Herthas U 19 fegt Borussia Dortmund vom Platz

Schon fast im Finale. Eine Woche, die denkwürdig werden könnte für die Nachwuchsabteilung von Hertha BSC. Am letzten Spieltag der A-Jugend-Bundesliga erstmals Tabellenführer geworden, ging es am Himmelfahrtstag für die U 19 gleich mit dem Halbfinalspiel um die Deutsche Meisterschaft weiter. Der Gegner: Der Titelverteidiger von Borussia Dortmund. Die Voraussetzungen, dass es auch in der nächsten Woche Grund zum Jubeln geben könnte, sind nach dem 4:0 (2:0) in diesem Hinspiel vor mehr als 2600 Zuschauern sehr groß. Lars Ricken, BVB-Nachwuchs-Chef, hatte sein Lächeln vor der Kamera nach dieser Schlappe jedenfalls schnell verloren. Das Tor zum Endspiel steht für die Blau-Weißen nun schon weit geöffnet. Der Wetterbericht hatte nicht ganz richtig gelegen, denn es blieb trocken und schwül im Amateurstadion am Nachmittag des Feiertages. Als dann Dortmunds Verteidiger Julius Schell frühzeitig von Schiedsrichter Tim Skorczyk in die Kabine geschickt wurde, fiel es den Borussen anschließend und auch in Hälfte zwei schwer, in Unterzahl die richtigen Mittel für eine Gegenwehr zu finden. Nikos Zografakis und Muhamed Kiprit taten sich bei den Gastgebern als Doppeltorschützen hervor.

Zografakis war nach einer Verletzungspause erst im letzten Moment wieder einsatzfähig geworden; er bedankte sich durch die ersten beiden Treffer für seinen Einsatz. Kapitän Kiprit sorgte mit zwei weiteren Toren, eines davon per Strafstoß, für diese vielversprechende Ausgangsposition. Hinter Kiprit, der bei Hertha bisher noch keinen Vertrag unterschrieben haben soll, scheinen nach Auskunft eines Beobachters ganz Deutschland und Halbeuropa hinterher zu sein. Es bleibt abzuwarten, wo er sein erstes Spiel in einer Männermannschaft ab dem Herbst bestreiten wird. Jetzt gilt die Konzentration sowieso erst einmal dem Rückspiel am kommenden Mittwoch in Dortmund gegen den Zweiten der Weststaffel der Bundesliga. Eine Hertha-Mannschaft im Endspiel hat es nämlich lange nicht mehr gegeben. Mit so einer Einstellung wie am Donnerstag ist dem Team von Trainer Michael Hartmann dann auch gegen den Sieger aus dem zweiten Halbfinalspiel (Schalke 04 oder TSG Hoffenheim) einiges zuzutrauen.

Frank Toebs

Saisonfinale in Dresden

Mit dem Heimspiel gegen Dynamo Dresden am 17. Spieltag begann vor 5 Monaten die Tätigkeit des Cheftrainers Andre Hofschneider beim 1. FC Union. Damals trennten beide Mannschaften 3 Punkte, dieser Abstand hielt bis zum 34. Spieltag. Mit dem Unterschied, dass die Wuhlheider mit ihren 44 Punkten den Klassenerhalt sicher haben, während die Dynamos wenigstens noch einen Zähler benötigen, um zweitklassig zu bleiben. Eine Niederlage könnte die Relegation oder sogar den direkten Abstieg bedeuten.

In der Pressekonferenz vor dem Spieltag wurden alle Spekulationen zurückgewiesen, dass man sich den Dresdnern gegenüber großzügig zeigen könnte. Zumal sich beide Trainer sehr gut kennen, „für 90 Minuten sind wir Gegner und jeder versucht für seine Mannschaft das bestmögliche herauszuholen.“ Grundsätzlich freut sich Hofschneider immer, wenn er Uwe Neuhaus wieder trifft, das kann ja ausserhalb des Fußballs passieren. Persönlichen Kontakt hatten beide Trainer, die sich sonst regelmäßig austauschen, in den letzten Tagen nicht. In der Pressekonferenz mit Uwe Neuhaus in Dresden wurde zu möglichen Ausfällen nichts gesagt, verständlich, will man den Gegner nicht über Gebühr mit  Informationen versorgen.

