Alles auf Retro – Eisbärensieg gegen Augsburg

DEL 46. Spieltag

16.02.2024 19:30 Uhr MB-Arena Berlin

EHC Eisbären Berlin – Augsburger Panther 6:3 (2:1/3:1/1:1)

Leo Pföderl Mann of The Match 2 Tore

Ihren 46. Spieltag der aktuellen Saison machten die Eisbären ganz auf Retro, das Maskottchen Bully hatte das gelbe Fell aus dem Keller geholt, im Vorspann-Film war die Arena mit dem Namenszug eines Mobilfunkanbieters zu sehen und es wurde eigens für dieses Spiel ein Trikot gestaltet. Als „Einlauf-Kinder“ fungierten Ex-Spieler, allerdings ohne Schlittschuhe, unter ihnen Rubert Meister und Torsten Deutscher, beiden zusammen halt Deutscher Meister, was in den 1990er Jahren nicht einmal als Utopie durchgehen konnte. Später machte es ein gewisser Anschutz möglich, dass bisher neun Titel geholt werden konnten.

Der gelbe Eisbär kehrte für ein Spiel zurück.

Retrocharakter hatte auf jeden Fall das Ergebnis des Spiels. Es fielen viele Tore und manche kurz hintereinander. Das erste Drittel ging mit 2:1 an die Eisbären. Leonard Pföderl war bereits nach zwei Minuten erfolgreich. In der achten Minute legten die Eisbären durch Julian Melchiori nach. Die Vorlage lieferte Neuzugang Thomas Schemitsch, der als Ersatz für Ben Finkelstein (überraschendes Karriereende) unter der Woche verpflichtet wurde. Schemitsch feierte ein insgesamt gelungenes Debüt im Retrotrikot der Eisbären. Die 2:0 Führung hatte keine einzige Minute Bestand, T. J. Travelyan verkürzte für die Panther.

Neuzugang Thomas Semitsch – eine Torvorlage

Im Mittelabschnitt ging das muntere Torschießen weiter. Dreimal trafen die Eisbären und Augsburg war einmal erfolgreich. Die Zuschauer in der ausverkauften Halle hatten sieben Tore gesehen, echt Retro. Der Schlussabschnitt endete Unentschieden und in der 58. Minute packte Eisbär Patrice Cormier die Axt aus und kassierte dafür eine Spieldauerdisziplinar-Strafe. Selbst das war Retro. Wie in Schwenningen wurde das Strafzeitenkonto weiter gefüllt. In den Playoffs müssen sie disziplinierter zu Werke gehen. Auf der Strafbank kannst Du nichts gewinnen.

Das 2:0 für die Eisbären ist gefallen. © Foto: Stephan Wenske

Christof Kreutzer, Augsburgs Trainer, meinte nach dem Spiel, dass seine Mannschaft zu viel wollte und zwischenzeitlich die Linie verloren hat. Für uns gilt es jetzt weiter nach vorn zu schauen. Serge Aubin war natürlich mit dem Ergebnis sehr zufrieden, im Hinblick auf die Playoffs muss einiges verbessert werden, vor allem in der Spielgestaltung. (Eisbären führen aktuell nicht nur sportlich die Tabelle an, sie sind zudem führend bei den Strafzeiten)

Hans-Peter Becker

Avatar von Hans-Peter Becker

Fotos: © Stephan Wenske

Spieldaten

Aufstellungen
Eisbären Berlin: Hildebrand (Stettmer) – Müller, Wissmann (C); Melchiori, Schemitsch; Geibel, Ellis (A); Nowak – Noebels (A), Boychuk, Pföderl; Bergmann, Byron, Descheneau; Heim, Cormier, Eder; Hördler, Wiederer, Mik – Trainer: Serge Aubin      

Augsburger Panther: Endras (Keller) – Southorn, Renner; Schüle, Rantakari; Köhler, Sacher – Puempel, Esposito, Oblinger; Soramies, Collins, Karjalainen; Trevelyan, Mitchell, Andersen; Tosto, Volek, Elias – Trainer: Christof Kreutzer

Tore
1:0 – 02:00 – Pföderl (Byron, Boychuk) – PP1
2:0 – 07:59 – Melchiori (Schemitsch, Noebels) – EQ
2:1 – 08:26 – Trevelyan – EQ
2:2 – 31:14 – Elias (Tosto, Renner) – EQ
3:2 – 31:46 – Müller (Boychuk) – EQ
4:2 – 32:13 – Melchiori (Noebels, Pföderl) – EQ
5:2 – 36:50 – Pföderl (Wissmann, Boychuk) – PP1
5:3 – 44:48 – Collins (Karjalainen) – EQ
6:3 – 55:58 – Bergmann (Wissmann, Müller) – EQ

Strafen
Eisbären Berlin: 31 (2, 2, 27) Minuten – Augsburger Panther: 10 (2, 2, 6) Minuten 

Schiedsrichter

Andre Schrader, Christopher Schadewaldt (Maksim Cepik, Wayne Gerth)

Zuschauer
14.200

Mit deutlich mehr Biss erfolgreich

Mit einem 3:0-Heimerfolg (25:14, 25:18, 25:19) sind die BR Volleys zurück in der Erfolgsspur. Gegenüber dem jüngsten Auftritt beim ASV Dachau zeigten sich die Berliner am Mittwochabend (14.02.2023) vor den eigenen Fans wieder deutlich zielstrebiger und setzten sich klar gegen die FT 1844 Freiburg durch. MVP beim 17. Sieg im 19. Bundesligaspiel wurde Saso Stalekar, der vier Blocks besteuerte.

