Rückblickend Denkanstöße Hertha BSC

Friedhelm Funkel löste Lucien Favre ab und konnte den Abstieg von Hertha BSC nicht verhindern. Präsident Werner Gegenbauer verband sein Schicksal mit dem des Sportdirektors Michael Preetz. Trotz zweier Abstiege blieb Michael Preetz bis heute in Amt und Würden. Konstatieren wir ihm, er hat dazugelernt und mit Pal Dardai einen Glücksgriff gelandet. In anderen Vereinen war zu Zeiten des Pal Dardai der Verschleiß an Trainern sehr hoch und in der Regel keinesfalls von Erfolg gekrönt. Das blieb Hertha im wortwörtlichen Sinne erspart. Als Hertha meinte, der Trainerwechsel sei nun wieder angebracht, fiel die Wahl auf Ante Covic, so jedenfalls ist meine Meinung, in Ordnung. Schade, dass Co-Trainer Rainer Widmayer von Berlin nach Stuttgart geht. Er hat sicherlich nicht damit gerechnet, nun in der zweiten Liga arbeiten zu müssen. Die Reihenfolge der Schnappschüsse ist rückblickend bewusst so ohne Geschwafel getroffen worden. Mein Lieblingsspruch lautete schon immer: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. https://youtu.be/r3wenkGhLMs

Christian Zschiedrich

Volleyball Nationsleague

Nach der Meisterschaft ist vor der Volleyball Nations League: In dieser Woche (31. Mai bis 02. Juni) beginnt für die Deutsche Nationalmannschaft die Reise quer um den Globus mit dem ersten Vorrundenturnier in Jiangmen (CHN). Die letzten drei Matches bestreiten die DVV-Männer um Moritz Reichert dann vom 28. bis 30. Juni in Leipzig und hoffen, dort noch um ein Ticket für die Finalrunde in Chicago (USA) zu spielen.

„Unser Ziel ist durchaus das Final-Six-Turnier zu erreichen, aber vor allem wollen wir als Team weiter wachsen und uns mit den besten Mannschaften auf höchstem Niveau messen“, blickt BR Volleys Außenangreifer Reichert auf die Volleyball Nations League voraus und sieht noch viel Potenzial in der DVV-Auswahl. 16 Teams aus fünf Kontinenten nehmen an der Nationen-Eliteliga teil. In jeder Woche sind an vier verschiedenen Standorten jeweils vier Mannschaften im Einsatz, bis jeder einmal gegen jeden angetreten ist. Die sechs Nationen mit den meisten Siegen qualifizieren sich letztlich für die Finalrunde in den USA. Im vergangenen Jahr wurden die Männer von Bundestrainer Andrea Giani Neunter. Titelverteidiger der VNL ist Russland – ohne Sergey Grankin im Aufgebot.

Zum Auftakt geht es für Deutschland gegen Gastgeber China, Italien und den Iran. Dabei weiß Reichert, dass der Start in der Metropolregion von Hongkong richtungsweisend werden dürfte: „Ich denke, wir haben gleich am ersten Wochenende die Chance, wichtige Punkte zu sammeln. Ich kann die Gegner nicht so gut einschätzen, deshalb sollten wir uns besonders auf unsere Leistung konzentrieren.“ Persönlich möchte der 24-Jährige an seine fulminanten Auftritte im Meisterschaftsfinale anknüpfen: „Ich bin zum Saisonende nach den Verletzungen richtig gut in Fahrt gekommen und möchte genau dort jetzt weitermachen!“

An ihrem Zusammenspiel haben die deutschen Männer in Kienbaum und zuletzt im Zuge zweier Testspiele gegen den Weltmeister Polen intensiv gefeilt (1:3, 3:2). Im Aufgebot für die Auftaktwoche steht neben Reichert auch der Neu-Hauptstädter und Stammlibero Julian Zenger. Vier Wochen lang möchte man in wechselnder Besetzung nun Siege sammeln, um Ende Juni beim Heimspiel in der Arena Leipzig die Vorrunde erfolgreich abzuschließen.

