Sieg und Niederlage unter dem Gabentisch

Für Herthas Torwart Alexander Schwolow war es die Rückkehr an den einstigen Arbeitsplatz. Der gebürtige Wiesbadener gehörte seit 2009 mit der einjährigen Unterbrechung in der Saison 2014/15 dem SC Freiburg an. Es dauerte lediglich bis zur 7. Spielminute, da musste er bereits den Ball aus dem Netz holen. Vincenco Grifo war der Nutznießer, nach einem Ballverlust der Hertha im Spielaufbau. Anschließend passierte nicht viel. Freiburg führte und Hertha war wie zuletzt gegen Mainz stets bemüht. Es dauerte bis zur 36. Minute, da konnte Maximilian Mittelstädt erstmals auf das Tor schießen. Sein Schuss wurde geblockt. In der 41. Minute erfolgte erst ein direkter Torschuss, der allerdings für Florian Müller, dem Freiburger Keeper kein Problem darstellte. Mehr gelang der „Alten Dame“ nicht in Halbzeit eins. Sie hatten sogar Glück, dass den Breisgauern kurz vor dem Pausentee nicht auf 2:0 erhöhten. Grifo hätte erneut zuschlagen können.

Nach der Kabinenpredigt schien es für die Berliner besser zu laufen. Es gelang der Ausgleich und beinahe die Führung. Doch die Freiburger waren gnadenlos effektiv. Erst gelang den Freiburgern die erneute Führung und dann wurde die alte Fußballregel, von den drei Ecken die ein Tor sein sollen, bestätigt. In der 67. Minute führten die Freiburger mit 3:1 und das waren Wirkungstreffer. Sie steckten zwar nicht auf, viel gelang ihnen nicht mehr. Es lief die Zeit davon. Den Schlussakkord setzten die Freiburger. Niels Petersen verwandelte einen Foulelfmeter. So wurde es Ergebnis-technisch eine unerwartete Klatsche für Hertha BSC. Lediglich 13 Punkte wurden geholt, der Abstand zu dem Konkurrenten aus Köpenick beträgt aktuell 8 Punkte. Hertha muss nach unten schauen, nur 3 Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Wer hätte das gedacht!

Während die Hertha sich also quälte, blieb den Eisernen das Glück der Tüchtigen treu. Erneut wurde ein enormer Laufaufwand belohnt. Sie liefen fast 10 km mehr als die Dortmunder. Mit zwei Eckbällen schafften sie die Borussia aus Dortmund. Mit jetzt 21 Punkten bleiben sie über Weihnachten in den internationalen Rängen der Tabelle. Bemerkenswert, dass trotz des kleinen Kaders, trotz namhafterer Konkurrenz weiter fleißig gepunktet wird. Für den 1. FC Union ist das Fußballjahr noch nicht beendet. Im Pokal wird am Dienstag, 22.12., vor dem Fest, der SC Paderborn empfangen.

Die Halbserie ist noch nicht vorbei. Nach einer kurzen Weihnachtspause geht es am 2. Januar 2021 weiter. Der 1. FC Union macht sich auf den Weg zum SV Werder Bremen und die Hertha empfängt am selben Tag im heimischen Olympia-Stadion Schalke 04 zum Abstiegsduell.

Hans-Peter Becker

Mit Auftaktsieg in die Saison

Pünktlich um 19:30 Uhr ging es los an diesem Freitag am 18. Dezember 2020, exakt 286 Tage lang hatte es kein Eishockey-Spiel mehr in der MB-Arena am Berliner Ostbahnhof mehr gegeben. Jetzt war es ein Geisterspiel. Keine Pfiffe oder sonstige Geräuschkulisse lediglich die Musikeinspiele erinnerten an das Spiel vor Corona. Die beiden Kurven, hinter den Toren waren eine Brache. Dort fanden die Feuertonnen Platz, die sonst Teil der Einlaufshow sind. Zur Begrüßung der Teams und bei Eisbären-Treffern versahen sie ihren Dienst, schließlich musste für das Fernsehen etwas geboten werden. Eine Neuerung fiel noch auf, hinter den Mannschaftsbänken laufen Informationen und Werbeschriften auf dem Plexiglas.

