Eisbären starten mit einem Sieg in die Finalserie

DEL Deutsche Eishockey Liga

Playoff Finale Spiel 1

Serienstand (Serie best of seven) 1:0

17.04.2025 19:30 Uhr Uber-Arena Berlin

EHC Eisbären Berlin – Kölner Haie 5:1 (1:0/1:1/3:0)

Es ist ein paar Jahre her, doch die Erinnerung fällt nicht schwer
Heute kommt es mir vor, als wenn es gestern wäre
, das sind die letzten Textzeilen eines Rocksongs der Kölner Band BAP. Letzlich doch etwas überraschend stehen die Kölner im Finale. Trotz der Favoritenrolle der Eisbären, muss in jedem Spiel hart gearbeitet werden. Es begann allerdings ganz nach dem Geschmack der Eisbärenfans. Nur 25 Sekunden brauchten die Eisbären, um den ersten Torjubel in der Arena ausbrechen zu lassen. In der Starting Six, die den Treffer gleich markieren konnte, stand Jonas Müller, der vor dem Spiel für 600 DEL Spiele geehrte wurde. Den Treffer erzielte Liam Kirk. Bis zur ersten Drittelpause hatten die Hausherren der Arena etwas mehr vom Spiel, Julius Hudacek ließ sich allerdings nicht noch einmal überwinden.

Im Mittelabschnitt brauchten die Haie knapp vier Minuten, um das Spiel wieder pari zu stellen. Ein Missverständnis in der Abwehr nutzte Alexandre Grenier und konnte mit einem Flachschuss den Puck hinter die Linie bringen. Es hatte sich angedeutet und warum sollten sich die Haie verstecken. Der Ausgleich schien die Haie zu beflügeln, das Spiel bekam ein anderes Gesicht. Die Eisbären leisteten sich zu viele Ungenauigkeiten im Aufbauspiel. Im Eishockey kann eine Aktion die Situation komplett verändern. In der 33. Minute packte Verteidiger Korbinian Geibel seinen Hammer aus und jagte den Puck in die Maschen. Der Puck schlug flach, vom Schützen aus gesehen in der rechten Ecke des Tores, ein. Sein Schuss wurde von Marcel Noebels abgefälscht, so wird er als Torschütze in der offiziellen Statistik geführt.

Bis zur Drittelpause ließen die Eisbären drei Riesenchancen liegen, darunter eine bei eigener Unterzahl. Zum Ende des Mittelabschnitts hatten sich die Schiedsrichter für das Aussprechen einer Strafe entschlossen. Es traf Eisbär Adam Smith, zwei Minuten wegen Haltens. Es blieb bei der knappen Führung.

Der vorläufige Schlussabschnitt, in den Playoffs kann es ja mal länger dauern, gestaltete sich zu einem Geduldsspiel. Solange die Eisbärenführung hielt, war alles in Ordnung. Es musste nicht alles riskiert werden, zudem haben die Eisbären schnelle Stürmer. Ab der 48. Minute hatten die Eisbären eine fünf zu drei Chance, Überzahl, zwei Kölner auf der Strafbank und Kai Wissmann wurde freigespielt und versenkte den Puck im Kasten. Es kam noch besser, knapp zwei Minuten später traf Liam Kirk zum 4:1. Das war Nerven beruhigend für alle, die es mit den Eisbären halten. Den Deckel darauf machte in der 56. Minute Leonard Pföderl. Der erste Schritt ist getan, am Ostersamstag, 19. April 2025 geht es in Köln weiter.

Kölns Trainer Kari Jalonen hob zunächst hervor, dass sich seine Mannschaft gut auf das Spiel eingestellt hat. Die Pause zwischen den Serien war sehr kurz. Leider reichen 40 gute Minuten nicht aus. Am Schluss fehlte uns ein bisschen die Energie.

Für Serge Aubin war es umgekehrt. Seinem Team war die lange Pause anzumerken und das schnelle Tor hat uns in die Karten gespielt.

Hans-Peter Becker

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Fotos: © Stephan Wenske

Spieldaten

Aufstellungen
Eisbären Berlin: Hildebrand (Stettmer) – J. Müller, Wissmann (C); Geibel, Smith; Galipeau, Mik; Panocha – Tiffels (A), Pföderl, Ronning; Kirk, Fontaine, Veilleux; Noebels (A), Byron, Bergmann; Leden, Wiederer, Hördler – Trainer: Serge Aubin       

Kölner Haie: Hudacek (Ancicka) – Vittasmäki, Sennhenn; Austin, M. Müller; Glötzl, Almquist; Niedenz – Schütz, MacLeod, Grenier; Kammerer, Tyrväinen, Storm; Tuomie, Curry, Münzenberger; van Calster, Aubry, Wohlgemuth – Trainer: Kari Jalonen

Tore
1:0 – 00:25 – Kirk (Fontaine, Veilleux) – EQ
1:1 – 23:56 – Grenier – EQ
2:1 – 32:20 – Noebels (Geibel, Byron) – EQ
3:1 – 49:58 – Wissmann (Kirk, Pföderl) – PP2
4:1 – 50:49 – Kirk (Veilleux, Byron) – EQ
5:1 – 55.32 – Pföderl (Ronning, Tiffels) – EQ

Strafen
Eisbären Berlin: 4 (0, 2, 2) Minuten – Kölner Haie: 4 (0, 0, 4) Minuten 

Schiedsrichter

Marian Rohatsch, Sean MacFarlane (Maksim Cepik, Kai Jürgens)

Zuschauer
14.200

Verdamp lang her gegen Titelverteidigung

Der Weg der Kölner Haie bis in das Finale war lang. Sie brauchten die Pre-Playoffs, um ins Viertelfinale zu kommen. Ihren letzten Titel holten die Haie im Jahre 2002. In zwei Finalserien 2008 und 2013 konnten sich die Eisbären gegen die Domstädter durchsetzen.