Quelle: BR Volleys / Christoph Bernier

ALBA startet ins Playoff-Halbfinale

Am kommenden Sonntag (02. Juni, 15 Uhr live auf Sport1) starten die Basketballer von ALBA BERLIN mit einem Auswärtsspiel bei den EWE Baskets Oldenburg in das Playoff-Halbfinale. Nach dem souveränen 3:0 im Viertelfinale über ratiopharm Ulm wartet auf die Basketballer von ALBA BERLIN dort eine vermutlich deutlich schwerere Aufgabe. Um ins Finale einzuziehen, müssen die Berliner die Oldenburger aus dem Weg räumen, die als Punktrunden-Zweiter den Heimvorteil in der Serie „best-of-five“ auf ihrer Seite haben und in der gesamten Saison in ihrer EWE Arena erst eine Heimniederlage erlitten haben. Die einzigen, die in dieser Saison die 6.000 Zuschauer Oldenburger Festung stürmen konnten, waren allerdings am 13. Januar die Albatrosse.

Stimmen
Aito Garcia Reneses (Head Coach ALBA BERLIN): „Oldenburg hat ein gutes Team mit mehr als nur ein paar guten Spielern. Wir kennen sie und sie kennen uns. Oldenburg spielt sehr clever, trifft gute Entscheidungen und hat gute basketballerische Grundlagen. Deswegen brauchen wir einen guten Rhythmus, müssen schnell spielen, gut rebounden, verteidigen und mit viel Energie spielen. Der Heimvorteil kann natürlich wichtig werden für Oldenburg, aber wir fokussieren uns auf das erste und jetzt wichtige Spiel.“

Martin Hermannsson (Guard ALBA BERLIN): „Die Serie wird eine sehr schwere, besonders weil wir den Heimvorteil nicht auf unserer Seite haben. Oldenburg hat das ganze Jahr über konstant gut gespielt und sich so den zweiten Platz gesichert. Ich glaube, sie können ein bisschen was von allem. Sie können punkten, verteidigen und haben eine gute und laute Heimhalle. Es wird also eine große Herausforderung, die Serie zu gewinnen und in das Finale zu kommen. Gleichzeitig sind wir natürlich sehr selbstbewusst und glauben, dass wir eine gute Chance haben, die Serie zu gewinnen.“

Infos
Beide Clubs stehen sich zum sechsten Mal in einer Playoff-Serie gegenüber. Die bisherigen fünf – das Halbfinale 2008 sowie die vier Viertelfinalserien 2006, 2011, 2015 und 2018 – gewann alle ALBA, das dabei in allen fünf Serien auf den Heimvorteil zählen konnte. Ins jetzige Halbfinale gehen aber nach 28:6 Siegen in der Punktrunde erstmals die EWE Baskets als das besser platzierte Team (ALBA beendete die Punktrunde mit 27:7 Siegen).

Für den Unterschied zwischen dem zweiten und dem dritten Tabellenplatz sorgte ein 94:78-Sieg der EWE Baskets am 10. März in Berlin, mit dem die Oldenburger das Team von Coach Aito nur 43 Stunden nach dem grandiosen Berliner Sieg in Malaga im EuroCup-Viertelfinale auf dem falschen Fuß erwischten. Umso mehr brennen die Albatrosse darauf, sich den vor drei Monaten verlorenen Heimvorteil gleich am Sonntag mit einem Sieg in Oldenburg zurückzuholen.

Die Oldenburger, die sich im Viertelfinale souverän mit 3:0 Siegen gegen Bonn durchgesetzt haben, haben aber nicht nur den Heimvorteil auf ihrer Seite, sondern auch den gerade als bester Spieler der easyCredit BBL ausgezeichneten US-Spielmacher Will Cummings. Der „MVP“ war mit 20,5 Punkten/Spiel auch Topscorer der Punktrunde und steigerte sich in den drei Spielen gegen Bonn sogar auf im Schnitt 27 Punkte.

