Eisbärensieg am Mittwochabend

Die Eisbären besiegten am Mittwochabend in der vorgezogenen Partie des 46. Spieltages die Krefeld Pinguine mit 3:1. Eisbären Trainer Uwe Krupp musste dabei auf eine ganze von Spielern verzichten. So fehlten Danny Richmond, Frank Hördler, André Rankel (alle Unterkörper), Petri Vehanen (Oberkörper), Florian Busch (Schädelprellung), sowie Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Maximilian Adam (U20-WM). Nur drei komplette Reihen, lediglich Sven Ziegler und Thomas Oppenheimer konnten für eine Verschnaufpause sorgen. Gäste Rick Auddono hatte zwei Spieler mehr im Kader.

Verhaltener Beginn bei den Eisbären und Krefeld passten sich dieser Spielweise an. Das Spiel begann um 19:30 Uhr, kurz vor 20:00 waren die ersten effektiven 20 Spielminuten absolviert. Es war eher langweilig. Zunächst setzte sich diese Gangart im Mittelabschnitt fort. Die Krefelder sind eine Mannschaft, die nicht viele Chancen benötigen. In der 28. Minute nutzten sie ein Mißverständnis in der Eisbärenverteidigung und gingen durch Daniel Pietta in Führung. es war der berühmte Treffer aus dem Nichts. Dieses Tor tat dem Spiel gut. Die Eisbären drückten auf den Ausgleich und er gelang 8 Sekunden vor dem Ende des 2. Drittel durch Nick Petersen.

Im Schlussabschnitt machten die Eisbären alles klar. James Sheppard traf in der 49. Minute nach Vorarbeit von Petersen zum 2:1. Marcel Noebels legte in eine empty net Situation in der Schlussminute zum 3:1 Endstand nach. Es war ein hartes Stück Arbeit für Eisbären, zumal auf Grund des reduzierten Kaders Doppelschichten auf dem Eis geschoben werden musste.

Es gibt keine Atempause für die Eisbären, bereits am Freitag geht es weiter. Zu Gast sind dann die Kölner Haie mit ihrem neuen Peter Draisaitl. Die Eisbären bleiben Tabellenführer.

Hans-Peter Becker

Ein großer Tag für die Füchse

Nach einem packenden Handball-Spiel sind die Füchse Berlin am Sonntag als Sieger vom Parkett gegangen. 8.885 Fans in der fast ausverkauften Max-Schmeling-Halle sahen einen 32:29 (15:17) Heimsieg der Füchse. Damit sind die Hauptstädter vorerst wieder Tabellenführer der DKB Handball-Bundesliga. Emotionsgeladener kann ein Spitzenspiel eigentlich gar nicht sein. Die Füchse und Melsungen lieferten sich, fast schon traditionell, ein packendes und umkämpftes Match. Die Füchse gingen personell arg gebeutelt in das Topspiel. Hans Lindberg nahm angeschlagen auf der Bank platz, Jakov Gojun stand wegen Rippenproblemen gar nicht erst auf dem Spielberichtsbogen. Zudem gingen die Torhüter Petr Stochl und Silvio Heinevetter angeschlagen ins Match. Unter der Woche konnten die beiden Keeper wegen Blockaden im Rückenbereich nur bedingt trainieren. Trainer Velimir Petkovic: „Wir haben sieben Tage lang im Training gekämpft. Es haben immer wieder wichtige Spieler gefehlt. Ich bin erleichtert und glücklich, dass wir gewonnen haben.“

Bob Hanning Foto: Sportick

Auch Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning war nach dem 13. Ligasieg erleichtert und stolz zugleich: „Das ist ein großer Tag für die Füchse Berlin. In der vergangenen Saison hätten wir so ein Spiel noch verloren.“ Vom Anwurf weg bot das Spiel alles, was das Handball-Herz sich wünscht. Der starke MT-Rückraum trumpfte zunächst immer wieder auf und kam zu einfachen Toren, weswegen die Füchse mit einem 15:17 in die Pause gingen. Nach dem Seitenwechsel kamen die Berliner, angetrieben vom frenetisch feiernden Publikum zurück. Die erste Berliner Führung des Spiels erzielte Neuzugang Stipe Mandalinic (24:23). Folglich wurde es hitzig: Petar Nenadic und Felix Danner sahen beide den Roten Karton.

