Hertha stolpert weiter

Wie kann diese Leistung am 2. Spieltag bewertet werden? Fast 60.000 Zuschauer waren ins Oly gepilgert, um das Duell gegen die Freunde aus Karlsruhe zu sehen, zu genießen oder was sonst noch geht. Selbst das Wetter tat sein Bestes, waren am Samstag zuvor die Temperaturen in Berlin ein paar Grade zu hoch zum Fußballspielen, herrschte zur Mittagszeit das sprichwörtliche Kaiserwetter. Was gab es da schöneres, als im Stadion die Daumen zu drücken! 

Es war die gleiche taktische Formation, wie zuvor auf Schalke, allerdings mit drei personellen Wechseln. Getauscht wurden beide Schienenspieler und es musste verletzungsbedingt ein neuer Sechser aufgeboten werden. So spielte Leon Jensen, letzte Saison noch in Karlsruhe tätig, für den verletzten Diego Demme und auf den Außenbahnen bekamen rechts Deyovaisio Zeefuik und links Marten Winkler ihre Aufgabe. Linus Gechter rückte für Zeefuik in die Innenverteidigung.

Ganz optimistisch betrachtet war es einen Tick besser als der Schalkeauftritt, allerdings noch ein weites Stück von den eigenen Ansprüchen entfernt. Fußball ist manchmal auch ein merkwürdiges Spiel. Hätte in der 15. Minute Fabian Reese den Ball richtig getroffen und zum 1:0 eingenetzt, hätte das Spiel anders verlaufen können. Ja, ja hätte, hätte die berühmte Fahrradkette, so wurde es immer verkrampfter. Karlsruhe traf die Torlatte, sonst war nicht viel. Das Stadion konnte fröhlich die Fanfreundschaft feiern.

Die ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit gehörten der Hertha. Sich versuchten über erhöhten kämpferischen Einsatz ins Spiel zu kommen. Da waren gute Ansätze erkennbar, das Talent der Mannschaft schaute mal vorsichtig um die Ecke. Es fehlte mal wieder an der letzten klaren Aktion. In der Schlussphase hatte Hertha Glück, dass die Freunde aus Karlsruhe beste Chancen ausließen. In der Statistik gibt den Wert der xGoals (ein Wert für die Wahrscheinlich eines Tores aus den Angriffsaktionen). Dieser Wert lag 1,40 beim KSC und Hertha brachte es auf 0,66. Ein guter Wert beginnt etwa bei 1.

Die beide Stürmer Fabian Reese und Dawid Kownacki hingen weitgehend in der Luft, bekamen wieder kaum verwertbare Zuspiele. Ein Lichtblick war Maurice Krattenmacher, der einige gute Szenen hatte und der auffälligste Herthaner war. Es wurde wenigstens der erste Punkt der Saison in die Scheune gebracht und 32 Spiele stehen noch an.

Dass das Spiel vielleicht nicht so schnell in Vergessenheit gerät, dafür sorgte die Einwechselung von Kennet Eichhorn. Er feierte erst vor kurzem, am 27.09.2025 seinen 16. Geburtstag und gilt als ein Riesentalent auf dem Berliner Weg.

Hans-Peter Becker

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