Wasserfreunde starten mit einer Niederlage

Nach zehnwöchigem coronabedingtem Break – das bis dato letzte Spiel hatte Spandau 04 mit dem Sieg im Pokalfinale gegen Hannover Ende September bestritten – sind die Berliner Wasserballer am Montagabend in Ostia (Italien) mit einer klaren 7:13 (1:4,2:5,2:2,2:2) Niederlage gegen Jug Dubrovnik (Kroatien) in die Hauptrunde der Gruppe A der Champions League gestartet.

Diese wird auf Grund der Corona-Pandemie in der Sechser-Gruppe in drei Turnier-„Blasen“ bestritten, bei derem ersten Event in Ostia Spandau nach Dubrovnik noch auf Olympiacos Piräus (Dienstag, 17.45 Uhr) und Pro Recco Genua (Mittwoch, 20.15 Uhr) trifft.

Spandau merkte man in der ersten Hälfte die fehlende Trainings- und Spielpraxis gegen die defensiv starken und offensiv sehr effektiven Kroaten deutlich an. Zwar schaffte Maurice Jüngling nach drei Minuten den 1:1-Ausgleich, aber danach beherrschte der CL-Sieger von 2016 das Geschehen und zog bis kurz vor der Pause auf 9:1 davon. Danach schaltete Jug in der Gewissheit des sicheren Sieges etwas zurück und Spandau fand besser in die Partie.

Die Treffer für die Wasserfreunde erzielten Dmitri Kholod (3), Maurice Jüngling (2), Marko Stamm und Nikola Dedovic (je 1). „Die lange Zeit ohne Spiel war uns anzumerken. Im Laufe der Zeit haben wir aber zunehmend unseren Rhythmus gefunden und gezeigt, dass die Mannschaft wesentlich mehr kann als zu Beginn gezeigt. Bei einer etwas besseren Ausnutzung der erspielten Chancen, hätte das Spiel vielleicht auch noch einmal engen werden können. Es fehlte letztendlich einfach die Kraft, um Wunder zu bewirken. Trotz einer längerem krankheitsbedingten Trainingspause hat sich vor allem Torwart Laszlo Baksa gut präsentiert“, resümierte Trainer Petar Kovacevic.

Quelle: Peter Röhle/Wasserfreunde Spandau 04

Wochenende der Unentschieden

Hertha hat verdient bei Borussia Mönchengladbach einen Punkt geholt. Inwiefern dabei der Erfolg des Gegners in der Champions-League und somit ein mögliches nachlassen der Konzentration eine Rolle gespielt haben könnte, der Trainer Marco Rose wollte dem entgegensteuern. Er brachte sechs frische Kräfte, im Tor stand die Nummer zwei Tobias Sippel. Sein Kollege bei der Hertha nahm nur zwei Wechsel vor. Matheus Cunha fehlte ohnehin gelb gesperrt.

Hertha ließ von Anfang an keine Zweifel daran aufkommen, dass sie vom Niederrhein was mitnehmen wollten. Es hätte mehr als nur ein Punkt werden können. In der 47. Minute erzielte Matteo Guendouzi nach Vorarbeit von Vladimir Darida das 1:0. Es war der erste Bundesligatreffer für den Franzosen. Breel Embolo antwortete für Gladbach in der 70. Minute. In dem offenen Spiel hatten bis zum Schlusspfiff beide ihre Möglichkeiten für den Siegtreffer. Das er nicht gelang, dafür waren auch gute Torhüterleistungen auf beiden Seiten verantwortlich. Hertha scheint zudem endlich zu einer besseren mannschaftlichen Geschlossenheit zu finden. Die Abwehr wirkte stabil und die Ballverluste im Aufbauspiel konnten weiter verringert werden. Die Laufbereitschaft war höher als bei den Gladbachern. Sie liefen fast zwei Kilometer mehr als der Gegner. Weiter verbesserungswürdig ist dagegen die Passquote, 76% der Anspiele erreichten ihren Adressaten.

Die Hertha sammelte also einen Punkt und kann in der bevorstehenden englische Woche gegen Mainz im Olympiastadion und auswärts in Freiburg versuchen, das Punktekonto bis Weihnachten weiter aufzufüllen.

Etwas später am Abend hatten in Berlin-Köpenick die Eisernen den FC Bayern zu Gast.

