BR Volleys – erste Chance nutzen

Am Mittwochabend (19. Apr. 2023 um 19.45 Uhr) haben die BR Volleys im dritten Playoff-Halbfinale gegen die SWD powervolleys Düren die Möglichkeit, ihr Ticket für das Finale um die Meisterschaft zu lösen. In den ersten beiden Partien konnten sich die Berliner jeweils mit 3:1 durchsetzen und zeigten dabei eine ansteigende Form. Jetzt kann in der Max-Schmeling-Halle die Entscheidung in der Serie herbeigeführt werden.

„Das war ein Schritt nach vorn“, konstatierte Geschäftsführer Kaweh Niroomand nach dem zweiten Erfolg gegen die Powervolleys am Samstag. Erneut kämpfte sich das BR Volleys Team im Bundesliga-Klassiker zum 3:1-Sieg. „Wir sind zurzeit nicht in dem Rhythmus, in dem wir in dieser Saison schon einmal waren. Aber man darf nicht vergessen, dass wir eine junge Mannschaft haben, in der einige Spieler das erste Mal in solchen Situationen viel Verantwortung tragen“, ordnet Niroomand ein und deshalb ist es für ihn auch wenig überraschend, dass sich die Berliner in dieser Serie noch an ihre im Saisonverlauf bereits gezeigten Leistungen heranarbeiten müssen: „Wir machen Fortschritte, aber eine Parallele zum letzten Jahr besteht. Nach den Höhepunkten in der Champions League und dem Ausscheiden in der Königsklasse ist ein Abfall im Sport nur allzu verständlich.“

Auf dem Court ist das für den Geschäftsführer „besonders im Angriff sichtbar, hier unterlaufen uns zu viele Fehler“. Die spielerische Leichtigkeit fehlt und deshalb sei es umso beruhigender, „dass wir in Annahme und Aufschlag aktuell die beste Leistung aller Halbfinalisten bringen“. Satoshi Tsuiki, Ruben Schott und Cody Kessel geben ihrem Zuspieler Johannes Tille meist eine gute Grundlage. Der „Bounce House Player of the week“ der ersten Halbfinalwoche weiß längst, wie er seine Mannschaft durch schwierige Duelle dirigiert und die Angriffslast je nach Verfassung seiner Mitspieler verteilt. Beispielsweise erhöhte der Regisseur zuletzt das Pensum für seine Mittelblocker Anton Brehme und Nehemiah Mote, die daraufhin in beiden Partien jeweils zweistellig punkteten.

Für Mote hielt das Match am Samstag in Düren ein Novum in seiner Bundesliga-Karriere bereit. Der Mittelblocker ließ sich aus der Emotion heraus auf der anderen Netzseite zu einem Schubser gegen Tomas Kocian hinreißen und sah erstmals überhaupt eine Rote Karte. „Damit habe ich die gelbe in meiner Laufbahn direkt übersprungen“, kann der inzwischen dreifache Vater über die Geschehnisse vom Wochenende bereits wieder schmunzeln. Niroomand möchte die hochkochenden Emotionen zwischen den befreundeten Klubs ebenfalls nicht überbewerten: „Ich war selbst vor Ort und bis auf diese eine Szene war es sogar ruhiger als üblich. In der Vergangenheit gab es hier schon wesentlich hitzigere Duelle. Wir haben eine Mannschaft, die nicht krakeelt und meist sehr konstruktiv mit dem Schiedsrichter spricht. Es war das erste Mal in dieser Saison, dass wir wirklich aus der Haut gefahren sind, und wenn das ausgerechnet den zwei ruhigsten Spielern im Team passiert, muss schon etwas vorgefallen sein. Allerdings wurde diese Situation vor allem für den Auslöser zum Boomerang. Man sollte sich zunächst auf Volleyball konzentrieren und solche Dinge nur machen, wenn man danach auch dem Druck standhält.“

Der liegt aufgrund der Berliner 2:0-Führung nun endgültig bei den Dürenern, die versuchen werden, die „best of five“-Serie zu verlängern. Gleiches gilt im anderen Halbfinale für die SVG Lüneburg, die sich in eigener Arena einem 0:2-Rückstand gegen den VfB Friedrichshafen gegenübersieht. Auch auf die Gefahr hin, dass damit erneut eine längere Spielpause droht, macht Niroomand klar: „Natürlich will die Mannschaft diese Serie jetzt vor eigenem Publikum zum Abschluss bringen. Damit wollen wir auch unsere starke Heimbilanz verteidigen.“

Livestream:
Die beiden Halbfinals werden am Mittwoch sowohl als Konferenz (mit Lüneburg vs. Friedrichshafen ab 19.00 Uhr) auf www.twitch.tv/spontent, als auch als Einzelspiele übertragen. Das Match in Berlin wird auf www.twitch.tv/spontent_two zu sehen sein.

