Der Ernst der Lage – Berlins Profifußball

Hertha, einigermaßen gut gespielt, aber…
In der Tabelle sacken sie weiter ab, der Abstand zu Braunschweig (22 Punkte) beträgt nur noch 4 Zähler mehr. Braunschweig spielt das Niedersachsenderby gegen Hannover 96 und möchte es, wie eine Klasse höher, dem VfL Bochum, mit dem Sieg in München, nachmachen. Wunder gibt es ja immer mal wieder. Der Vergleich hinkt etwas, denn Bayern ist mit 8 Punkten Vorsprung souveräner Spitzenreiter, Hannover dagegen ist Tabellenachter und würde mit einem Sieg wieder mehr in den Aufstiegskampf eingreifen.

Zurück zur Hertha:
Schalke, ein den Berlinern ungeliebter Mitkonkurrent, stand lange Zeit nahe der Abstiegszone, weit hinter Hertha BSC. Ein beachtlicher Formanstieg entfernte wohl jegliche Zweifel an einem möglichen negativen Saisonausgang. Ein Horrorszenario muss jetzt eher in Berlin befürchtet werden. Der Letzte, der 34. Spieltag, rückt näher. Am 26. Spieltag muss Hertha nach Braunschweig, die Eintracht belegt aktuell den Relegationsplatz. Den Niedersachen droht mal wieder der Absturz in die 3. Liga. Da kommt es auf die Heimspiele an, Kampf bis zum Umfallen und unbedingt vermeiden, in den Rückstand zu gelangen und die Führung aus der Hand zu geben. Das demonstrierte Schalke 04 in der ersten Halbzeit bei der desolaten Hertha in Berlin. Hertha wachte erst zur 2. Halbzeit auf.

Was die Alte Dame nach der Halbzeitpause im gut gefüllten Olympiastadion anbot, geht in Ordnung. Fabian Reese erzielte das 1:1, mit einer tollen Einzelleistung. Trotz zahlreicher zwingender Chancen blieb es der einzige Treffer. Die Berliner führten 71.000 Zuschauern vor, wie wichtig ein Torjäger im Team ist. Nur namhafte Vollstrecker sind teuer und gefragt. Ein Ersatz für Harris Tabakovic wurde nicht gefunden.

Die Kritik in erster Linie gilt meist den verantwortlichen Trainern, aktuell die Beispiele Dortmund und Leipzig. Dortmund spielte, als aktueller Tabellenzehnter so uneffektiv wie Hertha. Nach Spielende wurde die Truppe im eigenen Stadion ausgepfiffen. Kovac hat nun weiß Gott bewiesen, was er für ein Trainer ist. Der Hertha, dem Team vom Stefan Leitl, wurden Chancenwucher und Kampfgeist attestiert, die Mannschaft wurde nach Spielende nicht ausgepfiffen. Stefan Leitl ist neu im Amt. Marko Rose wurde in Leipzig zu Beginn in den Himmel gehoben. In Freiburg sprach man von einem Endspiel für ihn. Es endete 0:0. Es wurde gekämpft, verbissen in die Zweikämpfe gegangen, doch den Zuschauern fehlte das Salz in der Suppe. Bereits am nächsten Spieltag muss Leipzig nach Dortmund. Die Bayern aus München kommen nach Berlin. Hätten die Bayern doch bloß nicht zu Hause gegen Bochum verloren. Zwei Spiele am Stück haben sie lange nicht hergegeben. Nun, Spannung schadet auf keinen Fall. Vielleicht sind sie ja, ein bisschen wenigstens, großzügig nach dem Erreichen der nächsten Runde in der Champions League.

Union spielt in Frankfurt gegen Eintracht. Die schnuppern an der Champions League. Steffen Baumgart ist unter Druck, sie brauchen dringend Punkte für den Klassenerhalt. Der HSV könnte, nach sechs Jahren, in die Bundesliga zurückkehren. Im Abendspiel des 25. Spieltages gewann der HSV mit 3:1 gegen Fortuna Düsseldorf.

Christian Zschiedrich

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