Das Unentschieden des 1. FC Union gegen den großen FC Bayern ist ein gefühlter Sieg. Chapeau! Eindrucksvoll bewiesen die Berlin-Köpenicker was mit mannschaftlicher Geschlossenheit und enormer Laufbereitschaft im Fußball möglich ist. Wer gedacht hatte, dass ohne Max Kruse die Chancen auf ein gutes Abschneiden noch geringer sind, wurde schnell eines Besseren belehrt.

Zwei Faktoren waren entscheidend. Laufen und Laufen, am Ende des Spiels hatten die Gastgeber über 5 Kilometer mehr runter gespult als der amtierende Gewinner der Champions League. Der Tracker zeigte 122,04 km für die Köpenicker, während der FC Bayern mit 116,58 km im Gesamtwert gemessen wurde. Neben der Laufbereitschaft waren die Standards wichtig. Die nicht immer sattelfeste Bayern-Abwehr gestattete vier Eckbälle und alle wurden gefährlich. Gleich der erste im Spiel saß. Nach nur vier Minuten landete der Ball im Tor der Bayern. Ursache war ein von Manuel Neuer abgewehrter Torschuss von Taiwo Awoniyi. Diese Führung hielt bis zur 67. Minute, Kingsley Coman lässt im Dribbling Marius Bülter und Christopher Trimmel aussteigen und Robert Lewandowski kann trotz Bedrängnis durch Christopher Lenz abstauben.

Der Ausgleich war verdient. Den berühmten Bayern-Dusel verhindert Unions Torwart Andreas Luthe mit einer Weltklasse-Reaktion in der 89. Minute, wieder ein überragendes Dribbling von Coman, Anspiel auf den eingewechselten Leroy Sane, doch sein Kopfball findet seinen Meister und so wurde es nichts mit einem Arbeitssieg für den FC Bayern.

Urs Fischer fasste das Spiel so zusammen: „Ich glaube heute haben wir die Möglichkeiten gehabt, das Spiel zu gewinnen. In den entscheidenden Szenen waren wir allerdings ein bisschen zu unpräzise und vielleicht auch zu unruhig. Auf der anderen Seite hätte es aber auch nochmal einschlagen können, deshalb bin ich wirklich zufrieden mit dem Punkt. Gegen den FC Bayern braucht es eine tolle Mannschaftsleistung um zu punkten, das hat meine Mannschaft heute sehr gut gemacht“.

Für die Eisernen geht es am Dienstag, 15.12. bei den bemerkenswert stark aufspielenden Stuttgartern weiter. Ihr Auftritt in Dortmund bedeutete das Ende von Trainer Lucien Favre. Er wurde nach der 1:5 Pleite einen Tag später entlassen. Die Dortmunder dann am Freitag, 18.12. der Gegner in der Alten Försterei.

Hans-Peter Becker

BR Volleys melden zwei Spielverlegungen

Nachdem die BR Volleys ihre erste Champions-League-Woche durchaus erfolgreich bestreiten konnten, wirft das zweite Turnier in Kasan (09. bis 11. Feb 2021) bereits seine Schatten voraus. Um den Spielplan Anfang Februar für die Mannschaft von Cedric Enard zu entzerren, wurden die Bundesligaspiele gegen die United Volleys Frankfurt und die SVG Lüneburg nun verschoben. Demnach treten die Hauptstädter am 06. Feb bei den Hessen und am 17. Feb daheim gegen die Niedersachsen an.

Auch das nächste Bundesligaspiel gegen die Netzhoppers KW-Bestensee, das ursprünglich für den morgigen Samstagabend angesetzt war, wurde aufgrund des ersten Champions-League-Turniers bereits vor einigen Wochen neu terminiert. Das Derby gegen die Brandenburger, die gestern erstmals und sensationell in das DVV-Pokalfinale eingezogen sind, steigt am kommenden Mittwoch (16. Dez 2020 um 19.30 Uhr) in der Berliner Max-Schmeling-Halle. Ihr Ausscheiden im Pokal gegen den Lokalrivalen können die BR Volleys zwar nicht mehr wettmachen, aber zumindest im Kampf um wichtige Bundesligapunkte sportlich Revanche nehmen.

