Erfolgreicher Start in die Playoffs

DEL Deutsche Eishockey Liga

Playoff Viertelfinale Spiel 1

Serienstand (Serie best of seven) 1:0

16.03.2025 16:30 Uhr Uber-Arena Berlin

EHC Eisbären Berlin – Straubing Tigers 5:1 (1:0/2:0/2:1)

Der Blick auf die Aufstellung barg zwei kleine Überraschungen. Im Tor begann Jonas Stettmer und Marcel Noebels war zusammen mit Youngster Maxim Schäfer und Eric Hördler für vierte Sturmreihe eingeteilt. Das war für die intimeren Kenner der Eisbären keine so große Überraschung. Es war angerichtet für den Start in die Playoffs, auf dem Videowürfel gab es einen neuen Trailer und noch mehr Feuerwerk vor der Vorstellung der Mannschaften.

Zur allerbesten Kaffeezeit am Sonntagnachmittag fiel der erste Puck auf das Eis. Die Gesichter der Eisbären-Cracks waren noch relativ glatt, im ersten Spiel des Viertelfinales, rasiert wird erst wieder am Ende der Saison. Die Anfangsphase gehörte den Gästen, die versuchten, dort weiterzumachen, wo sie vor vier Tagen aufgehört hatten. Bis zum Ende des zweiten Drittels fanden die Angriffe der Gäste immer wieder ihren Meister in Jonas Stettmer. Er entschärfte alle bis dahin abgegebenen Schüsse, es waren genau 18, auf sein Tor. Auf der Gegenseite hatten die Eisbären bereits drei Mal einnetzen können. Es war ein Powerplay-Tor, ein Shorthander und ein Treffer im fünf gegen fünf. Die Torschützen waren Zach Boychuk, Lean Bergmann mit einem Sololauf bei eigener Unterzahl und Ty Ronning mit einem gewaltigen Kracher auf die kurze Torwartecke.

Es dauerte bis zur 46. Minute, da brachten die Gäste etwas auf das Scoreboard. Travis St. Denis hatte Erfolg, weil Stettmer mit dem Puck ins Tor rutschte. Zuvor hatten die Eisbären erneut getroffen, so hieß der Zwischenstand 4:1. Es waren noch 14 Minuten effektive Spielzeit, so richtig glaubten die Gäste nicht mehr an einen erfolgreichen Ausgang. Die Eisbären spielten es souverän runter und in der 56. Minute sorgte ein Kracher aus dem Rückraum von Kapitän Kai Wissmann für den Endstand von 5:1.

Die ausverkaufte Arena erhob sich und verabschiedete mit Ovationen die Mannschaft ins zweite Spiel der Serie, am kommenden Mittwoch, 19. März 2025 in Straubing. Ein geglückter Start in die hoffentlich noch lange Playoff Reise.

Straubings Trainer war mit dem Start seiner Mannschaft zufrieden, leider wurden die heraus gespielten Chancen nicht genutzt. Die Eisbären haben dann zu ihrem Spiel gefunden und wir waren ein bisschen zu nett. Wir sehen uns am Mittwoch. Serge Aubin konnte das bestätigen, in der Anfangsphase hat Jonas Stettmer dafür gesorgt, dass wir nicht früh in Rückstand geraten sind. Meine Mannschaft kann noch besser spielen. Marcel Noebels hat in der vierten Reihe die jungen Spieler intelligent und gut geführt.

Hans-Peter Becker

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Foto: Stephan Wenske

Spieldaten

Aufstellungen
Eisbären Berlin: Stettmer (Hildebrand) – Müller, Wissmann (C); Niemeläinen, Smith; Geibel, Mik; Galipeau – Kirk, Fontaine, Ronning; Tiffels, Boychuk (A), Pföderl; Veilleux, Wiederer, Bergmann; Schäfer, Noebels (A), Hördler – Trainer: Serge Aubin      

Straubing Tigers: McIntyre (ab 43. Spielminute: Bugl) – Braun, Brandt; Nogier, Samuelsson; Green, Zimmermann; Geitner – St. Denis, Brunnhuber, Clarke; Lipon, Samanski, Connolly;  Daschner, Leonhardt,  McKenzie; Brandl, Melnick, Leier  – Trainer: Craig Woodcroft

Tore
1:0 – 15:54 – Boychuk (Tiffels, Wissmann) – EQ
2:0 – 25:28 – Bergmann – SH1
3:0 – 38:11 – Ronning (Kirk, Smith) – EQ
4:0 – 42:10 – Noebels (Veilleux, Mik) – EQ
4:1 – 45:50 – St. Denis (Leier) – EQ
5:1 – 55:08 – Wissmann (Kirk, Ronning) – EQ