Quelle: Christof Bernier/BR Volleys

Pressefoto Credit: Andreas Gora

Union punktet und Hertha macht weiter den Abstieg klar

Das war schon böse, was die „Alte Dame“ Hertha auf Schalke ablieferte. Desaströs, ein anderes Attribut fällt mir dazu nicht ein. Sandro Schwarz muss bereits unmittelbar nach dem Abpfiff geahnt haben, dass seine Amtszeit zu Ende ist. Mit einem offenen Brief hat er sich von den Hertha-Fans verabschiedet. Das passiert auch nicht alle Tage. Gibt es noch Hoffnung? Wohl nicht, aber die stirbt bekanntlich stets zuletzt. Die Ursachen für diesen Absturz liegen weiter zurück und bedürfen einer gesonderten Analyse. Der gute Pal soll noch was retten und zum Wiederholungstäter werden. Etwas Besseres wäre mir auch nicht auf die Schnelle eingefallen. Allerdings wundert es mich, dass sein Vertrag, wie übrigens vor knapp einem Jahr als Felix Magath übernahm, nur bis zum Saisonende gelten soll. Hertha hatte in der Saison 2021/22 nach 28 Spieltagen 26 Punkte auf dem Konto, jetzt sind nur 22. Das sind weniger Punkte und es gibt keine hoffnungslos abgeschlagene Mannschaft, damals Greuther Fürth, am Tabellenende. In der Pressekonferenz, am Montag, 17. April 2023, gab es darauf eine Antwort. Es ist Pal Dardais Wunsch, wieder zur Hertha-Akademie zurückzukehren. Zu viele Talente aus dem Nachwuchs verlassen den Verein, da muss etwas getan werden.

Es wird in der aktuellen Situation nicht mehr viel von Hertha erwartet, das könnte eine Chance sein. Egal wie, egal welche Spielklasse, am Schluss der Saison muss gründlich aufgeräumt werden. Fachleute sollten wieder das Zepter übernehmen, auf solide Arbeit gesetzt werden und das Café Größenwahn bitte für immer schließen.

Was dem einen sein Uhl, ist dem anderen sein Nachtigall, sagt ein Sprichwort. Es ist nicht nur eine Frage der Sichtweise, die Tabelle spricht eine deutliche Sprache. Der 1. FC Union greift weiter nach den Sternen. Egal wie, die Hauptsache, dass nach dem Abpfiff Punkte auf das Konto kommen. In einem typischen Kampfspiel, bei miesem Wetter, boten die Eisern eine halbwegs passable erste Hälfte, gingen mit einem ruhenden Ball in Führung und büßten sie nach einem ruhenden Ball wieder ein. Aus dem heraus lief auf beiden Seiten wenig bis nichts. Kevin Behrens vergab die Riesenchance für den glücklichen Sieg. Zuvor war ihm ein Treffer wegen Abseits aberkannt worden.

Cheftrainer Urs Fischer zieht folgendes Fazit nach dem Spiel: “Aus meiner Sicht haben wir eine sehr gute erste Hälfte gespielt. Deswegen war das tolle Tor von Josip und die Führung auch verdient. Aber in den ersten 15 Minuten der zweiten Hälfte betteln wir um den Ausgleich. Der Platzverweis war für uns ein Weckruf und am Ende haben wir alle Möglichkeiten, das Spiel zu gewinnen. Schlussendlich müssen wir aber mit diesem Punkt leben.”

Es sind 28 Spiele absolviert, 6 Spiele und somit 18 Punkte können noch gesammelt werden. Union spielt vielleicht in der Champions League und Hertha? Wie konnte es nur so weit kommen?

Hans-Peter Becker

Volleyball 2. Bundesliga Damen: BBSC mit 2 Punkten aus dem Westen zurück

Blau-Weiß Dingden – BBSC Berlin            2:3 (-14, – 20, 17, 24, -11)

Das Zweitligateam des BBSC kehrte am frühen Montagmorgen von der Sonntags-Auswärtspartie bei Blau-Weiß Dingden mit 2 Punkten im Gepäck zurück.

