Die Schönheit der Chance – Jahn Regensburg in der Alten Försterei

Am Ende der Pressekonferenz lieferte Unions Pressesprecher die passende Überschrift für den Vorbericht. Der 1. FC Union hat nach wie vor die realistische Chance, direkt aufzusteigen. Die unerwartete und tragische Niederlage des Hamburger Sportvereins gegen den 1. FC Magdeburg hat den Punkt, den die Eisernen aus Dresden mitgebracht hatten, vielleicht vergoldet. Erstaunlich, den die Bilanz der Eisernen aus den letzten drei Spielen war ernüchternd, lediglich ein Punkt konnte geholt werden. Der HSV machte es nicht besser.

Der HSV spielt in Köln, die im Nachholspiel in Duisburg ein 4:4 erreichten und mit einem Sieg beim Gipfeltreffen den Sekt für die Aufstiegsfeier kalt stellen könnten. Sie hätten dann zehn Punkte Vorsprung und dazu das beste Torverhältniss bei noch fünf ausstehenden Spielen. Aus Berliner Sicht werden kräftig die Daumen für die Kölner gedrückt werden, besonders dann, wenn die eigene Aufgabe gegen Jahn Regensburg zuvor erfolgreich gelöst wurde. Damit ist die „Schönheit der Chance“ geschildert, am Freitag, 12. April ab 18:30 Uhr werden die Eisernen alles versuchen, den zehnten Heimsieg der Saison einzufahren. Mit 31 Punkten sind sie bisher die erfolgreichste Heimmannschaft der Liga.

Der Gegner Jahn Regensburg reist mit der Euphorie des bereits erreichten Saisonzieles nach Berlin. Mit 41 Punkten haben sie ihr Plansoll übererfüllt und können befreit aufspielen. Bei den Eisernen dagegen steigt der Druck, jetzt bloß nicht in Schönheit sterben. Urs Fischer steht, bis auf Fabian Schönheim, der gesamte übrige Kader zur Verfügung. Mit Fragezeichen versehen sind die Einsatzmöglichkeiten von Christopher Lenz, Suleiman Abdullahi und Errol Zejnullahu. Auf Seiten der Regensburger sind keine Ausfälle zu vermelden.

Die Eisernen werden das Spiel machen und dabei auf der Hut vor der Konterstärke der Gäste sein müssen. Der Jahn spielt sehr körperbetont und versucht, das Mittelfeld mit langen Bällen zu überbrücken, so die Einschätzung von Fischer zur Spielweise. Vielleicht ist der neu verlegte Rasen im heimischen Stadion das Zünglein an der Waage, um endlich mal wieder einen Heimsieg zu erringen. Zuletzt gelang dies auch gegen eine Mannschaft aus Bayern. Am 8. März wurde Ingolstadt mit einer 0:2 Niederlage nach Hause geschickt.

Das Stadion „An der Alten Försterei“ ist, was den Heimbereich betrifft, ausverkauft. An der Tageskasse werden lediglich Tickets für den Gästeblock erhältlich sein. Aus Regensburg werden zwischen vier- bis sechshundert Schlachtenbummler erwartet. Geleitet wird das Spiel von Harm Osmers.

Hans-Peter Becker

Fehlstart in den Alpen

Ein erfolgreicher Auftakt ins Playoff-Halbfinale blieb den BR Volleys am Mittwochabend in der Olympiahalle Innsbruck verwehrt. Bei den Hypo Tirol AlpenVolleys Haching verlor der Hauptstadtclub zwei Satzverlängerungen und so das Match mit 1:3 (26:28, 20:25, 25:23, 29:31). Schon am Samstag (13. Apr um 17.30 Uhr) haben die Berliner die Chance, es in Spiel zwei im heimischen Volleyballtempel besser zu machen.

