Nach zwei nervenaufreibenden Aufstiegsspielen gegen Viktoria Köln ist der Meister der Regionalliga Nordost, Carl Zeiss Jena in die 3. Liga aufgestiegen. Zwar verlor der FC Carl Zeiss zu Hause vor 13.800 Zuschauern (ausverkauft) mit 0:1, der 3:2-Sieg im Hinspiel war der mehr geschossenen Auswärts-Tore wegen letztendlich ausschlaggebend. So sehr sich der Westmeister um den zweiten Treffer in Jena bemühte, Jena behielt die Nerven und ist nach fünfjähriger Abwesenheit in den Profifußball zurückgekehrt. Mit dem Schlusspfiff brachen alle Dämme, grenzenloser Jubel, der Nordostmeister wurde für den Erfolg gefeiert. Aus der Region gibt es heuer keinen Absteiger, weil die Zweite von RB Leipzig nicht mehr antritt, dazu der FC Schönberg sich aus finanziellen Zwängen zurückzieht. Und durch den Aufstieg von Jena gibt es einen zusätzlichen Aufsteiger aus der Oberliga. Südmeister Chemie Leipzig und Newcomer VSG Altglienicke sind regional angekommen. Rathenow und Halberstadt spielen den dritten Aufsteiger in dieser Woche aus.
Die NOFV Oberliga Nord hat ihre 30 Spieltage nun ebenfalls beendet. Lediglich der 1. FC Frankfurt steigt ab. Germania Schöneiche zieht die Mannschaft zurück. Ein Phänomen der Regionalliga (die leidigen) und ebenso in der Oberliga. Die Platzierungen der Berliner Vereine:
- VSG Altglienicke, 3. Lichtenberg 47, 4. FC Hertha 03 Zehlendorf, 6. Tennis Borussia,
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CFC Hertha 06.
Das sieht auf dem Papier ganz gut aus, lässt man die Existenzkämpfe ehemals führender Traditionsvereine mal außen vor. In der Sommerpause kann viel geschehen. Bei Tennis Borussia stellt sich die Frage, ob der Trainerwechsel wirklich was gebracht hat. Die Lila-Weißen basteln – nach verheißungsvollen Neuzugängen – weiter am Kader für die neue Saison. Zum Saisonende hat TeBe ein unrühmliches Bild abgegeben. Das Hissen einer Regenbogenfahne ist mit den Fans einvernehmlich gelöst worden und bestimmt nicht des Pudels Kern. Was mir zu denken gibt, TeBe schaffte es nicht für die letzte Partie, 0:2 in Wismar verloren, elf Spieler zusammen zu kriegen. Sollte einfach nicht passieren, schadet sportlich und obendrein dem Image.
Christian Zschiedrich

Glückwunsch an Altglienicke! Der Verein war erst vor einem Jahr aus der Berlin-Liga gekommen und schaffte somit den Durchmarsch in die Regionalliga. 875 Zuschauer sahen das 2:2 bei Lichtenberg 47, dem Tabellendritten. Effektiv zu spielen war die Devise von Trainer Simon Rösner, der jetzt seine DFB-A-Lizenz erwerben möchte und das Coaching für die kommende Saison an Miroslav Jagatic übergibt. Der war zuletzt im Trainerstab der Nationalmannschaft Myanmars tätig. Zu den besten Spielern auf Seiten des Aufsteigers zählten zwei in Berlin überaus bekannte und nicht gerade sehr junge Akteure. Ein Blick auf die Torfolge:



Hatten die Hausherren vor dem Seitenwechsel etwas Oberwasser, so gaben sie es in Halbzeit Nummer zwei wieder ab. Der über zehn Minuten erspielte Anschluss ging innerhalb einer Minute wieder verloren, indem zwei Bälle leichtfertig verschenkt und die daraus resultierenden Konter kassiert wurden. In der 27. Minute stand es so 10:13. Acht Minuten sollten die Jungs von Trainer Lüdke nicht mehr treffen, selbst sogenannte Hundertprozentige wurden vergeben, zwei Mal frei nach einem Konter vor dem gegnerischen Tor. Einzig die solide Deckung, die mittlerweile sehr offensiv agierte sowie Jan Jochens und Erik Ullrich im Tor verhinderten Schlimmeres.
In der 33. Minute gab es ein regelrechtes Hin und Her, als sowohl Jochens als auch Wacker jeweils zwei Gegenstöße in Folge parierten. Ein jubelnder Schlussmann übertraf den anderen. Auch, wenn die offensive 3-3-Deckung die SG teils hervorragend unter Druck setzte, gelang den Berlinern nicht der nötige taktische Kniff, um das Spiel für sich zu entscheiden oder gar zu dominieren. Einzig durch eine Energieleistung und den unbedingten Willen war es ihnen möglich, das Unentschieden zu forcieren. Am Ende scheiterten sie an vergebenen Chancen und der Tatsache, dass sie es dem Gegner zu einfach gemacht haben. Ärgerlich ist letztendlich zwar jeder Fehlwurf, besonders aber der Siebenmeter-Heber von Lukas Kazimierski, der – nicht mal knapp – hinters Tor segelte.
Unterm Strich war es sicher ein „Punktgewinn“ an diesem Sonntag, liefen die Jungfüchse doch die meiste Zeit einem Rückstand hinterher. 20 Gegentore in einem Spiel sind in Ordnung. Selber nur 20 zu erzielen beweist, dass im Angriff noch Potenzial nach oben ist. Sollte dies abgerufen werden, dann haben die Hauptstädter auch auswärts vor großer Kulisse gute Chancen, den Meisterschaftstitel zu verteidigen. Immerhin müssen sie nicht (wie die A-Jugend zuvor) einen Rückstand mit in die finale Partie nehmen.


Die A-Jugend der Füchse Berlin hat am Samstagabend mit 27:24 gegen die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen, also die Jugendmannschaft der HSG Wetzlar, gewonnen. Dies reichte nach der 27:30-Niederlage im Hinspiel jedoch nicht zum Gewinn des Deutschen Meistertitels, da die Jungfüchse mehr Auswärts-Gegentore kassiert hatten. In einem wahren Krimi hatte die HSG am Ende das nötige Quäntchen Glück.