Die Frage, wie wird es 2025 sein, wird ab Gründonnerstag, 17. April begonnen zu beantworten. Eisbären-Trainer Serge Aubin hat noch keine Playoff-Serie mit den Eisbären verloren. Die Kölner kommen mit viel Euphorie nach Berlin. Seit Beginn der Saison leitet der Finne Jari Jalonen die Geschicke in der Domstadt. In einem Interview mit dem RBB hat der Eishockey-Experte Rick Goldmann sein Wirken folgendermaßen charakterisiert: „Die Haie haben sich unter Coach Kari Jalonen taktisch und von der Struktur her brutal weiterentwickelt. In den Playoffs ist der Mannschaft in der Rollenverteilung ein ganz großer Schritt gelungen. Wenn man in ein Finale kommen will, braucht man in jeder Serie mindestens einen top funktionierenden Torhüter und mindestens einen Top-Stürmer, am besten eine Sturmreihe, die outperformt. Das sind auch die Parallelen zu den Eisbären: Es kommt zum Torhüter-Duell zwischen Julius Hudacek und Hildebrand, der den hervorragenden Stettmer im Halbfinale mindestens auf gleichem Niveau ersetzt hat.

Bei dem Torhüter-Duell gibt es einen kleinen, feinen Unterschied. Die Mehrzahl der Eishockey-Torhüter sind Linksfänger, dazu gehört auch der Eisbären-Goalie Jake Hildebrand. Der Kölner Goalie gehört zu den wenigen Rechtsfängern in der DEL. Darauf müssen sich die Stürmer der Eisbären einstellen.

Dass die Kölner Haie erst am Montag, 14. April 2025 den Finaleinzug feiern konnten, während die Eisbären eine längere Pause genießen konnten, dürfte keine große Rolle spielen. Ein Finale, da winkt am Schluss ein Pokal, ein Titel für die Ewigkeit, das setzt zusätzliche Kräfte frei. Aufseiten der Kölner dürften drei Ex-Eisbären besonders motiviert sein. Allen voran Louis-Marc Aubry, dazu gesellen sich Hakon Hänelt und Parker Tuomi. Eisbären-Trainer Serge Aubin sieht in den Haien einen starken Gegner, die sich das Finale verdient haben. Disziplin wird sehr wichtig sein, die Kölner haben ein gutes Powerplay. In Bezug auf die Ex-Eisbären ist wohl zu erwarten, dass sie ein Quäntchen mehr geben werden.

Für die Eishockeyfreunde am Rhein und an der Spree wird das Osterfest eine spannende Angelegenheit. Spätestens am 29. April 2025, sollte die Serie über sieben Spiele gehen, steht der Meister fest. Die Eisbären haben als Zweitplatzierter der Hauptrunde das erste Heimrecht. Spiel Drei der Serie findet dann am Ostermontag, 21. April wieder in Berlin, Eröffnungsbully um 16:00 Uhr. Eine Entscheidung wird dann noch nicht fallen. Es sind vier Siege nötig. Aus Berliner Sicht ist zu hoffen, dass für die Kölner weiterhin gilt: Verdamp lang her.

Hans-Peter Becker

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Feinschmeckerspiel in Köpenick

Volleyball 2. Bundesliga Pro Damen

BBSC Berlin – BayerVolleys Leverkusen       1:3 (-21, -16, 21, -32)

Das vielleicht beste Saisonspiel 2024/2025 sahen mehr als 330 Zuschauern am Samstagabend in Köpenick: Leverkusen wie der BBSC lieferten sich beim 1:3 einen Kampf auf hohem Niveau, mit fantastischen Leistungen gerade in der Abwehr und dem glücklichen Sieger aus dem Rheinland.

Beim BBSC fehlten beim letzten Saison-Heimspiel nicht nur einige Aktivposten, Trainer Tietböhl hatte so nur begrenzte Wechselmöglichkeiten. Eine ähnliche Sorge brauchte Leverkusens Trainer Sauermann nicht in seine Teamaufstellung einbeziehen und seine gut und gleichmäßig stark besetzte Mannschaft trat von Anfang an mit hoher Durchschlagskraft in der Hämmerlinghalle an. Im 1. Satz führten die Gäste schnell mit 8:1, ehe die Berlinerinnen in den Rhythmus kamen, aber den Rückstand nicht mehr aufholen konnten. Nach dem deutlichen zweiten Satzgewinn des Tabellendritten (über 7:12 und 13:19 dominierten die Gäste und machten mit ihrer Spielweise Werbung für modernen schnellen Volleyball) hatte trotzdem kaum ein Zuschauer ein ungutes Gefühl, sah er doch von Anfang an, dass die Berlinerinnen sich mit voller Kraft gegen die Angriffe der Gäste stemmten und in der Abwehr beide Teams in sehr guter Form waren. Nur den Berliner Angriffen war noch nicht der notwendige Erfolg beschieden.

Mit Beginn des 3. Satzes drehte sich das Momentum: Der BBSC kam neben überragender Abwehr nun endlich auch im Angriff häufiger dazu, den Ball auf dem gegnerischen Feld zu versenken, obwohl auch Leverkusen in der Abwehr eine Klasse-Leistung bot. Kleinere Umstellungen im Schlagbild, Genauigkeit und mehr Rollshots sowie eine sehr treffsichere Deborah Scholz trugen zum Satzgewinn der Berlinerinnen bei. Ein absoluter Krimi spielte sich im 4. Satz ab. Kein Team konnte sich wesentlich absetzen. Die Gastgeberinnen führten dann beim 22:19 auch dank einer grandios aufspielenden Annalena Grätz (25 Punkte in 4 Sätzen!) erstmals mit 3 Punkten, konnten jedoch 8 Satzbälle nicht zu ihren Gunsten verwerten. Stattdessen durften die Gäste nach ihrem 3. Matchball den Sieg mit 34:32 nach einem nervenaufreibenden, aber die Zuschauer begeisternden Vergleich bejubeln.