Nenadic verfolgte die restlichen Minuten stehend im Publikum, inmitten des treuen und lautstarken Heim-Blocks. Hinterher war der Regisseur, der noch in diesem Winter nach Veszprem wechseln wird, glücklich: „Ich bin stolz auf die Mannschaft und den heutigen Sieg!“ Letztlich baute das Petkovic-Team die Führung sogar aus und gewann mit 32:29. Hanning „Mit Verlaub: das war ein geiles Handballspiel.“ Und Petkovic ergänzte: „Viele haben gar nicht dran geglaubt, dass wir in der Lage sind, so ein Spiel zu machen. Ich musste das Team richtig wecken. Ich bin unglaublich stolz.“ Beste Werfer bei den Füchsen war Paul Drux mit acht Treffern. Tobias Reichmann netzte zehn Mal für die MT. Für die Berliner geht es am Donnerstag im Showdown beim amtierenden Meister Rhein-Neckar Löwen weiter.

Im Anschluss der Partie verteilte Hanning, der am Abend zuvor noch zum Berliner Manager des Jahres 2017 gekürt wurde, Sonderlobe. Über Erik Schmidt sagte er: „Das ist der Erik, den wir uns wünschen. Er war ein richtig unangenehmer Kreisläufer und hat stark gespielt. Auch lobte der Geschäftsführer Drago Vukovic. „Mit welcher Bereitschaft er in der Abwehr gespielt hat – das war toll!“ Statistik: Heinevetter, Stochl – Wiede, Elisson (3/1), Vukovic (1), Struck, Mandalinic (3), Nenadic (5), Lindberg, Zachrisson (4), Fäth (6), Schmidt (1), Kopljar (1), Drux (8).

Quelle: Füchse Berlin

Historischer Tag für die Wasserfreunde Spandau 04

Foto: Wasserfreunde Spandau 04

Champions-League Spiel 4: AZC Alphen – Wasserfreunde Spandau 04 5:17 (1:2,2:5,0:5,2:5). Torschützen: M. Cuk 4, L. Gielen 3, N. Dedovic, M. Stamm, M. Restovic 2, B. Reibel, T. Negrean, Jüngling, D. Strelezkij je 1.  Seit der Einführung der Preminilary Round in der Champions League war es den Spandauern bisher noch nicht gelungen, in der Gruppenphase drei Spiele hintereinander zu gewinnen. Aktuell belegen die Berliner den 2. Tabellenplatz im Achterfeld ihrer Gruppe. Auch das gab es noch nie! Das Team von Trainer Petar Kovacevic spielte, wie von ihm gefordert, von Beginn an sehr konzentriert, aber ließ dennoch im 1. Viertel viele hochkarätige Chancen aus. Im 2. Spielabschnitt gelang es dann mit 5 Toren Differenz (7:2) in Führung zu gehen. Die Spieler zeigten sich bis zum Ende des Spiels torhungrig. Mateo Cuk (4) und Luuk Gielen (3), der in seinem Heimatland, den Niederlanden, sein Können demonstrieren konnte, erzielten die meisten Tore.

Es heißt nun, sich nicht auf seinen Erfolgen auszuruhen. Die Nationalspieler müssen bereits am Dienstag in einem Weltligaspiel gegen das starke Team aus Russland, um 20:00 Uhr in Dresden, antreten. Spandau reist am nächsten Samstag, den 16.12.2017 zum DWL-Spitzenspiel nach Hannover (Anpfiff um 16:00 Uhr im Stadionbad). Kurz vor Weihnachten möchten sich die Spandauer dann noch selbst ein Weihnachtsgeschenk machen und die nächste internationale Begegnung gewinnen. CL Spiel 5 Wasserfreunde Spandau 04 – ZF Eger (Hun). Spielbeginn: 19:30 Uhr in der Sport- u. Lehrschwimmhalle Schöneberg

