Maxim Lapierre beendet seine Karriere

Maxim Lapierre beendet auf eigenen Wunsch mit sofortiger Wirkung seine Karriere und wird den Eisbären Berlin nicht mehr zur Verfügung stehen. Das teilte der 35-Jährige in einem persönlichen Gespräch Sportdirektor Stéphane Richer und Geschäftsführer Peter John Lee mit. Maxim Lapierre: „Die Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen, auch wenn ich schon ein bisschen länger darüber nachgedacht hatte. Es war einfach Zeit, meine aktive Karriere zu beenden. Das hat weder etwas mit meiner momentanen Verletzung noch mit den Eisbären zu tun. Ganz im Gegenteil. Ich habe mich in Berlin unglaublich wohl gefühlt. Hier passte alles. Die Organisation, diese hervorragende Stadt und natürlich die Atmosphäre bei den Heimspielen werden immer in Erinnerung bleiben. Auf diesem Wege möchte ich mich bei den Eisbären und den Fans bedanken. Meine Familie und ich haben uns vom ersten Tag an hier sehr wohl gefühlt. Vielen Dank!“

„Es war ein Schock für uns als Maxim zu uns kam und uns darüber informierte, dass er seine Karriere sofort beenden wolle. Selbstverständlich respektieren wir Maxims Entscheidung, auch wenn wir ihn nur sehr schwer ersetzen werden können. Er hat in dem einen Jahr in Berlin gezeigt, dass er ein Top-Spieler und Leader ist,“ erklärt Eisbären Sportdirektor Stéphane Richer. „Wir möchten uns bei Maxim für alles bedanken, was er für die Eisbären geleistet hat. Wir wünschen ihm und seiner Familie alles erdenklich Gute für die Zukunft.“

Maxim Lapierre am 20.01.2020 im Spiel gegen RB München Foto © Stephan Wenske

Lapierre wurde im Jahr 2003 von den Montréal Canadiens in der zweiten Runde des Drafts der National Hockey League (NHL) an Position 61 gedraftet und bestritt in seiner Laufbahn rund 700 NHL-Spiele. Bevor er zur Saison 2019/20 in die deutsche Hauptstadt wechselte, trug er in Europa ab 2015 das Trikot von MODO Hockey in der schwedischen SHL sowie vom Schweizer Nationalliga A-Club HC Lugano. Mit der kanadischen Nationalmannschaft gewann er bei den Olympischen Spielen 2018 die Bronzemedaille. Für den Rekordmeister der PENNY DEL absolvierte er 50 Ligaspiele, in denen er elf Tore erzielte und 23 Treffer seiner Mitspieler vorbereitete.

Quelle: Eisbären Berlin

BBSC Berlin – erneute Spielabsage

Eigentlich sollte am Samstag, 5. Dezember in der Hämmerlinghalle die Damen des BBSC in der 2. Volleyball-Bundesliga die Mannschaft aus Emlichheim zum Punktspiel empfangen. Leider hat Corona wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Nachdem das Team 14 Tage in der Quarantäne war und erst am vergangenen Dienstag wieder in den Trainingsbetrieb eingestiegen ist, gibt es den nächsten Fall, der zur Absage und Neuterminierung des Ligaspiels irgendwann in der Zukunft führte. Übrigens mussten insgesamt vier der sechs Ligaspiele des heutigen Samstags von der Spielleitung abgesagt werden. An eine reguläre Saison ist seit einigen Wochen gar nicht mehr zu denken. Die Beantwortung der Frage, wie damit umgegangen werden kann, werden sich die Bundesligavereine und die VBL sicher nicht einfach machen.

Quelle: Burkhard Kroll

Mit Grankin und Carle nach Lüneburg

Die Gesichtszüge bei Cedric Enard sind seit einigen Tagen etwas entspannter, seine Mimik hellte sich auf. Der Cheftrainer der BR Volleys hofft, an diesem Wochenende erstmals seit langer Zeit wieder mit voller Kaderstärke in ein Pflichtspiel gehen zu können. Kapitän Sergey Grankin und Außenangreifer Timothée Carle stehen vor ihrer Rückkehr ins Team, das am Samstagabend in Lüneburg (05. Dez. um 19.00 Uhr) auf der Jagd nach dem sechsten Bundesligasieg ist.