In der Saison einmal gegen die Gelben zu verlieren ist ausreichend. Für Union geht es um drei Punkte.

In Dresden muss Hofschneider zusätzlich auf Steven Skrzybski verzichten. Er laboriert an einem Muskelfaserriss, zugezogen im letzten Heimspiel gegen Bochum. Ebenso nicht einsatzfähig ist Ch. Schösswendter. Das Stadion in Dresden wird ausverkauft sein. Aus Berlin werden über 2.000 Anhänger der rot-weissen Vereinsfarben den Weg nach Elbflorenz antreten. Von einer Anreise ohne Eintrittskarte wurde abgeraten. Das Spiel beginnt am Sonntag, 13. Mai um 15:30 Uhr in Dresden. Als Schiedsrichter ist der erfahrene Christian Dingert angesetzt. In der aktuellen Saison hat er hauptsächlich Spiele in der 1. Liga gepfiffen. Ein Sieg der Eisernen in Dresden halten die Anbieter von Sportwetten für nicht sehr wahrscheinlich. Wer den Mut und das Vertrauen in den 1. FC Union hat kann seinen Einsatz im Falle eines Sieges vervierfachen. Nach dem Schlusspfiff in Dresden ist die vermaledeite Spielzeit für den 1. FC Union beendet. Für die folgende nächste Woche sind 2 Testspiele angesetzt, trainiert wird nicht mehr und anschließend beginnt für die Profis der Urlaub.

Keinerlei Gedanken verschwendet Andre Hofschneider an die kommende Saison. Sein Vertrag zumindest gilt weiter, ob er als Chef weiterarbeiten darf, wird ein Thema in den nächsten Wochen sein. Sehr realistisch ist es wohl nicht ?

Hans-Peter Becker

A-Jugend-Finale gegen Magdeburg, B-Jugend Viertelfinal-Rückspiel gegen Löwen

Am morgigen Samstag gibt es in der Lilli-Henoch-Halle in Füchse-Town gleich zwei absolute Topspiele des deutschen Jugend-Handballs. Die A-Jugend bestreitet um 16 Uhr das Final-Hinspiel um die Deutsche Meisterschaft gegen den SC Magdeburg. Anschließend gilt es um 18:30 Uhr im Rückspiel des Viertelfinales gegen die Rhein-Neckar Löwen einen 5-Tore-Rückstand aufzuholen.

Hinspiel Finale Deutsche Meisterschaft A-Jugend
Samstag 12.05.2018 um 16:00 Uhr: Füchse Berlin – SC Magdeburg

Die bisherige Saisonbilanz der A-Jugend kann sich sehen lassen. 26 Pflichtspiele in der Jugend-Bundesliga und der Deutschen Meisterschaft sind absolviert, 24 Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage stehen bislang in der Bilanz. Das Unentschieden gab es vor zwei Wochen beim Hinspiel des Halbfinales gegen GWD Minden, die Niederlage am letzten Spieltag der Jugend-Bundesliga auswärts beim SC Magdeburg.

In Minden hatte die Mannschaft am letzten Freitag die richtige Antwort auf das Unentschieden im Hinspiel gefunden. Dieses Mal gab man dem aufopferungsvoll kämpfenden Gegner keine Chance und hatte auf jeden taktischen Wechsel von GWD Minden eine Antwort parat. Auch zwei Rote Karten gegen Mex Raguse und Erik Gerntke brachten die Mannschaft nicht aus dem Konzept, vielmehr sprangen andere Spieler in die Bresche und sicherten beim 38:28 den Finaleinzug.

