Eisbärensieg nach Riesenspiel in Mannheim

Die Eisbären Berlin kamen am vergangenen Freitag, 30.11. gegen die Kölner Haie in eigener Halle mit 0:4 unter die Räder. Es war ein Spiel zum Vergessen, glatt durchgefallen, es gab so gar nichts was hätte Hoffnung geben können für den schweren Gang nur knapp 48 Stunden später beim Tabellenführer Adler Mannheim. Die Mannheimer hatten ihr Freitagspiel ebenfalls verloren, allerdings erst in der overtime. Dem Mannheimer Trainer Pavel Gross wird das an einstiger Wirkungsstätte überhaupt nicht gefallen haben. Für beide Teams war also Wiedergutmachung angesagt. Man ist sich zudem in herzlicher Abneigung zugetan.

Das erster Drittel enthielt alles, was von diesem Spiel erhofft wurde. Hohes Tempo und viele Torchancen, das erste Tor fiel für die Adler in der 10. Minute durch Brendan Mikkelson. Die Eisbären überstanden vier Minuten in Unterzahl und Kevin Poulin konnte sich bereits im Anfangsdrittel mit 14 Saves auszeichnen. Louis-Marc Aubry musste einen harten Check von Denis Reul einstecken und konnte das Drittel nicht zu Ende spielen. Nach der Drittelpause musste er in der Kabine bleiben, für ihn war das Spiel beendet.

Der Ausgleich fiel gleich zu Beginn des Mittelabschnitts, sie nahmen eine Überzahl mit über die Drittelpause und schlugen zu. Sean Backman holte sich den Puck, den Mannheim Goalie nach vorn abprallen ließ.  Im Mittelabschnitt gelang den Eisbären bei einem weiteren Power Play die Führung durch Jamie MacQueen in der 39. Minute. Kurz zuvor war ein Treffer der Eisbären zu Recht wegen einer Torwartbehinderung nicht gegeben worden.

Der Schlussabschnitt begann furios. Vom Eröffnungsbully weg stellten die Adler die Partie wieder pari. Der Torschütze nach nur acht Sekunden Spielzeit war Thomas Larkin, der mit seinem Schuss Poulin keine Chance der Abwehr ließ. Die Adler waren mächtig am Drücker, unterbrochen durch ein Überzahlspiel der Eisbären zwischen der 46. und 48. Minute. Dieses Überzahlspiel konnten die Eisbären nicht nutzen. In den verbleibenden zehn Spielminuten konnten die Gäste aus Berlin das Spiel wieder offener gestalten. Wer macht den entscheidenen Fehler, wohin neigt sich das Matchglück an diesem ersten Adventssonntag ?

Knapp drei Minuten vor dem Ende musste Danny Richmond auf die Strafbank, eine Situation wie gemalt für die Adler. Zunächst verhinderte eine Riesentat von Poulin einen Treffer der Adler. Kurz vor dem Ende des Ablaufs der Strafzeit waren die Eisbären nah dran das Spiel zu entscheiden. Es klappte 19 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit. Florian Busch setzte einen Schlagschuss in das Tor, es war der game winner. Unfaßbar, was Kevin Poulin alles hielt.

Hans-Peter Becker

Die Trauben hängen hoch

Foto: Eckhard Herfet

Für die BR Volleys geht es an diesem Wochenende sowohl sportlich als auch geografisch hoch hinaus. Zum zweiten Mal in der Geschichte der Volleyball Bundesliga trägt der Hauptstadtclub ein Punkspiel in Österreich aus. Am Sonntag (02. Dez um 18.00 Uhr) wollen die Berliner beim bislang ungeschlagenen Tabellenführer Hypo Tirol AlpenVolleys Haching in der Olympiahalle Innsbruck bestehen.

Der kommende Gegner aus dem Alpenraum hat jüngst die „Wochen der Wahrheit“ ausgerufen. Der Start in jene ist den Österreichern, die mit der Lizenz des Traditionsclubs aus Haching in der VBL antreten, bereits geglückt. Am Donnerstagabend siegte man im CEV-Cup gegen Novi Sad (SRB) mit 3:2. Der serbische Meister scheiterte erst in der letzten Qualifikationsrunde zur CEV Champions League, war also weitaus mehr als nur ein Gradmesser. Nicht nur international konnten die AlpenVolleys im bisherigen Saisonverlauf überzeugen. Die Mannschaft von Trainer Stefan Chrtiansky gewann bislang alle fünf Bundesligaspiele der Normalrunde ohne Punktverlust. Einzig im DVV-Pokal-Achtelfinale musste man das Ausscheiden auswärts bei den starken Powervolleys in Düren verschmerzen.