Am Fuße des Bergisel setzte BR Volleys Cheftrainer Cedric Enard zum Start auf die Dienste von Sergey Grankin, Benjamin Patch, Nicolas Le Goff, Jeffrey Jendryk, Adam White, Moritz Reichert und Libero Nicolas Rossard. Viel ging in der Anfangsphase des Matches über White, der in Angriff und Aufschlag zunächst der effektivste Berliner war (5:5, 11:11). Dank des Australiers stemmte man sich dem kraftvollen Hachinger Spiel entgegen. Insbesondere die Aufschläge der „Blauen“, vor allem von Gelinski und Klets, machten den Berlinern Probleme. Reichert sah in der Annahme zweimal nicht gut aus (18:19, 21:23). Mit einem abermals erfolgreichen Doppelwechsel (Sebastian Kühner und Kyle Russell) kamen die BR Volleys noch einmal zurück (24:24), aber letztlich unterlief White der entscheidende Annahmefehler (26:28).

Nun hatte man Probleme, dem Tempo der Gastgeber zu folgen. Die deutsch-österreichische Spielgemeinschaft führte schnell und deutlich (1:6, 5:10). Russell ersetzte nun dauerhaft Patch und verschaffte dem Enard Team die ersten Breakpunkte in Satz zwei (8:10). Auf die anhaltenden Sorgen bei eigenen Schnellangriffen reagierte der Coach mit dem nächsten Wechsel. Georg Klein kam in die Partie und der Hauptrundendritte arbeitete sich Punkt für Punkt heran (16:17). Doch gegen Satzende stand der Block gegen White und die Hachinger wehrten schlichtweg besser ab (18:21, 19:24). Das euphorische Publikum bejubelte den nächsten Satzgewinn nach einem von zu vielen Berliner Aufschlagfehlern (20:25).

Patch kehrte nun zurück und Samuel Tuia machte anstelle von Reichert weiter. Der mitgereiste “7. Mann“ musste stark bleiben und mit ansehen, wie die BR Volleys zu Beginn des dritten Satzes gegen die druckvollen Aufschläge von Halaba & Co nicht stabil blieben (3:7). Mit einem Klein-Block (6:8) und Grankin-Ass meldeten sich die Männer in Orange zurück (11:11). Nun sammelten die Berliner plötzlich reihenweise Breakpunkte. Tuia platzierte ein wertvolles Ass, De Leon misslang der Pipe-Angriff und Jendryk war endlich einmal im Block erfolgreich (20:17). Der Block blieb nun insgesamt präsent und Tuia verkürzte auf 1:2 (25:23).

Auch im vierten Satz blieb es beim alten Lied. Die Hauptstädter liefen hinterher (7:9). Weil White zunehmend das Glück verließ, machte Reichert für ihn weiter (10:11). Nun wurde es richtig umkämpft (17:17) und Jendryk machte im entscheidenden Moment dem Heimteam abermals Probleme (22:20). So hatte reichert die dicke Gelegenheit zum Satzausgleich (24:23) und auch vier weitere Chancen blieben ungenutzt. Dann wurde Patch vom Hachinger Block gestoppt und das Heimteam verließ den Court als Sieger (29:31).

Auch eine gute Leistung von BR Volleys MVP Jeff Jendryk (12 Punkte) und 20 Zähler von Topscorer Ben Patch waren am Ende wenig wert. Allein 25 Aufschlagfehler verstimmten Cheftrainer Cedric Enard: „Wir waren nicht vom ersten Punkt an bereit, diesen Kampf hier anzunehmen. Das habe ich dem Team in der Kabine nach Satz zwei auch deutlich gesagt. Ich wollte, dass sie aufwachen. Dass Haching hier gut aufschlagen würde, war uns vorher bewusst. Uns hat aber selbst die letzte Gier gefehlt, die guten Breakchancen, die wir in wichtigen Momenten definitiv hatten, zu nutzen – auch bei den Satzbällen im vierten Durchgang. Es bleibt ein Kampf, in dem wir ein Spiel dort gewinnen müssen. Aber erstmal wollen wir am Samstag mit unseren Fans den Ausgleich schaffen!“

Quelle: Christof Bernier / BR Volleys

Spandau empfängt Titelverteidiger: Keine Geschenke zu erwarten

Am Samstag dürfte es nach einer zweieinhalb wöchigen Spielpause trotz des Heimvorteils für die Wasserfreunde Spandau 04 schwer werden, in Schöneberg den 3. Sieg der laufenden Saison zu erringen. Der Gegner der Mannschaft von Trainer Petar Kovacevic ist Olympiacos Piräus, der amtierende Champion und Titelverteidiger von 2017/18. Die Griechen gewannen vor Jahresfrist das Endspiel des Final 8 gegen Gastgeber und Favorit Pro Recco Genua überraschend und fast ein wenig sensationell mit 9:7. Übrigens mühte sich der spätere Gewinner damals im Viertelfinale zu einem knappen 6:5-Auftakterfolg gegen Spandau.

