Eisern den Klassenerhalt gesichert

Nach dem Schlusspfiff war der Jubel groß. Nach fast 3 Monaten konnte in der Alten Försterei mal wieder  ein Heimsieg bejubelt werden. Zuletzt gelang es am 24. Februar beim 2:1 gegen den SV Sandhausen. Gegen den VfL Bochum gelang im letzten Heimspiel der Saison sogar ein Treffer mehr. Auf der Anzeigetafel prangte das Schlussergebniss von 3:1. Damit sind für die Saison 2017/18 alle Messen gesungen. Die Eisernen werden, wie gehabt seit dem Aufstieg im Jahre 2009, die Saison jenseits von Gut und Böse beschliessen. Ein Spiel steht noch aus, am 34. und somit letzten Spieltag empfängt Dynamo Dresden die Wuhlheider zum Ost-Derby. Für Dresden könnte ein Punkt zu wenig sein, zum Glück geht es ja für die Unioner um nichts mehr.

So ähnlich war auch die Konstellation vor dem Spiel gegen den VfL Bochum. Die Eisernen standen vor dem Abgrund und Bochum hatte eine minimale Chance auf den dritten Tabellenplatz. Holstein Kiel hätte dafür hoch in Düsseldorf gewinnen müssen. Der Mannschaft der Stunde, der Verein für Leibesübungen aus Bochum, merkte man mit zunehmenden Spielverlauf an, dass die letzten 3 Prozent an Einsatzbereitschaft fehlten. Union dagegen wirkte bissig, stellte sich sofort auf die Füsse des Gegners und erspielte sich einige Torchancen. Es dauerte bis zur 45. Spielminute, da konnte das erste Tor bejubelt werden.

Es war vor allem die Willensstärke, die die Hausherren dominieren ließ. Dazu kam das Glück im Spiel. Das 2:0 fiel durch ein Eigentor des Brasilianers Danilo Soares. Der linke Außenverteidiger der Bochumer wollte eine harmlose Flanke zu seinem Torwart köpfen, der entschieden hatte, die Torlinie zu verlassen. So konnten beide dem Ball nur noch hinterher gucken. Sollten sich die Bochumer für die zweite Halbzeit was vorgenommen haben, es war Makulatur, das Selbsttor fiel bereits in der 47. Minute. Die Eisernen rackerten weiter und mussten in der 86. Minute den Anschlusstreffer durch Lukas Hinterseer hinnehmen. Den Endstand stellte der Kapitän Steven Skrzybski her, der in der Nachspielzeit traf.

Zentner schwere Steine fielen nach dem Schlusspfiff, Erleichterung im Lager der Eisernen, die das Minimalziel der Saison erreicht haben. Die 3. Liga bleibt ihnen in der Saison 2018/19 erspart. Es gibt vieles auszuwerten, der Saisonverlauf entsprach so gar nicht den Erwartungen. In der Schlusstabelle der vorigen Spielzeit rangierte der 1. FC Union mit 60 Punkten auf Rang vier. Diese Punktzahl hätte ein Jahr später gereicht, um aufzusteigen. Dieses Ziel mussten sie spätestens Anfang März aufgeben. Über vieles, was in der Saison nicht gelaufen ist, wird zu reden sein. Der 3:1 Sieg über Bochum in der erst zum vierten Mal in dieser Saison ausverkauften „Alten Försterei“ kann darüber nicht hinwegtäuschen.

Hans-Peter Becker

Die Entscheidung fällt erst im fünften Spiel

Viel hatte den Berlinern zur Deutschen Meisterschaft 2018 nicht gefehlt. Im Berliner Volleyballtempel war beim Serienstand von 2:1 im vierten Aufeinandertreffen mit dem VfB Friedrichshafen vor der Rekord-Kulisse von  7.614 Zuschauern alles auf Sieg der Berlin Recycling Volleys programmiert. Es sollte nicht sein. Steven Marshall und Kyle Russell durften in Spiel vier von Beginn an ran. Neben ihnen starteten Adam White, Aleksandar Okolic, Graham Vigrass, Pierre Pujol und Luke Perry. Die Feier, für wen auch immer, wurde mit dem dritten noch nötigen Sieg auf Mittwoch, dem fünften Finalspiel vertagt. Am Tag des 68. Geburtstages ihres Trainers Stelian Moculescu gab es unerklärliche Konzentrationsfehler und Hemmnisse beim letzten Angriffsball. War es Angst vor der eigenen Courage? So sah es stellenweise aus. Die Mannen um Käpt’n Robert Kromm waren sonst mit ganz anderer Körpersprache zu Werke gegangen. Dass die Berliner schwach beginnen, ist wie auch zuletzt im Tiebreak-Sieg, fast schon Gewohnheit. Der erste verlorene Satz endete nach 16:16 deutlich zugunsten der Häfler mit 25:19. Ärgerlich, aber dennoch keine Weltuntergangs-Stimmung. So wurde der Verlauf nur spannend gemacht, Hochspannung für die Zuschauer. Wäre bloß nicht der zweite Satz gewesen.  Welche Energieleistung, zunächst mit fünf Punkten ( 11:6 und 14:9) davonzuziehen und dann nach eigenen Satzbällen unerklärlich weiche Knie zu bekommen – trotz der gewaltigen Unterstützung der Fans – 31:33 wurde der Satz letztendlich abgegeben. Der VfB Friedrichshafen führte in Berlin 2:0 nach Sätzen.

