Havelse. Die Himmelblauen aus Lichterfelde müssen zusammen mit dem VFC Plauen den Fahrstuhl nach unten betreten.

Hans-Peter Becker

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Fotos: © Frank Toebs

Diese Füchse sind nicht zu stoppen

37:29 Sieg gegen MT Melsungen

Was darf man erwarten, wenn ein Spitzenspiel ansteht? Wenn zwei Mannschaften gegeneinander spielen, die punktgleich an der Tabellenspitze stehen. Einen packenden Fight? Ein enges Spiel? Ein knappes Ergebnis?

Im Top-Spiel der Handball-Bundesliga, beim Treffen Erster gegen Zweiter, Füchse gegen Melsungen war das Erwartete nur in den ersten 15 Minuten zu erleben. Die Gäste aus dem Hessischen fanden da noch auf jede Aktion der Füchse eine Antwort. So blieb es in einer Partie, die in dieser Phase von den Abwehrreihen dominiert wurde, zunächst ausgeglichen – 7:7/15. Danach konnten sich die Füchse etwas frei spielen, weil die Gäste vor den 9.000 Zuschauern in der natürlich ausverkauften Halle zu viele Fehler im Spielaufbau machten. Zunehmend scheiterten sie auch an Dejan Milosavljev. Der Füchse-Keeper hatte einen absoluten Sahnetag erwischt, glänzte mit insgesamt zehn Paraden und hielt einen Siebenmeter. So konnten die Füchse ihre erste zwei-Tore-Führung – 9:7/17. bis zur Pause kräftig ausbauen – 18:12, was auch Trainer Jaron Siewert befriedigt zur Kenntnis nahm, „Als wir das erste Mal mit sechs Toren in Führung waren, kam dann bei uns auch eine gewisse Leichtigkeit auf. In der zweiten Hälfte war es das Spiel, das wir wollen: mit Tempo und schnellen Gegenstößen agieren. Das ist uns mit Bravour gelungen“.

Im zweiten Spielabschnitt versuchten es die Melsunger mit einigen Umstellungen im Angriffsspiel, was ihnen zwar mehr Wurfmöglichkeiten eröffnete und Tore einbrachte. Den Rückstand konnten sie jedoch nicht verkürzen, weil die Gastgeber mit ihrem Tempospiel immer wieder eine passende Tor-Antwort fanden. Diese gab zumeist Mathias Gidsel, der seine überragende Partie mit 15 Treffern krönte, was auch Sport-vorstand Stefan Kretzschmar zur Verzückung brachte. „So einem Spieler zuschauen zu dürfen, ist eine Augenweide und ein Geschenk für uns. Heute war es auch wieder sein Spiel. Trotzdem gehört dazu immer eine Mannschaft, die absolut gezeigt hat, wozu sie in der Lage ist und was sie dieses Jahr erreichen möchte.“

Nach dem 37:29 sind die Füchse nun alleiniger Tabellenführer, mit einem Punkt vor Titelverteidiger Magdeburg und zwei vor der MT Melsungen und haben den Gewinn ihres ersten Meistertitels weiter in eigener Hand. Die nächste Aufgabe wartet bereits am Sonntag in Stuttgart. Das letzte Heimspiel im „Fuchsbau“ steigt am 5. Juni 2025. Gegner ist der VfL Gummersbach.

Für die Füchse erfolgreich:  Wiede (5), Andersson (6), Nils Lichtlein (2/1), Gidsel (15), Freihöfer (8/4), av Teigum (1)

Herbert Schalling

Foto: © Hans-Peter Becker

BFC Dynamo holt sich den Berliner Pokal – Kritik an der Qualität des Endspiel-Rasens

Die Hoffnung stirbt zuletzt, nach diesem Motto hatten sich die Spieler und Verantwortlichen von Eintracht Mahlsdorf in den extra bestellten Bus gesetzt, der sie von der Sportanlage am Rosenhag zum Mommsenstadion bringen sollte. Als Außenseiter waren sie angereist und als der erwartete Verlierer traten sie wieder die Rückfahrt an. Die Vereinsfarben der Mahlsdorfer sind Lila und Weiß, das haben sie dem Verein, dessen Heimstätte das Mommsenstadion ist, gemeinsam. Sie bestritten dieses Finale auch wie die Heimmannschaft. Würde ein Fußballspiel nach statistischen Werten entschieden werden, hätte die Mannschaft von Karsten Heine den Pokal in die Höhe recken können.

Mehr Ballbesitz und Torschüsse, die Tore nur diese entscheiden, erzielte der Finalist aus der Regionalliga, der BFC Dynamo. Vor der Rekordkulisse von 8.400 Zuschauern, mehr waren nicht zugelassen, eroberten sich gnadenlos effektive Dynamos ihren achten Berliner Pokaltriumph.

Das 1:0 in der 21. Minute fiel förmlich aus dem Nichts. Ein abgewehrter Angriff der Mahlsdorfer, zunächst gute Vorteilsauslegung von Schiedsrichter Christoph Beblik, ließ nach einem Foul weiterspielen, Ivan Knezevic bediente mustergültig den quirligen Henry Joh Crosthwaite und der ließ mit seinem Flachschuss Paul Büchel im Mahlsdorfer Tor keine Chance der Abwehr. Die Situation war jetzt wie gemalt für den Favoriten. Sie warteten auf die Fehler des Oberligisten.

