Der dreifache Ty Ronning bringt den Erfolg – Eisbären holen dritten Sieg der Serie

DEL Playoff Finale Spiel 4

23.04.2024 19:30 Uhr Arena am Ostbahnhof

EHC Eisbären Berlin – Fischtown Pinguins Bremerhaven 4:1(1:0/0:1/3:0)

Serienstand 3:1

Wie nicht anders zu erwarten, war das vierte Spiel der Finalserie lange Zeit eine enge Kiste. Das erste Drittel verlief mit leichten Vorteilen und einem Treffer für die Eisbären. Sie benötigten dafür ein Powerplay und fast 18 effektive Spielminuten. Das Torschussverhältnis von 9 zu 3 für die Eisbären unterstrich diesen Eindruck.

Im Mittelabschnitt wandelte sich das Bild. Es muss eine wirksame Kabinenpredigt von Thomas Popiesch gegeben haben. Sie kamen mit Macht und spielten alles oder nichts. Zwei Strafen für die Eisbären kamen ihnen zu Hilfe. Der Ausgleichstreffer fiel in der 32. Minute, da war allerdings die Strafbank leer. Die Unterzahl-Spezialteams der Eisbären machten einen guten Job. Gegen das Geschoss von Phillip Bruggisser von der blauen Linie war aber kein Kraut gewachsen. So gingen diese 20 effektiven Spielminuten an die Gäste. Die Eisbären schienen beeindruckt oder hatten sie bereits mehr Körner verbraucht als Bremerhaven? Nach dem Spiel sagte Eisbären-Kapitän Kai Wissmann, das erste Drittel war gut, das zweite gar nicht und im letzten Drittel haben wir gut verteidigt. Im Mittelabschnitt hatten wir Probleme beim Wechseln, wir konnten die Pucks nicht richtig rausbringen. Sie hatten dadurch die Möglichkeit der kurzen Wechsel und konnten schneller frische Kräfte bringen. Das kommende Spiel in Bremerhaven gehen wir jetzt so an, als wäre es das Spiel 7.

So begann mit dem Schlussabschnitt das Spiel praktisch wieder von vorn. In den Playoffs haben die Trainer so manch unerwarteten taktischen Kniff parat. Angefangen mit kürzeren Wechseln, Reihenumstellungen und dazu spezielle Extras im Angriffsspiel. In der 47. Spielminute hatten die Eisbären ihre zweite Chance im Powerplay und es klingelte erneut vor der Hartmut Nickel Kurve. Es war eine Kopie des ersten Treffers. Der Puck kreiselte zwischen Leo Pföderl, Kai Wissmann und dem Vollender Ty Ronning. Mit einer 2:1 Führung für die Eisbären ging das Spiel in die Schlussphase. Was hatte der Eishockeygott noch vor mit diesem Spiel?

Die Eisbären vergaben den Ko für dieses Spiel, als sie im 5 gegen 3 den Puck nicht unterbringen konnten. Kurz nach dem Ablauf der Strafe scheiterte ein Alleingang eines Bremerhaveners. Da hätte das Spiel auch kippen können. Warum einfach, wenn es auch komplizierter geht. In der 56. Minute erzielte Ty Ronning seinen dritten Treffer im Spiel. So etwas nennt man ein Playoff-Monster, nicht zu vergessen Leonard Pföderl, an allen Treffern war er mit einer Vorlage beteiligt. Es fiel noch ein viertes Tor. Endlich traf wieder Frederik Tiffels, der Speedy Gonzales, schneller als der Puck. Er durfte das Ding in das verwaiste Tor befördern, natürlich nach einem Sprint. Die Vorlage lieferte Pföderl, er war damit an allen Toren beteiligt. Die Eisbären stehen jetzt vor der Aufgabe des letzten entscheidenden Sieges und der wird nicht einfach.

„Es ist hart, nach so einem Spiel als Verlierer vom Eis zu gehen. Erst haben wir eine 3 auf 5 Unterzahl mit über zwei Minuten überstanden und dann entscheidet eine Einzelaktion das Spiel. Trotzdem haben wir gezeigt, dass wir in der Serie drin sind“, so die Sicht von Thomas Popiesch auf das Spiel.

Es ist noch nicht vorbei, ein Sieg, Bremerhaven ist ein gutes Hockeyteam und wird uns nichts schenken, am Freitag, 26. April 2024 geht es weiter. Ein Wort zu Ty Ronning, er ist ein Spieler mit einem großen Kämpferherz.

Hans-Peter Becker

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Photos: © Stephan Wenske

Spieldaten

Aufstellungen
Eisbären Berlin: Hildebrand (Stettmer; Quapp) – Müller, Wissmann (C); Melchiori, Schemitsch; Mik, Ellis (A); Geibel – Ronning, Boychuk, Pföderl; Tiffels, Byron, Eder; Veilleux, Cormier (A), Hördler; Heim, Wiederer, Bergmann – Trainer: Serge Aubin       

Fischtown Pinguins Bremerhaven: Gudlevskis (Franzreb; Graf) – Kreutzer, Eminger; Kälble, Bruggisser; Appendino, Jensen; Rosa-Preto – Urbas, Jeglic, Verlic; Mauermann, Vikingstad, Conrad; Uher, Friesen, Virtanen; Büsing, Wejse, Kinder – Trainer: Thomas Popiesch     

Tore
1:0 – 17:57 – Ronning (Wissmann, Pföderl) – PP1
1:1 – 31:41 – Bruggisser (Kälble, Vikingstad) – EQ
2:1 – 47:23 – Ronning (Pföderl, Wissmann) – PP1
3:1 – 55:17 – Ronning (Pföderl, Boychuk) – EQ
4:1 – 58:01 – Tiffels (Pföderl) – EN

