Kein Weihnachtsgeschenk für die Fans – deutliche Niederlage gegen Ingolstadt

DEL

29. Spieltag 22.12.2024 14:00 Uhr Uber-Arena Berlin

EHC Eisbären Berlin – ERC Ingolstadt 1:6 (0:2/1:1/0:3)

Zum 4. Advent hielt für die Eisbärenfans das Spitzenspiel gegen die Ingolstädter Panther bereit. Spitzenreiter Ingolstadt gegen den aktuellen Verfolger, das sind die Eisbären, die am Spieltag zuvor gegen die Frankfurter Löwen im Heimspiel eine Niederlage hinnehmen mussten. Die Ingolstädter konnten dagegen ihr Heimspiel gegen Schwenningen gewinnen. Das Spiel begann mit einer Gedenkminute für die Opfer des Anschlags in Magdeburg.

In der 7. Minute nutzten die Gäste eine Unstimmigkeit in der Verteidigung für den ersten Treffer in der Partie. Der Torschütze Wayne Simpson war völlig blank vor Jake Hildebrand und konnte den Puck versenken. Ein Powerplay ab der 10. Spielminute konnten die Eisbären nicht nutzen. So wurde bei den Eisbären mal wieder das leider in dieser Saison oft strapazierte Bild geboten, gute Chancen, leider kein Treffer. Die Panther wurden in ihrem Drittel förmlich festgenagelt. Die Eisbären machten das Spiel. In der 17. Minute waren die Gäste mit einem ihrer wenigen Entlastungsangriffe erfolgreich. Es war Morgan Ellis, der Ex-Eisbär, der Hildebrand überwinden konnte. Bis dahin hatten die Ingolstädter ganze vier Torschüsse abgegeben und zwei davon ins Schwarze, das war effektiv. So war in der ersten Drittelpause zunächst wunden Lecken angesagt. Das Spiel gemacht und zwei Gegentore kassiert.

Der Mittelabschnitt bot ein unverändertes Bild. Unermüdliche Angriffsbemühungen der Eisbären, wieder verging eine Strafzeit gegen Ingolstadt fruchtlos. Nach der Hälfte der Spielzeit machte die Hartmut-Nickel-Kurve ihren Unmut über die geplante Preissteigerung bei den Dauerkarten zum Ausdruck. Auf dem Eis wollte es mit dem Erzielen von Toren weiterhin nicht klappen.

Dafür trafen die Gäste. Die Eisbären kassierten eine Strafzeit, wären, trotz Unterzahl, fast zum Anschluss gekommen und eine Sekunde nach Ablauf traf Riley Sheen. Jetzt wurde der Weg zum Punkten für die Eisbären sehr lang. Es kam wieder etwas Hoffnung auf. In der 38. Minute belohnten sich die Eisbären endlich. Liam Kirk schloss einen Angriff mit einem Schuss am Goalie vorbei ins Tor erfolgreich ab.

Jetzt mussten die Eisbären alles auf das letzte Drittel setzen. Zunächst galt es, Unterzahl von 19 Sekunden zu überstehen. Als der Schlussabschnitt begann, hatten die Eisbären 26 Mal auf das Tor geschossen, Ingolstadt dagegen nur 17 Mal. Die Gäste verteidigten weiter clever vor ihrem Torhüter Devin Williams. Eine Strafzeit blieb erneut ungenutzt. Das Scheibenglück konnte bisher ebenso nicht helfen. Am Willen, an der Einsatzbereitschaft lag es nicht. Es waren verheißungsvolle Abschlüsse vorhanden. Egal, was die Eisbären versuchten, die Gäste fanden die passende Antwort. So hielt das Zwischenergebnis von 1:3 aus Sicht der Eisbären bis in die Schlussphase.

Es gelang den Eisbären nichts und so kam es, wie es oft kommt, in der 57. Minute machte Alex Breton den Deckel darauf und Daniel Pietta traf in der 59. Minute zum 1:5 und leider fiel noch das 1:6 durch Myles Powell. Ein Ergebnis, das die Eisbären in dieser Höhe nicht verdient hatten. Es ist, wie es ist, da gibt es eben Tage, wo nichts gelingen will.

Ingolstadts Trainer hob die Leistung seines Goalies hervor und sah den entscheidenden Moment, als die Eisbären ihre Riesenchance zum 2:3 ausließen und quasi im Gegenzug seine Mannschaft auf 4:1 erhöhen konnte.

Serge Aubin hofft jetzt, dass das Weihnachtsfest bei den Akteuren den Kopf etwas freimacht. Allerdings geht es bereits am 2. Weihnachtsfeiertag in Wolfsburg weiter.

Hans-Peter Becker

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Foto: Stephan Wenske

Spieldaten

Aufstellungen
Eisbären Berlin: Hildebrand (Stettmer) – Müller, Wissmann (C); Geibel, Galipeau; Niemeläinen, Mik – Noebels (A), Byron, Pföderl; Tiffels, Kirk, Ronning; Schneider, Boychuk (A), Veilleux; Hördler, Wiederer, Bartuli – Trainer: Serge Aubin           

ERC Ingolstadt: Williams (Eder) – Breton, Ellis; Bodie, Hüttl; Rosa-Preto, Wagner – Agostino, Powell, Simpson; J. Krauss, Bertrand, Dunham; P. Krauss, Pietta, Keating; Sheen, Stachowiak, Schmölz – Trainer: Mark French

