Die fünf Berliner Regionalligisten brachten kaum etwas zustande

Christian Zschiedrich kommentiert. Foto: Sportick

Das heißt im Berlin-Derby VSG Altglienicke –FC Viktoria 89 siegte die VSG 2:1: Das war auch bitter nötig, der Aufsteiger kämpft vehement gegen den Abstieg und steht nun nach 27 Spieltagen mit gerade mal 31 Punkten und nur Dank dem besseren Torverhältnis über den Strich. Es noch 3 Unentschieden und eine Niederlage. Welch schlechte Ausbeute, aus Berliner Sicht gab es erfolgreichere Spieltage.

Die Ergebnisse:

Chemie Leipzig (16.) – BFC Dynamo 1:0.

VSG Altglienicke – FC Viktoria 89 2:1

Germania Halberstadt – Berliner AK 07 3:3

ZFC Meuselwitz – Hertha BSC II 1:1

Der BFC bleibt Tabellenzweiter mit 53 Punkten und plant garantiert schon für die kommende Saison – natürlich wieder in der RL Nordost. Gegen Chemie experimentierte Dynamo mit der Aufstellung (oder schonte einige Spieler für den Pokal). Das ging prompt in die Hose. Chemie kommt damit auf 29 Punkte, Platz 16. Der Berliner AK holte als Tabellenvierter beim 3:3 immerhin einen Punkt in Halberstadt. Das gelang Chemie auch eine Woche davor. BAK 07 hat damit wie Nordhausen 41 Punkte, steht einen Zähler besser da als Lok Leipzig und ist doch auch ein ordentlicher Vertreter Berlins. Herthas 1:1 in Meuselwitz hätte dem Spielverlauf nach und den Torchancen entsprechend eigentlich einen Sieg der Herthaner erbringen müssen. Aber wie das im Fußball so ist, die Ante Covic-Truppe vergaß nach früher Führung nachzulegen. 0:1 (3.) Egerer. Noch vorm Pausentee gelang Meuselwitz durch le Beau (45.) der Ausgleich. Herthas Zweite  hat 39 Punkte und bleibt auf Rang 6. „Genug getan“  in der Regionalliga wird besser als in vergangenen Tagen nicht Herthas Anspruch sein. Das Nachholspiel gegen Energie Cottbus wurde im Amateurstadion 0:2 verloren. Cottbus hat deren 73 Punkte, 20 mehr als BFC Dynamo. 6 Spiele bleiben den Cottbussern noch. Der nächste Spieltag wird bereits wochentags ausgetragen – mit der interessanten Begegnung am Donnerstag,19.04. 19.00 Uhr Jahn-Stadion VSG Altglienicke – Chemie Leipzig. Fällig gewesen wäre auch das Berlin-Derby Berliner AK – BFC Dynamo. Doch die Begegnung wurde auf den 9.Mai verlegt.

Christian Zschiedrich

Angeschlagen, aber noch lange nicht K.O.

Coach Stelian Moculescu. Foto: Eckhardt Herfet

Taumelnde Boxer sind oftmals die gefährlichsten. Dessen sind sich die BR Volleys vor dem zweiten Spiel der Playoff-Halbfinalserie gegen die vom Verletzungspech geplagten United Volleys Rhein-Main bewusst. Den angeschlagenen Kontrahenten wollen die Berliner am Mittwochabend (18. Apr um 19.00 Uhr) in der Frankfurter Fraport Arena dennoch besiegen. Mit einem Erfolg würden die Hauptstädter zum achten Mal in Folge in das Finale um die Deutsche Meisterschaft einziehen.  Das Auftaktmatch der Playoff-Halbfinalserie stand unweigerlich unter dem Einfluss der schweren Verletzung von United-Zuspieler Patrick Steuerwald, der sich beim Stand von 9:9 im ersten Satz nach einer Blockaktion das Sprunggelenk auskugelte. Glücklicherweise diagnostizierten die Ärzte im Berliner Virchow-Klinikum keine Fraktur. Nach dem Ausfall ihres Führungsspielers fanden die Frankfurter jedoch nicht mehr richtig in die Spur, weshalb Gästetrainer Michael Warm nach der Partie von einem „brutalstmöglichen Schlag ins Gesicht“ seiner Mannschaft sprach. Mit einem 3:0-Heimerfolg, bei dem die letzten beiden Sätze mit 25:12 und 25:17 relativ deutlich endeten, legten die BR Volleys in diesem Semifinale eindrucksvoll vor.

Den Gegner zur Verzweiflung bringen. Foto: Eckhard Herfet

Auf den gezwungenermaßen vorgenommenen Zuspieler-Wechsel der Frankfurter hatten sich die BR Volleys rasch eingestellt, auch wenn Coach Stelian Moculescu hier vor dem Rückspiel noch einmal ansetzen möchte. „Wir haben gesehen, wie der Junge spielt und wollen uns darauf bestmöglich vorbereiten“, sagt der Berliner Trainer über Steuerwalds Vertreter Jannis Hopt und betont: „Wir müssen genauso konzentriert agieren wie im Auftaktmach.“  Nach dem klaren Heimsieg will man nun endlich auch einmal auswärts die eigene Leistungsgrenze erreichen. Bekanntlich konnten die BR Volleys zuletzt in der Ferne nicht immer überzeugen. In Frankfurt ging nicht nur das Duell der Hauptrunde (2:3), sondern auch das letztjährige Playoff-Halbfinale verloren (1:3). Schon damals gewannen die Hauptstädter das erste Match der Serie mit 3:0, kamen dann in der Mainmetropole aber unter die Räder. Dieses Erlebnis hat Co-Kapitän Paul Carroll – im Hinspiel einer der Leistungsträger seines Teams – noch in deutlicher Erinnerung: „Natürlich sind es in der Fraport Arena andere Voraussetzungen. Dort haben die United Volleys ihre Fans hinter sich. Aber wenn wir genauso auftreten wie im Heimspiel, sind wir nur ganz schwer zu schlagen“, ist der Australier dennoch positiv gestimmt.

