Es kam, wie wir es in unserer Vorschau andeuteten, Hertha zeigte wer Herr im Hause ist. Vor 74.667 Zuschauern, ausverkauftes Haus erzielte Kalou in der 11. Minute die 1:0 Führung. Ibisevic hatte vorbereitet, nutzte dabei einen Fehler im Spielaufbau der Dortmunder, Ginter hatte sich den Ball zu weit vorgelegt und dann ging es blitzschnell in die andere Richtung. Kalou konnte völlig unbedrängt, aus kürzester Distanz nur noch einschieben. Pal Dardai begann die Partie zum vierten Mal in unveränderter Aufstellung.
Es gibt auch wieder negatives zu berichten: Hertha verweigerte uns die Akkreditierung. Wer weiß, was der Zschiedrich gemacht hat, könnte sich der Ein oder Andere fragen. Er war zu kritisch ? Deshalb sei hier dokumentiert, wir haben mit keinem Berliner Verein oder irgendeiner Institution seit über 30 Jahren bei unserer Berichterstattung irgendwelche Probleme, bezeichnenderweise nur mit Hertha. Doch die Stimmen gegen Hertha häufen sich.
Ein schlechtes Beispiel liefert München 1860. Mittlerweile gibt es einen Dauerzwist seitens des Vereins mit den Medien. Der Bayerische Journalistenverband (BJV) kritisierte den Traditionsclub hart. „Der Verein missbraucht das Hausrecht dafür, missliebige Berichterstattung zu unterbinden“.
Der bei Hertha in Ungnade gefallene Redaktionschef Christian Zschiedrich hingegen genießt anderen Orts Anerkennung. Dafür sprechen Lob, Auszeichnungen und Ehrungen sogar vom DFB. Die Führung von Hertha BSC ist auf bestem Wege in dem Falle ein Eigentor zu schießen und Imageschaden zu fabrizieren.
Zurück zum Spiel, mit großer Energieleistung und dank besserer Zweikampf-Quote kam Hertha nach Aubameyang‘s Ausgleichstreffer in der 55. Minute wieder zurück. Der Siegtreffer zum 2:1 fiel fiel durch Plattenhardt. Ein direkt verwandelten Freistoß (71.) brachte Hertha auf die Siegerstraße. Der eingewechselte Weiser (ab 66. Minute für Ibisevic) hatte ihn herausgeholt. Mit Karacho landete das Leder äußerst platziert in der Torwartecke, im rechten Dreiangel. Hertha hat jetzt 40 Punkte.
Christian Zschiedrich
DEL Playoffs – Eisbären Sieg gegen Mannheim mit Bildergalerie
Nach der unglücklichen Niederlage im ersten Viertelfinal-Spiel waren die Eisbären unter Zugzwang . Ein drohender Rückstand von 0:2 in der Serie wäre eine gewisse Vorentscheidung gewesen. Sie gerieten sofort in Rückstand, die erste Minute im Spiel war noch nicht vergangen, da musste Petri Vehanen den Puck passieren lassen. Luke Adam netzte ein, es waren erst 53 Sekunden vergangen, unglücklicher hätte es nicht beginnen können. Mannheim machte weiter Druck, sie wollten bereits im 1. Drittel für klare Verhältnisse sorgen. Die Eisbären ließen sich nicht beirren, in der 14. Minute fiel der Ausgleich. Daren Olver war der Torschütze. Es entwickelte sich ein Playoff-Fight, wo beide Teams auf Augenhöhe spielten. Torchance auf Torchance folgte mit viel Tempo im Spiel. Erneut gingen die Gäste aus Mannheim in Führung, in der 17. Minute durch Ronny Arendt und erneut schlugen die Eisbären zurück. Nur eine knappe Minute später erzielte Nicolas Petersen den 2:2 Ausgleich. Die erste Sturmreihe der Eisbären hatte erneut zugeschlagen. Es war erst ein Drittel gespielt und die Zuschauer hatten 4 Tore gesehen.