Quelle: BR Volleys/Christof Bernier

Wasserfreunde starten in die Champions League

„Wir wollen mit unserer Teilnahme an der Champions League beweisen, dass es uns noch gibt“, hält Hagen Stamm, der Präsident der Wasserfreunde 04, fest. Neben dem Pokalsieger aus Berlin nimmt auch das Team des Deutschen Meisters Waspo Hannover teil. Aufgrund der Corona-Pandemie wird der Königswettbewerb anders als bisher durchgeführt. „Wir sind froh, dass überhaupt ein Modus Vivendi gefunden wurde, ihn anzugehen“, so Stamm.

Die Hauptrunde wird in zwei Sechser-Gruppen ausgetragen, die ihre Partien aber nicht in Einzelspielen, sondern in drei „Turnierblasen“ ohne Zuschauer und mit strengen Hygieneauflagen absolvieren werden. Gruppe A mit Spandau spielt in Ostia nahe Rom (14.-16.12), Gruppe B mit Hannover (als Gastgeber bereits als Final 8-Teilnehmer gesetzt) in Budapest (15.-17.12.). Angesichts der Umstände und der durchaus verschiedenen Abläufe in den einzelnen Ländern, die anders als die deutschen Vereine bereits wieder voll im Spielbetrieb stehen, ist es schwer, Voraussagen zu treffen. Die drei Gegner, die Spandau in Ostia erwarten, sind nach Vor-Corona-Status absolute „Schwergewichte“, gegen die die Berliner nur eine Außenseiterrolle einnehmen.

Aber auch diese Teams, das konnte man in der Qualifikationsrunde für die CL und auch im Euro Cup sehen, haben aktuell schwerwiegende Probleme. So ist zum Beispiel der CL-Sieger von 2017, Szolnok, gescheitert. Dubrovnik, Piräus und Genua in der Startgruppe der CL-Hauptrunde stellen eine Aufgabe für die Berliner dar, wie sie kaum schwerer sein könnte. „Aber von vornherein verloren hat nur, wer sich schon zuvor aufgibt“, sagt Trainer Kovacevic. Den letzten Wettkampfauftritt hatten die Spandauer Ende September, als sie im nationalen Pokalfinale gegen Waspo Hannover mit 12:8 gewannen. Der knapp einen Monat danach geplante Supercup in Hannover musste wegen Corona ausfallen. Auch der Start in die Champions League war eigentlich für den 10./11. November vorgesehen und musste verschoben und modifiziert werden (Turnierform statt Einzelspiele).

Spielort: Centro Federale Ostia

Via delle Quinqueremi 100, 00122 Roma

14.12.20, 17.45 Uhr: Spandau 04 – Jug Dubrovnik 15.12.20, 17.45 Uhr: Spandau 04 – Olympiacos Piräus 16.12.20, 20.15 Uhr: Spandau 04 – Pro Ro Genua

Queller: Wasserfreunde Spandau 04/Peter Röhle

Auswärtssieg und erste Absage für die CEV Champions League

Mit drei Punkten und vielen erfreulichen Eindrücken kehren die Berlin Recycling Volleys am Samstagabend aus Lüneburg zurück. In der Gellersenhalle konnte der positive Trend aus dem Frankfurt-Spiel fortgesetzt und der nächste 3:0-Erfolg (25:17, 25:21, 25:19) eingefahren werden. Das Auftreten gibt Rückenwind für das am Dienstag in der Max-Schmeling-Halle startenden Gruppenphasenturnier in der CEV Champions League.

Das Teilnehmerfeld für das erste Turnier der Champions League Gruppe C in Berlin hat sich um eine Mannschaft dezimiert. Bei den Polen von Jastrzesbki Wegiel wurden vor der geplanten Abreise nach Deutschland drei Spieler positiv auf das SARS-CoV-2-Virus getestet. Alle weiteren Teammitglieder mussten sich umgehend in häusliche Quarantäne begeben. Damit einfallen die drei geplanten Spiele mit Beteiligung des Tabellendritten der PlusLiga, darunter auch das Match gegen die Berlin Recycling Volleys, welches als Abschluss für Donnerstagabend angesetzt war.