Das aus der Dominanz im ersten Match gewonnene Selbstvertrauen packen Carroll und Co jedenfalls mit in ihr Reisegepäck, wenn sie sich morgen auf den Weg nach Frankfurt machen. Für die Mannschaft gilt es jetzt, eben jenes Selbstbewusstsein auch auswärts in Leistung umzusetzen und dabei die Mahnung von Manager Kaweh Niroomand zu beachten, welche lautet: „Das wird gewiss kein Spaziergang für uns.“ Sportdeutschland.TV zeigt das Spiel im Livestream.

Christof Bernier

Füchse Berlin mit leichtem Spiel gegen Frisch Auf! Göppingen

Foto: Füchse Berlin

Die Füchse Berlin hatten in ihrem Heimspiel gegen Frisch Auf! Göppingen beim 33:19 (17:6) überraschend wenig Mühe. Von Beginn an hatten die Berliner den Gegner im Griff und profitierten vor allem von einer sehr starken Leistung von Fabian WIede als Spielmacher und Silvio Heinevetter im Tor. Mit gestärkter Brust gehen die Füchse damit in das Spiel am Donnerstag in Kiel und die Europapokalspiele, allen voran auch Steffen Fäth, der mit 6 Treffern bester Torschütze war. Beide Teams begannen mit einer 6:0-Abwehr und wollten aus einer starken Abwehrleistung heraus den Gegner in Griff bekommen. Gleich den ersten Angriff konnten die Göppinger erfolgreich verwandeln, dazu eine Parade des gegnerischen Torhüters Primoz Prost. Doch dann lief bei den Gästen nichts mehr zusammen. Fabian Wiede interpretierte genial die Rolle des Spielmachers, dirigierte seine Kollegen und brachte vor allem seine Nebenleute Steffen Fäth und Mattias Zachrisson ins Spiel.

Von Beginn an im Spiel war aber vor allem auch Silvio Heinevetter. Der Torhüter parierte gleich den ersten Göppinger Strafwurf und konnte hinter einer sicheren Abwehr immer wieder glänzen. Bei den Füchsen passte einfach alles, auch ungewohnte Rollen wurden perfekt umgesetzt. So war es Fabian Wiede, der mit einem blinden Pass in der ersten Welle den mitgelaufenen Jakov Gojun am Kreis bediente, so dass der zum 9:3 einnetzte. Bereits in der 22. Minute, Heinevetter zu dem Zeitpunkt mit einer Quote von 64%, begann Füchse-Trainer Velimir Petkovic zu wechseln und die Belastung zu steuern. Dem Spielfluss tat das keinen Abbruch, der eingewechselte Johan Koch holte einen Siebenmeter heraus und Hans Lindberg traf zum 14:4 (24.). Trotz der deutlichen Führung wurde um jeden Ball gekämpft, allerdings musste auch Gojun zwei Minuten vor der Pause nach einer Verletzung an der rechten Hand ausgewechselt werden. Beim 17:6-Halbzeitstand war das Spiel längst entschieden.

Auch in der zweiten Pause fiel den Göppingern nichts mehr ein, es fehlten die Ideen und taktischen Alternativen um die Füchse ins Wanken zu bringen. Zwar hatte es der Göppinger Trainer Dr. Rolf Brack vor der Pause mal mit dem siebten Feldspieler probiert, doch die Füchse trafen nach Ballgewinnen auch ins leere Tor. Stattdessen drückten die Füchse dem Spiel weiter ihren Stempel auf, spielten befreit auf und bauten den Vorsprung immer weiter aus. Füchse-Trainer Velimir Petkovic konnte die entspannte Situation nutzen um zu wechseln, in den Positionen zu variieren und letztlich die zweite Halbzeit auch als Vorbereitung auf die kommenden schweren Aufgaben zu nutzen. Und obwohl die Füchse dann in den letzten 15 Minuten einen Gang zurückschalteten, es war am Ende der höchste Saisonsieg mit dem 33:19 (17:6). 

Steffen Fäth: Wir haben in der ersten Halbzeit eine unglaublich gute Abwehr gespielt, Göppingen ist einfach nichts eingefallen. Wir haben viele gute Spieler und es ist vielleicht noch nicht alles rund, aber man sieht ja, dass es immer besser wird.

Velimir Petkovic, Trainer: Wir haben gesehen, dass meine Mannschaft mit einer richtig professionellen Einstellung ins Spiel gegangen ist. In der ersten Halbzeit haben wir phänomenal in der Abwehr gestanden. Darauf aufbauend ist eine sehr gute Torhüterleistung von Silvio Heinevetter im Tor gekommen. Wir haben dieses Spiel im Paket vorbereitet, denn wir haben am Donnerstag ein schweres Spiel in Kiel und dann zwei Tage später in Nasice. Das ist nicht so einfach sich auf so eine Woche vorzubereiten. Wir haben sehr gut gespielt, dazu sind alle Spieler von der Bank sehr gut ins Spiel gekommen. Darauf bin ich sehr stolz.
Was mit Jakov Gojun ist, dass muss unser Arzt sagen, es ist wohl irgendetwas mit der Kapsel, aber das müssen wir erst untersuchen.

Volker Zerbe, Sportkoordinator: Wir haben uns sehr gut vorbereitet und die Mannschaft ist auch so ins Spiel gekommen. Es war richtig Spielfreude da und das hat sich auch aufs Publikum übertragen. Insgesamt sehr tolle Ergebnisse für uns dieses Wochenende. Die 2. Mannschaft ist gestern aufgestiegen, die A-Jugend hat gestern gewonnen, jetzt müssen heute nur noch die B- und C-Jugend gewinnen.