Nach der Niederlage beim Aufsteiger in Dachau waren die Berliner von Anfang an gewillt, eine entsprechende Reaktion zu zeigen. So schickte Joel Banks seine an diesem Tag verfügbare Topformation auf die Platte. Ruben Schott, Timothée Carle, Johannes Tille, Marek Sotola, Saso Stalekar, Timo Tammemaa und Libero Satoshi Tsuiki sollten es richten. Dabei musste der Headcoach jedoch auf die Mittelblocker Nehemiah Mote (Rücken) und Tobias Krick (privat) verzichten, dafür meldete sich Cody Kessel nach einem kleinen Infekt wieder einsatzfähig. Der erste Punkt des Tages gehörte Tammemaa per Schnellangriff und obwohl die Gäste teils großartig abwehrten, setzten sich die BR Volleys Punkt für Punkt ab (8:5). Carle markierte das erste Ass des Spiels (10:5). Vor allem über Yannik Harms erarbeiteten sich die Südbadener immer wieder Punkte, aber dem Aufschlagdruck des Deutschen Meisters – vor allem in Person von Tammemaa – war man nicht gewachsen (20:10). Der Este verwertete auch den Satzball (25:14) und zu diesem Zeitpunkt standen schon vier Asse auf der Habenseite.

Immer wieder Tammemaa: Auch im zweiten Satz war er es, der den Freiburgern mit seinem Service zusetzte (7:3). Doch der Aufsteiger steckte nicht auf, kam wieder auf 11:10 heran und glich nach dem ersten und einzigen Berliner Annahmefehler von Carle sogar aus (13:13). Dann war der Block der Männer in Orange aber zur Stelle und verwertete Sotolas Vorarbeit von der Servicelinie (19:13).  So gerieten die Hausherren in diesem Durchgang nicht mehr unter Druck und wieder schloss Tammemaa zum Jubel der Fans ab (25:18).

Dem im Aufschlag bestens aufgelegten Mittelblocker half bei seiner nächsten Serie auch die erfolgreiche Video-Challenge des Livestream-Systems (7:3). 3.120 Zuschauer sahen den Tabellenführer mit guter Angriffsleistung nicht mehr nachlassen (12:8, 18:14). Besonders im Block legten die Gastgeber zu Spielende noch einmal eine Schippe drauf. Stalekar packte zum vierten und Carle zum ersten Mal zu (24:17). Aus dem Hinterfeld beendete Kapitän Schott als Topscorer der Partie diesen Volleyballabend (25:19). Damit haben die BR Volleys sich und ihr Publikum positiv auf die nächsten zwei Heimspiel-Highlights gegen Trentino (21. Feb) und Lüneburg (24. Feb) eingestimmt. Allerdings haben Schott & Co vorher noch am Samstag (17. Feb) die Bundesliga-Prüfung in Karlsruhe zu absolvieren. Dann können alle Augen auf das besondere Match gegen die Weltklassemannschaft aus Italien gelegt werden.

Stimmen zum Spiel
Marek Sotola: „Wir wollten heute das Signal setzen, dass uns etwas wie am Samstag nicht wieder passiert. Ich denke, die Reaktion hat gestimmt und die Steigerung war sichtbar. Vor allem unser Aufschlag war gut und die Effizienz im Angriff war ebenso zurück. Darauf können wir für die nächsten Aufgaben wieder aufbauen.“

Saso Stalekar: „Heute haben wir das richtige BR Volleys Gesicht gezeigt und wieder mit Emotionen und Energie gespielt. Unser Aufschlag-Annahme-Spiel war auf einem sehr guten Niveau. Hier zuhause fällt uns das mit unserem Publikum auch meist etwas leichter. Wir werden das und noch mehr nächste Woche gegen Trentino und Lüneburg brauchen, aber zunächst müssen wir Karlsruhe so ernst nehmen wie heute Freiburg.“

BR Volleys Formation
Timothée Carle + Ruben Schott (AA), Timo Tammemaa + Saso Stalekar (MB), Johannes Tille (Z), Marek Sotola (D) und Satoshi Tsuiki (L) | Eingewechselt: Leon Dervisaj

Topwerte
Schott 13 Punkte, 3 Asse | Sotola 12 Punkte, 2 Asse | Carle 11 Punkte, 77 % ps. Annahme | Stalekar 9 Punkte, 4 Blocks

Christof Bernier

Pressefoto / Credit: Andreas Gora

Zweite Bundesliga-Niederlage

Die BR Volleys mussten sich am Samstagabend zum zweiten Mal in dieser Saison geschlagen geben. In einem langen und intensiven Match unterlag der Tabellenführer beim Aufsteiger ASV Dachau mit 2:3 (25:21, 21:25, 25:14, 22:25, 13:15). Den Berlinern gelang es nicht, nach dem großen Erfolg in der Champions League den mentalen Schalter auf “Bundesliga“ umzuschalten.

