Am Ende der Pressekonferenz lieferte Unions Pressesprecher die passende Überschrift für den Vorbericht. Der 1. FC Union hat nach wie vor die realistische Chance, direkt aufzusteigen. Die unerwartete und tragische Niederlage des Hamburger Sportvereins gegen den 1. FC Magdeburg hat den Punkt, den die Eisernen aus Dresden mitgebracht hatten, vielleicht vergoldet. Erstaunlich, den die Bilanz der Eisernen aus den letzten drei Spielen war ernüchternd, lediglich ein Punkt konnte geholt werden. Der HSV machte es nicht besser.
Der HSV spielt in Köln, die im Nachholspiel in Duisburg ein 4:4 erreichten und mit einem Sieg beim Gipfeltreffen den Sekt für die Aufstiegsfeier kalt stellen könnten. Sie hätten dann zehn Punkte Vorsprung und dazu das beste Torverhältniss bei noch fünf ausstehenden Spielen. Aus Berliner Sicht werden kräftig die Daumen für die Kölner gedrückt werden, besonders dann, wenn die eigene Aufgabe gegen Jahn Regensburg zuvor erfolgreich gelöst wurde. Damit ist die „Schönheit der Chance“ geschildert, am Freitag, 12. April ab 18:30 Uhr werden die Eisernen alles versuchen, den zehnten Heimsieg der Saison einzufahren. Mit 31 Punkten sind sie bisher die erfolgreichste Heimmannschaft der Liga.
Der Gegner Jahn Regensburg reist mit der Euphorie des bereits erreichten Saisonzieles nach Berlin. Mit 41 Punkten haben sie ihr Plansoll übererfüllt und können befreit aufspielen. Bei den Eisernen dagegen steigt der Druck, jetzt bloß nicht in Schönheit sterben. Urs Fischer steht, bis auf Fabian Schönheim, der gesamte übrige Kader zur Verfügung. Mit Fragezeichen versehen sind die Einsatzmöglichkeiten von Christopher Lenz, Suleiman Abdullahi und Errol Zejnullahu. Auf Seiten der Regensburger sind keine Ausfälle zu vermelden.
Die Eisernen werden das Spiel machen und dabei auf der Hut vor der Konterstärke der Gäste sein müssen. Der Jahn spielt sehr körperbetont und versucht, das Mittelfeld mit langen Bällen zu überbrücken, so die Einschätzung von Fischer zur Spielweise. Vielleicht ist der neu verlegte Rasen im heimischen Stadion das Zünglein an der Waage, um endlich mal wieder einen Heimsieg zu erringen. Zuletzt gelang dies auch gegen eine Mannschaft aus Bayern. Am 8. März wurde Ingolstadt mit einer 0:2 Niederlage nach Hause geschickt.
Das Stadion „An der Alten Försterei“ ist, was den Heimbereich betrifft, ausverkauft. An der Tageskasse werden lediglich Tickets für den Gästeblock erhältlich sein. Aus Regensburg werden zwischen vier- bis sechshundert Schlachtenbummler erwartet. Geleitet wird das Spiel von Harm Osmers.
Hans-Peter Becker