Quelle: Füchse Berlin Handball

Spandau startet gegen ASC Duisburg mit erwartetem Erfolg

10:17 (4:7, 1:3, 3:2, 2:5). Torschützen: N. Dedovic 5, T. Negrean 4, M. Cuk 2, L. Gielen, M. Jüngling, L. Küppers, B. Reibel, M. Restovic, R. Saudadier 1. Zu Beginn der Best-of-Five-Halbfinals der Meisterschaft, wo sich die vier deutschen Topteams gegenüberstehen, erzielte das Berliner Team am Samstag den erwarteten Sieg. Neben den Duisburgern und den Berlinern nehmen zudem auch der OSC Potsdam sowie Waspo Hannover an der Halbfinalserie teil. Am Samstag zeigte sich der Berliner Angriff in bester Wurflaune. Die erzielten 17 Tore stellen eine angemessene Leistung dar. – Die Verteidigung dagegen muss eine Leistungsverbesserung anstreben. Die relativ hohe Anzahl der Duisburger Tore entspricht nicht dem gewünschten Leistungsniveau des Berliner Teams.

Nikola Dedović und auch Tiberiu Negrean zeigten sich in bester Torwurflaune. Mateo Cuk konnte sich nach seiner Verletzung erfolgreich im Team zurückmelden. Aufgrund einer Operation an der Schulter hatte Cuk eine Pause von 2,5 Monaten überstehen müssen.

Dieses Halbfinalspiel war das erste der Best-of-Five-Serie. Am kommenden Wochenende wird diese Serie in Berlin, in der Sport- und Lehrschwimmhalle Schöneberg, fortgesetzt. Am Samstag um 16 Uhr sowie am Sonntag um 14 Uhr treffen diese beiden Teams daher zu ihrer zweiten und dritten Begegnung des diesjährigen Halbfinales aufeinander. Wenn das Berliner Team beide Spiele erfolgreich abschließen kann, wird diese Halbfinalserie daher am Sonntag beendet sein. Die Berliner haben allerdings zuvor noch eine weitere Aufgabe vor sich. Am Mittwoch steht in der Champions League das Spiel in Szolnok (HUN) an: Mittwoch, 18. April um 16:30 Uhr.

In Szolnok wird das Team der Wasserfreunde mit Sicherheit intensiver gefordert werden als im Spiel gegen die Duisburger. Die Verteidigung wird darum konzentrierter arbeiten müssen. Szolnok ist der Titelverteidiger in der Champions League. Im vergangenen November gelang den Wasserfreunden im Hinspiel mit 10:9 Toren ein Überraschungssieg gegen das ungarische Erfolgsteam. Mannschaftskapitän Marko Stamm macht deutlich: „Die Stimmung innerhalb des Teams ist hervorragend. Es ist Zeit für einen weiteren Überraschungssieg!“

 Peter Röhle  

Erste Playoff Heimniederlage

Die Eisbären Berlin mussten am Sonntagnachmittag erstmals eine Heimniederlage in den Playoffs hinnehmen. Nach 60 effektiven Spielminuten hatten die Eisbären ein hart umkämpftes Spiel mit 4:5 verloren. Zwischenzeitlich war der Finalgegner aus München mit 4:1 davongezogen. Ein Blick auf die Torfolge zeigt, es war eine emotionale Achterbahnfahrt, mit dem besseren Ende für die Gäste. Eisbären-Trainer Uwe Krupp sah den Ausgang genau umgekehrt zu dem ersten Finalspiel in München, das seine Mannschaft knapp mit 4:3 gewinnen konnte.

Bis in die Schlussphase stellten die Münchner ihre Klasse unter Beweis. So ganz konnten die Eisbären an ihre Galavorstellung in München nicht anknüpfen. Als Sean Backman in der 46. Minute das 3:5 erzielte keimte Hoffnung, dass sich das Blatt noch wenden könnte. Im Tor der Eisbären stand mit Beginn des regulären Schlussdrittels Marvin Cüpper. Petri Vehanen hat 5 Gegentore bekommen, an denen er keine Schuld hatte. Uwe Krupp wollte seine Psyche schonen.

Als Nick Petersen auf 4:5 stellte, waren nur noch 40 Sekunden auf der Spieluhr. Für Eishockey-Verhältnisse ist das viel Zeit. Es fehlte nicht viel am Ausgleich, was das Spiel in die Overtime gebracht hätte. Alles in allem spielgelt das Ergebnis die Kräfteverhältnisse wieder. Aus der best of seven Serie ist jetzt eine best of five geworden mit dem Heimrecht für München. Lange Zeit zum Nachdenken bleibt so wieso nicht, schon gar nicht in den Playoffs. Bereits am Mittwoch, 18. April geht es weiter mit Spiel 3 in München und am Freitag, 20. April wird in Berlin wieder das Eis brennen. Eine Meisterkrönung kann frühestens nach Spiel 5 in München erfolgen.

Meine Prognose besagt, dass der Meister 2018 frühestens in Spiel 6 gekrönt werden wird. Stand jetzt wird es auf jeden Fall  ein Spiel in der MB-Arena am Ostbahnhof geben und vorher die vom Karat Gitarissten Bernd Römer intonierte Nationalhymne. Allein das war wieder ein Erlebnis, zuletzt gehört am 21. April 2013, der Tag, an dem die Eisbären ihre bisher letzte Meisterschaft holten. Trainer der Eisbären war damals Don Jackson, der steht bekanntermaßen jetzt in München hinter der Bande und wer trainierte damals die unterlegenen Kölner ? Es war Uwe Krupp, kann er 2018 triumphieren ?

Hans-Peter Becker

DEL Playoff Finale (Best of seven)
Spiel 2 15.04.2018 14:30 Uhr MB-Arena Berlin
EHC Eisbären Berlin – RB München 4:5 (1:2/1:3/2:0)
Serienstand 1:1

Torfolge
0:1 Macek, Brooks (Aucoin, Keith, Joslin, Derek) , PP1, 12:27
1:1 Backman, Sean (Petersen, Nick, Hördler, Frank) , EQ, 13:49
1:2 Pinizzotto, Steve (Matsumoto, Jonathan, Macek, Brooks) , PP1, 18:11
1:3 Kettemer, Florian (Hager, Patrick, Wolf, Michael) , EQ, 23:05
1:4 Matsumoto, Jonathan, EQ, 33:36
2:4 Petersen, Nick (MacQueen, Jamie, Olver, Mark) , EQ, 37:19
2:5 Kastner, Maximilian (Matsumoto, Jonathan, Flaake, Jerome) , EQ, 39:27
3:5 Backman, Sean (DuPont, Micki, Sheppard, James) , PP1, 45:07
4:5 Petersen, Nick (Oppenheimer, Thomas) , EQ, 59:20