Bevor es für die BR Volleys in der nächsten Woche in der CEV Champions League mit drei schweren Matches in drei Tagen international richtig ernst wird, wartet noch eine wichtige Aufgabe in der Volleyball Bundesliga auf die Hauptstädter. Der Tabellenzweite will bei der SVG Lüneburg bestehen und die zuletzt aufsteigende Tendenz nach dem klaren Heimsieg gegen die United Volleys Frankfurt (3:0) bestätigen. Cedric Enard nimmt seine Männer in die Pflicht: „Wir müssen an unser Auftreten aus dem Duell gegen Frankfurt anknüpfen. Das ist das Gesicht, was wir zeigen wollen und mit dem wir erfolgreich sein können.“

Zuversichtlich stimmt den Franzosen dabei, dass sein Team erstmals seit dem Heimauftakt gegen Düren am 17. Okt vollzählig zu einem Spiel antreten dürfe. Überhaupt wäre es erst das zweite Match, das die Berliner in dieser Saison mit kompletter Kaderstärke bestreiten. Wäre, weil hinter dem Einsatz von Pierre Pujol nach einer Luxation des rechten Daumens weiterhin ein kleines Fragezeichen steht. Sebastian Kühner, der gegen Frankfurt sogar zu einem Kurzeinsatz kam, stünde jedoch hierfür erneut als Back-Up zur Verfügung. Sergey Grankin und Timothée Carle sind derweil zurück auf dem Parkett und melden sich einsatzfähig. „Inwieweit die beiden der Mannschaft nach ihren langen Verletzungspausen schon helfen können, werden wir sehen“, beugt Enard einer überhöhten Erwartungshaltung vor. Neuzugang Kévin Le Roux ist für die Lüneburg-Partie noch keine Option. Im BR Volleys Lager hofft man, dass der Mittelblocker nach bestandenem Medizincheck am Montag zum Team stoßen kann.

Auch beim Gegner drehte sich zuletzt das Spielerkarussell. In einem beiderseitigen Einvernehmen trennten sich die „LüneHünen“ von Leon Dervisaj. Noch wurde kein Ersatz bekannt gegeben, womit Hannes Gerken aktuell allein die Zuspiel-Zügel in der Hand halten würde. „Das macht es für uns zwar etwas ausrechenbarer, aber deshalb nicht automatisch leichter. Hannes Gerken macht seine Sache sehr gut“, findet Enard lobende Worte für den 22-Jährigen, den SVG-Trainer Stefan Hübner im Sommer aus der zweiten Mannschaft in den Profikader beförderte. Was die BR Volleys gegen das mit Abstand blockstärkste Team der Liga (100 direkte Blockpunkte) erwartet, weiß der Franzose ziemlich genau: „Die Lüneburger werden es uns Samstag definitiv richtig schwer machen, dort zu bestehen. Die Grundlage für ihr bisheriges Auftrumpfen im Block ist ihr guter und konstanter Aufschlag. Diesen in der kleinen, flachen Halle zu entschärfen, wird eine Hauptaufgabe sein. Überhaupt ist die Gellersenhalle ein spezieller Spielort, darauf müssen wir uns einstellen.“ Annahmespieler wie Julian Zenger, Cody Kessel sowie Samuel Tuia kennen die besondere Herausforderung. Gemeinsam mit ihren Mitspielern werden die Berliner Annahme-Spezialisten alles geben, um die BR Volleys Auswärtsbilanz bei der SVG Lüneburg – bisher stehen dort fünf Niederlagen nur drei Siege gegenüber – am Samstagabend aufzubessern und die Mimik ihres Trainer weiter aufzuhellen.

Quelle: Christof Bernier/BR Volleys

Hertha gewinnt das Hauptstadtderby

Der Konjunktiv ist nur sehr bedingt tauglich, um ein Fußballspiel zu bewerten. Man kennt das, hätte hätte Fahrradkette u.s.w., der Fakt ist, Hertha hat den Platz als Sieger verlassen. Als Gruß an die Fans, die leider wieder draußen bleiben mussten, tanzten die Blau-Weißen die menschenleere Ostkurve an.