Quelle: Peter Röhle

Pal Dardai: „Die Spielkultur war nicht in Ordnung“

Christian Zschiedrich kommentiert. Foto: Sportick

Hertha BSC kommt in Augsburg in der Nachspielzeit zu einem überaus glücklichen und schmeichelhaften 1:1. Der Punkt allerdings ist ja so wichtig. Mit nur 17 Punkte wären die Berliner bereits in der Hinrunde gewaltig in Bedrängnis gekommen. Inzwischen hängen die Trauben in Augsburg hoch. Cajuby trifft (74.) – nach Eckball von Max – wuchtig unter die Querlatte zum 1:0. Augsburg ist, nach anfänglichen Saison-Startschwierigkeiten, gefestigt, lässt aber zu viele Großchancen liegen. So etwas rächt sich oft im Fußball. Die Spielweise seines Hertha-Teams behagt dem Trainer Pal Dardai überhaupt nicht. Es finden zu wenig Aktionen nach vorn statt. Hertha reagiert nur. Die Offensivarbeit wirkt harmlos. Das bemängelte der Coach unmittelbar nach Spielschluss. Der Doppelwechsel – Dardai früh (58.) Esswein für Lecki und Lazaro für Ibisevic – bleibt ohne sichtbare Verbesserung. Der Standard bei 90 + 1 lässt Hertha jubeln. Eine Ecke für Hertha, der Torwart Jarstein ist mit vorne. Einen zunächst abgewehrten zweiten Ball bringt Esswein zurück in den Strafraum, Stark legt per Kopf ab, Kalou, eingewechselt in der 79. Minute für Mittelstädt, trifft von drei Augsburgern umgeben, aus kürzester Distanz zum 1:1. Soviel Dusel hat man nicht immer. Mal schau’ n, was das Gekicke gegen Hannover (13.12.) und in Leipzig (17.12.) im alten Jahr noch  bringt.

Christian Zschiedrich

Erste Heimniederlage der Saison

Im Programmheft zum Spiel war es nachzulesen auf Seite 6: „Im Mai 98 gelang unseren heutigen Gästen hier der letzte Sieg ! Und da liegt´s doch nahe, mit einem positiven Ergebnis doch dafür zu sorgen, das die Sieglosigkeit der Dresdner hier nach dem Spiel bei mehr als 20 Jahren liegt.“ Daraus wurde nichts. Nach dem Spiel feierten die Dresdner überschwenglich ihren Sieg, das er „historisch“ war, musste den aktuellen Profis im Dynamo-Dress größtenteils erklärt werden. So wurde Jannik Müller gefragt, was er im Mai 1998 gemacht hat ? Der fleißige Reporter hatte vergessen ein bisschen nachzurechnen. Müller war damals 4 Jahre alt. Daneben stand Kapitän Lumpi-Lambertz, der war damals 13 Jahre alt und spielte für D-Jugend. Dass das gerade Geschehene historisch sein sollte, war ihm nicht bewußt. Vielmehr freute er sich über sein goldenes Tor. „Eigentlich war die Flanke von Philip Heise schlecht, ich wollte schon meckern, warum der mich nicht direkt anspielt, meilenweit stand ich frei, dann köpft er mir das Ding direkt vor die Brust. Letztes Jahr mache ich hier den Ausgleich und jetzt gelingt mir der Siegtreffer. Aber was anderes, habt ihr gesehen, wie der Jannik den Polter aus dem Spiel genommen hat.“

Auf der anderen Seite war man niedergeschlagen. Der Einstand des neuen Trainers sollte ganz anders verlaufen. Viel verändern konnte Andre Hofschneider noch nicht. Die Mannschaft spielte wie zuletzt gewohnt und das wird nicht reichen. „Es reicht nicht, Ziele zu formulieren, man muss auch bereit sein, körperlich und mental dafür alles zu geben. Köperlich kann ich keinem Spieler einen Vorwurf machen, aber es gab im Spiel immer wieder Momente, wo wir bei Einwürfen und Abstößen zu lange gebraucht haben, den Ball wieder ins Spiel zu bringen.“

Ein leidenschaftliches Derby sieht anders aus. Die Defensive stand im Vordergrund. Es roch nach einem 0:0. In der 71. Minute mißglückte Kapitän Felix Kroos eine Kopfballabwehr. Die Flanke die in den Strafraum segelte sah nicht gefährlich aus, wurde von Kroos erst scharf gemacht. Es war der einzige entscheidende Fehler. „Ich laufe mit Tempo hinten und versuche an den Ball zu kommen, das Ding geht auf meine Kappe. – Über den Trainerwechsel brauchen wir nicht weiter zu reden, im Fußball interessiert es keinen mehr was gestern war.“ Mit einem Sieg wollten die Eisernen mehr Ruhe in den Verein bringen. Das ist zunächst mißlungen, eher im Gegenteil, die ambitionierten Zielen bleiben und der Druck steigt. Mit dem Spiel gegen Ingolstadt beginnt am kommenden Freitag bereits die Rückrunde, bevor es in die Weihnachtspause geht.