Mannschaftsfoto Jastrzesbki Wegiel © Pressefoto | Quelle: Jastrzebski Wegiel

Entsprechend der Regularien des Europäischen Volleyball Verbandes unterzog sich die gesamte Delegation von Jastrzebski Wegiel einen Tag vor der Abreise nach Berlin COIVD19-Tests. Dabei lagen heute drei positive Fälle vor und aufgrund der geltenden Infektionsschutzverordnung im Nachbarland ist es der Mannschaft von Cheftrainer Luke Reynolds nicht möglich, in die deutsche Hauptstadt zu reisen. Damit werden nur drei der geplanten sechs Spiele in der Max-Schmeling-Halle stattfinden können. Welche weiteren Auswirkungen die kurzfristige Absage auf den Spielplan des am Dienstag (08. Dezember) beginnenden Turniers und dessen Wertung hat, entscheiden nun die Verantwortlichen des Europäischen Verbandes in Luxemburg.

Quelle: BR Volleys/Christof Bernier

Maxim Lapierre beendet seine Karriere

Maxim Lapierre beendet auf eigenen Wunsch mit sofortiger Wirkung seine Karriere und wird den Eisbären Berlin nicht mehr zur Verfügung stehen. Das teilte der 35-Jährige in einem persönlichen Gespräch Sportdirektor Stéphane Richer und Geschäftsführer Peter John Lee mit. Maxim Lapierre: „Die Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen, auch wenn ich schon ein bisschen länger darüber nachgedacht hatte. Es war einfach Zeit, meine aktive Karriere zu beenden. Das hat weder etwas mit meiner momentanen Verletzung noch mit den Eisbären zu tun. Ganz im Gegenteil. Ich habe mich in Berlin unglaublich wohl gefühlt. Hier passte alles. Die Organisation, diese hervorragende Stadt und natürlich die Atmosphäre bei den Heimspielen werden immer in Erinnerung bleiben. Auf diesem Wege möchte ich mich bei den Eisbären und den Fans bedanken. Meine Familie und ich haben uns vom ersten Tag an hier sehr wohl gefühlt. Vielen Dank!“

„Es war ein Schock für uns als Maxim zu uns kam und uns darüber informierte, dass er seine Karriere sofort beenden wolle. Selbstverständlich respektieren wir Maxims Entscheidung, auch wenn wir ihn nur sehr schwer ersetzen werden können. Er hat in dem einen Jahr in Berlin gezeigt, dass er ein Top-Spieler und Leader ist,“ erklärt Eisbären Sportdirektor Stéphane Richer. „Wir möchten uns bei Maxim für alles bedanken, was er für die Eisbären geleistet hat. Wir wünschen ihm und seiner Familie alles erdenklich Gute für die Zukunft.“

Maxim Lapierre am 20.01.2020 im Spiel gegen RB München Foto © Stephan Wenske

Lapierre wurde im Jahr 2003 von den Montréal Canadiens in der zweiten Runde des Drafts der National Hockey League (NHL) an Position 61 gedraftet und bestritt in seiner Laufbahn rund 700 NHL-Spiele. Bevor er zur Saison 2019/20 in die deutsche Hauptstadt wechselte, trug er in Europa ab 2015 das Trikot von MODO Hockey in der schwedischen SHL sowie vom Schweizer Nationalliga A-Club HC Lugano. Mit der kanadischen Nationalmannschaft gewann er bei den Olympischen Spielen 2018 die Bronzemedaille. Für den Rekordmeister der PENNY DEL absolvierte er 50 Ligaspiele, in denen er elf Tore erzielte und 23 Treffer seiner Mitspieler vorbereitete.

Quelle: Eisbären Berlin

BBSC Berlin – erneute Spielabsage

Eigentlich sollte am Samstag, 5. Dezember in der Hämmerlinghalle die Damen des BBSC in der 2. Volleyball-Bundesliga die Mannschaft aus Emlichheim zum Punktspiel empfangen. Leider hat Corona wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Nachdem das Team 14 Tage in der Quarantäne war und erst am vergangenen Dienstag wieder in den Trainingsbetrieb eingestiegen ist, gibt es den nächsten Fall, der zur Absage und Neuterminierung des Ligaspiels irgendwann in der Zukunft führte. Übrigens mussten insgesamt vier der sechs Ligaspiele des heutigen Samstags von der Spielleitung abgesagt werden. An eine reguläre Saison ist seit einigen Wochen gar nicht mehr zu denken. Die Beantwortung der Frage, wie damit umgegangen werden kann, werden sich die Bundesligavereine und die VBL sicher nicht einfach machen.