Einmal noch zurück zum Konjunktiv. Wie wäre das Spiel ausgegangen, hätte in der 23. Spielminute nicht Robert Andrich ein so rüdes Foul an Herthas Lukas Tousart begangen. Die glatt rote Karte war die logische Folge. Es war ein Foul mit Potenzial für eine anschließende Krankenhauseinlieferung. Kurz zuvor waren die Eisernen durch Taiwo Aoniyi in Führung gegangen.

Hatte die Mannschaft aus Köpenick bis dahin eh nicht vor, die Initiative zu übernehmen, warum auch, so mussten sie jetzt noch mehr Beton anrühren. Bis zum Pausentee biss sich die „Alte Tante“ die Zähne aus. Lediglich in der 40. Minute kann Tousart einen Kopfball nach Ecke von Matheus Cunha anbringen. Andreas Luthe musste das erste Mal im Spiel energisch zu packen. „Es hat von Außen keinen Spaß gemacht, da zuzuschauen.“ Ein Zitat von Hertha Trainer Bruno Labbadia.

In der zweiten Hälfte stellte Labbadia um. Für Vladimir Darida kam Krystof Piatek und Tousart räumte seinen Platz für Javiro Dilrosun. Aus dem 4-1-3-2 wurde ein 4-3-3, die Eisernen verteidigten mit den neun verbliebenen Feldspielern meist in einem 5-3-1 oder 4-3-2 System. Das Bollwerk hielt bis zur 51. Minute unter tätiger Mithilfe des Union-Keepers erzielte Peter Pekarik das 1:1. Luthe konnte einen Schuss von Cunha aus der zweiten Reihe nur schräg nach vorn abwehren und Pekarik war mit sehenswerter Schusshaltung zur Stelle. Indirekt war Luthe in der 74. Minute an Gegentreffer Nummer zwei beteiligt. Er spielte einen langen Fehlpass ins Mittelfeld. Schlussendlich ist Piatek zur Stelle, sein Schuss wird noch unglücklich abgefälscht. Keine Chance für Luthe und Hertha hatte das Spiel gedreht. Piatek ist nur drei Minuten später erneut zur Stelle und sorgt für den Endstand.

Die Eisernen versuchten es eine erneute Niederlage im Olympiastadion abzuwenden. Unions Kapitän Christopher Trimmel traf nach dem Spiel dazu die richtige Aussage: „Wenn du 70 Minuten in Unterzahl spielst, dann ist es gegen jeden Bundesligisten schwer zu bestehen. Uns schwinden die Kräfte, Hertha schmeißt frische Spieler rein, dann wird es am Ende schwer. Ich hätte gern gesehen, wie die Partie ausgegangen wäre, wenn elf gegen elf bis zum Ende gespielt hätten. Dann wäre das Ergebnis ein anderes gewesen, denke ich“. Allzu viele Torchancen haben die Eisernen nicht zugelassen, letztlich hat sich die größere individuelle Klasse des Ortsrivalen durchgesetzt. Leider werden wir nie erfahren, wie das Spiel bei Vollzähligkeit bis zum Schlusspfiff ausgegangen wäre.

Eine Schrecksekunde gab es für die Eisernen kurz vor dem Schlusspfiff. Max Kruse musste humpelnd vom Platz geführt werden. Eine Diagnose steht noch aus, es wäre fatal, sollte Kruse länger ausfallen.

Spieldaten:

Bundesliga 9. Spieltag

Hertha BSC – 1.FC Union Berlin 04.12.2020 20:30 Uhr

Hertha BSC: Schwolow – Pekarik (90.+2. Zeefuik)., Boyata, Torunarigha, Plattenhardt – Stark, Guendouzi – Darida (46. Piatek), Tousart (46. Dilrosun), Cunha (90.+2. Leckie) – Lukebakio (85. Mitteldstädt)

1. FC Union Berlin: Luthe – Friedrich, Knoche, Ryerson (83. Becker) – Trimmel (78. Bülter), Prömel (83. Teuchert), Andrich, Lenz (78. Gießelmann) – Ingvartsen – Awoniyi (54. Griesbeck), Kruse

Schiedsrichter: Dr. Felix Brych, Mark Borsch, Stefan Lupp, Dr. Robert Kampka

Tore: 0:1 Awoniyi (20.), 1:1 Pekarik (51.), 2:1 Piatek (74.), 3:1 Piatek (77.)

