Eisbären machen Finale klar

Zwei Matchbälle hatten die Eisbären aus der Hand gegeben, so kam es zum alles entscheidenden Spiel Fünf. Saisonende oder Finale? Diese Frage mussten die Eisbären für sich beantworten. Im ersten Drittel wirkten beide Teams entsprechend nervös, das letzte Risiko fehlte noch. Die Eisbären trafen zweimal das Gestänge. Die Adler versuchten hoch zu verteidigen, um eventuelle Fehler ausnutzen zu können.

Fehlten in den ersten zwanzig effektiven Spielminuten die Tore gänzlich, so ging es im Mittelabschnitt um so schneller. Die 21. Spielminute war noch nicht ganz rum, das schlug es ein im Kasten der Adler. Manuel Wiederer war der Torschütze. Eisbärentrainer Serge Aubin hatte Wiederer als Center der 3. Reihe aufgestellt, dafür spielte Frans Nielsen neben ihm als rechter Stürmer und wieder dabei war Kevin Clark. Er gab die Vorlage für den ersten Treffer der Partie. Anschließend verstärkten die Adler ihre Bemühungen, ihrerseits einen Treffer zu markieren.

Das dritte Drittel mussten die Eisbären in Unterzahl beginnen, Simon Despres hatte eine Strafe wegen eines hohen Stocks kassiert. Jetzt wurde jede Sekunde kostbar für die Eisbären, die verging ohne Gegentreffer. Nicht nur die Spieler, auch das Publikum gaben alles. Die Arena bebte in der 46. Spielminute, als Blaine Byron den Puck zum 2:0 unterbringen konnte. Jetzt waren die vergehenden Sekunden zusätzlich veredelt, ein kostbarer Vorsprung wurde mitgenommen, als die herunterzählende Spieluhr bereits einstellige Werte anzeigte.

Die Adler gaben alles, es wurde eine Abwehrschlacht für die Eisbären. Die Spieluhr zeigte 2 Minuten und 31 Sekunden an, die effektiv übrig blieben, als Bill Stewart eine Auszeit nahm. Felix Brückmann blieb auf der Bank und Überzahl für die Adler und für Mannheim blieb nur die Selters. Blaine Byron traf 46 Sekunden vor Schluss ins leere Tor. Game over und Finale für die Eisbären, die bereits 24 Stunden später ihr erstes Finalspiel gegen München bestreiten müssen. Nicht unbedingt ideal, aber der Belegungsplan der Arena lässt andere Termine nicht zu. Der Gegner aus München muss sich jetzt ganz schnell auf den Weg nach Berlin machen.

Hans-Peter Becker

BR Volleys erzwingen Entscheidungsspiel

Die Playoff-Finals 2022 bekommen ihren Höhe- und Schlusspunkt am Samstagabend, 29. April im Berliner Volleyballtempel. Mit einem 3:1-Auswärtssieg (24:26, 26:24, 26:24, 25:20) beim VfB Friedrichshafen treiben die BR Volleys die Finalserie auf die Spitze. Nach dem nervenstarken Auftritt in der ratiopharm Arena Ulm/Neu-Ulm haben die Berliner nun erstmals in der Bundesliga-Geschichte die Chance, einen 0:2-Rückstand im Finale noch zu drehen.

Beide Mannschaften standen sich in diesem Finale vor 2.319 Zuschauern abermals in unveränderter Startformation gegenüber. Auf Berliner Seite reichte es bei Jeffrey Jendryk erneut nicht für mehr als das Trikot des zweiten Liberos, bei Friedrichshafen streifte sich Blair Bann dieses über. Die Hausherren traten erwartungsgemäß druckvoll auf und zeigten früh ihre bekannte Blockstärke. Benjamin Patch blieb an jener Häfler Wand hängen (2:4), doch Timothée Carle bügelte dies per Ass wieder aus (6:6). Einmal mehr in dieser Serie war Luciano Vicentin der Mann, der für Friedrichshafen lange den Unterschied machte (12:16). Ruben Schott fand hingegen nur kurzzeitig über den Aufschlag ins Spiel (19:20), tat sich aber erneut im Angriff schwer. Mit Nehemiah Mote am Service gelang den Berlinern beim zweiten Häfler Satzball zwar das wichtige Break (24:24), aber Hirsch nutzte die dritte Gelegenheit zur Satzführung für das Heimteam (24:26).

