Die beiden ersten Angriffsaktionen der Füchse kann man im Nachgang vielleicht als wegweisend für das gesamte Spiel umdeuten. Zweimal scheiterte Kreisläufer Mijailo Marsenic frei zum Wurf kommend an Hamburgs Torhüter. Es lief nicht bei den Gastgebern.
Es begann bei Dejan Milosavljev im Kasten. Am Donnerstag in der Champions League in Topform machte der 29-Jährige diesmal oft eine unglückliche Figur, bevor er nach 18 Minuten durch Lasse Ludwig ersetzt wurde. Vor den Torhütern erwies sich die Abwehr als sehr löchrig. Die Hamburger kamen nach ideenreichen Spielzügen immer wieder am Kreis zu freien Würfen. Auch hier machte sich das Fehlen von Fabian Wiede schmerzlich bemerkbar. Im Angriff konnten die Füchse höchst selten ihr erfolgreiches Tempospiel aufziehen. Einzig Lasse Andersson erwies sich als permanent torgefährlich. Deshalb musste der deutsche Meister bis zum 13:13/21. einem Rückstand hinterherlaufen, was Trainer Nicolej Krickau so analysierte. „Wir haben den HSV eingeladen, das Spiel zu kontrollieren. Wir hatten zu wenig Kontrolle über unser Tempospiel. Wir haben zudem unglaubliche Fehler im Gegenstoß gemacht“. In der folgenden besten Phase der ersten Hälfte gelang sogar ein zwei Tore plus. Das zur Pause jedoch wieder dahin war – 18:18.
Nach dem Wechsel traten die Füchse zunächst engagierter auf, obwohl der kurz vor der Pause verletzte Marsenic nur noch sporadisch zum Einsatz kam. Bis zur 44. Minute lagen die Gastgeber immer in Führung, ohne die Kontrolle über das Spiel zu gewinnen. Danach riss der Spielfaden wieder. Den Aktionen fehlten Ideen, die Spieler wirkten zunehmen müde. Die Hamburger, die vor zwei Wochen schon den SC Magdeburg an den Rand einer Niederlage gebracht und auch in Kiel lange Zeit mit-gehalten hatten, zogen ihr Spiel konsequent durch und gerieten in der Schlussviertel-stunde nicht mehr in Rückstand. Ihren dritten Versuch, einen „Großen“ zu bezwingen, konnten sie ausgerechnet in Berlin erfolgreich gestalten. Der 39:38-Sieg der Gäste war am Ende verdient. Coach Krickau musste, wie die 8.501 Zuschauern am Ende ein ernüchterndes Fazit ziehen. „Wir sind enttäuscht über unsere Leistung heute. Nach einem Prozess mit vielen Siegen in Folge tut es weh, mit solch einer Leistung in die Nationalmannschaftspause zu gehen. Von der nötigen Anwesenheit und Fokus waren wir heute weit weg, das reicht nicht in dieser Liga.“
Die Bundesliga pausiert wegen der Länderspiele. Nach der Auswärtspartie in Leipzig erwarten die Berliner am 15.11.2025 den THW Kiel im Fuchsbau. Zwei Tage zuvor müssen sie in der Champions League bei Sporting Lissabon spielen. Die nächste Heimpartie ist jedoch am 6. November 2025 das Pokalduell gegen den ThSV Eisenach.
Für die Füchse erfolgreich: Darj (2), Andersson (12), Ariño (2), Grøndahl (1), Lichtlein (3), Gidsel (10), Freihöfer (2/1), Langhoff (3), av Teigum (2), Marsenić (1).
Herbert Schalling


