Was die Berliner können, bewiesen sie mit der Aufholjagd. Die BR Volleys gaben nicht auf und legten nach einem Ass von Pujol auch im dritten Durchgang vor (7:4). Die VfB-Abwehr um Libero Steuerwald reagierte immer wieder glänzend, die Hauptstädter gewannen bis zur Mitte des Satzes die langen Rallyes (12:6, 15:9). Der VfB holte auf. Aufschlagserien von Protopsaltis und Collin (16:16) brachten den 16:16 Ausgleich. Kapitän Kromm sicherte seinem Team in der Endphase wieder den Vorteil (23:21) und Vigrass servierte das Ass zum umjubelten Satzgewinn (25:22). Der Kampf ging also mit dem vierten Satz weiter und beide Teams agierten auf Augenhöhe (7:7). Pujol setzte den nächsten Block gegen Malescha und der revanchierte sich direkt bei Adam White (12:11). Angetrieben vom Publikum waren die Hauptstädter nun in Block und Abwehr zur Stelle. White veredelte reihenweise die Aufschläge von Pujol (19:11). Die Servicefehler häuften sich beim VfB (22:16) und Carroll schenkte den Fans den Tiebreak (25:19).

Gegen eine so starke Mannschaft des VfB Friedrichshafen kannt es im Tiebreak vorentscheidend sein, gleich zu Beginn zwei Breakpunkte abzugeben. Da rennt ein Team diesen Punkten hinterher und so sollte es kommen. Sossenheimer punktete zum 4:2 für Friedrichshafen. Die Hoffnung kam zurück, Okolic sammelte den ersten Breakpunkt per Block und verkürzte auf 4:5. Auf das nächste Break mussten die Fans vergeblich warten. White verkürzte mit seinem Service noch einmal auf einen Punkt (12:13). Aber Friedrichshafen blieb ruhig und Protopsaltis vollendete zum Auswärtssieg.  Die Volleys verloren mit 2:3 (19:25, 31:33, 25:22, 25:19, 13:15) . Nun fällt die Entscheidung um den Titel am Mittwoch (09. Mai um 20.00 Uhr) in der ZF Arena am Bodensee.

Moculescu sah den Knackpunkt im Spiel: „Der zweite Satz hat dieses Spiel entschieden. Mit sieben Punkten Vorsprung müssen wir den einfach gewinnen. Da standen wir uns selbst im Weg. Nun müssen wir eben versuchen, in Friedrichshafen die Meisterschaft zu holen. Das ist Berlin schon im letzten Jahr gelungen und warum nicht auch jetzt.

Für Kapitän Robert Kromm ist noch alles möglich: „Den Druck, den wir spürten, hat man vor allem in schlechten Phasen gemerkt. Da sind wir stellenweise weggebrochen. Das Wichtigste für Mittwoch ist, dass wir auch bei guten Momenten des Gegners ruhig bleiben. Diese Spiele waren allesamt so knapp, deshalb ist der Ausgang weiter offen. Wir werden kämpfen.“ Das letzte und entscheidende Spiel wollen die BR Volleys wie im letzten Jahr am Bodensee für sich entscheiden.

Christian Zschiedrich

VfL Bochum zum Saisonabschluss an der „Alten Försterei“

Das letzte Heimspiel der Saison ist für die Eisernen von enormer Brisanz. Die bisher erspielten 41 Punkte könnten am Ende nicht für Platz 15 oder besser reichen. Im schlimmsten Fall droht sogar der direkte Abstieg, wenn keine weiteren Zähler aus den zwei ausstehenden Spielen geholt werden.