Tore
0:1 – 06:18 – Simpson (Powell, Agostino) – EQ
0:2 – 16:16 – Ellis (Simpson, Powell) – EQ
0:3 – 34:56 – Sheen (Breton, Agostino) – EQ
1:3 – 37:32 – Kirk (Wissmann, Ronning) – EQ
1:4 – 56:53 – Breton (Powell, Agostino) – EQ
1:5 – 58:19 – Pietta (Keating, Hüttl) – EQ
1:6 – 59:39 – Powell (Simpson, Agostino) – EQ

Strafen
Eisbären Berlin: 4 (0, 4, 0) Minuten – ERC Ingolstadt: 6 (2, 2, 2) Minuten 

Schiedsrichter

Kilian Hinterdobler, Andreas Huber (Maksim Cepik, Wayne Gerth)

Zuschauer
14.200    

Eisbären verlieren gegen Frankfurt- ein stilles letztes Drittel

DEL

28. Spieltag 19:30 Uhr Uber-Arena Berlin

EHC Eisbären Berlin – Löwen Frankfurt 2:3(1:0/1:2/0:1)

Nach dem harten Fight in Zürich, zum Viertelfinal-Rückspiel in der Hockey-Champions League, ging es knapp 72 Stunden später wieder in der DEL weiter. In dieser Saison war es bereits das dritte Aufeinandertreffen. Die beiden bisherigen Begegnungen konnten die Eisbären ergebnistechnisch jeweils identisch mit 5:2 für sich gestalten. Seitdem die Löwen wieder in der DEL mitmischen, waren sie stets ein dankbarer Gegner für die Eisbären. Lediglich ein einziger Sieg gelang den Löwen, das war in der Saison 2022/23, am 4. Dezember 2022 mit einem 2:1 nach Verlängerung.

Am Freitag waren die Eisbären von Beginn bemüht, schnell die Fronten zu klären. Sie hatten klare Vorteile was Spielanteile und Torchancen betraf. Doch sah es lange nach einem torlosen Drittel aus. In der Schlussminute passierte es, Blaine Byron konnte eine Vorlage von Marcel Noebels nutzen, umkurfte noch Frankfurts Goalie Cody Brenner und die Arena durfte jubeln.

Im Mittelabschnitt bemühten sich die Gäste um mehr Spielanteile. Die Eisbären blieben der Herr des Geschehens und schlugen in der 28. Minute erneut zu. Der Kapitän Kai Wissmann versuchte es mit einem Schuss auf die kurze Torwartecke und hatte Erfolg. Die Vorlage besorgte Ty Ronning. Ein anschließendes Powerplay konnten die Frankfurter nicht nutzen. Stattdessen waren die Eisbären zweimal ganz dicht vor einem shorthander. Der Anschlusstreffer zum 1:2 gelang den Löwen dann in der 34. Minute durch Chris Wilkie. Ein hoher Stock von Markus Niemeläinen brachte die Gäste erneut in Überzahl. Zach Boychuk musste 90 Sekunden später auf die Strafbank. Jetzt hatten die Special-Teams Schwerstarbeit zu leisten. Der Vorsprung war verspielt. Kurz vor dem Ablauf der Strafe schlug es ein, Cameron Brace versenkte mit einem Schlagschuss den Puck.

Im Schlussabschnitt war es still in der Arena. Es erreichten die schrecklichen Nachrichten aus Magdeburg die Zuschauer, die sich auf ein Eishockeyspiel gefreut hatten. Die Musik wurde nur gedämpft eingespielt. Die Fans aus Frankfurt entfernten ihr Banner und die Hartmut Nickel Kurve machte es ebenso. Eishockey geriet zur Nebensache. Auf dem Eis mühten sich die Spieler. Die Frankfurter spürten, hier geht vielleicht mehr. Sie waren mit einer Serie von sechs Niederlagen nach Berlin gereist.

Als das Spiel sich der Schlussphase näherte, konnten beide noch auf den Sieg hoffen, am 2:2 hatte sich nichts geändert. Es hagelte Strafzeiten und das Spiel verflachte immer mehr. Die letzten effektiven Spielminuten dehnten sich, auch die Eismeister mussten ran. Wem gelingt der entscheidende Punch? Frankfurt hatte 40 Sekunden Überzahl und erzielten genau 2 Minuten und 36 Sekunden vor dem Ende den Treffer zum 3:2. Mit großem Kampf hatten sie das Spiel gedreht. Die Eisbären nahmen eine Auszeit und versuchten es, ohne Torhüter, wenigstens in die Verlängerung zu kommen. Es blieb bei der 2:3 Niederlage. Aber wie gesagt, der Sport war heute Nebensache. Die Gedanken sind bei den Hinterbliebenen des schrecklichen Ereignisses in Magdeburg.

Hans-Peter Becker

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Fotos: Stephan Wenske

Spieldaten

Aufstellungen
Eisbären Berlin: Hildebrand (Stettmer) – Müller, Wissmann (C); Niemeläinen, Mik; Geibel, Galipeau – Tiffels, Kirk, Ronning; Noebels (A), Byron, Pföderl; Schneider, Boychuk (A), Veilleux; Hördler, Wiederer, Bartuli – Trainer: Serge Aubin          

Löwen Frankfurt: Brenner (Schumacher) – McNeill, Welinski; Matushkin, Wirt; Lauridsen, Bidoul; Cimmerman – Wilkie, Fröberg, Rowney; Schweiger, Pfaffengut, Brace; Brown, Burns, Napravnik; Proft, Schiemenz, Lobach – Trainer: Tom Rowe

Tore
1:0 – 19:05 – Byron (Müller, Noebels) – EQ
2:0 – 27:45 – Wissmann (Kirk) – EQ
2:1 – 33:34 – Wilkie (Rowney, McNeill) – EQ
2:2 – 37:21 – Brace (Lauridsen, Pfaffengut) – PP1
2:3 – 57:24 – Rowney (Matushkin) – PP1