Im Mittelabschnitt drehten die Eisbären das Spiel. In der 26. Spielminute war es erneut Daren Olver, der Drew MacIntyre im Mannheimer Tor überwand. In der 36. Minute überstanden die Eisbären eine Unterzahlsituation, Micky DuPont kassierte die erste Strafzeit im Spiel, 2 Minuten wegen Hakens. Diese überstanden sie unbeschadet. Doch in der 38. Minute war Matthias Plachta zur Stelle und sorgte für den 3:3 Ausgleich. In diesem Drittel hatten die Eisbären zwei Überzahlmöglichkeiten, die sie nicht nutzen konnten.
Die Entscheidung fiel im Schlussdrittel. In der 49. Minute demonstrierte Daniel Fischbuch allerbeste Schusstechnik. Mit Tempo 122 km/h schlug der Puck ein. Es gab keine Chance der Abwehr. Sie lagen erneut in Führung. Knapp 6 Minuten vor dem Ende des letzten regulären Spieldrittels vergab Kapitän Andre Rankel eine Riesenchance das Ergebnis auf 5:3 zu stellen. Der Deckel wäre vermutlich drauf gewesen. So hieß es weiter zittern. Bange Blicke immer wieder zur Spieluhr, könnte es reichen oder droht wieder eine Verlängerung. In den letzten 4 Spielminuten überschlugen sich die Ereignisse. Der Held aus dem ersten Spiel, Matthias Plachta verlor die Nerven und kassierte eine 10 minütige Disziplinarstrafe. Christoph Ullman leistete sich eine Strafe wegen übertriebener Härte. Es war die insgesamt 4 Überzahlmöglichkeit für die Eisbären, erneut gelang kein Treffer. Für die Erlösung sorgte Julian Talbot, der Center der 4. Reihe stellte in der vorletzten Spielminute das Ergebnis auf 5:3. Die Mannheimer nahmen eine Auszeit, ihr Torwart blieb auf der Bank und erneut Talbot, war der Torschütze beim empty-net 20 Sekunden vor der Schlusssirene. Keiner musste Nachsitzen, alles wurde in der regulären Spielzeit erledigt. Am Sonntag geht es in Mannheim weiter, 2 Dinge müssen verbessert werden, das Unterzahlspiel und die Bullygewinne.
Hans-Peter Becker
Spieldaten
Ort: MB Arena Berlin
10.03.2017 19:30 Uhr
Zuschauer: 13.348
Schiedsrichter: Köttstorfer, Rainer – Rohatsch, Marian – Koewert, Andreas – Schelewski, Robert
Endstand: 6:3
Drittelergebnisse: 2:2/1:1/4:0
Strafen: Eisbären 2 Minuten
Mannheim 18 Minuten
Eisbären Berlin
Tor Vehanen, Petri – Cüpper, Marvin
1. Reihe Petersen, Nicolas – Olver, Darin – Linglet, Charlee – Hördler, Frank – Baxmann, Jens
2. Reihe Braun, Laurin – Noebels, Marcel – Rankel, Andre – Gervais, Bruno – Müller, Jonas
3. Reihe Fischbuch, Daniel – – Aubry, Louis-Marc – Busch, Florian – DuPont, Micky – Braun, Constantin
4. Reihe Macqueen, Jamie – Talbot, Julian – Machacek, Spencer, – Wissman, Kay
Trainer Uwe Krupp
Adler Mannheim
Tor MacIntyre, Drew – Endras, Dennis
1. Reihe Kink, Marcus – Joudrey, Andrew – Arendt, Ronny – Akdag, Sinan – Larkin, Thomas
2. Reihe MacMurchy, Ryan – Radeke, Brent – Ullmann, Christoph – Reul, Denis – Richmond, Daniel
3. Reihe Kolarik, Chad – Adam, Luke – Plachta, Matthias – Goc, Nicolai, – Johnson, Aaron
4. Reihe Tardif, Jamie – Festerling, Garett – Wolf, David – Bittner, Dominik
Trainer Sean Simpson
Bildergalerie
BR Volleys – Saison gestaltet sich schwerer als gedacht