In den vergangenen Jahren war der Saisonabschluss im Stadion „An der Alten Försterei“ eine eher gemütliche Angelegenheit. Frühzeitig war der Klassenverbleib gesichert. In aller Ruhe konnten Spieler verabschiedet werden und die Vorfreude auf die kommende Saison beginnen.

Aktuell heißt es für Akteure, Vereinsverantwortliche und Fans der Eisernen zittern. Mit dem VfL Bochum kommt die Mannschaft der Stunde. Seit dem 16. Februar hat die jetzt von Robin Dutt trainierte Mannschaft nicht mehr verloren. Es stehen 6 Siege und 3 Unentschieden zu Buche. Entscheidend wird die Mentalität sein, eine sehr geringe Chance besteht, dass die Bochumer Holstein Kiel noch einholen können. Allerdings spielen die Kieler in Düsseldorf, die bereits als Aufsteiger feststehen.

Die Vorbereitung für das Spiel am kommenden Sonntag sieht etwas anders aus. Am Freitagnachmittag wird die Mannschaft ein Kurztrainingslager in Kienbaum beginnen. Am Abend wird es zusammen mit dem Vorstand ein Grillfest geben, an dem auch die verletzten Spieler teilnehmen werden.

Gehen wir davon aus, es geht gut für die Eisernen und Bochum wird geschlagen, dann hätte die Partie in Dresden für Union keine so große Bedeutung mehr. Nach dem Spiel könnte in aller Ruhe die letzten Biere der Saison genossen werden.

Die Spiele finden alle zeitgleich statt. Der zentrale Anpfiff wird am Sonntag um 15:30 Uhr sein. Aus Bochum werden 2.100 Zuschauer erwartet. Ein Teil der Karten aus dem Kontingent für die Fans der Auswärtsmannschaft wurden zurückgegeben. Für Kurzentschlossene werden die Tageskassen geöffnet haben. Personell hat sich die Situation für Trainer Andre Hofschneider entspannt. Der leicht angeschlagenen Kapitän Steven Skrzybski (Zehenverletzung) wird mit dabei sein können.

Gelingt endlich der Befreiungsschlag oder muss am letzten Spieltag weiter gezittert werden ? Der VfL Bochum war in dieser Saison bereits einmal Gegner in einem „Schicksalsspiel“.

Hans-Peter Becker

Der 47. Pokal der Wasserball-Männer verspricht Hochspannung

Das erste Mai-Wochenende ist das erste echte Highlight der Saison 2017/18 im deutschen Männer-Wasserball. In Potsdams Erlebnisbad „BLU“ stehen die beiden Final-Four-Endrunden der Frauen und der Männer im Wasserball an. Bei den Männern findet der seit 1971 ausgetragene Wettbewerb zum 47. Mal statt. Die Wasserfreunde Spandau 04 haben diese Trophäe seit 1979, dem Beginn ihrer nationalen Dominanz, 31-mal gewonnen. Nur in insgesamt 7 Jahren überließen die Berliner den Pokal der Konkurrenz – je dreimal dem ASC Duisburg (1989, 2010, 2013) und Waspo Hannover (1998, 2003, 2017) sowie einmal Delphin Wuppertal (1993). Die jüngste „Blessur“ in der deutschlandweit einmaligen Erfolgsstatistik der Wasserfreunde ist den Spandauern noch schmerzhaft in Erinnerung. Beim Finalturnier der Vorsaison in Düsseldorf verloren die Hauptstädter nach schwachem Vorschlussrundenmatch gegen den späteren Pokalsieger Hannover deutlich mit 4:9. Das damalige Erlebnis „wollen wir jetzt mit aller Kraft und Leidenschaft vergessen machen und den Pokal nach Berlin zurückholen, wo er hingehört“, sagt Präsident Hagen Stamm.

Dass dem Team eine schwere Aufgabe bevorsteht, ist unbestritten. Hannover hat nicht nur den Pokal 2017 gewonnen, sondern auch den Supercup nach der Saison und schließlich auch die Bundesliga-Hauptrunde der Gruppe A.  Im ab Mai bevorstehenden Best-of-Five-Meisterschaftsfinale wird Waspo daher den Vorteil des Heimbonus haben. Im Pokal sind die beiden Rivalen gegen Duisburg und Potsdam so hohe Favoriten, dass man sich eine Niederlage beider in den Halbfinals schlichtweg nicht vorstellen kann. „Im Endspiel, so es denn zustande kommt, fängt alles noch einmal von vorne an. Entscheiden wird die Tagesform und der ‚Kopf’“, erklärt Stamm.