Die Eisbären mussten mit einem ausgedünnten Kader an den Start gehen. Verletzungsbedingt beziehungsweise wegen Trainingsrückstands musste Eisbären-Cheftrainer Serge Aubin auf Marcel Noebels, Fabian Dietz, Nino Kinder und Stefan Espeland verzichten. Zudem war Verteidiger Jonas Müller aufgrund einer Sperre aus der letzten Saison noch nicht spielberechtigt. Auf dem Spielberichtsbogen stand 19 Spieler für die Eisbären, die Gäste konnten einen Spieler mehr aufbieten. Wer ist besser eingespielt? Die Gäste hatten bis in das Finale des Magenta-Sport-Cups geschafft, während die Eisbären durch einige Coronafälle nur eine sehr verkürzte Vorbereitung hatten.

Das Spiel war ausgeglichen. Den Eisbären gelang eine frühe Führung. Zwei Minuten waren erst gespielt und in Überzahl gelang Kristopher Foucault das 1:0. Bremerhafens Stürmer Maxime Fortunus musste wegen Beinstellens auf die Strafbank. Ihre erste Überzahl nutzten dann auch Gäste, um den Spielstand wieder pari zu stellen. Eisbär Sebastian Streu musste wegen Haltens auf die Sünderbank und Carson McMillian konnte einnetzen. Es blieb ausgeglichen und mit dem 1:1 ging es in die erste Drittelpause.

Ein kleiner Joke von Hallensprecher Uwe Schumann eröffnete den Mittelabschnitt. Bitte, bitte Plätze einnehmen, die Aufforderung an die Zuschauer an den Getränkeständen und den Rauchern auf dem Außenbereich. Die anwesenden Journalisten hatten die Zeit genutzt, um an den Spielberichten zu schreiben oder Fotos zu sichten. Der Mittelabschnitt ging es mit dem gleichmäßig verteiltem Spiel weiter. Doch während die Gäste zwei Überzahlmöglichkeiten liegen ließen, machten es die Eisbären besser. In der 38. Spielminute war es ein weiterer Neuzugang, Stürmer Matthew White der die Eisbären wieder in Führung brachte.

Im Schlussdrittel drängten die Spieler aus Fischtown energisch auf den erneuten Ausgleich. Viele Chancen blieben ungenutzt. Besser machten es die Eisbären in der 52. Minute zog Leonard Pförderl energisch ab, gegen seinen Schuss hatte Brandon Maxwell im Tor der Gäste keine Chance. Es war das erste Tor im Spiel das bei gleicher Spieleranzahl auf dem Eis erzielt wurde. Die Bemühungen der Mannschaft von Thomas Popiesch wurden belohnt durch Niklas Andersen. Allerdings waren nur noch 33 Sekunden zu spielen. Trotz Unterzahl, die Gäste nahmen ihren Torhüter vom Eis, retteten die Eisbären den kostbaren Vorsprung ins Ziel. Kurz vor dem Spielende verkündete der Hallensprecher ein „ausverkauftes Haus“ und bedankte sich bei den 16 anwesenden, maskierten Journalisten und 6 Fotografen. Nur nicht den Humor verlieren.

Beide Trainer waren insgesamt mit dem Auftritt ihrer Teams zufrieden. Etwas zufriedener war natürlich Eisbären-Trainer Serge Aubin. Er bescheinigte seiner Mannschaft eine konzentrierte Leistung und letztlich haben die Special-Teams den Unterschied gemacht. Beide Neuzugänge im Sturm trafen.

Der Gäste Trainer äußerte in seinem Statement, dass die Berliner den besseren Start ins Spiel erwischten und insgesamt das eine Tor besser waren.

