Was bloß ist mit den Berliner Vereinen los ?

Die Frage, was los ist, kann natürlich an unserem Bundesligisten und an den 1. FC Union gerichtet sein. Naja, das 0:0 in Dresden und aktuell Platz 3, das geht noch, wäre zuvor das 1:3 zu Hause gegen Paderborn und die 1:2-Niederlage in Heidenheim nicht ins Gewicht gefallen. Über Herthas Heimniederlage gegen Düsseldorf hänge ich am besten den Mantel des Schweigens. Jeder weitere Kommentar wäre aus meiner Feder nur kritisches Beiwerk und damit noch negativer. Das 0:5 in Leipzig spricht für sich.

Der Blick in die Regionalliga ist an diesem Wochenende keineswegs tröstlicher. Nicht ein Berliner Verein konnte gewinnen. Der Berliner AK verlor zu Hause 1:3 gegen den 1.FC Lok Leipzig und Hertha BSC unterlag 0:2 in Auerbach, beim Tabellen14.. Meine Formulierung in der letzten Woche, „dass Hertha profitieren könne“, war wohl zu optimistisch.

Der Tabellenführer Chemnitzer FC gewann 3:0 gegen Optik  Rathenow, hat damit 10 Punkte Vorsprung und mit jetzt 67 Punkten das wesentlich bessere Torverhältnis. BAK bleibt bei 57 Punkten und Hertha noch weitere sieben Punkte weniger. Die anderen drei Berliner Vertreter spielten remis. Dynamo 1:1 gegen Meuselwitz, Altglienicke 0:0 in Bautzen und Viktoria 1:1 in Babelsberg.

Altglienicke (15.) steht mit 29 Punkten im abstiegsgefährdeten Bereich. Der BFC Dynamo sollte sich mit vier Punkten besser (33 P.) als Tabellenelfter nicht zu sicher sein und Viktoria 89 scheint mit 35 Punkten jenseits von Gut und Böse. Bis zum Saisonende sind es nur noch sechs Partien. Bereits am Freitag, 12. April, muss BAK 07 nach Rathenow. Am Samstag, 13. April 13.30 Uhr,  empfängt VSG Altglienicke zu einem entscheidenden Match Union Fürstenwalde (11.), während Hertha II es mit Germania Halberstadt (8.) zu tun bekommt. Viktoria 89 darf sich am Sonntag, 14. April ab 13.30 Uhr, im Stadion Lichterfelde im Berlin-Derby gegen den BFC Dynamo wohl auf einen ordentlichen Besuch freuen.

Christian Zschiedrich

Jetzt geht es in Liga Drei ans Eingemachte

Sechs Spieltage stehen in Liga 3 noch aus. Der VfL Osnabrück lässt sich die Tabellenführung mit 67 Punkten bestimmt nicht mehr nehmen. Zweiter Aufsteiger wird wohl der Karlsruher SC werden. Auf dem Relegationsplatz drei steht SV Wehen Wiesbaden mit 55 Punkten, mit nur drei Punkten weniger als die Karlsruher.

Unten geht es bei vier Absteigern um die Existenz. Derzeit sind es Großasbach (34 P.), Cottbus (34  P.), Carl Zeiss Jena (31 P.) und der VfB Aalen (30 P.). Entschieden ist noch gar nichts. Denn unmittelbar über dem Strich stehen Braunschweig (36 P.), die Sportfreunde Lotte (36 P.). Selbst Fortuna Köln (37 P.) ist noch keineswegs gesichert.

Wir im Nordosten schauen natürlich besonders auf Energie Cottbus und Carl Zeiss Jena. Am 31. Spieltag holte Jena im Kampf gegen den Tabellenletzten aus Aalen nur einen Punkt (1:1). Am 32. Spieltag besiegte Jena zu Hause Energie Cottbus 2:1 und hofft im Abstiegskampf weiter auf ein Wunder. Cottbus jubelte einen Spieltag zuvor über das 4:3 gegen Fortuna Köln. Trotz der Pleite in Jena hat sich Energie nicht aufgegeben. Im Gegenteil, Pele Wollitz will mit seinem Team gegen den 1.FC Kaiserlautern weiter alles geben. Jena muss nach Rostock (5.) zum FC Hansa und Fortuna Köln reist nach Wiesbaden. Die Sportfreunde Lotte haben in Aalen auch noch nicht gewonnen.