Wie schon beim ersten Spiel in der ratiopharm Arena erarbeitete sich der VfB zunächst weiter das Spielglück. Beim Zwischenstand von 8:10 in Satz zwei setzte Cedric Enard auf Samuel Tuia anstelle von Schott. Ein im Nachhinein entscheidender Eingriff. Berlin lief zunächst weiter hinterher, bis Georg Klein zum Service ging und sich das Blatt wendete. Nehemiah Mote blockte, der “Officer“ servierte das Ass und plötzlich führten die Hauptstädter (16:13). Bei den Hausherren stieg zwischenzeitlich die Fehlerquote, doch nach einem Block von Vicentin gegen Patch stand es pünktlich zur Crunchtime natürlich wieder pari (22:22). Doch Grankin & Co behielten die Nerven und Patch erschmetterte nach einem Hin und Her den Satzausgleich (26:24).

Diesen Moment steckte Friedrichshafen gut weg und legte in Person von Daniel Muniz wieder zu (7:10). Vicentin spielte unentwegt stark, während die Berliner Außenangreifer weiter für jeden Punkt hart arbeiten mussten (13:15). Nun ersetzte Marek Sotola Ben Patch, als der Rückstand auf 14:18 anwuchs. Zwei Blockpunkte konnte Tuia setzen, doch er musste auch den wichtigen gegen Vicentin schlucken (18:21). Aber der Franzose gab die Antwort am Aufschlag und mit Sotola meldete sich endlich auch ein Berliner gegen Vicentin im Block an (23:21). Natürlich spitzte sich auch dieser Satz bis zur Verlängerung zu, bis Muniz den Ball ins Aus jagte (26:24).

Dieser Satzgewinn war der Bigpoint für den Titelverteidiger. Tuia und Sotola machten ihren Job nun hervorragend und die BR Volleys kippten endgültig das Spiel (9:7). Der Franzose traf weiter sein Service und der Tscheche blieb mutig im Angriff (19:15). Jetzt agierten die Hauptstädter clever im Angriff und ließen keine Zweifel mehr am Auswärtssieg aufkommen (23:19). Nach einem Aufschlag von Matthew West war es natürlich Tuia, der den Ausgleich in der Serie perfekt machte (25:20). Damit dürfen die Berliner noch einmal in ihre Max-Schmeling-Halle zurückkehren und vor ihrem Publikum, das alles entscheidende fünfte Finale bestreiten. Es wartet ein Volleyballfest und würdiger Abschluss dieser Saison im Volleyballtempel.

Stimmen zum Spiel
Kaweh Niroomand: „Die Männer von der Bank haben heute den Unterschied gemacht. Samu Tuia war mit seiner Routine und Moral überragend. Er war der Weckruf für unsere Mannschaft. Auch Marek Sotola hat das phänomenal gemacht. Der Junge kommt in dieser Drucksituation auf den Court und löst das so cool. Am allermeisten freut mich dieser Sieg für unsere Fans. Nach dem, was bereits am Samstag in unserer Arena los war, wird die Max-Schmeling-Halle garantiert wieder brennen. “

Samuel Tuia: „Wir wussten, dass wir kämpfen müssen und uns keinen weiteren Fehler in dieser Serie mehr leisten durften. Das war ein Sieg des gesamten Teams und des Willens. Heute konnten wir von der Bank den wichtigen Impuls geben, den die Mannschaft brauchte. Darauf haben wir gewartet und das macht mich sehr glücklich. Jetzt fühlen wir uns einfach bereit für dieses fünfte Spiel zu Hause und freuen uns auf eine riesige Kulisse, vor der wir uns hoffentlich die Goldmedaille holen können.“

BR Volleys Formation
Timothée Carle und Ruben Schott (AA), Nehemiah Mote und Georg Klein (MB), Sergey Grankin (Z), Benjamin Patch (D) und Santiago Danani (L) | Eingewechselt: Cody Kessel, Marek Sotola, Matthew West, Samuel Tuia

Topwerte
Carle 15 Punkte, 2 Asse | Patch 12 Punkte | Tuia 11 Punkte, 2 Asse, 2 Blocks

Quelle: BR Volleys/Christof Bernier

Pressefoto Credit: Günter Kram

Ulli Wegner wird 80

Das ist eine stolze Zahl! Die Redaktion gratuliert und wünscht alles Gute und viel Gesundheit. Seinen 80. Geburtstag kann er leider jetzt nicht so richtig feiern. Er laboriert an den Folgen eines Oberschenkelhalsbruchs und kann zurzeit nur mit Krücken gehen. Ulli, das wird wieder, so wie Du einst Deinen Boxern das Kämpfen beigebracht hast, wirst Du das selbst auch schaffen.