Joel Banks mischte die Mannschaft gegenüber des Champions-League-Spiels in Tours komplett durch und musste dabei nur auf einen gesundheitlich angeschlagenen Cody Kessel verzichten. Im ersten Satz konnte das BR Volleys Team in der bestens gefüllten Arena noch stabil dagegenhalten. Das Match war ausgeglichen (8:8), bis der Deutsche Meister kurz vor Beginn der Crunchtime davonzog (21:17). Zwar konnte Dachau noch einmal für Spannung sorgen, aber der Auftaktsatz ging an die Gäste (25:21). Der zweite Durchgang verlief aus Berliner Sicht zäh. Zwar führten die BR Volleys noch 8:7, ließen aber in der Folge die nötige Konzentration vermissen und gerieten in Rückstand (14:17). Mit leichten Fehlern fachte man die Euphorie beim Heimteam und dessen Publikum zusätzlich an (19:21). Banks versuchte, mit Wechseln Einfluss zu nehmen, aber Tobias Krick wurde zum 21:25 geblockt. Im dritten Satz zeigten die Berliner wieder ein anderes Gesicht. Nach drei Assen des eingewechselten Hannes Tille führten die Männer in Schwarz schnell mit 13:6. Auch Satoshi Tsuiki war mittlerweile im Spiel und konnte sich in der Abwehr auszeichnen (20:9). Saso Stalekar stellte auf 2:1 nach Sätzen (25:14).  

Doch der Faden riss. Anschließend häuften sich wieder die Fehler im Spiel der Hauptstädter und Dachau sammelte Block um Block (10:12). Timothée Carle ersetzte Robert Täht, aber Dachau hatte längst Oberwasser. Ein Ass von Suck bedeutete das 14:18 und ein weiterer Servicewinner des ASV das 23:21. Wieder war es ein Block – diesmal gegen Mote – der den Satz beendete (22:25). Im Tiebreak nahmen die Dinge ihren Lauf. Schnell gerieten die Berliner ins Hintertreffen und fanden in Topformation dennoch nicht mehr zurück in die Begegnung (2:4). Deutlich zu viele Aufschlagfehler im Ballhausforum blieben bis zum Ende ein Problem. Schott, noch einer der Besten beim Deutschen Meister, unterlief ein Angriffsfehler (6:11). Tille konnte mit seinem Service nochmal für Spannung Sorgen (10:12), aber Dachau ließ sich den Heimsieg nicht mehr nehmen (13:15).  

Stimmen zum Spiel
Joel Banks: „Das ist eine sehr enttäuschende Niederlage. Die Dachauer spielten um ihr Leben und wir waren in vielen Bereichen einfach schlecht. Wir könnten es auf die Reisestrapazen schieben, aber wir sollten dieses Spiel trotzdem gewinnen. Ich kann nicht viel Positives sagen. Wir müssen das heute so akzeptieren und schnell wieder in die Spur finden.“

BR Volleys Formation
Robert Täht + Ruben Schott (AA), Saso Stalekar + Tobias Krick (MB), Leon Dervisaj (Z), Daniel Malescha (D) und Adam Kowalski (L) | Eingewechselt: Satoshi Tsuiki, Timothée Carle, Marek Sotola, Timo Tammemaa, Nehemiah Mote,

Topwerte
Malescha 19 Punkte | Schott 18 Punkte, 71 % pos. Annahme | Tille 4 Asse | Täht 2 Blocks

Nächste Heimspiele
BR Volleys vs. FT 1844 Freiburg | 14. Feb | 19.00 Uhr | Max-Schmeling-Halle
BR Volleys vs. Itas Trentino | 21. Feb | 19.30 Uhr | Max-Schmeling-Halle

Quelle: BR Volleys/Christof Bernier

Wichtiger Sieg gegen Wolfsburg trotz der Tennisbälle

Wer meint, Tennisbälle können kein Unheil anrichten, hatte bisher den noblen Sport im Auge und bestimmt nur positive Erfahrung machen können. Die gelben kleinen Spielobjekte lagen finanzierbar allgemein in der Gunst der Sportler und Sportinteressierten. Der optisch viel größere Fußball ist mit dem Auge viel besser zu verfolgen. Die Bälle als solche stehen keineswegs am Pranger, wohl aber die Handhabung zu Protestzwecken bei einem Fußballspiel. Zugegeben, die Aufmerksamkeit scheint sehr groß zu sein. Gewaltfreie Proteste sind in dieser Form dennoch sehr ärgerlich und hoffentlich nur eine Zeiterscheinung. Allerdings scheinen die Folgen noch gar nicht absehbar. Bisher gab es ja auch keine Verletzten, weil das Werfen mehrerer Tennisbälle während eines Fußballspiels auf das Spielfeld sofort unterbrochen wurde und ruhen musste. Bisheriger Rekord in der Alten Försterei ist eine Unterbrechung von 40 Minuten in der Samstagbegegnung der ersten Bundesliga, gestern am 10. Februar 2024 gegen den VfL Wolfsburg. Das Spiel befand sich haarscharf, „bis hierher und keinen Tennisball weiter“, am Abbruch. Die Mannschaften hatten auch demonstrativ die Umkleidekabinen aufgesucht.