Nach den ersten 45 Minuten des Spiels sah es eigentlich nach einem Durchmarsch der Berlinerinnen aus, die jegliche Fehler auf Gastgeberseite bestraften und mit hohem Selbstvertrauen den Takt im Spiel souverän vorgaben. Dingden kam dagegen überhaupt nicht in den Rhythmus, produzierte Eigenfehler und biss sich immer wieder an der gut funktionierenden Block-Feldabwehr der Gäste die Zähne aus. Gegen Ende des 2. Satzes drehte sich das Spiel: der BBSC verlor seinen Rhythmus durch kleine Nachlässigkeiten. Im gleichen Maße gewann die Mannschaft aus der Stadt Hamminkeln Ortsteil Dingden an Sicherheit, packte Kampfkraft drauf und zog sich aus dem psychologischen Tief. Nun entwickelte sich ein von vielen langen Ballwechseln geprägtes Match, dass Dingden häufiger erfolgreich mit Punkten abschloss. Erst im 5. Satz legte Berlin wieder eine Schippe drauf, führte fast durchgängig und zeigte unübersehbare Präsenz am Netz – 2 Punkte für die Tabelle waren der Lohn.

Berlins Trainer Jens Tietböhl freute sich, „dass meine Mannschaft mit viel Kampf und Willen noch gewonnen hat. Das Team zeigte eine tolle Mentalität. Herausragend waren heute neben Alina Gottlebe-Fröhlich vor allem die beiden Mittelblockerinnen Josepha Bock und Antonia Heinze.“

Zur MVP wählte Blau-Weiß-Trainerin Danuta Brinkmann Annalena Grätz, die erneut für eine Vielzahl der Berliner Punkte verantwortlich zeichnete.

Das letzte Spiel der Saison ist für den kommenden Samstag, 22.04.2023 um 17:00 Uhr in der Köpenicker Hämmerlinghalle angesetzt, wenn mit Snowtrex Köln eine langjährige Spitzenmannschaft der Liga in die Hauptstadt kommt.

Für den BBSC im Einsatz: Marie Dreblow, Katharina Kummer, Roxana Vogel, Josepha Bock, Annalena Grätz, Annika Kummer, Antonia Heinze, Antonia Lutz, Alina Gottlebe-Fröhlich, Angelina Meyer

Burkhard Kroll

Spandau bereit, für den ersten von sieben Schritten zum 38. Meistertitel

Ob ihrer jahrzehntelang einmaligen Erfolgsstatistik wurden die Wasserball-Männer von Spandau 04 oft als das „Bayern München des Wasserballs“ tituliert. Nachdem diese Bezeichnung in der jüngsten Vergangenheit ein wenig an Berechtigung verloren hat (Meister waren die 04er letztmals 2019, Pokalsieger 2020 und davor 2015), soll das Sieger-Image in dieser Saison wieder aufpoliert werden. Im Pokalwettbewerb ist das noch nicht gelungen, im Finale verlor man das erste nationale Finalspiel der Saison – ausgerechnet gegen Waspo 98 Hannover mit 9:11. International freilich ist man im Unterschied zu den Niedersachsen in der Champions League noch gut dabei und hat reelle Chancen auf das Erreichen der Final 8-Endrunde Anfang Juli in Belgrad.

Im Fokus der Saison steht allerdings die Deutsche Meisterschaft, die Spandau seit 1979 schon 37 Mal gewonnen hat, aber zuletzt 2020, 2021 und 2022 stets Hannover gratulieren musste. Mit personell neu formierter Mannschaft dominierte das Hauptstadt-Team vom als Nachfolger von Petar Kovacevic verpflichteten Headcoach Athanasios Kechagias – bis auf die Pokalausnahme – fast nach Belieben und geht nun hoch motiviert und engagiert das Unternehmen Meisterschaft an.

Im Playoff-Viertelfinale (Best of Three) bekommt man es mit dem Direktaufsteiger aus der B- in die A-Gruppe SV Krefeld 72 zu tun, der damit als Achter des nationalen Rankings firmiert und folglich in der ersten Ausscheidungsrunde auf den Ersten Spandau trifft. Die beiden ersten Partien finden nach gegenseitiger Absprache am Samstag/Sonntag in Berlin statt, dass es am Montag danach ein drittes Match gibt, ist bei aller gebotenen sportlichen Zurückhaltung nicht zu erwarten. Krefeld ist klarer Außenseiter. Was aber die Anerkennung für ihre Leistungen in der laufenden Saison nicht verstellt und Konzentration auf die bevorstehenden Spiele voraussetzt. Krefeld ist justament zum zweiten Male nach 2015 in die Top-Gruppe der Bundesliga aufgestiegen, diesmal will man sich dort länger als nur eine Saison aufhalten. Beim ersten Intermezzo gehörte der Serbe Dusan Dragic zum Spielerkreis, der jetzt als Coach als der Vater der Erfolge gilt. Auch Co-Trainer Sven Roeßing ist ein alter Bekannter, der als Spieler bei SVK angefangen hat, dann zum Lokalrivalen Bayer Uerdingen wechselte und vor einem Jahr zurückkehrte. Krefeld ist bekannt für seine gute Nachwuchsarbeit, hat eine Reihe von Top-Talenten und Nachwuchsspielern in seinen Reihen.