Zwischen Braunschweig und Großasbach, der Sechzehnte gegen den Siebzehnten, könnte es auch einen Verlierer geben. Eigentlich wie jedes Jahr ein spannender Abstiegskampf. Das Positive: Spannung erhöht angeblich das Geschäft.

Christian Zschiedrich

Mit Siegeswillen ins Entscheidungsmatch

Für die BR Volleys ist es der erwartet schwierige Weg im Playoff-Viertelfinale und dennoch werden die Hauptstädter am Sonntagabend (07. Apr um 19.00 Uhr) alles daransetzen, im Entscheidungsspiel gegen die SWD powervolleys Düren den Schritt in die nächste Runde zu schaffen. Ein vorzeitiges Ausscheiden kommt für den Titelverteidiger nicht in Frage und mit dieser Mentalität will die Mannschaft von Trainer Cedric Enard vor ihrem Heimpublikum in der Max-Schmeling-Halle auftreten.

Den BR Volleys war vor Beginn der „best of three“-Playoff-Serie klar, dass ihnen auf der anderen Netzseite jeder Menge individueller Klasse begegnen wird. Das hat sich schon in Match eins in Berlin gezeigt und am Mittwoch in Düren bestätigt. Ob der listige Zuspieler Tomas Kocian, der schlaggewaltige Diagonalangreifer Sebastian Gevert, der vielseitige Außenangreifer Romans Sauss oder die beiden routinierten Mittelblocker Michael Andrei und Tim Broshog – die Powervolleys verfügen über eine enorme Qualität. Zudem spielt der ehemalige Nationalmannschaftskapitän Björn Andrae inzwischen eine Schlüsselrolle bei den Rheinländern. Der 37-jährige hielt die Annahme bisher zusammen und wurde in den entscheidenden Momenten immer wieder von Kocian gesucht – mit Erfolg, wie beim verwandelten Matchball zum Ausgleich dieser Serie zu sehen war.

Nachdem Andrae am Mittwoch den Ball zum 15:13 im Tiebreak verwandelte, stehen die Uhren nun auf null. Das weiß auch BR Volleys Kapitän Sebastian Kühner: „Wir kennen solche Matches und haben genug Spieler mit der nötigen Erfahrung für derartige Situationen im Team. Düren kann und wird am Sonntag volles Risiko gehen. Das ist natürlich eine schwierige Herausforderung für uns.“ Darauf sollte sich auch das in den letzten Jahren erfolgsverwöhnte Berliner Publikum einstellen. Einfach wird dieses Match definitiv nicht.

Die BR Volleys haben im Auftaktmatch bewiesen, dass man den Gegner dominieren kann, wenn man selbst am Limit agiert, insbesondere mit der Unterstützung des Publikums im Volleyballtempel. Die Symbiose mit den Zuschauern hat in Spiel eins hervorragend funktioniert und wird nun einmal mehr wichtig sein.

Wer von beiden Kontrahenten wird sich also zum Kreis der Halbfinalisten gesellen? In diesem befindet sich bisher nur der VfB Friedrichshafen. Alle anderen Viertelfinals (Berlin vs. Düren, Unterhaching vs. Herrsching, Lüneburg vs. Frankfurt) gehen am Wochenende in ein Entscheidungsspiel. „Genau das sind doch die Duelle, für die wir unseren Sport betreiben und lieben“, kann Kühner den Anpfiff kaum erwarten.

Nichtsdestotrotz, den BR Volleys steht ein harter Schlagabtausch über drei, vier oder sogar fünf Sätze bevor. Und bekanntermaßen kämpft es sich mit vielen Fans, die dem Team in schwierigen Situationen helfen, am besten.

Quelle: Christoph Bernier / BR Volleys

Ostderby in Dresden

Das Stadion in Elbflorenz wird sicherlich ausverkauft sein und mit über 3.000 Schlachtenbummlern der 1. FC Union dazu seinen Beitrag leisten. Man kennt sich seit langem, in dieser Saison trifft man sich bereits zum dritten Mal. Neben dem 0:0 zum Hinspiel in der Alten Försterei gab an gleicher Stelle noch einen freundschaftlichen Vergleich, der 1:1 endete. Der Trainer in Dresden heiß Maik Walpurgis, der ist inzwischen Geschichte wie Kenny Redondo, der für den 1. FC Union das bisher einzige Saisontor gegen Dresden erzielte.