Strafen
Eisbären Berlin: 14 (2, 6, 6) Minuten – Löwen Frankfurt: 12 (4, 2, 6) Minuten 

Schiedsrichter

Christopher Schadewaldt, Benjamin Hoppe (Maksim Cepik, Marcus Höfer)

Zuschauer
14.010     

Ty Ronning und die Eisbären rupfen die Adler

DEL

26. Spieltag 15.12.2024 14:00 Uhr Uber-Arena Berlin

EHC Eisbären Berlin – Adler Mannheim 5:2(1:1/2:1/2:0)

Die zuletzt etwas schwächelnden Eisbären trafen am 3. Advent auf ihren Lieblingsgegner aus der Quadratestadt am Zusammenfluss von Rhein und Neckar. Es war bereits die zweite Vorstellung der Adler in der laufenden Saison bei den Eisbären. Am 18. Oktober 2024 konnten die Hausherren der Arena die Adler in der Verlängerung schlagen.

Die Eisbären erwischten einen Blitzstart. Bereits in der 2. Spielminute brachte ein Kracher von Kapitän Kai Wissmann die Eisbären in Führung. Das Tor gab Sicherheit. Das Spiel der Eisbären wirkte strukturierter als zuletzt gegen München. Serge Aubin musste die Reihen umstellen. Yannick Veilleux durfte nach seiner Sperre wieder spielen, dafür fiel Lean Bergmann aus. Im Tor spielte Jonas Stettmer für Jake Hildebrand.

Die Adler konnten in der 13. Minute ausgleichen und nutzten dafür ein Überzahlspiel. Veilleux kassierte eine 2+2 Strafe wegen eines hohen Stocks mit Verletzungsfolge. Sie brauchten nur wenige Sekunden, die Quadratestädter und stellten durch einen Treffer Kristian Reichel die Partie pari.

Mit dem 1:1 ging es in die erste Drittelpause. In der 28. Minute kassierten die Eisbären eine erneute 2+2 Strafe und wieder musste der Ausgleich kassiert werden. Das Tor markierte Ex-Eisbär Daniel Fischbuch. Kurz zuvor verpassten die Adler, mit einem shorthander in Führung zu gehen. Stettmer entschärfte einen Alleingang und im Gegenzug erzielte Gabriel Fontaine den dritten Eisbärentreffer. Wie fast immer gegen die Adler blieb es ein enges Spiel. Mit der knappen 3:2 Führung wurde das letzte Spieldrittel in Angriff genommen.

Bis zum Beginn des Schlussabschnitts zeigte die Torschussstatistik ein kleines Plus für die Gäste. Sie hatten 20 Schüsse in Richtung Stettmer abgefeuert, während Felix Bückmann im Adler-Tor 19 Schüsse durch seine Maske sah.

Für beide Mannschaften war gewissermaßen Halbzeit der Hauptrunde, das 26. Spiel und es sollte ein herausragendes werden. Schuld waren die Ereignisse in den letzten 12 Spielminuten. Da gab es die Aufreger für die ausverkaufte Halle. Die Zahl der Faustkämpfe war ausreichend für eine komplette Saison. Als die letzten zwei Spielminuten angesagt wurden, führten die Eisbären mit 5:2. Die formstarken Adler (4 Siege in Folge) wurden gedemütigt. Für die Tore zeichneten in der 48. Minute Zachary Boychuk und in der 53. Minute Ty Ronning verantwortlich. Es war das Spiel der Nummer 9 der Eisbären, eine Vorlage, ein Tor und 2 Faustkämpfe. Es waren an diesem Nachmittag sicherlich einige Kinder bei ihrem ersten Eishockeyspiel. Wer da kein Fan dieser Sportart geworden ist, dem kann nicht mehr geholfen werden.

Dallas Eakins sprach von einem harten Eishockeyspiel, ein sehr, sehr großer Kampf. Die Emotionen gehören zu einem guten Spiel dazu. Die Eisbären haben es halt gelernt, zu gewinnen. Wir werden daraus lernen.

Serge Aubin, wir wussten im Vorfeld, dass es hart werden wird. Die ersten Chancen haben wir noch liegen lassen und dann konnten wir sie nutzen. Das Spiel heute war ein Schritt in die richtige Richtung.

Stürmer Leo Pföderl (1 Tor, 2 Vorlagen) hatte nicht erwartet, dass es bereits Mitte Dezember zu solch einem Spiel kommen könnte. Es war ein bisschen dreckig, viele Emotionen und wir hatten eine gute Antwort parat. Am Freitag war München besser.

Sie kam schon etwas unerwartet, die Leistungssteigerung der Eisbären im Vergleich zum Spiel gegen RB München. Der sichtlich gezeichnete Ty Ronning (1 Tor, 1 Vorlage und 2 Faustkämpfe) meinte, es war harte Arbeit, aber nur so hast du Erfolg. Auf Frage nach den Faustkämpfen gab er die Auskunft, ich musste mich wehren.

