Berliner schauen leider gewohnheitsgemäß nicht nur auf eine Liga. In diesem Jahr allerdings mit besonders gemischten Gefühlen. Denn die Erwartungen der Hauptstadtclubs waren selbst sehr hoch gesteckt. Hertha BSC zum Beispiel startete, wie sollte es auch anders sein, mit klaren Aufstiegsambitionen. Die Realität war eine ganz andere. Die Resultate waren enttäuschend, mitunter sogar zunehmend mit Abstiegsängsten verbunden. Unvorstellbar, Hertha statt Erste dann 3. Liga. Das hatte, wie in solchen Fällen üblich, den Trainerrauswurf zur Folge. Von effizienter Spielweise konnte trotz gutem Zuschauerzuspruch überhaupt nicht die Rede sein. Der Trainerwechsel wurde auch bei den Eisernen in der Eliteliga vollzogen. Sowohl bei Hertha als auch bei Union änderte sich zunächst nicht spontan die Lage. Glücklicherweise fingen sich unsere Berliner Vertreter, dank besserer Einstellung, mit positiven Ergebnissen aus den letzten drei Begegnungen – erstaunlicherweise sogar auswärts, kaum für möglich gehalten, bei namhaften Gegnern:
26. Spieltag: Eintracht Braunschweig – Hertha BSC 1:5
27. Spieltag: Hertha BSC – Karlsruher SC 3:1
28. Spieltag: 1. FC Köln – Hertha BSC 0:1
Drei Siege in Folge sind neun Punkte fürs Konto von derzeit nun 35 Punkten. Die kolportierten 40 Punkte für den Klassenerhalt sind es zwar noch nicht. Wir schauen noch aufs Restprogramm und gehen davon aus, die fehlenden fünf Punkte in sechs Spielen sind, die Leistungen in den letzten Siegpartien zu Grunde gelegt, bald zu realisieren. Trainer Stefan Leitl hat der Hertha wieder das Siegen und Effizienz gelehrt.
Das Restprogramm:
29. Spieltag: Hertha BSC – Darmstadt 98
30. Spieltag: SSV Ulm – Hertha BSC
31. Spieltag: Hertha BSC – 1. FC Magdeburg
32. Spieltag: Hertha BSC – SpVgg Greuther Fürth
33. Spieltag: Preußen Münster – Hertha BSC
34. Spieltag: Hertha BSC – Hannover 96 (18. Mai, 15.30 Uhr)
Die Eisernen sind jetzt seit vier Spielen ungeschlagen und gewann sogar am 25. Spieltag in Frankfurt
26. Spieltag: 1. FC Union – Bayern München 1:1
27. Spieltag: SC Freiburg – 1. FC Union 1:2
28. Spieltag: 1. FC Union – VfL Wolfsburg 1:0
Das sind aktuell 33 Punkte, Tabellenplatz 13. Steffen Baumgart hatte für den Erfolgskurs, Parallelen zu Hertha BSC, anfängliche Schwierigkeiten zu überwinden. Die Anhängerschaft glaubte an Baumgart. Es gab aber auch sofort kritische Stimmen, der Wunschtrainer schaffe es wohl nicht. Denkste, die Überzeugung, das Selbstvertrauen ist zurückgekehrt. Mit Blick auf das Restprogramm herrscht wie bei der Hertha große Zuversicht.
Die letzten sechs Spiele:
29. Spieltag: Bayer Leverkusen – 1. FC Union
31. Spieltag: VfL Bochum – 1. FC Union
32. Spieltag: 1. FC Union – Werder Bremen
33. Spieltag: 1. FC Union -1. FC Heidenheim
34. Spieltag: FC Augsburg – 1. FC Union (17. Mai, 15.30)
Es ist bereits jetzt mit großer Sicherheit davon auszugehen, im Berliner Profifußball bleibt auch in der kommenden Saison alles so wie es ist. Im Westend wird weiter zweitklassig gekickt und Union gebührt wieder ein Platz in der Beletage des deutschen Profifußballs.
Christian Zschiedrich