Auch der österreichische Nationalcenter Rasid Mahalbasic trumpft in dieser Saison groß auf. Im zweiten Viertelfinale gegen Bonn legte der bullige, aber trickreiche Center mit 21 Punkten, 15 Rebounds und 10 Assists schon sein viertes „Triple Double“ der Saison auf. Keinem anderen Spieler in der Liga ist dieses seltene statistische Highlight (zweistellige Stats in drei Kategorien) in den letzten neun Jahren überhaupt nur einmal gelungen.

Weitere Oldenburger Leistungsträger sind US-Forward Rickey Paulding, der mit mittlerweile 36 Jahren schon seine zwölfte Saison für die Oldenburger spielt, der defensivstarke Nationalspieler Karsten Tadda, der für seine Dreier gefürchtete Routinier Philipp Schwethelm, der korbgefährliche US-Power Forward Nathan Boothe (im Schnitt 17 Punkte gegen Bonn), sowie US-Guard Frantz Massenat, der mit seinen Anfang April gegen Göttingen erzielten 40 Punkten den Saisonrekord in der easyCredit BBL hält.

Quelle: ALBA Berlin

Nur ein Wunder kann die Füchse noch retten

Es trifft die Fußballer der Füchse Berlin in der Berlin-LIga. Am 21.Mai titelten wir „Tasmania könnte aufsteigen und die Füchse sich retten“! Tasmania ist ein Spiel vor Saisonende am Ziel. Gratulation ! Die Füchse gingen ihre Aufholjagd leider verspätet an. Zumindest hätte die Erfolgsserie am 33. Spieltag fortgesetzt werden müssen. So gewannen die Preussen bei Al-Dersimspor 2:0 und die Füchse verloren beim TSV Rudow mit 2:4.

Der BFC Preussen trifft nun zum letzten Spieltag, Sonntag, 2.6. 12.00 Uhr, Sportplatz Malteserstraße, auf den TSV Rudow und hat drei Punkte Vorsprung gegenüber den Füchsen Berlin. Die Füchse haben zeitgleich ein Heimspiel gegen Türkiyemspor. Punktemäßig wäre ein Ausgleich möglich. Schauen wir auf das Torverhältnis: Preussen 48:72 = minus 24; Füchse 47:70 = minus 23. Heißt: Wenn die Füchse gewinnen und Preussen verliert, wäre das Wunder vollbracht.

Rein rechnerisch könnte das für einen weiteren Traditionsclub zutreffen – den SC Charlottenburg. Der SCC muss als Vorletzter (ebenfalls 29 Punkte, wie die Füchse Berlin) zu Berlin Türkspor (7.), zum Heckerdamm. Das Torverhältnis der Charlottenburger 39:73 (minus 34) dürfte nur noch theoretisch von Belang sein. Al-Dersimspor und TuS Makkabi, je 33 Punkte, sind gerettet.

Aufsteiger Berolina Stralau ist weg vom Fenster. Dem BFC Preussen genügt ein Unentschieden und ob die Füchse gegen Türkiyemspor gewinnen, ist auch noch nicht gesagt. Türkiyemspor (10.) hat ja mit dem 4:0 über Sparta Lichtenberg (2.) die Meisterschaft zugunsten von SV Tasmania entschieden.

Christian Zschiedrich  

Eiserner Aufstieg – Fußball pur in der Bundesliga

Berlin freut sich, was in München einige Zeit gang und gäbe war, trifft jetzt in der kommenden Saison in der Fußball-Bundesliga auf die Hauptstadt zu. Bist du Blauer oder Roter ? Gesunder Konkurrenzkampf und ein bisschen Abgrenzung, das gehört einfach dazu, meinte Unions Geschäftsführer Kommunikation und Stadionsprecher Christian Arbeit in einem Radiointerview zu früher Stunde nach fast durchfeierter Nacht. Leichtsinniger Weise hatte das versprochen, genauso wie er im Wintertrainingslager geäußert hatte, dass er im Aufstiegsfall seine langen Haare opfern würde. Der Aufstiegsfall trat dann tatsächlich ein.

