„Mir ist die Stimmung zu betrübt, sicher, wir haben Sebastian Polter verloren, hochverdient wurden aber 3 Punkte geholt…“, so begann Unions Trainer Jens Keller sein Statement zum dem kurz vorher zu Ende gegangenen Spiel gegen den SV Sandhausen. Das Spiel wäre in der restlos ausverkauften Alten Försterei, wahrscheinlich eine klare Angelegenheit für die Eisernen geworden, wenn nicht Sebastian Polter einen Blackout in der 56. Minute gehabt hätte. Seine Aktion gegen Sandhausens Innenverteidiger Tim Kister bestrafte Schiedsrichter Sven Jablonski mit dem Zeigen der roten Karte. Er traf Kister an der Wade, der krümmte sich vor Schmerz. Die Aktion fand an einer ungefährlichen Stelle des Spielfeldes statt, fast im Aus, kurz hinter Mittellinie. Der erste Eindruck von der Pressetribüne, lässt sich mit „so schlimm war es doch gar nicht“ beschreiben. Erst die Ansicht der TV Bilder, aus verschiedenen Perspektiven, offenbarte, der Schiedsrichter lag richtig.
Zu diesem Zeitpunkt führten die Unioner mit 2:0. Philipp Hosiner (33.) und Damir Kreilach (54.) waren die Torschützen. So gut es ging, versuchten die Gäste aus der Situation Kapital zu schlagen. Der SV Sandhausen ist ja fast gerettet, 5 Punkte Abstand zur gefährlichen Zone der Tabelle. Die fehlenden 2 bis 3 Punkte mussten nicht unbedingt in Berlin geholt werden. Durch die Überzahl kamen sie leicht verbessert in das Spiel. Den Anschlusstreffer schafften sie in der 76. Minute. Sandhausens Kapitän Stefan Kulovits schlug ein Flanke in den Strafraum und Lucas Höler, ein großgewachsener Stürmer zirkelte den Ball per Kopf in die Maschen. So richtig gefährlich wurde es nicht mehr. Der Vorsprung hielt bis zum Schlusspfiff. Die erregten Gemüter der Union-Fans konnten sich beim Bier danach beruhigen. Dieser Gegentreffer, Endstand 2:1 belässt den 1. FC Union auf Platz 4 der Tabelle. Hannover und Braunschweig müssen noch spielen.
Der Blick geht voraus. Im letzten Montagabendspiel der laufenden Saison empfängt Eintracht Braunschweig die Eisernen. Eine Aufgabe mit Endspielcharakter bei der weiteren Klärung der Aufstiegsfrage. Sebastian Polter wird nicht dabei sein auf dem Spielfeld. Zwei Spiele Sperre werden es wohl werden. Steven Skrzybski ist verletzt, fällt bis zum Saisonende aus. Die Ausfälle könnten zur Unzeit kommen. Das Trainer-Team ist gefordert, dass die bösen Vorahnungen nicht eintreten. Es fehlen jetzt im Sturm die kopfballstarken Spieler. Leider wird Philipp Hosiner bis zum Spiel in Braunschweig nicht 20 cm wachsen, auf seinem Können ruhen jetzt die Hoffnungen
Nachdem am vergangenen Wochenende die Spreefüxxe Berlin die Meisterschaft der 3. Liga Ost für sich entscheiden konnten, stand die bange Frage im Raum ob sie den Aufstieg in die 2. Bundesliga mangels fehlender Sponsoren stemmen können.
Noch waren von Managerin Britta Lorenz Sponsorengespräche wahrzunehmen und einige Zusagen offen. Die sind wohl gemeistert worden, sodass sie in der um 15:50 versandten Pressemitteilung mitteilte, dass die Lizenz für die 2. Liga heute beantragt wurde und das Projekt 2. Liga starten kann.
„Wir haben den Schritt gewagt, weil wir glauben dass es vor allem für unsere jungen Spielerinnen wichtig ist diesen Schritt in ihrer Entwicklung zu gehen und es nach der diesjährigen Leistung die richtige Entscheidung ist“ so Managerin Britta Lorenz.
„Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle an alle, die an dieses Projekt geglaubt haben und dafür gesorgt haben, dass es Realität wird. Wir freuen uns mit allen neuen und alten Sponsoren diesen Weg zu bestreiten und blicken zuversichtlich in Richtung neuer Saison“ betont Lorenz weiter.
Damit atmet Handball Berlin und wohl auch Deutschland auf. Denn hier wurden vor 100 Jahren die ersten Frauen-Handballspiele überhaupt ausgetragen!
