
Wie bei den A-Jungen wurde auch das Finale um die Deutsche Meisterschaft der B-Jungen von einem einzigen Wurf entschieden. In einem dramatischen Final-Rückspiel hatten die Füchse Berlin das bessere Ende für sich und erkämpften sich bei der SG Kronau/Östringen ein 21:21 (12:10) und somit den kleinen, aber entscheidenden Vorteil. Nach dem 20:20 im Hinspiel entschied das eine mehr erzielte Auswärtstor die Meisterschaft zu Gunsten der Füchse Berlin.
Die Stadthalle in Östringen bot den perfekten Rahmen für das alles entscheidende Duell der beiden besten Jugendteams dieses Jahrgangs. 900 Zuschauer verwandelten die Stadthalle Östringen in einen brodelnden Hexenkessel. Der Wichtigkeit und dem Niveau angemessen, oblag die Spielleitung dem DHB-Elitekader-Gespann Christoph Immel und Ronald Klein, die die umkämpfte Partie souverän über die Bühne brachten.
Dass sich beide Mannschaften auf Augenhöhe begegneten, unterstreicht der Spielverlauf. Die beiden offensiv ausgerichteten Abwehrreihen dominierten das Spielgeschehen. Die Angreifer taten sich auf beiden Seiten schwer. Über die Stationen 2:2, 3:2, 3:3 und 4:4 erspielten sich die Hauptstädter zunächst einen kleinen Vorteil und schoben sich beim 6:4 (13. Spielminute) erstmals mit zwei Treffern nach vorne. Doch die Gelbhemden um Trainer Daniel Meyer bissen sich zurück und dem robusten Kreisläufer Lukas Wichmann gelang zum 6:6-Ausgleich.
In der Folge übernahmen die Füchse wieder das Kommando und konnten sich zwei Minuten vor dem Seitenwechsel sogar erstmals mit drei Treffern in Front werfen und gingen mit dem 12:10-Vorspung in die Kabinen. Die knappe Führung behauptete das Team der Trainer Bob Hanning und Fabian Lüdke in den ersten Minuten nach Wiederbeginn, verlor dann aber kurzzeitig den Faden. Die Meyer-Sieben nutzte das zu einem 4:0-Lauf. Maßgeblich daran beteiligt war der baumlange Rückraumlinke der Junglöwen, Theo Surblys. Der sollte in der dramatischen Schlussphase noch eine von zwei tragenden Rollen übernehmen.
Die Füchse behielten trotz der zwischenzeitlichen Torflaute kühlen Kopf. „Wir haben die Krisenmomente überlebt“, kommentierte Hanning diese und spätere Phasen, in denen sich seine Schützlinge nicht aus der Bahn werfen ließen. Denn nach dem 16:16 durch den fünffachen Torschützen Lukas Hopp, legten die Gastgeber immer einen Treffer vor. Übrigens hatten die Berliner in dieser Szene auch das nötige Quäntchen Glück. Denn Hopps Wurfversuch wurde vom Abwehrblock unhaltbar für den stark haltenden Niklas Gierse abgefälscht.
Auf der Gegenseite hielt Erik Ulrich ebenfalls überragend und bewahrte seine Farben vor höheren Rückständen. Beim 18:19 aus Füchse-Sicht parierte der Schlussmann noch spektakulär gegen den frei vor ihm auftauchenden Lukas Wichmann, doch gegen den Nachwurf von Yessine Meddeb war der Keeper machtlos.
Das Final-Rückspiel steuerte auf die dramatische Schlussphase hin, in der beide Teams die Möglichkeiten zu einer Vorentscheidung hatten. 30 Sekunden vor Ende kamen die Süddeutschen noch einmal in Ballbesitz. Doch die Berliner Abwehr schien zu wissen, welche Taktik Meyer in seiner letzten Auszeit ausgegeben hatte. Denn beim finalen Wurfversuch Surblys waren die Füchse-Verteidiger und Schlussmann Ullrich auf dem Posten. Der Rest war Jubel auf der einen und Enttäuschung auf der anderen Seite.