Der schwache Start der Vorstadt-Athener in die Nachfolge-Saison mit Auftaktpleite gegen Italiens Neuling Busto Arsizio und Remis in Hannover setzte den Favoriten früh unter Druck, der auch in den folgenden Partie mit wechselhaften Auftritten und der Serie (ab 3. Spieltag) Sieg (11:4 gegen Spandau), Sieg, Remis, Sieg, Niederlage, Remis, Sieg, Sieg, Sieg keine volle Konstanz in seine Partien bekam. Bei drei noch offenen Hauptgruppen-Spieltagen ist für den Vorjahresgewinner aufgrund der Besonderheit der Finalqualifikation in der Achtergruppe – Hannover ist unabhängig vom Rang als Gastgeber der Endrunde gesetzt und nur drei weitere Teams begleiten Waspo – das Final 8 noch nicht klar.

Dubrovnik (aktuell 29 Punkte) ist fix, aber dahinter kämpfen Busto Arsizio (23), Piräus (21) und Szolnok (18) um die beiden weiteren Plätze. Spandau spielt mit Blick aufs Finale keine Rolle mehr, kann allerdings im Match gegen Piräus die exquisite Rolle des „Züngleins an der Waage“ spielen. Piräus hat sich zuletzt mit drei Siegen in Folge allerdings wieder alter Form genähert. Personell ist die Mannschaft bis auf ein, zwei Ausnahmen komplett identisch mit dem Champions-League-Gewinner des Vorjahres. Vor allem die erfahrenen Kroaten Josip Pavic (Torwart/37), Andro Buslje und Paulo Obradovic (beide 33), allesamt bereits Olympiasieger, sowie die griechischen Auswahlgrößen Fountoulis, Dervisis, Mourikis, Gounas, Genidounias und weitere bilden eine Art All-Star-Ensemble.

„Wir sind der klare Außenseiter, aber die früheren Vergleiche mit den Griechen zeigen, dass wir auch gegen Topteams nicht chancenlos sind, wenn alles stimmt: Einstellung, körperliche und geistige Präsenz, Tagesform und individuelles Können. Wir werden keine Punkte verschenken, das ist unsere Vorgabe“, sagt Präsident Hagen Stamm. Die abschließenden Champions-League-Partien, insbesondere die am Samstag und die am 24. April daheim gegen Mladost Zagreb, sind auch „Wahrsager“ für die nationale Höhepunkte mit dem Pokal-Final 4 (4./5. Mai Düsseldorf) und die Halbfinal- und Finalplayoffs (beides Best of 5) um die Meisterschaft, die am 8. Mai beginnen und spätestens am 1. Juni enden.

Quelle: Peter Röhle / Wasserfreunde Spandau 04

BBSC mit Herzschlagfinale in der Hämmerlinghalle

Zum letzten und entscheidenden Spiel im Kampf gegen den Abstieg empfängt der BBSC Berlin am kommenden Samstag, den 13. April 2019, um 19:30 Uhr das Volleyball Team Hamburg in der Köpenicker Hämmerlinghalle.

Die Auswirkungen dieses Finalspiels haben sich viele Volleyballfans zu Saisonbeginn bestimmt nicht so vorgestellt. Der Vorletzte in der Tabelle (BBSC) trifft auf den Letzten (früheren Erstligisten Hamburg) und hat es nicht einmal selbst in der Hand, aus eigener Kraft das rettende Ufer zu erreichen. Die bisher am Tabellenende notierten Sportfreunde aus Aligse haben im Schlussspurt der Saison mit fünf Siegen seit Ende Januar Hamburg und Berlin überholt. Ein weiterer Punkt im Saisonabschlussspiel gegen Borken (zwei Satzgewinne reichen aus) bringt die Niedersachsen uneinholbar auf einen Nichtabstiegsplatz. Der BBSC kann mit einem 3:0 oder 3:1 Sieg gegen Hamburg nur dann Aligse überholen, wenn die Gallier gegen Borken mindestens 1:3 verlieren. Alles andere ist Spekulation – eventuell könnte der Tabellenvorletzte auch davon profitieren, dass einem potentiellen Aufsteiger die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit nicht bescheinigt wird oder dieser selbst zurückzieht.