In der neuen Saison will man mit einem hohen fünfstelligen Etat die Voraussetzung dafür schaffen, dass die Zukunftshoffnungen auch im eigenen Verein bleiben, statt wegzugehen. Gelingt das, könnte es etwas werden mit dem zunächst erstrebten Klassenerhalt und später mehr.

Aktuell freilich rechnet man sich nicht viel aus gegen Spandaus erfahrenes, international geschultes Team. Gut verkaufen will man sich aber schon. Spandau soll sich einstellen auf einen Gegner mit laut eigener Verlautbarung „starkem Einsatz, brutalem Willen und Lust, sich jeden Tag weiterzuentwickeln“.

Peter Röhle/Wasserfreunde Spandau 04

Wasserball Bundesliga

2022/2023

Gruppe Playoff Viertelfinale 1 und 2

(Best of three)

15. April 2023

Wasserfreunde Spandau 04 – SV Krefeld 72

16. April 2023

Wasserfreunde Spandau 04 – SV Krefeld 72

Spielbeginn: Sa.16.00 Uhr – So. 12:00 Uhr

Spielort: Sport- und Lehrschwimmhalle Schöneberg, Sachsendamm 11, 10829 Berlin

Wenn nötig: Spiel 3, 17. April, 18 Uhr: Krefeld 72 – Spandau 04, Badezentrum Bockum

Mühevoller Auftaktsieg

Pressefoto Credit: © Andreas Gora

Es scheint ein Muster erkennbar: Wie schon im DVV-Pokalfinale und letzten Aufeinandertreffen in der Zwischenrunde benötigten die BR Volleys auch zum Start des Playoff-Halbfinals einen Satz, um gegen die SWD powervolleys Düren auf Touren zu kommen. Erneut gab der Deutsche Meister gegen die Rheinländer den Auftaktdurchgang ab, konnte sich dann aber steigern und das Match vor 5.178 Zuschauern in einen 3:1-Heimerfolg (16:25, 25:17, 25:23, 25:22) drehen. Damit legten die Berliner in der Serie vor, die am Samstag (15. Apr. 2023 um 19.30 Uhr) in Düren und nächsten Mittwoch (19. Apr. 2023 um 19.45 Uhr) in der Max-Schmeling-Halle ihre Fortsetzungen findet.

Düren, im Viertelfinale gegen Herrsching in zwei Spielen erfolgreich, startete entsprechend selbstbewusst in dieses nunmehr sechste direkte Duell dieser Saison. Den BR Volleys hingegen war die zehntätige Wettkampfpause anzumerken. Tim Carle, der den Vorzug gegenüber Cody Kessel erhielt, fand wie seine Mitspieler nicht gut ins Match. Der Franzose wurde mit Aufschlägen eingedeckt und musste auch den ersten Block gegen sich hinnehmen (4:7). Cedric Enard war früh zur Auszeit gezwungen (6:10), doch auch danach hatte vor allem Gästecoach und Geburtstagskind Björn-Arne Alber Grund zur Freude (6:14). In allen Elementen wussten die Gäste zu überzeugen, während die Hauptstädter keine Sicherheit in ihre Annahme bekamen (8:17). Am Ausgang von Satz zwei kamen so keine Zweifel auf (15:23, 16:25).