Diese Ergebnisse zeigen eindrucksvoll: Manager Hannes Kronthaler hat seinen Ankündigungen Taten folgen lassen und das Team gegenüber der Vorsaison noch einmal verstärkt. Das Konzept der Innsbrucker, auf eine Riege brasilianischer Legionäre zu setzen, findet in dieser Spielzeit eine Fortsetzung. Gleich vier Akteure mit südamerikanischem Feuer stehen im Kader der AlpenVolleys. Zwei, die dabei besonders herausstechen, sind Außenangreifer Hugo de Leon (aktuell zweitbester Scorer der Liga / 92 Punkte) und Zuspieler Danilo Gelinski (drittbester Aufschläger / 13 Asse). Überhaupt kommen die Hachinger mit sehr hohem Druck im Aufschlag daher, das weiß auch BR Volleys Cheftrainer Cedric Enard: „Sie verfügen über viele Spieler mit erstklassigen Sprungaufschlägen. Darauf müssen wir gefasst sein.“

Die jüngsten Leistungen seines Teams (Maaseik 3:1 / Netzhoppers 3:0) waren für den Franzosen „Ok“ und „speziell unter dem Gesichtspunkt, dass wir vier schwierige Spiele in zwei Wochen hatten“, könne man mit den Ergebnissen durchaus zufrieden sein. Mit Blick auf das tabellarisch richtungsweisende Match am Inn wünscht sich 42-Jährige nun hohe Konzentration von seiner Mannschaft: „Gegen diese Qualität am Service müssen wir die Annahme zusammenhalten.“ Wenn dann Benjamin Patch so ins Fliegen kommt wie jüngst beim Pokalspiel in Bestensee (85% Angriffsquote), sollte für das BR Volleys Team auch in Tirol etwas möglich sein. „Man spürt bei Ben, dass er sein Talent hier unbedingt zeigen möchte. Das Spiel bei den Netzhoppers wird ihm hoffentlich wichtiges Selbstvertrauen geben. Aber auch Kyle genießt mein komplettes Vertrauen und hat das bisher oft zurückgezahlt“, kann sich der Headcoach auf seine zwei Diagonalangreifer verlassen.

Enard sieht ähnliche Qualitäten beim Tabellenführer: „Auch Haching verfügt über zwei gleichwertige Spieler auf der Position und ist auf dem Court in Gänze sehr gut organisiert. Ich glaube, diese Mannschaft und der Standort tun der Bundesliga gut. Völlig zurecht befinden sich die AlpenVolleys in der Spitzengruppe.“ – und in dieser wollen auch die Berliner nach dem Auswärtsspiel in Österreich weiterhin vertreten sein.

Stefan Bernier

Die Lilien waren zu Gast….

und erwiesen sich als ganz brave Teilnehmer am 15. Spieltag und fuhren verdient mit leeren Händen zurück. Es waren über tausend Schlachtenbummler der Hessen in der „Alten Försterei“ anwesend und bekamen von ihrer Mannschaft so gut wie nichts geboten. Darmstadt gehörte die erste Torchance im Spiel und das war es dann bis zur 73. Minute. Da landete der Ball im Tor von Rafal Gikiewicz. Serdar Dursun nutzte eine Unachtsamkeit und markierte das 1:3 für seine Mannschaft. Es war ein Schönheitsfehler in einem fast perfekten Spiel der Eisernen. Das was Trainer Urs Fischer im Vorfeld befürchtet hatte – ein ekliges Spiel – trat nicht ein. Dafür sorgten zwei Tore von Sebastian Andersson, der für Sebastian Polter in der Startelf stand. Das 1:0 fiel nach einem Eckball in der 28. Minute. Das 2:0 war eine Demonstration fußballerischen Könnens des schwedischen Mittelstürmers, perfekte Ballmitnahme auf engstem Raum und aus kurzer Distanz am Torwart vorbei hinein ins Glück.

Gleich nach der Halbzeitpause hätte Andersson seinen dritten Treffer erzielen können. In der 65. Minute war es soweit. Erneut war es ein Eckball, es sah so aus als hätte Andersson den Ball über die Linie gedrückt, es war Aytac Sulu, dem Darmstädter Kapitän unterlief ein Eigentor. Darmstadt fand überhaupt nicht ins Spiel. So richtig erklären konnte das Darmstadt Trainer Dirk Schuster in der abschließenden Pressekonferenz nicht. Die Probleme lagen vor allem im Spielaufbau. Dort, wo die entscheidenden Päße für die Angriffsaktionen gespielt werden müssen, hatten die Eisernen eine Pressingzone errichtet. Ganze mickrige sieben Torschüsse sprangen heraus. Die Eisernen brachten es auf insgesamt 18.