Chefredakteur Christian Zschiedrich mit BRV-Manager Kaweh Niroomand
„Wir fahren nicht nach Rom, um die italienische Pizza zu genießen“, sagt Kaweh Niroomand. Dem Volleyball-Manager steht einer DER Höhepunkte in der Vereinsgeschichte der Berlin Recycling Volleys bevor: Die Teilnahme am Champions-League-Final-Four in Rom. Erstmals haben sich die Berliner für das Kräftemessen der besten vier europäischen Mannschaften auf sportlichem Wege qualifiziert. Wir haben vorher mit Kaweh Niroomand gesprochen.
Sportick: Die BR Volleys gehören zu den besten vier Mannschaften Europas. Welchen Stellenwert hat die Teilnahme am Final-Four-Turnier in Rom?
Einen großen Stellenwert. Von der sportlichen Qualifikation für das CL-Final-Four haben wir bisher nur geträumt. Wir hätten nie gedacht, dass wir mal so weit kommen. Das Final-Four im europäischen Volleyball ist ja in der Regel auch eine Party zwischen den Polen, den Italienern und den Russen. Dass wir jetzt als deutscher Verein dabei sind, zeigt, was wir für ein tolles Ergebnis erzielt haben.
Sportick: Erzählen Sie uns, wie Sie den Moment wahrgenommen haben, als die BR Volleys vor zweieinhalb Wochen bei Dynamo Moskau völlig überraschend gewannen und auf einmal zu den besten vier Teams des Kontinents zählten?
Felix Fischer in Aktion
Bis wir das realisiert hatten, hat tatsächlich einige Tage gedauert. Allerdings haben wir das dann auch mit der Niederlage in den Meisterschafts-Playoffs in Frankfurt bezahlt. Wir mussten das ja erstmal verarbeiten, was da passiert ist. Das braucht nun mal seine Zeit. Jetzt ist es ein schönes und befriedigendes Gefühl. Aufgrund der Terminplanung hatten wir allerdings nie richtig Zeit, das zu genießen.
Sportick: Schon in Moskau waren die BR Volleys Außenseiter. In Rom sind die BR Volleys wieder in der Außenseiter-Rolle. Ist das ein Vorteil?
Grundsätzlich ist es eine Ehre für uns, in Rom dabei zu sein. Aber wir fahren natürlich nicht dahin, um die italienische Pizza zu genießen. Wir reisen nach Rom, um zu zeigen, dass unsere Teilnahme dort kein Zufall ist und dass wir durchaus mit den besten Teams Europas mithalten können. Wir haben ja auch auf dem Weg dorthin schon sehr starke europäische Mannschaften geschlagen. Nur so konnten wir uns überhaupt in der sehr schwierigen Gruppenphase durchsetzen. Im Final-Four-Turnier in Rom hat es jetzt das Los so gewollt, dass wir gleich gegen die beste Vereinsmannschaft der Welt spielen müssen, gegen den CL-Titelverteidiger Zenit Kasan. Ich glaube: Wenn wir zehnmal gegen Kasan spielen, werden wir wahrscheinlich neunmal verlieren. Aber einmal vielleicht ist was drin. Darauf hoffen wir.
Sportick: Ist in Rom also das Unmögliche möglich?
Ich wäre letztendlich froh, wenn wir einfach eine Medaille aus Rom mitnehmen würden. Schließlich sind neben Kasan aus Russland auch die anderen beiden Mannschaften aus Italien Spitzenteams mit wesentlich höheren Etats. Die agieren im Vergleich zu uns in ganz anderen Regionen agieren. Insofern: Wenn wir am Ende ein Platz auf dem Treppchen haben.. das wär super.
Sportick: Ist die Vorfreude auf das Finalturnier etwas getrübt durch die Niederlage im ersten Meisterschaftsfinalspiel beim VfB Friedrichshafen?
Ja. Wir fahren deshalb auch nicht ganz entspannt nach Rom. Denn in meinen Augen ist die zweite Partie gegen Friedrichshafen am kommenden Mittwoch viel wichtiger. Und ich mache da auch keinen Hehl draus: Die beiden Spiele in Rom müssen für uns letztlich zwei sehr gute Vorbereitungsspiele mit Blick auf die Meisterschaftspartie am Mittwoch werden.
Sportick: Kann das Final-Four-Turnier in Rom also auch einen Schub geben für das Meisterschaftsfinale?
Das hoffe ich. Wobei wir durch gute Champions-League-Spiele genügend Schübe hatten. Das Problem ist vielmehr, dass wir verstehen müssen, genauso aggressiv und fokussiert gegen deutsche Mannschaften zu spielen wie gegen europäische Spitzenteams. Wir haben schließlich nicht nur gegen Friedrichshafen zuletzt schlecht gespielt, sondern auch im Playoff-Halbfinale gegen Frankfurt.