Wogegen demonstriert wurde, scheint noch gar nicht Allen bekannt zu sein. Es geht um das künftige Investorengeschäft seitens der Deutschen Fußballliga DFL. Erstaunlich, wie schnell in vielen Stadien Tennisbälle flogen und das nicht etwa einseitig. Im Gegenteil, wenn die Fans des Heimatvereins aufhörten, fingen die Anhänger der Gäste auf der anderen Seite an, ihre Fracht loszuwerden. So jedenfalls in der Alten Försterei. Werten wir es schon als Zeichen der vorherigen Absprache. Wenn nach 40-minütiger Unterbrechung die Partie gegen Wolfsburg zum Glück fortgesetzt werden konnte, so wartet doch der nächste Spielabbruch geradezu. Der DFB wird auf die großartige Idee von Strafen kommen und die Vereine obendrein zur Kasse bitten. Schließlich wollen die Protestler aber ausgerechnet den Vereinen helfen, wenn auch total unausgegoren . Da muss nicht nur die DFL Überzeugungsarbeit verrichten., ehe größeres Unheil geschieht.

Ärgerlich ist es auf jeden Fall für diejenigen, die nur Fußball sehen wollen, sogar zu Abendspielen anreisen (wie lange noch) und erst weit nach Mitternacht zu Hause ankommen. Für Menschen in Berufsarbeit könnte die Stimmung entgegen dem Verständnis für die Protestler ganz schnell kippen. Bloß keine Auseinandersetzungen auf den Rängen, um sich Werfer zur Brust zu nehmen. Dann klebt euch lieber, ein Scherz, auf den Stadionsitzen fest. Der Scherz sei deshalb erlaubt, um zu verdeutlichen, wie weit ist es sinnvoll bei Protesten zu gehen, um optimale Unterstützung zu bekommen und auf keinen Fall das Gegenteil zu erreichen. Denn selbst Zuschauer, nicht vor Ort, sondern zu Hause an den Bildschirmen meinen, „es reicht nach wenigen Minuten“.

In der mehrmals unterbrochenen Partie gab es ohnehin viel Zündstoff. Niko Kovac stand als Trainer der Wölfe und nun verschärft nach dem sechsten Spiel ohne Sieg in der Kritik. Bei Union durfte Trainer Nenad Bjelica nach seiner Sperre für drei Spiele wieder an der Seitenlinie stehen. Beide kroatischen Trainer sind Freunde, spielten gemeinsam in der Nationalmannschaft Kroatiens. Bjelica ist ja durch seinen Ausraster beim Bayern-Spiel ebenfalls in die Schußlinie geraten. Diesen Vorfall wollten Anhänger der Eisernen gern nutzen, sofort den in Köln frei gewordenen Coach Steffen Baumgart zu verpflichten. Bjelica hat aber auch seine Fürsprecher bei Union. Die Szenen nach Spielschluss, dem erkämpften 1:0, dem so wichtigen Heimsieg im Abstiegskampf, verdeutlichten die Sympathien. Eine Niederlage wäre fatal gewesen.

Nach 32 Minuten ging es für kurze Zeit weiter. Nach den Abbruch-Drohungen durch Schiedsrichter Jöllenbeck gab es eine 21-minütige Nachspielzeit im ersten Durchgang. Jenz holte sich in höchster Not im Sprungduell mit Schäfer eine blutige Nase (45.+19), wurde draußen behandelt. Den goldenen Treffer erzielte Doekhis beim darauf folgendem Eckball unmittelbar vor Halbzeit in Überzahl. Das entscheidende Tor hätte infolge des Fehlens ihres Verteidigers nicht zählen dürfen, bemängelten die Gäste. Bereits davor hatte Rönnow im Tor der Unioner sich wiederholt ausgezeichnet und dann im zweiten Durchgang die Eisernen mit glänzenden Paraden vor einem Gegentreffer bewahrt. Er hatte damit den Wolfsburgern ihre vielen Großchancen zunichte gemacht. Die lobenswerte Defensive der Platzherren erinnerte an die mannschaftliche Geschlossenheit in der Vorsaison. Die erfolgreiche Abwehrschlacht war die Grundlage für den knappen 1:0-Sieg.

1 zu 0 ist auch gewonnen, erst recht in einem so bedeutungsvollen Match. Wolfsburgs Negativserie setzt sich fort. Union vergrößerte den Vorsprung auf den Relegationsplatz 16 zunächst auf sechs Punkte. Am 22. Spieltag heißt es für Wolfsburg im Heimspiel gegen Borussia Dortmund jede sich bietende Chance zu nutzen. Union muss reisen und auswärts gegen die TSG Hoffenheim antreten.

Christian Zschiedrich

Der BFC zieht in der Stadionfrage den Kürzeren

Es war ein schwarzer Tag für den BFC Dynamo. Nicht in sportlicher Hinsicht, da läuft es eher nach Plan, mit erst zwei Niederlagen nach 18 Saisonspielen, es geht um das heimische Stadion im Sportforum in Hohenschönhausen. Dem ambitionierten Regionalligisten war ein drittligatauglicher Ausbau ihrer Spielstätte in Aussicht gestellt worden. Es steht sogar im Koalitionsvertrag nach dem Wahlsieg der CDU. „Das Sportforum als nationales Spitzensportzentrum soll gemäß dem vorliegenden Masterplan unter der Berücksichtigung aller ansässigen Vereine weiterentwickelt und verbindet weiter Breiten- und Leistungssport. Das bestehende Stadion im Sportforum Hohenschönhausen wird mit dem Ziel der Drittligatauglichkeit ertüchtig.“ (siehe Seite 115) Die Hoffnungen waren daher groß.