Vor dem Spiel waren fünf Unioner gelb vorbelastet, die gute Nachricht, es gab im gesamten Spiel nur eine gelbe Karte und die kassierte Darmstadts Kapitän Sulu. Für Sulu war es die fünfte, somit ist er für das nächste Spiel gegen Ingolstadt gesperrt. Der 1. FC Union bleibt weiter ungschlagen in der laufenden Saison und muss am kommenden Spieltag, am Sonntag, 9.12. zum Ostderby beim Aufsteiger 1. FC Magdeburg antreten. Da werden bei den älteren Fußballfans Erinnerungen an alte DDR-Oberligazeiten wach. Zwei Kämpen aus der damilgen Zeit feierten runde Geburtstage, so der Ex-Mannschaftkapitän Olaf „Leo“ Seier, 60. Jahre und der ehemalige Torwart Rainer Ignaczak, der seinen 75. feierte. Während des Spiels hielten die Fans entsprechende Transparente hoch.

Die Stimmung in der ersten Halbzeit war ungewohnt gedämmt. Es gab keinen organisierten Support, als Protest gegen die fortschreitende Kommerzialisierung des Fußballs.
Hans-Peter Becker

2.Fußball-Bundesliga 15. Spieltag  am 01.12.2018 13:30

1.FC Union Berlin – SV Darmstadt 98 3:1 (2:0)

Mannschaftsaufstellung 1. FC Union Berlin:
Gikiewicz – Trimmel, Friedrich, Hübner, Reichel – Prömel, Schmiedebach, Kroos (75. Zulj) – Abdullahi (60. Hartel), Andersson, Mees (88. Parensen)

SV Darmstadt 98:
Heuer Fernandes – Rieder, Franke (66. Höhn), Sulu, Holland – Heller, Medojevic, Kempe (80. Boyd), Jones – Wurtz (55. Mehlem), Dursun

Torfolge:
1:0 28. Min. Sebastian Andersson
2:0 42. Min. Sebastian Andersson
3:0 65. Min. Aytac Sulu Eigentor
3:1 73. Min. Sedar Dursun

Schiedsrichter: Marco Fritz, Arno Blos, Nikolai Kimmeyer, Henry Müller
Zuschauer: 21.474 Stadion „An der Alten Försterei“

Die Lilien sind zu Gast

Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel schätzte Urs Fischer den kommenden Gegner als sehr unangenehm ein und erwartet ein „ekliges“ Spiel. „Darmstadt seht sehr gut und ist sehr schnell im Umschaltspiel…“ Trotzdem liegt die Bürde des Favoriten bei den Eisernen, sie haben ein Heimspiel. Sein Pendant Dirk Schuster sieht das kommende Spiel als sehr hohe Hürde“ und Union ist eine Mannschaft, die „um den Aufstieg mitspielen wird.“ Die Lilien haben ihre letzten beiden Spiele auswärts in Bochum und zuletzt daheim gegen Köln zwar verloren, dabei aber ansprechende Leistungen gezeigt. Der aktuelle Tabellenzwölfte hat auswärts seine Probleme und erst vier geholt.

Die Eisernen wollen weiter ungeschlagen bleiben und wollen weiter ein Wörtchen im Kampf um die Spitzenplätze der Liga mitreden. Dafür steht dem Trainer wieder ein großer Kader zur Verfügung. Lediglich Marc Torrejon ist nicht einsatzfähig. „Never change a winning team“, das wurde von Urs Fischer zitiert. Insofern könnte sich die Startaufstellung von Hamburg wiederholen. Änderungen könnten sich daraus ergeben, dass mit Florian Hübner, Christopher Trimmel, Grischa Prömel und Manuel Schmiedebach gleich vier Akteuren eine Gelbsperre droht. Zudem könnte auf der Position des linken Aussenverteidigers Christopher Lenz den Vorzug bekommen, da Ken Reichel in Hamburg nicht überzeugen konnte. In der Sturmspitze könnte Sebastian Andersson für den anderen Sebastian beginnen oder wird sogar eine Doppelspitze Polter/Andersson auf den Rasen geschickt ?