Bei der MVP-Wahl des Abends hatten die Trainer noch einmal Schwerstarbeit zu verrichten, hatten doch viele Akteurinnen die Ehrung verdient. Jens Tietböhl entschied sich bei den Leverkusenern für Mittelblockerin Betty Lange, die die BBSC Abwehr ganz intensiv vor allem mit ihren Einbeiner-Angriffen nach schnellen Zuspielen von Svenja Enning beschäftigte und 18 Punkte in der Statistik für sich verbuchen konnte. Dirk Sauermann wählte auf Berliner Seite Libera Annika Völker, die in ihrem letzten Bundesligaspiel mit artistischen Abwehraktionen wohl Bekanntschaft mit jedem Quadratzentimeter des Hallenbodens gemacht hatte.

Annika Völker wurde nach 8 Jahren Zweitliga-Volleyball in Diensten des BBSC natürlich standesgemäß mit nicht nur einer Träne verabschiedet. Auch Trainer Jens Tietböhl, der von der Samstagabend-Energieleistung seiner Mädels begeistert war, wurde vom Vereinsvorstand und der Mannschaft mit einer gehörigen Portion ehrender Worte in das Leben ohne offizielle Trainerstellung verabschiedet „Doch ich werde dem Verein auch in Zukunft mit Rat und Tat zur Verfügung stehen, um den Volleyballsport hier in Köpenick weiter voranzubringen“, so der 62-jährige. Ihren Abschied vom Leistungssport verkündete auch Deborah Scholz. Die nächsten Wochen werden zeigen, mit welchen aktuellen und neuen Spielerinnen der Verein auch in der nächsten Saison in der 2. Bundesliga Pro antreten kann.

Bis es so weit ist, folgt allerdings noch das letzte Saisonspiel am 26. April bei Allbau Essen. Die Fans dürfen sich dann erst wieder für September auf das nächste Heimspiel freuen.

Am Samstag für den BBSC im Einsatz: Noelani Kleiner, Angelina Meyer, Anne Roebel, Annalena Grätz, Annika Völker, Sophie Schilling, Stephanie Utz, Antonia Lutz, Alina Gottlebe-Fröhlich, Romy Birnbaum, Emely Radügge, Deborah Scholz, Roxana Vogel

Burkhard Kroll/BBSC

Frühlingserwachen im Berliner Profifußball hielt weiter an

Der 29. Spieltag bescherte den beiden Berliner Vereinen zwar jeweils nur einen Punkt, die dabei gezeigten Leistungen unterstrichen den Aufschwung. Den Anfang machte die „Alte Dame“. Der angestrebte Aufstieg ist längst passe, trotzdem schauten 46.763 Zuschauer, bei angenehmem Wetter im Olympiastadion vorbei. Leider wirkt das Stadion bei dieser beachtlichen Zweitligakulisse trotzdem halbleer.

Foto: © Hans-Peter Becker

Durch eine nicht ganz so glückliche Aktion von Torhüter Tjark Ernst rannten die Blau-Weißen einem Rückstand hinterher und zwangen mit unermüdlichen Angriffsbemühungen dem Absteiger ein Eigentor auf. Die Punkteteilung war gerecht. Es darf davon ausgegangen werden, dass diese Begegnung auch in der kommenden Saison stattfinden wird. Welches Gesicht dann die „Alte Dame“ haben wird, bleibt eine spannende Frage. Den aktuellen Kader werden sie sich nicht mehr leisten können. Neuaufbau ist gefragt, den dazu passenden Trainer könnten sie gefunden haben. Stefan Leitl hat ein ähnliches Kunststück ja bereits mit dem Team der Greuther Fürth in der Saison 2020/21 vorgemacht. Da hat er aus einem Nobody-Team einen direkten Aufsteiger geformt.

Die Eisernen sind endlich wieder eisern. So lässt sich ihr Auftritt beim amtierenden, oder sollte man beim noch amtierenden, Meister sagen, am besten beschreiben. Der Matchplan ging auf. In der ersten Halbzeit wurde der Mannschaftsbus vor dem Bayer-Tor geparkt. Die 5-2-3 Staffelung vor dem Rönnow Kasten erwies sich als unüberwindlich. Leverkusen enttäuschte zudem, bekam nie so richtig Tempo und Präzision in die Angriffsversuche. Ab der 60. Minute kam Benedict Hollerbach. Vielleicht hätte ja was gehen können, bei seiner Grundschnelligkeit. (Sprintwert in der Spielstatistik 32,1 km/h) Leider haperst mit der Ballfertigkeit, ja wenn er doch nur etwas mehr Fußball spielen, mal ein eins gegen eins gewinnen könnte. Die Sensation war zum Greifen nahe. Schade.

Hans-Peter Becker

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In neun Sätzen ins Playoff-Finale

Zum 14. Mal in Folge stehen die BR Volleys im Playoff-Finale um die Deutsche Meisterschaft. Auch im dritten Halbfinale gegen die Helios Grizzlys Giesen ließ der Titelverteidiger nichts anbrennen und siegte vor 4.215 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle erneut mit 3:0 (25:15, 25:15, 25:19). Damit gehen die Hauptstädter mit einer breiten Brust in die am 27. April 2025 im Volleyballtempel startenden Endspiele (Tickets ab sofort erhältlich). Der Finalgegner wird zwischen dem VfB Friedrichshafen und der SVG Lüneburg noch gesucht. 

Wie schon vor vier Tagen präsentierte sich der Deutsche Meister in unveränderter Startformation bestens auf den Gegner aus Niedersachsen eingestellt. Vom ersten Ballwechsel an hatte die Berliner Block-Feldabwehr Zugriff auf die Angriffe der Gäste und erarbeitete sich reichlich Breakchancen. Beim Stand von 3:0 griff Giesens Trainer Itamar Stein zur ersten Auszeit, aber das Heimteam gab weiter den Ton an (9:3, 16:6). Also begannen bei den Grizzlys früh die Wechselspiele und neben den Ex-Berlinern Dosanjh und Hatch durften auch Mittelblocker Sinfronio und – in seinem letzten Spiel nach 20 Jahren für den Verein – das Giesener Urgestein Wagner ans Netz. Aber Tobias Krick & Co punkteten auch gegen die neuen Blockspieler zuverlässig (21:12) und ein Aufschlagfehler von Wagner machte den Auftaktsatz zu (25:15). 