Matt White (Stürmer Eisbären Berlin): „Wir haben heute als Einheit gut funktioniert. Natürlich freue ich mich, dass ich meinen Beitrag leisten konnte, aber meine Teamkollegen haben es mir auch leichtgemacht. Der Powerplay-Treffer direkt zu Beginn des Spiels hat uns viel Selbstvertrauen gegeben.“

Leo Pföderl (Stürmer Eisbären Berlin): „Ich bin sehr stolz auf unsere Mannschaft, das gesamte Team hat heute überragend gekämpft. Es freut mich für unsere Neuzugänge, dass sie direkt eingeschlagen haben.“

Für die Eisbären steht vor dem Fest noch das erste Auswärtsspiel der neuen Saison in Wolfsburg an. In der sicher wieder „ausverkauften“ heimischen Arena geht es dann am 28. Dezember weiter. Der Gegner heißt dann Krefeld Pinguine.

Hans-Peter Becker

DEL 1. Spieltag 18.12.2020 19:30 Uhr MB-Arena Berlin

Eisbären Berlin–Fischtown Pinguins Bremerhaven3:2 (1:1, 1:0,1:1)

Aufstellungen: Eisbären Berlin: Niederberger; Ancicka –Gawanke, Ramage (A); Hördler (C), McKiernan; Mik, Wissmann (A) –White, Streu, Pföderl; Foucault, Zengerle, Fiore; Tuomie, Olver, Labrie; Reichel, Hänelt–Trainer: Serge Aubin

Fischtown Pinguins Bremerhaven: Maxwell; Pöpperle –Fortunus (A), Dietz; Eminger, Moore (C); Krogsgaard, Alber –Verlic, Jeglic, Urbas (A); Andersen, Friesen, Wahl; Mauermann, Quirk, Uher; Hilbrich, Gläser, McMillan–Trainer: Thomas Popiesch

Torfolge

1:0-02:01– Foucault (White, McKiernan)–PP1

1:1-11:22 – McMillan (Andersen, Uher) –PP1

2:1-37:12 –White (Zengerle, Foucault) –PP1

3:1-51:08 – Pföderl (White) –EQ

3:2-59:27 – Andersen (McMillan) –EQ

Strafen: Eisbären Berlin: 12 (4, 4, 4) Minuten–Fischtown Pinguins Bremerhaven: 10 (2, 8, 0) Minuten

Schiedsrichter: Marc Iwert, BastianSteingross (Maksim Cepik, Jonas Merten)

Eisbären Stürmer Mark Zengerle #9 in Aktion gegen seine ehemaligen Mannschaftskollegen © Becker

Wasserfreunde erleiden dritte Niederlage in der Champions League

Im dritten Hauptrundenspiel der Gruppe A der Wasserball-Champions League hat Spandau 04 die erwartete dritte Schlappe nach den beiden vorausgegangenen Niederlagen gegen Jug Dubrovnik (7: 13) und Olympiacos Piräus (9:13) an den Vortagen hinnehmen müssen. Gegen den achtmaligen Gewinner von Meistercup und Champions League Pro Recco Genua (Italien) unterlagen die Berliner am Mittwochabend in Ostia bei Rom deutlich mit 6:19 (0:4, 3:5 – 0:5, 3:5). Ohne voll gefordert zu werden und zu glänzen, dominierte Genua nach Belieben die Partie und hatte schon nach dem Auftaktviertel die Weichen für den klaren Sieg gestellt. Spandau war kräftemäßig klar unterlegen und konnte kaum Angriffsdruck entwickeln. So musste sich das Team in der Offensive lediglich auf einige mehr oder minder gefahrlose Distanzschüsse beschränken. Bei diesem Spielablauf blieb es, zumal der Berliner Widerstand zunehmend schwächer wurde und die Motivation nachließ. Für die Treffer der Wasserfreunde sorgten Dmitri Kholod (3), Stefan Pjesivac (2) und Lucas Gielen.