Das Stadion in der Wuhlheide wird am ersten Dezembersamstag fast ausverkauft sein. Für Kurzentschlossene soll es Stand, letzten Donnerstag noch Restkarten an der Tageskasse geben. Die Lilien melden, dass sich etwa 1.350 Schlachtenbummel auf den Weg in die Hauptstadt machen werden. Die Partie wird geleitet werden von Schiedsrichter Marco Fritz. Der Anpfiff soll pünktlich um 13:00 Uhr erfolgen. Bei durchwachsenen Herbstwetter wird laut Vorhersage kein Regen erwartet.

Hans-Peter Becker

 

 

EHF-Cup Gruppenphase: Neuauflage des Vorjahresfinals

Nachdem die Füchse am vergangenen Sonntag den Einzug in die Gruppenphase des EHF-Cups mit einem 28:23-EHF-Cup Gruppenphase: Neuauflage perfekt gemacht haben, wurden heute die kommenden Gruppengegner in Wien ausgelost. Die Füchse Berlin treffen in der Gruppe A auf den Dauerrivalen und Vorjahresfinalisten Saint-Raphael Var Handball aus Frankreich, BM Logroño La Rioja aus Spanien und Balatonfüredi KSE aus Ungarn.

In der vergangenen Saison wurden die Füchse Berlin bei den Ottostadt Magdeburg EHF-Cup Finals Europapokalsieger. Mit dem Gewinn des internationalen Titels und dem dritten Platz in der DKB Handball-Bundesliga legte das Team von Velimir Petkovic die beste Saison der Vereinsgeschichte hin. Seit Mitte November läuft für die Füchse im EHF-Cup die anspruchsvolle Mission Titelverteidigung.

Gegen Aalborg Handbold konnten die Füchse in zwei dramatischen Spielen die Oberhand behalten und qualifizierten sich so für die Gruppenphase. Die vier Vierergruppen wurden am heutigen Vormittag in Wien ausgelost. Auf die Füchse wartet je ein Vertreter aus Frankreich, Spanien und Ungarn.

„Wir haben eine hochattraktive Gruppe erwischt. Im EHF-Cup messen wir uns mit den stärksten Ligen der Welt“, sagt Geschäftsführer Bob Hanning. Zunächst erwischten die Füchse BM Logroño La Rioja. Die Spanier besiegten in der dritten Qualifikationsrunde die Kadetten Schaffhausen und setzten dadurch bereits ein erstes Ausrufezeichen. Zudem bekommt es der Titelverteidiger mit Balatonfüredi KSE aus Ungarn zu tun.

Als dritter Gegner in der Gruppenphase erwartet den Hauptstadtclub Saint-Raphael Var Handball. „Das ist die Wiederaufnahme des Duells mit dem Dauerrivalen aus Frankreich“, gibt sich Bob Hanning wenig überrascht. Dieses Aufeinandertreffen sah man in den letzten Jahren im EHF-Cup häufiger als jedes andere. In der letzten Saison traf man zunächst in der Gruppenphase aufeinander, um anschließend im Finale den Titel unter sich auszumachen.

Anfang Februar startet die Gruppenphase für die Füchse Berlin. In der attraktiven Gruppe A ist das Ziel der Füchse das Viertelfinale zu erreichen, um auch diese Saison ein Wort um die Titelvergabe mitreden zu können.

Quelle: Füchse Berlin Handball

BR Volleys intensivieren Talentsichtung

Mit der Entwicklung der BR Volleys zu einem europäischen Spitzenklub wurden parallel immer wieder Konzepte zur Talentgewinnung in Berlin realisiert und sukzessive verbessert. Gegenwärtig wird gemeinsam mit Berliner Vereinen an einem Nachwuchskonzept gearbeitet, dass in einer Zwischenebene den Aufbau sogenannter Talente-Nester vorsieht. Dafür sollen nun Untersuchungen genutzt werden, die im Rahmen von BERLIN HAT TALENT stattfinden. In diesem Projekt wurden im Schuljahr 2017/18 mehr als 7.000 Berliner Drittklässler bezüglich ihrer motorischen Begabung mit Hilfe des Deutschen-Motorik-Tests untersucht. Initiatoren des Projektes sind der Landessportbund Berlin und der Berliner Senat, die wissenschaftliche Begleitung realisiert die Deutsche Hochschule für Gesundheit und Sport (DHGS). Die implizierten Analyseverfahren des Projektes bieten Möglichkeiten, zuverlässig diejenigen Schülerinnen und Schüler zu erkennen, die entweder motorisch sehr begabt sind oder deutliche motorische Defizite aufweisen. Für beide Gruppen werden gleichermaßen individualisierte Förderungen realisiert.