Strafen
Eisbären Berlin: 14 (4, 6, 4) Minuten – Straubing Tigers: 12 (6, 4, 2) Minuten 

Schiedsrichter

Sean MacFarlane, Zsombor Palkövi (Vincent Brüggemann, Wayne Gerth)

Zuschauer
14.200

Alles wieder auf Anfang – Eisbären starten in die Playoffs

Im deutschen Eishockey haben die Playoffs begonnen. Für die Qualifizierten steht alles auf null, jetzt zählen nur noch Siege. Für das am Sonntag, 16. März 2025 beginnende Viertelfinale haben sich, gewissermaßen im Tigersprung, über die Vorrunde Nürnberg und Straubing qualifiziert. Es kommt so für die Eisbären Berlin im Viertelfinale zu einem Wiedersehen mit dem letztjährigen Halbfinalgegner aus Niederbayern. Vor einem Jahr ging es gut aus. Die Eisbären brauchten fünf von sieben möglichen Spielen für die nächste Runde, davon gingen zwei in die Verlängerung. Spiel zwei in Straubing wurde erst im sechsten Drittel entschieden, während es in Spiel fünf ganz schnell ging.

In der Hauptrunde konnten die Eisbären alle vier Spiele für sich entscheiden. Die Straubinger schlossen damals die Hauptrunde mit 94 Punkten als Dritter ab. Davon waren sie in der aktuellen Saison weit entfernt. Es langte mit 76 Punkten lediglich zum Platz sieben und somit mussten sie nachsitzen für den Viertelfinaleinzug. Auf die zwischenzeitlich unbefriedigenden Ergebnisse reagierten die Verantwortlichen in Straubing mit einem Trainerwechsel. Der Vater des Erfolges im Vorjahr, Tom Pokel, musste nach fast acht Jahren, somit einer der dienstältesten Trainer, seinen Platz hinter der Bande räumen. Für ihn übernahm Craig Woodcroft, der als Aktiver 227 DEL-Spiele absolvierte. Mit dem Erreichen des Viertelfinales, einem 2:0 in der Serie gegen die Frankfurt Lions, konnte er bei seinem ersten DEL Engagement als Verantwortlicher hinter der Bande bereits einen kleinen Erfolg verbuchen. Es liegt jetzt in der Hand der Eisbären unter der Führung von Serge Aubin, dass der Erfolg von Woodcroft und seiner Mannschaft nicht größer wird.

Große Geheimnisse gibt es in der Spielvorbereitung nicht mehr aufzudecken. Seit vergangenen Dienstag, 11. März 2025, steht der Gegner fest. Serge Aubin konnte somit frühzeitig mit dem Videostudium beginnen, um das eine oder andere zu entdecken, was überraschen und die Serie zu Gunsten der Eisbären entscheiden kann. Neben dem Training, Einzelgesprächen, kann ebenso ein Blick in die statistischen Werte der Hauptrunde hilfreich sein.

Ein Eishockeyspiel wird nach Unterbrechungen immer mit einem Bully fortgesetzt. Ein Bullygewinn bringt gleich einen Vorteil, die Scheibe muss nicht erst zurückerobert werden. In der DEL werden viele Statistiken geführt, dem Beispiel der Nordamerikanischen NHL folgend. Es ist nicht ganz so extrem, wie beim Baseball, aber schon erstaunlich, was alles in Zahlen ausgedrückt werden kann. In der Hauptrunde mussten die Bullyspezialisten der Eisbären, in der Regel die Mittelstürmer, 3.227 Mal auf den Einwurf der Scheibe durch den Schiedsrichter reagieren. Sie kamen auf eine Erfolgsquote von 49,34 %, ein leicht negativer Wert. Zum Vergleich, bei den Straubingern lag der Wert bei 52,83 %.

In der Einzelwertung aller DEL-Spieler belegt Straubings Joshua Samanski mit 52,87 % gewonnener Anspiele den achten Platz, bester Eisbär ist Gabriel Fontaine mit 53,62 %. Allerdings hat Samanski alle 52 Spiele der Hauptrunde bestritten, während Fontaine nur 42 Partien gespielt hat. Beachtliche Bullyquoten haben zudem die Straubinger Justin Scott (52 Spiele 52,15 %) und Danjo Leonhardt (52 Spiele 53,58 %). Zweitbester Eisbär in der Mannschaftswertung ist Blaine Byron, der allerdings verletzt ausfällt. Ein guter Bullyspieler zu sein, setzt viel Talent voraus und ist wohl nur bedingt trainierbar.