Die Dresdener Dynamos sind seit vier Spielen ungeschlagen, zuletzt brachten sie aus Fürth einen Punkt mit, während die Eisernen zwei Niederlagen in Folge zu verzeichnen hatten. Daraus keine längere Serie werden zu lassen und weiterer an Boden im Kampf um Platz zwei oder drei zu verlieren, dürfte neben dem Derbycharakter des Spiels für zusätzliche Motivation sorgen. „Wir haben was gut zu machen, in den letzten Spielen haben wir uns nicht belohnt…“, so äußerte sich Urs Fischer auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. Er war am Donnerstag, 4. April nicht selbst nach Fürth zur Spielbeobachtung gefahren. Er konnte das Spiel am TV schauen, mit den Aufnahmen einer speziellen Taktikamera, die Einblicke wie bei einem Stadionbesuch ermöglicht.

Personell hat Fischer weniger Sorgen, als sein Kollege Christian Fiel. Fabian Schönheim und Errol Zejnullahu fehlen weiter wegen Verletzungen, ein Fragezeichen steht hinter Christopher Lenz. Für ihn würde Ken Reichel in die Startelf rücken. In der dürfte auch Akaki Gogia, wegen seiner Dresdener Vergangenheit, stehen. Auf Seiten der Dynamos könnte Stürmer Moussa Kone (bisher 9 Saisontore) wieder dabei sein. In Fürth wurde er in der 67. Minute eingewechselt. Ob es für den Mittelfeldmotor Patrick Ebert reicht, ist fraglich.

Das Spiel am Sonntag, 7. April, Anpfiff 13:00 Uhr wird unter der Leitung von Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus stehen. Die Dresdner präsentierten sich in der laufenden Saison nicht gerade sehr heimstark. Von 13 Heimspielen konnten sie nur ganze 4 gewinnen und 5 gingen verloren. Daran sollten die Eisernen denken. Eine leichte Aufgabe wird es nicht, denn beide brauchen dringend Punkte.

Hans-Peter Becker

Das Ostderby wartet

Nachdem man am vergangenen Wochenende eine herbe 20:23-Niederlage gegen den TuS Lintfort kassierte, wartet am kommenden Samstag eine weitere schwere Aufgabe auf die Spreefüxxe. Vor heimischer Kulisse empfängt der Hauptstadtclub den BSV Sachsen Zwickau, der eine große Fankulisse angekündigt hat.

Diesmal will man die Punkte aber nicht auf eine Reise schicken, sondern in der Sömmeringhalle behalten. Managerin Britta Lorenz weiß „Zwickau hat durch den Trainerwechsel in der Rückrunde frischen Wind in das Team gebracht und konnten zuletzt auch das Derby gegen Rödertal gewinnen. Unsere Mannschaft muss am Samstag Moral und Einstellung zeigen, dann bin ich zuversichtlich, dass wir das Ding gewinnen.“ Derzeit steht der BSV mit 17 Punkten auf Tabellenplatz 13, die Berlinerinnen mit 23 Zählern auf Platz 7. Nach dem verpatzten Spiel gegen Lintfort heißt es Zähne zusammen beißen und die nächste Aufgabe annehmen.

Anwurf ist am Sonnabend, den 4. April, um 19:30 in der Sömmeringhalle in Charlottenburg. Aufgrund des zeitgleich stattfindenden Final Fours der Männer in Hamburg brauchen die Spreefüxxe jegliche Unterstützung, die möglich ist.

Quelle: Anna Eber / Spreefüxxe Berlin

ALBA BERLIN zu Gast bei den Merlins aus Crailsheim

Auch drei Tage vor dem ersten EuroCup-Finalspiel in Valencia müssen die Basketballer von ALBA BERLIN ihren Fokus noch auf der easyCredit BBL behalten, denn beim Aufsteiger HAKRO Merlins Crailsheim gilt es am Samstag (6. April, 20:30 Uhr) eine Herausforderung zu bestehen, die schwerer ist als es auf den ersten Blick aussieht. Crailsheim bläst nämlich mit vier Siegen aus den letzten sechs Spielen zum Endspurt im Kampf um den Klassenerhalt. Die Albatrosse, die am Sonntag direkt weiter nach Valencia reisen, müssen sich auf einen Gegner einstellen, der mit dem Rücken zur Wand bereit ist, über sich hinauszuwachsen.
Stimmen
Aito Garcia Reneses (Head Coach ALBA BERLIN): „Crailsheim hat von seinen letzten sechs Spielen vier gewonnen und ist mittlerweile ein ganz anderes Team als noch zu Saisonbeginn, wo wir sie in Berlin hoch geschlagen haben. Ich muss deshalb meine Spieler warnen, jetzt nicht zu früh und zu viel an das EuroCup-Finale zu denken. Das ist erst die Zukunft, aber wir leben in der Gegenwart und die findet am Samstag in Crailsheim statt. Danach haben wir noch genug Zeit, um uns auf Valencia vorzubereiten.