Strafen
Eisbären Berlin: 6 (2, 4, 0) Minuten – Fischtown Pinguins Bremerhaven: 32 (2, 0, 30) Minuten 

Schiedsrichter

Reid Anderson, Andre Schrader (Marius Wölzmüller, Andreas Hofer)

Zuschauer
14.200

Überblick NOFV-Oberliga Nord und Berlin-Liga

In beide Ligen ist noch nicht geschafft, was Auf- und Abstieg betrifft. Fünf Spieltage in der Oberliga und sechs in der Berlin-Liga sind aktuell zu absolvieren. Da kann es die eine und andere Überraschung geben. Ein Blick auf die jeweilige Tabelle zeigt, in der Oberliga Nord ist es ein spannender Zweikampf zwischen Hertha 03 und dem Regionalliga-Absteiger Lichtenberg 47. Das Ergebnis im Berlin-Derby zwischen Hertha 03 und dem SC Staaken 7:1 spricht eine deutliche Sprache. Die Zehlendorfer führen mit 57 Punkten, zwei vor Lichtenberg 47, die Tabelle an. Lichtenberg 47 flatterten im Heimspiel gegen RSV Eintracht wohl die Nerven. Das Ergebnis war eine Heimpleite vor 459 Zuschauern, eine 1:2 Niederlage. In der 84. Minute ließen sie sich durch Luca Krüsemann auskontern. Mit einem Sieg stünden die Lichtenberger mit einem Punkt besser als Hertha 03 da. Allerdings haben die 03er ein Spiel weniger ausgetragen. Wer hat die besseren Nerven, die Zehlendorfer spielen am Sonntag, 28.04.2024 in Neustrelitz beim Tabellenachten, während Lichtenberg 47 noch ein paar Kilometer weiter ins RSC-Stadion zum Rostocker FC (14.) reisen muss.

Eine andere Lichtenberger Mannschaft, nämlich Aufsteiger Sparta, gewann sogar 3:1 auswärts in Fürstenwalde und stehen am 23. Spielen auf dem dritten Tabellenrang. Der Abstand zu den 47ern und 03 ist jedoch bei nur fünf bzw. sechs ausstehenden Spielen mit 44 Punkten zu groß, um im Aufstiegskampf noch ein Wörtchen mitreden zu können. An der Fischerstraße steigt am Sonntag, 28.04.2024 ein weiteres Berlin-Derby gegen TuS Makkabi, vor gut einem Jahr bestritten beide das Berliner Pokalfinale.

Durch die derbe 1:7-Niederlage muss der SC Staaken, mit aktuell 25 Punkten, aufpassen, nicht weiter abzurutschen. Dynamo Schwerin, auf dem Relegationsplatz 14, hat nur zwei Zähler (23) weniger. Spannung ist also in der NOFV Oberliga Nord gegeben.

Bei Tennis Borussia Berlin trat Trainer Rene Lorenz von seinem Amt zurück. Bis Saisonende übernimmt Assistent Sercan Karan. Der gebürtige Hamburger Benjamin Eta übernimmt zur kommenden Spielzeit Tennis Borussia. Die Borussen sind als Tabellensiebter jenseits von Gut und Böse. Die 1:3 Niederlagen Schwerin tat nicht weiter weh. Am Samstag, 27.04.2024 13.00 Uhr haben sie im Stadion Rehberge Heimrecht gegen Optik Rathenow.

In der Berlin-Liga haben wir es mit 18 Vereinen im Wettbewerb zu tun. Große Aufstiegshoffnung macht sich berechtigt nach dem 28. Spieltag der BFC Preussen mit 64 Punkten und dazu einem Torverhältnis von 78:23. Mit einem Spiel weniger rangieren die Füchse Berlin mit 49 Punkten auf Platz 2. Am Mittwoch, 24.04., 19.30 Uhr ist das Nachholspiel gegen Altglienicke II (6.) am Wackerweg angesetzt. Am Sonntag, 28.04.2024 heißt es dann zum 29. Spieltag um 16.00 Uhr, Hanns-Braun-Stadion, SC Charlottenburg (15.) – Füchse Berlin. Der souveräne Tabellenführer BFC Preussen hat ein Heimspiel gegen Blau-Weiß 90, dem Tabellenvorletzten.

Unterm Strich stehen derzeit Traditionsvereine, die letzten drei müssen absteigen. Abgeschlagen und aussichtslos mit nur 14 Punkten Stern Britz, Blau-Weiß 90 hat noch Hoffnung mit 29 Punkten und SV Empor steht aussichtsreicher mit 33 Punkten auf Platz 16. Die Differenz zum rettenden Ufer beträgt nur einen Punkt, zu den beiden punktgleichen SC Charlottenburg und 1. FC Wilmersdorf mit je 34 Punkten. Selbst Coatia, Berliner SC, Hilalspor und TSV Rudow sind noch nicht gerettet. Der 29. Spieltag hat es in Berlins höchster Spielklasse in sich – also Nerven behalten.

Christian Zschiedrich

Hertha BSC – interessanter Saison-Endkampf in den Ligen

Herthas 2:3-Niederlage in Karlsruhe im 30. Ligaspiel hat, wie so manch verschenkte Punkte, im Endkampf um Aufstiegschancen, nach zuletzt zwei Siegen in Folge, besondere Bedeutung. Die Berliner bleiben mit 44 Punkten und damit auf Platz 7. In der Endphase wird allgegenwärtig gerechnet, was möglich ist. Im Falle eines dritten Sieges wäre es mit 47 Punkten Platz 5 gewesen, zwei nur hinter dem HSV. Die in der Tabelle führenden Mannschaften spielen keineswegs konstant, geben unerwartet Punkte ab, schwächeln weniger als die Berliner. Im Restprogramm: Hannover, Elversberg, Kaiserslautern und Osnabrück, 12 zu vergebende Punkte, der Relegationsplatz wäre zu schaffen gewesen. Das neuerliche Geschenk an die Freunde des Karlsruher SC sagt viel darüber aus, ob die Hertha BSC überhaupt eine Aufstiegsmannschaft in dieser Saison ist oder war.