Glücklicherweise wird ein Eishockeyspiel letztlich durch das Erzielen von Toren entschieden und da haben die Eisbären nach Zahlen ganz klar die Nase vorn. Kein anderer Spieler erzielte so viele Tore wie Eisbär Ty Ronning, 37 Mal konnte er jubelnd abdrehen und die Glückwünsche von der Bank entgegennehmen. Auf Platz Fünf der Wertung kam Leonard Pföderl mit 26 Treffer an. Am treffsichersten bei den Tigers ist Samanski mit 14 Toren.

Grau ist, wie immer, alle Theorie. Am Sonntag wird um 16:30 Uhr der erste Puck eingeworfen. Es beginnt der Höhepunkt einer gewiss nicht immer einfachen Saison für die Eisbären. Es gab im Durchschnitt pro Spiel fünf verletzte Spieler. Diese Lage hat sich glücklicherweise entspannt. Zum Playoff-Start ist Blaine Byron nicht einsatzbereit, Mitch Reinke und Marco Nowack sind weiter verletzt und in dieser Saison nicht mehr einsatzfähig.

Es musste der Tod eines Mannschaftskameraden verkraftet werden. Tobi Eder ist und bleibt ein Teil der Mannschaft. Seine Hymne soll in den Heimspielen der Playoffs noch oft zu hören sein.

Hans-Peter Becker

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Foto: Stephan Wenske

Union nutzt Frankfurts Minikrise und Hertha taumelt dem Abgrund entgegen

Der 25. Spieltag der Saison 2024/25 im Ober- und Unterhaus war aus Berliner Sicht lediglich für Köpenick von Erfolg gekrönt. Endlich durfte Neu-Trainer Steffen Baumgart seinen ersten Sieg nach Spielende bejubeln. Zuvor wurden allerdings die Nerven der Beteiligten doch arg strapaziert. Der Treffer zum 3:1 durch den eingewechselten Benedict Hollerbach wurde kassiert und in der Schlussminute wären fast zwei Punkte verloren gegangen. Die Frankfurter vergaben einen Handelfmeter. Der nicht unbedingt zu erwartende Auswärtssieg verschafft den Köpenickern etwas Luft im Anstiegskampf. Aktuell sind es wieder sechs Punkte Abstand zum Relegationsplatz. Das rettende Ufer ist noch nicht ganz erreicht. Nach Lage der Dinge sollten 32 Punkte reichen für den direkten Klassenerhalt und viel mehr ist mit diesem Kader nicht drin. Der nächste Gegner sind die Bayern und das sollte den nächsten Dreier bescheren können, wenn sogar Bochum in München gewinnen kann. (ein bisschen Spaß muss sein)

Was den Eisernen in Frankfurt gelang, brachte eine Klasse tiefer der FC Schalke einen Tag zuvor in Charlottenburg zustande. Das Olympiastadion war fast ausverkauft, bestes Fußballwetter, alle Zutaten für ein Fest waren bereitet, nur, die Alte Dame war mal wieder indisponiert. Es war entsetzlich, was sich dem Hertha zugeneigten Zuschauer bot. Die erste Halbzeit war schlicht zum Vergessen und die Zweite dann wenigstens mit ein paar Lichtblicken. Eine Niederlage gegen ein Team, was gewiss nicht zur Ligaspitze zählt. Schalke verbreitete alles andere als Angst und Schrecken, hatte im Gegenteil eine Menge Dusel. Glück gehört eben auch zum Fußballgeschäft.

Jetzt gerät Hertha in große Nöte. Lediglich drei Punkte trennen die Blau-Weißen vom Relegationsplatz. Den belegt aktuell die Eintracht aus Braunschweig, der nächste Gegner auswärts. Das Eintracht-Stadion an der Hamburger Straße könnte zu einem Schicksalsort werden. Kann Hertha Abstiegskampf? Es kommen böse Erinnerungen an die letzte Abstiegssaison hoch.

Die Vereinsführung von Hertha hat inzwischen reagiert und den Mitgliedern einen Brief geschrieben. „Unsere Pflicht ist es, sich mit allen möglichen Szenarien auseinanderzusetzen. Das machen wir. Kein Ausgang dieser Saison wird uns daher unerwartet treffen.“ Angesicht der nicht gerade rosigen Finanzen stellt sich die Frage. Ist Liga 3 überhaupt wirtschaftlich machbar? Die Lizenzunterlagen wurden beim DFB eingereicht. Wie geht es dann weiter, die wenigsten Spieler haben dann gültige Verträge im Abstiegsfall. Soweit ist es noch nicht, es wäre der Supergau.