„ Mehr war zum gegenwärtigen Zeitpunkt angesichts des Vorlaufs offenbar nicht drin. Es gab sicher mehr Schatten als Licht, das wir nur partiell zeigen konnten“, befand Trainer Petar Kovacevic. „Jetzt wissen wir aber auch, woran wir arbeiten müssen – und hoffen, dass die Umstände es uns erlauben.“ Mit der Olympiaqualifikation um eins der drei noch offenen Tickets für die Spiele im Sommer 2021 in Tokio liegt die größte Herausforderung der nahen Zukunft vor dem deutschen Männer-Wasserball.

Quelle: Peter Röhle/Wasserfreunde Spandau 04

Wasserball Champions League Gruppe A / Spiel 3

Wasserfreunde Spandau 04 – Pro Recco Genua

6:19 (0:4, 3:5, 0:5, 3:5)

Torschützen: D. Kholod 3, S. Pjesivac 2, L. Gielen 1

Ziel ist das Erreichen der Playoffs

Am Freitag, 18. Dezember starten die Eisbären Berlin in die neue Saison in der DEL. Das Eröffnungsspiel bestritten am Donnerstag, 17.12.2020 die Kölner Haie gegen die Düsseldorfer EG.

Der Start musste mehrfach verschoben. Jetzt geht es endlich los. Die Saison wurde verkürzt. Statt 52 werden die 14 Teilnehmer zunächst 38 Hauptrunden-Spiele austragen. Die Liga wird in 2 Gruppen Nord und Süd eingeteilt. Die Plätze 1 bis 4 qualifizieren sich für die Playoffs die Mitte April 2021 beginnen sollen. Auch die Playoffs werden verkürzt. Vom Viertelfinale bis zum Finale soll eine Serie „best of three“ gespielt werden. Es reichen also bereits zwei Siege zum Weiterkommen und letztlich Meister zu werden.

Die Eisbären empfangen zur Saisoneröffnung die Mannschaft aus Bremerhaven. Während die Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch es bis ins Endspiel des Magenta-Cups schaffte, war die Vorbereitung der Eisbären durch Corona empfindlich gestört. Die beiden letzten Vorrunden-Spiele gegen Mannheim und München mussten abgesagt werden. Die Mannschaft der Eisbären musste in Quarantäne. Es stehen zum Auftakt dem Eisbären Trainer Serge Aubin nicht alle Akteure zur Verfügung.

Bei der Pressekonferenz zum Saisonauftakt wurde das Erreichen der Playoffs als Saisonziel ausgegeben. In der Gruppe Nord müssen die Eisbären wenigstens 3 Mannschaften hinter sich lassen. Eine größere Phase des Eingewöhnens kann sich keine Mannschaft erlauben. Ein guter Start ist noch wichtiger als in früheren Zeiten. So werden die Eisbären alles daransetzen, möglichst gleich zum Auftakt alle drei Punkte in Berlin zu behalten.

Hans-Peter Becker

CHAMPIONS 2020“ DIE BESTEN DER BESTEN

Die Berlinerinnen und Berliner haben gewählt: BR Volleys Geschäftsführer Kaweh Niroomand darf sich gemeinsam mit Schwimm-Star Franziska van Almsick, Diskus-Riese Robert Harting und den Basketballern von Alba Berlin über die Ehrung als „CHAMPIONS 2020“ freuen. Im 42. Jahr der beliebten Sportlerwahl wurden erstmals DIE BESTEN DER BESTEN, also die größten Sportidole der Hauptstadt, die seit 1979 mit überragenden Leistungen und besonderem Engagement geglänzt haben, gesucht.