Volleyball 2. Bundesliga Damen: Emlichheim zu Gast beim BBSC

Am kommenden Samstag den 5. Dezember 2020, ist um 18:00 Uhr in der Köpenicker Hämmerlinghalle mit Emlichheim ein Team zu Gast, das seit vielen Jahren auf gutem Bundesliganiveau spielt. Das Spiel findet aufgrund der aktuellen Corona Einschränkungen erneut ohne Publikum statt. Glatte 5 Wochen ist es her, dass der BBSC sein letztes Ligaspiel absolvierte. Glatte 5 Wochen, die fast ausschließlich durch die Corona Einschränkungen mit Ausfall von Spielen und zeitweiser Quarantäne der gesamten Mannschaft geprägt waren. Nun gibt es also den nächsten Anlauf. Die Tests sind absolviert – freilich weiß das Team aus den Erfahrungen der letzten Wochen genau, dass noch viele Unwägbarkeiten im Spiel sind, um auch noch in den letzten Stunden vor dem Anpfiff wieder das Zurückpfeifen zu erleben.

Mit Emlichheim kommt eine Mannschaft nach Berlin, die in ihrer 31. Bundesligasaison erneut eine Symbiose aus Konstanz – der Verein setzt erneut auf viele Nachwuchsspielerinnen – und gleichzeitig etwas überraschenden Veränderungen im Aufgebot gekennzeichnet ist. Kein Verein der Liga verfügt über ein so junges Team. Viele Spielerinnen kommen aus den Jahrgängen 2000-2003 und wurden vom Verein unter Nachwuchscoach Michael Lehmann mustergültig auf die 2. Liga vorbereitet. Die in der vergangenen Saison noch für Emlichheim spielenden drei Holländerinnen verließen den Verein. Stattdessen holte Trainer Pascall Reiß mit der Amerikanerin McKenzie Kramer und der bulgarischen Nationalspielerin Kristina Petrova einige schlagkräftige Argumente in sein Aufgebot. Die Bulgarin nahm für ihr Heimatland schon an Welt- und Europameisterschaften teil, jedoch als Libera. In Emlichheim wird sie als Außenangreiferin eingesetzt. Für eine Überraschung auf dem Feld könnte der Einsatz von Jungstar Pia Timmer werden. In ihrem Heimaturlaub darf die US-Studentin (und frühere Kapitänin Emlichheims bereits mit 17 Jahren!) für den SCU auch in der 2. Bundesliga auf dem Feld stehen, denn sie hat von ihrem Universitätsteam grünes Licht für Einsätze in der Liga bekommen. Der Gegner könnte so ein ganz harter Brocken für die Berlinerinnen werden, denn schon ohne Timmer gelangen Siege gegen Stralsund und Dingden.

Der BBSC – frisch aus der Quarantäne zurück, üblicherweise mit Verletzungsanfälligkeit nach solcher Situation, dazu lange Zeit ohne Spielpraxis und ohne das Üben der vielen Selbstverständlichkeiten und Automatismen auf dem Feld – dürfte gegen die Gäste nur in einer Außenseiterrolle stehen. Von Anfang an ist die Berliner Mannschaft aufgefordert, mit der Konzentration aufzutreten, wie sie es bei den Auftritten gegen Borken und Hamburg dokumentierte. Die vom Besuch des Spiels ausgeschlossenen Fans können die Mannschaft wegen der aktuellen Corona Auflagen nicht unterstützen. BBSC Kapitänin Katharina Kummer bleibt nur die Empfehlung des „gut funktionierenden Livetickers der VBL – so seid Ihr immer ganz aktuell auf dem neuesten Stand! Drückt uns die Daumen!“