Hans-Peter Becker

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Pflichtaufgabe erfüllt – Füchse siegen gegen HSG Wetzlar

Füchse Berlin – HSG Wetzlar 38:29 (21:17)

Nach dem Besonderen ins Alltägliche zurückfinden. Ist nicht einfach, wie jeder weiß. Für die Füchse hieß das, nach dem spektakulären Champions-League-Sieg bei MKB Veszprem, sich auf das Bundesligaspiel gegen den Tabellen-13. aus Wetzlar zu konzentrieren. Anfangs fremdelten sich Gastgeber vor 8806 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle etwas mit dieser Aufgabe. Die Gäste aus Hessen hatten zunächst gegen eine zu zögerliche Füchse-Deckung mit Fernwürfen Erfolg. Als diese Lücke endlich geschlossen war, verteidigten sich Berliner am Kreis nicht konsequent genug. Die Folge: Bis zum 9:8/15. durch Kapitän Max Darj lag Wetzlar in Führung.

Danach blieb es eine ausgeglichene Partie. Erst in den letzten Minuten vor der Pause konnten sich die Füchse etwas absetzen – 21:17/30. „Mich haben aber die 17 Gegentore gestört. In der zweiten Halbzeit machen wir das Spiel relativ schnell deutlich. Das bringt Sicherheit und wir kommen ins Tempospiel“, urteilte Trainer Jaron Siewert. Mit einem 7:3-Lauf in den ersten acht Minuten nach dem Wechsel beeindruckten die Gastgeber das Bundesliga-Urgestein, das seit 1998 in der höchsten deutschen Liga spielt und als beste Platzierung 2017 den sechsten Platz erreichte. Den jetzt in hohem Tempo vorgetragenen, flüssig laufenden Kombinationen der Berliner hatte Wetzlar nicht mehr viel entgegenzusetzen. Auf elf Tore wuchs zwischenzeitlich der Vorsprung der Hausherren – 36:25/55.

Alle eingesetzten Spieler konnten sich dabei in die Torschützenliste eintragen. Hätten Mattes Langhoff, Tim Freihöfer und Leo Prantner bei Konterattacken allein vor dem gegnerischen Torwart nicht klaren Chancen ungenutzt gelassen, wären die 40-Tore-Marke wohl geknackt worden. So stand am Ende der deutliche 38:29-Sieg, mit dem am Ende auch der Trainer zufrieden war. „Nach der mentalen Belastung am Donnerstag heute hier so bestanden zu haben und zwei wichtige Punkte geholt zu haben, war nicht selbstverständlich“. Nach der Länderspielpause folgt am 21. März 2025 das Spitzenspiel beim SC Magdeburg. Die nächste Heimpartie ist am 30. März 2025 gegen den HSV Hamburg.

Für die Füchse erfolgreich: Wiede (4), Darj (5), Prantner (3), Štrlek (1), Andersson (3), Lichtlein (4), Gidsel (7), Freihöfer (7), Langhoff (2), Beneke (1), Marsenic (1).

Herbert Schalling

Volleyball 2. Bundesliga Pro Damen: BBSC Berlin mit nur einem Satzgewinn in Leverkusen

Volleyball 2. Bundesliga Pro Damen

TSV Bayer 04 Leverkusen – BBSC Berlin 3:1 (16,15, -23,21)

Der BBSC bringt aus Leverkusen nur einen Satz, aber keine Punkte nach Berlin: Der 3:1 Erfolg des Tabellendritten gegen eine zu wenig stabile Berliner Mannschaft geht in Ordnung.

Der BBSC startete in den ersten beiden Sätzen regelmäßig konzentriert mit einer leichten Führung, konnte aber das Niveau nicht halten. Leverkusen konterte in beiden Sätzen mit einer längeren Phase, in der alles gelang, während den Berlinerinnen das sprichwörtliche Pech an den Händen klebte. Im 1. Satz zog Leverkusen von 8:10 auf 18:11 weg, im 2. Satz führte der BBSC mit 4:5, ehe die Bayer Mannschaft 8 Punkte in Serie machte. Solche Phasen lassen sich nur schwierig aufholen, die Satzgewinne für Leverkusen gingen in Ordnung. Leverkusen überzeugte vor allem durch Ausgeglichenheit und ein ausgesprochen starkes Block-Abwehrspiel. Die Berliner Angriffe von Außen und von der Diagonalposition fanden im Leverkusener Block immer wieder ihren Meister, und was trotzdem durchging, holte sich die Gastgeberabwehr. So erzielten Berlins Diagonale und Außenangreiferinnen zunächst nur gebremst Punkte.

Ab dem 3. Satz kam Berlin eher in den Rhythmus und verzichtete auf Auszeiten. „Endlich waren wir effektiver und kompromissloser.“, berichtete Berlins Trainer Jens Tietböhl. Insbesondere die über die Mitte geführten Angriffe waren erfolgreich. Sarah nur Kayadibi erzielte 7 Punkte, Emely Radügge war mit 17 Punkten sogar Berlins Punktbeste. Hinzu kam mit der Routine von Alina Gottlebe-Fröhlich ein wenig mehr Treffsicherheit von der Außenposition.

