Finale mit Licht und Schatten: Füchse verlieren letztes Heimspiel der Saison

Füchse Berlin – Bergischer HC 06 (16:15) 29:30

Jubel, Glückwünsche, Emotionen. Von allem gab es am Donnerstagabend reichlich zum Abschluss der Handball-Saison im „Fuchsbau“ Max-Schmeling-Halle. Vor dem abschließenden Bundesliga-Spiel gegen den Bergischen HC wurden die A- und B-Jugend von den 8518 Zuschauer für ihre deutschen Meistertitel gefeiert. Zwar ist der Füchse-Nachwuchs traditionell sehr erfolgreich. Die „Doppel-Meisterschaft konnte jedoch erst zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte gefeiert werden. Nach der Partie wurden, wie üblich zum Saison-Kehraus vor heimischem Publikum, vier Spieler verabschiedet – Torhüter Viktor Kireev, Kreisspieler Jann Keno Jakobs und die zwei „Urgesteine“ Abwehrhüne Marko Kopljar (38) und Rechtsaußen Hans Lindberg. Besonders bei der Zeromonie für den fast 43-jährigen Dänen konnte sich mancher Zuschauer ein Tränchen nicht verdrücken. Vereinspräsident Frank Steffel nannte Lindberg eine lebende Vereins-Legende. Zwei Zahlen untermauern diese Feststellung. Am Sonntag, 02.06.2024, im letzten Spiel der Saison, wird Hans Lindberg, der acht Jahre das Trikot des Hauptstadt-Klubs trug, sein 500. Spiel für die Füchse bestreiten. Als Erster der ewigen Torschützenliste der Bundesliga (Stand derzeit: 3107 Tore – davon 495 Siebenmeter) wird er wohl lange Zeit, vielleicht sogar niemals übertroffen werden.

Zwischen den großartigen Jubelmomenten gab es noch 60 Minuten Bundesliga-Handball und eine 29:30-Niederlage der Berliner gegen den Tabellen-Vorletzten und wahrscheinlichen Absteiger BHC. Den Hausherren, die am Wochenende das European-Finale gegen Flensburg-Handewitt verloren hatten, war die lange, kräfteverschleißende Saison anzumerken. Ein Großteil der Spieler ging auf der „letzten Rille“. Ein Beispiel dafür: Lasse Andersson. Sonst von der Königsposition Halblinks einer der torgefährlichsten Füchse-Spieler, hatte am Ende einen Treffer, aber neun Fehlwürfe auf seinem Konto.

Die Tatsache, dass der zweite Platz und damit die Qualifikation den Füchsen nicht mehr zu nehmen war, mag zum verhaltenen, oft mit Unkonzentriertheiten gespickten Auftritt einiger Akteure beigetragen haben. Dass es auch anders geht, zeigt neben Mathias Gidsel und Mijajlo Marsenic auch Hans Lindberg, der vom Punkt und aus dem Spiel heraus acht Tore warf. Die einzige, vermeidbare Heimniederlage der Saison ist ein unschöner Fleck auf der „Füchse-Weste“. Das fand auch Trainer Jaron Siewert: …“Bin ich natürlich sehr enttäuscht, dass wir dieses Ziel zu Hause ungeschlagen zu bleiben, leichtfertig aus der Hand gegeben haben.“ Das abschließende Saisonspiel bestreiten die Berliner am Sonntag beim Thüringer SV in Eisenach.

Für die Füchse erfolgreich: Wiede (1), Darj (1), Tollbring, Andersson (1), Lichtlein (1), Lindberg (8/5), Gidsel (8), Freihöfer (1), Langhoff (1), av Teigum, Kopljar, Jacobs, Marsenic (7)

Herbert Schalling

© Foto: Füchse Berlin

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