Sportick: Im letzten Jahr gabs das Tripel aus Pokal, CEV-Cup und Meisterschaft für die BR Volleys? In dieser Saison sind die BR Volleys noch ohne Titel. Wie wichtig ist hinsichtlich der Saison-Bilanz jetzt die Teilnahme am Turnier in Rom?
Enorm wichtig. Auch für die Zukunft des Vereines. Denn jetzt haben wir damit drei Jahre nacheinander einen europäischen Spitzenplatz erreicht. Das ist für einen deutschen Verein enorm. Es ist im Vergleich mit Fußball so, als wenn die Sportfreunde Lotte im großen Konzert von Real Madrid und vom FC Barcelona mitspielen könnten. Und für unsere Zukunft und für unsere Stellung im europäischen Volleyball ist das enorm wichtig. Wenn wir beispielsweise neue Spieler verpflichten wollen, können wir was bieten. Denn sie wissen nun einmal mehr: Hier in Berlin passiert im Volleyball etwas. So wird uns das an verschiedenen Stellen weiterhelfen. Auch das Medieninteresse ist zum Beispiel sehr viel größer vor so einem Finalturnier. Insofern ist das ein wichtiger Baustein bei der Weiterentwicklung unseres Projektes „Volleyball in Berlin“.
Sportick: Kaweh Niroomand. Vielen Dank für dieses Gespräch.
Der Landessportbund lädt am Samstag, dem 29. April 2017 von 9.30 bis 15.30 Uhr zu seinem 10. Gesundheitsforum ein. „Jung bleiben durch Bewegung und Sport“ ist das Thema der Jubiläumsveranstaltung, die in der Gerhard-Schlegel-Sportschule des LSB, Priesterweg 4, 10829 Berlin-Schöneberg, stattfindet.Den Fachvortrag hält Prof. Dr. Bernd Wolfarth, Facharzt für Innere Medizin, Sportmedizin, Präventivmedizin und Ernährungsmedizin an der Humboldt-Universität/Charité. Danach können folgende Praxisseminare besucht werden:
Ausdauertraining mit verschiedenen Geräten; Stress bewältigen – Gelassenheit erleben; Koordinationstraining im Gesundheitssport; Beweglichkeit – praktisch gelebt von innen und außen; Kraft- und Stabilisationstraining im Gesundheitssport; Functional Myofascial Training.
Der LSB Berlin organisiert das Gesundheitsforum einmal im Jahr im Rahmen der Kampagne „Berlin komm(t) auf die Beine”, die vor über zehn Jahren gemeinsam mit der Ärztekammer Berlin, dem Sportärztebund Berlin-Brandenburg und der Kassenärztlichen Vereinigung ins Leben gerufen wurde.
Wissenschaftlicher Leiter des Gesundheitsforums ist Dr. Jürgen Wismach, Präsident des Sportärztebundes und Vorsitzender der LSB-Kommission Gesundheitssport.
Das Gesundheitsforum richtet sich an Übungsleiter, Ärzte und interessierte Bürger.
Für die Berliner Herrenmannschaften gehört es zu den Jahres-Highlights: Das HVB Pokal Final Four der Männer findet am 29. und 30. April 2017 in der Bezirkssporthalle Neukölln statt. Eine Woche nach den Jugendpokal-Endspielen kämpfen vier Mannschaften um den Triumph. Eintrittskarten sind an der Tageskasse erhältlich. Zwei Wochen später folgt das Final Four der Frauen.
Textquelle und Foto HVB
Im ersten Halbfinale trifft der Berliner Sportverein 1892 auf den Berliner Turner-Verein 1850. Auf dem Weg zum Final Four setzte sich der BSV 92 zunächst gegen die SG TMBW durch (20:15). Im Achtelfinale folgte ein 24:21-Heimerfolg gegen den VfL Tegel, ehe der 31:27-Sieg vor heimischer Kulisse gegen den TSV Rudow III die Teilnahme am Final Four ermöglichte. Auch der BTV 1850 musste hart für das Erreichen der Vorschlussrunde arbeiten. Nach einem klaren 34:17-Sieg beim SV Buckow folgten knappe Siege gegen den TSV Rudow II (19:17) und im Viertelfinale gegen den Polizei SV (29:28.)
