Für den 1. FC Union beginnt am Donnerstag, 31. Januar das neue Fußballjahr. In der laufenden Spielzeit sind noch 16 Spiele zu absolvieren. „Nach der Pause braucht es so eins, zwei, drei bis vier Spiele um zu wissen, wo die Mannschaft steht und das geht allen so:“ Dieser Äußerung von Urs Fischer auf der Pressekonferenz vor dem Spiel ist nicht zu widersprechen. Leider sind die ersten beiden Spiele nach der kurzen Weihnachtspause gleich richtungsweisend für den weiteren Saisonverlauf. Erst kommt der 1. FC Köln und anschließend, nur vier Tage später, wartet der FC St. Pauli auf die Eisernen. Beide stehen in der Tabelle vor den Eisernen.
Das Transferfenster ist geöffnet und es hat Veränderungen im Kader gegeben. Der 1. FC Köln hat sich im Angriff mit dem österreichischen Nationalspieler Florian Kainz, bisher in den Diensten von Werder Bremen und im Mittelfeld mit Johannes Geis vom FC Schalke verstärkt. Um die erneute Verpflichtung von Anthony Modeste findet gerade ein juristisches Tauziehen statt. Er wird bis zum Donnerstag wohl keine Spielgenehmigung für die Geisböcke erhalten.
In dem Duell trifft die bisher stärkste Offensive (47 Tore) auf die beste Verteidigung (15 Gegentore). Beide Trainer haben keine größeren Verletzungssorgen. Bei den Kölnern müssen Jonas Hector (Gelbsperre), Louis Schaub,Marco Höger und kurzfristig Salih Özcan ersetzt werden. Angesichts der Kadertiefe sollte das kein großes Problem darstellen.
Urs Fischer kann fast aus den vollen schöpfen. Fragezeichen stehen noch hinter den Personalien Joshua Mees und Nicolai Rapp. Bei Mees könnte es klappen, während Rapp wohl sein erstes Pflichtspiel für die Eisernen verpassen wird. Gespannt darf man sein, ob es für Neuzugang Carlos Mane bereits für die Startelf reicht. Im letzten Test gegen Basel, vor knapp vier Tagen, stand er bereits für 30 Minuten auf dem Platz. Die Tatsache, dass ein Spieler dieser Qualität geholt wurde, zunächst auf Leihbasis, zeigt, die Eisernen wollen Platz drei und ernsthaft um den Aufstieg mitspielen. Mane, der am liebsten auf der rechten Außenbahn spielt, ist für Zweitligaverhältnisse ein sogenannter „Unterschiedsspieler“. Das berühmte Quäntchen mehr, das vielleicht fehlen könnte und in der Vergangenheit öfter gefehlt hat. Der Trainer ist sehr angetan: „Er ist topfit, spielbereit. Das haben wir jetzt auch in den einzelnen Trainings gesehen.“ Ausdrücklicher Dank geht seinerseits an Oliver Ruhnert, dass ihm diese Verpflichtung gelungen ist.
Urs Fischer lässt gern mit einer zentralen Spitze spielen, so ist der aktuelle Kader der Eisernen inzwischen auf ein 4-3-3 oder 4-2-3-1 ausgerichtet. Egal mit welcher Taktik, die Eisernen sind auch die Könige des Unentschieden in dieser Saison. Insgesamt endeten 10 Spiele für die Fischer Elf mit einer Punkteteilung. Das dürfte für die kommenden Aufgaben zu wenig sein. „Wir müssen den Mut haben, auch was zu zeigen“, diesen Worten des sympathischen Schweizers ist nichts hinzuzufügen.
Das Spiel am Donnerstagabend, Anpfiff 20:30 Uhr ist ausverkauft. Sollten die Eisernen das Spiel siegreich gestalten können dürfte die Phantasie vieler Fans beflügelt werden.
Hans-Peter Becker