Montagabend, 27. Mai 2019 um exakt 22:28 Uhr war es vollbracht. Unzählige Märchen wurden wahr, der 1. FC Union Berlin spielt in einer Liga mit Borussia Dortmund, Bayern München, Schalke 04 und, und, aus dem Aschenbrödel wurde eine Goldmarie. Zwei Unentschieden reichten dem Zweitligisten zum Aufstieg und für den VfB Stuttgart endete eine Katastrophen-Saison in einem Desaster. Das Spiel bot logischerweise keine fußballerische Feinkost, vielmehr wurde geackert, dass es einem Wunder gleich kam, das einige Akteure nach dem Spiel noch feiern konnten.

In der Anfangsphase durften die Eisernen sich von den Vorzügen des Videobeweises überzeugen lassen. Stuttgart hatte mit einem sehenswerten Freistoßtreffer die frühe Führung erzielt. Ohne Videobeweis hätte der Treffer gezählt. Trotz klarer Abseitsstellung, wenn auch zunächst passiv, blieb die Fahne des Assistenten unten. In den Fernsehbildern war deutlich zu erkennen, dass Stuttgarts Nicolas Gonzales die Sicht des Torwartes behindert hatte. Warum er dort überhaupt hinging ?

Urs Fischer, der Aufstiegstrainer © Foto: Hans-Peter Becker

In der ersten Hälfte hatten die Eisernen Glück, dass den Gästen kein regulärer Treffer gelang. Nach vorn brachten sie nichts zustande. In der zweiten Hälfte verstärkten die Stuttgarter ihre Angriffsbemühungen. Mario Gomez kam für den Unglücksraben Gonzales. Die Spieluhr lief herunter und Eisern stand die Null. Ein gefährlicher Spielstand, je näher der Schlusspfiff rückte. Fast wären die schlimmsten Befürchtungen Realität geworden. Union traf zweimal nur den Pfosten, während Benjamin Pavard in der 89. Minute Rafal Giekewicz zu einer Parade zwang. Der Schiedsrichter zeigte fünf Minuten Nachspielzeit an. Urs Fischer hatte sich einen Spieler für einen taktischen Wechsel aufgespart. Michael Parensen, der einzig verbliebene Akteur des Zweitligaaufstiegs von 2009 kam für Robert Zulj. So wurde es für ihn eine ganz besondere Geschichte. Schiedsrichter Christian Dingert beendete die Partie, torlos in Berlin und 2:2 in Stuttgart, das reichte.

Die Ränge leerten sich, alles strömte aufs Spielfeld. Einige sicherten sich ein Stück Rasen. Zuvor hatte Mannschaft historisches vollbracht. Präsident Dirk Zingler erlebte den Schlusspfiff und somit den größten Moment seines Vereins auf der Toilette. Es waren wohl die Nerven, die mächtig auf die Blase drückten. Als er 2004 von seinem Vorgänger Jürgen Schlebrowski das Amt übernahm folgte gleich der Abstieg von der Regional- in die Oberliga. Der Verein fast am Ende, es begann eine Sisyphosarbeit. Zingler erinnerte daran, dass es in der schweren Zeit zwischen 2004 bis 2007 Menschen gab, die den Verein nicht untergehen ließen. Teilweise wurde ohne Gehalt weiter gearbeitet. All denen sollte gedankt werden.

Der 1. FC Union ist jetzt ganz oben angekommen. Die Bundesliga darf sich auf einen etwas anderen Verein in ihren Reihen freuen. Das inzwischen viel zu kleine Stadion bietet zu den Heimspielen nur soviel Kommerz wie nötig und dabei so viel Fußball wie möglich. Union ist heute bereits das, was hip und cool genannt wird.