Und nun geht es morgen und nächste Woche gegen den SC Magdeburg. Die Teams kennen sich bestens, trafen sich doch in den letzten Jahren regelmäßig aufeinander, zuletzt in der Nord-Staffel der Jugend-Bundesliga. Bemerkenswert, dass sich die beiden Teams im Finale wiedertreffen, einerseits ein Zeichen für die Stärke der Teams und auch der Staffel im indirekten bundesweiten Vergleich. Ausgerechnet beim SC Magdeburg mussten die Füchse auswärts am letzten Spieltag der Jugend-Bundesliga die bislang einzige Saisonniederlage hinnehmen. Da wäre das Finale doch eine wunderbare Gelegenheit für eine Revanche und den zehnten Titelgewinn der Füchse.

Rückspiel Viertelfinale Deutsche Meisterschaft B-Jugend
Samstag 12.05.2018 um 18:30 Uhr: Füchse Berlin – Rhein-Neckar Löwen
Während die A-Jugend morgen ins Finale startet, muss die B-Jugend erst noch das Rückspiel im Viertelfinale absolvieren, erfolgreich wohlgemerkt, um dann über Halbfinale und möglicherweise Finale nachzudenken. Letztes Jahr stand das Team im Finale, ausgerechnet gegen den heutigen Gegner von den Rhein-Neckar Löwen. Kurioserweise gingen damals beide Finalspiele Unentschieden aus, die Füchse sicherten sich den Titel des Deutschen Meisters über die mehr erzielten Auswärtstore.

Das kann nun nicht mehr passieren, denn das Hinspiel verloren die Füchse auswärts mit 18:23. Gegen den spielstarken Gegner vor dessen Heimkulisse machte sich dann doch bemerkbar, dass die Leistungsträger erst zwei Tage davor bei der A-Jugend aufliefen und zu wenige gemeinsame Trainingseinheiten hatten. Eine schwierige Situation für die B-Jugend, die den Löwen nur ebenbürtig sein kann, wenn auch die Leistungsträger ihre Möglichkeiten abrufen können.

Aber mit schwierigen Situationen kennt sich das Team aus, hatte diese bereits in der Oberliga Ostsee-Spree zu meistern. Auch wenn die Mannschaft von Trainer Fabian Lüdke am Ende Staffelsieger wurde, frühzeitig absetzen konnte sie sich nicht. Im Gegenteil, im vorletzten Spiel wurde in Potsdam verloren und der letzte Heimsieg war zwingend notwendig für den Staffelsieg.

Im Achtelfinale gab es dann bereits ein schweres und offenes Duell mit der HSG Neuss/Düsseldorf. Am Ende brachten zwei knappe Siege das Viertelfinalticket, aber der Weg dorthin war steinig. Immer wieder stellte die HSG die Füchse vor Aufgaben, die erst einmal gelöst werden mussten. So dann eben auch vor einer Woche in Östringen bei den Rhein-Neckar Löwen, als nicht immer eine Antwort parat war. Das 18:23 ist damit eine Herausforderung für das mrogige Rückspiel, mehr als fünf Tore gilt es nun aufzuholen um am nächsten Wochenende gegen den TSV Bayer Dormagen oder Frisch Auf! Göppingen ins Halbfinale einzusteigen.

 

Quelle: Füchse Berlin Handball

Axel Lange-Pokalfinale 2018 D- und C-Jugend

Neben den Berliner Top-Klubs, Union und Hertha, gibt es seit Jahren auch sehr gute Jugendarbeit bei Viktoria 89, in Lichterfelde zu Hause und vorher auch sogenannt. In der U-12 standen sich am Sonntag ab 9 Uhr zunächst die an diesem Tag
Jüngsten von Viktoria und Union im ersten Spiel gegenüber. In einer guten Partie vor etwa 200 Zuschauern konnten die blauen Viktorianer knapp mit 2:1 gewinnen. Zwar führte die körperliche Überlegenheit  und der direktere Zug zum Tor der favorisierten Unioner zu Beginn zum Führungstreffer. Mit klugen Pässen, einem sicheren Torsteher und der nötigen Ballsicherheit war aber in Hälfte zwei ein leichtes Übergewicht der 8 von Viktoria da. Sie konnten so am Ende etwas überraschend den Pokal aus den Händen des Berliner Vize-Verbandspräsidenten Gerd Liesegang entgegennehmen.