Spandau kann aktuell starken psychologischen Rückenwind aus der gerade erreichten Qualifikation für das Final Eight der Champions League Anfang Juni in Genua ziehen. Aber auch Hannover präsentierte sich im Königswettbewerb stark beim Heim-13:8 gegen Ungarns Nummer 3, OSC Budapest, nach zuvor oft wechselhaften Vorstellungen. Das Pokal-Final-Four verspricht somit alles, was das Fan-Herz begehrt: Klasse, Dramatik, Kampfgeist und viele Emotionen. Man ist geneigt, eine Anleihe bei den Boxern zu nehmen und auszurufen: Let’s get ready to rumble!.

Peter Röhle

ALBA startet in die Playoffs

ALBA BERLIN startet in seinem 28. Jahr zum 28. Mal in die Playoffs der Basketball Bundesliga. Coach Aito hat mit dem jüngsten Team der Liga in der Hauptrunde bei nur fünf Niederlagen 29 Siege eingefahren – so viele Siege wie noch keine ALBA-Mannschaft zuvor – und sich damit den zweiten Tabellenplatz gesichert. Daher treffen sie nun im Viertelfinale auf den Siebtplatzierten Oldenburg und genießen in der Serie „best of five“ Heimrecht.  ALBA eröffnet die Playoffs gegen den letztjährigen Vizemeister am Samstag (5.5., 18:15 Uhr, live auf Telekom Sport und Sport1) mit einem Heimspiel in der Mercedes-Benz Arena.

Aito Garcia Reneses (ALBA-Cheftrainer): „Zwischen den Teams auf den Plätzen fünf bis sieben sehe ich keine großen Unterschiede. Diese Teams sind alle sehr gut und ich erwarte, dass auch Oldenburg uns gleich am Samstag alles abverlangen wird. Aber wir haben in dieser Saison jedes Team mindestens einmal geschlagen und wissen, dass wir uns vor keinem Gegner verstecken müssen.“

Peyton Siva (ALBA-Guard): „Gegen Oldenburg, das mit Spielern wie Rickey Paulding, Mickey McConnell und Rasid Mahalbasic sehr offensivstark ist, erwarten uns gleich in der ersten Runde schwere, aber auch für die Zuschauer sicher attraktive und spektakuläre Spiele. Für einige unserer jüngeren Spieler sind das die ersten Playoffs. Aber ich denke, dass sie nur ein Spiel benötigen werden, um sich an die dort etwas andere Gangart zu gewöhnen.“

Die Oldenburger gehen auch ohne Heimvorteil genauso selbstbewusst wie die Berliner ins Viertelfinale – schließlich taten sie das auch im Vorjahr (damals als Fünfter) und erreichten am Ende trotzdem das Finale. Beide Teams beklagen zuletzt je drei verletzte/angeschlagene Spieler. Während bei ALBA zumindest Joshiko Saibou wieder einsatzbereit ist (auch Butterfield und Schneider sind angeschlagen), haben die Oldenburger angekündigt, dass Brad Loesing, Durand Scott und Maxime DeZeeuw auch am Samstag noch fehlen werden.

Umso mehr werden beim mit Routiniers wie Karsten Tadda und Philipp Schwethelm sowie dem zuletzt starken US-Guard Frantz Massenat tief besetzten Gegner aus Oldenburg die drei Topspieler Mickey McConnell, Rickey Paulding und Rasid Mahalbasic im Rampenlicht stehen. Der quirlige US-Aufbauspieler Mickey McConnell ist dabei nicht nur mit seinen eiskalten Dreiern korbgefährlich, sondern er setzt auch seine Mitspieler mit pfeilschnellen und präzisen Pässen hervorragend in Szene.

Die Galionsfigur der EWE Baskets bleibt natürlich auch und gerade in seiner elften Oldenburger Saison US-Forward Rickey Paulding. Der mittlerweile 35-Jährige gehört immer noch zu den zehn Spielern in der Liga mit der längsten Einsatzzeit. Und wenn der entscheidende Wurf ansteht, blicken immer noch alle erwartungsvoll auf Paulding. Bei seinem letzten Gastspiel in Berlin im Februar machte er gegen ALBA 22 Punkte.

Die Topscorer-Krone hat Paulding aber inzwischen in Oldenburg an den österreichischen Nationalcenter Rasid Mahalbasic weitergereicht, der mit seiner Präsenz in der Zone der Dreh- und Angelpunkt des Oldenburger Innenspiels ist. Dass der bewegliche Big Man fintenreich beidhändig abschließen kann und zudem als exzellenter Passgeber ein gutes Auge für seine Mitspieler hat, macht den 2,10 Meter langen Riesen doppelt gefährlich.

ALBA-Bilanz gegen Oldenburg
38 Siege – 17 Niederlagen (24:5 in Berlin)
BBL: 24-12 / Playoff: 12-5 / Pokal 2-0
Höchster Sieg: 105:60 am 25. Oktober 1998 in Oldenburg (Pokal)
Höchste Niederlage: 67:82 am 3. Februar 2013 in Oldenburg

Quelle: ALBA BERLIN Basketballteam

A- und B-Jugend der Füchse vor wichtigen Spielen in der Deutschen Meisterschaft

Die A- und B-Jugend stehen am Wochenende vor schweren Auswärtsspielen in der Deutschen Meisterschaft. Bereits morgen tritt die A-Jugend im Rückspiel des Halbfinales bei GWD Minden an, das Hinspiel endete 28:28. Am Sonntag startet dann die B-Jugend ins Viertelfinale beim letztjährigen Finalgegner Rhein-Neckar Löwen. Das Spiel der A-Jugend wird im Livestream des DHB übertragen.

Die A-Jugend der Füchse Berlin hat eine anstrengende Woche hinter sich und ein schweres Spiel vor sich. Am vergangenen Sonntag trennten sich die Füchse und GWD Minden im Hinspiel in Berlin 28:28-Unentschieden. „Minden hat bei uns keinen Punkt gewonnen sondern sich erarbeitet“, erinnert sich Bob Hanning, „sie haben ein sehr gutes Spiel gezeigt und toll gekämpft.“ Der Trainer der A-Jugend hat das Spiel mit der Mannschaft eingehend analysiert und darauf aufbauend die Vorbereitung für das Rückspiel gestaltet.

„Wir haben gemeinsam die Punkte herausgearbeitet, an denen wir noch besser sein können und müssen“, erklärt Hanning. Auch wenn Minden nun vor dem Rückspiel die bessere Ausgangsposition habe und die Füchse eine schwere Aufgabe erwartet, so gibt es in der morgigen Partie noch alle Chancen das Spiel zu drehen. „Wir können in Bestbesetzung antreten und werden aus unseren Fehlern lernen“, kündigt Hanning an, „wir sind daher guter Dinge und wollen alle ins Finale.“

Die B-Jugend hat nach zwei engen Partien gegen die HSG Neuss/Düsseldorf das Viertelfinale erreicht und trifft dort auf die Rhein-Neckar Löwen. Damit kommt es bereits jetzt zu einer Neuauflage des letztjährigen Finales, als die Füchse sich den Titel sichern konnten. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Junglöwen nochmals stärker einzuschätzen und entsprechend schwer wird das Hinspiel am Sonntag in Östringen.

Die Füchse konnten sich nicht optimal vorbereiten, da vier Spieler regelmäßig in der A-Jugend spielen, so dass ein komplettes Mannschaftstraining nur eingeschränkt möglich war. Gleichzeitig profitiert aber auch die Mannschaft von der Erfahrung dieser Spieler, für die es nach dem morgigen Spiel gilt rechtzeitig umzuschalten. Die Füchse wollen sich im Hinspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen eine möglichst gute Ausgangsposition erspielen und können zudem vom guten Kleingruppenspiel und der individuellen Qualität profitieren.

Das Hinspiel ist am Sonntag, 6.5.2018 um 14:30 Uhr in der Stadthalle Östringen, das Rückspiel am Samstag, 12.5.2018 um 18:30 Uhr in der Lilli-Henoch-Halle in Berlin-Hohenschönhausen.

Quelle: Füchse Berlin Handball

Duell der Giganten

Christian Zschiedrich Foto: Sportick

Wenn die Berlin Recycling Volleys sich mit dem VfB Friedrichshafen messen, spricht man mit Recht vom „Duell der Giganten“. Da spielen seit Jahren Teams der Superlative gegeneinander: Die BR Volleys sind in den vergangenen 6 Jahren 5 Mal Deutscher Meister geworden. 2016 gewannen sie außerdem den DVV-Pokal und international den CEV-Pokal. Amtierender deutscher Pokalsieger ist der VfB Friedrichshafen. Die Mannschaft vom Bodensee wurde 13 Mal Deutscher Meister und 15 Mal Deutscher Pokalsieger, hinzu kommen 2016 und 2017 der Titel eines Supercupsiegers. Das ergibt ein Übergewicht an Erfahrung zugunsten VfB.