Stimmen zum Spiel:
Daniel Meyer (Trainer SG Kronau/Östringen): „Das ist natürlich das bitterste, was passieren kann. Wir haben in der ganzen Saison nicht verloren und sind nicht Deutscher Meister. Ich hoffe, dass wir das in einigen Wochen als Gewinn der Silbermedaille begreifen und nicht als Final-Niederlage. Beide Abwehrreihen haben das Spiel dominiert. Beide Mannschaften waren sehr stabil, haben es aber durch leichte Fehler verpasst, das Spiel zu entscheiden. Der Rahmen heute war absolut bombastisch. Das war Werbung für unsere Sportart. Es hat einfach nur Spaß gemacht, mit den Jungs hier heute auf der Platte zu stehen.“
Bob Hanning (Trainer Füchse Berlin): „Eine absolute Doublette zu unserem A-Jugendfinale, das wir ja durch einen vergebenen Wurf nach der Schlusssirene verloren haben. Heute haben wir Krisenmomente überlebt. Der Ausgang ist vielleicht ein wenig glücklich für uns. Aber es war ein großer Fight von beiden Mannschaften. Bei aller Emotionalität war es ein überragender Umgang der jungen Menschen untereinander. Das Schiedsrichter-Gespann hat eine super Leistung geboten.“


Die Füchse Berlin haben am Samstag ihr letztes Spiel der Saison 16/17 mit 32:28 (16:12) gewonnen. Gegen den SC DHfK Leipzig dominierten sie die Parte auswärts bereits nach 20 Minuten, die meiste Zeit des Spiels führten die Füchse mit drei bis fünf Toren. Damit beenden die Hauptstädter die Saison auf Tabellenplatz vier. Bester Werfer der Partie war Petar Nenadic mit acht Toren, für Leipzig netzte Andreas Rojewski fünf Mal ein. Dazu agierten beide Torhüter stark, Ex-Fuchs Jens Vortmann im Tor der Leipziger verzeichnete 8 Paraden, Silvio Heinevetter hielt überragende 18 Würfe. Als Absteiger stehen der Bergische HC (16), HBW Balingen-Weilstetten (17) und der HC 2000 Coburg (18) fest.
Doch die Hausherren versuchten sich in einer langsamen Aufholjagd, die zeitweise auch zu fruchten schien: Nach langem Spielaufbau kam der SC wieder häufiger zum Abschluss und dies auch erfolgreich. So stand es nach 41 Minuten nur noch 21:18 für Berlin. Eine Zeitstrafe gegen Jakov Gojun sorgte im Angriff der Leipziger zwei Minuten lang für eine Sieben-gegen-fünf-Situation, da Vortmann erneut das Spielfeld verließ. Mattias Zachrisson griff in den gegnerischen Konter ein, erhielt ebenfalls eine Zeitstrafe, sodass Leipzig doppelte Überzahl (7 gegen vier im Angriff) hatte. Der durchs Foul zugesprochene Siebenmeter wurde jedoch vom nach wie vor überragenden Heinevetter pariert, er hielt das 22:19 für die Hauptstädter fest.

Nach zwei nervenaufreibenden Aufstiegsspielen gegen Viktoria Köln ist der Meister der Regionalliga Nordost, Carl Zeiss Jena in die 3. Liga aufgestiegen. Zwar verlor der FC Carl Zeiss zu Hause vor 13.800 Zuschauern (ausverkauft) mit 0:1, der 3:2-Sieg im Hinspiel war der mehr geschossenen Auswärts-Tore wegen letztendlich ausschlaggebend. So sehr sich der Westmeister um den zweiten Treffer in Jena bemühte, Jena behielt die Nerven und ist nach fünfjähriger Abwesenheit in den Profifußball zurückgekehrt. Mit dem Schlusspfiff brachen alle Dämme, grenzenloser Jubel, der Nordostmeister wurde für den Erfolg gefeiert. Aus der Region gibt es heuer keinen Absteiger, weil die Zweite von RB Leipzig nicht mehr antritt, dazu der FC Schönberg sich aus finanziellen Zwängen zurückzieht. Und durch den Aufstieg von Jena gibt es einen zusätzlichen Aufsteiger aus der Oberliga. Südmeister Chemie Leipzig und Newcomer VSG Altglienicke sind regional angekommen. Rathenow und Halberstadt spielen den dritten Aufsteiger in dieser Woche aus.