Besondere Verdienste müssen, bei allen Problemen, Trainer Pal Dardai zugestanden werden. Die Pessimisten unter den Anhängern scheinen froh zu sein, dass Hertha auf keinen Fall mit 44 Punkten noch absteigen kann. Angeblich soll bei Beibehaltung des Berliner Weges in der nächsten Saison ein Aufstieg geplant und eher möglich sein, soll…. Dafür müssen jetzt, absolut jetzt, wichtige Entscheidungen getroffen werden. Vergessen wir nicht die weiteren Ungereimtheiten im Club, insbesondere die ausstehenden Prozesse und damit einhergehende finanzielle Forderungen.

Die nächste Ungereimtheit im Verein: Wie wichtig eine frühe gute Bilanz ist, erfahren momentan jetzt Herthas Spieler in der Regionalliga. Zu Hause im Amateurstadion verlor die 2. Mannschaft nach einem unnötigen Feldverweis (Da Silva Kiala), gegen Chemnitz sage und schreibe 0:5. Das Restprogramm lautet für Hertha II: FC Viktoria 89, Rot-Weiß Erfurt, Hansa Rostock II und zuletzt (34.) Tabellenführer Energie Cottbus. Der Punktevorsprung von 10 auf den gefährdeten Platz 17 sollte reichen.

Es gibt aber auch Positives zu berichten: Hertha BSC – VfL Wolfsburg 2:0. Der Bundesliga A-Jugend, Tabellenführer, muss am Samstag, 27.04.2024 zum RB nach Leipzig, führt nun mit fünf Punkten Vorsprung die Tabelle vor dem VfB Wolfsburg, 47 Punkte, an. RB Leipzig, 5. Platz, hat aktuell 41 Punkte. Bei nur 14 Mannschaften sind nur 26 Spieltage zu absolvieren. Im Restprogramm, in drei Spielen die Tabellenführung behalten: RB Leipzig, VfL Osnabrück und zuletzt Dynamo Dresden, das sollte sich der Nachwuchs von Hertha nicht mehr nehmen lassen. Allerdings munkelt man, beim Spitzenreiter habe der große Ausverkauf bereits begonnen. Nein, vier gute Spieler haben sich bereits für Hertha und damit weiter für Berlin entschieden.

Christian Zschiedrich

Gerechtes Remis

Füchse spielen 32:32 gegen THW Kiel

Die Einstimmung für die Partie hatten am Samstag, 20.04.2024 gewissermaßen die SG Flensburg-Handewitt und der SC Magdeburg geliefert. Durch den 32:29-Auswärtssieg der Elbestädter war klar, dass sie übers Wochenende hinaus Tabellenführer der HBL bleiben würden. Durch die Niederlage der Norddeutschen jedoch hatten sich die Chance der Füchse auf Platz 2 und die erstmalige Qualifikation zur Champions League weiter verbessert.

Getragen von dieser Konstellation starteten die Gastgeber mit einem 5:0-Lauf (8.) perfekt ins Spiel. Danach nahm THW-Coach Filip Jicha wohl die früheste Auszeit seiner Trainer-Karriere. Der Wachrüttler half den Kielern. Die Füchse verloren in Folge ein wenig die Kontrolle über das Geschehen, was auch der durch die Verletzung von Nils Lichtlein erzwungenen Umstellung geschuldet war. Trainer Jaron Siewert analysierte die Phase im Nachhinein. „Das Tempospiel und das Kreisläuferspiel des THW haben wir dann nicht mehr so gut in den Griff bekommen.“ Fünf Minuten gelang den Berlinern kein Tor, sodass Kiel herankommen und das Spiel ausgeglichen gestalten konnte.

Kurz vor der Halbzeit ging der Rekordmeister erstmals in Führung. Durch Fabian Wiedes Treffer ging es jedoch mit einem 18:18 in die Kabinen. Im zweiten Abschnitt lieferten sich der Zweite und der Vierte der Bundesliga weiter ein Spiel auf Augenhöhe. Die 9.000 Zuschauer in der rappelvollen Max-Schmeling-Halle kamen voll auf ihre Kosten und erlebten ein Spiel, dass alles bot, was den Handball kennzeichnet – Tempo, Einsatz, spektakuläre Tore und Torhüter-Paraden (Milosavljew mit 16 gehaltenen Bällen war der klare Sieger gegen Kiels Bellashene), diskutable Schiedsrichter-Entscheidungen. Mal lag Berlin in Führung – 26:25 (45.), dann wieder Kiel – 27:28 (48.). Treffend charakterisierte Sportvorstand Stefan Kretzschmar die Partei. „Dann war es in der zweiten Halbzeit einfach ein Kampf. Ich bin heute auch sehr stolz auf unsere Mannschaft. Sie hat das Spiel angenommen und alles gegeben. Da will und kann ich dem Team gar nichts vorwerfen.“

Berliner Fuchs gegen Kieler Zebra war am Ende im übertragenen Sinne ein tierisches Vergnügen und das 32:32 ein gerechtes Ergebnis, auch wenn die Gastgeber etwas haderten, hatten sie doch drei Minuten vor dem Abpfiff noch mit 32:30 geführt. Schon am Dienstag, 23.04.2024 geht es für das Berliner Team weiter. Zum Viertelfinal-Hinspiel in der European League kommt der HBC Nantes in den Fuchsbau.