Jeden Versuch der Grizzlys, zurück in dieses Spiel und damit in die Serie zu finden, wussten die Hauptstädter im Keim zu ersticken. MVP Nehemiah Mote zeigte sich weiter sehr präsent im Block (2:0) und zügig stand die nächste klare Führung auf der Anzeigetafel (7:2). Dazu legte der beste Aufschlagspieler der Playoffs, Jake Hanes sein erstes Ass des Abends nach (9:3). Immer wieder konnte sich Dagostino in der Abwehr auszeichnen und aufseiten des Hauptrundenfünften produzierten Außenangreifer Champlin & Co zu viele Fehler (19:10). Auch Krick vernagelte das Feld im Block gegen Günthör (22:13) und Johannes Tille gelang gleiches gegen Champlin (24:14). Diesmal machte Moritz Reichert einen Strich unter den Satz (25:15). So blieb das Spiel der BR Volleys auch im dritten Durchgang im Fluss. Wieder legte das Heimteam mit 6:2 vor und als Florian Krage für Mote ins Match kam, fügte der Nationalspieler sich direkt mit einem Block ein (12:8). Mit Mantha (17:12) und Baxpöhler (18:13) konnten sich noch zwei weitere Grizzlys-Akteure, für die es ebenfalls das letzte Spiel ihrer Karriere war, auszeichnen. Wagner ließ mit einem Ass auch nochmal den Gästeblock jubeln (21:16), aber mit Djifa Amedegnato im Zuspiel steuerten die Berliner dem Finale entgegen. Mit dem dritten Matchball und einem Aufschlag von Sinfronio ins Aus war der Finaleinzug für die BR Volleys schließlich perfekt (25:19). 

Im Anschluss feierte das Berliner Publikum die Gastmannschaft, welche mit zwei Halbfinalteilnahmen und dem ersten Champions-League-Erfolg in der Vereinsgeschichte eine gute Saison spielte. Auf ihren Finalgegner müssen die Berliner nun noch warten. Am Samstagabend konnte die SVG Lüneburg gegen den VfB Friedrichshafen mit 2:1 vorlegen. Spiel vier zwischen den Kontrahenten steigt am Mittwoch am Bodensee. Die Playoff-Finalserie wird am Wochenende nach Ostern in der Max-Schmeling-Halle eröffnet. Das erste Endspiel steigt am 27. April um 16.00 Uhr und auch für das dritte Finale am 03. Mai um 18.00 Uhr gibt es ab sofort Tickets.

Stimmen zum Spiel
Johannes Tille: „Ich bin zufrieden und glücklich. Wir haben unser Ziel erreicht und Giesen heute nicht noch einmal in diese Serie zurückkommen lassen. Dass wir jetzt am Osterwochenende spielfrei haben, ist ein schöner Nebeneffekt. Aber es ging vor allem darum, auf dem Court den richtigen Rhythmus für das Finale zu finden. Ich glaube, die Situation ist etwas anders als im letzten Jahr, wo wir uns schwergetan haben, in die Finalserie zu finden. Damals hatten wir kaum Erholung und es gab ein kleines Tief. Diesmal hatten wir das schon früher und gehen hoffentlich besser vorbereitet in die Endspiele.“

Tobias Krick: „Das Spiel und Ergebnis waren wie gewünscht. Insgesamt waren das drei wirklich gute Auftritte von uns. Heute fiel es uns wahrscheinlich am leichtesten, denn der Sieg in Giesen war der Schlüssel. Giesen hat nochmal alles reingeworfen, aber wenn wir so spielen, haben es die Gegner schwer. Es macht immer Spaß gegen diese sympathische Mannschaft, die eine starke Saison abgeliefert hat. Ich hoffe, wir können im Finale nun an genau diese Leistungen anknüpfen.“

BR Volleys Formation
Ruben Schott + Moritz Reichert (AA), Nehemiah Mote + Tobias Krick (MB), Johannes Tille (Z), Jake Hanes (D) und Kyle Dagostino  (L) | Eingewechselt: Matthew Knigge, Florian Krage, Djifa Amedegnato

Bestwerte
Hanes 15 Punkte, 3 Blocks | Mote 10 Punkte, 75 % Angriffsquote, 3 Blocks | Dagostino 79 % pos. Annahme

Christof Bernier

Pressefoto: Andreas Gora

BBSC Berlin gegen den Tabellendritten

Volleyball 2. Bundesliga Pro Damen

Wenn am Samstag, dem 12. April 2025 um 18:00 Uhr in der Köpenicker Hämmerlinghalle das Bundesligaspiel des BBSC gegen die BayerVolleys  Leverkusen angepfiffen wird, können sich die Berliner Fans auf nahezu erstklassigen Volleyball im letzten Heimspiel der Saison freuen.

Leverkusen bestimmt schon viele Jahre das Niveau der 2. Liga. Regelmäßig belegte der Verein Spitzenpositionen in der Tabelle. Logisch war der Aufstieg in der Vorsaison in die 2. Bundesliga Pro, die man mit dem 6. Platz abschloss.

Auch in dieser Saison verfügen die Rheinländerinnen über ein Team, das für die Liga Maßstäbe setzt. Starke Spielerinnen aus der Vorsaison verließen zwar den Verein (Laurine Vinkesteijn und Clara Wübbeke), doch gelang es dem Management um Jürgen Rothe erneut, die Lücken zu schließen. Für den Mittelblock wurden mit Cara Beine (Paderborn) und Betty Lange (Schweriner SC – dem Berliner Publikum aus den Vergleichen mit der 2. Mannschaft bestens für ihre starke Leistung bekannt) junge Spielerinnen verpflichtet. Zudem kam mit Victoria Dörschug (Köln) eine gestandene Außenannahmespielerin. Auf der wichtigen Zuspielposition zieht die erstligaerfahrene Svenja Enning zusammen mit der Polin Monika Litwin die Fäden. Damit verfügt Leverkusen über eine super ausgestattete Besetzung der Spielmacherposition. Mit den erfolgreichen Beachern Sarah Overländer (mehrfacher 9. Platz bei der Deutschen Meisterschaft in Timmendorf) sowie der langjährigen Weltranglistenspielerin Isabel Schneider stehen Athletinnen auf dem Feld, von denen jede in der Lage ist, ein Spiel für sein Team zu entscheiden. Schneider hatte nach ihrem Beach-Karriereende 15 Jahre nach ihren ersten Spielen für Bayer Leverkusen das Comeback in der 2. Liga Pro gefeiert.

