Auftaktsieg nach Schockmoment

Foto: Eckhardt Herfet

Den BR Volleys ist am Samstagabend der Start in das Playoff-Halbfinale gegen die United Volleys Rhein-Main geglückt. Überschattet wurde der deutliche 3:0-Sieg (25:21, 25:12, 25:17) jedoch von der schweren Verletzung von Frankfurts Zuspieler Patrick Steuerwald, dem die Hauptstädter an dieser Stelle alles Gute wünschen. Topscorer im ersten Spiel der „best of three“-Serie vor 4.122 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle waren „Sports&Travel“-MVP Paul Carroll (16 Punkte) und sein australischer Landsmann Lincoln Williams (11). Mit Aleksandar Okolic, Graham Vigrass, Robert Kromm, Adam White, Paul Carroll, Pierre Pujol und Libero Luke Perry in der Startformation legten die Berliner einen klassischen Fehlstart hin. Nach starken Aufschlägen von United-Kapitän Sebastian lag man schnell mit 3:8 zurück. Ebenso schnell fingen die Berliner die Gäste aber auch wieder ein (9:9), bevor es ganz still im Volleyballtempel wurde. Frankfurts Zuspieler Patrick Steuerwald verletzte sich schwer am Sprunggelenk und wurde unter dem tröstenden Applaus des Berliner Publikums direkt von der Arena ins nahegelegene Virchow-Klinikum gebracht. Jannis Hopt übernahm und musste mit ansehen, wie seine Teamkollegen zweimal krachend von Graham Vigrass geblockt wurden (15:13). Trotz äußerst schwacher Annahme im ersten Satz (nur 20 % positiv) entschied eine Aufschlagserie von Pujol den ersten Durchgang endgültig zugunsten des Heimteams (22:18). Carroll drückte den Ball gegen Schwarz zur 1:0-Satzführung ins United-Feld (25:21).

Der BR Volleys-Block zeigte sich in Galaform: Nach einem Ass von Vigrass blockte Okolic zum deutlichen Vorsprung im zweiten Durchgang (7:2). Der Druck auf die United-Annahme war konstant hoch – bester Beleg: das nächste Ass von White zum 10:4. Bei den jungen Frankfurtern wurde Steuerwalds ordnende Hand schmerzlich vermisst. Auf 18:9 zogen die Hauptstädter davon, bevor Moculescu Sebastian Kühner und Kyle Russell für die Schlussphase dieses Satzes ins Spiel brachte. Letztgenannter fügte sich mit einem Ass genau ins Eck nahtlos ein (22:11). Nach einem Aufschlag von White schien auch Satz zwei „im Sack“, doch noch einmal brachten die Uniteds den Ball zurück, bevor der Australier fulminant aus dem Hinterfeld vollstreckte (25:12).

Foto: Eckhardt Herfet

In Aufschlag und Block blieben die BR Volleys klar spielbestimmend. Ähnlich wie schon gegen Lüneburg begingen Kromm & Co. trotz hohem Risiko wenig Fehler. Das mündete in einer 9:6-Führung im dritten Durchgang und als sich Carroll nach schöner Abwehr auch noch spektakulär gegen den Dreierblock der Uniteds durchsetzte, war spätestens klar: Es funktioniert nahezu alles (12:6). Zwar konnte Lincoln Williams nochmal einen Ball krachend zu Boden bringen, doch das hatte Seltenheitswert. Die BR Volleys waren regelmäßig in der Abwehr zur Stelle (18:12). Wie so oft in den letzten Wochen trat Adam White zum Aufschlag an, als es dem Matchgewinn entgegen ging. Mit zwei Servicewinnern beendete er ein nach der Verletzung von Patrick Steuerwald weitgehend einseitiges Spiel (25:17).

Gästetrainer Michael Warm erklärte die Niederlage mit dem Schockmoment im ersten Satz: „Wir waren gut vorbereitet und sind auch gut gestartet. Nach der Verletzung von Patrick sind wir aber nicht mehr zurechtgekommen. Die Spieler haben realisiert, was passiert ist und dann sind wir auseinandergefallen. Patrick und Sebastian sind die erfahrenen Stützen des Teams und tragen die Mannschaft. Wenn dann so etwas passiert, mache ich den jungen Spielern keinen Vorwurf.“ Auch BR Volleys Mittelblocker Aleksandar Okolic litt mit Steuerwald: „Die Verletzung war natürlich ein Schock für alle, danach musste man sich erst einmal wieder sammeln. Wir wünschen ihm vom gesamten Team gute Besserung! Der Schlüssel zum Sieg war unser guter Aufschlag. Dadurch konnten wir im Block dominant agieren. Nach den anfänglichen Problemen gegen Schwarz‘ Aufschläge haben wir die Annahme etwas umgestellt. Das hat sich ausgezahlt.“ Am Mittwoch (18. Apr. um 19.00 Uhr) wollen die Berliner in Frankfurt direkt nachlegen, wie der Serbe betont: „United ist ein gutes Heimteam, also ist diese Serie noch lange nicht entscheiden. Wir müssen dort genauso konzentriert spielen.“

Christof Bernier

Veröffentlicht von

Christian Zschiedrich

Er kann von sich mit Fug und Recht behaupten, immer ein Leben für und durch den Sport geführt zu haben. Er spielte Fußball, nicht mal untalentiert, brachte es dabei zu einigen Ehren, studierte Sport in Leipzig, arbeitete als Sportlehrer und trainierte Fußballmannschaften. Zwischendurch erwarb er beim DFB seine Trainerlizenz. Nach und nach entdeckte er dabei sein Herz für den Sportjournalismus, schrieb Artikel für verschiedene Zeitungen und hob in Berlin eine eigene Sportsendung im Lokal-TV aus der Taufe. Über 2.000 Sendungen wurden unter seiner Leitung produziert. An`s Aufhören verschwendet er keinen Gedanken, schließlich bietet das Internet viele neue Möglichkeiten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert