Ein umstrittener Ausgleichstreffer sorgt für Diskussionen. Die schönste Serie muss einmal enden, so für Berlin-Liga Primus Blau-Weiß 90. Wer heiß auf die Blau-Weiß Meisterschaft ist, muss ein wenig länger warten. In der Partie gegen die Mannschaft von Berlin Türkspor lief manches nicht so gut geölt, wie es die Verantwortlichen um Trainer Marco Gebhardt erwartet hatten. Das Unentschieden (2:2) war für die vom Abstiegsgespenst verfolgten Türkspor ein unerwarteter Punktgewinn zur rechten Zeit, weil auch die Konkurrenten zum Teil siegreich waren. „Eine Klasseleistung meiner Mannschaft“, urteilte ihr Trainer Daniel Volbert. Vor Beginn hatte sich Türkspor-Boss Metin Yilmaz noch eine ehrenhafte Niederlage vorstellen können. Nach Abpfiff trauerte er der letzten vergebenen Chance des eingewechselten Kemal Akar nach, die fast den Siegtreffer bedeutet hätte. Zuvor hatte Akar ein höchst umstrittenes Tor, eventuell unter Mithilfe seiner Hand, zum 2:2 erzielt, so war es des Guten genug. Zu seinem Glück war er vom sonst aufmerksamen Schiedsrichter Kai Kaltwaßer zu dieser Aktion nicht befragt worden. Wer weiß, was seine Antwort gewesen wäre.
Blau-Weiß wird am Ende diesen Punktverlust verschmerzen können. Die Planungen für die Oberliga sind natürlich schon in vollem Gange, auch wenn es am nächsten Wochenende bei der Top-Begegnung in Mahlsdorf gegen die Eintracht, dem Tabellenzweiten zu zeigen gilt, wo der Hammer hängt. Drei Spieler, die sich selbst angeboten haben sollen, werden die Mannschaft ab der kommenden Saison auf jeden Fall verstärken. „Sie haben bisher in der Regional-Liga gespielt“, sagte Blau-Weiß-Präsident Michael Meister. „Den Kader haben wir aber schon vorher so zusammengestellt, dass es auch bereits jetzt für mehr als die Verbandsliga reichen sollte“, ergänzte das Vorstandsmitglied. Seinem ehrgeizigen Trainer, der Ex-Bundes- und Zweitliga-Spieler, Marco Gebhardt, war jegliche Teambuilding-Maßnahme nach Abpfiff egal. Er verließ schnell das Spielfeld. Die Anhänger der Gastgeber hatten derweil schon recht professionell wirkende Banner vorbereitet, die wohl demnächst auch bei den Auswärtspartien in der Oberliga mitgeführt werden dürften. Es heißt dann wieder höherklassiger „Heiß auf Blau-Weiß“.
Frank Toebs