Um überhaupt an ein Verbleiben in der 2. Liga zu denken muss jedoch erst einmal das Volleyball Team Hamburg geschlagen werden. Das Team von der Elbe war mit großen Erwartungen in die Saison gestartet, hatte sich personell verstärkt, war jedoch nach einer unglücklichen Verletzungsserie zum Saisonanfang ziemlich schnell in Richtung Tabellenkeller unterwegs. Zum Aufgebot gehören mit Annalena Grätz, Luise Klein, Lisa Senger und Gina Köppen vier Akteurinnen, die beim VCO Berlin nicht nur eine sehr gute Volleyballausbildung genossen haben, sondern auch viel Erstligaerfahrung sammeln durften. Klein und Grätz spielten zudem beim Köpenicker SC in der 1. Liga. Kapitänin des Teams ist Juliane Köhler, die aus der Schweriner Volleyballschule kommend in Hamburg zur Führungspersönlichkeit reifte. „Wer glaubt, dass sich Hamburg hängen lassen wird, ist auf dem falschen Dampfer“ weiß Berlins Trainer Robert Pultke. „Auch die Mädels aus der Hansestadt werden alles geben, um sich die Minichance des vorletzten Tabellenplatzes zu erhalten.“

Demzufolge wird es für den BBSC nur um eines gehen: mit kühlem Kopf und Konzentration, aber unter Volldampf den Kampf aufzunehmen und mit der Kampfkraft die wichtigste Eigenschaft des Teams in die Waagschale zu werfen. Der BBSC freut sich über lautstarke Unterstützung von den Rängen im Finalspiel gegen den Abstieg!

Quelle: Burkhard Kroll / BBSC Berlin

ALBA startet in Valencia in die Finalserie des EuroCups

Am Dienstag, 9. April (20:30 Uhr) starten die Basketballer von ALBA BERLIN gegen Valencia Basket in das diesjährige Finale des 7DAYS EuroCups. Die „best-of-three“-Finalserie, in welcher zwei Siege zum Gewinn des Titels gebraucht werden, beginnt mit einem Gastspiel bei dem dreifachen EuroCup-Gewinner (2003, 2010 und 2014) aus Valencia. Die Finalserie wird in zahlreichen europäischen und afrikanischen ländern live übertragen und läuft in Deutschland exklusiv bei MagetaSport. Spiel eins kann beim Public Viewing in der Mercedes-Benz Arena (ab 19 Uhr) in Gesellschaft anderen ALBA-Fans auf dem großen Video-Cube verfolgt werden (Tickets 5 Euro inkl. Verzehrgutschein). Spiel zwei wird am Freitag (20 Uhr) in Berlin gespielt, ein Spiel drei würde – falls nötig – am Montag, den 15. April (20:30 Uhr) dann wieder in Valencia ausgetragen.
Stimme
Aito Garcia Reneses (Headcoach ALBA): „Uns erwartet eine sehr schwere Finalserie gegen einen sehr tief besetzten Gegner. Valencia hat auf jeder Position zwei oder drei sehr gute Spieler, die alle sehr erfahren sind. Wenn wir als noch junges Team gegen diesen Gegner auf Augenhöhe mitspielen können, würde mich das schon sehr freuen machen. Ob wir dann auch gewinnen, hängt von vielen Faktoren ab, die wir nicht alle komplett selbst in der Hand haben. Was wir in der Hand haben, ist unser Spiel so gut wie möglich zu spielen.“

Infos
Mit acht deutschen Akteuren, sechs Spielern aus der eigenen Jugend und der jüngsten Mannschaft des diesjährigen EuroCups hat sich ALBA BERLIN diese Saison bis ins Finale des Europapokals gespielt – erst zum zweiten Mal (nach 2010) und als einziger deutscher Klub überhaupt. Weitaus öfter im Finale standen spanische Klubs. In dem seit 2002 ausgespielten zweithöchsten europäischen Wettbewerb sind sie die Platzhirsche. Von den bisherigen 16 Finals fanden nur sechs ohne spanische Beteiligung statt. Valencia ist mit drei EuroCup-Titeln der erfolgreichste Club.