Hans-Peter Becker

Bundesliga, die Ossis kommen © Foto: Hans-Peter Becker

Optik Rathenow bleibt Regionalligist

Weil die Rathenower die Rote Laterne an Budissa Bautzen abgeben konnte und weil der FC Oberlausitz Neugersdorf (15.) für die neue Spielzeit beschlossen hat, das Startrecht in der Regionalliga Nordost aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr wahrzunehmen. Interessant auch, dass Absteiger Budissa Bautzen sein Startrecht in der Oberliga nicht wahrnehmen wird.

Karsten Heine, hatte nach Hertha BSC und dem Chemnitzer FC eine dreijährige Auszeit genommen, wird zur neuen Saison Trainer bei VSG Altglienicke. Rico Steinhauer (26) und Christian Preiß (32) haben ihren Vertrag verlängert Romario Hartwig (22), Angreifer bei SV Tasmania, steht als Neuzugang bei der VSG fest.

 Absteiger Energie Cottbus gewann knapp aber verdient 1:0 im Länderpokal durch das goldene Tor von Streli Mamba (54.) vor 1.991 Zuschauern gegen Optik Rathenow.

In Kürze veröffentlichen wir natürlich rückblickend Höhepunkte in der Berlin-Liga. Glückwunsch zum Aufstieg in die Oberliga und Meisterschaft geht an SV Tasmania. Das vorletzte Match wurde 3:1 gegen Eintracht Mahlsdorf gewonnen. Sparta Lichtenberg kam bei Türkiyemspor unter die Räder, Endstand 4:0. Der Verein aus Kreuzberg verhalf damit vor dem letzten Spieltag den Neuköllnern zum Titel.

Christian Zschiedrich

Unsere Hauptstadt hat zwei Fußball-Bundesligisten

Endlich – der 1.FC Union hat es in der Relegation gegen Stuttgart gepackt! Nach dem 2:2 im Hinspiel in Stuttgart war klar, Union würde ein 0:0 oder 1:1 in der Alten Försterei reichen. Ja die Eisernen hättenmit etwas Glück sogar gewinnen können. Es war ein torloses, trotzdem packendes, spannendes Match. Pfostenschüsse, Rauchbomben, Abseitstor, Videobeweis, hoher Einsatz, ein Turban-Duo, Gelbe Karten, ein Spiel voller Emotionen, tiefer Trauer und Freudensprüngen. Die Begeisterung der Union-Anhänger kannte nach Spielschluss keine Grenzen. Mitten unter ihnen unser Reporter Hans-Peter Becker. Wir dürfen auf seinen Bericht vor Ort gespannt sein.

In Halbzeit Eins dominierte Stuttgart. Das änderte sichein wenig nach dem Wechsel. Den Gästen aus dem Schwabenland schien die Luft auszugehen und die Beine schwerer zu werden. Die Leistungen des Bundesligisten sind als erstaunlicherweise schwach zu bezeichnen. Stuttgart setzte in der Schlussphase bei fünfminütiger Verlängerung alles auf eine Karte. Union aber blieb Herr der Lage. Der Sieg des Zweitligisten und der Abstieg der Stuttgarter geht also völlig in Ordnung und die Alte Försterei brach mit 22.012 Zuschauern, natürlich ausverkauft, fast aus den Nähten. Wie soll das bloß werden, wenn Bayern München, Borussia Dortmund, etc. kommen. Die Berliner können sich auf das Derby mit dem Ortsrivalen freuen.