Die BR Volleys, im letzten Jahr noch Triple-Sieger, wollten nur zu gern das Triple verteidigen. Allerdings mahnten Kenner der Materie, eine Wiederholung könnte schwierig werden. Das Team wurde neu formiert. Mit Blick an den Bodensee mussten die Berliner außerdem registrieren, dass der VfB Friedrichshafen enorme Anstrengungen in Sachen Trainer (Verpflichtung von Ex-Bundestrainer Vital Heynen) und Spieler vorgenommen haben. Den Pokalsieg mussten die BR Volleys nach großem Spiel beim Final-Turnier in Mannheim den Friedrichshafenern überlassen. Die Verteidigung des Triple war geplatzt. Im vierten Aufeinandertreffen der laufenden Saison schafften es die Berliner nicht, den VfB niederzuringen. Am letzten Spieltag der Hauptrunde unterlagen die BR Volleys am Bodensee in einem packenden Spiel mit 2:3 (24:26, 25:22, 25:18, 22:25, 10:15). Das bedeutet Tabellenplatz zwei. Das Team von Cheftrainer Roberto Serniotti dominierte und lag sogar im Tiebreak aussichtsreich in Führung, gab die Trümpfe leider noch aus der Hand. Es bedarf jetzt weiteren Verbesserungen, um in den Playoffs den Titel zu verteidigen. International sind die Chancen noch intakt. Die Fans dürfen sich auf den nächsten großen Championsleague-Abend freuen. Zum Play-Off-Auftakt wird Urgestein Felix Fischer sein 500. Spiel für den Hauptstadtclub bestreiten. Der Verein wünscht aus diesem Anlass, dass alle Besucher des Spiels am 18.März 2017, ein Stirnband tragen und fleißig spenden für die Initiative „Zeichen setzen für den Nachwuchs“.
Christian Zschiedrich
Tabellenspitze souverän von den Wasserfreunden verteidigt
Lediglich im ersten Viertel beim Spiel OSC Potsdam – Wasserfreunde Spandau 04 war es eng. Die Spandauer begründen den Spielverlauf mit unterschiedlichen Konzentrationsphasen. Wozu die Berliner in der Lage sind, bewiesen sie im zweiten Drittel. Wenige vergebene Chancen, zielstrebige Torabschlüsse, absolute Dominanz, Effektivität, gelungene Schnellangriffe und acht Treffer bei nur einem Gegentor, 1:8, das konnte sich sehen lassen. Im dritten Spielabschnitt blieben die 04er sogar ohne Gegentor. Das Torverhältniss wurde verbessert. Die Wasserfreunde siegten mit 22:6. Gleich fünf Torschützen trugen sich mit je vier Toren in die Torschützenliste ein: M. Cuk, M. Marzouki, M. Stamm, N. Dedovic und R. Saudadier. Nikola Dedovic wurde erneut zum Spieler des Tages gewählt. Waspo Hannover gelang ein ebenso klarer mit 20:4 bei den White Sharks. Der nächste Gegner in der Schwimmhalle Schöneberg ist ein größeres Kaliber. Der ASC Duisburg trifft auf die Wasserfreunde Spandau. Was haben sich beide Vereine schon spannende Matches geliefert. In diesem Jahr ist es ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem frisch gekürten Pokalsieger Waspo Hannover. Am Ende, es sind nur noch vier Spieltage, könnte sogar das Torverhältnis über die Vorherrschaft entscheiden. Jetzt heißt es, sich gegen den ASC Duisburg keine Blöße zu geben, durchweg in allen Vierteln die volle Konzentration und das komplette Leistungsvermögen abzurufen. Termin: Samstag, 11.März 2017, 16.00 Uhr, Sachsendamm 11.