Auch in dieser Saison sind die mit 14 Siegen in Folge ins Finale eingezogen Spanier der Favorit. Besonderer Trümpfe der Mannschaft von Trainer Jaume Ponsarnau sind die große Kontinuität und der mit 14 hochkarätigen Profis ungemein tief besetzten Kader. Besonders auf der Spielmacherposition sucht Valencia mit gleich vier starken Point Guards in Europa ihresgleichen.

Auf dem Flügel teilt sich der 23-jährige Alberto Abalde (eines der größten Talente Spaniens) die Spielzeit mit dem routinierten Nationalspieler Fernando San Emeterio. Hinzukommt US-Shooting Guard Matt Thomas, der nicht nur 45 Prozent seiner Dreier trifft und Valencias Topscorer ist, sondern auch einer der wenigen Neulinge Valencias ist.

So ist Valencias Kontinuität bemerkenswert: Luke Sikma, der 2017 mit Valencia spanischer Meister wurde, trifft am Dienstag bei seiner Rückkehr nach Spanien auf nicht weniger als acht ehemalige Teamkameraden. Center Dubljevic ist schon in der sechsten Saison dabei, die Spielmacher Vives und van Rossom in der fünften und Forward San Emeterio in der vierten.

Aus Valencias ausgeglichenem Aufgebot ragt trotz seiner nur 2,05 Meter Center Bojan Dubljevic heraus. Der kräftige Montenegriner, der als TOP16-MVP neben den Albatrossen Luka Sikma und Rokas Giedraitis auch ins „All EuroCup First Team“ gewählt wurde, steht fast immer richtig und stellt präzise Blöcke. Dass er darüber hinaus auch ein guter Passgeber ist und den Dreier trifft, macht Dubljevic zu einem Ausnahme-Center.

Quelle: ALBA Berlin

Erneuter Wechsel an der Tabellenspitze

Sparta Lichtenberg gewann 5:3 und SV Tasmania spielte 2:2, lag sogar gegen Spandauer Kickers 0:2 zurück, Robben erzielte in der 96. Minute erst das 2:2, nachdem Hartwig in der 81.Minute den 1:2-Anschlußtreffer markierte. Nach elf Siegen in Folge endete damit die großartige Serie der Tasmanen. Wenigstens ein Punkt konnte erzwungen werden. Die eine Woche zuvor erkämpfte Tabellenführung musste wieder an Sparta Lichtenberg abgegeben werden.

Sparta führt mit einem Punkt mehr. Gegen das stark aufspielende Schlusslicht in der Tabelle durchliefen sie ein Wechselbad der Gefühle. Die Füchse Berlin-Reinickendorf boten dem Spitzenreiter lange Paroli. Als Haubitz in der 78. Spielminute den 3:4 Anschlusstreffer erzielte, wankten die sonst sieggewohnten Lichtenberger, deren Präsident Werner Natalis sogar meinte, einem Herzinfarkt nahe gewesen zu sein. In der Schlussphase konnten sich die gegen den Abstieg kämpfenden Füchse (nur 15 P.) allerdings nicht belohnen. In den ausstehenden 10 Partien müssen nun Siege her. Der momentane Abstand bis zum rettenden Ufer beträgt acht Punkte bei dem miserablen Torverhältnis von 31:56. Am Freitag, 12.04. erwarten sie auf dem Wackerplatz Stern 1900. Die Sterne in Torlaune, fertigten den desolaten BFC Preussen mit 6:0 ab. Sterne-Trainer Andreas Thurau verlängerte zusammen mit Co-Trainer Robert Slottka die erfolgreiche Tätigkeit bereits für die neue Saison.

Ebenfalls in großen Abstiegssorgen siegte BSV Al-Dersimspor 2:1 beim SV Empor. Seit acht Spielen wartet Nils Kohlschmidt mit seinem Team auf einen Sieg. Das 1:2 gegen Dersimspor war schon die siebte Niederlage in Folge. Am Sonntag, 14.04. geht es zum TuS Makkabi (26 Punkte Tabellen 12.).