Kessel hatte bereits in der Schlussphase von Satz eins Carle ersetzt und mit dem Amerikaner auf der Platte zeigten auch seine Nebenmänner eine Steigerung. Die erste Aufschlagserie konnte Anton Brehme starten (8:5) und nach einem weiteren guten Service von Ruben Schott meldete sich Brehme auch im Block an (17:13). Nach minutenlanger Unterbrechung und anschließendem „Nullball“ punktete Berlin konsequent weiter und fabrizierte bis zum Satzausgleich durch Schott keinen einzigen Aufschlagfehler. Stattdessen fügte sich Antti Ronkainen sogar mit zwei Assen ein (24:16, 25:17). Aber der wellenförmige Spielverlauf hielt an, nun konnte Düren wieder im Aufschlag und Angriff zulegen (8:10) und es wurde umkämpft (18:18). In der Crunchtime blockte Kessel ins Gesicht von Gevert (21:19), dann erzielte Marek Sotola seinen insgesamt achten Punkt in diesem Satz per Ass und John jagte den letzten Ball ins Aus (25:23).

Es schien der Knackpunkt in diesem ersten Halbfinale der Serie gewesen zu sein, denn anschließend nutzte das BR Volleys Team seine Chancen (5:1, 14:9). Aber mit der jungen Garde (Burggräf, John und Röhrs) auf dem Court kam Düren noch einmal zurück (21:21). Es wurde wieder knapp, dann glänzte Nehemiah Mote mit großartiger Abwehr und Topscorer Sotola verwertete schließlich zum Heimsieg (25:22). MVP-Gold ging an den eingewechselten Cody Kessel, der mit seiner Mannschaft nun am Freitag in den Westen der Republik reist, um am Samstagabend nach dem Auswärtssieg zu greifen.

Stimmen zum Spiel
Marek Sotola: „Jeder in der Arena hat gesehen, dass wir eineinhalb Wochen kein Spiel hatten. Auch wenn wir wirklich gut trainiert haben, ist der Unterschied zwischen der Trainingshalle und einem Spiel vor dieser Kulisse groß. Wir wissen, dass der Ausgang dieser Serie in unserer Hand liegt. Heute haben wir die nötige Schippe draufgelegt, aber das wird noch nicht reichen.“

Cedric Enard: „Wir haben den Gegner definitiv nicht unterschätzt, auch wenn vorher viel von unseren fünf Siegen in dieser Saison gesprochen wurde. Uns haben einfach der Rhythmus und Spiele auf diesem Niveau gefehlt. Düren hat das im ersten Satz konsequent ausgenutzt. Am Ende können wir froh sein, dass wir dieses Match für uns entschieden haben. Aber wir müssen demütig und fokussiert bleiben, denn am Samstag in Düren wird es sicher noch einmal schwieriger.“

BR Volleys Formation
Timothée Carle + Ruben Schott (AA), Anton Brehme + Nehemiah Mote (MB), Johannes Tille (Z), Marek Sotola (D) und Satoshi Tsuiki (L) | Eingewechselt: Cody Kessel, Matheus Krauchuk, Angel Trinidad, Antti Ronkainen

Quelle: Christof Bernier/BR Volleys

Osterfußball in Berlin – Proficlubs blieben unter den Erwartungen

Am Osterwochenende gab für Berlins Bundesligisten, mehr oder minder erwartungsgemäß, nichts zu holen. Angesichts der Gegnerschaft durften kaum Punkte eingeplant gewesen sein.

Der 1. FC Union spielte in Dortmund. Urs Fischer vercoachte sich etwas. Warum nahm er den auffälligsten Stürmer vom Platz? Kevin Behrens erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich und ist zudem gerade in der Form seines Lebens. Fast wäre er beim SV Sandhausen in der Versenkung verschwunden. Eine Sturmkante, klassischer Mittelstürmer (1,85 m 85 kg), heutzutage fast ein Anachronismus, neu entdeckt von Oliver Ruhnert, einer der weiß, wo das Tor steht. Dem Tabellenstand nach war es ein Topspiel, nun gut, besseres hat die Bundesliga eben nicht zu bieten. Ein Punkt wäre drin gewesen, so ging das Spiel mit 1:2 verloren.

Wenn das Niveau des Spiels in Dortmund eher mäßig war, was lässt sich dann über das Spiel der Hertha gegen RB Leipzig sagen? Es geht immer noch schlimmer. Beide bemühten sich, Leipzig hat Glück und für Hertha blieb nichts übrig. Das Tor für RB war regulär. Seit 2012 ist der Torraum keine geschützte Zone mehr für den Schlussmann. Ein unfairer Einsatz gegen den Hertha-Keeper lag auch nach Sichtung der Zeitlupenbilder nicht vor und so gewann Leipzig knapp mit 1:0. Hertha rutschte wieder auf einen direkten Abstiegsplatz. Hertha hatte Probleme in allen Mannschaftsteilen, eine Passquote 61 % reicht vielleicht für Liga 3. Sich aktuell Hertha-Spiele anzusehen ist Schonkost, eher was zum Abgewöhnen. Mal sehen, was am Ende dabei rauskommt.