Hans-Peter Becker

Erneut große Irritationen mit dem Videobeweis

Chefredakteur Christian Zschiedrich. Foto Sportick

Also Freude macht mir und vielen Fußball-Fans der Schiri-Assistent in Köln bei den Spielen nicht. Er sorgt entgegen aller Ankündigungen für Unbehagen und in Leipzig und Gladbach für eine falsche Auslegung des Spielgeschehens. In Gladbach wurde das mögliche 2:0 und ein Elfmeter zurückgepfiffen, weil ein Zweikampf nach dem Betrachten der Videobilder als Foulspiel hätte geahndet werden müssen. Schiedsrichter Sascha Stegemann erkannte den Zweikampf zwischen Wendt und Oczipka als unstrittig „weiterspielen“ an und daraus entwickelte sich dann eine neue Spielsituation. Nach feiner Kombination über Raffael landete der Ball bei Grifo, der donnerte die Kugel aus kürzester Entfernung an die Latte, den Abpraller schoss Stindl zum 2:0 für Gladbach ein. Bis dahin war alles legal, kein Abseits, ein völlig regulärer Treffer. Doch er zählte nicht. Beim gepfiffenen Strafstoß hatte der Referee in der Tat gute Sicht auf den Zweikampf, gab ein entsprechendes Handzeichen zum Weiterspielen. Selbst wenn der Video-Assistent in Köln das an Hand der Fernsehbilder anders wahrgenommen hat, so war es höchstens eine interpretationsfähige „Fifty-Fifty-Entscheidung“ und kein Fehler des Unparteiischen. Stegemann hatte es auf dem Feld richtig wahrgenommen, Oczipka hatte den Zweikampf gesucht, mit den Arm gedrückt und sein späteres  Fallen geschickt erzwungen. Stegemann war nicht darauf reingefallen, wohl aber der Assistent in Köln.

Das geht aus meiner Sicht gar nicht und ist nach einer Äußerung von Gladbachs Trainer Dieter Hecking „bedenklich“, eine bewertete und abgeschlossene Zweikampfsituation heranzuziehen, um ein Tor abzuerkennen. Nach wieviel Sekunden ist das überhaupt machbar? Geht das noch Spielschluss? Peter Gagelmann, in schwierigen, strittigen Fällen „objektiver Experte“ überraschte die Sky-Zuschauer mit der Aussage, dass Situationen drum herum  und auch zuvor bei einem Tor zu bewerten seien. Ich hatte das Gefühl, er wollte den Video-Assistenten in Köln nur in Schutz nehmen, so wie er es in anderen zweifelhaften Situationen meiner Meinung nach oft versucht hat. In welcher Art hat Peter Gagelmann früher selbst Bundesliga-Spiele geleitet und wie oft lag er falsch ? Eine Berliner Boulevard-Zeitung titelte mal, „Schiedsrichter Gaga“. Der regelkundige, objektive Betrachter gehört eben nach wie vor zur Gilde der Schiedsrichter. Die anderen Sky-Experten, Ex-Profis mit viel Spielerfahrung trauen sich die Schwachpunkte aufzudecken. Da lasst uns lieber mal über eine falsche Entscheidung diskutieren.