Am 25.01.2024 war in einer Presseverlautbarung der Senats Inneres und Sport zu lesen: „Das Mommsenstadion im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf wird den teilnehmenden Mannschaften der UEFA EURO 2024 bereits vor dem Startschuss als Trainingsstätte zur Verfügung stehen. Die erforderliche Ertüchtigung der Sportstätte wird direkt weitergedacht, sodass das Mommsenstadion künftig auch Austragungsort für Spiele der Drittligisten wird und das ebenfalls schon zeitnah – ab der Saison 2024/25. Einen Tag später begrüßte BFV-Präsident die Entscheidung. „Den Berliner Vereinen, die kurz- oder mittelfristig einen sportlichen Aufstieg in diese Klasse (gemeint ist die 3. Liga) anstreben, verschafft der Schritt die notwendige Planungssicherheit bis zur Fertigstellung des Stadions im Jahnsportpark.

So weit, so gut, sollte dem BFC der Aufstieg gelingen, werden die Anhänger sicherlich mit Freuden in den Eichkamp pilgern oder etwa nicht?

Fotos: © Hans-Peter Becker

Anhänger des BFC haben inzwischen eine Online-Petion gestartet. „Wir fordern für unseren Verein, dass unsere Heimat – das Sportforum –, wie schon im Koalitionsvertrag verankert, drittligatauglich gemacht wird. Gefühlte Jahrzehnte hat der Berliner Senat versäumt, seine Stadien richtig zu pflegen.“ Bis zur Veröffentlichung dieses Beitrags hatten 5.984 die Petition unterzeichnet.

Pikant an der Sache ist außerdem, dass die dort spielenden Vereine, der Oberligist Tennis Borussia sowie der Berlin-Ligist SC Charlottenburg von der Entscheidung überrascht wurden. Das Punktspiel von TeBe am Freitag, 9.2.2024 gegen Hertha 06 wurde kurzfristig abgesagt, auf ein vorläufiges Abschiedsspiel mussten die treuen TeBe-Anhänger trotzdem nicht verzichten. Die Flutlichter wurden für ein Testspiel gegen Regionalligist Viktoria angeschaltet. Der Eintritt war frei und Viktoria setzte sich mit 2:1 durch. Das Spiel wurde möglich, weil Viktorias Punktspiel gegen den FSV Zwickau ebenfalls abgesagt wurde. Wo während der Bauphase gespielt werden soll, ist bisher offen. Das nächste Heimspiel der Tennis Borussen gegen Staaken ist für den 2.3.2024 vorgesehen. Der SCC muss am 16.02.2024 im nächsten Heimspiel in der Berlin-Liga gegen Türkspor antreten.

Das Mommsenstadion ist zudem die Stätte der Austragung des Finales um den Berliner Pokal. Hier wurde eine Zwischenlösung gefunden. Am 25. Mai 2024 wird das Endspiel im Hans-Zoschke-Stadion in Berlin-Lichtenberg ausgetragen werden. Der dort beheimatete SV Lichtenberg 47 ist im laufenden Wettbewerb noch vertreten, so könnte es für den letztjährigen Absteiger aus der Regionalliga ein Finale daheim geben.

Hans-Peter Becker

Avatar von Hans-Peter Becker

Füchse gewinnen Spitzenspiel gegen Flensburg-Handewitt

Handball-Bundesliga

08.02.2024 Max-Schmeling Halle Berlin

Füchse Berlin – SG Flensburg-Handewitt 32:31(18:12)

Wilde Hatz auf dem Parkett. Manndeckung in den letzten 30 Sekunden. Jeder gegen jeden. Flensburg-Handewitt hatte den Rückstand auf ein Tor verkürzt und kämpfte um Ball und Unentschieden. Die Füchse-Spieler hielten das Spielobjekt jedoch clever in den eigenen Reihen und konnten kurz darauf über den Sieg jubeln.

Ein Spiel auf Augenhöhe zwischen dem Zweiten und Dritten der Handball-Bundesliga war erwartet worden. Die Partie hatte jedoch zunächst einen anderen Verlauf. Dem Gastgeber merkte man an, dass sie „das Spiel heute unbedingt gewinnen wollten“, wie Sportvorstand Stefan Kretzschmar hinterher analysierte. Zum Willen kamen in der ersten Hälfte eine überragende Deckungsarbeit und ein erneut glänzend aufgelegter Dejan Milosavljev im Tor. Die Gäste aus Deutschlands hohem Norden schienen beeindruckt von Dynamik und körperlichem Einsatz der Füchse – 8:3/10. Auch nach einer Auszeit von Gästecoach Nicolej Krickau änderte sich der Spielverlauf nicht. Dem Spiel der Gäste fehlte es an Tempo und ihre Abschlüsse waren schlecht. Durch einige Nachlässigkeiten vergaben die Berliner noch einige Möglichkeiten, sonst wäre der Vorsprung zur Pause noch deutlicher ausgefallen, als 18:12.