Voll im Strudel befinden sich der SC Charlottenburg (22 Punkte Tabellen16.) sowie Aufsteiger Berolina Stralau (23 Punkte Tabellen15.). Beide Clubs verloren mit 1:2, der SCC zu Hause gegen SD Croatia (7.) und Berolina beim Aufsteiger Frohnauer SC. Jetzt kommt der SV Tasmania zum Laskersportplatz und für den SCC muss in die Fischerstraße zum Tabellenführer Sparta Lichtenberg. Apropos Frohnauer SC: 31 Punkte, Tabellenplatz 10, der SC hat sich ganz schön gemausert. Weiter so! Am Sonntag, 14.04. müssen sie im Willi-Kressmann-Stadion gegen Türkiyemspor antreten. Im „Bruderduell“ verlor Türkiyemspor (11.) mit 0:1 bei Berlin Türkspor (4.).

Christian Zschiedrich

Saisonabschlussfeier bei den Eisbären

Fotos: © Stephan Wenske

Der sportliche Saisonabschluss verlief halbwegs versöhnlich. Im Playoff-Viertelfinale wurde der noch amtierende Meister RB München gefordert. Immerhin benötigten die Bullen sechs Spiele, um in das Halbfinale einziehen zu können. Eine gute Woche später, am Sonntag, 7. April luden die Eisbären ihre Fans zur obligaten Zeremonie des Saisonabschlusses ein. Das Eis in der MB Arena war abgedeckt. Es konnte Floorball gespielt werden oder gemütlich ein Getränk genossen werden. Es waren etwa 2.500 Anhänger der Eisbären der Einladung gefolgt.

Als Höhepunkt erschienen die Eisbärenspieler auf der errichteten Bühne, um sich von den Fans zu verabschieden. Für einige war es nur der Abscheid über den Sommer, während andere zum letzten Mal von den Fans bejubelt wurden. Bisher steht fest, neun Profis werden den Kader der Eisbären verlassen müssen. Darunter sind mit Micky DuPont und vor allem Jens Baxmann zwei Urgesteine. Baxmann kam 2001 als Nachwuchsspieler zu den Eisbären und hat seitdem nie für einen anderen Club gespielt. Er wird in der kommenden Saison für die Iserlohn Roosters in der DEL spielen. Daran muss man sich erst gewöhnen nach 860 Spielen für die Eisbären. Verständlich, dass bei der Verabschiedung so manche Träne verdrückt wurde. Für alle Verabschiedeten gilt: Einmal Eisbär, Immer Eisbär!

Mit Micky DuPont verläßt ein Spieler die Eisbären, der bereits die Meistertitel 2005 und 2006 mit erkämpft hatte. Er verließ 2006 die Eisbären und kehrte 2015 wieder zurück. Für den inzwischen 38jährigen ist nun die Uhr bei den Eisbären abgelaufen. Der Verteidiger, der in dieser Saison auch das A auf dem Trikot trug, bestritt alle 52 Spiele der Hauptrunde sowie die 8 Begegnungen in den Playoffs. Verständlich, dass es bei seiner Verabschiedung sehr emotional wurde.

Nicht mehr zum Kader der Eisbären gehören Danny Richmond, Mark Cundari, Brendan Ranford, Colin Smith, Daniel Fischbuch, Jamie MacQueen und Maximilian Adam. Ungeklärt ist die Zukunft von Thomas Oppenheimer, er war fast die gesamte Saison verletzt und bei Florian Busch muss die weitere Genesung von einer erneut erlittenen Kopfverletzung abgewartet werden.

Zum Spieler der Saison wurde der im September nachverpflichtete Torwart Kevin Poulin gewählt. Seine Personalie ist zur Zeit ungeklärt, es wird verhandelt. Das Management der Eisbären würde ihn gerne weiter verpflichten. Er konnte überzeugen, ebenso der kurz vor den Playoffs verpflichtete Stürmer Austin Ortega. Die Kaderplanungen sind längst nicht abgeschlossen. Der Umbruch könnte größer werden als bisher gedacht.