Christian Zschiedrich
Hertha BSC mit der nächsten Kuriosität gegen Dortmund – Vorschau
Wenn Bayern München oder Borussia Dortmund nach Berlin kommen, rollt der Rubel. Ein volles Olympiastadion ist einfach imponierend. Am neuen Rasen wird es diesmal nicht liegen. Für Hertha steht das internationale Geschäft, die Euroleague auf dem Spiel. Zum Glück ist Mitchell Weiser wieder dabei. Es bedarf einer ganz anderen Gangart als in Hamburg und es muss mehr als nur ein Torschuss dabei herausspringen. Ausgerechnet gegen diese beiden Mannschaften, ist das nicht eigenartig, rufen die Spieler in der Regel gute, bis sehr gute Leistungen ab. Gegen Dortmund sah Hertha in der Vergangenheit oft sehr gut aus. Im Fußball ist eben alles drin. Oft haben die Spieler Blei in den Beinen, wenn sie wochentags auch noch gefordert sind und waren. Das ist mit Borussia am Mittwoch der Fall. Dortmund kämpft in der Champions League um den Einzug ins Viertelfinale. Im Achtelfinal-Rückspiel gegen den portugiesischen Rekordmeister Benfica Lissabon müssen die Westfalen auf Marco Reus verzichten – und möglicherweise auch auf Raphael Guerreiro. Hoffentlich gibt es keine weiteren Verletzten, denn über die Krankheit von Mario Götze sind viele Wasserstandsmeldungen verzeichnet. Soll alles in allem heißen, die Chancen stehen für die heimstarke Hertha gut und günstig. Das auch im Gefühl der Wiedergutmachung. Natürlich werden wir über das Spiel berichten, haben ja unseren Lesern gegenüber auch eine Informationspflicht. Allerdings wurde unser Akkreditierungsantrag abermals von Hertha abgelehnt. Nun gibt es bestimmt Fans die sagen: „Hertha hat nun mal das Hausrecht und kann in sein „Wohnzimmer“ lassen, wen sie wollen.“ Ganz so einfach ist es nun doch nicht. Ist es wirklich ein Wohnzimmer(?) oder ist das eine öffentliche Veranstaltung im und mit Allgemeininteresse? Über Einzelheiten und falschen Behauptungen später mehr. Ähnliche Auswüchse geschehen neuerdings wohl immer häufiger. Die Bild-Reporterin Kristina Ellwanger wurde in München zur unliebsamen Person erklärt und darf nicht mehr zu den 1860-Spielen. Laut Bild fühlt sich die DFL machtlos gegen diese Maßnahme. Dazu Karl-Heinz Rummenigge: „ Herr Ismaik scheint sehr agil zu sein!“ St. Pauli Manager Andreas Rettig: „Wenn auf dem Altar des vielen Geldes Meinungsfreiheit und respektvoller Umgang mit Mitarbeitern, Medien und anderen Klubs auf der Strecke bleiben, dann gute Nacht Fußballdeutschland.“ Sportick bekam Post aus München mit dem Rat – Zitat: „Da bleibt nur der Klageweg. Ihnen wird die freie Berichterstattung vor Ort verweigert. Das ist ein rechtlicher Verstoß gegen die freie Medienberichterstattung. Hertha wird es schlichtweg schwerfallen, Ihnen einen Medienverstoß schlichtweg nachzuweisen.“ Da darf ein jeder gespannt sein, wie das wohl endet.