Die anschließende Begegnung der C-Junioren des Regional-Ligisten Hertha BSCmit  einem überforderten Vebandsligisten SV Empor endete vor etwa 300 Besuchern 6:1. Bis auf die Endphase der zweiten Hälfte mit dem Ehrentreffer konnte die
Elf von Empor kaum nachweisen, wie sie das Endspiel erreicht hatte. Die Spannung war bereits nach dem raschen 3:0 aus dem Spiel. Der Außenseiter kam über Ansätze nicht hinaus und hätte auch noch ärger unter die Räder kommen können, wenn Hertha nicht zahlreiche Spieler aus dem zweiten Glied eingewechselt hätte.

Frank Toebs

Berlin ist auch 2018 Deutscher Volleyballmeister

In Friedrichshafen – so wurde befürchtet – wird sich nach dem Sieg des Rekordmeisters in Berlin die Dominanz des VfB durchsetzen. Denkste! Die Berlin Recycling Volleys gingen entschlossen zur Sache, gaben nicht einen Satz ab, und fegten die Mannen von Vital Heynen mit 3:0 (25:20, 25:17, 25:22) in der ZF-Arena vom Parkett. Am Tag vor Himmelfahrt, am 09. Mai musste in Spiel 5, der finalen Begegnung, die Entscheidung fallen. Die Volleys holten sich mit Trainer Stelian Moculescu (war von 1997 bis 2016 Trainer in Friedrichshafen und holte 13 Meisterschaften) gegen den Dauerrivalen den Titel.

Vor 3.910 Zuschauern gestaltete sich das Spiel mit umkämpften Ballwechsel besonders eng. Im dritten Satz stemmten sich die Häfler energisch gegen die drohende Niederlage. Trainer Moculescu nahm eine letzte Auszeit und forderte von seinen Spielern  Konzentration. Dagegen flatterten die Nerven im Team der Friedrichshafener. Robert Kromm punktete zum 19:17. Die Berliner waren einfach nicht mehr zu stoppen. Der Jubel war unbeschreiblich  beim 25:22 im 3. Satz und dem damit verbundenen 3:0-Erfolg in Friedrichshafen.

Berlin Recycling Volleys: 1 Aleksandar Okolic, 2 Steven Marshall, 3 Robert Kromm, 4 Luke Perry, 7 Georg Klein, 8 Georg Klein, 9 Daan van Haarlem, 10 Sebastian Kühner, 11 Adam White, 12 Paul Carroll, 15 Kyle Russell, 17 Egor Bogachev, Coach Stelian Moculescu Pressefoto: Günter Kram

Meisterfeier am Herrentag
Donnerstagmittag wird der deutsche Meister in Berlin am Flughafen erwartet, ab 19 Uhr findet die Meisterfeier im VIP-Bereich der Max-Schmeling-Halle statt. Dann wollen die Berliner den Erfolg und ihre Saison feiern. Manager Kaweh Niroomand analysierte zunächst sportlich: „Mit diesem eindeutigen Ergebnis habe ich keinesfalls gerechnet, aber wir haben von der ersten bis zur letzten Minute unglaublich konzentriert gespielt. Wir waren smart und dennoch mit viel Emotionen, haben mehr Bälle abgewehrt als in der gesamten Saison. Dennoch Gratulation an den VfB für eine packende Finalserie“, um dann emotional anzufügen: „Es ist ein überragender Abschluss für alle. Es ist das siebte Jahr mit den Korsettstangen dieser Mannschaft – beginnend mit Paul Carroll, dann Robert Kromm und Sebastian Kühner. Der sechste Titel in diesen sieben Jahren ist einfach fantastisch. Diese Generation ist eine ganz große!“