Das sieht auf dem Papier ganz gut aus, lässt man die Existenzkämpfe ehemals führender Traditionsvereine mal außen vor. In der Sommerpause kann viel geschehen. Bei Tennis Borussia stellt sich die Frage, ob der Trainerwechsel wirklich was gebracht hat. Die Lila-Weißen basteln – nach verheißungsvollen Neuzugängen – weiter am Kader für die neue Saison. Zum Saisonende hat TeBe ein unrühmliches Bild abgegeben. Das Hissen einer Regenbogenfahne ist mit den Fans einvernehmlich gelöst worden und bestimmt nicht des Pudels Kern. Was mir zu denken gibt, TeBe schaffte es nicht für die letzte Partie, 0:2 in Wismar verloren, elf Spieler zusammen zu kriegen. Sollte einfach nicht passieren, schadet sportlich und obendrein dem Image.
Glückwunsch an Altglienicke! Der Verein war erst vor einem Jahr aus der Berlin-Liga gekommen und schaffte somit den Durchmarsch in die Regionalliga. 875 Zuschauer sahen das 2:2 bei Lichtenberg 47, dem Tabellendritten. Effektiv zu spielen war die Devise von Trainer Simon Rösner, der jetzt seine DFB-A-Lizenz erwerben möchte und das Coaching für die kommende Saison an Miroslav Jagatic übergibt. Der war zuletzt im Trainerstab der Nationalmannschaft Myanmars tätig. Zu den besten Spielern auf Seiten des Aufsteigers zählten zwei in Berlin überaus bekannte und nicht gerade sehr junge Akteure. Ein Blick auf die Torfolge:



Hatten die Hausherren vor dem Seitenwechsel etwas Oberwasser, so gaben sie es in Halbzeit Nummer zwei wieder ab. Der über zehn Minuten erspielte Anschluss ging innerhalb einer Minute wieder verloren, indem zwei Bälle leichtfertig verschenkt und die daraus resultierenden Konter kassiert wurden. In der 27. Minute stand es so 10:13. Acht Minuten sollten die Jungs von Trainer Lüdke nicht mehr treffen, selbst sogenannte Hundertprozentige wurden vergeben, zwei Mal frei nach einem Konter vor dem gegnerischen Tor. Einzig die solide Deckung, die mittlerweile sehr offensiv agierte sowie Jan Jochens und Erik Ullrich im Tor verhinderten Schlimmeres.
In der 33. Minute gab es ein regelrechtes Hin und Her, als sowohl Jochens als auch Wacker jeweils zwei Gegenstöße in Folge parierten. Ein jubelnder Schlussmann übertraf den anderen. Auch, wenn die offensive 3-3-Deckung die SG teils hervorragend unter Druck setzte, gelang den Berlinern nicht der nötige taktische Kniff, um das Spiel für sich zu entscheiden oder gar zu dominieren. Einzig durch eine Energieleistung und den unbedingten Willen war es ihnen möglich, das Unentschieden zu forcieren. Am Ende scheiterten sie an vergebenen Chancen und der Tatsache, dass sie es dem Gegner zu einfach gemacht haben. Ärgerlich ist letztendlich zwar jeder Fehlwurf, besonders aber der Siebenmeter-Heber von Lukas Kazimierski, der – nicht mal knapp – hinters Tor segelte.