Für die Füchse erfolgreich: Wiede (2), Darj (1), Tollbring (4), Andersson (4), Lichtlein (1), Lindberg (5/2), Gidsel (12), Freihöfer (1), Marsenic (2),

Herbert Schalling

Volleyball Damen 2. Bundesliga: BBSC mit Arbeitssieg gegen Cottbus

BBSC Berlin – SV Energie Cottbus 3:1 (10, 24, -19, 22)    

Das letzte Heimspiel der Saison 2023/24 in der 2. Bundesliga Nord konnte der BBSC mit 3:1 gewinnen, wenngleich sich der Gastgeberinnen zeitweise sehr schwer gegen die unermüdlich kämpfenden Gäste taten.

Der BBSC startete hoch konzentriert und voll motiviert, ließ so den Lausitzern schon mit aggressivem Aufschlagspiel kaum Spielraum und führte sicher mit 16:2, ehe die Gäste so langsam auf Betriebstemperatur kamen und in den Abwehrmodus übergingen. Berlins Trainer Jens Tietböhl setzte während des Spiels lange Zeit auf vier der Youngster im Stammsechser, darunter hatten mit Dordevic, Ligachewa und Birnbaum 16-17-Jährige lange Einsatzzeiten. Mit Beginn des 2. Satzes war das Spiel faktisch ausgeglichen. Cottbus kam immer besser ins Spiel, zumal den Berlinerinnen die anfangs gezeigte Konzentration immer mal wieder abhandenkam. Herrlichen Aktionen in Abwehr und Angriff folgten bald kleine, aber doch so wichtige Ungenauigkeiten – die Schlaggenauigkeit und damit die Durchsetzungsfähigkeit litt. Cottbus nutzte die zwischenzeitlichen Schwächen der Gastgeberinnen gern aus. Vor allem Romy Crüger (2018 in der 2. Mannschaft des BBSC noch einer der absoluten Aktivposten) verwertete wie ihre Mannschaftskolleginnen Juliane Stapel (BBSC als Heimatverein) und Dziyana Jafarava die intelligent gestellten Zuspiele von Sophia Schefner.

Im 4. Satz schickte Trainer Tietböhl mit Annalena Grätz Erfahrung auf das Parkett – auch die langjährige Kapitänin Katharina Kummer kam nach langer Verletzungspause zu ihrem letzten Zweitliga-Einsatz für den BBSC. So konnten die letzten Punkte für den BBSC gesichert werden – in der Tabelle hatte sich der Verein schon am vergangenen Wochenende den 3. Tabellenplatz erkämpft.

Zum MVP des Abends wählten die Trainer Außenangreiferin Dziyana Jafarava (Cottbus), die mit ihren kraftvollen und platzierten Angriffsschlägen überzeugte, sowie die Berliner Libera Annika Kummer, die wie so häufig durch gutes Stellungsspiel und artistische Abwehraktionen das Publikum begeisterte.

Schon in einer Satzpause ehrte der BBSC 3 Jugendmannschaften für ihre guten Leistungen bei den Berliner und Regionalmeisterschaften. Nach dem Spiel verabschiedete der Verein mit Katharina Kummer eine der wesentlichen Konstanten der Bundesligamannschaft. „Kathi wird verletzungsbedingt ihre Karriere nach 23 Jahren leistungsorientiertem Volleyballsport beenden, dem Verein aber im Trainerstab weiter zur Verfügung stehen“ dankte Trainer Tietböhl „der immer zuverlässigen Athletin, die lange Jahre der Mannschaft ein Gesicht gegeben hat“.

Nach dem letzten Saisonspiel am kommenden Wochenende in Potsdam geht der BBSC in die verdiente Sommerpause. Trainer und Vereinsführung stecken längst in der Planung für die neue Saison – will man doch für das Publikum auch ab September wieder attraktiven Volleyball auf das Parkett zaubern.

Für den BBSC im Einsatz: Marie Dreblow, Leni Kirchhoff, Katharina Kummer, Romy Birnbaum, Annalena Grätz, Annika Kummer, Stephanie Utz, Antonia Heinze, Jovana Dordevic, Antonia Lutz, Alina Gottlebe-Fröhlich, Maren Fromm, Daniela Ligacheva, Emely Radügge.

Burkhard Kroll

Anschluss vor ausverkauftem Haus

Die BR Volleys haben sich am Samstagabend (20.Apr. 2024) in der Playoff-Finalserie um die Deutsche Meisterschaft 2024 angemeldet. Der Titelverteidiger holte mit einem 3:1-Erfolg (24:26, 25:19, 25:22, 25:15) vor einem mit 8.553 Zuschauern ausverkauften Volleyballtempel Max-Schmeling-Halle den ersten von drei nötigen Siegen. Erstmals wurde Tobias Krick MVP und fährt mit seiner Mannschaft nun wieder an den Bodensee, wo am Dienstag (23. Apr um 19.00 Uhr) Spiel vier ansteht.

Das große Fragezeichen hinter Kapitän Ruben Schott wurde mit einem „Ja“ beantwortet. Der BR Volleys Kapitän stand von Beginn an auf der Platte, verbuchte den ersten Punkt und sorgte mit seinem schnellen Aufschlag auch ein erstes Mal für Unruhe aufseiten des VfB Friedrichshafen (3:1). In der prickelnden Atmosphäre der Arena entwickelte sich sofort ein hochattraktives Match (7:6). Johannes Tille erzielte das erste Ass für seine Farben an diesem Abend (10:8). Die Berliner zeigten sich im Sideout deutlich verbessert, aber vor allem Superlak hielt eindrucksvoll dagegen (17:17). Der einzig Neue in der Startformation, Mittelblocker Tobias Krick, erzielte das wichtige Break zum 22:20, doch mit Aufschlagjoker Savonsalmi drehte der VfB die Schlussphase (23:24) und Superlak nutzte den zweiten Satzball mit seinem neunten Punkt im ersten Satz (24:26).