Rokas Giedraitis (Forward ALBA BERLIN): „Ich kenne Crailsheims Ben Madgen ja noch aus unserer gemeinsamen Zeit in Vilnius und weiß nur zu gut, was für ein unglaublicher Schütze er ist. Er wirft präzise wie ein Roboter. Gegen Gießen hat man gesehen, dass er aber bei weitem nicht der einzige im Team ist, der unglaubliche Würfe verwandelt. Wir müssen uns auf einen gerade sehr gut aufgelegten Gegner einstellen. Sowieso sind Teams, die um den Klassenerhalt kämpfen, gegen Ende der Saison doppelt gefährlich.“

Infos
Dass die Merlins mit dem Rücken zur Wand alle Register ziehen, zeigt auch die unter der Woche getätigte Verpflichtung des langjährigen NBA-Akteurs Hollis Thompson. Der US-Forward, der von 2013 bis 2017 265 NBA-Spiele absolviert hat, ist am Dienstag in Crailsheim eingetroffen und wird am Samstag in Ilshofen, wo der Aufsteiger in der Arena Hohenlohe seine Heimspiele austrägt, gegen ALBA sein Bundesliga-Debüt geben.

Für nahezu alle Albatrosse ist das Gastspiel in der 3.000 Zuschauer fassenden Mehrzweckhalle, in der auch schon einmal Rinderauktionen durchgeführt werden, eine neue Erfahrung. Lediglich Niels Giffey und Joshiko Saibou kennen diese Arena schon. Der ALBA-Kapitän spielte schon 2015 einmal mit ALBA dort und Joshiko Saibou spielte 2014/15 sogar eine komplette Saison für die damals zum ersten Mal aufgestiegenen Merlins.

Die Merlins 2018/19 bevorzugen ein hohes Spieltempo, zählen neben Vechta und Braunschweig zu den Teams, die am häufigsten Dreier werfen, und sind dabei mit einer Dreierquote von 37,5 Prozent das treffsicherste der drei Teams. Die vergleichsweise gute Dreierquote ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass das Team mit den Point Guards DeWayne Russell und Frank Turner den Ball gut bewegt.

Der gefährlichste Crailsheimer Schütze ist dabei der bereits erwähnte Australier Ben Madgen, der vorige Saison noch zusammen mit Rokas Giedraitis in Litauen für Rytas Vilnius spielte. Neben Madgen und den beiden US-Spielmachern darf ALBAs Verteidigung auch den routinierten Forward Konrad Wysocki oder den sehr beweglichen US-Center Joseph Lawson an der Dreierlinie genauso wenig zum Wurf kommen lassen wie in der Zone.

Quelle: ALBA Berlin

Die Entscheidung fällt in Berlin

Das Playoff-Viertelfinale zwischen den Berlin Recycling Volleys und den SWD powervolleys Düren spitzt sich auf ein drittes und alles entscheidendes Spiel zu. Nach der 2:3-Niederlage (22:25, 25:20, 25:20, 22:25, 13:15) der Hauptstädter am Mittwochabend im Rheinland, muss der Volleyballtempel nun noch einmal brodeln. Am Sonntag (07. Apr um 19.00 Uhr) kommt es zum Showdown in der Max-Schmeling-Halle.

Beide Teams liefen in Spiel zwei nahezu mit gleichem Personal auf. Einzig Tim Broshog meldete sich auf Dürener Seite fit und begann anstelle von Lukas Maase. Für die BR Volleys gingen wieder Sergey Grankin, Moritz Reichert, Samuel Tuia, Nicolas Le Goff, Jeffrey Jendryk, Benjamin Patch und Libero Nicolas Rossard ans Netz.

