Nach dem Schlusspfiff war der Jubel groß. Nach fast 3 Monaten konnte in der Alten Försterei mal wieder ein Heimsieg bejubelt werden. Zuletzt gelang es am 24. Februar beim 2:1 gegen den SV Sandhausen. Gegen den VfL Bochum gelang im letzten Heimspiel der Saison sogar ein Treffer mehr. Auf der Anzeigetafel prangte das Schlussergebniss von 3:1. Damit sind für die Saison 2017/18 alle Messen gesungen. Die Eisernen werden, wie gehabt seit dem Aufstieg im Jahre 2009, die Saison jenseits von Gut und Böse beschliessen. Ein Spiel steht noch aus, am 34. und somit letzten Spieltag empfängt Dynamo Dresden die Wuhlheider zum Ost-Derby. Für Dresden könnte ein Punkt zu wenig sein, zum Glück geht es ja für die Unioner um nichts mehr.
So ähnlich war auch die Konstellation vor dem Spiel gegen den VfL Bochum. Die Eisernen standen vor dem Abgrund und Bochum hatte eine minimale Chance auf den dritten Tabellenplatz. Holstein Kiel hätte dafür hoch in Düsseldorf gewinnen müssen. Der Mannschaft der Stunde, der Verein für Leibesübungen aus Bochum, merkte man mit zunehmenden Spielverlauf an, dass die letzten 3 Prozent an Einsatzbereitschaft fehlten. Union dagegen wirkte bissig, stellte sich sofort auf die Füsse des Gegners und erspielte sich einige Torchancen. Es dauerte bis zur 45. Spielminute, da konnte das erste Tor bejubelt werden.
Es war vor allem die Willensstärke, die die Hausherren dominieren ließ. Dazu kam das Glück im Spiel. Das 2:0 fiel durch ein Eigentor des Brasilianers Danilo Soares. Der linke Außenverteidiger der Bochumer wollte eine harmlose Flanke zu seinem Torwart köpfen, der entschieden hatte, die Torlinie zu verlassen. So konnten beide dem Ball nur noch hinterher gucken. Sollten sich die Bochumer für die zweite Halbzeit was vorgenommen haben, es war Makulatur, das Selbsttor fiel bereits in der 47. Minute. Die Eisernen rackerten weiter und mussten in der 86. Minute den Anschlusstreffer durch Lukas Hinterseer hinnehmen. Den Endstand stellte der Kapitän Steven Skrzybski her, der in der Nachspielzeit traf.
Zentner schwere Steine fielen nach dem Schlusspfiff, Erleichterung im Lager der Eisernen, die das Minimalziel der Saison erreicht haben. Die 3. Liga bleibt ihnen in der Saison 2018/19 erspart. Es gibt vieles auszuwerten, der Saisonverlauf entsprach so gar nicht den Erwartungen. In der Schlusstabelle der vorigen Spielzeit rangierte der 1. FC Union mit 60 Punkten auf Rang vier. Diese Punktzahl hätte ein Jahr später gereicht, um aufzusteigen. Dieses Ziel mussten sie spätestens Anfang März aufgeben. Über vieles, was in der Saison nicht gelaufen ist, wird zu reden sein. Der 3:1 Sieg über Bochum in der erst zum vierten Mal in dieser Saison ausverkauften „Alten Försterei“ kann darüber nicht hinwegtäuschen.
Hans-Peter Becker