Hans-Peter Becker

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Foto: Stephan Wenske

Spieldaten

Aufstellungen
Eisbären Berlin: Stettmer (Hildebrand) – Mik, Wissmann (C); Niemeläinen, Müller; Geibel, Galipeau – Ronning, Boychuk (A), Pföderl; Tiffels, Fontaine, Veilleux; Noebels (A), Hördler, Byron; Schneider, Wiederer – Trainer: Serge Aubin          

Adler Mannheim: Brückmann (Tiefensee) – Kälble, Fohrler; Cicek, Gawanke; Jokipakka, Gilmour – Plachta, Esposito, Reichel; Bennett, Michaelis, Fischbuch; Hännikäinen, Loibl, Kühnhackl; Heim, MacInnis, Pilu – Trainer: Dallas Eakins

Tore
1:0 – 01:09 – Wissmann (Ronning, Pföderl) – EQ
1:1 – 12:07 – Reichel (Plachta, Esposito) – PP1
2:1 – 29:29 – Fontaine (Byron, Tiffels) – EQ
2:2 – 33:20 – Fischbuch (Gawanke, Michaelis) – PP1
3:2 – 35:55 – Pföderl (Noebels, Wissmann) PP1
4:2 – 47:14 – Boychuk (Pföderl, Wissmann) – EQ
5:2 – 52:12 – Ronning (Pföderl, Boychuk) – EQ

Strafen
Eisbären Berlin: 24 (4, 4, 16) Minuten – Adler Mannheim: 26 (2, 6, 18) Minuten 

Schiedsrichter

Martin Frano, Roman Gofman (Kenneth Englisch, Marcus Höfer)

Zuschauer
14.200  

Niederlage und nicht bestätigtes Remis

Was für ein Wochenende für den Berliner Profifußball. Warum gehen die Leute ins Stadion? Man weiß nicht, wie es ausgeht? In über 50 % der Besuche tritt wohl das Erwartbare ein. Dass die Hertha sich bei einem Heimauftritt, na ja, schwertut, war zu erwarten, gleich eine Niederlage gegen den Aufsteiger Preußen Münster zu kassieren, einigermaßen überraschend. Nach dem Schlusspfiff waren erste Pfiffe zu hören. Was sich in den beiden Halbzeiten zuvor abspielte, war einfach nur schlecht. Warum wird nach einer Führung immer gleich ein Gang runtergeschaltet? Es fallen einem eine ganze Flut von Fragen ein, auf diese sollte Christian Fiel recht schnell die passenden Antworten finden. Halten wir ihm zugute, dass er vor dem Spiel sieben verletzte Spieler zu beklagen hatte. Leider kamen nach dem Spiel zweite weitere, mit Maza und Niederlechner, dazu. Enttäuscht verließen 45.767 Zuschauer, ausgenommen die Fans der Münsteraner, das Olympiastadion.

Einen Tag später waren die Gefühle der Fans der Eisernen aus Köpenick beim Verlassen der Alten Försterei ähnlich. Trotz Überzahl seit der 13. Minute, gerieten sie sogar in Rückstand, zu mehr als dem Ausgleich reichte es gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten nicht. Das Gebotene war enttäuschend. Für einen Fan der Waldseite sogar so sehr, dass sich sein Unmut mit dem Wurf eines Feuerzeuges in Richtung des Bochumer Torwarts entlud. Er zielte gut und traf den Kopf. Egal, wie schwer die Verletzung ist, so etwas geht überhaupt nicht. Das Spiel konnte erst nach einer fast dreißigminütigen Unterbrechung ordnungsgemäß zu Ende gebracht werden. Es lief bereits die Nachspielzeit, als die Partie unterbrochen wurde. Die noch ausstehenden Spielminuten wurden mit einem Nichtangriffspakt beendet.

Die Bochumer werden gegen die Spielwertung Protest einlegen. Eines ist wohl sicher, der 1. FC Union wird um eine Strafe nicht herumkommen. „Aus unserer Sicht hätte der Schiedsrichter das Spiel abbrechen müssen, das ist nicht geschehen“, erklärte Bochums Geschäftsführer Ilja Kaenzig. „Wenn man das Regelwerk auslegt“, sei von einer Umwertung in einen VfL-Sieg auszugehen, so Kaenzig.

Für den 1. FC Union ein mehr als gebrauchter Tag. Der Täter ist laut Kicker Informationen ermittelt und wurde der Polizei übergeben. Ein Novum gab es aufgrund der Ereignisse außerdem. Es ist üblich, dass egal wie das Spiel sich gestaltete, die Profis gehen zu den treuen Fans auf der Waldseite. Lediglich der im Spiel nicht eingesetzte Kapitän Christopher Trimmel sprach kurz zu den Fans. Es gab ungewohnte Pfiffe von der Waldseite.

Die Besucher des Spiels durften länger als erwartet ihr Stadionerlebnis genießen. Es war kalt und es fing an zu schneien. Mit einem derart ungewissen Ausgang hatten sie nicht gerechnet. Was für ein Wochenende für den Berliner Profifußball.

Hans-Peter Becker

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Mental müde Eisbären verlieren gegen München

Deutsche Eishockey Liga (DEL)

25. Spieltag

13.12.2024 19:30 Uhr Uber Arena Berlin

EHC Eisbären Berlin – EHC Red Bull München 1:4 (0:1/0:1/1:2)

Freitag, der dreizehnte, bitte nicht abergläubisch werden, aus Sicht des Berliner Eishockeys, darf ein bisschen Mystik Erwähnung finden. In einem ausgeglichenen Anfangsdrittel hatten die Gäste mehr Scheibenglück und gingen in der 13. Minute mit 1:0 in Führung (Torschütze Patrick Hager) und überstanden zwei Minuten später eine Unterzahl. Es reihte sich Chance auf Chance, nur war vor der Torlinie zuverlässig Endstation für das Spielobjekt.