Christian Zschiedrich

Sport bewegt und bildet

Frank Toebs berichtet. Foto: Sportick

Bewegte Kindheit- Für mehr Selbstbewusstsein. In Stuttgart soll jedes 4. Kind bei typischen Tests nicht hüpfen können. Soweit kann es kommen, wenn die Bewegung fehlt. Nur „daddeln“ mit dem Smartphone ist nämlich keine differenzierte Bewegung, daher auch nicht nützlich für „höheres Denken“. Professor Manfred Spitzer, Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik in Ulm, ließ das Publikum bei seinem anschaulichen Vortrag „Sport und Gehirn- Was weiß die Neurowissenschaft“ staunen. „Höheres Denken hat immer mit Bewegung zu tun, denn diese sorgt für mehr Nervenzellen“, sagte er. Erforscht sei das schon recht lange. Nur wolle man es nicht überall hören.
Die Kompetenz in der Nutzung der Neuen Medien soll eher schon von Kindesbeinen an geschult werden, so fordern es manche Politiker. Der Nutzen der Bewegung wird dabei leicht vergessen.  Entscheidungsträger haben oft den offensichtlichen Zusammenhang noch nicht erkannt oder wollen ihn nicht sehen. „Fragen Sie ´mal bei Mac Donald´s, was die für das beste Essen halten“, merkte er an. Was dann die Antwort sei, könne sich jeder selbst denken.

Spitzer ist andererseits auch kein großer Freund von seiner Meinung nach unangemessenen Anstrengungen wie dem Marathonlauf. 2-3 Mal in der Woche den Kreislauf für eine halbe Stunde in Schwung bringen, das hält er für angebracht. Die besten Rahmenbedingungen in der Schule seien für ihn dann gegeben, wenn Sport, Tun mit den Händen, Musik und Theaterwissenschaften einen höheren Stellenwert- wenn nicht den höchsten- bekämen. „Auch die Förderung sprachlicher Kompetenz könne der Sport bewirken“, sagte Professorin Renate Zimmer in ihrem Beitrag über Bewegung, Spiel und Sport.

Die Erziehungs- und Sportwissenschaftlerin von der Universität Osnabrück wusste das Auditorium
durch ihren lebendigen Vortrag ebenso zu faszinieren wie ihr Vorredner.
Statt einen Ball nur abgebildet zu sehen und zu benennen, könne man ihn real als Zugang zum Kind und der Sprache einsetzen. So könnten auch die Bedeutungs-und Verständnisebene
gestärkt werden. Gut veranschaulichte sie, dass man es aussprechen kann, wenn der Ball rollt, geworfen und geprellt wird. All das solle auch unbedingt in den Planungen der Ämter so bezeichnet werden, meinte Zimmer. Leider hat Berlin aber zur Zeit das Wort Bewegung gar nicht mehr im Bildungsplan. Das war schon einmal anders. Wie hieß es aber zum Ende der Veranstaltung bei einer Talkrunde? Es müsse nicht nur „Es lebe der Sport“ heißen, sondern die Meister in der Bewegungslehre, die Sportlehrerinnen und  Sportlehrer, müssten einmal ein Jahr lang geehrt werden, so wünschte es sich ein Teilnehmer.

Frank Toebs

Füchse-Profis besuchen Kinderklinik im Friedrichshain

Silvio Heinevetter, Petr Stochl und Steffen Fäth statteten der Kinderstation einen Besuch ab. (Foto: Werner Popp)

Tolle Weihnachtsaktion mit Vivantes: Die Füchse Berlin waren am Donnerstag zu Gast im Vivantes Klinikum im Friedrichshain und statteten der Kinderstation einen Besuch ab. Große Freude gab es bei den rund 20 Kids als Silvio Heinevetter, Petr Stochl und Steffen Fäth Geschenke verteilten. Auf diesen Besuch hatten sich die Füchse-Profis lange gefreut. „Es gibt nichts Schöneres, als in glückliche Kinderaugen zu blicken“, sagt Füchse-Torwart und zweifacher Familienvater Petr Stochl. Zusammen mit Steffen Fäth (ebenfalls Vater zweier Kinder) und Silvio Heinevetter schaute der Kapitän der Berliner auf der Kinderstation im Klinikum Friederichshain in der Landsberger Allee vorbei. Als die Handball-Profis den großen Raum betraten, machten die Kinder große Augen. Sofort zeigten sie großes Interesse, ließen sich Wurftechniken erklären und Tipps fürs Leben geben. Fuchsi und Vivo, die beiden Maskottchen der Füchse und von Vivantes, waren ebenfalls dabei und rundeten den tollen Tag für die Kinder im Alter von drei bis neun Jahren ab. Fäth, der zusammen mit Heinevetter und Stochl Geschenke wie unter anderem Freikarten für ein Heimspiel verteilte, sagte: „Es ist ein schönes Gefühl, wenn man Kindern eine Freude machen kann.“