Eintracht war um den Ausgleich bemüht, es fehlte der letzte Zentimeter, der letzte Pass zu ungenau. Karsten Heine hatte seiner Mahlsdorfer Mannschaft eine variable 4-1-4-1 Aufstellung verordnet. Auf der Sechser Position war Ex-Profi Björn Jopek die zentrale Schaltstelle in der Spieleröffnung. Zudem war Jopek für die Freistöße zuständig.

Nach dem Seitenwechsel kam der Oberligist mit neuem Mut aus der Kabine. Beide Trainer beließen es zunächst bei der Startaufstellung. Den ersten Wechsel nahm der BFC Coach Dennis Kutrieb vor. Für den Vorlagengeber Knezevic kam ab der 54. Minute Lutz Wüstenhagen, Routinier gegen Youngster. Der BFC versuchte zu kontern. In der 52. Minute wusste sich Mahlsdorf Anton Kanter nicht anders, als durch ein grobes Foul zu helfen. Er sah dafür die gelbe Karte. Jetzt nahm das Verhängnis seinen Lauf. Nur sechs Minuten war es ähnlich, der offensive Mittelfeldspieler Kanther, einst ausgebildet beim 1. FC Union, erneut mit einem gelb würdigen Foul und sah Gelb-Rot.

Jetzt wurde es noch schwerer für den Außenseiter. Sie brachten alles auf den Platz, mussten zudem ihren läuferischen Aufwand erhöhen und das zehrte an den Kräften. Die Bank konnte wenig helfen. In der 60. Minute ging Mahlsdorfs Kapitän Christoph Zorn vom Feld. Für ihn kam erneut ein Youngster, Julian Mätzke.

Das 2:0 fiel in der 78. Minute durch den eingewechselten Kevin Langford. Jetzt war endgültig der Deckel drauf. Die Mahlsdorfer steckten zwar nicht auf. Der Regionalligist war zu abgeklärt, um sich in der verbleibenden Spielzeit noch die Butter vom Brot nehmen zu lassen.

Nach dem Spiel äußerten beide Trainer Kritik an der Qualität des Rasens im Mommsenstadion. Der Berliner Fußball-Präsident nahm das zur Kenntnis. Erst einmal ist man froh, wieder ein geeignetes Stadion für die Finalspiele zu haben. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass es nicht in die Verantwortung des Verbandes fällt. Der Regen am Tag zuvor hatte wohl dafür gesorgt, dass der Rasenmäher nicht eingesetzt werden konnte. Die Saison im American Football hat begonnen, der Rasen war durch zwei Spiele der Berlin Rebels zusätzlich belastet. Es ist schon ein Kreuz mit den Sportstätten in Berlin.

Das Mommsenstadion war fest in der Hand der BFC-Fans.

Der siegreiche Trainer des BFC Dynamo wurde nach einem Wunschgegner für die erste DFB-Pokalrunde gefragt. Er hat da keine besonderen Referenzen. Wichtig war ihm dabei zu betonen, dass, egal wer kommen wird, im heimischen Sportforum gespielt werden soll. Dem unterlegenen Trainer wünschte er viel Glück für bevorstehende Punktspiel gegen den BFC Preussen. Bei einem Sieg der Heine Truppe wären sie in der kommenden Saison Ligakonkurrenten.

Hans-Peter Becker

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Fotos: © 2025 Hans-Peter Becker

Spandau ist kein Finalgegner auf Augenhöhe

Wasserball Bundesliga Männer 2024/2025

24. Mai 2025 Finale, Spiel 3:

Waspo 98 Hannover – Wasserfreunde Spandau 04 – 2:7(4:1,3:1,3:2,2:3

Die Wasserfreunde beenden eine enttäuschende Saison mit der dritten Finalniederlage gegen das Team von Waspo 98 Hannover. Nach verpasster Qualifikation in der Champions-League und im Euro-Cup musste der Rekordmeister in der Saison 2024/24 den Titel des Pokalsiegers abgeben und konnte in der Meisterschaft dem Team des jungen Hannoveraner Trainers Aleksander Radovic nicht auf Augenhöhe begegnen. Einzig der Sieg des Deutschen Supercups im Oktober 2024 kann als kleiner Lichtblick in der Analyse der Saison gewertet werden.

Im zweiten und dritten Finalspiel zeigten sich die Berliner ideenlos im Angriff, speziell im Ausnutzen des Überzahlspiels. In der Verteidigung war die nötige Zuordnung zum Gegenspieler sowie ein dynamisches Stören der Angriffsaktionen der Niedersachsen nicht zu erkennen. Der Berliner Trainer Vladimir Markovic konnte mit seinen lautstarken Gesten seine Mannschaft nicht erreichen und ihnen keine Ideen vermitteln, um dem Spiel noch eine Wendung zu geben.

Für die Wasserfreunde Spandau 04 heißt es nun den Blick in die Zukunft zu richten. Der erste Schritt ist bereits vollzogen. Mit Marin Restovic wird ein junger, motivierter Trainer mit Spandauer Herz das Herrenteam als Cheftrainer übernehmen. Marin spielte selbst 10 Jahre erfolgreich für die Wasserfreunde und konnte viele Titel gewinnen. Auch in der deutschen Nationalmannschaft konnte er viele Jahre sein Können präsentieren.

Marin Restovic arbeitet seit 2 Jahren erfolgreich im Nachwuchsbereich auf Vereinsebene und auch für den deutschen Schwimmverband.

Peter Röhle/Wasserfreunde Spandau 04