Strafen
Eisbären Berlin: 12 (4, 8, 0)
EHC Red Bull München: 24 (6, 14, 4)

09:02 Mauer, Frank; 2 min. – Stockschlag
11:51 Hördler, Frank; 2 min. – Beinstellen
15:50 Flaake, Jerome; 2 min. – Zu viele Spieler auf dem Eis
18:00 Buchwieser, Martin; 2 min. – Beinstellen
18:45 Kahun, Dominik; 2 min. – Hoher Stock
25:20 Seidenberg, Yannic; 2 min. – Haken
28:44 Button, Ryan; 2 min. – Beinstellen
35:06 Christensen, Mads; 2 min. – Beinstellen
40:00 Hager, Patrick; 2 + 2 min. – Übertriebene Härte
40:00 Aubry, Louis-Marc; 2 + 2 min. – Übertriebene Härte
40:00 Müller, Jonas; 2 + 2 min. – Übertriebene Härte
40:00 Jaffray, Jason; 2 + 2 min. – Übertriebene Härte
44:04 Christensen, Mads; 2 min. – Beinstellen
46:43 Joslin, Derek; 2 min. – Behinderung

Auftaktsieg nach Schockmoment

Foto: Eckhardt Herfet

Den BR Volleys ist am Samstagabend der Start in das Playoff-Halbfinale gegen die United Volleys Rhein-Main geglückt. Überschattet wurde der deutliche 3:0-Sieg (25:21, 25:12, 25:17) jedoch von der schweren Verletzung von Frankfurts Zuspieler Patrick Steuerwald, dem die Hauptstädter an dieser Stelle alles Gute wünschen. Topscorer im ersten Spiel der „best of three“-Serie vor 4.122 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle waren „Sports&Travel“-MVP Paul Carroll (16 Punkte) und sein australischer Landsmann Lincoln Williams (11). Mit Aleksandar Okolic, Graham Vigrass, Robert Kromm, Adam White, Paul Carroll, Pierre Pujol und Libero Luke Perry in der Startformation legten die Berliner einen klassischen Fehlstart hin. Nach starken Aufschlägen von United-Kapitän Sebastian lag man schnell mit 3:8 zurück. Ebenso schnell fingen die Berliner die Gäste aber auch wieder ein (9:9), bevor es ganz still im Volleyballtempel wurde. Frankfurts Zuspieler Patrick Steuerwald verletzte sich schwer am Sprunggelenk und wurde unter dem tröstenden Applaus des Berliner Publikums direkt von der Arena ins nahegelegene Virchow-Klinikum gebracht. Jannis Hopt übernahm und musste mit ansehen, wie seine Teamkollegen zweimal krachend von Graham Vigrass geblockt wurden (15:13). Trotz äußerst schwacher Annahme im ersten Satz (nur 20 % positiv) entschied eine Aufschlagserie von Pujol den ersten Durchgang endgültig zugunsten des Heimteams (22:18). Carroll drückte den Ball gegen Schwarz zur 1:0-Satzführung ins United-Feld (25:21).

Der BR Volleys-Block zeigte sich in Galaform: Nach einem Ass von Vigrass blockte Okolic zum deutlichen Vorsprung im zweiten Durchgang (7:2). Der Druck auf die United-Annahme war konstant hoch – bester Beleg: das nächste Ass von White zum 10:4. Bei den jungen Frankfurtern wurde Steuerwalds ordnende Hand schmerzlich vermisst. Auf 18:9 zogen die Hauptstädter davon, bevor Moculescu Sebastian Kühner und Kyle Russell für die Schlussphase dieses Satzes ins Spiel brachte. Letztgenannter fügte sich mit einem Ass genau ins Eck nahtlos ein (22:11). Nach einem Aufschlag von White schien auch Satz zwei „im Sack“, doch noch einmal brachten die Uniteds den Ball zurück, bevor der Australier fulminant aus dem Hinterfeld vollstreckte (25:12).

Foto: Eckhardt Herfet

In Aufschlag und Block blieben die BR Volleys klar spielbestimmend. Ähnlich wie schon gegen Lüneburg begingen Kromm & Co. trotz hohem Risiko wenig Fehler. Das mündete in einer 9:6-Führung im dritten Durchgang und als sich Carroll nach schöner Abwehr auch noch spektakulär gegen den Dreierblock der Uniteds durchsetzte, war spätestens klar: Es funktioniert nahezu alles (12:6). Zwar konnte Lincoln Williams nochmal einen Ball krachend zu Boden bringen, doch das hatte Seltenheitswert. Die BR Volleys waren regelmäßig in der Abwehr zur Stelle (18:12). Wie so oft in den letzten Wochen trat Adam White zum Aufschlag an, als es dem Matchgewinn entgegen ging. Mit zwei Servicewinnern beendete er ein nach der Verletzung von Patrick Steuerwald weitgehend einseitiges Spiel (25:17).

Gästetrainer Michael Warm erklärte die Niederlage mit dem Schockmoment im ersten Satz: „Wir waren gut vorbereitet und sind auch gut gestartet. Nach der Verletzung von Patrick sind wir aber nicht mehr zurechtgekommen. Die Spieler haben realisiert, was passiert ist und dann sind wir auseinandergefallen. Patrick und Sebastian sind die erfahrenen Stützen des Teams und tragen die Mannschaft. Wenn dann so etwas passiert, mache ich den jungen Spielern keinen Vorwurf.“ Auch BR Volleys Mittelblocker Aleksandar Okolic litt mit Steuerwald: „Die Verletzung war natürlich ein Schock für alle, danach musste man sich erst einmal wieder sammeln. Wir wünschen ihm vom gesamten Team gute Besserung! Der Schlüssel zum Sieg war unser guter Aufschlag. Dadurch konnten wir im Block dominant agieren. Nach den anfänglichen Problemen gegen Schwarz‘ Aufschläge haben wir die Annahme etwas umgestellt. Das hat sich ausgezahlt.“ Am Mittwoch (18. Apr. um 19.00 Uhr) wollen die Berliner in Frankfurt direkt nachlegen, wie der Serbe betont: „United ist ein gutes Heimteam, also ist diese Serie noch lange nicht entscheiden. Wir müssen dort genauso konzentriert spielen.“

Christof Bernier

Ein wichtiger Sieg in Hamburg St. Pauli

Es bleibt dabei, der FC St. Pauli ist für die Eisernen aus Köpenick ein dankbarer Gegner. Der letzte Sieg der Mannschaft aus dem Hamburger Stadtteil St. Pauli liegt fast 4 Jahre zurück.