Der gebürtige Stettiner war einst selbst Boxer, feierte aber seine Erfolge vor allem als Trainer. Zu nennen sind hier Sven Ottke, Markus Beyer, Arthur Abraham, Marco Huck und Yoan Pablo Hernandez, die er zu Weltmeistern gemacht hat. Neben den WM-Titeln sind das Bundesverdienstkreuz am Band, die Goldene Henne, die Ehrenbürgerschaft von Gera und sein Name an der Sporthalle Usedom der Lohn für seine Arbeit. Mein Leben in 13 Runden heißt seine Biografie, die er zusammen mit Andreas Lorenz geschrieben hat. Ein Leben, mit dem er nach eigener Aussage zufrieden ist.

Hans-Peter Becker

Zuversicht trotz VfB-Matchball

Pressefoto Credit: Maximilian Franz

Nachdem den BR Volleys am Samstag in ihrer Arena der erste Sieg im Playoff-Finale gelungen war, sind Glaube und Selbstvertrauen im Lager des elfmaligen Deutschen Meisters zurück. Übermütig werden die Berliner jedoch keinesfalls für Spiel vier am Mittwoch (27. Apr um 20.00 Uhr) in der ratiopharm Ulm/Neu-Ulm aufschlagen. Schließlich bekam man vor einer Woche zu spüren, wie viel Druck der VfB Friedrichshafen mit dem Heimvorteil entfachen kann. Trotzdem bleibt die Hoffnung, auch den zweiten Häfler Matchball abwehren und damit ein alles entscheidendes Duell erreichen zu können.

„Mit unserem Heimsieg haben wir jetzt sicher auch die Friedrichshafener zum Nachdenken gebracht“, blickt Außenangreifer Ruben Schott zuversichtlich auf das morgige Finalspiel. Ob der 3:0 Heimerfolg der Berliner wirklich ein Wirkungstreffer beim VfB Friedrichshafen war, muss sich nun am Mittwoch zeigen, denn bisher präsentierte sich die Mannschaft von Headcoach Mark Lebedew in dieser Finalserie bestens eingestellt und mental gefestigt.

Bei dem Sieg im heimischen Volleyballtempel konnten die BR Volleys erstmals in diesem Playoff-Finale auch die Schlüsselmomente für sich entscheiden. Zweimal stand es in der „Crunchtime“ 23:23, zweimal gelangen den Hauptstädtern die entscheidenden „Breaks“. Im ersten Durchgang war es der Aufschlag von Ben Patch, der den Unterschied machte. Wobei sein anschließender Jubel in Richtung Fanblock wohl die Szene dieses dritten Finalabends war. Im zweiten Durchgang wurde Georg Klein zum Helden. Ihm gelang die wichtige Abwehraktion vor Timothée Carles Angriffspunkt und auch seine anschießende Geste zur Tribüne zeigte die ganze Entschlossenheit des Heimteams. Der eigentliche Reservist, der beim Finalauftakt für den verletzten Jeff Jendryck einsprang, fasst die Hoffnung der Berliner in Worte: „Wir standen mit dem Rücken zur Wand. Nun fühlt es sich anders an. Es war zwar nur ein erster Schritt, aber auch unser Gegner muss nun dem Druck zuhause standhalten. Nach Berlin und in eine Max-Schmeling-Halle mit dieser Atmosphäre wollen die Häfler ganz sicher nicht noch einmal kommen.“

Klein will weiterhin alles geben, auch um seinem verletzten Kollegen Jendryk noch einen Einsatz in diesem Finale zu ermöglichen. Nach seiner Bänderverletzung arbeitet der US-Amerikaner gewissermaßen 24/7 mit der medizinischen Abteilung, um der Mannschaft wieder helfen können. Jendryk wird zumindest mit in die Donaustadt reisen. Doch auch ohne den effizientesten Angreifer der Bundesliga konnten die BR Volleys im dritten Finalspiel überzeugen, verzichteten auf die sprichwörtliche Brechstange und agierten kontrollierter gegen den starken Block des VfB. Beim ersten Auswärtsspiel vor einer Woche verloren Sergey Grankin & Co phasenweise die Contenance, damit den Fokus und letztlich wichtige Punkte – das war diesmal anders.