Quelle: Burkhard Kroll

Eisbären-Kapitän Andre Rankel beendet seine Karriere

„Als Preuße wolltest du nie ein Eisbär sein“, so wurde Andre Rankel in einem Interview zitiert. Die Eishockey-Preussen sind nur noch Erinnerung und Rankel, der dort seine Schritte als Eishockeyspieler machte, ist jetzt fast so etwas wie eine Eisbärenlegende. Nach seinem Wechsel 2003 von den Berlin Capitals absolvierte er 865 Spiele in der Deutschen Eishockey Liga DEL und nur für die Eisbären. Geboren 1985 gehörte er bei den Eisbären zu dem goldenen 85er-Jahrgang. Im selber Jahr wurden seine späteren Mannschaftskameraden Frank Hördler, Florian Busch und Jens Baxmann geboren. Alle waren bereits 2005 am ersten Titelgewinn in der DEL beteiligt.

Andre Rankel mit dem Meisterpokal 2013 © Foto: Stephan Wenske

Am 30. November 2020 wurde offiziell, was bereits vermutet wurde. Andre Rankel muss seine Karriere beenden. Die 17 Jahre Profi-Eishockey haben ihre Spuren hinterlassen. Ausschlaggebend war eine Schulterverletzung, gern hätte er noch ein paar Jahre weitergemacht. Die Eisbären hatten zu einer coronabedingt, virtuellen Pressekonferenz eingeladen. In der Kabine der Eisbären hatten vor der Kamera, neben Rankel, auch der Geschäftsführer Peter John Lee und Des Squire, der die Moderation übernahm, Platz genommen. Man merkte es dem nun ehemaligen Mannschaftskapitän während seiner Ansprache an, dass ihm der Abschied schwerfiel.

Eishockey war bisher sein Leben und er wird diesem Sport weiter verbunden bleiben. Er will studieren und daneben ein Praktikum in der Organisation der Eisbären absolvieren. Seine Karriere kann mit beeindruckenden Zahlen aufwarten. Er hat insgesamt 517 Scorerpunkte in der Liga gesammelt und dabei 247 Tore erzielt. Sein Schlagschuss war gefürchtet. Für die Nationalmannschaft wurde 77 Mal nominiert. Er stand 2010 bei Olympia in Vancouver für Deutschland auf dem Eis.

Mit Beginn der Saison 2012/13 übernahm er von Stefan Ustorf das Kapitänsamt. Es klappte in diesem Jahr erneut mit dem Meistertitel, es war der Hattrick, nach den Meisterschaften 2011 und 2012. Das C auf dem Trikot wechselte von der Nummer 14 auf die 24. Zukünftig wird das Trikot mit der 24 zusammen der 14 unter dem Dach der MB-Arena hängen. Rankel bisherige Nummer ist nunmehr die insgesamt sechste, die auf Wettkampf-Trikots der Eisbären nicht mehr vergeben wird. Die Ehre eine gesperrte Nummer zu haben ist vor Rankel, den Eisbärenspielern Sven Felski (11), Stefan Ustorf (14), Mark David Beaufait (19), Denis Pederson (20) und Steve Walker (27) zuteil geworden. Jetzt wird diese Weise Andre Rankel geehrt.

Hans-Peter Becker

Berliner Unentschieden am 9. Spieltag

Am Freitag, 4. Dezember steht das insgesamt dritte Berliner Bundesliga-Derby auf dem Programm. Leider dürfen erneut nur die guten Geister der Fans im Olympia-Stadion direkt dabei sein. Am 8. Spieltag leisteten sich beide Teams ein Unentschieden zur Vorbereitung. Die Eisernen spielten 3 : 3 gegen die Frankfurter Eintracht und einen Tag später hielten die Herthaner ein 0 : 0 in Leverkusen. Es war immerhin das zweite Auswärtsspiel in Folge, bei dem die Alte Dame keinen Gegentreffer hinnehmen musste. Die Eisernen kassierten dagegen gleich drei Gegentore im eigenen Stadion. Trainer Urs Fischer wird darüber nicht erfreut gewesen sein. Eine 2 : 0 Führung im Spiel reichte am Ende nicht, eher im Gegenteil, ein genialer Moment von Max Kruse rettete einen Punkt.