Am 30. Spieltag der laufenden Saison nahm die Mannschaft aus dem Berliner Stadtteil Köpenick alle 3 Punkte mit. Das Spiel im ausverkauften Millerntor-Stadion endete 1:0. Der Schütze des einzigen Tores war in der 80. Minute Simon Hedlund. Seit der 56. Minute mussten die Eisernen mit einem Spieler weniger auskommen. Marvin Friedrich sah die Ampelkarte und konnte nur noch die Daumen drücken. Das taten auch alle Spieler des 1. FC Union, die nicht zum Spieltags-Kader gehörten. Sie waren mit dem Zug nach Hamburg gefahren und im Stadion zugegen.

Kurzfristig waren Torwart Jakob Busk und Grischa Prömel ausgefallen. Da muss es beim letzten Geheimtraining hoch her gegangen sein. Das Derby der Kultvereine war emotional und hart umkämpft. Kurioserweise kam der Platzverweis den Eisernen zugute. Die Hamburger konnten mit ihrer numerischen Überlegenheit so gar nichts anfangen. Sie hatten mehr Spielanteile, klare Torgelegenheiten resultierten daraus nicht. Das Wetter – es regnete fast das gesamt Spiel über – war wie geschaffen für ein Kampfspiel. Während St. Pauli außer bedingungslosen Einsatz nicht viel zu bieten hatte, waren bei den Eisernen bessere fußballerische Ansätze erkennbar.

Der FC St. Pauli versuchte sich an einer neuen taktischen Ausrichtung und spielte wie der 1. FC Union in der Abwehr mit einer 3er bzw. 5er Kette. Es war nicht das richtige Rezept für dieses Spiel.Während sich die Eisernen von ihren Fans nach dem Spiel feiern ließen, gab es vereinzelt Pfiffe für die Spieler des FC St. Pauli. Während die Eisernen einen Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt gemacht haben, geht beim FC St. Pauli das Zittern weiter.

Der Sieg in Hamburg war nicht nur wichtig für das nicht sehr üppig gefüllte Punktekonto, es geht auch um die Psyche, wieder das Gefühl zu bekommen, wir können gewinnen.

Unions Cheftrainer André Hofschneider zeigte sich nach der Partie beeindruckt vom Spiel seines Teams auch nach Friedrichs Platzverweis: „Die Mannschaft hat die Situation gut angenommen und bravourös gegen den Ball gearbeitet, kaum Gelegenheiten zugelassen. Vorn sind wir selbst zu einigen eigenen Chancen gekommen, eine davon haben wir genutzt. Ob verdient oder unverdient, das ist erstmal egal. Glückwunsch an die Spieler und an die Fans, die uns in den letzten Wochen auch auswärts so zahlreich unterstützt haben.“ Am kommenden Samstag, 21.04.18 geht im Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim.

Hans-Peter Becker

FC St. Pauli:
Himmelmann –Ziereis, Sobiech, Avevor – Park (84. Sahin), Flum, Buballa – Møller Dæhli (79. Neudecker), Buchtmann – Allagui, Schneider (72. Bouhaddouz)

1. FC Union Berlin:
Mesenhöler – Torrejón, Leistner, Friedrich – Trimmel, Kroos, Fürstner (90+3. Redondo), Daube (73. Hartel), Pedersen – Skrzybski, Hedlund (88. Kurzweg)

Schiedsrichter: Daniel Schlager (SR), Tobias Fritsch, Jonas Weickenmeier, Viatcheslav Paltchikov (4. Offizieller)

Zuschauer: 29.546 (ausverkauft)

Tore: 0:1 Hedlund (80.)

Krisentreffen am Millerntor

Wieder heißt es Krisentreffen ! Der 1. FC Union trifft am kommenden Samstag, 14. April auswärts auf den FC St. Pauli. Der Tabellenplatz 15 empfängt den Tabellenplatz 10 mit fast identischen Saisonparametern, nach 29 Spielen haben beide 37 Punkte, erreicht mit 9 Siegen und 10 Unentschieden. Ein Sieg wäre in der Situation das Beste. Die Eisernen waren bisher alles andere als auswärtsstark, lediglich 3 von 14 Spielen in der Fremde wurden siegreich gestaltet. Der FC St. Pauli ist zusammen mit Schlusslicht Kaiserslautern die heim-schwächste Mannschaft, nur ganz 3 Siege gelangen im heimischen Millerntor, dazu kamen 8 Remis.

Es ließen sich viele weitere Gemeinsamkeiten aufzählen. Die Trainerwechsel schlugen negativ ein. Während der Saison kam Verletzungspech hinzu. Das Hinspiel gewannen die Eisernen glücklich in der Nachspielzeit. Der eingewechselte Aziz Bouhaddouz soll Toni Leistner gefoult haben. Christopher Trimmel schlägt den Freistoß als Flanke in den Strafraum, Polter stand dort sträflich frei und konnte den Ball per Kopf im Tor versenken. Was für ein Ende dieses Spiels. „Wer so ein Spiel gewinnt, der kann auch aufsteigen.“ Damals stimmte dieser Satz – vielleicht.

Was soll man noch erzählen über die aktuelle Situation bei den Eisernen ? Dringend müssen ein paar Punkte her, mindestens 4, um ganz sicher zu gehen. Egal, wer spielen kann oder nicht, die Spiele werden immer weniger und somit die Chance, Niederlagen auszubügeln. Das schöne, neue Stadion Millerntor, direkt im Stadtteil St. Pauli gelegen, wird ausverkauft sein. Fast 3.000 Unioner werden anreisen und mit für eine hitzige Stimmung sorgen. Es gab Zeiten, da waren beide Fan-Lager Brüder im Geiste, das Verhältnis hat aktuell etwas abgekühlt.