Quelle: BR Volleys/Christian Zschiedrich

Die finale Entscheidung

erfolgreicher Angriff der Volleys Foto: Eckhardt Herfet

Neun Spiele, 39 Sätze und 1.729 Ballwechsel lang haben sich die großen Rivalen des deutschen Volleyballs in dieser Saison schon bekämpft. Am Mittwochabend (09. Mai um 20.00 Uhr) fällt im Duell zwischen den BR Volleys und dem VfB Friedrichshafen die endgültige Entscheidung, wer der neue und dann sicher auch verdiente Deutsche Meister 2018 wird. Die spektakuläre Finalserie um den wichtigsten nationalen Titel bekommt in jedem Fall ihr würdiges Ende in der ZF Arena am Bodensee. Mit einer bärenstarken Hauptrunde hat sich der VfB Friedrichshafen den wichtigen Vorteil erarbeitet, im nun letzten Saisonspiel auf sein Heimrecht setzen zu können. Ein Trumpf, den die Häfler aber auch schon in der letzten Saison in der Hand hielten, im entscheidenden Moment jedoch nicht ausspielen konnten. Zum einen könnte man also eine Parallele zur Meisterschaftsentscheidung 2017 ziehen, zum anderen aus VfB-Sicht aber auch an das Jahr 2015 glauben, als Friedrichshafen die Finalserie nach 1:2-Rückstand in Berlin ausglich und letztendlich vor heimischer Kulisse triumphierte. So oder so wird es einen historischen Sieg geben. Entweder die BR Volleys feiern unverhofft einen Meistertitel, der im Saisonverlauf aufgrund der Häfler Dominanz schon in weite Ferne gerückt war, oder Friedrichshafen dreht ein 0:2 noch in einen 3:2-Finalserienerfolg.

Berlins Diagonalangreifer Paul Carroll hat schon einige dramatische Finalduelle gegen den VfB miterlebt. Trotz zwei vergebener Matchball-Spiele sieht der Australier noch eine realistische Chance für seine Mannschaft: „Es ist schade, dass wir es nicht geschafft haben, den Titel vor unserem Publikum zu gewinnen, denn die mehr als 7.500 Fans hätten es allemal verdient.“ In der ZF Arena werden am Mittwochabend zwar nicht ganz so viele Zuschauer Platz finden, doch die Brisanz des Matches wird sicher für volle Tribünen und somit einen würdigen Rahmen sorgen, in dem das BR Volleys Team insgesamt schon dreimal Erfolg hatte: „Wir haben das Kunststück schon mehrfach in Friedrichshafen vollbracht und müssen es jetzt noch einmal packen.“

Gewiss kein leichtes Unterfangen, denn der Pokalsieger hat sich – vor allem in Person seiner Außenangreifer Sossenheimer und Protopsaltis – im Verlauf dieser Finalserie nach mäßigem Start steigern können und rang leidenschaftlich kämpfende Berliner zuletzt zweimal nieder. Was muss geschehen, dass sich dies nun wieder ändert? Paul Carroll weiß: „Wir müssen es schaffen, in Aufschlag und Annahme stabiler zu agieren. Wenn wir selbstbewusst annehmen, können wir uns auf Pierre im Zuspiel und Adams starke Angriffe aus dem Rückraum verlassen. Funktioniert diese Achse, können die VfB-Spieler weniger spekulieren und wir freier spielen.“

Über allem steht jedoch der mentale Aspekt und laut kreativer VfB-Schlagzeile spricht das Momentum aktuell schwäbisch. Paul Carroll beherrscht die deutsche Sprache nach sieben Jahren an der Spree zwar hervorragend, doch der süddeutsche Dialekt ist ihm, trotz einer Saison in Unterhaching, in all der Zeit eher fremd geblieben: „Ick bin ein Berliner und will es noch einmal mit meinem Herzensverein schaffen, den Titel zu gewinnen.“