Trainer Cedric Enard weiß: „Zweifellos wartet ein ganz schweres Match auf uns, denn unser Kontrahent hat die Chance, zu Hause die Meisterschaft zu feiern.“ Um dies zu verhindern, werden nicht nur eine besondere sportliche Leistung, sondern auch Leidenschaft, Mut und Nervenstärke erforderlich sein. Alles andere als ein weiterer enger Schlagabtausch wäre nach dem bisherigen Finalverlauf überraschend. Welche heiße Atmosphäre in der ratiopharm Arena herrschen wird, ist jedem im BR Volleys Lager nach den Erlebnissen vor einer Woche bewusst. Gut möglich, dass diese seitens der Gastgeber sogar noch gesteigert wird. Warum die BR Volleys diese Finalserie dennoch unbedingt auf die Spitze treiben wollen, bringt Coach Enard auf den Punkt: „Es wäre ein Traum, nochmal vor unserer Heimkulisse in der Max-Schmeling-Halle ein fünftes Finale spielen zu dürfen. Genau dafür werden wir antreten und kämpfen.“

Quelle: Christof Bernier/BR Volleys

Berliner Profifußball zwischen Hoffen und Bangen

Beginnen wir mit dem 1. FC Union, dem aktuellen Aushängeschild des hauptstädtischen Fußballs. Ihnen gelang jetzt endlich mal ein Sieg in Leipzig, bei den von den Fans der Eisernen überhaupt nicht geschätzten Rasenballern. Es wurde wieder am Anfang geschwiegen und am Schluss gejubelt. Es war ein Sieg des kleinen Mannes. Die Punkte könnten wertvoll werden, es winkt das international kleinere Geschäft in der zweiten oder dritten europäischen Spielklasse. Und mit ganz, ganz viel Glück sogar der Fleischtopf Champions-League. Die nächsten beiden Aufgaben heißen Absteiger Greuther Fürth zu Hause und SC Freiburg auswärts. So schön der Punktspielsieg in Leipzig auch war – Unioner geben niemals auf – umgekehrt wäre ihnen tausendmal lieber gewesen.

Im Abendspiel machten die Münchner Bayern ihren Meistertitel perfekt, es wurde Titel Nummer 10 in Folge. Solch eine Serie konnte bisher nur der BFC Dynamo vorweisen, von 1979 bis 1989 in der Oberliga der DDR. Solche eine Dominanz tut keiner Fußballliga gut, aber was sollen sie machen, die Bayern? Bleibt der restlichen Konkurrenz erneut nur übrig, als brav zu gratulieren. Der BFC könnte es in diesem Jahr schaffen, in den wenigstens halbwegs bezahlten Fußball zurückzukehren. Meister der Regionalliga Nordost sind sie fast, es steht allerdings noch eine Relegation mit dem Meister der Nordstaffel aus.

Am Sonntagabend holte Hertha BSC drei ganz wichtige Punkte gegen den Abstieg. Mit viel Mühe wurden die mit gefährdeten Stuttgarter, vor 55.000 Zuschauern, im Oly mit 2:0 bezwungen. Der Rest war egal, das Hoffen und Bangen geht weiter.

Genauso ergeht es dem Berliner Drittligisten aus Lichterfelde. Es klappte nicht mit einem Punktgewinn in Würzburg, bei den fast abgestiegenen Kickers. Im Gegenteil, die können wieder etwas Hoffnung schöpfen nach ihrem 3:0 Erfolg über die Himmelblauen. Nächster Gegner im Jahnsportpark ist der 1. FC Saarbrücken, der leider keine Schützenhilfe leistete und sein Heimspiel gegen den SC Verl mit 1:2 verlor. Was Verl konnte, sollte Viktoria versuchen zu wiederholen. Ein Sieg gegen die Blau-Schwarzen aus dem Ludwigspark wäre nicht schlecht. Saarbrücken ist jetzt seit fünf Spielen sieglos, macht es wieder, wie gegen Magdeburg.

Hans-Peter Becker

Volleyball 2. Bundesliga Damen: BBSC Berlin ohne Schlussfortune in Bonn

Fortuna Bonn – BBSC Berlin        3:1 (-13, 22, 23, 21)

Ohne einen Punktgewinn kehrten die Damen des BBSC Berlin von der letzten Dienstreise der Saison aus dem Rheinland zurück.

Neben den üblichen Langzeitverletzten und -kranken fiel neben Antonia Lutz am Samstagmorgen auch Trainer Ole Schröter coronabedingt aus. Co-Trainer Ronny Kunze hat daraufhin die Mannschaft – in Details telefonisch abgestimmt mit Ole Schröter – in Bonn gecoacht.