In der großen Online-Show „CHAMPIONS 2020“ DIE BESTEN DER BESTEN in den Kategorien „Sportlerin“ und „Sportler“, „Mannschaft“ sowie „Trainer / Manager“ ausgezeichnet. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die traditionelle Wahl diesmal ausschließlich digital durchgeführt und die Zeremonie im Estrel Berlin aufgezeichnet. TV-Moderator Matthias Killing führte durch das Programm, ehrte zunächst die mehrfache Welt- und Europameisterin Franziska von Almsick, es folgte Olympiasieger Robert Harting und dann wurde die aus BR Volleys-Sicht überragende Nachricht des Abends verkündet: Kaweh Niroomand ist Sieger in der Kategorie „Trainer und Manager“.

„Die Auszeichnung ist eine ganz besondere Ehre – gerade in der Sportmetropole Berlin, wo wir so viele gute Manager und Trainer haben. Und dann auch noch für die vergangenen 40 Jahre! Ich freue mich auch sehr für unsere Sportart“, sagte Kaweh Niroomand. Seine Leidenschaft für den Volleyball begann in der Schule. „Wir hatten immer Referendare aus der Volleyball-Hochburg Münster. Da fing meine Liebe zum Volleyball an.“ Der heute 68-Jährige nahm sie mit ins erfolgreiche Berufsleben und nach Berlin. Ende der 1980er Jahre begann Niroomand, als Volleyball-Funktionär zu arbeiten. Er führte die SCC-Volleyballer, aus denen im Jahr 2011 die Berlin Recycling Volleys wurden, an die Spitze des deutschen Volleyballs – bis heute ehrenamtlich. „Ich mache nicht viele Sachen. Aber das, was ich mache, mache ich leidenschaftlich“, sagte Niroomand, der sich zudem als Vizepräsident Finanzen des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und Sprecher der Berliner Proficlubs engagiert. „Das alles wäre ohne das Vertrauen und Verständnis meiner Familie niemals gegangen. Und ich hatte und habe großartige Mitstreiter hier in Berlin. Ich möchte besonders Matthias Klee und Günter Trotz erwähnen, die mich auf diesem Weg begleitet haben. Ohne deren Unterstützung wäre all das gar nicht möglich gewesen.“

Nach der persönlichen Ehrung durfte sich Niroomand noch über einen weiteren Podestplatz freuen. Hinter Alba Berlin und den Eisbären Berlin landeten die Berlin Recycling Volleys auf einem starken dritten Rang in der Kategorie „Mannschaften“.
Quelle: Christof Bernier/BR Volleys

Wasserfreunde verlieren auch zweites Spiel

Die Wasserballer von Spandau 04 verloren am Dienstagabend auch das zweite Spiel des Turniers der Champions-League-Hauptrunde der Gruppe A in Ostia (Italien) gegen Olympiacos Piräus mit 9:13 (3:3,1:5,2:2,3:3).

Nach starkem Beginn und kontrollierter Defensive mit 3:1-Führung für die Berliner gelang den Griechen noch in der letzten Sekunde des Startviertels der 3:3-Ausgleich. In Reaktion auf die respektable Spandauer Leistung legte Piräus im zweiten Viertel enorm zu und konnte es vorentscheidend mit 5:1 zur 8:4-Halbzeitführung abschließen. Unterstützt wurde diese Tendenz durch einige unglückliche Referee-Entscheidungen. Die zweite Hälfte verlief dann wesentlich ausgeglichener (2:2 und 3:3). Im Schlußabschnitt bekam schließlich auch noch der wieder einmal überragend leistungsstarke Spandauer Torwart Laszlo Baksa eine Rote Karte und musste durch den Backup-Goalie Max Vernet Schwemer ersetzt werden.

Trotz wiederholter Rückstände (4:8 und 5:10) kämpfte sich Spandau 04 immer wieder heran und war Mitte des vierten Viertels beim 8:10 sogar auf Sichtweite auf Olympiacos heran. – Das griechische Team war 2018 Gewinner und 2016 sowie 2019 Finalist des Königswettbewerbs.