Im Mittelabschnitt sahen die Zuschauer ein unverändertes Bild, sehr bemühte Eisbären und geschickt auf Konter wartende Bullen. Es dauerte wieder knapp 13 Minuten und es schlug erneut ein im Tor von Eisbären-Goalie Jake Hildebrand. Konnte er zuvor retten, so war er diesmal machtlos. Den Eisbären fehlte schlicht ein eigener Treffer, ein Frustlöser, der Funke, der die Leidenschaft neu entfachen könnte. Es war kein Problem der Kraft, obwohl die Eisbären nur mit drei Sturmreihen antreten konnten. Die Münchner hatte drei Akteure mehr auf der Bank für die Absolvierung von Eiszeiten.

In der letzten Drittelpause brachte es Zachary Boychuk auf den Punkt. „Wir brauchen ein dreckiges Tor.“ In der 45. Minute traf Fredi Tiffels das fast leere Tor nicht. Es war zum Haare raufen. Eine kleine Kolonie mit angereister Fans der Münchner skandierte bereits 12. Minuten vor dem Ende Auswärtssieg. Sie sollten Recht behalten. In der 50. Minute traf Nicolas Krämmer zum 3:0. Ein Eisbärensieg lag jetzt nur noch im Bereich das aller kühnsten Optimismus. Selbst eine Überzahl für die Eisbären in der 51. Minute verstrich ohne Toraufreger für die Eisbären. Die restlichen Minuten verstrichen. Die Eisbären brachten in der erneut ausverkauften Arena wenigstens noch ein Tor auf das Scoreboard. Leo Pföderl netzte in der 59. Minute ein. Ein bisschen Zeit und das nutzten, typisch für dieses Spiel, die Gäste und trafen durch Maximillian Kastner zum Endstand von 4:1.

Es war Freitag, der Dreizehnte. Exakt um 21:41 Uhr hatte das Leiden für die Fans der Eisbären ein Ende. Bereits am kommenden Sonntag, 15.12.2024 geht es in der Arena weiter. Dann kreuzen die in Berlin allseits beliebten Adler aus Mannheim erneut in der Arena auf.

Serge Aubin meinte, es wird jetzt schwer, es war heute zu wenig, die Tore für München sind zu einfach gefallen. Mentale Probleme verneinte er, wir haben zu sehr über die Außenpositionen gespielt.

Aktuell zehren die Eisbären von ihrem in der Startphase der Saison angesammelten Punktepolster. Es sollte mal wieder gepunktet werden.

Hans-Peter Becker

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Fotos: Stephan Wenske

Spieldaten

Aufstellungen
Eisbären Berlin: Hildebrand (Stettmer) – Müller, Wissmann (C); Niemeläinen, Mik; Geibel, Galipeau – Tiffels, Byron, Ronning; Noebels (A), Boychuk (A), Pföderl; Bergmann, Fontaine, Wiederer; Schneider, Hördler – Trainer: Serge Aubin          

EHC Red Bull München: Niederberger (Kolarz) – Butcher, Lancaster; Abeltshauser, Bittner; Johansson, Weber; Daubner – Rieder, Eder, Oswald; Varejcka, Heigl, Eisenschmid; Krämmer, Hager, Kastner; Hirose, DeSousa, Ehliz – Trainer: Max Kaltenhauser

Tore
0:1 – 12:03 – Hager (Abeltshauser, Kastner) – EQ
0:2 – 32:35 – Heigl (Eisenschmid, Bittner) – EQ
0:3 – 49:17 – Krämmer (DeSousa, Kastner) – EQ
1:3 – 59:19 – Pföderl (Wissmann) – PP1
1:4 – 59:19 – Kastner – EN

Strafen
Eisbären Berlin: 4 (0, 4, 0) Minuten – EHC Red Bull München: 8 (2, 2, 4) Minuten 

Schiedsrichter

Marian Rohatsch, Marc Iwert (Maksim Cepik, Wayne Gerth)

Zuschauer
14.200

Füchse erobern Platz zwei

33:21-Sieg gegen TBV Lemgo

Vom Festtag zurück in den Alltag. Die Füchse haben diese Herausforderung nahezu problemlos gemeistert. Vier Tage nach der emotionalen Partie gegen den SC Magdeburg ging der Hauptstadt-Klub die Aufgabe gegen den TBV Lemgo konzentriert an. Sportvorstand Stefan Kretzschmar gestand hinterher: „Ich hatte zu Beginn ein wenig Bauchschmerzen, weil man nach dem Magdeburg-Kracher das Gefühl hatte, es wird ein gemütlicher Donnerstagabend, sowohl auf den Rängen als auch in der Körpersprache unserer Spieler“. Dem war jedoch nicht so, obwohl der Unterschied besonders in Sachen Spieltempo im Vergleich zum Sonntag augenscheinlich war.

Die Berliner gingen schnell in Führung, wobei sich u.a. Linksaußen Tim Freihöfer als sicherer Vollstrecker zeigte – 10:6/18. Die Gäste aus Ostwestfalen organisierten eine bewegliche und variable Abwehr, konnten den Gastgebern jedoch nicht entscheidend beikommen, auch weil sich in ihren Spielaufbau viele technische Fehler einschlichen und die Wurfleistungen ungenügend waren. Das alles zur Genugtuung der Füchse und der 6.727 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle. Trainer Jaron Siewert sah mit kritischem Blick allerdings auch Mängel bei seinem Team: „Dann geht jeder ein wenig runter vom Gaspedal, wir haben kein Zug zum Tor, spielen parallel und sind nicht zielführend unterwegs“. Der Vorsprung geriet aber nicht in Gefahr. Während der ersten Hälfte warf Mathias Gidsel sein 100. Saisontor und trug so auch zur Pausenführung bei – 16:11.