Interessant ist die Trainer-Story: Seit 2016 ist der ehemalige Bundestrainer Vital Heynen Chefcoach in Friedrichshafen. Stelian Moculecu, mit dem der internationale Erfolg für den VfB kam, ging in Rente. Berlins Manager Kaweh Niroomand warf alle Vorbehalte über Bord und holte Stelian Moculescu für den glücklosen Luke Reynolds aus dem Ruhestand.  Am 6. Mai 2018 feiert der Erfolgstrainer seinen 68. Geburtstag.

Der Erfolg kam zurück. Mit Stelian Moculescu wurde der Finaleinzug um die Deutsche Meisterschaft geschafft, gegen seinen Ex-Verein VfB Friedrichshafen. Wer zuerst 3 Siege in der Finalrunde für sich verbuchen kann, ist Deutscher Meister.

Die erste Begegnung, endete am Bodensee 3:1 für die Berliner. Die Hausherren hatten die Berliner anscheinend unterschätzt. In Berlin erlebten 7.552 Zuschauer im Volleyballtempel Spannung pur. Im Tiebreak siegten die Berliner 3:2. Die Volleys gingen in der Serie mit 2:0 in Führung.

Es fehlt nur noch ein Sieg und der Titel – kaum zu glauben – wäre verteidigt.  Spiel 3, erst im 3. Satz gelang mit 25:22 ein Satzgewinn für die BR Volleys, der 4. Satz ging mit 25:23 an die Schützlinge von Vital Heynen. Es wurde eine 1:3 Niederlage am Bodensee. Die Titelentscheidung ist verschoben. „Was soll’s“, war der Tenor auf der Rückreise. Es geht weiter in der „best of five“-Serie in Berlin. Nutzen die Volleys den nächsten Matchball oder fällt die Entscheidung erst am Bodensee?

Christian Zschiedrich

Friedrichshafen schlägt zurück

Foto: Eckhardt Herfet

Im Finale um die Deutsche Meisterschaft mussten die Berlin Recycling Volleys das dritte Spiel an den VfB Friedrichshafen abgeben. In der ZF Arena unterlag der Titelverteidiger dem Pokalsieger mit 1:3 (23:25, 16:25, 25:22, 23:25). Damit steht es in der Playoff-Serie nun 2:1 und die Hauptstädter wollen am Sonntag (06. Mai um 15.00 Uhr) vor ihrem Publikum unbedingt den nötigen dritten Sieg einfahren. Wohlwissend, dass er jede Menge Energie von der Bank bringen kann, setzte Stelian Moculescu auf die Erfahrung von Paul Carroll, Pierre Pujol, Robert Kromm, Graham Vigrass, Adam White, Aleksandar Okolic und Libero Luke Perry. Aber die Berliner Ersatzspieler hatten zunächst erst einmal Grund, die Blockstärke ihrer Mitspieler zu feiern. Ein Dreierblock eröffnete den Reigen und als die BR Volleys bereits zum dritten Mal durch Pujol zupackten, stand es 11:9. Die Häfler kamen in diesem dritten Finale aber mit deutlich höherem Aufschlagdruck daher und belohnten sich nach gutem Service von Collin mit einem Günthör-Block (13:16). Die Hauptstädter ließen sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen und blieben stets auf Tuchfühlung (19:20). Moculescu brachte Steven Marshall für Kromm ins Spiel und der Kanadier konnte den ersten Satzball des VfB abwehren. Im Side-out ließ Malescha sich die Chance nicht nehmen und verwandelte zur Führung (23:25).

Friedrichshafen spielte weiter stark auf, während die Männer in Orange – nun wieder mit Kromm auf der Platte – den dritten Satz mit wackelnder Annahme begannen. Logische Konsequenz war das 2:7 aus Berliner Sicht. Nachdem Malescha die nächste Aufschlagserie folgen ließ und Günthör Okolic im direkten Duell den Zahn zog, kamen Kyle Russell und Georg Klein ins Spiel (5:12). Zuspieler Kocian, der den Vorzug vor Kapitän Tischer erhielt, harmonierte aber weiter prächtig mit Malescha und vor allem Protopsaltis (9:18). Auch der an diesem Abend nicht souveräne Adam White bekam von Moculescu vor der erhofften Aufholjagd noch eine Pause. Friedrichshafen gewann den zweiten Durchgang deutlich (16:25).