Bis auf eine Einheit trainierten die Eisernen unter Ausschluss der Öffentlichkeit, verbunden mit der Hoffnung, die Fokussierung auf die bevorstehende Aufgabe zu unterstützen. Die obligate Pressekonferenz vor dem Spieltag, fiel nicht sehr lang aus. Aus dem Lager der Verletzten könnte Akaki Gogia wieder eine Option werden. Es ist davon auszugehen, dass die Startelf identisch mit der sein könnte, die zuletzt gegen Duisburg gespielt hat. Am zuletzt praktizierten 3-5-2 System wird Andre Hofschneider nichts ändern. Die von Markus Kauczinski trainierten St. Paulianer dürften versuchen, mir einem 4-2-3-1 dagegenzuhalten. Es ist das insgesamt 18 Aufeinandertreffen zwischen den Eisernen und den Freibeutern. Die Bilanz spricht, mit bisher 8 Siegen und 4 Unentschieden, für die Mannschaft aus Berlin-Köpenick. Der letzte Auswärtssieg liegt nur reichlich ein Jahr zurück und datiert vom 10.03.2017. Seit der Saison 2015/16 wurde zudem gegen St. Pauli nicht mehr verloren. Sicher wird Andre Hofschneider seine Spieler genau daran erinnert haben. Das Fußballspielen können sie nicht verlernt haben. So ist, speziell in dieser Phase der Saison, ist vieles Kopfsache, eine Frage der Nerven.

Gleich neben dem Millerntor-Stadion ist das Heiligengeistfeld, bis zum 24. April ist dort der Frühlingsdom. Sollte das Ergebnis nicht passen, egal auf welcher Seite, sind wenigstens genug Bierstände geöffnet.

Hans-Peter Becker

SCC JUNIORS, Titel für U16 und U14 – BRV-Auftakt der Halbfinalserie

Foto: BR Volleys

Während sich die Profis der BR Volleys auf der Zielgerade der Saison befinden, beginnen auch für die SCC JUNIORS die wichtigen Wochen. Den Grundstein für ein erfolgreiches Spieljahr legten sowohl die U16 als auch die U14 mit dem Gewinn der Berliner Meisterschaften. Zur Vorbereitung auf die nächsten Turniere ging es in den Osterferien nach Italien. Außerdem wurde mit der #1000Teile-Aktion der Berliner Volleyball-Nachwuchs neu eingekleidet. U16 und U14 sind Berliner Meister. Gleich zu Beginn des Monats März stand der erste große Erfolg ins Haus: Das Auswahlteam der U16 SCC I wurde Berliner Meister und qualifizierte sich damit für die Nordostdeutschen Meisterschaften. Die zweite Vertretung des SCC – mit Spielern jüngerer Jahrgänge – belegte einen guten vierten Platz. Mit Jannis Wiesener (Angriff) und Victor Wilhelms (Block/Abwehr) stellten die Turniersieger vom SCC I auch gleich zwei MVPs der Wettkämpfe. Zwei Wochen später gelang den SCC JUNIORS der U14 Selbiges. Mit gleich drei Vertretungen am Start wurde der SCC 1 seiner Rolle als Mitfavorit gerecht und sicherte sich ebenfalls den Titel Berliner Meister. Auch dieses Team hat nun die Chance, sich überregional zu beweisen.

BIG PICTURE. Dieses Zeichen für den Nachwuchs bleibt unvergessen: Zum letzten Hauptrundenspiel der BR Volleys gegen die Volleyball Bisons Bühl stürmten am 24. März knapp 750 Kinder den Court in der Max-Schmeling-Halle für ein BIG PICTURE. Titelsponsor Berlin Recycling hatte gemeinsam mit dem Hauptstadtclub den Berliner Volleyballnachwuchs neu eingekleidet. Aus der ursprünglichen #1000Teile-Aktion wurden dank der Großzügigkeit des Partners kurzerhand über 1500 kostenlose Trikots und Hosen, die an 47 Nachwuchsmannschaften verteilt wurden – darunter natürlich auch einige SCC JUNIORS. Bei der Organisation dieses logistischen Meisterwerks halfen auch die Jugendtrainer des SCC tatkräftig mit.

Trainingslager und Turnier in Turin (ITA): Als Vorbereitung auf die Nordostdeutschen Meisterschaften und die dann hoffentlich folgenden Deutschen Meisterschaften machte sich das Berliner Auswahlteam der U16 in den Osterferien auf den weiten Weg nach Turin. Nach einem Testspiel-Stopp beim TSV Grafing in Bayern luden die Gastgeber von Volley Parella Torino am ersten Tag in Italien zum Sightseeing ein. Tags darauf startete das internationale Turnier, bei dem die Berliner Auswahl aus Sport-Club Charlottenburg, Rotation Prenzlauer Berg und Berliner TSC Gruppenzweiter wurde. Obwohl man im Halbfinale ausschied, sammelten die Junioren wertvolle Erfahrungen auf hohem Niveau, die sie am Wochenende (15. Apr) bei den Nordostdeutschen Meisterschaften in Berlin nutzen wollen.

Foto: Eckhardt Herfet

„Spieler des Monats“ März. Auch im Monat März hat sich wieder ein Nachwuchs-Akteur der SCC JUNIORS durch eine besondere Leistungsentwicklung hervorgetan und wird im Rahmen des ersten Playoff-Halbfinals gegen die United Volleys Rhein-Main am Samstag (14. Apr um 18.30 Uhr | Tickets: http://bit.ly/PlayoffHF_BRVUVR ) vor mehreren Tausend Zuschauern im Volleyballtempel ausgezeichnet.  Der „Spieler des Monats“ März ist: Arkadij Yaremenko | Jahrgang 2003 | Leistungsklasse 2 | Charlottenburg. 