Mit einem Modellversuch im Sommer dieses Jahres wurden in Zusammenarbeit mit den BR Volleys zwei Zielstellungen bearbeitet:

1) Strategische Weiterentwicklung eines Talente-Nests
(z. B. in Charlottenburg-Wilmersdorf):
Im Rahmen von BERLIN HAT TALENT wurden in 2018 insgesamt auch 1.069 Drittklässler von 18 Schulen dieses Bezirks bezüglich ihrer Fitness untersucht und die Besten entsprechend ihrer motorischen Begabung in eine valide Rangfolge gebracht. Dadurch entsteht ein sehr konkretes Bild der Verteilung motorisch begabter Drittklässler über die verschiedenen Schulen des Stadtbezirks: So gehören etwa 200 Drittklässler dieses Bezirks  zu den Besten der mehr als 7.000 insgesamt in Berlin untersuchten Drittklässlern, etwa die Hälfte davon besucht eine von fünf Schulen des Stadtbezirks. Das ermöglicht einerseits eine hohe Treffsicherheit der Talentsichtung und zeigt die strategischen Eckpunkte zum künftigen Vorgehen in diesem Bezirk auf.

2) Lokale Optimierung des Talente-Nests (z. B. in Lichtenberg):
Analog zu Charlottenburg-Wilmersdorf wurde 2018 eine Verteilung motorisch begabter Drittklässler in Lichtenberg ermittelt. Dort ist der Trainingsstandort des BV Vorwärts, einem Kooperationspartner der BR Volleys. Aus der Verteilung wurde nun ersichtlich, dass in den sechs Schulen, mit denen dieses Talente-Nest zusammenarbeitet, 83 der motorisch begabtesten Berliner Drittklässler unterrichtet werden. Gleichzeitig wurde aber auch erkennbar, dass sich in den Schulen in unmittelbarer Nachbarschaft weitere 125 (!) der motorisch begabtesten Berliner Drittklässler befinden. Dieses Talente-Nest könnte also künftig aus einem weit höherem Potential motorisch Begabter „schöpfen“ als bisher.

„Durch die Zusammenarbeit mit BERLIN HAT TALENT“,  betont der Sprecher der Berliner Profisportvereine, Kaweh Niroomand, „sind beachtenswerte Verbesserungen in der Talentsichtung für Volleyball – und darüber hinaus ganz generell  für den Berliner Sport – möglich. Insbesondere müssen nun aber Konzepte des aufeinander abgestimmten Vorgehens zwischen Sportverbänden und Schulen entwickelt  und die Herausforderungen der strengen Datenschutzbestimmungen erfüllt werden“.  Prof. Dr. Jochen Zinner, Vorsitzender des Akademischen Senats der DHGS unterstreicht: „Unser Modellversuch ist eine starke Ermutigung, Bewegung und Sport in der Sport- und Gesundheitsstadt Berlin noch breiter zu verankern und in diesem Rahmen dann künftig auch sportliche Begabungen umfassender und gezielter zu finden und zu fördern. Das Berliner Vorgehen wird bereits bundesweit aufmerksam verfolgt.“
Christof Bernier

Spandau und Hannover vor dem zweiten Saison-Duell

Deutsche Wasserball-Liga (DWL) 5. Spieltag: Jahrelang war der ASC Duisburg der Stammpartner der Wasserfreunde Spandau 04 in den Finals um die Deutsche Meisterschaft. 2013 konnten die Westdeutschen sogar den Titel gewinnen. Anschließend holten die Hauptstädter sich bis 2017 viermal in Folge die Meisterschaften (Nummer 34, 35, 36 und 37). 2017 kosteten die 3:1 Siege im Best-of-Five-Finale gegen Waspo 98 Hannover das Berliner Team allerdings einige Mühe. Waspo war auch in den 90ern und zu Anfang dieses Jahrtausends der Rivale der Spandauer gewesen.

In der Saison 2017/18 trug Hannovers massive personelle Aufrüstung mit Stars vom Balkan und Topakteuren der nationalen Konkurrenz Früchte. Die Niedersachsen gewannen – jeweils gegen Spandau – den Supercup (9:8), den Pokal (12:8) und mit 3:2 Siegen auch die Meisterschaft. Nimmt man die beiden vergangenen Spieljahre zusammen, ergibt sich eine Bilanz von 9:7 Erfolgen für Waspo in den gespielten Partien aller Wettbewerbe.

In der aktuellen Saison konnte Waspo bereits wieder einen Erfolg erzielen: Im Supercup am 10. November in Hannover besiegten die Hannoveraner die Wasserfreunde mit 11:8. Die nächste Begegnung beider Teams folgt bereits am kommenden Samstag in der Schwimmhalle Schöneberg. Dann empfängt der DWL-Spitzenreiter Spandau (10:0 Punkte, dank einer mehr ausgetragenen Partie) Waspo (8:0) im eigenen Becken.