Beste Torschützen für die Berliner waren Dmitri Kholod (4) und Marin Restovic (3). „Gegenüber der 7:13-Auftaktniederlage gegen Jug Dubrovnik war dieses Match „ein unübersehbarer Schritt nach vorn, auch wenn es nach wie vor genug Reserven gibt und vor allem Athletik und Kraft noch nicht wieder voll da sind“, resümierte Trainer Petar Kovacevic. „Aber der Kampfgeist ist da, die Mannschaft hat gefightet. Darauf können wir auch im abschließenden dritten Turnierspiel am Mittwoch gegen Pro Recco Genua aufbauen.“

Quelle: Peter Röhle/Wasserfreund Spandau 04

Weiter Unentschieden im Berliner Profifußball

Beider Berliner Vertreter in der Bundesliga lieferten zeitgleich ein Unentschieden in ihren jeweiligen Partien ab. Während Hertha im Olympia-Stadion eine Nullnummer ablieferte, konnten die Eisernen bis zum Schluss nicht ganz dicht halten. Nach einer 2:0 Führung in Stuttgart hieß es am Ende 2:2. Nun ja, in Köpenick wird man mit dem Punkt zufriedener gewesen sein, als in Charlottenburg.

Wie gefährlich die Eisernen bei Freistößen und Eckbällen sind, scheint sich in der Liga noch nicht ganz herumgesprochen zu haben. Unerklärlich, jedenfalls war es wieder ein ruhender Ball von Kapitän Christopher Trimmel, der früh im Spiel seinen Adressaten fand. Gegen die Bayern war es ein Eckball, hier war es eine Freistoßflanke, die per Kopf von Marvin Friedrich ins Tor befördert wurde. Die Stuttgarter liefen dem Rückstand lange hinterher und schienen in der 77. Minute endgültig auf die Verliererstraße zu geraten, als Taiwo Awoniyi einen Entlastungsangriff zur 2:0 Führung abschloss. Bis dahin hatten die Unioner aufopferungsvoll verteidigt und konnten die Führung bis zur 85. Minute halten. Der enorme Laufaufwand (über 120 km) machte sich bemerkbar und dazu der kleine Kader. Urs Fischer konnte die Reise nur mit 18 Profis antreten. In der 85. und in der 90. Minute schlug jedenfalls ein im Tor von Andreas Luthe.

Unions Trainer sah das Spiel so: “Natürlich sieht es unglücklich aus, weil wir die Gegentore spät bekommen. Über 90 Minuten gesehen ist das ein gerechtes Unentschieden. Die erste Hälfte gehörte uns, die zweite Hälfte gehörte Stuttgart, deshalb bin ich nicht enttäuscht: wieder ein Punkt auf dem Konto, der uns hilft.”

Hertha war im heimischen Olympia-Stadion stets bemüht, den Abwehrriegel der Mainzer zu knacken. Eine Torgefahr zu entwickeln gelang nicht. Es war viel Einsatz im Spiel und fast gar kein Ertrag. Die Spielstatistik weist zwar 11 Torschüsse aus, da wurde wohl alles mitgezählt, was irgendwie in die Nähe des Kastens kam. Denken wir positiv, immerhin ist Hertha jetzt seit 4 Spielen ungeschlagen und besser geht immer.

Hans-Peter Becker

Wasserfreunde starten mit einer Niederlage

Nach zehnwöchigem coronabedingtem Break – das bis dato letzte Spiel hatte Spandau 04 mit dem Sieg im Pokalfinale gegen Hannover Ende September bestritten – sind die Berliner Wasserballer am Montagabend in Ostia (Italien) mit einer klaren 7:13 (1:4,2:5,2:2,2:2) Niederlage gegen Jug Dubrovnik (Kroatien) in die Hauptrunde der Gruppe A der Champions League gestartet.

Diese wird auf Grund der Corona-Pandemie in der Sechser-Gruppe in drei Turnier-„Blasen“ bestritten, bei derem ersten Event in Ostia Spandau nach Dubrovnik noch auf Olympiacos Piräus (Dienstag, 17.45 Uhr) und Pro Recco Genua (Mittwoch, 20.15 Uhr) trifft.