Volleyball-Damen des BBSC Saison 2021/22 Foto: © BBSC Berlin

Vom spielerischen her hatte Bonn im 1. Satz keinen guten Start erwischt. Der BBSC dagegen spielte sehr konsequent und fehlerarm, was wirklich guten Volleyball auf das Spielfeld zauberte. In den Folgesätzen drehte sich das Spiel völlig: Während Bonn im Angesicht der Tabellensituation (nur mit einem Sieg war der 12. Tabellenplatz gesichert) und angefeuert durch das Publikum die Eigenfehler minimierte, unterliefen den Berlinerinnen zu häufig ungewünschte Schnitzer in ihren Aktionen. Der Siegeswille der Bonner war jedenfalls an diesem Nachmittag größer als der der Gäste – im Resultat stand ein verdienter Heimsieg der Rheinländerinnen.

So steht am Ende der Saison ein 8. Tabellenplatz auf der Habenseite der Berlinerinnen. „Zufrieden bin ich damit nicht so recht“ erläutert Berlins Trainer Ole Schröter. Zwar hätten verschiedene äußere Faktoren wie die Verletzungsserie und Coronaerkrankungen bzw. -Quarantäne extrem auf die Mannschaft eingewirkt. „Aber trotzdem glaube ich, dass wir noch ein bisschen mehr hätten erreichen können. In einigen Spielen haben wir ein ausgesprochen gutes Niveau gezeigt. Wenn wir zum Beispiel auf die Pokalspiele zu Hause gegen Leverkusen und gegen Stuttgart sowie in der Liga vor 14 Tagen gegen Stralsund zurückschauen – das waren schon richtig Klasse-Partien. Und ich bin sicher, dass sich unsere treuen Fans gerne an solche Höhepunkte erinnern. Dieses Niveau konnten wir leider nicht immer halten. Das ist schade, aber wahrscheinlich auch eine Konsequenz des begrenzten Kaders, der bei Erkrankungen und Verletzungen an die Grenzen des Machbaren kommt.“

Quelle: Burkhard Kroll/BBSC Berlin

Serie geht weiter – Eisbären verlieren Spiel drei

Für die Adler Mannheim ging es im dritten Halbfinalspiel bereits um Sein oder Nichtsein, während die Eisbären den ersten Matchball hatten. Es begann nicht optimal für den amtierenden Meister. Sie hatten zwar die erste Großchance im Spiel, doch 1:0 Führung gelang den Mannheimern. Bereits in der vierten Minute brachte Markus Hännikäinen die Gäste in Front. Der Ausgleich gelang den Eisbären recht schnell, Marcel Noebels und Leonard Pförderl bereiteten vor und Frans Nielsen ließ es krachen. Der Puck wurde von ihm auf 90 Kilometer pro Stunde beschleunigt. Das 1:1 war ein Powerplay Treffer. Für Mannheim brummte David Wolf auf der Strafbank, wegen eines unkorrekten Körperangriffs. Die Mannheimer waren im Anfangsdrittel sehr effektiv, ledig drei Torschüsse reichten, um das erste Drittel ausgeglichen zu gestalten.

Im Mittelabschnitt verloren die Eisbären ein bisschen ihren Spielfaden. So kam es, wie kommen musste. Die Adler gingen erneut in Führung. Nigel Daws bekam von Ex-Eisbär Mark Katic einen Pass mustergültig serviert und so gewannen die Adler erst einmal den Mittelabschnitt. Die Eisbären mussten zwei Unterzahlsituationen überstehen. Es war vor dem Beginn des letzten regulären Drittels für beide noch alles drin.

Im Schlussabschnitt versuchten die Adler schnell ihr drittes Tor zu erzielen. Es gelang ihnen in der 47. Spielminute durch Nicolas Krämmer. Es war eine Vorentscheidung, die Eisbären erwischten nicht ihren besten Tag und Heimstärke war in der Hauptrunde keine große Tugend. Endgültig den Sack zu machten die Adler in der 51. Spielminute. Nigel Daws steuerte noch einen Überzahltreffer bei und die 4:1 Führung war ein deutliches Statement. Die Adler glatt in drei Spielen zu besiegen, wäre ein kleines Wunder gewesen. In der 58. Minute gelang den Eisbären der Anschlusstreffer zum 2:4 durch Blaine Byron. Ein kleiner Pluspunkt für die Moral. Den vorläufigen Schlusspunkt setzte Nigel Daws, somit dreifacher Torschütze. Es war allerdings immer noch nicht zu Ende, Johan Södergran markierte mit seinem Treffer den Endstand von 3:5 für die Eisbären.