In der Kabine der Flensburger müssen danach deutlich Worte gefallen sein. Mit mehr Entschlossenheit und Engagement starteten die Gäste in die zweite Hälfte. Endlich riefen ihre Top-Leute, wie Gottfridsson, Simon Pytlick und Johannes Golla ihr wahres Leistungsvermögen ab. Da die Füchse mit Geburtstagskind Mathias Gidsel (Glückwunsch zum 25.!), Lasse Andersson und Marko Marsenic gegenhielten, änderte sich am Toreabstand erst mal nichts Wesentliches. 24:19/40. – nach dem 100. Saisontor von Hans Lindberg. Der erhöhte Druck der Flensburger forderte jedoch bei den Gastgebern zunehmen Tribut. „Unser Angriffsspiel war nicht mehr so strukturiert und in der Abwehr ging die Effizienz etwas verloren“, musste Trainer Jaron Siewert konstatieren. Hinzu kam, dass die Schiedsrichterinnen Tanja Kuttler und Maike Merz bei Füchse-Angriffe schneller auf Zeitspiel entschieden, als bei den Gästen, was einige Würfe aus nicht optimaler Position zur Folge hatte.

Tor um Tor holte die Flensburger auf. Noch in der 56. Minute schien der Vorsprung der Füchse komfortabel – 31:27. Da jedoch die Übersicht zunehmend verloren ging, kam es zu den anfangs geschilderten dramatischen Schlusssekunden. Mit Geschick und Glück und angefeuert von den 8496 Zuschauern brachten die Füchse den 31:30-Sieg unter Dach und Fach. Durch den Sieg bleiben die Berliner punktgleich mit dem SC Magdeburg Tabellen-Zweiter. Für die Füchse geht es bereits am Sonntag, 11.02.2024, mit dem Spiel beim HSV Hamburg weiter. Dienstag, 13.02.2024 folgt die European League Partie beim HC Constanta (Rumänien).

Für die Füchse erfolgreich: Darj 3, Tollbring 2, Andersson 7, Lichtlein 3, Lindberg 6/4, Gidsel 6, Marsenic 5

Herbert Schalling

Mehr „Auf“ als „Ab“ für die Berliner in der NOFV Oberliga Nord

Die Ergebnisse des 15. Spieltages sprechen eine deutliche Sprache:

FC Hertha 03 – Optik Rathenow 2:0

Tennis Borussia – Rostocker FC 2:1

Eintracht Mahlsdorf – RSV Eintracht 7:1

CFC Hertha 06 – Sparta Lichtenberg 2:1

SV Tasmania – Dynamo Schwerin 4:3

SC Staaken – Union Fürstenwalde 4:1

TSG Neustrelitz – Lichtenberg 47 1:1

TuS Makkabi – Anker Wismar 0:0

Sechs Siege und zwei Unentschieden für die Berliner Clubs, in seltener Erfolgsbilanz. In der Oberliga Nord sind aktuell neun Vereine aus der Hauptstadt vertreten. Die Zehlendorfer führen nun mit 41 Punkten die Tabelle an. Am kommenden Sonntag, 11. Februar, empfängt um 14.00 Uhr, Ernst-Reuter-Sportfeld, Hertha 03 den Tabellenelften Anker Wismar. Nach Lage der Dinge könnte in diesem Jahr der langersehnte Aufstieg in die Regionalliga fällig werden. Seltenheitswert hat die Tabelle ohnehin. Von Rang 2 bis 8 folgen ausschließlich Berliner Vereine. Lichtenberg 47 mit 38, Tennis Borussia mit 30 und Sparta Lichtenberg mit 26 Punkten. Ein Berliner Club sollte den Aufstieg garantiert schaffen.

Tennis Borussia, am kommenden Spieltag treffen beide Charlottenburger Teams, Freitag, 9.2.2024, 19.00 Uhr, letztmalig im altehrwürdigen Mommsenstadion aufeinander. Wohin es für TeBe geht, steht noch gar nicht fest. Gesucht wird für den Rest der Spielzeit noch eine Ausweichspielstätte. Ebenso fraglich ist, ob für den Tabellensechsten Hertha 06 der Abstieg am Grünen Tisch entschieden wird. Ein Insolvenzverfahren, steht noch nicht fest, bedeutet nach den Regeln des NOFV, ganz gleich, mit welchem Ausgang, den Abstieg. Man hofft ab Mitte Februar wieder auf den gewohnten Platz an der Sömmeringstraße spielen zu können.

Der Tabellenachte Eintracht Mahlsdorf hat nach 15 Spielen immerhin 23 Punkte, 30 Spieltage sind es nur, weil in der Oberliga nur 16 Mannschaften die Liga füllen. Mit 7:1 gewinnt man auch nicht aller Tage. Zum 16. Spieltag kommt der Rostocker FC (12.), Sonntag, 11.2.2024, 13.30 Uhr, zum Rosenhag. Auf Rang 10 steht mit 19 Punkten der SC Staaken. Das sind sechs Punkte vor den Relegationsplätzen. Am Samstag, 14.00 Uhr, kommt der RSV Eintracht (14., 13 Punkte) zum Sportpark nach Staaken.