Grankin versuchte vom Start weg das zu etablieren, was im ersten Aufeinandertreffen noch nicht so funktionierte: Das Angriffsspiel über die Mittelblocker. Es entwickelte sich ein Abtasten mit wenig gelungenen Abwehraktionen (8:7). Dann patzte Tuia zweimal in der Annahme und die Berliner liefen einem Rückstand hinterher (13:16). Erst zum 19:21 setzte Grankin den ersten direkten Blockpunkt der Begegnung, doch darauf wusste Broshog gegen Patch unmittelbar im Anschluss zu antworten. Tuias wichtiger Angriff segelte ins Aus und ein Aufschlagfehler des eingewechselten Adam White brachte Düren mit 1:0 nach Sätzen in Führung (22:25).

Der Australier ersetzte im zweiten Satz früh dauerhaft Tuia und fügte sich mit zwei Punkten direkt gut ein (3:3). Die BR Volleys ließen in der Folge gute Breakchancen aus, bis Reichert aufschlug und seine Teamkollegen vorn am Netz ganze Arbeit leisteten. White blockte gegen Gevert und Grankin wehrte den Angriff des Chilenen erfolgreich ab (11:7). Berlins Zuspieler bekam nun Freude am Spiel, düpierte erst Andrei mit einem feinen Zuspiel auf Le Goff und dann war Andrae dran, gegen den der Block des Olympiasiegers stand (15:10). Die Rheinländer kamen zurück (17:16), aber dann servierte Jendryk im richtigen Moment das erste Ass der Partie (20:17). Ein weiterer Grankin-Block verschaffte Luft und nach einer Stunde stand es 1:1 nach Sätzen (25:20).

Der Spielfluss passte nun bei den Hauptstädtern. White zeigte sich in der Annahme konstant und auch Patch schraubte seine Quote in die Höhe (8:5, 15:12). Düren meldete sich abermals zurück (18:18), bevor Jendryk das nächste wichtige Ass servierte (20:18). Es kam der Moment des eingewechselten Kyle Russell, der als die Arena vom Heimteam noch einmal elektrisiert wurde, mit seinem Service den Stecker zog. Vier Satzbälle für die BR Volleys (24:19) und das 2:1 nach Sätzen waren die logische Konsequenz (25:20).

Und auch im vierten Durchgang war der Titelverteidiger zunächst zur Stelle. Zwei Blockpunkte in Folge gegen Andrae sicherten den BR Volleys den Vorteil (6:5). Düren stemmte sich noch einmal mit allem dagegen, hielt das Match offen (11:11, 16:16) und wurde belohnt. Zwischen Grankin und Georg Klein passte die Abstimmung einmal nicht und Patchs Angriff segelte ins Aus (18:21). Enard zog den nächsten Joker und der stach. Sebastian Kühner und Russell kamen per Doppelwechsel aufs Feld und der Kapitän blockte zum Ausgleich (22:22). Dann blitzte aber zweimal Andraes Klasse auf und Lacassie gelang das 2:2 (22:25).

Im Tiebreak wartete der mitgereiste „7. Mann“ lange vergeblich auf Aufschlagdruck der BR Volleys. Mit 7:8 wechselte man die Seiten und als der eingewechselte Dürener Zuspieler Brar mit seinem Service Wirkung erzielte, sahen die Hauptstädter ihre Felle davonschwimmen (11:14). Zwei Matchbälle wurden noch abgewehrt, dann machte Andrae den Heimsieg perfekt (13:15).

Nun bleiben den Berlinern vier Tage, um sich mit ihren Fans auf das Entscheidungsspiel am Sonntag einzuschwören. „Es war ein super hartes Spiel heute und, wie erwartet, ein richtiger Kampf. Wir haben viel zu viel Fehler im Aufschlag gemacht und hatten es deshalb schwer. Jetzt versuchen wir zu regenerieren und dann müssen wir es eben vor unserem Publikum am Sonntag packen“, zeigt sich Moritz Reichert kämpferisch. Sein Trainer Cedric Enard pflichtet ihm bei: „Wir haben es verpasst, die wichtigen Punktchancen zu nutzen. Düren hat ums Überleben gekämpft und war “on fire“. Nun müssen wir durchatmen und uns muss das gelingen, was wir heute vielleicht nicht ganz verdient hatten: Ein Sieg!“