Christian Zschiedrich
Fußball Oberliga – TeBe stürzt Altglienicke von der Tabellenspitze
… und meldet sich mit dem 1:0-Sieg vor 602 Zuschauern am Freitagabend wieder im Titelrennen der NOFV Oberliga Nord an. Neuer Tabellenführer wurde durch den überzeugenden 5:1-Sieg beim Malchower SV (12.) Optik Rathenow, jetzt mit 38 Punkten. Das sind gegenüber Tennis Borussia acht Punkte Differenz, zwei zu Altglienicke und übrigens nur fünf zu Lichtenberg 47. Lichtenberg, Tabellendritter, siegte in Brieselang, beim Liga-Neuling mit 6:0 und hat nunmehr 33 Punkte. In Charlottenburg hat Tennis Borussia mit dem Sieg über die VSG eine neue Euphorie entfacht. Trainer Cemal Yildiz und das Team wurden minutenlang von den Fans gefeiert. Der Wahrsager kommt am nächsten Samstag in Rathenow, wenn der Tabellenvierte Tennis Borussia beim Spitzenreiter um Punkte kämpft. Für die Berliner sollte es heißen: Verlieren verboten! Im Falle eines möglichen Sieges ginge bei den Veilchen in Sachen Aufstieg doch noch was. Wäre doch bloß nicht die verkorkste Hinrunde gewesen. Das trifft mit Abstrichen auch auf den Tabellenfünften Hertha 03 zu. Die Zehlendorfer gewannen mit 2:1 beim 1. FC Frankfurt/Oder und haben jetzt 30 Punkte gesammelt. Einziger Berliner Verlierer – 1:3 bei Hansa Rostock II (10.) – war am 18. Spieltag Hertha 06, Tabellenneunter mit 24 Punkten. Neu aufgestellt auf Vorstandsebene hat sich Tennis Borussia. Ab sofort ist der 36jährige Jens Redlich neuer Vorstandsvorsitzender. Der bisherige Vorsitzende Jörg Zimmermann fungiert nunmehr als Vorstand Sport und um die Finanzen kümmert sich nach wie vor Michael Scholich.
Foto: Christian Zschiedrich
23. Spieltag Regionalliga Nordost
Tabellenführer Carl Zeiss Jena gibt sich einfach keine Blöße und gewinnt 2:0 über die TSG Neustrelitz. Verfolger Energie Cottbus, vier Punkte schlechter, hatte beim 2:1-Sieg in Meuselwitz viel Mühe und ein paar mehr Probleme. Eindrucksvoll dagegen und unterhaltsam vor 1.083 Zuschauern der 5:2-Sieg des BFC Dynamo (5.) über Luckenwalde (16.). Überhaupt sah es für die Berliner Vertreter gar nicht schlecht aus. Der Berliner AK 07 gewann 4:1 in Bautzen und Viktoria 89, 407 Zuschauer im Stadion Lichterfelde, gewann mit 2:1 über Wacker Nordhausen und ist jetzt Tabellensechster. Ein Berliner Verein verlor allerdings. Die Ausnahme: Herthas Zweite machte es der Ersten nach, verlor sogar recht deutlich 0:3 in Auerbach. Abstiegsgefahr (27 Punkte) besteht als Tabellenzwölfter nicht, es sei denn, unser Bundesligist macht es Union nach und zieht nach dieser Saison die 2. Mannschaft freiwillig zurück. RB Leipzig hat seine Zweite bereits abgemeldet. Tendenzen in diese Richtung gibt es bei Hertha nicht. Um die Tabelle weiter zu begradigen gibt es am kommenden Mittwoch (und terminiert bis 26. April) eine ganze Reihe von Nachholspielen. Nordhausen, Babelsberg 03 und Viktoria 89 haben gar erst 19 Spiele ausgetragen – Neustrelitz, Luckenwalde, Fürstenwalde, Neugersdorf, Hertha II und BAK 07 erst deren 20. Besonders interessant wird es am nächsten Sonntag, 13.00 Uhr, im Poststadion, wenn der stark verbesserte Berliner AK , Spitzenreiter Carl Zeiss Jena empfängt. Um ganz oben doch noch ein Wörtchen mitzureden (BAK = 40 Punkte, Jena 51 Punkte) muss für den Tabellendritten ein Sieg her. Anders formuliert. Es wird mal höchste Zeit, dass Jena Federn lässt. Keiner würde sich mehr freuen als der Tabellenzweite Energie Cottbus mit derzeit 47 Punkten.
