Füchse bleiben auf Kurs Champions League

29:26-Sieg gegen Gummersbach

Der Gedanke drängt sich förmlich auf, was wäre gewesen, hätten die Füchse nicht Hans Lindberg gehabt? Nicht nur, dass der 42-Jährige wieder mit der Präzision eines Uhrwerkes seine Siebenmeter verwandelte. Diesmal acht bei acht Versuchen, und dazu steuerte er noch zwei Tore von seiner Stammposition auf Rechtsaußen bei. Nein, es geht um die Phase Mitte der zweiten Hälfte, als den Gastgebern sage und schreibe zehn Minuten kein Treffer aus dem Spiel heraus gelang, den Gästen dagegen sieben. Hätte Lindberg da nicht dreimal eiskalt vom Punkt verwandelt, den Füchsen wäre die Partie wohl vollends entglitten.

Zwar waren die Verantwortlichen von einer schweren Aufgabe ausgegangen, schließlich spielen die Oberbergischen eine „überragende Saison“, wie Sportvorstand Stefan Kretzschmar bemerkte, aber dass ihr Team so kräftig durchgeschüttelt werden würde und der Erfolg auf des Messers Schneide stand, kam dann doch etwas überraschend.

Mit dem Rückenwind des Euro League Sieges in Nantes starteten die Gastgeber gut. Der Tabellen-Sechste aus Gummersbach zeigte sich beeindruckt und geriet nach ausgeglichener Startphase immer mehr ins Hintertreffen. Der „vier Tore Vorsprung zur Halbzeit war leistungsgerecht“, wie Trainer Jaron Siewert fand. Für das 16:12 hatten wieder mal die bekannten Namen gesorgt. Neben Hans Lindberg waren Matthias Gidsel, Lasse Andersson und Max Darj die Torschützen, während von Linksaußen durch Jerry Tollbring nichts gelang (Tim Freihöfer machte es in der zweiten Hälfte kaum besser).

In der zweiten Hälfte schien die Partie zunächst einen ähnlichen Verlauf zu nehmen. Gummersbach kämpfte mit seinem jungen Team bravourös, die Füchse hielten jedoch erstens dagegen und zweitens ihren Torvorsprung. Bis eben jene eingangs geschilderte Zitterphase begann, die in ihrem Tiefpunkt zur ersten und einmaligen, glücklicherweise auch nur kurzzeitigen Führung des VfL Gummersbach führte – 23:24/53.

Routiniert und clever und unterstützt durch zwei erstklassige Paraden von „Milo“ Milosavljev lösten sich die Füchse jedoch wieder und drehten unter dem Jubel der 8735 Zuschauer die Partie zum 29:26-Sieg. Drei Spieltage vor Schluss behaupteten die Berliner damit ihren Vorsprung auf Tabellenplatz zwei vor der SG Flensburg-Handewitt. Weil sich in der kommenden Woche die Nationalmannschaft trifft – Nils Lichtlein ist als einziger Füchse-Spieler dabei – geht es in der Bundesliga für die Füchse erst am 18. Mai mit dem Auswärtsspiel beim TSV Hannover-Burgdorf weiter.

Für die Füchse erfolgreich: Wiede (2), Darj (3), Andersson (5), Lindberg (10/8), Gidsel (7), Freihöfer (1), Kopljar (1)

Herbert Schalling

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