Nach dem Pokal-Wochenende hat nun die Beletage des deutschen Profifußballs wieder den Spielbetrieb aufgenommen. Endlich ist für die Fans der 18 Teilnehmer die jetzt kommende Lebenszeit wieder exakt getaktet. Heimspiel, Auswärtsspiel und dazwischen freuen oder hoffen und bangen.
Aus Berliner Sicht erfreulich, der 1. FC Union ist, trotz mieser Resultate aus der Vorbereitung, mit einem Sieg in die Saison 2025/26 gestartet. Der VfB Stuttgart wurde mit viel Glück und Ekeligkeit mit null Punkten zurück ins Schwabenländle geschickt. Da ist es egal, wenn es spielerisch dünn blieb. Der jetzt hauptamtlich agierende Präsident hatte just zum Spiel seinen Geburtstag und der Fußballgott eigens dafür ein Union-Trikot angezogen. In der 6. Minute der Nachspielzeit wäre das Geschenk fast zerbrochen. Nick Woltemade hatte das 2:2 erzielt, stand allerdings beim Zuspiel klar im Abseits, so blieb es beim knappen 2:1 Sieg.
Die beiden Tore für die Köpenicker erzielte Neuzugang Ilyas Ansah, der einen Traumeinstand feierte. Es ging phasenweise hart zur Sache. Schiedsrichter Robert Hartmann zückte insgesamt 8-mal die gelbe Karte wegen zu harten Einsteigens. Der VfB Stuttgart war in den entscheidenden Szenen zu behäbig, nicht handlungsschnell genug, so konnten sich die Eisernen ins Ziel retten und ihrem Präsidenten ein zusätzliches Geschenk bereiten. Bis zum nächsten Sonntag haben die Baumgart-Schützlinge jetzt Zeit sich auf das nächste Spiel vorzubereiten. Am letzten Augusttag des Jahres 2025 erwartet die Dortmunder Borussia die Eisernen und da sind die Tugenden aus der Schlosserei erneut gefragt.
Einen Tag nach der Saisonpremiere in Köpenick mussten die Herthaner in Darmstadt ran. Am Ende wurde es ein gerechter Auswärtspunkt. Ein 0:0 von der besseren Sorte sagt man wohl dazu. Spielerisch war eine deutliche Steigerung zu erkennen. Das 3-5-2 System wurde leicht verändert, Fabian Reese wurden vorn mehr Freiheiten eingeräumt. Die Doppelspitze wurde abgesetzt, Maurice Krattenmacher und Jon Dagur Thorsteinsson agierten mehr als echte Außenstürmer. Leider verpasste Krattenmacher in der 14. Minute die sichere Führung nach einem mustergültigen Konter über Reese. Ja, wäre das die 1:0 Führung gewesen… In der 8. Minute der Nachspielzeit hätte Reese den Lucky Punch setzen können, er verzog, der Ball ging knapp am Tor vorbei. Da musste er kräftig die Luft durch die Zähne ziehen, Sieg als Gastgeschenk in Hessen gelassen. Insgesamt war das Ergebnis dem Spielverlauf entsprechend korrekt. Für Hertha geht es bereits am Freitagabend, 29. August 2025 weiter. Im Olympiastadion können sie, hoffentlich, ihre Formkurve weiter nach oben biegen.
Hans-Peter Becker