Am Dienstag geht es in Mannheim weiter, Chance Nummer zwei für den Finaleinzug oder es wartet ein alles entscheidende Spiel 5. In der Halle waren 13.951 Zuschauer.

Hans-Peter Becker

Deutsche Eishockeyliga Halbfinale Spiel 3

4.04.2022 17:00 Uhr MB-Arena Berlin

Eisbären Berlin – Adler Mannheim
3:5 (1:1, 0:1, 2:3)
Tore:
0:1 (4.) Hännikäinen, 1:1 (7.) Nielsen, 1:2 (31.) Dawes, 1:3 (47.) Krämmer, 1:4 (51.) Dawes, 2:4 (58.) Byron, 2:5 (60.) Dawes, 3:5 (60.) Södergran; Strafminuten: Eisbären Berlin 8, Mannheim 10; Zuschauer: 13.951.

BR Volleys – dem Druck wieder nicht gewachsen

Im zweiten Spiel der Playoff-Finalserie setzte es für die BR Volleys mit 1:3 (25:21, 23:25, 22:25, 24:26) die zweite Niederlage. Erneut zeigte sich der VfB Friedrichshafen den Tick entschlossener und münzte seinen Heimvorteil in eine 2:0-Führung in den Finals um. Nun müssen die Berliner mit ihrem Publikum am Samstag (23. Apr um 18.30 Uhr) in ihrer Max-Schmeling-Halle das erste Matchball-Spiel der Männer vom Bodensee abwehren.

Durch den Ausfall von Jeffrey Jendryk (Bänderverletzung) rückte Georg Klein in die Startformation des Titelverteidigers und auch beim VfB Friedrichshafen gab es gegenüber Spiel eins genau einen zwangsläufigen Wechsel. Der schon beim Auftakt dieser Serie überzeugende Daniel Muniz ersetzte Vojin Cacic (Achillessehnenriss). Auch wenn Diagonalangreifer Simon Hirsch sich – anders als noch am Samstag – sofort mit zwei erfolgreichen Angriffen gut im Match anmeldete, erwischten die Berliner den besseren Start. Eine erfolgreiche Video-Challenge und ein Ass von Benjamin Patch leiteten die gute Anfangsphase ein (5:4, 12:9). Als die Gastgeber aufkamen, legte Sergey Grankin den Ball seelenruhig auf den berühmten “Markplatz“ (16:15). Patch verwandelte in der Folge die schweren Bälle (21:21), die entscheidenden Breaks erzielten aber Timothée Carle per Ass ins Eck und Ruben Schott per Angriff (25:21).

Die Hausherren gaben vor 2.076 Zuschauern die schnelle Antwort auf diesen Satzverlust. Als Muniz gegen Patch blockte, bat Cedric Enard zur Auszeit (4:8). Nun trumpfte Friedrichshafen mit dem starken Block immer mehr auf (6:12). Klein ersetzte in der Mitte Jendryk formidabel und brachte die BR Volleys zur Crunchtime wieder in Schlagweite (20:21). Satz zwei wurde dann durch den Pfiff von Schiedsrichter Dr. Mirco Till beendet, der entschied, dass Grankin den Ball außerhalb der Antenne zurück ins Häfler Feld gespielt haben soll (23:25).

Satz drei wurde daraufhin mit einer roten Karte gegen den Berliner Kapitän eröffnet und die Pokalsieger vom Bodensee waren nun wieder druckvoller (4:8), doch Nehemiah Motes krachender Block gegen Muniz brachte die Hauptstädter zurück in den Durchgang (11:11). Kurze Aufschläge waren bei beiden Teams ein oft genutztes, taktisches Mittel. Auf den nächsten Friedrichshafener Zwischenspurt reagierte Enard mit der Einwechselung von Samuel Tuia (14:17). Die BR Volleys verpassten aber ihre Chancen aufzuschließen (19:22) und Tuia blieb am erneut starken Block der Männer in Weiß hängen (22:25).

Obwohl Grankin & Co längst nicht am Limit spielten, nahmen sie Kampf in der hitzigen Atmosphäre aber weiter an (8:8, 14:14). Carle und Patch trugen ihr Team im Angriff, aber Vicentin und Hirsch standen ihnen in nichts nach. Wieder war es Motes Block gegen Vicentin, der den Berlinern Auftrieb gab (21:20). Im Anschluss an die nächste heiße Diskussion und einer doppelten Challenge hatten die BR Volleys Satzball. Aber die Gastgeber waren erneut nervenstärker und nach einem Ball von Patch in den Block und einem weiteren von Carle ins Aus jubelte der VfB über den zweiten Erfolg in dieser Serie (24:26). Somit sind die BR Volleys unter Zugzwang und müssen jedes weitere Spiel gewinnen, um noch eine Wende zu schaffen. Den Anfang braucht es am Samstag im Volleyballtempel zu Berlin.