Quelle: Christoph Bernier / BR Volleys

Hertha BSC könnte doch profitieren

Nach dem Rückschlag beim Stadionbau und der blamablen 0:5-Niederlage in Leipzig könnte zum Trost Hertha BSC dafür mit der Zweiten in die 3. Liga aufsteigen. Regionalliga-Tabellenführer Chemnitzer FC kassierte in Leipzig beim 1.FC Lok vor 5.521 Zahlenden eine 2:4-Schlappe. Hertha II dagegen gewann vor 812 Zuschauern im Amateurstadion 2:1 gegen den Tabellenfünften Rot-Weiß Erfurt. Der Tabellenzweite, BAK mit 51 Punkten, gewann zwar auswärts in Bautzen 1:0, hat aber keinen Antrag für Liga Drei gestellt. Chemnitz kämpft nicht nur mit der Insolvenz, sondern mehr mit politischen als sportlichen Gegebenheiten. Siehe dazu unseren Artikel vom 25.März 2019 „Tief Durchatmen“. Allerdings sind die Matches in Liga Drei kein Zuckerschlecken. Energie Cottbus kämpft auf einen Abstiegsplatz 18 ums Überleben. Die letzten vier Ergebnisse: Cottbus – Fortuna Köln 4:3, FSV Zwickau – Cottbus 2:1, Cottbus – Karlsruhe 0:2, Cottbus – Preußen Münster 3:0. Nach 31 Partien fehlen zum rettenden Ufer momentan zwei Punkte.

Carl-Zeiss Jena scheint es in diesem Jahr als Tabellenvorletzter, mit wenig Aussichten und nur ganz schwer zum Klassenerhalt zu schaffen. Das hat bekanntlich Auswirkungen zur Abstiegsregelung in der Regionalliga. Diesmal verlor nur eine Berliner Mannschaft – VSG Altglienicke (13.) zu Hause 1:2 gegen den Bischofswerdaer FV  (15.) und steht nur mit einem Punkt 28:27 über den Relegationsplätzen.

Erfreulich der 1:0-Sieg des BFC Dynamo beim Tabelllen17. Oberlausitz Neugersdorf. Das goldene Tor erzielte Brasnic in der 75. Spielminute. Dynamo, jetzt 12., kommt auf 32 Punkte und empfängt bereits am Freitag, 5. April den ZFC Meuselwitz. Wer bereits für die nächste Saison in der Regionalliga planen kann ist Viktoria 89, trotz der neun abgezogenen Punkte – Tabellenplatz Neun mit 34 Punkten. Ebenfalls am Freitag, 5. April muss Viktoria nach Babelsberg und die VSG Altglienicke nach Bautzen. Am Samstag, 6. April empfängt der VfB Auerbach Herthas zweite.

Am Sonntag, 7. April ist der 1.FC Lok Leipzig zu Gast bei BAK 07 im Poststadion. Im Stadion an der Gellertstraße empfängt der Tabellenführer Chemnitzer FC Optik Ratenow, das Team von der Roten Laterne; Erster gegen Letzter.

Christian Zschiedrich

EHF-Cup Viertelfinale ausgelost

Die Füchse treffen im Viertelfinale des EHF-Cups auf die TSV Hannover-Burgdorf. Das ergab die heutige Auslosung in Wien. Damit gibt es im Kampf um das Final Four ein Bundesligaduell. Das Hinspiel findet am Osterwochenende in Hannover statt und am 28. April um 15:00 Uhr sind die Füchse dann im entscheidenden Rückspiel die Gastgeber.

Nach dem Drittrundenkrimi gegen Aalborg Handbold im vergangenen Jahr qualifizierte sich das Team von Velimir Petkovic für die Gruppenphase im EHF-Cup. In der Vorrundengruppe A kam es dann in den vergangenen Wochen zu spannenden Duellen mit Saint-Raphael Var Handball, BM Logroño La Rioja und Balatonfüredi KSE.

In dieser Gruppe setzten sich die Füchse mit 10:2-Punkten als Gruppensieger durch. Nur das Auswärtsspiel gegen den Vorjahresfinalisten aus Saint-Raphael konnte nicht gewonnen werden. Durch den Gruppensieg erspielten sich die Berliner das Heimrecht im Rückspiel des Viertelfinals. 

In diesem treffen die Füchse nun auf die TSV Hannover-Burgdorf. Der Bundesligist erreichte in seiner Gruppe Platz zwei und schaffte es somit erstmals das Viertelfinale in einem europäischen Wettbewerb zu erreichen. Mit dem Los haben die Füchse eine harte bundesligainterne Aufgabe vor sich. „Also Hannover kennen wir, da gibt es zunächst einmal keine Überraschung. Aber natürlich haben wir auch diese Saison bereits gesehen, wie schwer es gegen sie wird“, sagt Velimir Petkovic zum Viertelfinalgegner.