„Wieder machte uns unsere Instabilität in den Sätzen 1 und 2 zu schaffen – leider hat das Erfolgserlebnis des letzten Spieltags nicht angehalten. Aber in den Sätzen 3 und 4 haben wir ordentlichen und attraktiven Volleyball gezeigt. Daran müssen wir auch im nächsten Bundesligavergleich gegen Dingolfing am kommenden Samstag um 18:00 Uhr anknüpfen.“ gibt Tietböhl die Richtung vor.

Zur MVP des Nachmittags wurden Berlins Libera Annika Völker gewählt.

Am Sonntag, 09.03.2025 für den BBSC im Einsatz: Sarah Nur Kayadibi, Noelani Kleiner, Angelina Meyer, Annalena Grätz, Annika Völker, Jovana Dordevic, Antonia Lutz, Alina Gottlebe-Fröhlich, Daniela Ligacheva, Emely Radügge, Deborah Scholz

Burkhard Kroll/BBSC Berlin

Der Ernst der Lage – Berlins Profifußball

Hertha, einigermaßen gut gespielt, aber…
In der Tabelle sacken sie weiter ab, der Abstand zu Braunschweig (22 Punkte) beträgt nur noch 4 Zähler mehr. Braunschweig spielt das Niedersachsenderby gegen Hannover 96 und möchte es, wie eine Klasse höher, dem VfL Bochum, mit dem Sieg in München, nachmachen. Wunder gibt es ja immer mal wieder. Der Vergleich hinkt etwas, denn Bayern ist mit 8 Punkten Vorsprung souveräner Spitzenreiter, Hannover dagegen ist Tabellenachter und würde mit einem Sieg wieder mehr in den Aufstiegskampf eingreifen.

Zurück zur Hertha:
Schalke, ein den Berlinern ungeliebter Mitkonkurrent, stand lange Zeit nahe der Abstiegszone, weit hinter Hertha BSC. Ein beachtlicher Formanstieg entfernte wohl jegliche Zweifel an einem möglichen negativen Saisonausgang. Ein Horrorszenario muss jetzt eher in Berlin befürchtet werden. Der Letzte, der 34. Spieltag, rückt näher. Am 26. Spieltag muss Hertha nach Braunschweig, die Eintracht belegt aktuell den Relegationsplatz. Den Niedersachen droht mal wieder der Absturz in die 3. Liga. Da kommt es auf die Heimspiele an, Kampf bis zum Umfallen und unbedingt vermeiden, in den Rückstand zu gelangen und die Führung aus der Hand zu geben. Das demonstrierte Schalke 04 in der ersten Halbzeit bei der desolaten Hertha in Berlin. Hertha wachte erst zur 2. Halbzeit auf.

Was die Alte Dame nach der Halbzeitpause im gut gefüllten Olympiastadion anbot, geht in Ordnung. Fabian Reese erzielte das 1:1, mit einer tollen Einzelleistung. Trotz zahlreicher zwingender Chancen blieb es der einzige Treffer. Die Berliner führten 71.000 Zuschauern vor, wie wichtig ein Torjäger im Team ist. Nur namhafte Vollstrecker sind teuer und gefragt. Ein Ersatz für Harris Tabakovic wurde nicht gefunden.

Die Kritik in erster Linie gilt meist den verantwortlichen Trainern, aktuell die Beispiele Dortmund und Leipzig. Dortmund spielte, als aktueller Tabellenzehnter so uneffektiv wie Hertha. Nach Spielende wurde die Truppe im eigenen Stadion ausgepfiffen. Kovac hat nun weiß Gott bewiesen, was er für ein Trainer ist. Der Hertha, dem Team vom Stefan Leitl, wurden Chancenwucher und Kampfgeist attestiert, die Mannschaft wurde nach Spielende nicht ausgepfiffen. Stefan Leitl ist neu im Amt. Marko Rose wurde in Leipzig zu Beginn in den Himmel gehoben. In Freiburg sprach man von einem Endspiel für ihn. Es endete 0:0. Es wurde gekämpft, verbissen in die Zweikämpfe gegangen, doch den Zuschauern fehlte das Salz in der Suppe. Bereits am nächsten Spieltag muss Leipzig nach Dortmund. Die Bayern aus München kommen nach Berlin. Hätten die Bayern doch bloß nicht zu Hause gegen Bochum verloren. Zwei Spiele am Stück haben sie lange nicht hergegeben. Nun, Spannung schadet auf keinen Fall. Vielleicht sind sie ja, ein bisschen wenigstens, großzügig nach dem Erreichen der nächsten Runde in der Champions League.