Eine Personalie steht dabei besonders im Vordergrund. Bis Ende April soll feststehen, wer in der kommenden Saison als verantwortlicher Trainer hinter der Bande stehen soll. Eines ist sicher, Stephane Richer wird sich wieder auf den Posten des Sportdirektors zurückziehen. In den nächsten Wochen werden die Eisbären einiges mitzuteilen haben.

Hans-Peter Becker

BR Volleys stehen im Playoff-Halbfinale

Es ist geschafft! Mit einem Ergebnis, das abermals deutlicher klingt, als der Spielverlauf war, haben die BR Volleys die SWD powervolleys Düren zum zweiten Mal mit 3:0 (25:22, 27:25, 25:15) niedergerungen. Damit entschieden die Hauptstädter die Viertelfinalserie gegen die Rheinländer mit 2:1 für sich und treffen nun im Playoff-Halbfinale auf den Hauptrundenzweiten, die Hypo Tirol AlpenVolleys Haching. Start der Serie ist schon am Mittwochabend (10. Apr um 19.00 Uhr) in Innsbruck.

Adam White hatte sich nach seinem guten Spiel in Düren einen Platz in der Startformation verdient und begann gemeinsam mit Jeffrey Jendryk, Nicolas Le Goff, Moritz Reichert, Sergey Grankin, Benjamin Patch und Libero Nicolas Rossard. Und White wurde auch in diesem Entscheidungsspiel direkt ein wichtiger Faktor im BR Volleys-Gefüge. Der Australier leistete in der Annahme ganze Arbeit und ermöglichte seinem Team so einen guten Start (3:0, 8:5). Aber beide Mannschaften lieferten im Auftaktsatz gleichermaßen überragende Statistiken in Annahme und Angriff und boten den 4.258 Zuschauern einen offenen Schlagabtausch (14:11, 20:19). Die bessere Blockarbeit der Berliner machte schließlich den Unterschied und Reichert verwandelte den dritten Satzball zur 1:0-Führung (25:22).

Zu Beginn des zweiten Satzes taten sich die Berliner schwerer (4:6). Der Ausgleich gelang mit Le Goff am Service (10:10) und anschließend kochte der Volleyballtempel in jeglicher Hinsicht. Auf erstes Netzgeflüster folgte ein gellendes Pfeifkonzert gegen Kocian, der die Zuschauer gegen sich aufbrachte (13:17). Dann griff Enard zum Doppelwechsel (Kyle Russell und Sebastian Kühner kamen ins Spiel) und der schlug ein wie Kühners promptes Ass. Der Kapitän fand dann Le Goff sowie Russell und mit Jendryks Block war das Heimteam wieder dran (19:20). Zwei Andrae-Angriffe landeten im Aus (22:22) und nachdem die Berliner Glück mit einer engen Situation am Netz hatten, riss Gevert dieses beinahe ab (24:23). Nach den Reparaturarbeiten wurde Russell zum Helden und verbuchte die letzten zwei Punkte zum nächsten Satzgewinn für sich (27:25).

Wieder zurück in der ursprünglichen Formation diktierten die BR Volleys in Durchgang drei das Geschehen (8:6). Die Parallelen zum Auftaktmatch dieser Serie waren nun unverkennbar. Die Gastgeber zogen den Powervolleys mit druckvollem Service den Zahn (14:8). Als White den spektakulärsten Ballwechsel des Tages per Block gegen Gevert beendete, waren die BR Volleys endgültig auf der Siegerstraße (18:10). Der spätere MVP Kühner durfte gegen Satzende wieder ran und servierte Reichert den zweiten Matchball zum umjubelten Heimsieg (25:15).

Stellvertretend für das gesamte Team war Kühner anschließend glücklich und erleichtert. Der Kapitän bilanzierte: „Der zweite Satz war sicher entscheidend. Es war enorm wichtig, dass wir den gedreht haben. Das war so etwas wie der Todesstoß für Düren in dieser Serie. Sie haben es uns richtig schwer gemacht, Kompliment!“ Auf seine tragende Rolle in diesem spannenden Match angesprochen, sagte der Spielführer: „Als zweiter Zuspieler von der Bank zu kommen, ist für mich keine Neuheit. Die Kaderbreite ist unsere Stärke. Das habe ich schon vor Beginn der Serie gesagt. Jeder, der heute reinkam, hat wichtige Impulse gesetzt.“