In dieser Bundesligasaison stand man sich bereits zweimal gegenüber. Im heimischen Fuchsbau konnten die Füchse die Oberhand behalten. Allerdings musste man sich vor wenigen Wochen in Hannover nach deutlicher Führung noch geschlagen geben und weiß daher was das Team von Carlos Ortega und Ex-Fuchs Iker Romero zu leisten im Stande ist. Das Hinspiel findet am Osterwochenende zunächst in Hannover statt, ehe die Füchse am Sonntag den 28. April um 15:00 Uhr das Heimspiel im Fuchsbau bestreiten werden.

Quelle: Füchse Berlin

Chance Nummer eins

Die Kunst, mit Druck umzugehen, ist in den Playoffs oftmals entscheidend. Diese haben die BR Volleys im ersten Match der Viertelfinalserie gegen die SWD powervolleys Düren beherrscht und so nun die Last auf die Schultern der Rheinländer gepackt. Am Mittwoch (03. April um 19.00 Uhr) bietet sich den Berlinern somit in der Arena Kreis Düren die erste Gelegenheit auf den Einzug in das Playoff-Halbfinale.

Mit ihrem hart erarbeiteten 3:0-Sieg in Match eins am Freitag haben sich die BR Volleys zwei Möglichkeiten erspielt, die „best of three“-Viertelfinalserie gegen die Powervolleys für sich zu entscheiden. Im fesselnden Auftaktsatz hatte die Hausherren am Ende das berühmte Quäntchen Glück auf ihrer Seite (29:27) und auch im zweiten Durchgang war die Begegnung lange ebenso ausgeglichen wie hochklassig. Erst als Mittelblocker Jeffrey Jendryk aufdrehte, furios blockte und brandgefährlich servierte, schlug das Pendel in Richtung Berlin aus (25:19). „Den Satz hat Jeff ja fast im Alleingang gewonnen“, war sein Mitspieler Samuel Tuia noch Tage später begeistert. Mit dieser Führung im Rücken trat die Heimmannschaft in der Folge dominanter auf und siegte verdient (25:14). „Dieses Match kann auch anders laufen, aber wir haben zusammen mentale Stärke bewiesen“, spricht Tuia seinen anderen Teamkollegen ein Kompliment aus.

Wie zuvor erhofft, hatte man Dürens gefährlichsten Angreifer Sebastian Gevert im Block gut im Griff, sodass der temperamentvolle Chilene letztlich zwar auf 12 Punkte kam, aber auch ebenso viele Fehler produzierte. Der Frust der Powervolleys war im Schlussdurchgang allen voran beim Diagonalangreifer deutlich spürbar. So war über das gesamte Match gesehen Björn Andrae schließlich der konstanteste Dürener beim Playoff-Auftakt. „Mich überrascht nicht, dass Björns Erfahrung jetzt in den Playoffs gefragt ist. Er weiß, worauf es in solchen Spielen ankommt“, spürt man bei Tuia den Respekt vor seinem Freund. Beide spielten zwei Jahre lang (von 2011 bis 2013) zusammen bei Kuzbass Kemerovo in Russland und zählten beim Auftaktmatch zu den Besten ihrer jeweiligen Mannschaft.

Aber auch Tuia ist bewusst, was nun wichtig wird: „In dieser Playoff-Serie entscheidet sich ganz viel im Kopf. In Spiel eins haben wir das gut gelöst. Ich hoffe, das gelingt uns auch auswärts.“ Die BR Volleys müssen sich nach der knisternden Heimspiel-Atmosphäre in ihrem Volleyballtempel auch in Düren auf ordentlich Feuer in der Arena einstellen. „Es werden am Mittwoch erneut nur Kleinigkeiten den Unterschied machen. Düren steht jetzt unter Druck, wird aber nochmal alles in die Waagschale werfen. Darauf sind wir gefasst“, vertraut Headcoach Cedric Enard in sein Team, das sich auch im Rheinland der Unterstützung der Auswärtsgemeinde des Fanclubs „7. Mann“ sicher sein kann.

Einem möglichen Entscheidungsspiel am Sonntagabend (07. Apr um 19.00 Uhr) in heimischer Arena würden die BR Volleys gern aus dem Weg gehen.

Quelle: Christoph Bernier / BR Volleys