Quelle: Füchse Berlin

ALBA will in der Würzburger „Turnhölle“ bestehen

Nach dem Erreichen der TOP16-Runde im EuroCup richten die Basketballer von ALBA BERLIN ihren Fokus wieder auf die easyCredit BBL, wo am Samstag 9. Dezember, 18 Uhr in Würzburg eine heikle Auswärtsaufgabe auf das Team von Trainer Aito wartet. Die Würzburger haben in dieser Saison schon den Meister Bamberg besiegt und auch Tabellenführer Bayern München die bisher einzige Niederlage beigebracht. Selbstredend ist die nur 3.100 Zuschauer fassende „Turnhölle“ von Würzburg vor dem ALBA-Gastspiel schon seit Wochen ausverkauft. Die Reise nicht mit antreten, wird Albatros Peyton Siva, der nach seiner Gehirnerschütterung zwar auf dem Wege der Besserung ist, aber noch geschont werden soll.

Aito Garcia Reneses (Cheftrainer ALBA BERLIN): „Wir reisen ohne Niels Giffey und Peyton Siva nach Würzburg, was die ohnehin nicht einfache Aufgabe dort noch schwerer macht. Ich sehe uns unter diesen schwierigen Umständen nicht als Favorit. Aber wir werden trotzdem alles versuchen, dort zu gewinnen. Dafür müssen wir nicht nur Robin Benzing, den Topscorer der Liga, im Auge behalten. Wir dürfen auch den anderen Würzburger Spielern nicht so viele offene Dreier geben wie wir das am Dienstag gegen Krasnodar getan haben.“

Joshiko Saibou (Guard ALBA BERLIN, spielte 2015/16 für Würzburg): „Die Atmosphäre in der kleinen Würzburger Halle ist heiß und hitzig. Die Fans sind immer voll mit dabei. Wenn da zwei Dreier in Folge getroffen werden, brennt die Halle sofort, was dem Heimteam viel zusätzliche Energie gibt. Als Auswärtsteam ist es nicht einfach, dort zu spielen. Ich sehe uns aber trotzdem gut aufgestellt. Wenn wir unsere Art von Basketball spielen wie wir es zuletzt gemacht haben, dann werden wir auch dort die Chance haben zu gewinnen.“

Infos zum Gegner

Für ALBA und die anderen Teams in der oberen Tabellenhälfte rückt in den verbleibenden Hinrundenspielen die Pokal-Qualifikation in den Blickpunkt, für die sich nur die sechs besten Teams der Hinrunde qualifizieren. Auch die nach knappen Auswärtsniederlagen in Braunschweig, Göttingen, Bonn und Bayreuth auf den neunten Tabellenplatz zurückgefallenen Würzburger rechnen sich bei nur einem Sieg Rückstand auf die Tabellenplätze fünf und sechs noch Chancen aus, diese Pokal-Quali zu erreichen.

Der ehemalige Bundestrainer Dirk Baumermann (EM-Silber 2005 und 9x Deutscher Meister mit Leverkusen und Bamberg), der am Sonntag seinen sechzigsten Geburtstag feiert, hat die Würzburger im Januar übernommen und das Team im Sommer radikal erneuert. Als Anführer hat sich dabei der aus der spanischen Liga zurückgekehrte Nationalspieler Robin Benzing herauskristallisiert, der mit 19,1 Punkten/Spiel Topscorer der easyCredit BBL ist.

Zu den Leistungsträgern im Team zählen natürlich auch die beiden Ex-Albatrosse Cliff Hammonds und Kresimir Loncar. Während der in seiner Berliner Zeit zweimal als bester Verteidiger der Liga ausgezeichnete Cliff Hammonds den Ton in der Defense setzt, glänzt der mittlerweile eingebürgerte Kroate in der Offensive. Kein anderer Center in der Liga ist gefährlicher von außen als „Kreso“, der pro Spiel 1,6 Dreier (mit einer 40-prozentigen Quote) verwandelt.

Im Backcourt musste neben den beiden Spielmachern Cliff Hammonds und Abdul Gaddy in den ersten Wochen vor allem Maurice Stuckey die Fahne hochhalten. Aber der Shooting Guard, der mit 27 Jahren seine bisher beste Bundesligasaison spielt, erhält jetzt durch die im November nachverpflichteten US-Amerikaner Vaughn Duggins und E.J. Singler namhafte Unterstützung auf den Positionen zwei und drei.

