Aus aktueller Sicht auf den hauptstädtischen Profifußball den Teufel an die Wand zu malen, in der kommenden Saison spielt der 1. FC Union in der 2. Bundesliga und Hertha in der 3. Liga. Soweit ist zum Glück (noch) nicht. Allein, dass so Szenario denkbar ist, lässt tief blicken. Am Sonntag, 2. März 2025, war lediglich das Wetter schön. Die Auftritte, erst Hertha in Elversberg und anschließend die Eisernen gegen den Aufsteiger aus Kiel, gerieten zum Desaster.
In Saarland, beim SV Elversberg, war das Spiel bereits zur Halbzeit entschieden. Von der „Alten Dame“ kam nichts. Jeglicher Kommentar und Analyse erübrigt sich. In dieser Verfassung ist Hertha nicht mal zweitligatauglich. Schleunigst muss wieder ein Mannschaftsgeist entstehen, um das Schlimmste zu verhindern. Der nächste Gegner ist Schalke 04 im Heimspiel.
Die Eisernen waren stets bemüht und es reichte trotzdem nicht. Die Anfangsoffensiven, jeweils zu Beginn der Halbzeiten, verpufften, der Sturm verkümmerte zu einem lauen Lüftchen. Weitaus gefährlicher waren die Aktionen des Aufsteigers aus Kiel und sie wurden belohnt mit dem Siegtreffer in der 43. Minute. In der 70. Minute wurde der einstige Fußballgott Steven Skrzybski eingewechselt. Der aktuell für Holstein Kiel spielende Profi hatte im Vorfeld der Partie verkündet: „Wir fahren nicht nach Berlin, um zu verlieren.“ Dass es gleich ein Sieg wurde, dazu ein historischer für den Bundesliga-Neuling, war nicht zu erwarten. Das 1:0 gegen den 1. FC Union war der erste Auswärtssieg in der noch jungen Bundesligageschichte von Holstein Kiel. Das Hinspiel konnten die Unioner mit 2:0 für sich entscheiden und der Abstand nach Punkten zu den Störchen betrug 12 Zähler. Jetzt ist er auf 7 Punkte geschrumpft. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz (aktuell der VfL Bochum) ist auf 6 Punkte geschrumpft. Dabei ist das Urteil der 2. Instanz des Rechtsweges beim DFB bereits berücksichtigt. Ein Blick auf die kommenden Gegner, Frankfurt, Bayern und Freiburg, da ist nicht unbedingt Zählbares in Sicht. Für Charlottenburg und Köpenick gilt, rauft euch zusammen und mit aller Macht Klassenerhalt.
Hans-Peter Becker