An der Seitenlinie coacht mit Dirk Sauermann ein alter Bekannter. Mit Erstligaerfahrung als Trainer in Leverkusen, Hamburg und Erfurt, aber auch in Finnland gehört der 50-Jährige bereits zu den alten Hasen der Liga. Aktuell nimmt Leverkusen den 3. Platz in der Tabelle ein und gehört sportlich zu den Spitzenteams der Liga. Die Aufstiegsangebote der letzten Jahre hatte Leverkusen allerdings regelmäßig abgelehnt, zu groß war den Verantwortlichen der finanzielle Sprung in die 1. Bundesliga. Der Bayer-Konzern hatte die Förderung der Volleyballerinnen im Jahr 2009 deutlich reduziert.

Für den BBSC geht es gegen Leverkusen darum, im „letzten Heimspiel der Saison dem Publikum noch einmal ein richtig gutes Volleyballspiel zu präsentieren. Gegen den Favoriten, der vor einigen Wochen das Hinspiel in Leverkusen mit 3:1 gewann, wollen wir gegenhalten und kämpferisch unserem Publikum einen spannenden Abend darbieten“ gibt Co-Trainerin Katharina Kummer die Zielrichtung vor. Das BBSC-Team freut sich am Samstagabend auf lautstarke Unterstützung von den Tribünen.

Burkhard Kroll/BBSC Berlin

Sechs Spieltage vor Saisonende 24/25

Berliner schauen leider gewohnheitsgemäß nicht nur auf eine Liga. In diesem Jahr allerdings mit besonders gemischten Gefühlen. Denn die Erwartungen der Hauptstadtclubs waren selbst sehr hoch gesteckt. Hertha BSC zum Beispiel startete, wie sollte es auch anders sein, mit klaren Aufstiegsambitionen. Die Realität war eine ganz andere. Die Resultate waren enttäuschend, mitunter sogar zunehmend mit Abstiegsängsten verbunden. Unvorstellbar, Hertha statt Erste dann 3. Liga. Das hatte, wie in solchen Fällen üblich, den Trainerrauswurf zur Folge. Von effizienter Spielweise konnte trotz gutem Zuschauerzuspruch überhaupt nicht die Rede sein. Der Trainerwechsel wurde auch bei den Eisernen in der Eliteliga vollzogen. Sowohl bei Hertha als auch bei Union änderte sich zunächst nicht spontan die Lage. Glücklicherweise fingen sich unsere Berliner Vertreter, dank besserer Einstellung, mit positiven Ergebnissen aus den letzten drei Begegnungen – erstaunlicherweise sogar auswärts, kaum für möglich gehalten, bei namhaften Gegnern:

26. Spieltag: Eintracht Braunschweig – Hertha BSC 1:5
27. Spieltag: Hertha BSC – Karlsruher SC 3:1
28. Spieltag: 1. FC Köln – Hertha BSC 0:1

Drei Siege in Folge sind neun Punkte fürs Konto von derzeit nun 35 Punkten. Die kolportierten 40 Punkte für den Klassenerhalt sind es zwar noch nicht. Wir schauen noch aufs Restprogramm und gehen davon aus, die fehlenden fünf Punkte in sechs Spielen sind, die Leistungen in den letzten Siegpartien zu Grunde gelegt, bald zu realisieren. Trainer Stefan Leitl hat der Hertha wieder das Siegen und Effizienz gelehrt.

Das Restprogramm:

29. Spieltag: Hertha BSC – Darmstadt 98
30. Spieltag: SSV Ulm – Hertha BSC
31. Spieltag: Hertha BSC – 1. FC Magdeburg
32. Spieltag: Hertha BSC – SpVgg Greuther Fürth
33. Spieltag: Preußen Münster – Hertha BSC
34. Spieltag: Hertha BSC – Hannover 96 (18. Mai, 15.30 Uhr)

Die Eisernen sind jetzt seit vier Spielen ungeschlagen und gewann sogar am 25. Spieltag in Frankfurt

26. Spieltag: 1. FC Union – Bayern München 1:1
27. Spieltag: SC Freiburg – 1. FC Union 1:2
28. Spieltag: 1. FC Union – VfL Wolfsburg 1:0

Das sind aktuell 33 Punkte, Tabellenplatz 13. Steffen Baumgart hatte für den Erfolgskurs, Parallelen zu Hertha BSC, anfängliche Schwierigkeiten zu überwinden. Die Anhängerschaft glaubte an Baumgart. Es gab aber auch sofort kritische Stimmen, der Wunschtrainer schaffe es wohl nicht. Denkste, die Überzeugung, das Selbstvertrauen ist zurückgekehrt. Mit Blick auf das Restprogramm herrscht wie bei der Hertha große Zuversicht.

Die letzten sechs Spiele:
29. Spieltag: Bayer Leverkusen – 1. FC Union
31. Spieltag: VfL Bochum – 1. FC Union
32. Spieltag: 1. FC Union – Werder Bremen
33. Spieltag: 1. FC Union -1. FC Heidenheim
34. Spieltag: FC Augsburg – 1. FC Union (17. Mai, 15.30)

Es ist bereits jetzt mit großer Sicherheit davon auszugehen, im Berliner Profifußball bleibt auch in der kommenden Saison alles so wie es ist. Im Westend wird weiter zweitklassig gekickt und Union gebührt wieder ein Platz in der Beletage des deutschen Profifußballs.

Christian Zschiedrich

Eisbären holen sich ersten Matchball der Halbfinalserie

DEL Deutsche Eishockey Liga

Playoff Halbfinale Spiel 3

Serienstand (Serie best of seven) 3:0

06.04.2025 14:00 Uhr Uber-Arena Berlin

EHC Eisbären Berlin – Adler Mannheim 5:1 (1:0/2:0/2:1)

Aller guten Dinge sind Drei, so sagt man oft und die Eisbären und ihre Fans hofften auf den dritten Sieg in der Halbfinalserie gegen die Adler aus Mannheim. Alles war angerichtet am Sonntagnachmittag in der Uber-Arena.