Würzburg: Resultate der letzten vier Wochen
12.11. Bonn – Würzburg (easyCredit BBL) 78:75 (N) Benzing 21, Gaddy 15
18.11. Würzburg – MBC (easyCredit BBL) 71:61 (S) Benzing 21, Loncar 12
02.12. Bayreuth – Würzburg (easyCredit BBL) 86:80 (N) Benzing 21, Stuckey 18

ALBA-Bilanz gegen Würzburg 9:6
9 Siege – 6 Niederlagen (in Würzburg 3:4)
BBL: 7-3 / Playoff: 1-3 / Pokal: 1:0
Höchster Sieg: 102:73 am 23. Januar 2016 in Berlin (Beko BBL Pokal)
Höchste Niederlage: 65:84 am 2. Januar 2012 in Würzburg (Beko BBL)

Quelle: ALBA Berlin

Brisantes Ostderby

Die Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Dresden war doppelt so gut besucht wie gewöhnlich und dauert fast so lange, wie eine Halbzeit. Die Fragen den Trainerwechsel betreffend wurden aus Sicht von Andre Hofschneider beantwortet. Es gab nicht nur Fragen zum bevorstehenden Spiel. Am Sonntagabend wurde seine Bereitschaft abgefragt und am Montag, früher Vormittag, bekam er Bescheid. Hofschneider, der 1979 als 10jähriger zur Nachwuchsabteilung des 1. FC Union wechselte und 1988 sein erstes Spiel im Männerbereich, in DDR-Oberliga bestritt. Am 10. Juni war er 18 Jahre alt geworden und am 3. Dezember bestritt er sein erstes Spiel für die Eisernen. Der Gegner hieß Dynamo Dresden.
So heißt der Gegner wieder- fast auf den Tag genau – 29 Jahre später, Dynamo Dresden. Es ist ein brisantes Ost-Derby. Unions „Neu-Trainer“ und Dresdens Coach Uwe Neuhaus trugen von 2007 bis 2014 gemeinsam Verantwortung. Auf die Frage, ob es seit Montag Kontakt zwischen beiden gegeben hat antwortete Hofschneider: „Wir haben am Montag miteinander telefoniert,… man kann ja über anderes reden als über Fußball.“
Dynamo Dresden kommt mit der Empfehlung zweier Siege (auswärts 3:1 in Düsseldorf) und zuletzt daheim gegen Aue 3:0, in die restlos ausverkaufte „Alte Försterei“. Auf den Effekt des Trainerwechsels bei den Eisernen darf man gespannt sein. Die Zeit war bisher zu kurz, um grundlegende Sachen zu ändern. Steven Skrzybski könnte in die Startformation zurückkehren und Akaki Gogia (Ex-Dresdner) zunächst die Bank drücken. Ein Fragezeichen steht noch bei Marcel Hartel. Besonderes Augenmerk wird Hofschneider auf die Abwehr legen. Die zuletzt aufgetretene Gegentorflut muss eingedämmt werden, große personelle Alternativen sind dafür nicht gegeben. Fabian Schönheim ist verletzt, so werden wieder Marc Torrejon und Toni Leistner die Innenverteidigung bilden. Auf den Außenpositionen in Viererabwehrkette werden Christopher Trimmel und Kristian Pedersen spielen. Hier stellt sich Frage, ob sie wieder bei eigenem Ballbesitz so weit aufrücken werden, wie unter Keller. Daraus resultierte eine auffallende Anfälligkeit für Konter.
Mit Dynamo Dresden begann die Spielerkarriere des Andre Hofschneider und mit dem selben Verein beginnt nun seine Laufbahn als Fußball-Lehrer. Als Spieler kassierte er damals eine 1:3 Niederlage, vielleicht kann er das als Trainer besser machen.
Die Partie beginnt um 13:00 Uhr und als Leiter wurde Bastian Dankert bestimmt, der brachte den Eisernen in dieser Saison schon einmal Glück. Er leitete die Partie am 4. November, Union gewann knapp und glücklich gegen St. Pauli, die haben, so ganz nebenbei auch den Trainer gewechselt.
Hans-Peter Becker