Stimmen zum Spiel
Kaweh Niroomand: „Das war eine heiß umkämpfte, intensive Volleyball-Schlacht hier in Neu-Ulm. Wir haben wieder unsere Chancen nicht genutzt. Das müssen wir uns vorhalten. Uns mangelt es in diesen Finalspielen einfach an Konstanz. Friedrichshafen ist da auf manchen Positionen stabiler. Jetzt müssen wir mit einem Sieg zuhause irgendwie die Wende schaffen.“

Nehemiah Mote: „Noch bevor der erste Aufschlag in diesen Finals gespielt ist, setzen wir uns selbst schon unter einen merkwürdigen Druck und stehen unter Spannung. Das hemmt uns und wir spielen dadurch nicht frei. Mit dieser Anspannung misslingen uns manchmal selbst einfachste Dinge. Jetzt müssen wir uns aus diesem Loch kämpfen und das schaffen wir nur mit unseren Zuschauern. Es fehlt nicht viel. Wir brauchen einen Brustlöser.“

BR Volleys Formation
Timothée Carle und Ruben Schott (AA), Nehemiah Mote und Georg Klein (MB), Sergey Grankin (Z), Benjamin Patch (D) und Santiago Danani (L) | Eingewechselt: Cody Kessel, Marek Sotola, Samuel Tuia, Matthew West

Topwerte
Patch 22 Punkte | Carle 16 Punkte | Klein 12 Punkte, 92 % Angriffsquote | Mote 11 Punkte, 6 Blocks

Spiel 3 | 23. Apr | Samstag | 18.30 Uhr | Max-Schmeling-Halle

Union scheitert kurz vor dem Ziel

„Trotz überzeugender Leistung und eines ausgeglichenen Spiels – so sahen die Eisernen ihren Auftritt in Leipzig – musste sich der 1. FC Union Berlin im DFB-Pokal-Halbfinale gegen RasenBallsport Leipzig durch einen Treffer in letzter Minute mit 1:2 geschlagen geben.“

Den spielentscheidenden Treffer erzielte in der zweiten Minute der Nachspielzeit, der in der 62. Minute eingewechselte Emil Forsberg per Kopf. Forsbergsche Kopfballtreffer sind eher selten, bei 1,77 m Körpergröße verständlich. Unions Innenverteidiger sind etwa 10 cm größer, trotzdem konnten sie den entscheidenden Treffer nicht verhindern.

Die Eisernen spielten am Limit und fast wäre ihr Matchplan aufgegangen. Ein frühes Tor und dann die Führung verteidigen oder maximal den Ausgleich hinnehmen. Anschließend dann in der Verlängerung oder beim Elfmeterschießen auf das Glück vertrauen, da waren sie nah dran, es fehlten nur Zentimeter.

Die Leipziger begannen sehr nervös, wollten ein frühes Gegentor verhindern. Das gelang nicht, Sheraldo Becker brauchte nach einem Diagonalpass von Christopher Trimmel nur den Fuß hin halten und es war passiert. Die Führung hielt bis zur 61. Minute, oft hatten sie vom Videobeweis profitiert, erinnert sei hier an das Relegationsrückspiel gegen Stuttgart (11. Spielminute nach dem vermeintlichen Tor von Dennis Aogo). Diesmal wendeten sich die Videobilder gegen die Eisernen. Es war ein klares Foul von Paul Jaeckel an Christopher Nkunku. Schiedsrichter Felix Brych hatte nicht gepfiffen, es meldete sich Video Assistant Referee und nach mehrfachem Sichten, konnte die Entscheidung nur Foulelfmeter für Leipzig lauten. Würde es den Videobeweis nicht geben, wer weiß, wer weiß.

Leipzig spielte mit zunehmender Spieldauer seine besseren individuellen Qualitäten aus und hatte eben das Glück in der Nachspielzeit.

Die mitgereisten Anhänger der Eisernen schwiegen in den ersten 15 Minuten, aus Protest gegen das Konstrukt RB Leipzig. Das war geschenkt, das ist eben Profifußball und ich weiß nicht, ob Derbys in der Regionalliga Nordost wirklich eine Alternative darstellen. Einmal Bundesliga, immer Bundesliga, das wollen die Anhänger von Union doch auch. Man muss andere nicht belehren, viele Wege führen schließlich nach Rom und Geschäft ist Geschäft.