Christof Bernier

Finalspiele der A-Jugend terminiert

Die A-Jugend der Füchse Berlin trifft im Finale um die Deutsche Meisterschaft auf den SC Magdeburg. Beide Teams haben am Wochenende den Finaleinzug fixiert und treffen an den beiden kommenden Wochenenden aufeinander. Die beiden Spieltermine wurden heute fixiert, Karten für das Hinspiel können über die Geschäftsstelle reserviert werden. Mit einem begeisternden Spiel und einem deutlichen 38:28-Sieg bei GWD Minden machte die A-Jugend der Füchse Berlin am vergangenen Freitag das 28:28-Unentschieden im Hinspiel wett. Das Team von Trainer Bob Hanning sicherte sich damit das begehrte Finalticket, ebenso am gestrigen Sonntag der SC Magdeburg. Die Mannschaft des SCM gewann in Hin- und Rückspiel gegen den VfL Gummersbach. Damit kommt es im Finale um die Deutsche Meisterschaft zum Aufeinandertreffen der beiden Teams aus der Staffel Nord der Jugend-Bundesliga. Und aus Sicht der Füchse kommt es damit auch zur Revanche mit der einzigen Mannschaft, die die Füchse im bisherigen Saisonverlauf schlagen konnte.

Das Hinspiel in Berlin findet am kommenden Samstag um 16:00 Uhr in der Lilli-Henoch-Halle statt, das Rückspiel am Pfingstsamstag, 19. Mai um 19:30 Uhr in der Magdeburger Hermann-Gieseler-Sporthalle. Das Rückspiel findet damit am gleichen Wochenende statt wie die Ottostadt Magdeburg EHF Cup Finals, die Profis der Füchse spielen in der Getec-Arena um 17 Uhr das Halbfinale gegen Frisch Auf! Göppingen.

Karten für das Hinspiel können Füchse-Fans über die Geschäftsstelle reservieren. Der Eintrittspreis beträgt 8 € für Vollzahler und 5 € ermäßigt, ein Kombiticket mit dem anschließenden Viertelfinale der B-Jugend gegen die Rhein-Neckar Löwen beträgt 9/15 €. Die exakte Kartenbestellung bitte per Mail an tickets@fuechse.berlin, die Abholung erfolgt vor Ort bis 15:30 Uhr, danach gehen die Karten in den freien Verkauf. Magdeburger Fans wenden sich bitte an den SC Magdeburg.

Finale Deutsche Meisterschaft A-Jugend Füchse Berlin – SC Magdeburg

Hinspiel: Samstag, 12.5.2018, 16:00 Uhr, Lilli-Henoch-Sporthalle, Fritz-Lesch-Straße 32, Berlin

Rückspiel: Samstag, 19.5.2018, 19:30 Uhr, Hermann-Gieseler-Sporthalle, Klausesner-Platz 2, Magdeburg

Quelle: Füchse Berlin Handball

Wie geht es mit Hertha BSC und der Bundesliga weiter

Für Dortmund steht noch viel auf dem Spiel. Für den scheidenden Trainer Peter Stöger (52) geht es immerhin um 2 Millionen Abfindung – sollte er das Minimalziel  die direkte Championsleague erreichen. Sonst wird Stöger der Abgang mit 1,5 Millionen versüßt. Sollte der BVB auf Platz 5 landen würden dem Club fast 30 Millionen Championsleague-Einnahmen entgehen.

Bruno Labbadia soll den VW-Club VfL Wolfsburg retten (Vertrag bis 2019). Dafür genießt Labbadia weiter das Vertrauen. Mit ihm soll es auch in eine mögliche Relegation gehen.