Auch der Start in den zweiten Spielabschnitt verlief wenig vielversprechend, weil Timothée Carle zweimal im Häfler Block hängenblieb (1:3). Nun wurde es endgültig eine mentale Herkulesaufgabe für die Hauptstädter. Aber dann ging der nötige Ruck durch die Berliner Mannschaft. Zwei Asse von Marek Sotola gaben Auftrieb und als Schott seine Aufschlagserie startete, bebte der Volleyballtempel mächtig (15:9). Nehemiah Mote drehte auf und sammelte fleißig Punkte (20:14). Dazu blockte Tille gegen Fornal (24:18) und Carle gegen Superlak (25:19). Es war der fünfte zu diesem Zeitpunkt für den Franzosen.

Das Match legte an Intensität noch einmal zu. Die BR Volleys erwischten den besseren Start in Durchgang drei (4:0), aber der VfB hatte eine Antwort (7:7). Dann trat Carle an die Linie und gab den Männern in Orange und ihren Fans frische Energie (11:8). Immer wieder begegneten sich Carle und Superlak am Netz, Berlins Außenangreifer lockte den Polen zum 16:13 ins Netz. Sotola war Berlins bester Aufschlagspieler an dem Tag, sein Ass bedeutete das (18:14). Allerdings stach wieder Joker Savonsalmi (20:20), doch Tille antwortete von der Linie – unter anderem mit einem Ass (23:20). Sotola schlug den Block abschließend an und sorgte für Jubelstürme auf den Rängen (25:22).

Krick, der im Satz zuvor bereits drei Blocks setzte, hielt mit seinem vierten die Flamme am Lodern (3:2). Dazu war sein Mittelblocker-Kollege Mote im Angriff weiter nicht zu stoppen. Der Australier besorgte das 9:6 im vierten Satz. Wieder hielt Sotola ein Ass für das tobende Publikum parat (14:9). Anschließend brachten Kricks Abwehraktionen die Arena zum Explodieren und das Heimteam zog davon (19:11). Jetzt ging alles. Satoshi Tsuikis Abwehr landete zum 23:13 im Häfler Feld und Masso setzte den letzten Service des Abends ins Aus (25:15). Mit diesem Erfolg und reichlich Rückenwind fahren die BR Volleys nun nach Friedrichshafen und wollen am Dienstag den nächsten Friedrichshafener Matchball abwehren.

Stimmen zum Spiel
Kaweh Niroomand: „Das war heute in erster Linie eine Sache des Willens. Wir haben Mentalität gezeigt. Wenn Tobias Krick mehrfach quer zum Hallenboden in der Luft liegt, weißt du, dass Wille, Einsatz und Leidenschaft stimmen. Am Ende wird das Team die Deutsche Meisterschaft gewinnen, dass mehr Widerstandsfähigkeit zeigt. Heute waren das erstmals in dieser Serie wir.“

Joel Banks: „Wir kamen, wie schon am Mittwoch, wieder mit guter Mentalität auf die Platte. Wir konnten eine riesige Energie aus dem fantastischen Publikum ziehen. Heute haben wir gezeigt, was wir können. Ich glaube, die zwölf Tage Pause haben uns ruiniert. Es scheint, als hätten wir das jetzt abgeschüttelt und waren endlich wieder im Rhythmus. Jetzt wollen wir daran am Dienstag anknüpfen.“

BR Volleys Formation
Timothée Carle + Ruben Schott (AA), Nehemiah Mote + Tobias Krick (MB), Johannes Tille (Z), Marek Sotola (D) und Satoshi Tsuiki (L) | Eingewechselt: Cody Kessel, Robert Täht, Leon Dervisaj, Timo Tammemaa

Bestwerte
Carle 23 Punkte, 6 Blocks | Sotola 20 Punkte, 4 Asse | Mote 13 Punkte, 80 % Angriffsquote | Krick 11 Punkte, 5 Blocks

Christof Bernier/BR Volleys

Ein Tor wie gemalt von Jonas Müller – Eisbären gleichen Finalserie aus

DEL Playoff Finale Spiel 2

19.04.2024 19:30 Uhr Arena am Ostbahnhof

EHC Eisbären Berlin – Fischtown Pinguins Bremerhaven 5:3(1:0/3:3/1:0)

Serienstand 1:1

Das erste Spiel der Finalserie ging für die Eisbären in Bremerhaven verloren. Die schnelle 2:0 erwies sich in der Nachbetrachtung als eher förderlich für den Hauptrundensieger, der sich leidenschaftlich in die Partie zurückkämpfte. Dafür gab nach dem Spiel sogar Komplimente von Eisbärentrainer Serge Aubin. „Respekt an Bremerhaven. Sie haben sich gut zurückgekämpft und verdient gewonnen. Ich weiß, dass wir besser spielen können. Wir werden aus der Partie lernen und blicken bereits auf Spiel zwei am Freitag.“

Neun Tage, nach dem entscheidenden Eisbärensieg gegen Straubing, der die nunmehr 13 Finalteilnahme bescherte, stand das erste Heimspiel der „best of seven“ Finalserie an. Wie vor jedem Finalspiel üblich wurde die deutsche Nationalhymne intoniert. In Bremerhaven war es ein Bläserchor der Marine, der Nähe zum Meer angemessen. In Berlin hatte Bernd Römer keine Zeit, so übernahm ein Nachwuchssänger mit Gitarre in Folksongmanier den Part des Vortrags der Nationalhymne.

Das 1. Drittel verlief mit leichten Vorteilen für die Gäste, die Eisbären brauchten einige Zeit, um ihre Anfangsnervosität in den Griff zu kriegen. In der 11. Spielminute kassierten sie die erste Strafzeit. Die konnten sie erfolgreich verteidigen. Ihr erstes Powerplay brachte gleich den ersten Torerfolg. Leonhard Pföderl hämmerte den Puck nach Vorarbeit von Kai Wissmann sowie Marcel Noebels in die Maschen.