„Für uns ist es das A und O, den Heimvorteil zu nutzen und möglichst gleich das erste Spiel zu gewinnen“, gibt Manager Kaweh Niroomand seinem BR Volleys Team vor dem Playoff-Duell mit den United Volleys Rhein-Main klar die Richtung vor. Am Samstag (14. Apr um 18.30 Uhr) empfangen die Berliner die Hessen zum Auftakt der Halbfinalserie und wollen den Grundstein für eine erneute Teilnahme an den Endspielen um die Deutsche Meisterschaft legen. Nur fünf Tage und ein „Testspiel“ unter Wettkampfbedingungen gegen die Weltauswahl von Zenit Kazan in der CEV Champions League blieben Cheftrainer Stelian Mocluescu nach der Aufnahme seiner Tätigkeit am 12. Februar in Berlin, um das BR Volleys Team nach unruhigen Wochen auf Erfolgskurs zu bringen. Es gelang dem 67-Jährigen innerhalb kurzer Zeit, seinen  neuen Spielern sowohl Selbstvertrauen als auch Leidenschaft einzuimpfen, sodass das richtungsweisende Hauptrundenspiel gegen die United Volleys am 17. Februar in der Max-Schmeling-Halle mit 3:1 gewonnen wurde. Von diesem Tag an kristallisierten sich die Hauptstädter als Tabellenzweiter heraus und haben sich dank dieser Platzierung beim nun anstehenden Wiedersehen mit den Frankfurtern den Heimvorteil gesichert.

Für Kaweh Niroomand ist es eine „Frage des Rhythmus“, wer dieses Halbfinale für sich entscheidet, weshalb der Iraner der kniffligen Viertelfinalserie gegen Lüneburg durchaus Positives abgewinnen kann: „Vielleicht war es gar nicht so schlecht, dass wir über drei Spiele gegangen sind. Man muss diesen Playoff-Modus jedes Mal aufs Neue annehmen und beherrschen. Das ist etwas komplett anderes als die Normalrunde“, sieht er Kapitän Robert Kromm & Co gewappnet für das erneute Aufeinandertreffen mit den starken Hessen. Die waren nach einem größeren Umbruch im vergangenen Sommer in dieser Spielzeit vom Verletzungspech geplagt. Erst konnte der Australier Mitchell Tulley der Mannschaft von Cheftrainer Michael Warm nicht wie erhofft helfen (der Vertrag wurde vor Saisonbeginn aufgelöst), dann plagten Neuzugang Sebastian Schwarz regelmäßig körperliche Probleme und zuletzt fiel auch noch Leistungsträger Lukas Bauer verletzungsbedingt aus. Mittlerweile hat Warm wieder alle Spieler im Aufgebot und kann bei seinem jungen, athletischen Team demzufolge aus dem Vollen schöpfen. Im Playoff-Viertelfinale gegen den TSV Herrsching waren die beiden Routiniers Schwarz und Bauer neben Zuspieler Patrick Steuerwald die wichtigsten Erfolgsgaranten.

Beim BR Volleys Team sah Kaweh Niroomand, neben dem Heimvorteil, noch einen anderen Schlüsselfaktor für das Erreichen der Runde der besten vier Vereine. „Im Entscheidungsspiel gegen Lüneburg haben wir mit unserem Aufschlag richtig Druck gemacht und dabei nur sechs eigene Fehler verursacht“, lobt Niroomand ein im Saisonverlauf häufig instabiles Spielelement beim Hauptstadtclub. Gegen die fast schon berüchtigte Frankfurter „Gummiwand“, wie man sie aus den packenden Duellen der letzten Jahre kennt, soll Moculescus Spielphilosophie, nämlich den Service als erste Chance zum Punkten zu sehen, einmal mehr Früchte tragen. Mit dieser Risikofreudigkeit wollen die Männer in Orange ihre Fans am Samstagabend im Volleyballtempel begeistern und bestenfalls mit einem Erfolgserlebnis in das Playoff-Halbfinale starten.

 

Foto: Eckhardt Herfet

Neuauflage des Semifinal-Thrillers

Knapp ein Jahr ist es her, als dem Publikum im Berliner Volleyballtempel der Atem stockte: Im dritten Halbfinalspiel zwischen den BR Volleys und den United Volleys Rhein-Main hatte Robert Kromm soeben seinen Angriff zum 24:26 im vierten Satz ins Netz gesetzt. Damit stand es in der Serie 1:1 und im Match 2:2 – ein letzter Tiebreak entschied also über den Finalteilnehmer um die Deutsche Meisterschaft. Wird sich die am Wochenende (14. Apr um 18.30 Uhr) beginnende Neuauflage des Volleyball-Thrillers ähnlich zuspitzen?

Kopf gesenkt, ein kurzes Abklatschen mit Sebastian Kühner, beim Seitenwechsel auf der Bank einmal kräftig durchgepustet – dann fokussierte sich Kapitän Robert Kromm nach seinem Fehler auf den letzten Satz eines dramatischen Halbfinals gegen die United Volleys Rhein-Main. Das besagte Playoff-Entscheidungsspiel und die Semifinal-Serie standen spätestens zu diesem Zeitpunkt auf des Messers Schneide. Kromm erinnert sich: „Klar war der Druck damals groß. Umso wichtiger war, dass wir direkt gut in den Tiebreak gestartet sind.“

In diesem zogen die BR Volleys vom ersten Ballwechsel an eindrucksvoll ihren Kopf aus der sprichwörtlichen Schlinge und schafften – wie sollte es anders sein – durch einen abschließenden Block von Kromm das 15:10 und damit den Finaleinzug. „Das war damals denkbar knapp, wie schon so oft gegen Frankfurt. Ich erinnere mich natürlich auch an die beiden ganz engen Pokalspiele in der Max-Schmeling-Halle“, blickt der BR Volleys Kapitän zurück auf die spannende Historie des Duells BR Volleys gegen United Volleys.