Quelle: Christoph Bernier / BR Volleys

Nur ein Berliner Oberliga-Team verlor

und das war ausgerechnet Tennis Borussia!  Hertha 06 gewann 3:1 gegen FC Strausberg, Aufsteiger Blau-Weiß 90 siegte 5:1 beim Brandenburger SC, es gibt im Ergebnis sogar noch eine Steigerung bei den Sonntagspielen: Hertha 03 Zehlendorf siegte 6:1 gegen den Malchower SV. In zwei Samstagbegegnungen standen sich Tabellenführer SV Lichtenberg 47 und der Greifswalder FC gegenüber. Die Mannschaft von Trainer Lehmann gewann 5:0. Das ist aussagekräftig und einer führenden Mannschaft, die aufsteigen will, angemessen. Weniger souverän dagegen TeBe. Beim Torgelower FC Greif gingen die Borussen 0:2 ein. Acht Spieltage sind es noch. Lichtenberg, 55 Punkte gegenüber 49 Punkte von Tennis Borussia und das weitaus bessere Torverhältnis. Die Mannschaft spielt beherzt und tritt souverän auf, scheint für den Aufstieg reifer als TeBe zu sein. Hinzu kommt, dass die Lichtenberger, das Umfeld einbezogen, in wesentlich ruhigerem Fahrwasser agieren. Wenn nicht in dieser Saison, vielleicht braucht TeBe noch ein weiteres Jahr, um wieder bessere Zeiten zu erleben.

Das 1:1 des SC Staaken (12.) in Rostock (5.) ist als Erfolg zu werten. So allmählich klettern die Staakener, jetzt mit 23 Punkten aus dem Tabellenkeller. Am Sonntag, 14. April 14.00 Uhr, steht das Heimspiel gegen Brandenburger SC (14.) an. Das Berlin-Derby Blau-Weiß 90 – Hertha 03 Zehlendorf ist am selben Tag. Tennis Borussia empfängt im Mommsenstadion die TSG Neustrelitz, während der Tabellenführer Lichtenberg 47 tags zuvor, am Samstag 13. April, bei Anker Wismar (11.) antritt.

Christian Zschiedrich

BBSC Berlin bringt Niederlage aus Dingden nach Hause

Die deutliche, wenn auch enge Niederlage (alle Sätze mit 22:25) gegen Blau-Weiß Dingden macht die Aufgabe des nächsten Samstags klar: Das Spiel gegen Hamburg wird ein richtiges Endspiel um den Verbleib in der 2. Bundesliga.

„Super frustriert“ zeigte sich Berlins Trainer Robert Pultke nach der Ankunft von der fast 1200 km Dienstreise: Zu häufig haben Fehler der Gästemannschaft Punktgewinne von Dingden erst ermöglicht. „Dingden hat wirklich gut gespielt, aber uns ist es nicht gelungen, unsere taktische Marschroute richtig umzusetzen. Wir haben weder die Angriffe der Dingdener Diagonalspielerin in den Griff bekommen, noch unser Nervenflattern mit den üblichen Fehlerkonsequenzen abschalten können“. Während der BBSC im ersten Satz allein sechs direkte Asse kassierte, waren es im zweiten Satz sechs eigene Aufschlagfehler, die den kleinen Unterschied in den Punkten ausmachten. Auch im dritten Satz machten ein paar Gästefehler zu viel aus einem eigentlich ausgeglichenen Spiel die Niederlage der Berlinerinnen.

Zur MVP wählten die Trainer Dingdens Lena Priebs sowie Berlins Alina Gottlebe-Fröhlich.

Nun gilt es, am kommenden Samstag im Heimspiel gegen Hamburg noch einmal alle verfügbaren Kräfte zu mobilisieren, um dem Abstiegsgespenst zu entkommen.

Für den BBSC im Einsatz: Marie Dreblow, Josephine Suhr, Katharina Kummer, Tara Jenßen, Karoline Vogt, Constanze Bieneck, Anna-Lena Vogt, Antonia Lutz, Alina Gottlebe-Fröhlich, Marie Holstein

Quelle: Burkhard Kroll / BBSC Berlin