Am Sonntag, 11.2.2024, 12.00 Uhr, steht auf der Julius-Hirsch-Sportanlage das Berlin-Derby TuS Makkabi – Lichtenberg 47 an. Sparta Lichtenberg hingegen muss auswärts nach Schwerin, Samstag, 14:00 Uhr. Alles in allem sieht es doch für die Berliner recht gut aus und so soll es auch bleiben.

Christian Zschiedrich

Hertha gewinnt keine Punkte und es droht eine weitere Geldstrafe

Im Berliner Profifußball gab es eine Nullnummer. Am Samstagabend, 3.02.2024 unterlag eine weiter formschwächelnde Hertha dem HSV knapp mit 1 : 2. Was war in der ersten Halbzeit los? Hertha wirkte verunsichert, bemühte sich zwar um Zugriff und hatte Glück, dass es mit einem 0:0 in die Pause ging.

Die zweite Halbzeit darf als nicht regulär bezeichnet werden. An die kleinen Spielunterbrechungen der Ultras als Protest gegen den anstehenden Investorendeal der DFL hat sich der Fußballfreund und Freundin gewöhnt. Da fliegen Schokotaler auf den Rasen, der Ordnungsdienst sammelt es rasch ein, manchmal wird einer verspeist, ist ja eine Süßigkeit, dazu ein Spruchbanner mit nicht ganz korrektem Inhalt (von wegen nur zwei Geschlechter) und weiter geht’s. Dumm nur, dass im Berliner Olympiastadion zwischen Spielfeld und Rasen sich mehr als eine Laufbahn befindet. Würden Schkotaler geworfen, selbst bei günstigem Wind wäre jede menschliche Armkraft überfordert. Also nimmt man Tennisbälle, dazu die richtige Wurftechnik und die Spielunterbrechung ist da. In der ersten Halbzeit provozierte der Gästeblock, war kein großes Ding, nach wenigen Minuten ging es weiter.

Ab der 54. Minute war die Ostkurve dran, in Berlins Sportartikelgeschäften müssen kurzzeitig die Tennisbälle knapp gewesen sein. Der Vorrat im Stadion schien unerschöpflich. Das Spiel war für mehr als 30 Minuten unterbrochen. Die Uhr wurde zurückgestellt, sonst wäre die Nachspielzeit ins Guinness-Buch der Rekorde eingegangen. Für den Verein Hertha BSC könnte das Spiel ein unangenehmes finanzielles Nachspiel haben.

Die Restspielzeit bescherte den 58.000 Zuschauern ein fast neues Spiel. Der HSV ging in Führung, Hertha glich fast postwendend aus und schließlich wurde es ein knapper Sieg für die Gäste. Hertha muss aufpassen, jetzt nicht durchgereicht zu werden. Die nächste Aufgabe in Fürth wird nicht einfacher.

Union mit einer Nullnummer in Leipzig und der Kapitän fliegt vom Platz

Einen Tag später waren die Eisernen dran. In der ersten Halbzeit sorgten nur die mitgereisten Fans der Eisernen für Aufmerksamkeit. Es flogen, wahrscheinlich aus Berlin mitgebrachte, Tennisbälle auf den Rasen und sorgten für eine kurze Unterbrechung. Für andere Aufregung auf dem Spielfeld reichte es nicht. Die Eisernen verloren verdient mit 0 : 2. Im Tor stand der Ex-Herthaner Alexander Schwolow, vertrat den erkrankten Frederik Rönnow. Seine Leistung bewahrte die Eisernen vor einem katastrophalen Spielausgang. Das Spiel mussten sie zudem dezimiert zu Ende bringen. Christopher Trimmel flog zu Recht nach einem Foul in der Leipziger Hälfte mit glatt Rot vom Platz. In dieser Spielsituation musste er nicht so einsteigen, einem erfahrenen Profi sollte so etwas nicht passieren.

Aktuell stehen sie mit nur zwei Punkten über dem Strich. Am Mittwoch, 7.02.2024, steht bereits das Nachholspiel in Mainz an. Beim Blick auf die Tabelle wird klar, da steht ein sogenanntes Sechspunkte-Spiel an. Der Klassenerhalt wird noch ein hartes Stück Arbeit. Zumal Köln punkten konnte und es so im Keller wieder enger geworden ist.

Hans-Peter Becker

Avatar von Hans-Peter Becker

Nach 31:29-Sieg gegen Gummersbach – Füchse stehen im Final Four in Köln

Nach Festtagen wieder ins Alltägliche zurückzufinden, ist nicht einfach. Matthias Gidsel, Hans Lindberg und Hans Darj ist es jedoch eindrucksvoll gelungen. Die drei Medaillengewinner der Europameisterschaft waren eine Woche nach den Finalspielen die herausragenden Akteure im Füchse-Team. Fast zwei Drittel der Tore gingen auf das Konto der zwei Dänen und des Schweden. Die große Chance, wieder einmal die Endrunde des Pokalwettbewerbes zu erreichen, wollten sich die Gastgeber nicht entgehen lassen. Das war dem Team anzumerken. Mit hohem Tempo sollte der Siebente der Bundesliga unter Druck gesetzt werden. Mit ihrem forschen Angriffsspiel waren die Berliner auch erfolgreich, hatten nach zehn Minuten bereits sieben Mal getroffen. Allerdings war die Abwehrarbeit in der Startphase nicht konsequent genug, sodass die Gäste aus dem Oberbergischen immer wieder Lücken fanden.