Quelle: Burkhard Kroll

Mit Grankin und Carle nach Lüneburg

Die Gesichtszüge bei Cedric Enard sind seit einigen Tagen etwas entspannter, seine Mimik hellte sich auf. Der Cheftrainer der BR Volleys hofft, an diesem Wochenende erstmals seit langer Zeit wieder mit voller Kaderstärke in ein Pflichtspiel gehen zu können. Kapitän Sergey Grankin und Außenangreifer Timothée Carle stehen vor ihrer Rückkehr ins Team, das am Samstagabend in Lüneburg (05. Dez. um 19.00 Uhr) auf der Jagd nach dem sechsten Bundesligasieg ist.

Bevor es für die BR Volleys in der nächsten Woche in der CEV Champions League mit drei schweren Matches in drei Tagen international richtig ernst wird, wartet noch eine wichtige Aufgabe in der Volleyball Bundesliga auf die Hauptstädter. Der Tabellenzweite will bei der SVG Lüneburg bestehen und die zuletzt aufsteigende Tendenz nach dem klaren Heimsieg gegen die United Volleys Frankfurt (3:0) bestätigen. Cedric Enard nimmt seine Männer in die Pflicht: „Wir müssen an unser Auftreten aus dem Duell gegen Frankfurt anknüpfen. Das ist das Gesicht, was wir zeigen wollen und mit dem wir erfolgreich sein können.“

Zuversichtlich stimmt den Franzosen dabei, dass sein Team erstmals seit dem Heimauftakt gegen Düren am 17. Okt vollzählig zu einem Spiel antreten dürfe. Überhaupt wäre es erst das zweite Match, das die Berliner in dieser Saison mit kompletter Kaderstärke bestreiten. Wäre, weil hinter dem Einsatz von Pierre Pujol nach einer Luxation des rechten Daumens weiterhin ein kleines Fragezeichen steht. Sebastian Kühner, der gegen Frankfurt sogar zu einem Kurzeinsatz kam, stünde jedoch hierfür erneut als Back-Up zur Verfügung. Sergey Grankin und Timothée Carle sind derweil zurück auf dem Parkett und melden sich einsatzfähig. „Inwieweit die beiden der Mannschaft nach ihren langen Verletzungspausen schon helfen können, werden wir sehen“, beugt Enard einer überhöhten Erwartungshaltung vor. Neuzugang Kévin Le Roux ist für die Lüneburg-Partie noch keine Option. Im BR Volleys Lager hofft man, dass der Mittelblocker nach bestandenem Medizincheck am Montag zum Team stoßen kann.

Auch beim Gegner drehte sich zuletzt das Spielerkarussell. In einem beiderseitigen Einvernehmen trennten sich die „LüneHünen“ von Leon Dervisaj. Noch wurde kein Ersatz bekannt gegeben, womit Hannes Gerken aktuell allein die Zuspiel-Zügel in der Hand halten würde. „Das macht es für uns zwar etwas ausrechenbarer, aber deshalb nicht automatisch leichter. Hannes Gerken macht seine Sache sehr gut“, findet Enard lobende Worte für den 22-Jährigen, den SVG-Trainer Stefan Hübner im Sommer aus der zweiten Mannschaft in den Profikader beförderte. Was die BR Volleys gegen das mit Abstand blockstärkste Team der Liga (100 direkte Blockpunkte) erwartet, weiß der Franzose ziemlich genau: „Die Lüneburger werden es uns Samstag definitiv richtig schwer machen, dort zu bestehen. Die Grundlage für ihr bisheriges Auftrumpfen im Block ist ihr guter und konstanter Aufschlag. Diesen in der kleinen, flachen Halle zu entschärfen, wird eine Hauptaufgabe sein. Überhaupt ist die Gellersenhalle ein spezieller Spielort, darauf müssen wir uns einstellen.“ Annahmespieler wie Julian Zenger, Cody Kessel sowie Samuel Tuia kennen die besondere Herausforderung. Gemeinsam mit ihren Mitspielern werden die Berliner Annahme-Spezialisten alles geben, um die BR Volleys Auswärtsbilanz bei der SVG Lüneburg – bisher stehen dort fünf Niederlagen nur drei Siege gegenüber – am Samstagabend aufzubessern und die Mimik ihres Trainer weiter aufzuhellen.