Wie in der Wuhlheide, so war auch in Leverkusen die Punkteteilung leistungsgerecht. Die Werkself ging wie der Gegner aus Berlin-Charlottenburg ersatzgeschwächt in die Partie. Ein Lucky-Punch gelang beiden nicht. Herthas Manko lag in der Durchschlagskraft. Bruno Labbadia war trotzdem nicht unzufrieden: „Wir haben gegen eine der formstärksten Mannschaften immerhin einen Punkt geholt.“ Für das Derby muss eine Steigerung her.

Hans-Peter Becker

BR Volleys – Erfolg für das Selbstbewusstsein

Es ist ein Schritt in die richtige Richtung: Nach der herben Enttäuschung im Pokal haben die BR Volleys in der Volleyball Bundesliga drei Tage später eine Antwort gegeben. Gegen die United Volleys Frankfurt sammelten die Berliner die volle Punktzahl, dabei war der 3:0-Sieg (25:18, 25:18, 25:17) zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Nicht zu stoppen war Benjamin Patch mit 17 Punkten bei einer Angriffsquote von 70 Prozent, MVP-Gold verdiente sich aber erstmals der Brasilianer Èder mit einer starken Performance im Mittelblock.

Die BR Volleys mussten weiterhin auf Timothée Carle und Sergey Grankin verzichten, auch Pierre Pujol ging mit Kniebeschwerden angeschlagen in die Partie. Dennoch gelang den Hauptstädtern ein guter Start: Angeführt von einem hellwachen Julian Zenger in der Abwehr setzten sich die Gastgeber früh ab (8:4). Danach hielten die Männer in Orange den Vorsprung kontinuierlich und vor allem im Spiel aus der Annahme heraus lief es rund: Am Ende des Durchgangs zeigte der Statistikbogen eine perfekte Sideout-Quote von 100 Prozent, wenn die Annahme ins Spiel gebracht wurde. Weil Frankfurt im Gegenzug große Probleme hatte, den Ball auf den Boden zu bringen – die Angriffsquote lag bei 29 Prozent –, brachten die Berliner den Satz souverän ins Ziel (25:18).

Anschließend blieb das Spiel zunächst ausgeglichen, ehe Benjamin Patch in seiner unwiderstehlichen Art und Weise auf eine 13:9-Führung stellte. Nachdem der starke Samuel Tuia noch ein Ass nachlegte, kam die Maschinerie der BR Volleys wieder ins Rollen. Erneut war es Patch, der einen Aufschlag von Éder zur 2:0-Führung vergoldete (25:18). Im Gegensatz zur Partie am Mittwoch behielten die Hausherren nun die volle Konzentration und ließen keinen Deut nach (10:3). Ein Ass von Pujol und starke Blockaktionen brachten die Berliner endgültig auf die Siegerstraße (15:7), ehe es doch noch zu einem Schreckmoment kam: Bei einem Block verletzte sich Pujol am Daumen. Sebastian Kühner, für eine solche Situation schon in den letzten Wochen reaktiviert worden, sprang ein und blieb auf der Platte. Dabei ließ es sich der Routinier auch nicht nehmen, in bester Kühner-Manier einen zweiten Ball zu verwandeln. Der später als MVP ausgezeichnete Éder beendete das Spiel schließlich mit einem krachenden Angriff (25:17).

Stimmen zum Spiel
Julian Zenger: „Das war eine sehr gute Antwort auf das Spiel am Mittwoch. Da haben wir in der Block-Feldabwehr viele Chancen liegengelassen, das wurde heute deutlich besser. Wir haben den Fokus eher auf uns gelegt. Die Niederlagen haben etwas Unruhe hereingebracht, da ist ein souveräner Sieg vor allem im Hinblick auf die Champions League gut für das Selbstvertrauen. Wir müssen uns aber definitiv im Aufschlag weiter steigern. Wir haben großes Potenzial, weil wir eigentlich durch die Bank weg sehr gute Aufschlagspieler im Team haben. Da müssen wir noch mehr Druck auf unsere Gegner ausüben.“

Kaweh Niroomand: „Der Trainerstab und die Mannschaft saßen am Donnerstag über 1,5 Stunden zusammen und haben die Situation aufgearbeitet. Das Team hat da auch einen großen Anteil gehabt und aktiv Vorschläge gemacht. Das hat man heute auf dem Feld auch gesehen, der Zusammenhalt und die Geschlossenheit war da und die Bank hat mitgefiebert. Bedauerlich ist, dass jetzt schon wieder der nächste Spieler verletzt ist. Da weiß ich langsam auch nicht mehr weiter.“