Ebenso interessant, was sich bei Hertha BSC tut: Nach Flügelflitzer Javairo Dilrosun (19) von Manchester City ist nun auch der U21-Nationalstürmer aus Köln Lukas Klünter (21) ein Berliner. Er unterschrieb bei Hertha einen Vier-Jahres-Vertrag. Trainingsstart ist am 28. Juni in Berlin. Das erste Trainingslager findet vom 12. bis 18.Juli in Neuruppin statt. Vom 4. Bis 11. August geht’s ins zweite nach Schladming/Österreich. Das erste Pflichtspiel der Saison 2018/19 findet im DFB-Pokal in der Zeit vom 17. – 20.08.18  statt. Die Bundesligasaison 2018/19 beginnt am 24. bis 26.August.

Christian Zschiedrich

Deutscher Wasserball-Pokal und Champions-League Hauptrunde

Vergebene Pokalchance – Halbfinale: Spandau 04 – ASC Duisburg 19:3 (3:0,6:0,6:2,4:1); Finale: Waspo 98 Hannover – Spandau 04 12:8 (2:1,3:1,3:4,4:2).

Champions League, Hauptrunde Gruppe B, 14. und letzter Spieltag

Mittwoch, 9. Mai, Schwimmhalle Schöneberg, 19.30 Uhr: Spandau 04 – Jadran Herceg Novi (Montenegro)

Größe kann ein Team auch in der Niederlage beweisen. Und das gilt auch für Fans. Den Sportlern wird Respekt für ihren Kampf und ihren Einsatz gezollt. Der Rekordmeister und -pokalsieger Wasserfreunde Spandau 04 verlor am Wochenende das DSV-Pokalfinale der Männer gegen den Erzrivalen Waspo 98 Hannover mit 8:12. Damit erzielten die Berliner zwei Jahre in Folge keinen Sieg im zweitwichtigsten nationalen Wettbewerb. Das gab es seit Beginn der Berliner Wasserball-Dominanz 1979, die bislang zu 36 Meister- und 31 Pokaltiteln geführt hat, noch nie. Sieht man einmal von der Ausnahmesituation Ende der 80er ab, als der Kampf um den „Pott“ 1988 wegen der Olympiavorbereitung ausfiel und dem 04-Pokalsieg von 1987 erst 1990 der nächste folgte.

Waspo 98 Hannover siegte mit seiner vor allem auf dem Balkan rekrutierten Startruppe verdient, verteidigte den Titel aus dem Vorjahr, als man Spandau schon im Halbfinale mit 9:4 ausgeschaltet hatte, souverän. Zu Beginn des zweiten Viertels lag das Team von Trainer Karsten Seehafer mit 4:1, zur Pause mit 5:2 vorn. Das setzte Spandau permanent unter Druck, das damit nur phasenweise richtig umgehen konnte. Nur schwer fanden die Berliner im Angriff kreative und gute Lösungen. Über die Centerposition gelang im Gegensatz zu Waspo wenig. „Wir waren von Beginn an nicht richtig im Spiel und haben auch im weiteren Spielverlauf den Code, Hannover zu knacken, nicht gefunden. Waspo hat absolut verdient gewonnen“, musste auch 04-Präsident und Bundestrainer Hagen Stamm anerkennen.

Auf Spandauer Seite waren Kapitän Marko Stamm (3 Tore) und Lukas Gielen (2) die auffälligsten Akteure, von den anderen aber kam insgesamt zu wenig Hilfe, sodass das eigentliche 04-Plus im Vergleich zu Hannover – die Team-Geschlossenheit – nicht zum Tragen kam. „Waspo war stark, aber wir haben den Schlüsselspielern zu viele Möglichkeiten gelassen, ihre individuelle Klasse auszuspielen. Das einzige Gute daran ist: Wir wissen jetzt, was wir besser machen müssen“, resümierte Trainer Petar Kovacevic.
Das nächste wichtige Match der Berliner folgt am kommenden Mittwoch. Dann empfangen sie in der Schwimmhalle Schöneberg am 14. und letzten Spieltag der Champions-League-Hauptrunde die Montenegriner von Jadran Herceg Novi. Und zwar ohne Druck – wie auch in den Vorjahren beim finalen Hauptrundenauftritt im Königswettbewerb. Allerdings unter total anderen Vorzeichen: Denn 2018 haben die Kovacevic-Mannen die Qualifikation bereits erreicht (Final 8 in Genua, 7.-9.6.). Die bisherige Saisonbilanz der Wasserfreunde in der Champions League: fünf Heimsiege, eine Niederlage (9:10 gegen Pro Recco Genua); drei Auswärtserfolge, vier Niederlagen.