Nach dem Wechsel setzten die Hausherren dort fort, wo sie nach 30 Minuten aufgehört hatten. Keine Schwächephase gab es diesmal im Füchse-Spiel. Kontinuierlich wuchs der Vorsprung gegen die „Kehrmänner“, die ihrem Coach Florian Kehrmann zum Dienstjubiläum – zehn Jahre Trainer im Verein – kein Geschenk machen konnten. Trainer Siewert brachte viele Spieler zum Einsatz, auch im Angesicht der noch anstehenden Partien. Insgesamt acht verschiedene Akteure waren letztlich an der Torausbeute beteiligt – beim 33:21, dem deutlichsten Heimsieg der Füchse in dieser Saison, der Tabellenplatz zwei einbrachte. Im dicht gedrängten Spielplan wartet am Montag (16.12.2024) das Auswärtsspiel bei der SG Flensburg-Handewitt auf die Berliner.

Für die Füchse erfolgrech: Štrlek (1), Andersson (6), Lichtlein (4), Gidsel (6), Freihöfer (6), Beneke (4), Herburger (1), av Teigum (4), Marsenic (1).

Herbert Schalling

Volleyball 2. Bundesliga Pro: Stadtstaat besucht Hauptstadt – ETV Hamburg beim BBSC zu Gast

Am Samstagabend, 14.12.2024, 18:00 Uhr ist es wieder so weit: In der Köpenicker Hämmerlinghalle empfängt der BBSC Berlin den Eimsbütteler TV Hamburg in der 2. Bundesliga Pro.

Nach dem Abgang von Aurubis Hamburg von der Volleyball-Bühne repräsentiert der Eimsbütteler TV den leistungsorientierten Teil des Hamburger Volleyballsports. Ausgehend von der 300 Zuschauer-Heimspielhalle am Lokstedter Steindamm hat man sich zum aktuell erfolgreichsten Frauenvolleyballteam in Hamburg entwickelt. In dem Team von Trainer Holger Schlawitz gibt es keine Starspielerinnen, „wir werden auch in dieser Saison wieder über die Geschlossenheit kommen“, sagt der junge Coach, der sich auch darauf freut, die eigene Jugend einzubinden. Die Erfahrung der letzten Saison hat den Spielerinnen gezeigt, dass sie in der Liga mithalten können, und das stärkt den Zusammenhalt und die Motivation für die kommende Saison. Mit Libera Feli Clemann, Diagonalangreiferin Maja Pahlke und Leonie Körtzinger (Außenangriff) hat der ETV Hamburg drei spannende Neuzugänge an Bord. Alle bringen Erfahrung auf hohem Spielniveau mit und haben durch ihre langjährige Erfahrung im Beachvolleyball einige Überraschungen im Gepäck, die das Team vielseitiger und unberechenbarer machen könnten. Das Hamburger Team bildet einen Mix aus Talenten und Erfahrung. So sind die beiden Zuspielerinnen Zoe Konjer (in Emlichheim ausgebildet) und Luise Klein (2017 noch für den KSC in der 1. Liga im Einsatz) mit ihrem Können für den Verein wichtige Persönlichkeiten und schon einige Jahre im Team dabei. Gina Köppen verfügt zudem über Erfahrung aus Schweriner Erstligaeinsätzen und der Juniorinnen-Nationalmannschaft.

Für einige Überraschungen sorgte im November 2023 die Meldung aus Hamburg, dass der Verein an der Vorlizenzierung für die 1. Bundesliga 2025/26 teilnimmt. Der Verein möchte das Angebot der Liga nutzen, mit einigen anderen Vereinen die 1. Liga zu stärken. In Hamburg sieht man das sportlich, man möchte die sich bietende Chance nutzen.

Leistungsseitig dürfte der Hamburger Verein in etwa auf gleichem Level wie der BBSC agieren, in der Tabelle findet man den ETV knapp vor den Berlinerinnen. Mit Siegen in Dresden gegen den VCO und gegen Oythe gelangen Erfolge, die nicht wenig Aufsehen erregten.

Gegen die Gäste aus Hamburg wird der BBSC wieder einmal alles Können und vollen Einsatz auf die Waagschale legen müssen, um im Kampf um eine günstige Tabellenplatzierung zur Saisonhalbzeit punkten zu können. Mit kühlem Kopf und Konzentration, aber unter Volldampf gilt es, mit der Kampfkraft die wichtigste Eigenschaft des Teams in die Waagschale zu werfen. Wir freuen uns auf lautstarke Unterstützung von den Rängen.

Burkhard Kroll

Rasante Partie mit Verlängerung – Füchse spielen gegen Magdeburg 31:31

Spiele zwischen Berlin und Magdeburg stehen für Emotion, Spannung, Rivalität. In dieser Hinsicht machte diese Partie des 13. Bundesliga-Spieltages vor überausverkaufter Halle – offiziell 9.000 Zuschauer – keine Ausnahme. Durch den eingelegten Protest der Berliner bekommt sie sogar ein Alleinstellungsmerkmal. Während Trainer Siewert und Sportvorstand Kretzschmar in der Pressekonferenz noch ihre Statements formulierten, kündigte Geschäftsführer Bob Hanning am DYN-Mikrofon bereits juristische Schritte gegen die Spielwertung an. Grund: Ein Wurf von Lasse Andersson in der 38. Minute, der von der Latte hinter die Torlinie sprang, aber nichts als Tor gewertet wurde. Es war der gravierendste Fehler des insgesamt schwachen Schiedsrichter-Duos Reich/Brodbeck, die im DHB zwar als „Elite-Schiedsrichter“ geführt wird, in Berlin laut Hanning „seine Aufgabe heute nicht bewältigte“.