Christian Zschiedrich
Kommentar – Hertha doch wieder im unerwünschten Abstiegstrend
Der Abstiegstrend ist trotz des Verbleibens auf Platz 5 sogar mehr als deutlich. Der Abstand zu Hoffenheim vergrößerte sich. Die aktuellen Ergebnisse der 1. Bundesliga findet ihr auf unserer Seite. Irgendwie im tiefsten Inneren ist der Mensch doch beeinflussbar. Ich mache kein Hehl daraus, bei meinen Kommentaren stets mit kritischen Blicken zwischen Trainer/Spieler und Vereinsführung zu unterscheiden. Spieler und Trainer kommen bei mir in der Regel besser weg, als die Vereinsführung. Letztere, insbesondere in Persona Werner Gegenbauer und Michael Preetz haben sich bestimmt in meinem Unterbewusstsein als anfechtbar verankert. Das hat nachvollziehbare Gründe. Dafür bekam ich Mut machende Zuschriften. Die guten Kontakte zum Trainer und Spielern sind vielleicht ausschlaggebend, dass sie bei mir stets besser wegkommen – eben weil ich ihre Leistungen anerkenne. Dieses Mal habe ich über das 0:1 gegen den HSV nicht viel Gutes zu sagen. Mit Herthas Spielanlage wäre gerade auswärts mehr drin, als zuletzt beim 0:2 in Leipzig, 1:3 in Leverkusen, 1:2 in Freiburg, 0:2 gegen Schalke und nun das 0:1 gegen Hamburg. Das sind in 5 Spielen gleich 0 Punkte. Als in Minute 52 Duda für Stark kam, hofften wir, der Neue könnte dem Spiel Impulse geben. Denkste. Da kam bis auf viele Fehlpässe gar nichts. Null Durchschlagskraft im Team. Hertha trat so auf, als ob der Punkt von Anfang an gereicht hätte. Damit jetzt keiner anfängt am Trainer rumzumosern, dass Hertha auf Platz 5 steht, verdankt der Club Pal Dardai. In Leverkusen musste Roger Schmidt gehen, bereits der neunte Trainer in der laufenden Saison. Zum Spiel: Ekdal erzielte nach Plattenhardt‘s Fehler in Minute 77 das 1:0 für den HSV vor nur 44.444 Zuschauer, souverän geleitet von Dr. Felix Brych. Am Samstag kommt Borussia Dortmund zum 24. Spieltag ins Berliner „uneinnehmbare“ Olympiastadion.
Christian Zschiedrich
Hertha spielte Angsthasenfußball – Niederlage beim HSV
Die „Alte Dame“ und der Dino bespielten sich lange Zeit erfolglos. Herrgott, warum schießt der jetzt nicht einfach mal ! In der 77. Minute hatte der Fußballgott ein Einsehen – ein Selbst-Tor durch Papadopoulos passierte nicht und so neigte er seine Gunst den Hamburgern zu. Der HSVer Ekdal war der Glückliche, der das goldene Tor erzielte. Hertha hatte zuvor zwei gute Möglichkeiten liegen lassen und so kam es wie es – beim HSV nicht unbedingt – kommen musste. Man quittiert eine Niederlage. So etwa 44.000 Zuschauer waren nach Stellingen gepilgert, zum Leiden und zum Freuen. Es gab sogar 3 Minuten Nachspielzeit, für beide eine weitere Quälerei. Die Hertha hat einfach enttäuscht und blieb ihrer Linie treu. Auswärts geht so gut wie nichts. Es war die 7. Auswärtsniederlage, es gibt nur 3 Mannschaften die noch schlechtere Werte ausweisen. So wird das natürlich nichts mit Europa. Pal Dardai hat das Spiel ganz gut resümiert. „Beide haben gekämpft, mit Fußbal hatte das wenig zu tun.“ Aus Sicht der Hertha ist zu diesem Spiel damit alles gesagt. Der HSV holt sich 3 wichtige Punkte und verschafft sich einen Verschnaufer, bleibt auf dem Relegationsplatz, jetzt punktgleich mit der anderen Lachnummer der Saison, dem VfL Wolfsburg. Eine Lachnummer ist die Hertha nicht in dieser Saison, aber eine sehr launische Diva. Am nächsten Spieltag darf wieder zu Hause gekickt werden. Die Konstellation dürfte den Berlinern liegen. Sie müssen das Spiel nicht machen, keiner erwartet einen Sieg und der Gegner heißt Borussia Dortmund.
