Das Playoff-Viertelfinale zwischen den Berlin Recycling Volleys und den SWD powervolleys Düren spitzt sich auf ein drittes und alles entscheidendes Spiel zu. Nach der 2:3-Niederlage (22:25, 25:20, 25:20, 22:25, 13:15) der Hauptstädter am Mittwochabend im Rheinland, muss der Volleyballtempel nun noch einmal brodeln. Am Sonntag (07. Apr um 19.00 Uhr) kommt es zum Showdown in der Max-Schmeling-Halle.
Beide Teams liefen in Spiel zwei nahezu mit gleichem Personal auf.
Einzig Tim Broshog meldete sich auf Dürener Seite fit und begann
anstelle von Lukas Maase. Für die BR Volleys gingen wieder Sergey
Grankin, Moritz Reichert, Samuel Tuia, Nicolas Le Goff, Jeffrey Jendryk,
Benjamin Patch und Libero Nicolas Rossard ans Netz.
Grankin versuchte vom Start weg das zu etablieren, was
im ersten Aufeinandertreffen noch nicht so funktionierte: Das
Angriffsspiel über die Mittelblocker. Es entwickelte sich ein Abtasten
mit wenig gelungenen Abwehraktionen (8:7). Dann patzte Tuia zweimal in
der Annahme und die Berliner liefen einem Rückstand hinterher (13:16).
Erst zum 19:21 setzte Grankin den ersten direkten Blockpunkt der
Begegnung, doch darauf wusste Broshog gegen Patch unmittelbar im
Anschluss zu antworten. Tuias wichtiger Angriff segelte ins Aus und ein
Aufschlagfehler des eingewechselten Adam White brachte Düren mit 1:0
nach Sätzen in Führung (22:25).
Der Australier ersetzte im zweiten Satz früh dauerhaft
Tuia und fügte sich mit zwei Punkten direkt gut ein (3:3). Die BR
Volleys ließen in der Folge gute Breakchancen aus, bis Reichert
aufschlug und seine Teamkollegen vorn am Netz ganze Arbeit leisteten.
White blockte gegen Gevert und Grankin wehrte den Angriff des Chilenen
erfolgreich ab (11:7). Berlins Zuspieler bekam nun Freude am Spiel,
düpierte erst Andrei mit einem feinen Zuspiel auf Le Goff und dann war
Andrae dran, gegen den der Block des Olympiasiegers stand (15:10). Die
Rheinländer kamen zurück (17:16), aber dann servierte Jendryk im
richtigen Moment das erste Ass der Partie (20:17).
Ein weiterer Grankin-Block verschaffte Luft und nach einer Stunde stand
es 1:1 nach Sätzen (25:20).
Der Spielfluss passte nun bei den Hauptstädtern. White
zeigte sich in der Annahme konstant und auch Patch schraubte seine Quote
in die Höhe (8:5, 15:12). Düren meldete sich abermals zurück (18:18),
bevor Jendryk das nächste wichtige Ass servierte (20:18). Es kam der
Moment des eingewechselten Kyle Russell, der als die Arena vom Heimteam
noch einmal elektrisiert wurde, mit seinem Service den Stecker zog. Vier
Satzbälle für die BR Volleys (24:19) und das 2:1 nach Sätzen waren die
logische Konsequenz (25:20).
Und auch im vierten Durchgang war der Titelverteidiger
zunächst zur Stelle. Zwei Blockpunkte in Folge gegen Andrae sicherten
den BR Volleys den Vorteil (6:5). Düren stemmte sich noch einmal mit
allem dagegen, hielt das Match offen (11:11, 16:16) und wurde belohnt.
Zwischen Grankin und Georg Klein passte die Abstimmung einmal nicht und
Patchs Angriff segelte ins Aus (18:21). Enard zog den nächsten Joker und
der stach. Sebastian Kühner und Russell kamen per Doppelwechsel aufs
Feld und der Kapitän blockte zum Ausgleich (22:22). Dann blitzte aber
zweimal Andraes Klasse auf und Lacassie gelang das 2:2 (22:25).
Im Tiebreak wartete der mitgereiste „7. Mann“ lange
vergeblich auf Aufschlagdruck der BR Volleys. Mit 7:8 wechselte man die
Seiten und als der eingewechselte Dürener Zuspieler Brar mit seinem
Service Wirkung erzielte, sahen die Hauptstädter ihre Felle
davonschwimmen (11:14). Zwei Matchbälle wurden noch abgewehrt, dann
machte Andrae den Heimsieg perfekt (13:15).
Nun bleiben den Berlinern vier Tage, um sich mit ihren Fans auf das Entscheidungsspiel am Sonntag einzuschwören. „Es war ein super hartes Spiel heute und, wie erwartet, ein richtiger Kampf. Wir haben viel zu viel Fehler im Aufschlag gemacht und hatten es deshalb schwer. Jetzt versuchen wir zu regenerieren und dann müssen wir es eben vor unserem Publikum am Sonntag packen“, zeigt sich Moritz Reichert kämpferisch. Sein Trainer Cedric Enard pflichtet ihm bei: „Wir haben es verpasst, die wichtigen Punktchancen zu nutzen. Düren hat ums Überleben gekämpft und war “on fire“. Nun müssen wir durchatmen und uns muss das gelingen, was wir heute vielleicht nicht ganz verdient hatten: Ein Sieg!“
Quelle: Christoph Bernier / BR Volleys