Im Anfangsdrittel mussten reichlich 16 Minuten vergehen bis der erste Torjubel erschallen konnte. Nick Cicek musste wegen Hakens auf die Sünderbank und eine reichliche Minute später konnte Leonard Pföderl den Puck im Kasten unterbringen. Die direkte Vorlage lieferte Ty Ronning. Damit übertraf der Stürmer der Eisbären den fast dreißigjährigen DEL-Rekord, was Tore und Vorlagen in ununterbrochenen Reihenfolge von absolvierten Spielen betrifft, gehalten von Peter Draisaitl, ein. Verlieren verboten gilt in jedem Spiel in den Playoffs, der Druck verstärkt sich, wenn zuvor zwei Spiele bereits verloren gingen. Den Adlern aus Mannheim war durchaus anzumerken, dass sie nicht gewillt waren, den Eisbären den Matchpunkt zu servieren. Das erste Drittel ging verloren für die Gäste.

Ty Ronning, hält jetzt den DEL-Rekord – 22 Spiele in Folge gepunktet

Im Mittelabschnitt machten die Adler mächtig Druck und übernahmen das Kommando. Das Spiel der Eisbären schien an Struktur zu verlieren. Von den Hausherren der Arena sah man nur gelegentliche Konter. Manchmal reicht das. In der 32. Minute hatte so ein Verstoß Erfolg, Kai Wissmann versenkte die Scheibe. Die Adler verstärkten den Druck, hatten ihre Chancen, das nächste Tor erzielten die Eisbären. Ty Ronning stellte den Zwischenstand auf 3:0 und baute seinen DEL-Rekord weiter aus. (22 Spiele in Folge gepunktet)

Im Schlussabschnitt vergingen die ersten zehn Spielminuten ohne Veränderungen auf dem Videowürfel. Dallas Eakins, Mannheims Trainer, hatte zwei Veränderungen in seinem Kader vorgenommen. Es waren zwei Ex-Eisbären dabei, Austin Ortega und Daniel Fischbuch. Es war besagter Ortega, der die Torflaute für die Adler beendete. In der 51. Minute stand es nur noch 3:1 für die Eisbären. Als die Gäste schließlich alles auf eine Karte setzten, trafen die Eisbären zweimal ins leere Tor. Leonard Pföderl und Yannick Veilleux konnten jeweils vollenden.

Am Schluss wurde es hektisch und Eisbär Zachary Boychuk kassierte eine Spieldauerdisziplinarstrafe wegen eines Stockschlags mit Verletzungsfolge.

Ein sichtlich enttäuschter Mannheimer Trainer war beeindruckt davon, dass die Eisbären immer einen Weg finden zu gewinnen. Trotzdem werden wir alles versuchen, Spiel Vier zu gewinnen und zurückzukommen.

Zu dem Foul von Boychuk wollte sich Serge Aubin nicht weiter äußern. Die Spieler müssen ihre Nerven behalten.

Hans-Peter Becker

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Fotos: Stephan Wenske

Spieldaten

Aufstellungen
Eisbären Berlin: Hildebrand (Vieillard) – Müller, Wissmann (C); Geibel, Smith; Galipeau, Mik; Panocha – Tiffels, Pföderl, Ronning; Kirk, Fontaine, Veilleux; Noebels (A), Boychuk (A), Bergmann; Byron, Wiederer, Hördler – Trainer: Serge Aubin       

Adler Mannheim: Tiefensee (Brückmann) – Cicek, Gilmour; Kälble, Fohrler; Jokipakka, Gawanke; Pilu – Bennett, Michaelis, Plachta; Hännikäinen, Esposito, Ortega; Kühnhackl, Reichel, Fischbuch; Heim, Loibl, Proske – Trainer: Dallas Eakins

Tore
1:0 – 15:02 – Pföderl (Ronning, Tiffels) – PP1
2:0 – 31:52 – Wissmann (Byron, Hördler) – EQ
3:0 – 38:55 – Ronning (Tiffels, Wissmann) – PP1
3:1 – 50:01 – Ortega (Jokipakka, Michaelis) – EQ
4:1 – 56:57 – Pföderl (Tiffels) – EN
5:1 – 59:29 – Veilleux (Galipeau, Fontaine) – EN

Strafen
Eisbären Berlin: 31 (4, 0, 27) Minuten – Adler Mannheim: 10 (6, 2, 2) Minuten 

Schiedsrichter

Marian Rohatsch, Sean MacFarlane (Tobias Schwenk, Maksim Cepik)

Zuschauer
14.200

Erfolgreicher Auftakt im Halbfinale für die Eisbären

DEL Deutsche Eishockey Liga

Playoff Halbfinale Spiel 1

Serienstand (Serie best of seven) 1:0

01.04.2025 19:30 Uhr Uber-Arena Berlin

EHC Eisbären Berlin – Adler Mannheim 3:1 (0:0/1:0/2:1)

Wieder stellt sich ein Playoff-Gegner vor, den die Eisbären in der Hauptrunde in allen vier Partien besiegen konnten, zwei davon allerdings erst in der Verlängerung. Die Adler aus der Quadratestadt sind eher das Gegenteil von beliebt oder sympathisch bei den Anhängern des Hauptstadthockeys. Es ist ein bisschen „el clasico“ der DEL und wenn es dann zusätzlich um alles oder nichts geht, elektrisiert das die Fans zusätzlich. Die Adler brauchten ein Spiel mehr, um die nötigen vier Siege zu erreichen und schalteten die Münchner mit Trainer-Legende Don Jackson im Viertelfinale aus.

Die Hauptrunde verlief für die Adler etwas holprig. In der Endabrechnung waren es 26 Siege und Platz vier der Tabelle. Es wird ein harter Brocken für die Eisbären, die unter Trainer Serge Aubin bisher keine Playoff-Serie verloren haben. An Spannung dürfte die Serie nicht zu überbieten sein.