Mit Herceg Novi haben die Wasserfreunde noch eine Rechnung offen: Ende Oktober begannen die Berliner am 1. CL-Spieltag ihre Rückkehr in den erweiterten Kreis europäischer Top-Teams in Montenegro mit einer Niederlage (deutliche 5:11). „Allein das ist Motivation genug, uns bei den Fans mit einer guten Leistung zu bedanken.“ Und die Fans sollten „mit den Füßen Danke sagen“ bei ihrer Mannschaft für eine bislang weitgehend gelungene Saison und ihr Team feiern!

Peter Röhle

Blau-Weiß 90 – erster Punktverlust nach 19 Siegen in Folge

Ein umstrittener Ausgleichstreffer sorgt für Diskussionen. Die schönste Serie muss einmal  enden, so für Berlin-Liga Primus Blau-Weiß 90. Wer heiß auf die Blau-Weiß Meisterschaft ist, muss ein wenig länger warten. In der Partie gegen die Mannschaft von Berlin Türkspor lief manches nicht so gut geölt, wie es die Verantwortlichen um Trainer Marco Gebhardt erwartet hatten. Das Unentschieden (2:2) war für die vom Abstiegsgespenst verfolgten Türkspor ein unerwarteter Punktgewinn zur rechten Zeit, weil auch die Konkurrenten zum Teil siegreich waren. „Eine Klasseleistung meiner Mannschaft“, urteilte ihr Trainer Daniel Volbert. Vor Beginn hatte sich Türkspor-Boss Metin Yilmaz noch eine ehrenhafte Niederlage vorstellen können. Nach Abpfiff trauerte er der letzten vergebenen Chance des eingewechselten Kemal Akar nach, die fast den Siegtreffer bedeutet hätte. Zuvor hatte Akar ein höchst umstrittenes Tor, eventuell unter Mithilfe seiner Hand, zum 2:2 erzielt, so war es des Guten genug. Zu seinem Glück war er vom sonst aufmerksamen Schiedsrichter Kai Kaltwaßer zu dieser Aktion nicht befragt worden. Wer weiß, was seine Antwort gewesen wäre.

Blau-Weiß wird am Ende diesen Punktverlust verschmerzen können. Die Planungen für die Oberliga  sind natürlich schon in vollem Gange, auch wenn es am nächsten Wochenende bei der Top-Begegnung in Mahlsdorf gegen die Eintracht, dem Tabellenzweiten zu zeigen gilt, wo der Hammer hängt. Drei Spieler, die sich selbst angeboten haben sollen, werden die Mannschaft ab der kommenden Saison auf jeden Fall verstärken. „Sie haben bisher in der Regional-Liga gespielt“, sagte Blau-Weiß-Präsident Michael Meister. „Den Kader haben wir aber schon vorher so zusammengestellt, dass es auch bereits jetzt für mehr als die Verbandsliga reichen sollte“, ergänzte das Vorstandsmitglied. Seinem ehrgeizigen Trainer, der Ex-Bundes- und Zweitliga-Spieler, Marco Gebhardt, war jegliche Teambuilding-Maßnahme nach Abpfiff egal. Er verließ schnell das Spielfeld. Die Anhänger der Gastgeber hatten derweil schon recht professionell wirkende Banner vorbereitet, die wohl demnächst auch bei den Auswärtspartien in der Oberliga mitgeführt werden dürften. Es heißt dann wieder höherklassiger „Heiß auf Blau-Weiß“.

Frank Toebs