Der Spielfilm in den 60 vorangegangenen Minuten hatte, wie erwartet, jede Menge Höhepunkte geboten. Beide Teams traten gleich voll aufs Gaspedal. Führung-Ausgleich-Rückstand-wieder Führung – die Protagonisten in diesem Wechselspiel waren auf Berliner Seite Mathias Gidsel, Nils Lichtlein und Hakun West, die einnetzten. Bis zur 14. Minute ging es munter hin und her. Dann setzte Torwart Dejan „Milo“ Milosavljev mit einer spektakulären Parade ein erstes Zeichen, welches das Hauptstadt-Team sichtbar beflügelte. Von 9:8/15. wuchs der Vorsprung auf 23:17 zur Pause. Magdeburgs Torhüter Hernández und Portner bekamen keine Bälle zu fassen, während Mathias Gidsel seine Ausbeute auf zehn Treffer steigerte. Es war die beste Phase im Spiel der Füchse, wie auch Trainer Jaron Siewert fand: „Vorne im Angriff ist es ein flüssiges Spiel, wir kommen über das Tempo und kreieren freie Aktionen für Mathias und Lasse. Der Start in die zweite Halbzeit war ein emotionaler Dämpfer“.

Mit Beginn des zweiten Spielabschnitts stand die Gäste-Deckung besser. Dazu verloren die Berliner, wie oft in den ergangenen Spielen, für eine kurze Zeit den Zugriff aufs Geschehen. Pech beim Torwurf kam hinzu. Ebenso die uneinheitliche Zweikampf-Bewertung durch das Schiedsrichter-Gespann, das körperliche Attacken der Magdeburger oft ungestraft ließ, bei den Berlinern aber streng nach Regelwerk entschied. So schmolz der Vorsprung und nach drei Viertel der Partie hatte der Bördeklub den Gleichstand erreicht – 27:27/45. Mit zunehmender Spielzeit war beiden Teams der körperliche Verschleiß anzumerken, was auf die Konzentration durchschlug. So verpasste Fabian Wiede beim Stand von 31:30/58. allein auf den Gäste-Keeper zulaufend, die Entscheidung. Mit dem 31:31 waren die Magdeburger am Ende mehr zufrieden als die Füchse, gegen die auch ein paar Zahlen sprachen. So folgten den 23 Treffern in der ersten Hälfte nur acht (!!) in den zweiten 30 Minuten und Mathias Gidsel traf nach seinen zehn Treffern vor dem Wechsel nur noch ein Mal. Insgesamt zu wenig für ein Spitzenteam. Am Donnerstag, 12.12.2024 steht gegen den TBV Lemgo-Lippe die nächste Partie an.

Für die Füchse erfolgreich: Wiede (1), Darj (1), Andersson (6), Lichtlein (3), Gidsel (11), Freihöfer (4), Langhoff (1), Beneke, Herburger (1), av Teigum (3), Marsenic.

Herbert Schalling

Foto: © Füchse Berlin

Punktloses Wochenende für den Berliner Profifußball

Eines hatten die beiden Berliner Profis gemeinsam, sie belohnten sich nicht für einen beherzten Auftritt in der Fremde. Schlussendlich, um hier ein Lieblingswort eines Ex-Union-Trainers zu benutzen, gab es knappe Niederlagen und somit eine Null in der Punkteausbeute.

Der 1. FC Union war am Freitagabend, 06.12.2024 mehr als nur einen Punkt nahe. Die bisher so heimstarken Stuttgarter hatten mit den Eisernen mehr Mühe als erwartet. Sie mussten einen Rückstand von zwei Toren wettmachen. Den K.-o.-Schlag verpassten sich die Eisernen selbst, ein Missverständnis oder ein Blackout des Torhüters, egal, der VfB gewann das Spiel am Ende glücklich mit 3:2. Es war ein bisschen ausgleichende Gerechtigkeit dabei. Beim Führungstreffer der Unioner sah Stuttgarts Keeper alles andere als gut aus.

Sie müssen aufpassen, der letzte Sieg ist schon eine ganze Weile her, am 7. Spieltag, am 20.10.2024 der Auswärtssieg beim Aufsteiger in Kiel. Seitdem folgten sieben sieglose Spiele, die Serie sollte am kommenden Spieltag unterbrochen werden können. Die in der laufenden Saison als Einzige noch sieglosen Bochumer treten am 14.12.2024 in der Wuhlheide an. Laut Torverhältnis stellt der VfL die schwächste Abwehr und den schlechtesten Sturm. Allerdings ist der Angriff der Eisernen nicht viel besser. Da wehte bislang nur ein laues Lüftchen, 12 Treffer bei 13 Spielen, das haben sie sich wohl anders vorgestellt. Mangelt es da an Qualität oder vorübergehende Ladehemmung?

In der Abwehr dagegen erreichen die Unioner Spitzenwerte der Liga. Die lediglich 14 Gegentreffer sind, gemeinsam mit RB Leipzig, der zweitbeste Wert der Liga.

Die Abwehr ist allerdings ein Problem des Zweitligisten aus Charlottenburg. In 15 Begegnungen haben die Blau-Weißen bereits 25 Mal den Gegner jubeln lassen. Dagegen sind die 26 Treffer ins gegnerische Netz durchaus beachtenswert. In Fürth, im Stadtteil Ronhof, stand es am Ende 1:2. Ein Punkt wäre gerecht gewesen. Das Matchglück hatten die Kleeblätter, ein verunglückter Fallrückzieher mutierte zur Torvorlage und die verbleibende Spielzeit reichte, trotz Überzahl, nicht mehr, um wenigstens auszugleichen.