White, Carroll und Okolic kehrten zurück, aber die Probleme blieben: Die BR Volleys platzierten zu wenig Bälle in des Gegners Feld (4:7). Die Entschlossenheit aus den ersten zwei Siegen hatten an diesem Abend die Häfler im Gesicht, das nächste Ass von Kocian war Beleg dafür (7:12).  Aber durch gute Okolic-Aufschläge und leichte Fehler der Häfler waren die Moculescu-Schützlinge plötzlich zurück im Spiel (17:16). White schoss sich aus dem Hinterfeld warm und Vigrass setzte den wichtigen Block gegen Protopsaltis (21:17). Das Momentum kippte und nach zwei vergebenen Satzbällen war Collins Service zu lang (25:22).

Dass die Berliner jetzt im Spiel waren, belegten zwei lange Rallys, die White für seine Farben entschied (3:4). Die passende Antwort waren jedoch zwei Blockpunkte der Gastgeber gegen eben jenen White und Carroll.  Vigrass hielt die Hauptstädter mit seinem vierten Block und einem Ass im Match (11:13). Obwohl längst nicht alles gelang, kämpften die Gäste weiter um jeden Punkt. Den nächsten Rückstand (12:17) konnte White mit seinem Service noch einmal verkürzen (15:17). Nun wurde es hitzig wie selten zwischen den beiden ewigen Rivalen, gelbe Karten und ein Pfeifkonzert nach Russells Punkt waren die Folge (18:23). Vigrass Aufschläge sorgten noch einmal für Spannung und Nervenflattern beim VfB (22:23), aber Sossenheimer konnte den Sieg für die Gastgeber eintüten (23:25). Protopsaltis war mit 20 Punkten schließlich Topscrorer und MVP, Adam White (silberner MVP) und Paul Carroll verbuchten je 12 Zähler.

Diagonalangreifer Kyle Russell analysierte: „Wir legten einen Fehlstart hin und haben dann lange gebraucht, um in dieses Spiel zu finden. Als wir bei 100 Prozent angekommen waren, hat unser Druck gestimmt und wir waren dicht an einem Comeback“, und schwor sowohl Mannschaft als auch Fans sofort auf Spiel vier am Sonntag ein: „Jetzt haben wir zuhause die nächste Chance und wissen unsere Fans hinter uns. Das wird uns Kraft geben und ich bin überzeugt, wir werden dort unseren besten Volleyball spielen.“ Das Berliner Publikum im Volleyballtempel kann dazu einen gewichtigen Beitrag leisten.

Christof Bernier

Spreefüxxen gelingt Revanche

Es war ein aufregendes Wochenende für die Teams der Kurpfalz Bären und der Spreefüxxe Berlin. Am Ende können beide Mannschaften ihre Heimspiele für sich entscheiden. Am Sonnabend kehrten die Berlinerinnen mit hängenden Köpfen aus Ketsch zurück. Die 28:14- Niederlage war weit höher ausgefallen als nötig. Das Ziel war klar: vor heimischem Publikum sollte eine Revanche her und die war den Berlinerinnen geglückt. Dabei erwischten die Gäste den besseren Start und gingen zunächst in Führung. Den Spreefüxxen gelang jedoch stets der Ausgleich und beim 4:3 ging man erstmals durch die gut aufgelegte Vanessa Magg in Front. Im Verlauf der ersten Hälfte konnten sich die Spreefüxxe leicht absetzen. Samira Krakat erzielte das 11:8 und damit die erste 3-Tore-Führung. Doch die Hausherrinnen ließen erneut viele freie Torchancen liegen und so kamen die Bären zum Ende der ersten Hälfte immer näher. Fünf torlose Minuten der Spreefüxxe nutzten die Gäste und gingen zur Pause mit 13:14 in Front. Zu Beginn der zweiten Hälfte brauchten die Berlinerinnen erneut Anlaufzeit in der Offensive, ließen erneut freie Bälle, zum Teil auch in Überzahl, weg. Doch die Abwehr stand kompakt, ließ in den ersten zehn Minuten nur einen Gegentreffer der Bären zu. Auch Torfrau Juliane Hedermann war erneut ein starker Rückhalt für ihre Mannschaft. So erarbeiteten sich die Spreefüxxe nach und nach einen kleinen Vorsprung. Steffi de Beer traf vom Punkt zum 20:17, fünf Minuten später erhöhte Sophie Mrozinski sogar auf vier Tore (22:18). In dieser Phase hätten die Spreefüxxe den Sack eigentlich zumachen müssen. Doch stattdessen machte man dem Gegner mit einfachen Ballverlusten noch einmal stark. Fünf Minuten vor Ende waren die Gäste auf einen Treffer dran (22:21). Die Bären agierten nun offensiv gegen Anna Blödorn und Ria Estermann. Statt in dieser Phase den Kopf zu verlieren, blieben die Berlinerinnen cool. Vanessa Magg und brachte ihr Team erneut auf zwei Tore vor, doch die Bären fanden immer schnell eine Antwort. Doch auch die Spreefüxxe zeigten Willen und gaben nicht nach. Sophie Mrozinski setzte sich am Kreis stark ab und netzte 38 Sekunden vor Ende zum 26:24 ein. Mit Schlusspfiff verwandelte Steffi de Beer ihren vierten Strafwurf zum Endstand von 27:24.