So katastrophal wie die Spielweise ist es wohl um die Finanzen des Vereins bestellt. Wir zitieren hier Hertha-Geschäftsführer Thomas Herrich, abgedruckt in der Süddeutschen Zeitung: „Der Begriff ‚existenziell‘ ist nicht zu hoch gegriffen. Die Hertha ist ein Sanierungsfall.“ Immerhin, führte er weiter aus, würde Hertha einen Abstieg überstehen. Das hört sich alles nicht besonders gut an.

Hans-Peter Becker

Osterfußball in Berlin – Überraschungen im Pokal

Eine Osterüberraschung! Anders kann man die Ergebnisse der Halbfinalspiele im Berliner Pokal wohl nicht nennen. Entweder hatten die klaren Favoriten zu viel vom Osterwasser genossen oder die Warnungen, dass Amateure gelegentlich über sich hinauswachsen können, in den Wind geschlagen. Beide Regionalligisten mit Ambitionen, die über die aktuelle Ligazugehörigkeit hinausgehen, mussten gegen unterklassige Gegner die Segel streichen. Sowohl der BFC Dynamo als auch Viktoria sind eigentlich Proficlubs. Der BFC stand im vergangenen Jahr kurz vor dem Aufstieg in die 3. Liga, Viktoria musste diese Spielklasse verlassen.

Für beide verlief die aktuelle Saison in der Regionalliga Nordost alles andere, als erwartet. Die neu formierte Viktoria hatte zwar nicht den sofortigen Wiederaufstieg auf dem Plan, dass sie sich allerdings zuerst aus dem Tabellenkeller befreien mussten, war nicht beabsichtigt. Der BFC wollte eigentlich seinen Meistertitel verteidigen, sich durch einen Trainerwechsel spielerisch weiterentwickeln und erneut Anlauf nehmen, in Richtung 3. Liga. Dieses Saisonziel werden sie nicht mehr erreichen. Das Pokalfinale wäre ein Trostpflaster für die treuen Fans gewesen und der mögliche Pokalsieg hätte einiges Geld in die Vereinskasse gespült.

Es wurde eine unangenehme Überraschung, mit sage und schriebe 1:5 unterlagen die Weinroten dem Spitzenreiter der Sechstklassigen Berlin Liga. Wie kann das sein? Es fehlen die Worte. „Ganz gleich, welches Wort man wählt, um die 1:5-Niederlage beim Berlin-Liga-Spitzenreiter SV Sparta Lichtenberg zu beschreiben, keines wird der gezeigten Darbietung wirklich gerecht. Klatsche? Debakel? Vielleicht im Ansatz.“ so zu lesen auf der Internetpräsenz des BFC. Pressesprecher Martin Richter kündigte Konsequenzen aus dem Debakel an, ohne konkreter zu werden.

Es wären 200.000 EUR gewesen, soviel zahlt der DFB für die Teilnahme an der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals. Dieses Geld hätte auch der FC Viktoria gut gebrauchen können. Quälten sie sich bereits im Achtelfinale gegen den Landesligisten Fortuna Biesdorf, scheiterten sie jetzt im Halbfinale am TuS Makkabi aus der NOFV-Oberliga Nord. Die Schützlinge von Trainer-Oldie Wolfgang Sandhowe kämpften Viktoria mit 3:2 nieder.

So kommt es am Samstag, 3. Juni zu der Sensationspaarung Sparta Lichtenberg gegen TuS Makkabi im Mommsenstadion. Gelingt den Spartanern der nächste Coup?

Hans-Peter Becker

Aus im Viertelfinale

Es war eine unterirdische erste Halbzeit, die der 1. FC Union in Frankfurt ablieferte, da konnten sie froh sein, zur Pause nur mit 0:2 davongekommen zu sein. Es ging nichts und die Frankfurter schlugen in Union-Manier, mit langen Bällen im Spielaufbau, zu. Torwart Lennart Grill, er musste erneut den angeschlagenen Kollegen vertreten, wirkte zudem unsicher und hatte Probleme beim Stellungsspiel. Wie unzufrieden Urs Fischer mit der Leistung während der ersten Halbzeit war, zeigen die drei Wechsel, die er, eher untypisch für ihn, bereits zur Halbzeit vornahm.