Die erste Wertung ging an die Eisbären. Es war, wie erwartet, ein hartes Stück Arbeit.

Jake Hildebrand mußte nur einen Gegentreffer hinnehmen.

Eine Überraschung gab es bereits vor dem Spiel beim Blick auf die Mannschaftsaufstellungen. Torhüter Jonas Stettmer musste passen, stand nicht einmal auf den Bogen. Über die Gründe gibt es während der Playoffs keine Auskunft. Es soll von Tag zu Tag entschieden werden. Der „Ersatz“ ist ja schließlich auch kein schlechter. Jake Hildebrand ist ein 1b Ersatz.

Das erste Drittel stand mehr im Zeichen der Abwehrreihen. Bis zur ersten Pause entwickelte sich ein Geduldspiel. Zum Ende hatten die Adler zwei dicke Chancen. Ein Powerplay der Eisbären, vier Minuten vor dem Drittelende, brachte keine Gefahr. Im Video, in der Vorbereitung, hatten die Mannheimer die Eisbären recht gut gelesen.

Das Eis war gebrochen in der 22. Minute, Liam Kirk traf zum 1:0. Adler Goalie Arno Tiefensee konnte zunächst den Einschlag verhindern, hatte anschließend Mühe auf den Beinen zu bleiben, kam nicht richtig aus seinem Spagatschritt und so konnte Kirk einnetzen. Es stieg die Intensität und die Qualität des Spiels. Beide Mannschaften waren jetzt um mehr Zug zum Tor bemüht. Hildebrand konnte sich mehrfach auszeichnen und sein Gegenüber ebenso. Der Mittelabschnitt verlief mit nur wenigen Unterbrechungen. Fast zehn Minuten lief die Spieluhr durch, das sprach für die gute Qualität des Spiels.

Mit der knappen 1:0 Führung begann das letzte reguläre Drittel. Dieser Zwischenstand spiegelte den bisherigen Spielverlauf wider. In der 45. Minute konnte in der Arena wieder gejubelt werden. Ty Ronning traf zum 2:0. Wenig später hatten die Eisbären ihre zweite Chance im Powerplay, zwischen der 16. und der 46. Minute wurden die Strafbanktüren nicht bewegt. Ein bisschen erstaunlich für ein Spiel gegen Mannheim. Wie die erste Überzahl, so blieb auch die zweite ungenutzt. Die Spieluhr war im regulären letzten Drittel bereits auf einen einstelligen Wert heruntergelaufen. Allerdings, im Eishockey kann es recht schnell gehen und es kommt der Spruch von Eisbären-Legende Hartmut Nickel zum Tragen. „Wenn Du denkst jetzt hasten, springt er nochmal aus dem Kasten.“ Sie mussten alles versuchen, die Spieler mit dem Adler auf der Brust. Es war nicht ganz ausverkauft an diesem Dienstagabend in der Arena.

Die Spannung stieg in der 56. Minute, jetzt erwischte es einen Eisbären. Kai Wissmann musste auf die Strafbank und den Adlern gelang durch Marc Michaelis der Anschlusstreffer. Die letzten zwei Spielminuten waren angebrochen. Das Mannheimer Tor war leer, wie beim Treffer zuvor. Die Eisbären machten durch Frederik Tiffels 22 Sekunden vor dem Ende alles klar, der Puck landete im leeren Tor. Zum Schluss trafen Mannheims Tobias Fohler und Marcel Noebels eine Verabredung für das kommende Spiel zwei am Freitag, 4. April 2025.

In der Pressekonferenz lobte Dallas Eakins, Mannheims Trainer, die Qualität und Fairness des Spiels. Ein bisschen Sorgen machte er sich über den merkbaren Kraftverschleiß nach der Serie gegen München. Es wird in dieser Serie, wie in diesem ersten Spiel, weiter sehr eng zu gehen.

Serge Aubin verneinte die Frage, ob es ein Trick war, dass Jonas Stettmer nicht aufgestellt wurde. Er fühlte sich nicht fit genug für einen Einsatz.

Eisbären Kapitän Kai Wissmann äußerte, dass das kommende Spiel in Mannheim härter werden könnte. Wir müssen dort, wie heute, mit dem Kopf spielen und uns nicht provozieren lassen.

Der Start ins Halbfinale ist geglückt, der Weg ist noch lang.

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Hans-Peter Becker

Fotos: Stephan Wenske

Spieldaten

Aufstellungen
Eisbären Berlin: Hildebrand (Vieillard) – Müller, Wissmann (C); Geibel, Smith; Galipeau, Mik; Panocha – Tiffels, Pföderl, Ronning; Kirk, Fontaine, Veilleux; Noebels (A), Boychuk (A), Bergmann; Leden, Wiederer, Hördler – Trainer: Serge Aubin       

Adler Mannheim: Tiefensee (Gravel) – Kälble, Fohrler; Cicek, Gawanke; Jokipakka, Gilmour; Pilu – Hännikäinen, Esposito, Reichel, Bennett, Michaelis, Plachta; Kühnhackl, Loibl, Szwarz; Heim, MacInnis, Proske – Trainer: Dallas Eakins

Tore
1:0 – 21:07 – Kirk (Veilleux, Fontaine) – EQ
2:0 – 44:37 – Ronning (Tiffels, Pföderl) – EQ
2:1 – 56:52 – Michaelis (Szwarz, Plachta) – PP1, EA
3:1 – 59:38 – Tiffels (Pföderl) – EN

Strafen
Eisbären Berlin: 4 (0, 0, 4) Minuten – Adler Mannheim: 6 (2, 0, 4) Minuten 

Schiedsrichter

Martin Frano, Christopher Schadewaldt (Maksim Cepik, Tobias Schwenk)

Zuschauer
13.522

Über den Tiebreak ins Playoff-Halbfinale

Nach 130 intensiven Derby-Minuten stehen die BR Volleys im Playoff-Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft. In der ausverkauften Paul-Dinter-Halle gelang es den Berlinern, mit einem 3:2-Erfolg (25:12, 19:25, 20:25, 25:13, 15:10) die Serie gegen die Energiequelle Netzhoppers KW für sich zu entscheiden. Mit 30 Punkten führte Jake Hanes seine Mannschaft dabei zum Auswärtssieg. Im Halbfinale warten nun die Helios Grizzlys Giesen und Tickets für die beiden garantierten Heimspiele in der „best of five“-Serie (05. Apr und 13. Apr 2025) sind jetzt erhältlich.