„Unser Team muss seine eigene Leistungsbereitschaft aktivieren und die Herausforderungen eines Spiels gegen das stark besetzte Top-Team annehmen, um so das eigene Leistungsniveau zu steigern“, sagt Trainer Petar Kovacevic vor der Partie, an der der verletzte Kapitän Marko Stamm nicht teilnehmen wird. Dieses Spiel werde mental sehr wichtig für die restlichen Partien des Jahres sein. In der Champions League werden die Wasserfreunde in Heimpartien noch auf die Ungarn aus Szolnok (5.12.) und die Kroaten von Jadran Split (19.12.) sowie national im Pokal-Achtelfinale auf Esslingen (Heimspiel am 8.12.) und in der Liga auf Duisburg 98 (Auswärts am 15.12.18) treffen.

Für dieses Programm ist das Spiel gegen Waspo so etwas wie der Türöffner. „Wir wollen mit Energie und Zuversicht in die Weihnachtsferien gehen“, gibt Kovacevic vor. Insbesondere was das Verhältnis zu Waspo 98 Hannover angeht. Bis zu elfmal kann es das Duell zwischen den beiden deutschen Topvereinen in dieser Saison geben. Und sogar noch öfter, sollte Spandau wie im Vorjahr das Final 8 der Champions League, das im Frühjahr 2019 an der Leine stattfinden wird, erreichen.

Wasserfreunde Spandau 04 – Waspo 98 Hannover
01. Dezember 2018, Spielbeginn: 16:00 Uhr,
Spielort: Sport- und Lehrschwimmhalle Schöneberg, Sachsendamm 11, 10829 Berlin

Peter Röhle

BR Volleys werden Partner der Berliner Stadtmission

„Berlin ist ein Moloch der Obdachlosigkeit“ – Dieter Puhl nahm in seinem im Frühjahr erschienenen Buch „Glück und Leid am Bahnhof Zoo“ kein Blatt vor den Mund. Und gerade deshalb ist die Arbeit des Leiters der Bahnhofsmission und seiner vielen Mitstreiter für die Hauptstadt von immenser Bedeutung. Genau dieses Engagement werden die Berlin Recycling Volleys mit ihrer Tatkraft und der Strahlkraft des Sports ab sofort aktiv unterstützen.

„Der Sport besitzt eine Vorbildfunktion und genau deshalb muss sich der Sport gesellschaftlich engagieren und soziale Verantwortung übernehmen. Gerade in dieser Zeit einer verstärkt polarisierenden Gesellschaft ist es sehr wichtig, dass Sportler und Vereine ihre Werte in der Öffentlichkeit aktiv vertreten. Dazu gehören Respekt, Gleichberechtigung und eben auch die Unterstützung von sozial Schwachen“, erklärt BR Volleys Geschäftsführer Kaweh Niroomand die Beweggründe der Hilfe für die Berliner Stadtmission und führt fort: „Obdachlosigkeit ist ein Thema, das sich in der Stadt zunehmend zu einer Herausforderung entwickelt hat. Diejenigen, die dringend Hilfe benötigen, haben oftmals keine starke Lobby. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, gerade diese Gruppe zu unterstützen.“

Das konkrete Engagement des Deutschen Volleyball-Meisters erklärt Niroomand wie folgt: „Wir wollen der Stadtmission mit unserem breiten Netzwerk zur Seite stehen und weitere Unterstützer für dieses wichtige Projekt innerhalb der Stadt sensibilisieren, damit der Stadtmission auch finanziell geholfen wird. Außerdem werden Spieler, Trainer und Mitarbeiter der Geschäftsstelle unmittelbar vor Ort in der Bahnhofsmission am Zoologischen Garten mitanpacken.“ So geschehen am gestrigen Mittwoch (27. November), als Cheftrainer Cedric Enard, Georg Klein, Egor Bogachev, Adam White und Nicolas Le Goff Mahlzeiten ausgaben und mit den Hilfsbedürftigen über ihre kleinen und großen Hürden des alltäglichen Lebens ins Gespräch kamen.

