Zwei Matchbälle hatten die Eisbären aus der Hand gegeben, so kam es zum alles entscheidenden Spiel Fünf. Saisonende oder Finale? Diese Frage mussten die Eisbären für sich beantworten. Im ersten Drittel wirkten beide Teams entsprechend nervös, das letzte Risiko fehlte noch. Die Eisbären trafen zweimal das Gestänge. Die Adler versuchten hoch zu verteidigen, um eventuelle Fehler ausnutzen zu können.
Fehlten in den ersten zwanzig effektiven Spielminuten die Tore gänzlich, so ging es im Mittelabschnitt um so schneller. Die 21. Spielminute war noch nicht ganz rum, das schlug es ein im Kasten der Adler. Manuel Wiederer war der Torschütze. Eisbärentrainer Serge Aubin hatte Wiederer als Center der 3. Reihe aufgestellt, dafür spielte Frans Nielsen neben ihm als rechter Stürmer und wieder dabei war Kevin Clark. Er gab die Vorlage für den ersten Treffer der Partie. Anschließend verstärkten die Adler ihre Bemühungen, ihrerseits einen Treffer zu markieren.
Das dritte Drittel mussten die Eisbären in Unterzahl beginnen, Simon Despres hatte eine Strafe wegen eines hohen Stocks kassiert. Jetzt wurde jede Sekunde kostbar für die Eisbären, die verging ohne Gegentreffer. Nicht nur die Spieler, auch das Publikum gaben alles. Die Arena bebte in der 46. Spielminute, als Blaine Byron den Puck zum 2:0 unterbringen konnte. Jetzt waren die vergehenden Sekunden zusätzlich veredelt, ein kostbarer Vorsprung wurde mitgenommen, als die herunterzählende Spieluhr bereits einstellige Werte anzeigte.
Die Adler gaben alles, es wurde eine Abwehrschlacht für die Eisbären. Die Spieluhr zeigte 2 Minuten und 31 Sekunden an, die effektiv übrig blieben, als Bill Stewart eine Auszeit nahm. Felix Brückmann blieb auf der Bank und Überzahl für die Adler und für Mannheim blieb nur die Selters. Blaine Byron traf 46 Sekunden vor Schluss ins leere Tor. Game over und Finale für die Eisbären, die bereits 24 Stunden später ihr erstes Finalspiel gegen München bestreiten müssen. Nicht unbedingt ideal, aber der Belegungsplan der Arena lässt andere Termine nicht zu. Der Gegner aus München muss sich jetzt ganz schnell auf den Weg nach Berlin machen.
Hans-Peter Becker