Zweimal gaben die Füchse so einen zwei-Tore-Vorsprung leichtfertig aus der Hand. Die Partie hätte sogar kippen können, hätte Dejan Milosavljev im Tor mit einigen Paraden und zwei gehaltenen Siebenmetern (im gesamten Spiel sogar vier) seine Mannschaft nicht auf Kurs gehalten. Erst nachdem Nationalspieler Julian Klöster mit seinem ersten Treffer zum 9:9/16. Für Gummersbach zum fünften Mal ausgeglichen hatte, konnten sich die Berliner etwas absetzen und mit einem 16:13-Vorsprung in die Halbzeit gehen. Die Pausenerfrischung der Füchse entfaltete leider keine belebende Wirkung. Im Gegenteil. Mit einem 2:5-Negativlauf begann der zweite Spielabschnitt. Mit einer frühen Auszeit (39.) versuchte Trainer Jaron Siewert sein Team wieder aufzuwecken. Das gelang. Fortan waren wieder mehr Tempo und Überlegung im Spiel.

Die Berliner übernahmen wieder die Führung, die sie phasenweise auf drei Tore ausbauen konnten. Der VfL Gummersbach jedoch nahm die Herausforderung an, versuchte mit sehr offensiver Deckung frühzeitig das Füchse-Spiel zu stören. Die 7115 Zuschauer erlebten einen echten Pokalfight. In der sogenannten Crunchtime ging Gäste-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson dann all-in und brachte bei eigenem Ballbesitz den siebenten Feldspieler zum Einsatz. Das Spiel wurde noch einmal eng – 29:28/58. Kapitän Paul Drux und Nationalspieler Nils Lichtlein behielten jedoch kühlen Kopf und warfen noch zwei Tore zum umjubelten 31:29-Endstand. Genau zehn Jahre nach ihrem Pokalsieg stehen die Füchse damit wieder im Final Four, das am Wochen-ende 13./14. April stattfindet. Zeitnah wird der Halbfinalgegner der Berliner ausgelost. Zur „Auswahl“ stehen – der SC Magdeburg, die MT Melsungen und die SG Flensburg-Handewitt, die am kommenden Donnerstag (8. Februar 2024) erstmal zum Bundesliga-Spiel in den Fuchsbau kommt.

Für die Füchse erfolgreich: Darj 5, Andersson 4, Lichtlein 2, Lindberg 6/3, Gidsel 9, Marsenic 3, Drux 2

Herbert Schalling

Volleyball 2. Bundesliga Damen: BBSC bleibt weiter Tabellendritter

BBSC Berlin – VC Olympia Berlin              3:0 (19, 20,19)

Mit einem letztlich ungefährdeten 3:0 Heimsieg gegen VCO Berlin bleibt der BBSC auf dem Anschlussrang zur Tabellenspitze.

Von wegen einfaches Spiel gegen den Tabellenletzten. Die Youngster aus Hohenschönhausen machten zeitweise ein starkes Spiel gegen die Köpenickerinnen und spielten munter auf. Die Talente überzeugten mit unermüdlichem Einsatz, Druck im Aufschlag und dynamischem Angriffsspiel sowie guter Block-Feldabwehr. Und gegen den sehr hoch gewachsenen VCO-Block mussten sich die BBSC Damen erst einmal durchsetzen – um die 1,90 m Körpergröße mit für Zweitligaverhältnisse immenser Handlungshöhe wollen erst einmal überwunden werden. Deutliche Defizite der Gäste gab es noch in der Annahme, die Geschenke zu Gunsten des BBSC gerade in den ersten beiden Sätzen setzte die Heimmannschaft gerne in Punkte um.

Neben dem Aufschlagspiel war für den Sieg des BBSC entscheidend, dass die schnellen Anspiele von Zuspielerin Kristina Bognar an die Mittelblockerinnen Emely Radügge und Antonia Heinze bestens funktionierten und so immer wieder Punkte gescheffelt werden konnten. BBSC-Trainer Jens Tietböhl lobte seine Mannschaft für die „durchweg konzentrierte Leistung“, richtete sein Augenmerk aber schon wieder auf die Aufgaben des kommenden Wochenendes, wenn es am Samstag, 10.02.2024 zum Tabellenführer USC II nach Münster geht und bereits am Sonntag beim VCO Münster aufgeschlagen wird.

Zur MVP des Abends wählten die Trainer BBSC-Zuspielerin Kristina Bognar sowie VCO-Mittelblockerin Alina Nasin.

Das nächste Heimspiel findet erst am 17. März 2024, dann gegen die 2. Mannschaft des Schweriner SC statt.

Für den BBSC im Einsatz: Angelina Meyer, Romy Birnbaum, Annalena Grätz, Annika Kummer, Antonia Heinze, Stephanie Utz, Jovana Dordevic, Antonia Lutz, Alina Gottlebe-Fröhlich, Elisa Daus, Daniela Ligachewa, Kristina Bognar, Emely Radügge

Quelle: Burkhard Kroll/BBSC Berlin