Der Mittelabschnitt hatte es in sich, mehr Playoff-Eishockey geht wohl kaum. Die Eisbären verspielten zweimal einen Vorsprung von zwei Toren. Insgesamt fielen sechs Tore, gleichmäßig verteilt. Strafen, Provokationen, Aufregung wegen umstrittener Schiedsrichterentscheidungen, das sind halt die Spiele in den Playoffs. In diesem Drittel passierte mehr, als in zwei Spielen der Hauptrunde zusammen.

Mit dem knappen Vorsprung von 4 zu 3 für die Eisbären ging es in das reguläre letzte Drittel. Getroffen hatte Jonas Müller in der 39. Minute, für den 3:3 Ausgleich der Gäste zuvor waren die Torschützen Jan Urbas und Ziga Jeglic verantwortlich. Wer kann jetzt noch mehr als hundert Prozent geben. Einer tat es in der 47. Spielminute. Nationalverteidiger Jonas Müller, der Maler-Müller, er zeichnete mit einem Alleingang ein Zaubertor auf das Eis und stellte so zum dritten Mal in diesem Spiel wieder einen Vorsprung von zwei Toren für die Eisbären her. Würde das jetzt reichen? Bremerhaven, die springen oft aus dem berühmten Kasten.

Die Spieluhr war bis auf 2 Minuten und 41 heruntergelaufen und jetzt spielte Bremerhaven Sekt oder Selters. Der Goalie nahm auf der Bank Platz, eine Auszeit folgte und die Sekunden tickten herunter für die Eisbären. Endlich, der dritte Vorsprung an Toren hielt, die Eisbären gewinnen Spiel 2 der Serie und gleichen die Serie aus. Es war das erste Spiel in der heimischen Arena, das die Eisbären in dieser Saison gegen die Pinguins gewinnen konnten.

Thomas Popiesch, der Trainer der Gäste, kritisierte vor allem das Spiel beim 5 gegen 5. Da waren wir nicht konsequent genug und hatten zu viele Fehler beim Wechseln. Sein Gegenüber lobte die Einsatzbereitschaft seiner Mannschaft. Es war nur der eine Sieg, es geht in nicht einmal 48 Stunden weiter.

Gefragt in der Mixed-Zone nach dem Spiel waren die beiden Doppeltorschützen Leonard Pföderl und Jonas Müller. Das letzte Tor im Spiel von Jonas Müller wird den Zuschauern in der zum 20. Mal in dieser Saison ausverkauften Arena am Ostbahnhof länger in Erinnerung bleiben. „Ich habe gesehen, dass in der Mitte etwas Platz ist. Da versucht man es, bin mit Glück da durch gekommen und habe den Puck über die Matte gechippt.“

Kurze, sehr knappe Antworten gab Leonard Pföderl. Er hofft, dass sein Sturmpartner Marcel Noebels im nächsten Spiel dabei ist. Er musste zum Ende des 2. Drittels in die Kabine und kam nicht mehr auf das Eis zurück. Wie in den Playoffs üblich, gab es keinerlei Auskünfte über die Art und Schwere der Verletzung.

Hans-Peter Becker

Avatar von Hans-Peter Becker

Fotos: Stephan Wenske

Spieldaten

Aufstellungen
Eisbären Berlin: Hildebrand (Stettmer; Quapp) – Müller, Wissmann (C); Melchiori, Schemitsch; Geibel, Ellis (A); Hördler – Noebels (A), Boychuk, Pföderl; Tiffels, Byron, Eder; Bergmann, Wiederer, Ronning; Heim, Cormier, Veilleux – Trainer: Serge Aubin        

Fischtown Pinguins Bremerhaven: Gudlevskis (Franzreb; Graf) – Gregorc, Eminger; Kälble, Bruggisser; Appendino, Jensen; Rosa-Preto – Urbas, Jeglic, Verlic; Mauermann, Vikingstad, Conrad; Uher, Friesen, Scheel; Büsing, Wejse, Kinder – Trainer: Thomas Popiesch   

Tore
1:0 – 18:27 – Pföderl (Wissmann, Noebels) – PP1
2:0 – 24:17 – Byron (Noebels, Pföderl) – 6-5
2:1 – 28:39 – Urbas (Verlic, Jeglic) – EQ
3:1 – 29:59 – Pföderl (Boychuk, Noebels) – EQ
3:2 – 31:58 – Urbas (Jensen, Jeglic) – PP1
3:3 – 34:54 – Jeglic (Jensen, Verlic) – EQ
4:3 – 38:07 – Müller (Byron, Tiffels) – EQ
5:3 – 46:55 – Müller (Ellis, Tiffels) – EQ

Strafen
Eisbären Berlin: 10 (2, 8, 0) Minuten – Fischtown Pinguins Bremerhaven: 6 (2, 4, 0) Minuten 

Schiedsrichter

Reid Anderson, Andre Schrader (Marius Wölzmüller, Andreas Hofer)

Zuschauer
14.200

Spandau startet in die “Playoff“-Spiele um die Deutsche Meisterschaft

Wasserball Bundesliga

2023/2024

Playoff Viertelfinale/Spiel1 und 2

Samstag, 20. April 2024

Wasserfreunde Spandau 04 – SV Krefeld 1992

Spielbeginn: 17:30 Uhr

Spielort: Kombibad Seestraße in Berlin, Seestraße 80, 10829 Berlin – Traglufthalle

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Sonntag, 21. April 2024

Wasserfreunde Spandau 04 – SV Krefeld 1992

Spielbeginn: 13.00 Uhr

Spielort: Sport- und Lehrschwimmhalle Schöneberg, Sachsendamm 11, 10829 Berlin

Nachdem die Berliner in der letzten Woche im vorletzten Spiel der Hauptrunde in Krefeld zu Gast waren, treffen sie im Play-Off-Viertelfinale erneut auf die Mannschaft aus Nordrhein-Westfalen. Im Stadtbad in Krefeld Bockum gewann das Team von Trainer Vladmir Markovic in einer erst um 21:00 Uhr angesetzten Begegnung deutlich mit 23:6 (5:1-7:2-5:2-6:1).

