Die Eisbären Berlin mussten am Sonntagnachmittag erstmals eine Heimniederlage in den Playoffs hinnehmen. Nach 60 effektiven Spielminuten hatten die Eisbären ein hart umkämpftes Spiel mit 4:5 verloren. Zwischenzeitlich war der Finalgegner aus München mit 4:1 davongezogen. Ein Blick auf die Torfolge zeigt, es war eine emotionale Achterbahnfahrt, mit dem besseren Ende für die Gäste. Eisbären-Trainer Uwe Krupp sah den Ausgang genau umgekehrt zu dem ersten Finalspiel in München, das seine Mannschaft knapp mit 4:3 gewinnen konnte.
Bis in die Schlussphase stellten die Münchner ihre Klasse unter Beweis. So ganz konnten die Eisbären an ihre Galavorstellung in München nicht anknüpfen. Als Sean Backman in der 46. Minute das 3:5 erzielte keimte Hoffnung, dass sich das Blatt noch wenden könnte. Im Tor der Eisbären stand mit Beginn des regulären Schlussdrittels Marvin Cüpper. Petri Vehanen hat 5 Gegentore bekommen, an denen er keine Schuld hatte. Uwe Krupp wollte seine Psyche schonen.
Als Nick Petersen auf 4:5 stellte, waren nur noch 40 Sekunden auf der Spieluhr. Für Eishockey-Verhältnisse ist das viel Zeit. Es fehlte nicht viel am Ausgleich, was das Spiel in die Overtime gebracht hätte. Alles in allem spielgelt das Ergebnis die Kräfteverhältnisse wieder. Aus der best of seven Serie ist jetzt eine best of five geworden mit dem Heimrecht für München. Lange Zeit zum Nachdenken bleibt so wieso nicht, schon gar nicht in den Playoffs. Bereits am Mittwoch, 18. April geht es weiter mit Spiel 3 in München und am Freitag, 20. April wird in Berlin wieder das Eis brennen. Eine Meisterkrönung kann frühestens nach Spiel 5 in München erfolgen.
Meine Prognose besagt, dass der Meister 2018 frühestens in Spiel 6 gekrönt werden wird. Stand jetzt wird es auf jeden Fall ein Spiel in der MB-Arena am Ostbahnhof geben und vorher die vom Karat Gitarissten Bernd Römer intonierte Nationalhymne. Allein das war wieder ein Erlebnis, zuletzt gehört am 21. April 2013, der Tag, an dem die Eisbären ihre bisher letzte Meisterschaft holten. Trainer der Eisbären war damals Don Jackson, der steht bekanntermaßen jetzt in München hinter der Bande und wer trainierte damals die unterlegenen Kölner ? Es war Uwe Krupp, kann er 2018 triumphieren ?
Hans-Peter Becker
DEL Playoff Finale (Best of seven)
Spiel 2 15.04.2018 14:30 Uhr MB-Arena Berlin
EHC Eisbären Berlin – RB München 4:5 (1:2/1:3/2:0)
Serienstand 1:1
Torfolge
0:1 Macek, Brooks (Aucoin, Keith, Joslin, Derek) , PP1, 12:27
1:1 Backman, Sean (Petersen, Nick, Hördler, Frank) , EQ, 13:49
1:2 Pinizzotto, Steve (Matsumoto, Jonathan, Macek, Brooks) , PP1, 18:11
1:3 Kettemer, Florian (Hager, Patrick, Wolf, Michael) , EQ, 23:05
1:4 Matsumoto, Jonathan, EQ, 33:36
2:4 Petersen, Nick (MacQueen, Jamie, Olver, Mark) , EQ, 37:19
2:5 Kastner, Maximilian (Matsumoto, Jonathan, Flaake, Jerome) , EQ, 39:27
3:5 Backman, Sean (DuPont, Micki, Sheppard, James) , PP1, 45:07
4:5 Petersen, Nick (Oppenheimer, Thomas) , EQ, 59:20
Strafen
Eisbären Berlin: 12 (4, 8, 0)
EHC Red Bull München: 24 (6, 14, 4)
09:02 Mauer, Frank; 2 min. – Stockschlag
11:51 Hördler, Frank; 2 min. – Beinstellen
15:50 Flaake, Jerome; 2 min. – Zu viele Spieler auf dem Eis
18:00 Buchwieser, Martin; 2 min. – Beinstellen
18:45 Kahun, Dominik; 2 min. – Hoher Stock
25:20 Seidenberg, Yannic; 2 min. – Haken
28:44 Button, Ryan; 2 min. – Beinstellen
35:06 Christensen, Mads; 2 min. – Beinstellen
40:00 Hager, Patrick; 2 + 2 min. – Übertriebene Härte
40:00 Aubry, Louis-Marc; 2 + 2 min. – Übertriebene Härte
40:00 Müller, Jonas; 2 + 2 min. – Übertriebene Härte
40:00 Jaffray, Jason; 2 + 2 min. – Übertriebene Härte
44:04 Christensen, Mads; 2 min. – Beinstellen
46:43 Joslin, Derek; 2 min. – Behinderung