Der Weg der Kölner Haie bis in das Finale war lang. Sie brauchten die Pre-Playoffs, um ins Viertelfinale zu kommen. Ihren letzten Titel holten die Haie im Jahre 2002. In zwei Finalserien 2008 und 2013 konnten sich die Eisbären gegen die Domstädter durchsetzen.
Die Frage, wie wird es 2025 sein, wird ab Gründonnerstag, 17. April begonnen zu beantworten. Eisbären-Trainer Serge Aubin hat noch keine Playoff-Serie mit den Eisbären verloren. Die Kölner kommen mit viel Euphorie nach Berlin. Seit Beginn der Saison leitet der Finne Jari Jalonen die Geschicke in der Domstadt. In einem Interview mit dem RBB hat der Eishockey-Experte Rick Goldmann sein Wirken folgendermaßen charakterisiert: „Die Haie haben sich unter Coach Kari Jalonen taktisch und von der Struktur her brutal weiterentwickelt. In den Playoffs ist der Mannschaft in der Rollenverteilung ein ganz großer Schritt gelungen. Wenn man in ein Finale kommen will, braucht man in jeder Serie mindestens einen top funktionierenden Torhüter und mindestens einen Top-Stürmer, am besten eine Sturmreihe, die outperformt. Das sind auch die Parallelen zu den Eisbären: Es kommt zum Torhüter-Duell zwischen Julius Hudacek und Hildebrand, der den hervorragenden Stettmer im Halbfinale mindestens auf gleichem Niveau ersetzt hat.
Bei dem Torhüter-Duell gibt es einen kleinen, feinen Unterschied. Die Mehrzahl der Eishockey-Torhüter sind Linksfänger, dazu gehört auch der Eisbären-Goalie Jake Hildebrand. Der Kölner Goalie gehört zu den wenigen Rechtsfängern in der DEL. Darauf müssen sich die Stürmer der Eisbären einstellen.
Dass die Kölner Haie erst am Montag, 14. April 2025 den Finaleinzug feiern konnten, während die Eisbären eine längere Pause genießen konnten, dürfte keine große Rolle spielen. Ein Finale, da winkt am Schluss ein Pokal, ein Titel für die Ewigkeit, das setzt zusätzliche Kräfte frei. Aufseiten der Kölner dürften drei Ex-Eisbären besonders motiviert sein. Allen voran Louis-Marc Aubry, dazu gesellen sich Hakon Hänelt und Parker Tuomi. Eisbären-Trainer Serge Aubin sieht in den Haien einen starken Gegner, die sich das Finale verdient haben. Disziplin wird sehr wichtig sein, die Kölner haben ein gutes Powerplay. In Bezug auf die Ex-Eisbären ist wohl zu erwarten, dass sie ein Quäntchen mehr geben werden.
Für die Eishockeyfreunde am Rhein und an der Spree wird das Osterfest eine spannende Angelegenheit. Spätestens am 29. April 2025, sollte die Serie über sieben Spiele gehen, steht der Meister fest. Die Eisbären haben als Zweitplatzierter der Hauptrunde das erste Heimrecht. Spiel Drei der Serie findet dann am Ostermontag, 21. April wieder in Berlin, Eröffnungsbully um 16:00 Uhr. Eine Entscheidung wird dann noch nicht fallen. Es sind vier Siege nötig. Aus Berliner Sicht ist zu hoffen, dass für die Kölner weiterhin gilt: Verdamp lang her.
Hans-Peter Becker