Spandau merkte man in der ersten Hälfte die fehlende Trainings- und Spielpraxis gegen die defensiv starken und offensiv sehr effektiven Kroaten deutlich an. Zwar schaffte Maurice Jüngling nach drei Minuten den 1:1-Ausgleich, aber danach beherrschte der CL-Sieger von 2016 das Geschehen und zog bis kurz vor der Pause auf 9:1 davon. Danach schaltete Jug in der Gewissheit des sicheren Sieges etwas zurück und Spandau fand besser in die Partie.

Die Treffer für die Wasserfreunde erzielten Dmitri Kholod (3), Maurice Jüngling (2), Marko Stamm und Nikola Dedovic (je 1). „Die lange Zeit ohne Spiel war uns anzumerken. Im Laufe der Zeit haben wir aber zunehmend unseren Rhythmus gefunden und gezeigt, dass die Mannschaft wesentlich mehr kann als zu Beginn gezeigt. Bei einer etwas besseren Ausnutzung der erspielten Chancen, hätte das Spiel vielleicht auch noch einmal engen werden können. Es fehlte letztendlich einfach die Kraft, um Wunder zu bewirken. Trotz einer längerem krankheitsbedingten Trainingspause hat sich vor allem Torwart Laszlo Baksa gut präsentiert“, resümierte Trainer Petar Kovacevic.

Quelle: Peter Röhle/Wasserfreunde Spandau 04

Wochenende der Unentschieden

Hertha hat verdient bei Borussia Mönchengladbach einen Punkt geholt. Inwiefern dabei der Erfolg des Gegners in der Champions-League und somit ein mögliches nachlassen der Konzentration eine Rolle gespielt haben könnte, der Trainer Marco Rose wollte dem entgegensteuern. Er brachte sechs frische Kräfte, im Tor stand die Nummer zwei Tobias Sippel. Sein Kollege bei der Hertha nahm nur zwei Wechsel vor. Matheus Cunha fehlte ohnehin gelb gesperrt.

Hertha ließ von Anfang an keine Zweifel daran aufkommen, dass sie vom Niederrhein was mitnehmen wollten. Es hätte mehr als nur ein Punkt werden können. In der 47. Minute erzielte Matteo Guendouzi nach Vorarbeit von Vladimir Darida das 1:0. Es war der erste Bundesligatreffer für den Franzosen. Breel Embolo antwortete für Gladbach in der 70. Minute. In dem offenen Spiel hatten bis zum Schlusspfiff beide ihre Möglichkeiten für den Siegtreffer. Das er nicht gelang, dafür waren auch gute Torhüterleistungen auf beiden Seiten verantwortlich. Hertha scheint zudem endlich zu einer besseren mannschaftlichen Geschlossenheit zu finden. Die Abwehr wirkte stabil und die Ballverluste im Aufbauspiel konnten weiter verringert werden. Die Laufbereitschaft war höher als bei den Gladbachern. Sie liefen fast zwei Kilometer mehr als der Gegner. Weiter verbesserungswürdig ist dagegen die Passquote, 76% der Anspiele erreichten ihren Adressaten.

Die Hertha sammelte also einen Punkt und kann in der bevorstehenden englische Woche gegen Mainz im Olympiastadion und auswärts in Freiburg versuchen, das Punktekonto bis Weihnachten weiter aufzufüllen.

Etwas später am Abend hatten in Berlin-Köpenick die Eisernen den FC Bayern zu Gast.

Das Unentschieden des 1. FC Union gegen den großen FC Bayern ist ein gefühlter Sieg. Chapeau! Eindrucksvoll bewiesen die Berlin-Köpenicker was mit mannschaftlicher Geschlossenheit und enormer Laufbereitschaft im Fußball möglich ist. Wer gedacht hatte, dass ohne Max Kruse die Chancen auf ein gutes Abschneiden noch geringer sind, wurde schnell eines Besseren belehrt.