Quelle: Christof Bernier/BR Volleys

Hertha gewinnt das Hauptstadtderby

Der Konjunktiv ist nur sehr bedingt tauglich, um ein Fußballspiel zu bewerten. Man kennt das, hätte hätte Fahrradkette u.s.w., der Fakt ist, Hertha hat den Platz als Sieger verlassen. Als Gruß an die Fans, die leider wieder draußen bleiben mussten, tanzten die Blau-Weißen die menschenleere Ostkurve an.

Einmal noch zurück zum Konjunktiv. Wie wäre das Spiel ausgegangen, hätte in der 23. Spielminute nicht Robert Andrich ein so rüdes Foul an Herthas Lukas Tousart begangen. Die glatt rote Karte war die logische Folge. Es war ein Foul mit Potenzial für eine anschließende Krankenhauseinlieferung. Kurz zuvor waren die Eisernen durch Taiwo Aoniyi in Führung gegangen.

Hatte die Mannschaft aus Köpenick bis dahin eh nicht vor, die Initiative zu übernehmen, warum auch, so mussten sie jetzt noch mehr Beton anrühren. Bis zum Pausentee biss sich die „Alte Tante“ die Zähne aus. Lediglich in der 40. Minute kann Tousart einen Kopfball nach Ecke von Matheus Cunha anbringen. Andreas Luthe musste das erste Mal im Spiel energisch zu packen. „Es hat von Außen keinen Spaß gemacht, da zuzuschauen.“ Ein Zitat von Hertha Trainer Bruno Labbadia.

In der zweiten Hälfte stellte Labbadia um. Für Vladimir Darida kam Krystof Piatek und Tousart räumte seinen Platz für Javiro Dilrosun. Aus dem 4-1-3-2 wurde ein 4-3-3, die Eisernen verteidigten mit den neun verbliebenen Feldspielern meist in einem 5-3-1 oder 4-3-2 System. Das Bollwerk hielt bis zur 51. Minute unter tätiger Mithilfe des Union-Keepers erzielte Peter Pekarik das 1:1. Luthe konnte einen Schuss von Cunha aus der zweiten Reihe nur schräg nach vorn abwehren und Pekarik war mit sehenswerter Schusshaltung zur Stelle. Indirekt war Luthe in der 74. Minute an Gegentreffer Nummer zwei beteiligt. Er spielte einen langen Fehlpass ins Mittelfeld. Schlussendlich ist Piatek zur Stelle, sein Schuss wird noch unglücklich abgefälscht. Keine Chance für Luthe und Hertha hatte das Spiel gedreht. Piatek ist nur drei Minuten später erneut zur Stelle und sorgt für den Endstand.

Die Eisernen versuchten es eine erneute Niederlage im Olympiastadion abzuwenden. Unions Kapitän Christopher Trimmel traf nach dem Spiel dazu die richtige Aussage: „Wenn du 70 Minuten in Unterzahl spielst, dann ist es gegen jeden Bundesligisten schwer zu bestehen. Uns schwinden die Kräfte, Hertha schmeißt frische Spieler rein, dann wird es am Ende schwer. Ich hätte gern gesehen, wie die Partie ausgegangen wäre, wenn elf gegen elf bis zum Ende gespielt hätten. Dann wäre das Ergebnis ein anderes gewesen, denke ich“. Allzu viele Torchancen haben die Eisernen nicht zugelassen, letztlich hat sich die größere individuelle Klasse des Ortsrivalen durchgesetzt. Leider werden wir nie erfahren, wie das Spiel bei Vollzähligkeit bis zum Schlusspfiff ausgegangen wäre.

Eine Schrecksekunde gab es für die Eisernen kurz vor dem Schlusspfiff. Max Kruse musste humpelnd vom Platz geführt werden. Eine Diagnose steht noch aus, es wäre fatal, sollte Kruse länger ausfallen.