Christian Zschiedrich

Berliner Pokalsieger – FC Viktoria 1889

Wir haben den Pokal – Jubel beim FC Viktoria © Foto: Becker/Sportick

Der FC Viktoria 1889 heißt der Sieger des Finale um den Berliner Fußball-Pokal des Jahrgangs 2019. Es waren einige Zuschauer mehr als erwartet zur ungewöhnlichen Anstoßzeit, Samstagvormittag 10:30 Uhr in den Jahn-Sportpark gepilgert. Es bildeten sich Schlangen vor den Kassen. Dort begehrten neben Fußballfreunden mit Fan Utensilien der beiden beteiligten Clubs auch solche Einlass, die Lederhosen und ein Trikot des FC Bayern trugen. Warum sich nicht auf diese Art die Wartezeit bis zum Anstoß des großen Finales im Olympiastadion vertreiben. Neben den Bayernfans nutzte auch der amtierende DFB-Präsident Dr. Reinhard Koch die Gelegenheit, dem Amateurfußball seine Aufwartung zu machen.

Im Siegershirt und biergeduscht – Viktorias Trainer © Foto: Hans-Peter Becker

Ehrlicherweise muss hier angemerkt werden dass sich in diesem Finale zwei Mannschaften gegenüberstanden, die mehr oder minder unter Profibedingungen arbeiten. Viktoria gönnte der Mannschaft eine Hotelübernachtung, dazu die Anreise mit dem Bus, um für das Spiel besonders fokussiert zu sein. Als das Spiel begann, hatten noch längst nicht alle Zuschauer ihre Eintrittskarten erwerben können. Tore hat sie nicht verpasst und wenn überhaupt, hätte nur eins für den Regionalligisten, Viktoria fallen können. Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis der Oberligist so etwas wie eine Torannäherung zustande brachte. Viktorias Kapitän und Torwart Stephan Flauder musste erst in der 36. Minute einen Ball fangen. Bis dahin hatte sein Gegenüber Ertugul Aktas einige Male durchatmen müssen. Die erste Halbzeit gehörte Viktoria, wenn auch die Krönung durch ein Tor fehlte.

Beide Trainer ließen ihre Mannschaft in einem 5-3-2 System gegen den Ball agieren und entsprechend war es ein 3-4-3 bei Ballbesitz. In der zweiten Hälfte änderte sich nichts, TeBe fand weiter kein Mittel, die gut stehende Abwehr der himmelblauen zu überwinden. In der 53. Minute hätte der Treffer für Viktoria fallen müssen, ein Schwimmfest in der TeBe-Abwehr, doch drei Einschussmöglichkeiten blieben ungenutzt. In der 61. Minute reagierte TeBe-Trainer Dennis Kutrieb und nahm Karim Benyamina aus dem Spiel. Er hatte bis dahin kaum einen Stich gesehen. Für ihn kam Bekai Jagne. Auch Thiago Rockenbach da Silva erlebte den Abpfiff nicht auf dem Spielfeld. Er machte in der 69. Minute Platz für Kerem Bülbül.

In der 81. Minute war es soweit, Rafael Brand vollendete eine glänzende Vorarbeit von Timo Gebhart. Der Treffer war überfällig und völlig verdient. In allerletzter Minute wäre TeBe fast noch der Ausgleich geglückt. Es war die erste Flanke im Spiel der Borussen die bis in den Strafraum durchkam und der erst zuvor eingewechselte Murat Turhan, Winterneuzugang von Optik Rathenow, war mit dem Kopf zur Stelle, irgendwie schaffte es Flauder den Ball zu fangen. Zwei taktische Wechsel in der Nachspielzeit durch Viktoria Trainer Alexander Arsovic, dann war die Spielzeit vorüber. Viktoria holte sich den Pokal und hofft jetzt auf einen attraktiven Gegner in der ersten Hauptrunde. Es war ein feiner Zug von Alexander Arsovic, dass er in der Pressekonferenz erwähnte, dass der Sieg auch Jörg Goslar gehört. Goslar, dem Ende April mitgeteilt wurde, dass sein Vertrag, trotz Klassenerhalt nach Abzug von neun Punkten durch das Insolvenzverfahren und trotz Erreichens des Pokalfinales, nicht verlängert wird, wurde vom den Vereinsgremien dann doch sofort freigestellt. Eigentlich wollte er die Saison professionell zu Ende bringen und beim Finale die Mannschaft ein letztes Mal in einem Pflichtspiel betreuen.