Zwei Faktoren waren entscheidend. Laufen und Laufen, am Ende des Spiels hatten die Gastgeber über 5 Kilometer mehr runter gespult als der amtierende Gewinner der Champions League. Der Tracker zeigte 122,04 km für die Köpenicker, während der FC Bayern mit 116,58 km im Gesamtwert gemessen wurde. Neben der Laufbereitschaft waren die Standards wichtig. Die nicht immer sattelfeste Bayern-Abwehr gestattete vier Eckbälle und alle wurden gefährlich. Gleich der erste im Spiel saß. Nach nur vier Minuten landete der Ball im Tor der Bayern. Ursache war ein von Manuel Neuer abgewehrter Torschuss von Taiwo Awoniyi. Diese Führung hielt bis zur 67. Minute, Kingsley Coman lässt im Dribbling Marius Bülter und Christopher Trimmel aussteigen und Robert Lewandowski kann trotz Bedrängnis durch Christopher Lenz abstauben.

Der Ausgleich war verdient. Den berühmten Bayern-Dusel verhindert Unions Torwart Andreas Luthe mit einer Weltklasse-Reaktion in der 89. Minute, wieder ein überragendes Dribbling von Coman, Anspiel auf den eingewechselten Leroy Sane, doch sein Kopfball findet seinen Meister und so wurde es nichts mit einem Arbeitssieg für den FC Bayern.

Urs Fischer fasste das Spiel so zusammen: „Ich glaube heute haben wir die Möglichkeiten gehabt, das Spiel zu gewinnen. In den entscheidenden Szenen waren wir allerdings ein bisschen zu unpräzise und vielleicht auch zu unruhig. Auf der anderen Seite hätte es aber auch nochmal einschlagen können, deshalb bin ich wirklich zufrieden mit dem Punkt. Gegen den FC Bayern braucht es eine tolle Mannschaftsleistung um zu punkten, das hat meine Mannschaft heute sehr gut gemacht“.

Für die Eisernen geht es am Dienstag, 15.12. bei den bemerkenswert stark aufspielenden Stuttgartern weiter. Ihr Auftritt in Dortmund bedeutete das Ende von Trainer Lucien Favre. Er wurde nach der 1:5 Pleite einen Tag später entlassen. Die Dortmunder dann am Freitag, 18.12. der Gegner in der Alten Försterei.

Hans-Peter Becker

BR Volleys melden zwei Spielverlegungen

Nachdem die BR Volleys ihre erste Champions-League-Woche durchaus erfolgreich bestreiten konnten, wirft das zweite Turnier in Kasan (09. bis 11. Feb 2021) bereits seine Schatten voraus. Um den Spielplan Anfang Februar für die Mannschaft von Cedric Enard zu entzerren, wurden die Bundesligaspiele gegen die United Volleys Frankfurt und die SVG Lüneburg nun verschoben. Demnach treten die Hauptstädter am 06. Feb bei den Hessen und am 17. Feb daheim gegen die Niedersachsen an.

Auch das nächste Bundesligaspiel gegen die Netzhoppers KW-Bestensee, das ursprünglich für den morgigen Samstagabend angesetzt war, wurde aufgrund des ersten Champions-League-Turniers bereits vor einigen Wochen neu terminiert. Das Derby gegen die Brandenburger, die gestern erstmals und sensationell in das DVV-Pokalfinale eingezogen sind, steigt am kommenden Mittwoch (16. Dez 2020 um 19.30 Uhr) in der Berliner Max-Schmeling-Halle. Ihr Ausscheiden im Pokal gegen den Lokalrivalen können die BR Volleys zwar nicht mehr wettmachen, aber zumindest im Kampf um wichtige Bundesligapunkte sportlich Revanche nehmen.

Quelle: BR Volleys/Christof Bernier