Kompliment für diese Leistung und am kommenden Samstag, 23. April ist die Chance auf eine Revanche.

Hans-Peter Becker

Eisbärensieg in der Overtime

Ein DEL-Klassiker, so stand es im Programmheft zum ersten Halbfinalspiel der Eisbären. In der Hauptrunde war es ausgeglichen, es gab je zwei Siege und ähnliches ist von der Serie zu erwarten. Verlängerungen und ein Gang über fünf Spiele sind nicht ausgeschlossen.

In der Anfangsphase des Spiels dominierten die Eisbären und legten gleich zwei Tore vor. In der achten Minute vollendete Giovanni Fiore ein Power Play zum 1:0 und nur vier Minuten später beförderte Jonas Müller den Puck in das Adlergehäuse. Exakt mit dem Beginn der 18. Spielminute musste Kai Wissmann auf die Strafbank, ihm folgte wenig später Sebastian Streu und die 3 gegen 5 Situation nutzten die Adler für den Anschlusstreffer. Der Torschütze war Andrew Desjardins.

Der Mittelabschnitt gehörte zunächst den Gästen, die Eisbären hatten noch nicht die volle Aufmerksamkeit und in der 23. Minute stand es pari, Jason Bast hatte für die Adler getroffen. Im Anfangsdrittel war er noch an Mathias Niederberger nach einem Alleingang gescheitert. Sie fingen sich wieder die Eisbären und gingen in der 34. Minute durch einen Treffer von Yannick Veilleux wieder in Führung.

Foto:© Hans-Peter Becker

Im Schlussabschnitt belauerten sich beide und das Scheibenglück war mit den Mannheimern. In der 47. Minute stand es 3:3, weil Tim Wohlgemuth abstauben konnte, Niederberger streckte sich vergeblich. Anschließend ging es in bester Eishockeymanier auf und ab. Das 3:3 hielt bis in die Schlussphase des Spiels. Die Schiedsrichter ließen fast alles laufen, bis zur 55. Spielminute, da mussten Mannheims David Wolf und Eisbär Simon Despres wegen unsportlichen Verhaltens auf die Sünderbank. Das Spiel vier gegen vier erbrachte kein Tor und so näherte sich die Ankündigung der letzten zwei regulären Spielminuten. Die Gemüter kochten hoch, als Bona Rendulic wegen eines Bandenchecks eine 5+Spieldauerdisziplinarstrafe bekam. Der Leidtragende war Veilleux. Jetzt hatten die Eisbären fünf Minuten in Überzahl für den entscheidenden Treffer. Er fiel nicht mehr in der regulären Spielzeit.

Es ging in die Overtime, nur 15 Minuten für die Eisbereitung und es standen noch 3:03 Minuten Strafzeit für Mannheim auf der Uhr. Wer kommt mit der besseren Idee aus der Kabine? Es waren 9.418 Zuschauer in der Arena, erstaunlich wenig für solch ein Spiel. Um 22:13 Uhr begann die erste Overtime und die Eisbären glänzten in der aktuellen Saison nicht unbedingt mit ihrem Powerplay und die Mannheimer wurden wieder komplett. Die Adler konnten eine Überzahl ab der 67. Spielminute nicht nutzen.

In der 72. Spielminute war es so weit und Manuel Wiederer hämmerte den Puck in die Maschen. Wiederer wurde zum Mann des Spiels, dabei hatte er Glück, ein Ellbogencheck gegen Mannheims David Wolf wurde nicht geahndet. Hätten sich die Schiris die Szene im Video angschaut, wäre für Wiederer das Spiel wohlmöglich beendet gewesen. In Berlin war es 22:29 Uhr und am Freitag, 22. April geht die Serie in Mannheim weiter, da sind bestimmt einige Rechnungen zu begleichen.

Hans-Peter Becker

DEL Playoff Halbfinale Spiel 1

20.04.2022 19:30 Uhr MB-Arena Berlin

Eisbären Berlin – Adler Mannheim 4:3 n.V. (2:1, 1:1, 0:1, 1:0)
Tore:
1:0 (8.) Fiore, 2:0 (12.) J. Müller, 2:1 (18.) Desjardins, 2:2 (23.) Bast, 3:2 (34.) Veilleux, 3:3 (47.) Wohlgemuth, 4:3 (72.) Wiederer;

Strafminuten: Berlin 8, Mannheim 9 + Spieldauer-Disziplinarstrafe Rendulic; Zuschauer: 9.418.