1. FC Union – schwere Aufgabe beim VfB Stuttgart

Das Spiel des 1. FC Union am Montagabend beim VfB Stuttgart wird den 30. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga komplettieren. Fluch oder Segen, man weiß bereits wie die Mitbewerber gespielt haben. Hannover hat in letzter Sekunde in Aue den Ausgleich hinnehmen müssen und Braunschweig war mit 2:0 gegen den VfL Bochum erfolgreich. Ein Blick auf die Tabellenspitze ergibt ein illustres Bild. Hannover und Braunschweig haben nach 30 absolvierten Spielen 57 Punkte, getrennt nur durch das Torverhältnis. Ebenso 57 Punkte hat der VfB Stuttgart und Union, der momentane Tabellenvierte hat 54 Punkte, spannender geht es nicht.

Es stellt sich die Frage, wer hat den größeren Druck ? Für Unions Trainer Jens Keller ist die Frage klar, „Stuttgart muss und wir wollen aufsteigen.“ Man sollte das Spiel nicht höher hängen als nötig. Heimatliche Gefühle überkommen den gebürtigen Stuttgarter Jens Keller nicht. Große Verbindungen zu seinem Heimatverein, beim VfB wurde er Profi und bekleidete seine erste Trainerstelle, hat er nicht mehr. 2010 war er nach eigener Aussage, zum letzten Mal im Stuttgarter Stadion. Seine Geburtsstadt besucht er öfter, seine Mutter und sein Bruder wohnen dort.

Wollen die Eisernen einen oder sogar drei Punkte aus Stuttgart mitnehmen, müssen alle an ihre Grenzen und wohl etwas darüber hinaus gehen. Stuttgart ist eine Erstliga-Mannschaft. Auf einen Ex-Unioner Fußballgott werden sie besonders achten müssen. Die Rede ist von Simon Terodde. In dieser Saison hat er bereits 19 Tore für den VfB erzielt. Vielleicht ist es ein kleiner Vorteil, dass ein Großteil der Unioner die Eigenheiten ihres ehemaligen Mannschaftskameraden genau kennen. Größere personelle Sorgen haben beide Trainer nicht vor dem Spitzenspiel.

Von Stuttgarts Trainer Hannes Wolf war zu hören: „Wir wissen, dass wir die Lösungen finden können, um den Gegner zu schlagen. Dafür werden wir aber auch unsere beste Leistung brauchen. Union wird uns alles abverlangen“, und fügte an: „Die Berliner haben eine hohe fußballerische Qualität. Sie spielen mit hohem Tempo vorne rein. Was sie in dieser Saison leisten, ist bemerkenswert.“

Es wird ein enges Spiel werden. Neben dem spielerischen Können werden die Nerven eine entscheidende Rolle spielen. Die Eisernen können sich auf einen gut gefüllten Auswärtsblock freuen, der versuchen wird mit entsprechender Lautstärke ein Erfolgsfaktor zu sein. Sollte es ein Auswärtssieg werden, hätten alle vier Aufstiegskandidaten 57 Punkte auf dem Konto, mehr Spannung geht nicht mehr.

Hans-Peter Becker

 

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