Tim Grozer: „Es war klar, wer die Hauptangreifer der Berliner sind. Wir hatten trotzdem einfach große Schwierigkeiten, Patch zu verteidigen, er konnte hinschlagen, wo er wollte. Dazu waren sie im Block auch an vielen Bällen dran, auch ich bin ständig hängengeblieben. Berlin hat das gut gemacht und verdient gewonnen. Unsere Verletztensituation ist nicht einfach, aber der Wille zählt. Im Spiel hat man ohnehin so viel Adrenalin im Körper, da vergisst man Schmerzen. Morgen gegen den VCO muss definitiv mehr Stimmung rein, auch in der Videoanalyse müssen wir uns einige Punkte anschauen.“

BR Volleys Formation
Cody Kessel und Samuel Tuia (AA), Éder und Anton Brehme (MB), Pierre Pujol (Z), Benjamin Patch (D) und Julian Zenger (L) | Eingewechselt: Robin Baghdady, Adam Kowalski, Sebastian Kühner

Topwerte
Patch 17 Punkte, 70 % Angriff, 1 Block | Kessel 10 Punkte, 2 Asse | Tuia 9 Punkte, 2 Asse
Quelle: Christof Bernier/BR Volleys

Eishockey in Berlin und Corona

Während die Profis der Eisbären jetzt gezielt auf den Saisonstart hinarbeiten können, am Freitag, 27.11.2020 wurde der Spielplan für die Deutsche Eishockeyliga (DEL) veröffentlicht, sieht für einen anderen Berliner Eishockeyverein noch trüber. Die Rede ist von FASS Berlin. Nach der Insolvenz der Preussen ist der Verein, der bisher seine Heimstätte im Erika-Heß Eisstadion hatte, die Nummer 2 im hauptstädtischen Eishockey. Sie spielen in der viertklassigen Regionalliga Ost, zusammen mit dem Farmteam der Eisbären und den Berlin Blues. Die Preussen hätten ihre Mannschaft ausgliedern und so mit den anderen Berliner Teams in der Regionalliga weiterspielen können. Sicher hat Corona bei der Entscheidung, davon Abstand zu nehmen, eine entscheidende Rolle gespielt.

Unterhalb der Regionalliga, in der Landesliga-Berlin spielen neben dem Berliner Schlittschuhclub, der OSC Berlin, ASC Spandau sowie 2. und 3. Mannschaften der Eisbären und von FASS Berlin. In beiden Ligen wird coronabedingt pausiert. Das ist an sich schlimm genug. Nun erfolgte für FASS ein weitere Tiefschlag.

Im Erika-Heß-Eisstadion wird das Eis abgetaut, dort wird ein Impfzentrum eingerichtet. Auf der Homepage von FASS Berlin liest sich das so:

„Das Erika-Heß-Eisstadion ist eine Multifunktionsanlage, die von Ende August bis Anfang April von ver­schiedenen Eissportarten (Eishockey, Eiskunstlauf, Eisstockschießen) genutzt wird und für den öffent­lichen Eislauf zur Verfügung steht. Im Unterschied zu den fünf anderen Impfzentren Berlins stand das Stadion auch in Corona-Zeiten nicht leer, sondern wurde von den ansässigen Vereinen in­tensiv genutzt. Grund­lage hierfür waren Schutz- und Hygienekonzepte, die vorbildlich funktioniert haben.

FASS Berlin ist der einzige Eishockeyverein, dessen Trainings- und Spielbetrieb im Erika-Heß-Eisstadion stattfindet. Mit dem Beschluss des Senats wird FASS Berlin heimatlos. Betroffen sind 325 Sportler, die in vier Herren-Seniorenmannschaften, einer Damen-Seniorenmannschaft und acht Nachwuchsmannschaften aktiv sind. Im Berliner Eishockey ist FASS Berlin hinter den Eisbären die Nummer zwei.