Die zweite Hälfte gestaltete sich ausgeglichener, die Eisernen kämpften, allerdings ist die Reservebank nicht so gut bestückt, wie bei anderen Vereinen. Ersparen wir uns die Einzelkritik. Cheftrainer Urs Fischer sah eine verdiente Niederlage seiner Mannschaft: “Wenn du früh zwei solche Tore bekommst, dann hat das Auswirkungen. Das hat man in den gesamten ersten 45 Minuten gesehen. Wir waren verunsichert und hatten wenig Zugriff. Nach dem Wechsel waren wir wieder einmal wie ausgewechselt und hatten auch unsere Chancen. Frankfurt hat es aber besonders im ersten Durchgang sehr gut gemacht.”

Die Einschätzung von Kapitän Christopher Trimmel: „Speziell die erste Halbzeit hat heute den Unterschied ausgemacht. Am Ende sind wir froh, dass wir nur zwei Gegentore bekommen haben. Wir waren nicht in den Zweikämpfen und hatten kaum zweite Bälle. Hätten wir gleich so agiert, wie in der zweiten Halbzeit, dann wäre mehr möglich gewesen.”

Die erste Halbzeit ist aktuell nicht für die Unioner. “Zum dritten Mal hintereinander spielen wir eine katastrophale erste Halbzeit. Die letzten Male hatten wir dann auch Glück, das war heute nicht der Fall und dann läuft man schnell einem Rückstand hinterher. Insgesamt waren wir nicht aggressiv genug und haben die Eintracht genau das machen lassen, was sie stark macht”, zeigte sich auch Rani Khedira unzufrieden mit der Teamleistung.

Es hätte ja klappen können mit dem Finale fast daheim. Im zweiten Spiel des Abends scheiterte der FC Bayern überraschend an den Freiburgern. Ein großer Favorit weniger, es hat nicht sollen sein.

Schnell abhaken, regenerieren, bereits am Ostersamstag, 8. April 2023 steht in der Bundesliga die Partie in Dortmund an.

Hans-Peter Becker/1. FC Union Marcel Knuth

DFB-Pokal Viertelfinale

04.04.2023

Eintracht Frankfurt: Trapp – Jakic, Hasebe, Ndicka – Buta (78. Dina Ebimbe), Rode (78. Alario), Sow, Max – Borré (67. Kamada), Götze – Kolo Muani (88. Aaronson)

1. FC Union Berlin: Grill – Trimmel, Doekhi, Knoche, Leite (46. Jaeckel), Juranović – Seguin (46. Thorsby), Haberer (46. Michel), Khedira – Becker (75. Leweling), Behrens (60. Siebatcheu)

Personal: Im Vergleich zur Bundesliga-Partie gegen den VfB Stuttgart veränderte Cheftrainer Urs Fischer seine Startelf auf zwei Positionen. Die linke Außenbahn besetzte diesmal Josip Juranović anstatt wie zuletzt Jérôme Roussillon und im zentralen Mittelfeld rückte Paul Seguin für Aïssa Laïdouni in die Anfangsformation.

Zuschauer: 49.500

Tore: 1:0 Kolo Muani (11.), 2:0 Kolo Muani (13.)

Volleyball 2. Bundesliga Damen-BBSC mit Sieg am Sonntagnachmittag

SC Union Emlichheim – BBSC Berlin        0:3 (-23, -18, -19)

Am frühen Montagmorgen kehrte der BBSC Berlin von der Auswärtsfahrt nach Emlichheim an der niederländischen Grenze zurück – im Gepäck ein sicherer 3:0-Auswärtserfolg gegen die junge und ambitionierte Mannschaft aus der Grafschaft.

Von Beginn an die sich der BBSC nicht die Butter vom Brot nehmen. Die Gäste waren dem Gegner vor allem im Bereich Aufschlag und Annahme überlegen und ließen kaum einen Spielrückstand zu. Emlichheim kämpfte zwar mit seinem jungen Team, bis sich aber immer wieder die Zähne gegen die erfahrenen und gut eingestellten Berlinerinnen aus. Diese zeigten zudem auch kämpferisch eine überzeugende Leistung.

Berlins Trainer Jens Tietböhl zeigte sich zufrieden: „Sehr souverän gewonnen und abgeklärt gespielt. Vielleicht hat uns in die Hände gespielt, dass Emlichheim schon am Vortag das Spiel gegen den VC Olympia gewonnen hat und die Knochen noch ein wenig müde waren. Aber wir waren besser als der Gegner und haben verdient die Punkte geholt.“

Zur MVP wählte Emlichheims Trainer Berlins Libera Annika Kummer, die reihenweise die Angriffe der Gastgeberinnen entschärfte und zu einem strukturierten Spielaufbau auf Gästeseite beitrug.