Dieter Puhl, Leiter der Bahnhofsmission am Zoo, ist dankbar ob dieser neuen Partnerschaft: „Der Sport und die Berlin Recycling Volleys sind für uns ein Medium, um in der Mitte der Gesellschaft anzukommen. Viele Obdachlose kommen eben aus genau dieser Mitte und sind aus vielerlei Gründen in die Armut abgerutscht. Bei uns herrscht eine ungemeine Vorfreude auf die zukünftige Kooperation.“ Schätzungen zufolge leben in Berlin ca. 8.000 Menschen aus mehr als 80 Nationen auf den Straßen der Hauptstadt. Auch darin sieht Puhl Verknüpfungspunkte: „Obdachlosigkeit ist ähnlich international wie das BR Volleys Team. Umso mehr hoffe ich, dass jeder einzelne Helfer in seinem Umfeld ein positiver Multiplikator wird.“

In der Saison 18/19 will Berlins Volleyballteam Nr. 1 einen Schwerpunkt seiner Vereinsarbeit auf das soziale Engagement setzen. Dass ein Hauptaugenmerk dabei auf der Obdachlosenhilfe liegt, weiß Puhl zu schätzen: „Es gibt eine Fülle an Möglichkeiten, sich sozial zu engagieren, und alle sind für die Gesellschaft wichtig. Ich weiß, dass unser Thema gewiss kein leichtes ist, und gerade deshalb freut mich, die Bereitschaft zu helfen.“

Den 61-Jährigen, der seit neun Jahren die Bahnhofsmission am Zoo leitet, hat auch das „Volleyballfieber“ spürbar gepackt: „Ich war in der letzten Saison gegen Kazan in der Arena. Das gesamte Vereinsumfeld war durch und durch freundlich und charmant. Dazu die Fairness des Sports – das alles hat mich fasziniert und begeistert. Das Engagement der BR Volleys kann uns Türen öffnen und deshalb wird für uns und mich ein kleiner Traum wahr.“

Christof Bernier

Deutlicher Sieg und eine wüste Prügelei

Nach dem Auswärtssieg am vergangenen Sonntag gegen Ingolstadt ließen sich die Eisbären nicht lumpen und legten nur zwei Tage später den nächsten Dreier nach. Mit einer 0:4 Niederlage wurden die Straubing Tigers wieder nach Hause geschickt. Den Torreigen eröffnete in der 11. Minute Jonas Müller und eine knappe Minute später erhöhte Brendan Ranford auf 2:0, beide Tore wurde ohne zuschauende Spieler auf der Strafbank erzielt. Ranford fand gefallen am Toreschießen und netzte in der 23. Minute erneut ein. Der Treffer wurde von Martin Buchwieser vorbereitet, der einen Bauerntrick antäuschte, dann den Puck zu Ranford passte und der das halbe offene Tor vor sich hatte.

Die Tigers aus Straubing wehrten sich, hatten durchaus ihre Chancen, gaben sogar mehr Schüsse auf das Tor von Kevin Poulin ab, nur war Puck nie über der Linie. Kevin Poulin hatte 29 Saves und insgesamt schossen die Gäste 50 Mal in Richtung Tor der Eisbären. In der 57. Minute Jami MacQueen im Power Play zum 4:0 traf, war der Drops mehr als gelutscht. Im Eishockey passieren die verrücktesten Sachen, aber einen 4:0 Vorsprung in 3 Minuten und 22 Sekunden zu verspielen, so viele Eishockeygötter auf einmal können nicht helfen.

Nach dem Torjubel ging es weiter mit dem obligatorischen Bully vom Mittelkreis. Es standen sich gegenüber Eisbär Colin Smith und Mitchell Heard. Was war bei der Ausführung des Anspiels passiert ? Es entstand eine wüste Prügelei, wie selten im Eishockey zu sehen ist. Eisbär Martin Buchwieser gegen Sena Acolatse, ein ungleicher Kampf, den Acolatse ist fast 9 Kilogramm schwerer. So ging dieser Faustkampf nach Punkten klar an den Straubinger Verteidiger. Ein anderes Pärchen für den Faustkampf bildeten Ranford und Mitchell Heard, involviert waren auf Eisbärenseite Danny Richmond und selbst Torwart Poulin blieb nicht ganz abseits. Es hagelte Strafzeiten, allein 68 Strafminuten der insgesamt 72 für Straubing resultierte aus der Schlägerei. Auf Seiten der Eisbären waren es 28 von insgesamt 34.