Aufgrund der internationalen Verpflichtungen der Spandauer Mannschaft gestaltete sich die Terminfindung für diese beiden Spiele äußerst schwierig. Nach etwas längerer Prüfung für sinnvolle Termine erklärten sich die Krefelder bereit, auf ihr Heimrecht im ersten Spiel zu verzichten. Aus diesem Grunde werden beide Spiele in Berlin ausgetragen. Die Berliner bedanken sich ausdrücklich für die Kooperation und Flexibilität der Krefelder.

Mit der Zurverfügungstellung von Wasserfläche unterstützt der SC Wedding die Wasserfreunde, sodass die erste Begegnung im Kombibad in der Seestraße gespielt werden kann. Die Wasserfläche in der Sport– und Lehrschwimmhalle Schöneberg, in der Spandau normalerweise seine Heimspiele austrägt, war bereits vergeben. Von daher ähnelt dieses erste Spiel einem Auswärtsspiel.

Spandau geht als klarer Favorit in dieses Viertelfinale, auch wenn Trainer Markovic die Mannschaftsaufstellung aufgrund eines erheblichen Krankenstandes in seinem Team erst kurzfristig benennen kann.

Der nächste internationale Auftritt der Wasserfreunde startet bereits am nächsten Wochenende:

LEN-Eurocup Viertelfinale 2

27.04.2024, Spielbeginn:19:30 Uhr in der SSH

Wasserfreunde Spandau 04 – Rari Nantes Savona (Ita)

Das Hinspiel gewannen die Berliner mit 11:10

Peter Röhle/Wasserfreunde Spandau 04

BBSC im letzten Heimspiel gegen Cottbus

2. Volleyball Bundesliga Damen

Auf zum letzten Heimspiel der Saison – am Samstag, dem 20. April 2024 trifft der BBSC um 18:00 Uhr in der heimischen Köpenicker Hämmerlinghalle auf den SV Energie Cottbus

Es war doch ein gewisses Risiko, das der Regionalliga-Meister der letzten Saison mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga unter Überspringen der Dritten Liga auf sich nahm. Die Cottbuser holten sich die Wildcard für die 2. Liga und wollen für die Lausitz mittelfristig fester Bestandteil der Liga bleiben. Dabei haben sie gute Voraussetzungen – die sportbegeisterte Stadt Cottbus fördert die Entwicklung einer leistungsorientierten Zweitligamannschaft als Ausbildungsteam. Trainer Eisenträger kann von den Vorteilen der lokalen Sportschule profitieren. Der Verein will im Süden des Landes Brandenburg mit der Ausbildungsstätte für den Volleyball jungen Sportlerinnen der Region den Start in eine erfolgreiche Volleyballkarriere zu ermöglichen. Das gelingt schon in der ersten Zweitligasaison auf der Basis eines Kaders aus den Schülerinnen der Lausitzer Sportschule, verstärkt mit einigen leistungsstarken und erfahrenen Spielerinnen aus der Region und wenigen ausländischen Athletinnen.

Zu den erfahrenen Spielerinnen in Cottbus gehört auch BBSC-Eigengewächs Juliane Stapel. Der Jugendeuropameisterin 2007 wurde in der Saison bereits achtmal die MVP-Medaille zuteil. Die Blockkünste von Romy Crüger wie auch die Zuspielfähigkeiten der erst 20-jährigen Sophia Schefner begeisterten nicht nur das heimische Publikum, sondern auch die gegnerischen Trainer, die ihre Voten für die MVP-Ehrung abgaben.

Der BBSC tritt im letzten Heimspiel der Saison auf dem gesicherten 3. Tabellenplatz an. Das Team hat sich trotz des erheblichen Umbaus des Kaders unter Einbeziehung vieler junger Talente nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten sehr stabilisiert und sich den 3. Tabellenplatz verdient erkämpft. Im Spiel gegen Cottbus gilt es, die auch nur leiseste Unterschätzung des Gegners zu vermeiden und vor allem mit voller dauerhafter Konzentration das eigene Spiel zu gestalten. Schließlich will man ja nicht mit der siebenten 2:3 Niederlage das Spielfeld verlassen, die bisher seltsamerweise zum zu häufigen Repertoire des Teams in dieser Saison gehörte. Der BBSC freut sich auf lautstarke Unterstützung von den Rängen. Genießen wir zum Abschluss der Saison ein spannendes Volleyballspiel!

Burkhard Kroll/BBSC Berlin

Friedrichshafen legt im Finale vor

Ausgerechnet im 150. Bundesligaduell der beiden Dauerrivalen um die Deutsche Meisterschaft mussten die BR Volleys am Montagabend die erste nationale Heimniederlage der Saison hinnehmen. Zum Start in die Playoff-Finalserie verlor der Titelverteidiger gegen den VfB Friedrichshafen mit 2:3 (22:25, 25:18, 25:21, 20:25, 11:15). In prickelnder Atmosphäre in der Max-Schmeling-Halle wirkten die Gäste um MVP Michal Superlak letztlich einen Tick entschlossener.