Bis zum nächsten Jahr im Wembley des Berliner Amateurfußballs oder woanders? © Foto: Hans-Peter Becker

Entsprechend niedergeschlagen war der unterlegene Oberligist. Nach dem verpassten Aufstieg in die Regionalliga, gab es erneut einen Dämpfer für Tennis Borussia. Während für der FC Viktoria die Saison beendet ist, stehen in der Oberliga noch zwei Spieltage auf dem Programm. TeBe will nach Aussage von Trainer Dennis Kutrieb alles daransetzen, um den zweiten Platz zu verteidigen.

Letztlich zufrieden können die Organisatoren mit der Zuschauerzahl sein, es wurden deutlich mehr als die lediglich erwarteten 1.500. Das Spiel sahen offiziell bekanntgegebene 2.712 Zuschauer.

Hans-Peter Becker

Die Aufstiegschance ist gestiegen !

Der 1. FC Union hat den VfB Stuttgart mächtig geärgert und die Ausgangssituation für dem Relegationsrückspiel zu seinen Gunsten verändert. Nach dem überraschenden 2:2 im Hinspiel griffen die Stuttgarter zu Durchhalteparolen. „Es ist erst Halbzeit und die Entscheidung fällt erst nach dem nächsten Spiel.“ Der Verlauf des Spiels war so nicht erwartet worden. Die Eisernen hatten das knappe Scheitern in Bochum erstaunlich gut weggesteckt, ein Kompliment an die sportliche Leitung, die die Psyche der Spieler wieder aufgerichtet hatte.

Ein Blick in die Spielstatistik zeigt, zwar hatten die Stuttgarter mehr Ballbesitz, gewannen mehr Zweikämpfe, in der Laufleistung dagegen hatten die Köpenicker klar die Oberhand. Die Spieler des 1. FC Union liefen in der Endabrechnung fast 2 Kilometer mehr als die Stuttgarter. Sie mussten das Spiel nicht machen, konnten auf den Gegner reagieren und das tat ihnen sichtlich gut. Ein 4-2-3-1 im flexiblen Wechsel mit einem 4-3-3 war bei den Offensivaktionen zu sehen. In der Sturmspitze, als Zielspieler verdiente sich Sebastian Andersson Bestnoten, für den 1: 1 Ausgleich durch Suleiman Abdullahi lieferte er die Vorlage. Es waren kleine Änderungen die Urs Fischer vornahm, auf der linken Offensivseite bekam Marcel Hartel mal wieder einen Startelfeinsatz. Er hatte es schwer gegen den französischen Weltmeister Benjamin Pavard und wurde gegen Joshua Mees ausgetauscht.

In der Schlussphase waren die Eisernen sogar einer Sensation nahe, zwei Riesenmöglichkeiten zum Siegtreffer boten sich. Im Verlaufe des Spiels kassierten Kapitän Christopher Trimmel und der für Manuel Schmiedebach eingewechselte Felix Kroos, gelbe Karten mit Folgen. Das Rückspiel können sie nur von der Tribüne aus verfolgen, auf dem Rasen nicht mithelfen.

Eines ist klar, gewonnen haben die Eisernen noch nichts, die Chancen stehen jetzt 50 zu 50, haben sich verbessert. Im Rückspiel wird es spannend, Stuttgart mehr zu verlieren, sie müssen gewinnen oder mindestens drei Tore schießen und höchstens drei zulassen. Die Spannung steigt jetzt von Tag zu Tag. Es könnte was ganz Großes in der Luft liegen.