Hans-Peter Becker
1. FC Union erobert einen direkten Aufstiegsplatz
Der 1. FC Union hat die Siegesserie fortgesetzt. Gegen den Aufsteiger Würzburger Kickers gelang am Freitagabend der vierte Sieg in Folge. Vor 19.875 Zuschauer erzielten in der 21. Minute Sebastian Polter und in der 82. Damir Kreilach die Treffer zum 2:0 Erfolg. Vor dem Spiel gab es ein inoffizielles Feuerwerk, gezündet hinter der Waldseiten-Tribüne, als Untermalung eines Choreos „Union schießt über das Ziel hinaus“. Das Spiel bestand aus 2 unterschiedlichen Halbzeiten. Bis zur Pause hatten die Eisernen alles im Griff. Die Würzburger wurden förmlich in ihrer Hälfte eingeschnürt. Sie hatten lediglich eine Großchance in der 14. Minute, die Daniel Mesenhöler eiskalt entschärfte. Würzburgs Winterneuzugang Sebastian Ernst konnte unbedrängt auf das Tor zulaufen und scheiterte. Mehr war in der 1. Halbzeit von den Gästen nicht zu sehen. In der 44. Minute sah Roberto Puncec seine zweite gelbe Karte im Spiel. Die Eisernen mussten die zweite Spielhälfte mit nur 9 Feldspielern bestreiten. Trainer Jens Keller ließ Simon Hedlund in der Kabine und brachte mit Emanuel Pogatetz einen Innenverteidiger-Ersatz auf den Rasen. Mit zwei 4er Ketten und Sebastian Polter als einzigen Stürmer wurde die noch ausstehende Halbzeit bestritten. Würzburgs Trainer Bernd Hollerbach verstärkte seine Offensive, für Rico Benatelli kam Valdet Rama. Würzburg hatte jetzt mehr Ballbesitz, doch die zur Verfügung stehenden fußballerischen Fähigkeiten des Punktspielgegners reichten nicht aus, um hier etwas mitnehmen zu können. Eine einzige ernstzunehmende Torchance sprang heraus. Die Hoffnung auf ein Unentschieden oder mehr starb in der 82. Minute. Damir Kreilach konnte eine gute Vorarbeit von Sebastian Polter vollenden. Das war schon allerfeinste, erstklassige Fußballkunst, die Kreilach hier demonstrierte.
Mit diesem Sieg klettern die Eisernen auf einen direkten Aufstiegsplatz. Dort werden sie auf jeden Fall bis zum kommenden Spieltag bleiben. Der bisherige Inhaber, Hannover 96 leistete sich einen Ausrutscher beim Karlsruher SC und unterlag dort mit 0:2. Die nächste Aufgabe ist für den 1. FC Union beim FC St. Pauli zu lösen. Die Elf von Ewald Lienen, löste sich vom Tabellenende und konnte zuletzt beim TSV 1860 München gewinnen. 11 Spiele sind noch bis zum Ende der Saison und wie stand es auf einem Banner von Union-Fans, nicht ganz jugendfrei – Scheiße, wir steigen auf. Das wäre eine gesonderte Erörterung wert.
Hans-Peter Becker