Für den BBSC geht es in 2 Wochen wieder in den Westen, wenn Blau-Weiß Dingden auf die Berlinerinnen wartet, ehe das Saisonfinale gegen Köln am 22. April in der Berliner Hämmerlinghalle stattfindet.

Für den BBSC am Sonntag im Einsatz: Marie Dreblow, Natalie Sabrowske, Roxana Vogel, Annalena Grätz, Annika Kummer, Antonia Heinze, Katharina Haferkamp, Antonia Lutz, Alina Gottlebe-Fröhlich, Angelina Meyer, Kristina Bognar

Quelle: Burkhard Kroll/BBSC Berlin

Es zählt nur der Sieg

Champions League 2022 / 2023

04. April 2023

Wasserfreunde Spandau 04 – CN Marseille

Spieltag 11

Spielbeginn:

19:30 Uhr Sport- und Lehrschwimmhalle Schöneberg, Sachsendamm 11, 10829 Berlin

Am 11. Spieltag der Champions-League-Hauptrunde der Gruppe B zählt für die Wasserfreunde Spandau 04 nur der Sieg. Es ist das erste Match gegen Waspo Hannover nach der 9:11-Finalniederlage im DSV-Pokal. Und es ist das erste von drei Heimpartien in Serie der vier noch offenen Spiele in der Champions League. Die Berliner sind unbedingt zum Erfolg verpflichtet, soll angesichts des tabellarischen Status Quo noch die Aussicht auf das Erreichen des Final 8 Anfang Juli in Belgrad erhalten bleiben.

Der Gegner am Dienstag in der Schöneberger Schwimmhalle (19.30 Uhr) ist der französische Champion CN Marseille. Marseille war als CL-Siebenter im Final 8 zweifellos eine Überraschung der Vorsaison, doch das Team erreichte aktuell noch nicht das Leistungsniveau des letzten Jahres. Für beide Teams gilt der Dienstag als Weichensteller für „Sekt oder Selters“ am Ende der 14 Spieltage. Marseille kommt als Tabellen-Sechster mit sieben Punkten zum Fünften Berlin mit acht Zählern. Nur vier der acht Wettbewerber ziehen in die Final-8-Endrunde, der aktuelle B-Gruppen-Vierte Jug Dubrovnik ist den Spandauern bereits sechs Punkte voraus. Die Kroaten empfangen am Dienstag FTC Budapest, was Spandaus Hoffnungen befördern könnte.

Für eine weitergehende Prognose, kann man bereits über den Spieltag 11 hinausblicken. Die Wasserfreunde empfangen nach Marseille mit OSC Budapest und Astralpool Sabadell zwei weitere Rivalen aus der unteren Tabellenhälfte. Zum Abschluss reist das Berliner Team zu Novi Beograd. Jug hat nach FTC, noch Novi Beograd daheim, Marseille und Brescia auswärts auf dem Kalender – ein schweres Restprogramm und eine Zusatzchance für Spandau. Davor aber heißt es jetzt, die Franzosen im vierten Anlauf erstmals zu bezwingen.

Im Hinspiel der laufenden Saison hieß es am 21. Dezember 2022 in Marseille deutlich 14:7 (4:2) für „Les Bleus“. Dass das Team der Wasserfreunde nach der unerwarteten heimischen Pokalschlappe am 25. März gegen Waspo Hannover, die die erste nationale Niederlage der Saison bedeutete, jetzt unbedingt siegen will, liegt auf der Hand. Favorit sind die Schützlinge von Trainer Athanasios Kechagias nach der Hinspielniederlage nicht unbedingt. Zu erwarten ist aber eine Partie auf Augenhöhe, und damit ein spannendes Spiel. Das Team, das sein Potenzial am besten einsetzt, wird vorne liegen.

Spandaus Team demonstrierte in beinahe allen bisherigen Saisonauftritten – abgesehen vom Pokal-Finale – eine Stärke, die in der „Tiefe“ der Besetzung liegt, und zeigt daher eine nicht leicht ausrechenbare Variabilität im Angriff. „Das müssen wir zum Tragen bringen, hinten gut stehen und vorne unsere Chancen, vor allem auch in der Überzahl, gut nutzen. Dann wird auch das Ergebnis stimmen“, sagt der Trainer Athanasios Kechagias.

Quelle: Peter Röhle/Wasserfreunde Spandau 04