Das zweite Halbfinale bestreiten die SG Rotation Prenzlauer Berg und SG Ajax Altglienicke. Rotation siegte über den TuS Hellersdorf (34:31) und anschließend zweimal gegen den VfL Lichtenrade. Zuerst gelang der Erfolg gegen die zweite Mannschaft des VfL mit 37:30 und im anschließenden Viertelfinale der Sieg gegen die erste Herren mit einem knappen 26:25. Ajax siegte zum Einstieg gegen die zweite Mannschaft des BTV 1850 hauchdünn mit 35:34. Im Achtelfinale wurde das Spiel gegen den Gegner SG OSF Berlin gewertet, wodurch Altglienicke automatisch weiterkam. Sportliche Stärke bewies Ajax dann im Viertelfinale mit einem deutlichen 40:27-Erfolg beim VfL Tegel II.
Am Samstag finden beide Halbfinalspiele statt. Das Finale steigt am Sonntag um 16
Große Überraschung für Berliner Vereine. Bei dem heutigen 60. Ordentlichen Verbandstag des Handball-Verbandes Berlin hat das Präsidium für eine große Überraschung gesorgt. Im Coubertin-Saal des Landessportbundes Berlin wurde am Abend bekanntgegeben, dass der HVB insgesamt 75 Notebooks angeschafft hat. Diese Notebooks wurden den Berliner Handball-Vereinen auf dem Verbandstag feierlich übergeben. Grund für diese Aktion ist die Einführung des elektronischen Spielberichtes zur kommenden Saison in der Hauptstadt. Zur finanziellen Entlastung der Vereine hat der HVB die notwendigen Notebooks den Vereinen geschenkt.
„Ich glaube, dass wir mit dieser Aktion etwas Einmaliges in Handball-Deutschland gemacht haben“, sagte HVB-Präsident Thomas Ludewig nach dem Verbandstag. „Das aktuelle Präsidium hat sich seit Amtsantritt 2012 vorgenommen, die Vereine finanziell nicht zusätzlich zu belasten. Durch die positive finanzielle Entwicklung des Verbandes, auch dank der Unterstützung unserer Partner, ist es uns in diesem Jahr gelungen diese außergewöhnliche Investition zu tätigen.“
Insgesamt werden 75 Notebooks an die Berliner Handball-Vereine bereitgestellt. Vereine mit mehr als 18 Mannschaften erhalten drei Notebooks. Vereine mit 11 bis 17 Mannschaften erhalten zwei Notebooks und alle anderen Vereine, die am Spielbetrieb in Berlin teilnehmen, erhalten ein Notebook.
Bereits zum 19. Mal reinigte der Sport und Rettungstauchverein Berlin e.V. in Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Reinickendorf den Tegeler Flughafensee im Bereich der Bade- und Angelstellen.
Insgesamt 46 Personen vom Sportfischerverein Flughafensee Berlin e.V., der Wasserwacht Berlin, dem Sport- und Rettungstauchverein Berlin e.V. als Veranstalter und Gäste des Landestauchsportverbandes Berlin und des DUC Berlin beteiligten sich an der Reinigungsaktion.
Zwei Einkaufswagen, ein Tresor und ca. 2,5 m³ Unrat wurden aus dem Wasser und den anliegenden Flächen gesammelt.
Mit seiner Aktion vermindert der Sport und Rettungstauchverein Berlin e.V. in Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Reinickendorf auch das Verletzungsrisiko für die Badenden, da auch immer wieder Bruchglas im See gefunden und beseitigt wird.
Das Bezirksamt Reinickendorf unterstützte die Tätigkeiten des SRTV e. V., indem es Müllcontainer bereitstellte und die Kosten für die Entsorgung des gesammelten Unrates übernahm.
„Ich bedanke mich für das langjährige Engagement der zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der diesjährigen Reinigungsaktion und die wie immer ausgezeichnete Zusammenarbeit“, betont Bezirksstadträtin Katrin Schultze-Berndt (CDU).
Trainer Ahmet Caki freigestellt / Assistenztrainer Thomas Päch übernimmt. Der 41–jährige Türke und sein Assistent Fatih Emre Gezer (38) sind mit sofortiger Wirkung freigestellt, diese Entscheidung wurde der Mannschaft am heutigen Dienstagabend mitgeteilt. Der bisherige ALBA-Assistenztrainer Thomas Päch (34) übernimmt das Team bis zum Ende der Saison.