Union spielt in Frankfurt gegen Eintracht. Die schnuppern an der Champions League. Steffen Baumgart ist unter Druck, sie brauchen dringend Punkte für den Klassenerhalt. Der HSV könnte, nach sechs Jahren, in die Bundesliga zurückkehren. Im Abendspiel des 25. Spieltages gewann der HSV mit 3:1 gegen Fortuna Düsseldorf.

Christian Zschiedrich

Berliner Profifußball – nur K(r)ampf um den Klassenerhalt

Aus aktueller Sicht auf den hauptstädtischen Profifußball den Teufel an die Wand zu malen, in der kommenden Saison spielt der 1. FC Union in der 2. Bundesliga und Hertha in der 3. Liga. Soweit ist zum Glück (noch) nicht. Allein, dass so Szenario denkbar ist, lässt tief blicken. Am Sonntag, 2. März 2025, war lediglich das Wetter schön. Die Auftritte, erst Hertha in Elversberg und anschließend die Eisernen gegen den Aufsteiger aus Kiel, gerieten zum Desaster.

In Saarland, beim SV Elversberg, war das Spiel bereits zur Halbzeit entschieden. Von der „Alten Dame“ kam nichts. Jeglicher Kommentar und Analyse erübrigt sich. In dieser Verfassung ist Hertha nicht mal zweitligatauglich. Schleunigst muss wieder ein Mannschaftsgeist entstehen, um das Schlimmste zu verhindern. Der nächste Gegner ist Schalke 04 im Heimspiel.

Die Eisernen waren stets bemüht und es reichte trotzdem nicht. Die Anfangsoffensiven, jeweils zu Beginn der Halbzeiten, verpufften, der Sturm verkümmerte zu einem lauen Lüftchen. Weitaus gefährlicher waren die Aktionen des Aufsteigers aus Kiel und sie wurden belohnt mit dem Siegtreffer in der 43. Minute. In der 70. Minute wurde der einstige Fußballgott Steven Skrzybski eingewechselt. Der aktuell für Holstein Kiel spielende Profi hatte im Vorfeld der Partie verkündet: „Wir fahren nicht nach Berlin, um zu verlieren.“ Dass es gleich ein Sieg wurde, dazu ein historischer für den Bundesliga-Neuling, war nicht zu erwarten. Das 1:0 gegen den 1. FC Union war der erste Auswärtssieg in der noch jungen Bundesligageschichte von Holstein Kiel. Das Hinspiel konnten die Unioner mit 2:0 für sich entscheiden und der Abstand nach Punkten zu den Störchen betrug 12 Zähler. Jetzt ist er auf 7 Punkte geschrumpft. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz (aktuell der VfL Bochum) ist auf 6 Punkte geschrumpft. Dabei ist das Urteil der 2. Instanz des Rechtsweges beim DFB bereits berücksichtigt. Ein Blick auf die kommenden Gegner, Frankfurt, Bayern und Freiburg, da ist nicht unbedingt Zählbares in Sicht. Für Charlottenburg und Köpenick gilt, rauft euch zusammen und mit aller Macht Klassenerhalt.

Hans-Peter Becker

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Tegeler Gespräch mit Jürgen Trittin

Alles muss anders bleiben

Es übertraf alle Erwartungen, ein voller Saal in den Tegeler Seeterrassen, ein großer Erfolg. Zum 75. Mal, die Veranstaltungsreihe „Tegler Gespräch“, die geplanten Länge wurde etwas überzogen. Der Gast Jürgen Trittin und Moderator Andreas Dorfmann ließen keine Langeweile aufkommen.

Eingeladen vom Veranstalter Dirk Steffel lauschte ich dem Politik-erfahrenen Trittin und seiner fesselnden Redekunst. Etliche Sportler aus Nordberliner Vereinen waren unter den Anwesenden. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Man sparte nicht mit Beifall für seine Ausführungen zur Bundestagswahl. Interessant waren seine persönlichen Einschätzungen zu „seiner“ Partei, der Grünen. Damit dem Verein „Tegeler Gespräch e.V.“ als Veranstalter keine Wahlwerbung vorgeworfen werden kann, fand die Veranstaltung, wie Dirk Steffel verriet, mit Absicht erst nach erfolgter Wahl statt. Seine Analyse leitete Trittin mit den Worten ein: „Ich bin kein Politiker mehr, kann mir also das Erlauben auszusprechen, was in der aktiven Zeit nicht über die Lippen kommen konnte.“ Dennoch galt er als einer von den Wenigen, die kein Blatt vor dem Mund nahmen. Er war Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit a.D. und Mitglied des Bundestages 1998 bis 2024. Als Abgeordneter hatte er einen Aufgabenbereich, wie er es nannte, als „Flüchtlingsminister“.