Die ausstehende Spielzeit wurde ausschließlich mit den erlaubten Mitteln des Eishockeysports zu Ende gespielt. Zur Pressekonferenz nach dem Spiel erschien für die Eisbären nicht wie sonst üblich der Head-Coach Clement Jodoin, sondern Co. Trainer Gerry Fleming. Eine entsprechende Nachfrage ergab, dass Jodoin sich über das Ende des Spiels sehr erregt hatte und lieber nichts sagen wollte, was er eventuell hinterher bereuen könnte. Straubings Trainer
Tom Pokel sagte in seinem Statement nichts zu dem unrühmlichen Ende. Dafür wurde Fleming dazu sehr deutlich. „Es hat wenig Klasse bewiesen, wie sie am Ende aufgestellt waren. Zwei „taft guys“ in dieser Situation auf das Eis zu schicken war so nicht notwendig. Eigentlich bereitet man sich, angesichts der nicht der abwendbaren Niederlage auf das nächste Spiel vor.“ So eine Situation hat Fleming selten erlebt. Direkt auf die Vorwürfe angesprochen erwiderte Pokel, dass er das anders sieht. Es eskalierte am Bullypunkt und wären die beiden Center unter sich geblieben wäre nicht soviel passiert. Es war schon auffällig, dass bei den Straubingern mit Acolatse und Heard zwei Spieler auf dem Eis standen, die in der bisherigen DEL Saison im Durchschnitt bei drei Strafminuten pro Spiel liegen, diese Werte erreichen die beteiligten Buchwieser und Ranford nicht.

Es waren nur 7.610 Zuschauer am Dienstagabend der Halle. Die hatten jedenfalls ein Spiel mit hohem Unterhaltungswert gesehen und dem Sieg für Ihre Mannschaft.
Hans-Peter Becker

DEL Saison 2018/19
22.Spieltag 27.11.2018 19:30 MB-Arena Berlin
EHC Eisbären Berlin – Straubing Tigers 4:0 (2:0/1:0/1:0)
Zuschauer: 7.610

Torfolge:
1:0 11. Min. Jonas Müller (Marcel Noebels) EQ
2:0 12. Min. Brendan Ranford (Colin Smith, Florian Busch) EQ
3:0 23. Min. Brendan Ranford (Martin Buchwieser, Florian Kettemer) EQ
4:0 57. Min. Jamison MacQueen (Sean Backman, Marcel Noebels) PP1

Strafminuten:
Eisbären 36
Straubing 72

Der Berliner SC bald neuer Tabellenführer ?

Christian Zschiedrich kommentiert. Foto: Hans-Peter Becker

Was bedeuten diese Ergebnisse des 15. Spieltages in der Berlin-Liga ?

TSV Rudow – SD Croatia 0:0
Füchse Berlin – Eintracht Mahlsdorf 1:1
TuS Makkabi – Frohnauer SC 0:1
Stern 1900 – Berliner SC 0:1
Berolina Stralau – SC Charlottenburg 0:2
Türkiyemspor – Spandauer Kickers 4:3
BFC Preussen – Berlin Türkspor 2:4
Sparta Lichtenberg – SV Empor 5:3
BSV Al-Dersimspor – SV Tasmania 0:4

Es geht ausgesprochen spannend zu, im Tabellenkeller vielleicht sogar spannender, weil aus der Berlin-Liga drei Vereine absteigen müssen.

Mögliche Meisterehren für Sparta Lichtenberg, aktuell mit 35 Punkten nach 15 Spielen, den Berliner SC mit 33, SV Tasmania mit 30 und mit dabei, Stern 1900 mit 28 Punkten. Eintracht Mahlsdorf mit 26 Punkten und großen Aufstiegsambitionen, trennte sich von Trainer Christian Gehrke. Thorsten  Boer, kein Unbekannter, sprang vorerst als Interimscoach ein.
Die Füchse wollen – etwas abgeschlagen – mit aller Macht den Abstieg verhindern. Gegen Mahlsdorf reichte es nur zu einem Punkt. Die drei Abstiegsplätze belegen momentan Füchse (18.) mit 7 Punkten, der SC Charlottenburg (17.) mit 12 und der BFC Preussen mit der gleichen Punktzahl. Sie halten Anschluss zu Aufsteiger Berolina Stralau, Al-Dersimspor und den Spandauer Kickers, beide kommen auf 14 Punkte. Mal sehen, wen es am Ende erwischt.

Nicht nur in Mahlsdorf regiert an der Seitenlinie jetzt ein neuer Trainer. Bei den Füchsen gab es einen Trainer-Wechsel und beim ebenfalls stark abstiegsgefährdeten SCC wurde nun der Trainer gewchsel – Jörg Riedel feierte mit dem 2:0 über Berolina Stralau einen Einstand nach Maß.

Am nächsten Spieltag kommt es am Sonntag, 02.12. ab 13:00 zum Spitzentreffen Erster gegen Zweiter. Im Falle eines Sieges im eigenen Stadion könnte der Berliner SC Sparta Lichtenberg als Tabellenführer ablösen.

Christian Zschiedrich