ALBA-Geschäftsführer Marco Baldi: „Das ist ein sehr bedauerlicher Schritt, denn Ahmet Caki ist ein guter Trainer und ALBA BERLIN ist kein Club der leichtfertigen Entscheidungen. Wenn sich jedoch der Eindruck durchsetzt, dass der Coach nicht mehr genügend Einfluss auf das Team hat, muss man handeln. Das ist eine Entscheidung, die uns auch menschlich sehr schwer gefallen ist. Wir wünschen Ahmet viel Glück und Erfolg auf seinem weiteren Weg.“
ALBA-Sportdirektor Himar Ojeda: „Angesichts der enttäuschenden sportlichen Entwicklung sind wir zu der Überzeugung gekommen, dass wir in der derzeitigen Konstellation nicht in der Lage sind, das Beste aus unseren Möglichkeiten zu machen. Wir mussten nun einen harten Schnitt machen, denn wir wollen die verbleibenden Spiele nutzen, um uns eine bestmögliche Platzierung für die Playoffs zu erkämpfen.“
Thomas Päch wurde am 2. Oktober 1982 in San Salvador geboren und ist in Berlin aufgewachsen. Der 34-Jährige arbeitete bereits von 2005 bis 2010 für ALBAs Jugend- und Regionalligamannschaft, danach war er fünf Jahre lang Assistenztrainer von Henrik Rödl beim Bundesligisten TBB Trier. Im Sommer 2015 kam er zurück zu ALBA BERLIN, wo er seitdem als Assistenztrainer der ersten Mannschaft tätig war.
700 Leute im Party-Zug des 1. FC Union waren bei der Rückfahrt von Stuttgart nach Berlin trotz der Niederlage nicht deprimiert. Sie brauchen es auch nicht, mit 54 Punkten nach 30 Saisonspielen. Vor der Saison hätten sie solch eine Bilanz sofort unterschrieben. Aber, der Mensch wächst mit seinen Aufgaben und vollbrachte Taten wecken neue Begehrlichkeiten. Das ist halt der 1. FC Union Berlin, der etwas andere Verein im deutschen Profifußball. Sie sind und bleiben auch ein Verein, während der VfB Stuttgart, der Gegner vom Montagabend gerade dabei ist, den Profifußball regelkonform auszugliedern. Es sollen so weitere Sponsoren angelockt werden. Ein in Stuttgart ansässiger Autobauer hat bereits zusätzliche Millionen an Euros für den Spielbetrieb in Aussicht gestellt. Die 2. Liga soll ein Intermezzo für eine Saison bleiben. Ein Grundstein dafür wurde mit dem Sieg über den 1. FC Union gelegt.
Als Schiedsrichter Patrick Ittrich die Partie abpfiff jubelten die Stuttgarter. In 90 Minuten plus der Nachspielzeit hatten sie den Aufstiegsmitbewerber aus der Berliner Wuhlheide klar und deutlich mit 3:1 geschlagen. Während der VfB aus Stuttgart eines der besten Saisonspiele ablieferte, lief bei den Eisernen so gut wie nichts zusammen. Maxim (Freistoß 29. min) und Terodde, der in der 33. min einen klasse ausgespielten Konter vollendete, sorgten für die 2:0 Führung nach der 1. Halbzeit. Bei den Eisernen ging fast nichts. Die Abwehr hatte Schwerstarbeit zu leisten und nur eine einzige dicke Torchance war für die Eisernen zu notieren. In der 26. Minute, im Anschluss an den ersten Eckball von Union, köpfte Polter unbedrängt den Ball neben den Pfosten.
In der 2. Halbzeit fiel der Anschlusstreffer durch Polter in der 57. Minute. Anschließend wackelten die Stuttgarter etwas. Schließlich nahmen sich die Berliner selbst aus dem Spiel. Ein erneuter individueller Fehler, es war der zuverlässige Toni Leistner, dem ein technischer Fehler unterlief und der dem gerade eingewechselten Ginczek ermöglichte das 3:1 zu erzielen. Nach 68. Minuten war der Drops ausgelutscht. Der VfB Stuttgart stürmte mit 60 Punkte allein an die Tabellenspitze.
Es sind noch 4 Spiele zu spielen und somit 12 Punkte zu holen. Union hat 3 Punkte Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz oder die Relegation. Das Restprogramm hat es in sich, der nächste Heimgegner ist der SV Sandhausen und folgt die Auswärtsaufgabe in Braunschweig. Sie müssen auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen und dürfen dabei selbst nicht straucheln. Relegation, direkter Aufstieg oder der Platz 4, alles ist möglich. Überträgt sich die Gelassenheit des Umfeldes auf die Mannschaft ist weiter alles möglich. In Stuttgart hatte man Eindruck, als hätte der Kopf nicht so richtig mitgespielt. Der Gegner war richtig stark, wie es Jens Keller auf der Pressekonferenz vor dem angemerkt hatte, „Stuttgart ist ein Erstligist“. Der 1. FC Union wird erst einer, vielleicht.