Spieldaten:

Bundesliga 9. Spieltag

Hertha BSC – 1.FC Union Berlin 04.12.2020 20:30 Uhr

Hertha BSC: Schwolow – Pekarik (90.+2. Zeefuik)., Boyata, Torunarigha, Plattenhardt – Stark, Guendouzi – Darida (46. Piatek), Tousart (46. Dilrosun), Cunha (90.+2. Leckie) – Lukebakio (85. Mitteldstädt)

1. FC Union Berlin: Luthe – Friedrich, Knoche, Ryerson (83. Becker) – Trimmel (78. Bülter), Prömel (83. Teuchert), Andrich, Lenz (78. Gießelmann) – Ingvartsen – Awoniyi (54. Griesbeck), Kruse

Schiedsrichter: Dr. Felix Brych, Mark Borsch, Stefan Lupp, Dr. Robert Kampka

Tore: 0:1 Awoniyi (20.), 1:1 Pekarik (51.), 2:1 Piatek (74.), 3:1 Piatek (77.)

Volleyball 2. Bundesliga Damen: Emlichheim zu Gast beim BBSC

Am kommenden Samstag den 5. Dezember 2020, ist um 18:00 Uhr in der Köpenicker Hämmerlinghalle mit Emlichheim ein Team zu Gast, das seit vielen Jahren auf gutem Bundesliganiveau spielt. Das Spiel findet aufgrund der aktuellen Corona Einschränkungen erneut ohne Publikum statt. Glatte 5 Wochen ist es her, dass der BBSC sein letztes Ligaspiel absolvierte. Glatte 5 Wochen, die fast ausschließlich durch die Corona Einschränkungen mit Ausfall von Spielen und zeitweiser Quarantäne der gesamten Mannschaft geprägt waren. Nun gibt es also den nächsten Anlauf. Die Tests sind absolviert – freilich weiß das Team aus den Erfahrungen der letzten Wochen genau, dass noch viele Unwägbarkeiten im Spiel sind, um auch noch in den letzten Stunden vor dem Anpfiff wieder das Zurückpfeifen zu erleben.

Mit Emlichheim kommt eine Mannschaft nach Berlin, die in ihrer 31. Bundesligasaison erneut eine Symbiose aus Konstanz – der Verein setzt erneut auf viele Nachwuchsspielerinnen – und gleichzeitig etwas überraschenden Veränderungen im Aufgebot gekennzeichnet ist. Kein Verein der Liga verfügt über ein so junges Team. Viele Spielerinnen kommen aus den Jahrgängen 2000-2003 und wurden vom Verein unter Nachwuchscoach Michael Lehmann mustergültig auf die 2. Liga vorbereitet. Die in der vergangenen Saison noch für Emlichheim spielenden drei Holländerinnen verließen den Verein. Stattdessen holte Trainer Pascall Reiß mit der Amerikanerin McKenzie Kramer und der bulgarischen Nationalspielerin Kristina Petrova einige schlagkräftige Argumente in sein Aufgebot. Die Bulgarin nahm für ihr Heimatland schon an Welt- und Europameisterschaften teil, jedoch als Libera. In Emlichheim wird sie als Außenangreiferin eingesetzt. Für eine Überraschung auf dem Feld könnte der Einsatz von Jungstar Pia Timmer werden. In ihrem Heimaturlaub darf die US-Studentin (und frühere Kapitänin Emlichheims bereits mit 17 Jahren!) für den SCU auch in der 2. Bundesliga auf dem Feld stehen, denn sie hat von ihrem Universitätsteam grünes Licht für Einsätze in der Liga bekommen. Der Gegner könnte so ein ganz harter Brocken für die Berlinerinnen werden, denn schon ohne Timmer gelangen Siege gegen Stralsund und Dingden.

Der BBSC – frisch aus der Quarantäne zurück, üblicherweise mit Verletzungsanfälligkeit nach solcher Situation, dazu lange Zeit ohne Spielpraxis und ohne das Üben der vielen Selbstverständlichkeiten und Automatismen auf dem Feld – dürfte gegen die Gäste nur in einer Außenseiterrolle stehen. Von Anfang an ist die Berliner Mannschaft aufgefordert, mit der Konzentration aufzutreten, wie sie es bei den Auftritten gegen Borken und Hamburg dokumentierte. Die vom Besuch des Spiels ausgeschlossenen Fans können die Mannschaft wegen der aktuellen Corona Auflagen nicht unterstützen. BBSC Kapitänin Katharina Kummer bleibt nur die Empfehlung des „gut funktionierenden Livetickers der VBL – so seid Ihr immer ganz aktuell auf dem neuesten Stand! Drückt uns die Daumen!“

Quelle: Burkhard Kroll