Diese Erlebnisse, sind nachzulesen in seinem Buch „Alles muss anders bleiben“, eine Autobiografie, die 2024 erschienen ist. Wer wollte, konnte das Buch nach der Talkrunde mit Andreas Dorfmann für 25 € erwerben. Über seine Ministerjahre in Niedersachsen, der ersten Rot-Grünen Bundesregierung unter Gerhard Schröder, von den langen Jahren in der Opposition und schließlich der Dreier-Koalition mit SPD und FDP sind interessante Fakten und Zusammenhänge beschrieben. Er wirbt darin für sein Konzept der „werte geleiteten Realpolitik“, die durch Veränderung Sicherheit schaffen soll.

Christian Zschiedrich

Bei dem Wort Sicherheit konnte ich nicht mehr an mich halten. Es waren vor der Talkrunde Zettel an die Zuschauer verteilt worden. Dort konnten Fragen notiert werden. Ich hatte einen solchen Zettel vorher nicht ausgefüllt. Doch mitten im Gespräch traute ich meinem Handy kaum. Ich bekam die Mitteilung, Eklat in Amerika, im Weißen Haus. In Washington setzten Donald Trump und dessen Vize JD Vance, Wolodymyr Selenskyj, den Präsidenten der Ukraine, vor die Tür, eine öffentliche Demütigung. Damit platzte ich in die Talkrunde, laut und deutlich zum Verständnis für den ganzen Saal. Moderator Andreas Dorfmann nickte und erlaubte mir, Jürgen Trittin zu fragen, was er dazu und über Präsident Selenskyj zu sagen habe. Trittin antwortete spontan und ausführlich und bekam Beifall für seine Feststellung, das Problem sei nicht Selenskyj, sondern Trump.

In der Mitteilung stand, mit Mafia-Methoden sei Selenskyj in den Hinterhalt gelockt worden. Und ich frage alle diejenigen, was sind das für Charaktere, die Wahrheiten ins Gegenteil verkehren wollen, Opfer zu Angreifer machen, nicht hören wollen, was Putin in der Entwicklung selbst von sich gibt. Kann das auf Dauer gutgehen? Vielleicht besinnt man sich schon in den nächsten Wahlen.

Text und Fotos: © Christian Zschiedrich

Spannende Schlussphase – Eisbären gewinnen gegen Wolfsburg und sind für die CHL qualifiziert

DEL Deutsche Eishockey Liga

50. Spieltag

02.03.2025 14:00 Uhr Uber-Arena Berlin

EHC Eisbären Berlin – Grizzlys Wolfsburg 6:3 (3:1/1:1/3:1)

Letztes Heimspiel in der Hauptrunde für die Eisbären, ein sonniger Tag im Spätwinter und die beste Eishockeyzeit an einem Sonntag. Aus dem Rest der Hauptrunde benötigen die Eisbären nur noch einen Punkt, um den zweiten Startplatz für die Playoffs klarzumachen. Der erste Platz und somit der Gewinner der Hauptrunde steht bereits fest. Was dieser Platz für die Ingolstädter bedeutet, wird sich ab dem Viertelfinale zeigen. Die Gäste aus Wolfsburg ging es um mehr als einen Punkt. Es geht um die Qualifikation für die Pre-Playoffs, der dafür mindestens nötige Platz 10 ist bisher nicht gesichert.

Die Gäste starteten entsprechend engagiert. Mussten allerdings bis zur 14. Spielminute drei Gegentreffer hinnehmen. Den Torreigen eröffnete Ty Ronning, es war sein Treffer Nummer 35 in der laufenden Saison. Die beiden anderen Treffer steuerten Lean Bergmann und Manuel Wiederer bei. Auf den 0:3 Rückstand gelang den Grizzlys postwendend der Anschlusstreffer durch Spencer Machacek.

Im Mittelabschnitt gelang der Mannschaft aus der Autostadt das Gleiche. In der 22. Minute versenkte Leonard Pföderl den Puck im Powerplay und nur 39. Sekunden später verkürzte Ryan O’Connor auf 2:4. Bis zur letzten Drittelpause änderte sich nichts am Spielstand.

Ein Rückstand von zwei Toren bei 20 ausstehenden effektiven Spielminuten sind im Eishockey aufzuholen. In der 48. Minute war es so weit. Andy Miele setzte ein schräges Ding aus spitzem Winkel an Jake Hildebrand vorbei ins Eisbärentor. Anschließend musste Marcel Noebels auf die Strafbank. Sie machten es spannend in der erneut ausverkauften Arena, der Vorsprung war auf ein Tor zusammengeschmolzen.