Mit dem Beschluss, unser Heimatstadion als Impfzentrum einzurichten, verliert FASS Berlin seinen zentralen Ort. Schon zuletzt hat die Kapazität des Erika-Heß-Eisstadions nicht ausgereicht, um alle unsere Trainings- und Spielzeiten abzudecken, wodurch wir andere Eisstadien mitbenutzen mussten. Dass dies jetzt zum Dauerzustand werden soll, ist für Sportler, Trainer, Betreuer, Eltern und Fans eine schwere Belastung.“

Der Verein hat unterdessen konkrete Forderungen formuliert. Die wichtigsten sind dabei, dass ab August 2021 das Erika-Heß wieder für den Eissport zur Verfügung steht und der Verein FASS Berlin für die zu erwartenden wirtschaftlichen Schäden einen Ausgleich erhält. Bis dahin ist selbstverständlich auch die Solidarität der anderen Berliner Eishockey-Vereine gefragt. Die Trainigs- und Wettkampfmöglichkeiten waren schon voher nicht gerade reichlich gesät.

Hans-Peter Becker

Eisbären verlieren in Schwenningen

Wie schon zum Auftakt in den MagentaSport Cup unterlagen die Eisbären Berlin den Schwenninger Wild Wings auch am vierten Spieltag der Gruppe Bund verbleiben auf Tabellenplatz vier. Am Ende stand ein 7:2 zu Gunsten Schwenningens auf der Anzeigetafel. Die Berliner Treffererzielten PC Labrie (27.) und Mark Olver (47.). Dabei stand dem Eisbären-Trainerteam nicht der komplette Kader zur Verfügung. Mit Maxim Lapierre, Marcel Noebels, John Ramage, Nino Kinder, Fabian Dietz, Thomas Reichel, Tobias Ancicka und Eric Mik fehlten acht Akteure.

Serge Aubin (Trainer Eisbären Berlin): „Die fehlenden Spieler dürfen keine Ausrede für diese Partie sein. Heute hat keiner seinen Job gemacht. Das war mit Abstand unser schwächstes Spiel bisher.“

Frank Hördler (Kapitän Eisbären Berlin): „Zu dem Spiel gibt es nichts Gutes zu sagen. Mir tut es für Mathias Niederberger leid, dass er heute an seinem Geburtstag so oft im Stich gelassen wurde.“

Endergebnis: Schwenninger Wild Wings –Eisbären Berlin7:2 (1:0, 3:1, 3:1)

Aufstellungen: Schwenninger Wild Wings: Cerveny (Eriksson)–Yeo, Robak; Weber, Fischer; Huß, Kristensen; Brückner –MacQueen, Olver, Turnbull; Tyson Spink, Tyler Spink, Weiß; Bassen, Bourke, Thuresson; Cerny, Hadraschek, Pfaffengut –Trainer: Niklas Sundblad

Eisbären Berlin: Niederberger (Ulmer)–Wissmann (A), Hördler (C); McKiernan, Espeland; Gawanke, Müller –Dudas, Olver, Braun; Pföderl(A), Thomas, Reichel; Tuomie, Zengerle, Hänelt; Streu, Labrie –Trainer: Serge Aubin

1: 0- 00:16 – MacQueen (Yeo, Olver)–EQ

1:1 – 26:39 – Labrie (Gawanke, Müller) -EQ

2:1 – 26:53 -Yeo (Olver, MacQueen) -EQ

3:1 – 35:59 –Turnbull (Olver, Fischer) -EQ

4:1 – 38:52 – Bourke (Robak) –PP1

4:2 – 46:37 –Olver (McKiernan) –EQ

5:2 – 47:32 –Tylor Spink (Robak, Tyson Spink) –PP1

6:2 – 50:52 –Bassen (Fischer, Olver) –PP1

7:2 – 52:30 –Thuresson (Robak, Cerveny) –PP1

Strafen: Schwenninger Wild Wings: 18 (2, 6, 10) Minuten-Eisbären Berlin: 41(0, 8, 33) Minuten

Schiedsrichter: Lukas Kohlmüller, Marian Rohatsch(Andreas Hofer, Tobias Schwenk)

Quelle: EHC Eisbären Berlin Medieninfo