Hans-Peter Becker

ALBA will ins Halbfinale

Die Basketballer von ALBA BERLIN haben sich mit zwei Auftaktsiegen im Playoff-Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft gegen ratiopharm Ulm eine gute Ausgangsposition erspielt. In der Serie „best-of-five“ fehlt dem Team von Coach Aito Garcia Reneses jetzt nur noch ein Sieg zum Einzug ins Halbfinale. Natürlich wollen die Albatrosse jetzt nichts mehr dem Zufall überlassen und den dritten Sieg gleich am Sonntag (26. Mai, 15 Uhr) in Spiel drei in der Mercedes-Benz Arena unter Dach und Fach bringen.

Stimmen
Aito Garcia Reneses (Head Coach ALBA BERLIN): „In den ersten beiden Spielen gegen Ulm konnte man sehen, wie gut es uns getan hat, dass wir wieder mehr Zeit zur Vorbereitung hatten. Wir haben mit mehr Energie und Konzentration gespielt als in den Wochen zuvor, wo wir von einem Spiel zum nächsten gehetzt sind. Wenn wir am Sonntag auch gewinnen, hätten wir vor dem Halbfinale wieder eine ganze Woche Zeit. Aber natürlich geht es am Sonntag primär um etwas anderes. Es geht um den Einzug ins Halbfinale.“

Johannes Thiemann (Center ALBA): „Bei 0:2 ist der Druck, der auf den Ulmern liegt, schon ziemlich groß und Ulm hat in dieser Saison noch kein Spiel gegen uns gewonnen. Aber ich erwarte trotzdem, dass sie mit dem Rücken zur Wand noch einmal alles versuchen werden, um zumindest noch ein viertes Spiel in Ulm zu erzwingen. Deshalb könnte es am Sonntag noch schwerer werden als in den ersten beiden Spielen.“

Infos
Dass eine Serie bei 2:0 noch nicht entschieden ist, demonstrierten ALBA und Ulm vor fünf Jahren bei ihrem letzten Playoff-Duell im Viertelfinale 2014. Auch da führte ALBA schon 2:0, aber die Ulmer erzwangen mit einem 71:64-Sieg in Berlin ein viertes Spiel in Ulm. Das gewann ALBA damals zwar in Ulm 95:89 und zog mit 3:1 ins Halbfinale ein. Aber eine Wiederholung dieses Szenarios möchte sich ALBA fünf Jahre später bei der Neuauflage selbstredend ersparen.

Ob die Ulmer am Sonntag in der Lage sind, gegen ALBA noch einmal eine Schippe draufzulegen, wird auch davon abhängen, ob es gelingt, die zuletzt angeschlagenen Spielmacher Patrick Miller und Per Günther wieder fit zu bekommen. Zwar sprang Ex-Albatros Ismet Akpinar auf Ulmer Seite mit zahlreichen Assists und Dreiern wacker in die Bresche, aber so ganz ohne Unterstützung hatte er doch einen schweren Stand gegen Derrick Walton jr. und Martin Hermannsson, die den verletzungsbedingten Ausfall Peyton Sivas stark kompensierten und wettmachten.

Während ein Einsatz Millers und Günthers fraglich sind, sind die Vorzeichen auf den anderen Positionen klar. Auf dem Flügel haben die Ulmer ihre auffälligsten Spieler im flinken und explosiven US-Guard Javonte Green, der mit im Schnitt 15 Punkten in den ersten beiden Spielen Topscorer seiner Mannschaft war, und im vielseitigen US-Forward Ryan Thompson, der mit seinen 30 Jahren der erfahrenste Spieler im Ulmer Team ist. Mit Katin Reinhardt und David Krämer kommen zwei gefährliche Dreierschützen von der Bank.

Im Frontcourt hat der athletische US-Power Forward Dwayne Evans, der in der Punktrunde Ulms Topscorer und bester Rebounder war, mit dem neuseeländischen Nationalcenter Isaac Fotu, dem ehemaligen ALBA-Center Bogdan Radosavljevic und dem College-Rückkehrer Gavin Schilling drei „Big Men“ an seiner Seite, die mit ihrer Beweglichkeit gut zum schnellen Ulmer Spiel passen.

Quelle: ALBA Berlin