Zweieinhalb Minuten vor dem Ende gab es ein Zeichnen für Hannibal Weitzmann, sein Tor zu verlassen. Dabei verzockte sich die Bank. Der Puck war nicht sicher unter Kontrolle der Grizzlys und Ty Ronning erfasste die Situation am schnellsten und traf ins leere Tor. Das gelang den Eisbären 30 Sekunden vor dem Ende erneut und so wurde es schlussendlich doch ein deutlicher 6:3 Erfolg.

Damit ist der 2. Platz bereits zwei Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde gesichert. Geknackt wurde die 100-Punkte-Marke und die Qualifikation für Champions League gesichert.

Hans-Peter Becker

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Foto: Stephan Wenske

Spieldaten

Aufstellungen
Eisbären Berlin: Hildebrand (Stettmer) – Müller, Wissmann (C); Niemeläinen, Smith; Geibel, Galipeau; Panocha – Noebels (A), Boychuk (A), Pföderl; Tiffels, Fontaine, Ronning; Veilleux, Kirk, Bergmann; Hördler, Wiederer, Mik – Trainer: Serge Aubin             

Grizzlys Wolfsburg: Weitzmann (Strahlmeier) – Möser, Pfohl; Melchiori, O’Connor; Button, Ramage; Martinovic – Veber, Varone, Schinko; White, Miele, Machacek; Chrobot, Kaspick, Lambert; Ruckdäschel, Fauser, Dumont – Trainer: Mike Stewart

Tore
1:0 – 09:29 – Ronning (Pföderl, Veilleux) – PP1
2:0 – 11:05 – Bergmann (Kirk, Veilleux) – EQ
3:0 – 13:46 – Wiederer (Müller) – EQ
3:1 – 14:09 – Kaspick (Ramage) – EQ
3:2 – 21:03 – O’Connor (White, Schinko) – PP1
4:2 – 21:42 – Pföderl (Ronning, Wissmann) – PP1
4:3 – 47:40 – Miele (Button, White) – EQ
5:3 – 57:31 – Ronning – EN
6:3 – 59:28 – Wiederer (Tiffels) – SH1, EN

Strafen
Eisbären Berlin: 8 (2, 2, 4) Minuten – Grizzlys Wolfsburg: 14 (8, 6, 0) Minuten 

Schiedsrichter

Sirko Hunnius, David Cespiva (Wayne Gerth, Marcus Höfer)

Zuschauer
14.200

Tabellenführer setzt sich in Borken gegen BBSC Berlin durch

Volleyball 2. Bundesliga Pro Damen

Skurios Volleys Borken – BBSC Berlin           3:0 (16, 23, 19)

Mit einer klaren 3:0 Niederlage kehren die BBSC-Damen vom Spiel in Borken an der Grenze zu den Niederlanden zurück. Der Tabellenführer mit Aufstiegsambitionen blieb zu Hause ungeschlagen.

Der BBSC kam im 1. Satz nur zeitweise ins Spiel. Borken dominierte mit schnellen und druckvollen Angriffen, während die Berlinerinnen sich zwar aufopferungsvoll dem Druck der Gastgeberinnen entgegenstemmten, aber zu häufig eigene Fehler die Spielzüge doch zugunsten von Borken ausgehen ließen. Im 2. Satz hatte Berlin endlich den Rhythmus gefunden und gestaltete das Spiel lange Zeit mit deutlich verringerter Fehlerquote und vollem Einsatz offen, doch die Gastgeberinnen holten sich den Satzgewinn in einem besonders langen Ballwechsel. Der 3. Satz sah zunächst auch eine gut mithaltende Berliner Mannschaft, doch zum Satzende drehten die Münsterländerinnen auf und sicherten sich den verdienten Erfolg.

Berlins Trainerin Katharina Kummer, die den erkrankten Jens Tietböhl vertrat, sah wie in den vorherigen Spielen das Problem der fehlenden Stabilität. „Im 2. Satz haben wir es dem Gegner richtig schön schwer gemacht, diese Qualität sollten wir im gesamten Spiel umsetzen.“

Beste Spielerinnen auf Berliner Seite war Annalena Grätz mit 12 Treffern – sie wurde auch zur MVP des Abends gewählt.

Der BBSC trifft im nächsten Ligaspiel am Samstag, den 1. März 2025, um 18:00 Uhr in der Köpenicker Hämmerlinghalle auf Straubing.

Am Wochenende für den BBSC im Einsatz: Sarah Nur Kayadibi, Noelani Kleiner, Anne Roebel, Annalena Grätz, Jovana Dordevic, Antonia Lutz, Alina Gottlebe-Fröhlich, Romy Birnbaum, Deborah Scholz, Emely Radügge

Burkhard Kroll