BR Volleys intensivieren Talentsichtung

Mit der Entwicklung der BR Volleys zu einem europäischen Spitzenklub wurden parallel immer wieder Konzepte zur Talentgewinnung in Berlin realisiert und sukzessive verbessert. Gegenwärtig wird gemeinsam mit Berliner Vereinen an einem Nachwuchskonzept gearbeitet, dass in einer Zwischenebene den Aufbau sogenannter Talente-Nester vorsieht. Dafür sollen nun Untersuchungen genutzt werden, die im Rahmen von BERLIN HAT TALENT stattfinden. In diesem Projekt wurden im Schuljahr 2017/18 mehr als 7.000 Berliner Drittklässler bezüglich ihrer motorischen Begabung mit Hilfe des Deutschen-Motorik-Tests untersucht. Initiatoren des Projektes sind der Landessportbund Berlin und der Berliner Senat, die wissenschaftliche Begleitung realisiert die Deutsche Hochschule für Gesundheit und Sport (DHGS). Die implizierten Analyseverfahren des Projektes bieten Möglichkeiten, zuverlässig diejenigen Schülerinnen und Schüler zu erkennen, die entweder motorisch sehr begabt sind oder deutliche motorische Defizite aufweisen. Für beide Gruppen werden gleichermaßen individualisierte Förderungen realisiert.

Mit einem Modellversuch im Sommer dieses Jahres wurden in Zusammenarbeit mit den BR Volleys zwei Zielstellungen bearbeitet:

1) Strategische Weiterentwicklung eines Talente-Nests
(z. B. in Charlottenburg-Wilmersdorf):
Im Rahmen von BERLIN HAT TALENT wurden in 2018 insgesamt auch 1.069 Drittklässler von 18 Schulen dieses Bezirks bezüglich ihrer Fitness untersucht und die Besten entsprechend ihrer motorischen Begabung in eine valide Rangfolge gebracht. Dadurch entsteht ein sehr konkretes Bild der Verteilung motorisch begabter Drittklässler über die verschiedenen Schulen des Stadtbezirks: So gehören etwa 200 Drittklässler dieses Bezirks  zu den Besten der mehr als 7.000 insgesamt in Berlin untersuchten Drittklässlern, etwa die Hälfte davon besucht eine von fünf Schulen des Stadtbezirks. Das ermöglicht einerseits eine hohe Treffsicherheit der Talentsichtung und zeigt die strategischen Eckpunkte zum künftigen Vorgehen in diesem Bezirk auf.

2) Lokale Optimierung des Talente-Nests (z. B. in Lichtenberg):
Analog zu Charlottenburg-Wilmersdorf wurde 2018 eine Verteilung motorisch begabter Drittklässler in Lichtenberg ermittelt. Dort ist der Trainingsstandort des BV Vorwärts, einem Kooperationspartner der BR Volleys. Aus der Verteilung wurde nun ersichtlich, dass in den sechs Schulen, mit denen dieses Talente-Nest zusammenarbeitet, 83 der motorisch begabtesten Berliner Drittklässler unterrichtet werden. Gleichzeitig wurde aber auch erkennbar, dass sich in den Schulen in unmittelbarer Nachbarschaft weitere 125 (!) der motorisch begabtesten Berliner Drittklässler befinden. Dieses Talente-Nest könnte also künftig aus einem weit höherem Potential motorisch Begabter „schöpfen“ als bisher.

„Durch die Zusammenarbeit mit BERLIN HAT TALENT“,  betont der Sprecher der Berliner Profisportvereine, Kaweh Niroomand, „sind beachtenswerte Verbesserungen in der Talentsichtung für Volleyball – und darüber hinaus ganz generell  für den Berliner Sport – möglich. Insbesondere müssen nun aber Konzepte des aufeinander abgestimmten Vorgehens zwischen Sportverbänden und Schulen entwickelt  und die Herausforderungen der strengen Datenschutzbestimmungen erfüllt werden“.  Prof. Dr. Jochen Zinner, Vorsitzender des Akademischen Senats der DHGS unterstreicht: „Unser Modellversuch ist eine starke Ermutigung, Bewegung und Sport in der Sport- und Gesundheitsstadt Berlin noch breiter zu verankern und in diesem Rahmen dann künftig auch sportliche Begabungen umfassender und gezielter zu finden und zu fördern. Das Berliner Vorgehen wird bereits bundesweit aufmerksam verfolgt.“
Christof Bernier

Veröffentlicht von

Christian Zschiedrich

Er kann von sich mit Fug und Recht behaupten, immer ein Leben für und durch den Sport geführt zu haben. Er spielte Fußball, nicht mal untalentiert, brachte es dabei zu einigen Ehren, studierte Sport in Leipzig, arbeitete als Sportlehrer und trainierte Fußballmannschaften. Zwischendurch erwarb er beim DFB seine Trainerlizenz. Nach und nach entdeckte er dabei sein Herz für den Sportjournalismus, schrieb Artikel für verschiedene Zeitungen und hob in Berlin eine eigene Sportsendung im Lokal-TV aus der Taufe. Über 2.000 Sendungen wurden unter seiner Leitung produziert. An`s Aufhören verschwendet er keinen Gedanken, schließlich bietet das Internet viele neue Möglichkeiten.

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