Nachdem zum Start in diesen Volleyballabend der dreifache Deutsche Meister Georg Klein als sechster Spieler in die HALL OF FAME aufgenommen wurde, waren 6.541 Zuschauer bereit, für den Auftakt einer neuen Finalgeschichte zwischen den Berlin Recycling Volleys und dem VfB Friedrichshafen. Joel Banks hielt mit Saso Stalekar im Mittelblock zumindest eine kleine Überraschung für seinen Gegenüber Mark Lebedew bereit. Auch der wechselte im Vergleich zum letzten Halbfinale gegen Giesen ebenfalls in der Netzmitte und setzte mit Marcus Bröhme ebenso auf mehr Körperlänge. Es war fast zu befürchten. Nach der langen Spielpause kam der BR Volleys Motor im ersten Satz nicht ins Laufen. Friedrichshafen wirkte wacher und entschlossener. Die Berliner entfachten nicht ihren in eigener Arena gewohnten Aufschlagdruck und hielten sich über Blockpunkte mühsam im Satz. Timo Tammemaa (10:8), Stalekar (14:14) und Johannes Tille (17:17) griffen zu. Das zweite Ass der Partie, Peter hatte das erste serviert (12:14), kam im entscheidenden Moment aus der Schulter von Masso (21:23).  Friedrichshafen brachte diese Führung ins Ziel, weil Marek Sotola die Angriffslinie übertrat (22:25).

Eine Sotola-Aufschlagserie sorgte früh in Satz zwei dann endlich für mehr Druck und Energie im Spiel des Titelverteidigers (6:3). Tilles nächster Block wehrte einen erneut aufkommenden VfB nur kurz ab (10:8), denn anschließend blockte Masso zweimal (12:12). Mit Timothée Carle am Service konnten die Hauptstädter aber den nächsten Zwischenspurt hinlegen und Lebedew griff zu seiner zweiten Auszeit (18:14). Jetzt hatten Ruben Schott & Co mehr Fortune. Tammemaa punktete im Angriff und blockte gegen Masso (24:17), dann schlug Carle den Häfler Block zum Satzausgleich an(25:18).

War der Berliner Block in den ersten zwei Sätzen das stärkste Element, konnte nun auch zeitweise besserer Aufschlagdruck entfacht werden (8:7). Kapitän Schott übernahm Mitte des Durchgangs und sammelte Punkte und Breaks am Fließband für seine Mannschaft ein (15:12, 19:15). Allein sieben Zähler gingen auf das Konto des 29-Jährigen, der neben sich auch Carle erfolgreich im Angriff sah (23:20). Ein Häfler Aufschlagfehler sorgte für die 2:1-Satzführung (25:21). Zweimal stopfte Tille dann im vierten Spielabschnitt den Ball zornig ins Feld, als sein Team ins Hintertreffen geriet (6:8). Jetzt schaukelte sich das Match noch einmal hoch. Sotolas Serie wendete das Blatt (13:12), anschließend antwortete der VfB mit einem Ass auf die Linie (13:15). Masso blockte erst gegen Tammemaa (17:19), dann gegen den eingewechselten Krick (17:21) und auch noch gegen Schott (19:24). So erzwang Friedrichshafen den Tiebreak (20:25).

3:5 lagen die Hauptstädter zurück und suchten wieder vergeblich ihren Aufschlagdruck. Der eingewechselte Fornal und Superlak von der Linie kühlten den Volleyballtempel mit ihren Punkten ab (6:11) – auch weil Pekovic mehrfach brillant abwehrte. Die BR Volleys kämpften noch einmal (10:12), aber Peters Block gegen Sotola (10:14) und Superlaks 25. Punkt beendeten den ersten Schlagabtausch (11:15). Am Mittwoch wird die Serie am Bodensee fortgesetzt.

Stimmen zum Spiel
Kaweh Niroomand: „In einer Playoff-Serie sind die Heimspiele die Pflicht und Auswärtssiege die Kür. Friedrichshafen hat jetzt die Kür erreicht und wir sind gefragt, Gleichstand herzustellen. Es ist das Befürchtete eingetreten. Wir kamen nach den zwölf Tagen Pause nicht eingespielt auf den Court, weil Verletzungen und Krankheiten verhinderten, dass wir kontinuierlich trainieren konnten. Das hat uns gefehlt und Friedrichshafen hat runder gespielt und frischer gewirkt. Wir waren weit unter unserem Aufschlagniveau und müssen uns steigern.“

Saso Stalekar: „Friedrichshafen hat ein starkes Spiel gezeigt, vor allem im Aufschlag. Unser größtes Problem war deshalb das Sideout. Wir haben auch selbst zu wenig Druck erzeugt. Wir müssen jetzt irgendwie schnell regenerieren, das Spiel hinter uns lassen, daraus lernen und vieles besser machen. Ich bin optimistisch, dass wir uns Mittwoch wieder zum Sieg pushen.“

BR Volleys Formation
Timothée Carle + Ruben Schott (AA), Saso Stalekar + Timo Tammemaa (MB), Johannes Tille (Z), Marek Sotola (D) und Satoshi Tsuiki (L) | Eingewechselt: Nehemiah Mote, Cody Kessel, Tobias Krick

Bestwerte
Carle 22 Punkte, 2 Blocks, 2 Asse | 18 Punkte, 67 % Angriffsquote | Sotola 14 Punkte | Tille 3 Blocks

Die weiteren Termine der Playoff-Finals:
Spiel 2 | 17. Apr | Mittwoch | 19.00 Uhr | SPACETECH Arena
Spiel 3 | 20. Apr | Samstag | 18.00 Uhr | Max-Schmeling-Halle
Spiel 4* | 23. Apr | Dienstag | 19.00 Uhr | SPACETECH Arena
Spiel 5* | 28. Apr | Sonntag | 16.00 Uhr | Max-Schmeling-Halle
(*wenn zuvor noch keine Entscheidung gefallen ist)

Christof Bernier/BR Volleys

Pressefoto: © Andreas Gora