Zum zweiten Spiel der Playoff-Viertelfinalserie gegen die Energiequelle Netzhoppers KW setzte Trainer Joel Banks auf seine gewohnte Stammformation und den Mittelblock bildeten Florian Krage und Tobias Krick. Den besseren Einstieg in den ersten Satz fanden zunächst die Berliner, doch den Gastgebern gelang es den ersten kleinen Rückstand schnell wieder einzuholen (6:5). Moritz Reichert punktete mit dem ersten Ass (11:7), doch vor allem Jake Hanes zeigte sein Können im Aufschlag. Eine Zehn-Punkte-Aufschlagserie inklusive vier Assen sorgte für klare Verhältnisse im ersten Satz (22:9), den Krage per Angriff abschloss (25:12). 

Doch die Dominanz des Deutschen Meisters verflog dann eine Stunde lang. Reichert wurde mit Schmerzen im Knie als Vorsichtsmaßnahme ausgewechselt und von Simon Plaskie ersetzt. Mit der ausverkauften Halle im Rücken gelang es nun Yann Böhme und den Netzhoppers den Druck zu erhöhen (6:9). Der US-Amerikaner Hanes verkürzte mit einem weiteren Ass auf 9:11, dennoch waren die beherzt aufspielenden Gastgeber in dieser Phase kaum zu bremsen (12:17). Auch die kurzzeitige Einwechslung von Nehemiah Mote anstelle von Krage brachte keine stärkere Präsenz im Block ein und die Brandenburger glichen aus (13:20, 19:25). Weiterhin mit Plaskie, aber wieder mit Krage auf dem Feld, ging es in den dritten Satz. Das Bild blieb unverändert. Auch in diesem Durchgang gelang den Netzhoppers der bessere Start, doch Berlins Diagonalangreifer fand noch Lücken im KW-Block (8:8). Die Paul-Dinter-Halle tobte, als die Hausherren vor der Crunchtime wieder am Drücker waren (16:18). Erneut kam Mote in die Partie, aber die Netzhoppers um den starken MVP Timmermann packten ihre Gelegenheit beim Schopfe, weil die BR Volleys einfach zu viele Fehler machten (20:25). 

Jetzt war der Pokalsieger unter Zugzwang, konnte aber eine Reaktion zeigen. Johannes Tille erzwang mit seinem Service eine frühe Auszeit (6:0). Obwohl der Hauptrundenachte weiter Kampfgeist bewies, konnten die Berliner dank besserer Arbeit in Block und Angriff ihren Vorsprung halten (15:9). Es wurde ähnlich deutlich wie im Auftaktsatz, woran auch Krick im Angriff seinen Anteil hatte (23:13). Djifa Amedegnato unterstützte als Aufschlagjoker und schließlich bekamen die 1.000 Zuschauer auch den Tiebreak zu sehen (25:13). 
In den letzten Satz der Partie starteten die Netzhoppers noch einmal euphorisch und Banks sah sich zur Auszeit gezwungen (0:3). Mit Kapitän Ruben Schott an der Aufschlaglinie wurde es wieder eng (5:4), doch die Brandenburger führten noch beim Seitenwechsel (7:8). Dann bewies Hanes wieder seine Klasse und verzeichnete zwei immens wichtige Asse (11:8). Berlins Nummer 22 bescherte seinem Team auch mit dem letzten Angriff dieses heißen Derbys den Halbfinaleinzug (15:10). 

Während sich die Netzhoppers in ihrem letzten Saisonspiel noch einmal sehr stark präsentierten, wartet auf das BR Volleys Team viel Arbeit. Am Samstag fällt der Startschuss für die Serie gegen die Helios Grizzlys Giesen, die sich pünktlich zu den Playoffs von ihrer besten Seite präsentieren. Diese möchten auch die Berliner ihren Heimfans gern wieder zeigen, wenn nun mindestens zwei weitere Auftritte im Volleyballtempel folgen.

Stimmen zum Spiel
Kyle Dagostino: „Wir sind sehr gut gestartet, hatten ein positives Gefühl und haben den ersten Satz ja auch sehr deutlich gewonnen. Aber jedes Heimteam würde in dieser Situation und in der Atmosphäre alles geben. Deshalb wurde es eine echte Herausforderung. Wir haben das Momentum verloren und die Netzhoppers waren in den Sätzen zwei und drei einfach besser. Jetzt freue ich mich auf Giesen als Gegner, denn ich habe einige Freunde im Team und das werden spannende Spiele.“

Ruben Schott: „Natürlich bin ich erstmal froh, dass wir das Spiel noch drehen und gewinnen konnten. Es war nicht unser bestes Spiel, trotzdem hat es heute Spaß gemacht und die Stimmung war super. Aufschlag und Annahme waren Fehlerquellen und da setzen wir uns zu sehr unter Druck. Wir müssen zu unserer alten Stärke zurückfinden und ich hoffe, dass der knappe Sieg heute uns nochmal einen Schub für das Halbfinale gegen Giesen geben wird. Die Serie wird uns nochmal mehr abverlangen, denn im Endeffekt ist dieses Jahr alles ziemlich offen. Alle spielen guten Volleyball und auch Giesen wird uns vor eine echte Herausforderung stellen.“

BR Volleys Formation
Ruben Schott + Moritz Reichert (AA), Florian Krage + Tobias Krick  (MB), Johannes Tille (Z), Jake Hanes (D) und Kyle Dagostino  (L) | Eingewechselt: Djifa Amedegnato, Simon Plaskie, Nehemiah Mote 

Bestwerte
Hanes 30 Punkte, 7 Asse, 4 Blocks | Schott 12 Punkte, 4 Asse | Krick 12 Punkte | Tille 4 Asse 

Christof Bernier/BR Volleys

Pressefoto: © Andreas Gora