Zwar haben mit Christian Dünnes, Moritz Reichert und Jan Zimmermann vor der Saison 2017/2018 mehrere Leistungsträger den Club verlassen, dennoch zählen die „Newniteds“ fraglos auch mit ihrem aktuellen Kader zur nationalen Spitze. In der Hauptrunde gewannen beide Mannschaften jeweils ihre Heimspiele (Berlin 3:1, Frankfurt 3:2). Die Neuauflage des Semifinals zwischen dem Zweit- und Drittplatzierten verspricht also auch 2018 Dramatik pur. Wie nah Freude und Enttäuschung in diesem Spitzenduell beieinander liegen können, hat die Vergangenheit oft genug gezeigt. Robert Kromm ist vor Spiel eins am Samstag dennoch optimistisch: „Wenn es wirklich darauf ankam, haben wir gegen die Frankfurter immer gewinnen können. Daraus ziehen wir Spieler, die schon länger dabei sind, natürlich wichtiges Selbstvertrauen.“

Die Playoff-Halbfinalserie im Überblick:

  1. April um 18.30 Uhr | BR Volleys vs. United Volleys
  2. April um 19.00 Uhr | United Volleys vs. BR Volleys
  3. April (Uhrzeit offen) | BR Volleys vs. United Volleys

Christof Bernier

BR Volleys stehen im Meisterschafts-Halbfinale

Foto: Eckhardt Herfet

Mit einem 3:0-Erfolg (25:23, 25:20, 25:22) gegen die SVG Lüneburg haben sich die Berlin Recycling Volleys am Sonntagnachmittag für das Playoff-Halbfinale qualifiziert. Vor 3.534 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle gelang ein im Endergebnis deutlicher Sieg. Wie im Vorjahr treffen die Hauptstädter nun in der Runde der letzten Vier auf die United Volleys Rhein-Main. Spiel eins der „best of three“-Serie steigt am Samstag (14. Apr. um 18.30 Uhr) im Volleyballtempel. Stelian Moculescu verzichtete nach der verdienten 1:3-Niederlage in Hamburg auf Wechselspiele und setzte auch im Volleyballtempel wieder auf die Dienste von Robert Kromm, Adam White, Aleksandar Okolic, Graham Vigrass, Paul Carroll, Pierre Pujol und Luke Perry. Die BR Volleys fanden von Beginn an den nötigen Druck im Aufschlag und konnten so immer wieder erfolgreich aus der Block-Abwehr punkten. Reihenweise schulbuchmäßige Angriffe durch Carroll, White oder Kromm waren die Folge (8:4). Mitte des ersten Durchgangs packte dann der Block, allen voran Graham Vigrass, auch mit direkten Punktgewinnen zu (12:5, 17:10). Insbesondere mit Okolic‘ Aufschlägen hatte die Lüneburger Annahme große Probleme (21:11), sodass kurze Zeit später gleich acht Satzbälle zu Buche standen. Jeder einzelne Zähler dieses Vorsprungs war auch bitter nötig, denn als Adam Kocian zum Service antrat, begann das Nervenflattern und White konnte erst die achte Gelegenheit zum Satzgewinn nutzen (25:23).

Beflügelt von ihrer Aufholjagd legten die hochmotivierten Gäste von Trainer Stefan Hübner im zweiten Satz vor, weil Kromm mehrfach in der Annahme patzte (1:4). Aber der Deutsche Meister fing sich schnell wieder. Okolic vermeintlicher Ausgleich wurde zwar zunächst von Schiedsrichter Joachim Mattner als „gehoben“ weggepfiffen (6:8), doch nach der technischen Auszeit machte es der Serbe dann eben gleich zweimal im Block besser (9:8). Anders als noch im letzten Aufeinandertreffen hatten die Moculescu-Schützlinge Ryan Sclater deutlich besser im Griff. Sein Angriff ins Aus bescherte den nächsten Breakpunkt (13:11). Nach einem Servicewinner von Kromm (15:12) schlug die Stunde von Pujol. Der kleine Franzose war ein ums andere Mal in der Abwehr zur Stelle und belohnte sich dann auch noch mit einem Block (23:18). Deutlich weniger Anläufe benötigen die Hauptstädter nun, um den nächsten Satzgewinn perfekt zu machen (25:20).

Auch wenn den Berlinern bis dato kein Annahmefehler unterlief, war genau die die Achillesferse im dritten Durchgang. Lange gaben die Lüneburger den Ton an, weil Carroll zweimal im Block hängen blieb (6:8). Erst ein krachender Block von White küsste die Gastgeber wach, die sich nach einer Aufschlagserie von Pujol zurückmeldeten (11:11). Die Niedersachsen gaben sich aber noch lange nicht geschlagen, da mussten erst weitere direkte Aufschlagpunkte von Carroll und Kromm herhalten, um ein Punktepolster zu schaffen (19:17). Nach einer letzten Moculescu-Auszeit waren es der gute Okolic sowie MVP Kromm, die den Heimsieg und Halbfinal-Einzug perfekt machten (25:22).

Der “silberne MVP“ Adam Kocian bilanzierte: „Es war in meinen Augen ein enges Spiel. Wir haben uns nach dem Sieg gut auf dieses Match vorbereitet. Wir wollten mit Herz und Leidenschaft spielen. Was uns noch zu einem Topteam fehlt, ist die Konstanz in der „Crunchtime“. Die Playoffs haben uns noch einmal Freude bereitet. Wir hätten gern in der Hauptrunde noch eine bessere Platzierung erreicht, dann wäre vielleicht noch mehr möglich gewesen. Dennoch können wir zufrieden sein.“

Anders ergeht es den BR Volleys, die natürlich in dieser Saison noch mehr erreichen wollen als den nun geschafften Halbfinaleinzug. „Wir haben das gesamte Spiel über gut aufgeschlagen und dabei wenig Fehler gemacht. Es gab dennoch viele längere Ballwechsel, wovon wir die meisten für uns entscheiden konnten. Man hat heute wiedergesehen, was der Heimvorteil für uns ausmacht. Wir werden auch am Samstag gegen Frankfurt mit unseren Fans alles geben“, schwor der Co-Kapitän Paul Carroll seine Männer und die Zuschauer bereits auf das nächste Playoff-Heimspiel gegen Frankfurt ein.

Christof Bernier