Managerin Britta Lorenz war nach dem Spiel glücklich: „Ich bin stolz auf die Mannschaft, die nach der Reise und dem missratenen Spiel am Sonnabend heute mit viel Willen und Kampfgeist überzeugen konnte. Wir haben den Zuschauern eine tolle Partie geliefert und verdient gewonnen.“ Die Spreefüxxe haben nun etwas Zeit zu regenerieren. Aufgrund des Rückzugs von Garßen Celle hat das Team am kommenden Wochenende spielfrei. Eine Woche später reisen die Berlinerinnen zum letzten Auswärtsspiel der Saison nach Kirchhof.

Spreefüxxe Berlin:
Hedermann, Faßold, Krüger; Krakat (2), Kunde, Estermann (2), de Beer (4/4), Dunst, Blödorn
(6), Büch, Mrozinski (4), Förster (1), Linke, Magg (8), Weier
Zeitstrafen: Mrozinski, Linke

Kurpfalz Bären:
Stockhorst, Melching; Michels (1), Feiniler, Brand (2), Sommerrock (4), Marmodee, Fackel
(7/2), Fabritz (3), Michl, Moser (5), Engelhardt (2), Eckhardt
Zeitstrafen: Sommerrock, Fabritz, Engelhardt

25 Jahre Beachhandball in Deutschland – 22 Jahre durch den HVB in Berlin

25 Jahre Beachhandball in Deutschland – 22 Jahre durch den HVB in Berlin

Die Ursprünge des Beachhandballs liegen in den 80er Jahren in den südeuropäischen Ländern, wie Italien und Spanien, aber auch in den Niederlanden. Anfang der 90er Jahre wurde der neue Trend auch in Deutschland bekannt und 1993 im schwäbischen Bartenbach die erste Beachhandballanlage eingeweiht. Also vor 25 Jahren.

Der HVB startete damit 1996. Dank des Landessportbundes Berlin und der Berliner Bäder Betriebe konnte der HVB damit beginnen und Berlins Badewanne, den Wannsee, zu einem der begehrtesten Spielorte der Szene machen. Zur Jahrtausendwende wechselte der HVB dann in das Strandbad am Müggelsee. Dort gab es einen 2005 einen Teilnehmerrekord , bei dem anlässlich des DeutschenTurnfestes in Berlin in annähernd 250 Mannschaften Beachhandball spielten.

2006 setzte dpa Berlin dann diese Erfolgs-Meldung ab: „Drei Berlinerinnen im deutschen Aufgebot zur Beachhandball-WM 2006: Für die Beachhandball-Weltmeisterschaft der Frauen vom 13. bis 22. November 2006 in Brasilien hat Trainerin Andrea Leiding drei Berlinerinnen nominiert. Yvonne Eckhardt-Remest (31), Katarina Hartenstein (35) und Janin Hetzer (31) hatten bereits im Juni diesen Jahres in Cuxhaven großen Anteil am Gewinn des EM-Titels der deutschen Mannschaft. Alle drei Spielerinnen sind in Regionalliga-Mannschaften aktiv.“ Das deutsche Team flog von Köln aus nach Brasilien und wurde dort Vizeweltmeister.

Seit 2015 ist der Spielort die Anlage BeachMitte und der Höhepunkt dort seit 2017 die Deutsche Beachhandball-Meisterschaft der Frauen und Männer. Mit viel Sonnenschein und motivierten Spielerinnen wurde nun auch die Berliner Beachsaison eröffnet. Denn ab sofort kann jeden Mittwoch ab 18.00 Uhr auf dem Dominicus-Sportplatz wieder Beachhandball trainiert und gespielt werden.