Eine Woche zum Vergessen für die Alte Dame, erst unglücklich im Pokal ausgeschieden und jetzt alle Punkte beim Gegner gelassen. Ein Blick auf die Tabelle zeigt, da ist nach wie vor eine Menge möglich. Der aktuelle Tabellenführer hat nur sechs Punkte mehr. Der nächste Kontrahent im Olympiastadion heißt Preußen Münster. Hertha ist eindeutig der Favorit, ja wenn da nicht die unerklärliche Heimschwäche wäre. Nur zwei Spiele von sieben gingen siegreich für die Mannschaft von Christian Fiel aus. Es wird Zeit, den Bock weiter umzustoßen.

Hans-Peter Becker

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Nur ein Punkt am Freitagabend – Eisbären verlieren gegen Köln

DEL

23. Spieltag 06.12.2024 19:30 Uhr Uber-Arena Berlin

EHC Eisbären Berlin – Kölner Haie 2:3 n.P. (1:1/0:1/1:0)

Nikolaustag in Berlin und der DEL-Alltag hat die Eisbären wieder. Die Arena ausverkauft, zu Gast die Kölner Haie bei der frisch zur Mannschaft des Jahres in Berlin gekürten Eisbären. Das Spiel begann unglücklich für die Haussherren, die einige angeschlagene Akteure zu verzeichnen hatten. Nicht einsatzfähig waren Liam Kirk, Kai Wissmann und Eric Hördler. Trainer Serge Aubin war so gezwungen, einige Umstellungen in den Reihen vorzunehmen. Sein DEL-Debüt gab Elias Schneider, der aktuelle Top-Scorer der Nachwuchsliga (DNL). Das Gitterkind könnte mehr Eiszeit, als geplant bekommen. Der linke Flügelstürmer musste für einige Wechsel Yannick Veilleux ersetzen. Es waren gerade einmal sechs Minuten gespielt, da mussten die Eisbären auf einen weiteren Spieler verzichten. Yannick Veilleux kassierte nach einem Kniecheck eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Die Schiedsrichter sahen sich die Szene lange auf dem Video an und entschieden sich dann für die harte Bestrafung. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Eisbären bereits mit 0:1 im Hintertreffen. Bereits in der 4. Minute hatte Gregor MacLeod für die Kölner Haie getroffen.

Die fünfminütige Unterzahl überstanden die Eisbären, auch Dank einiger großartiger Rettungstaten von Goalie Jake Hildebrand. Er hielt die Bären im Spiel. Auch vom Publikum in der ausverkauften Halle unterstützt und nach vorn getrieben, gelang in der 13. Minute der Ausgleich. Frederik Tiffels gelang es im Nachschuss, die Scheibe unterzubringen.

Es lief im Mittelabschnitt weiter unglücklich für die Hausherren der Arena. Bei ihrer ersten Überzahl kassierten sie einen Gegentreffer. Es war Missverständnis, der Goalie kam aus seinem Kasten und der Verteidiger reagierte zu spät und so war es erneut MacLeod, der einnetzen konnte. Es war Sand im Getriebe der Eisbären. Der positive Zwischenstand für die Gäste war nicht unverdient. Bis zum Ende des Mittelabschnitts ließen die Aubin Schützlinge zwei Überzahlspiele ungenutzt liegen.

Im Schlussdrittel mussten die Eisbären alles auf die berühmte Karte setzen, notfalls auch die Brechstange auspacken. Sie bemühten sich, brachten noch mehr Tempo ins Spiel, während die Haie auf den entscheidenden Konter lauerten. Der Puckbesitz sprach für die Eisbären, Haie-Goalie Mirko Pantkowski hatte einiges zu tun.

Erstes Durchatmen dann in der 52. Minute, Jonas Müller behielt die Übersicht, sein Schuss aus dem Rückraum saß. Endlich, das Ding war drin. Mit dem 2:2 begannen die letzten beiden regulären Spielminuten. Turbulente Szenen, versuchte Alleingänge, im entscheidenden Augenblick war ein Verteidigerschläger dazwischen. Einen Punkt hatten sich die Eisbären redlich verdient.

Den Zusatzpunkt holten sich die Haie im Penalty. Lediglich Maximilian Kammerer traf im Duell Stürmer gegen Torhüter.

Hans-Peter Becker

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Foto: © Stephan Wenske

Spieldaten

Aufstellungen
Eisbären Berlin: Hildebrand (Stettmer) – J. Müller, Mik; Niemeläinen, Reinke; Geibel, Galipeau; Kaiser – Noebels (A), Boychuk (A), Pföderl (C), Tiffels, Byron, Ronning; Veilleux, Fontaine, Bergmann; Schneider, Wiederer, Schäfer – Trainer: Serge Aubin          

Kölner Haie: Pantkowski (Stuhrmann) – Vittasmäki, Sennhenn; Lindner, Almquist; M. Müller, Austin; Hänelt – Schütz, MacLeod, Grenier; Kammerer, Aubry, Storm; van Calster, Tyrväinen, Wohlgemuth; Tuomie, Currie, Niedenz – Trainer: Kari Jalonen

Tore
0:1 – 03:28 – MacLeod (Schütz, Grenier) – EQ
1:1 – 12:34 – Tiffels (Ronning, J. Müller) – EQ
1:2 – 30:48 – MacLeod – SH1
2:2 – 51:54 – J. Müller (Byron, Ronning) – EQ
2:3 – 65:00 – Kammerer – PS

Strafen
Eisbären Berlin: 29 (25, 2, 2, 0, 0) Minuten – Kölner Haie: 8 (0, 4, 4, 0, 0) Minuten 

Schiedsrichter

Aleksander Polaczek, Andre Schrader (Vincent Brüggemann, Marcus Höfer)

Zuschauer
14.200