Auftakt in der Champions League -Füchse verlieren gegen Veszprém

Füchse Berlin – Veszprém HC 31:32 (16:16)

Nach elf Jahren wieder in der Champions League dabei und zum Auftakt geht’s gleich gegen einen oder sogar DEN Gruppenfavoriten – Veszprém HC aus Ungarn. Das sind Vorfreude und Herausforderung ein Paar. Die Füchse stellten sich der Aufgabe gegen das Topteam, das in seinen Reihen Spieler aus zehn Ländern vereint.

Bei hohem Tempo ging es hin und her. In den Reihen der Berliner hatten die dänischen Olympiasieger Mathias Gidsel und Lasse Andersson ihren „Pariser Schwung“ mit in den Fuchsbau gebracht. Spiel und Ergebnis waren zunächst ausgeglichen – 5:5/10. Die Ungarn, die viermal im Finale der Champions League standen, die Trophäe jedoch nie gewinnen konnten, sahen sich in Folge einer beweglichen und aggressiven Füchse-Deckung gegenüber. Besonders über die Kreismitte ging für die Gäste wenig. So konnten die Berliner, die Zuspielfehler des Kontrahenten ausnutzend, bis auf 13:8 /20. davonziehen. Da sich Veszpréms spanischer Nationaltorhüter Corrales enorm steigerte (insgesamt 17 Paraden) und die Berliner auch zweimal an Pfosten bzw. Latte scheiterten, konnten die Gäste Tor um Tor aufholen. Trainer Jaron Siewert war in dieser Phase mit seiner Mannschaft höchst unzufrieden. „Wir haben im Angriff zu viele klare Chancen vergeben und konnten unsere Abwehr und Rückwärtsbewegung nicht organisieren.“ Die Folge: Veszprém schaffte den Ausgleich.

Mit 16:16 ging es in die Pause. In den zweiten Spielabschnitt starteten die Spieler aus der 60 000 Einwohner-Stadt in der Nähe des Balatons besser. Besonders der französische Olympiasieger Nedim Remili frönte jetzt seiner Freude am Torewerfen (insgesamt elf Treffer). Die größere Ausgeglichenheit im Kader und die große internationale Erfahrung des Gästeteams war vor den 7019 Zuschauern nun deutlich erkennbar. Musste man beim Stand von 26:31/53 noch eine herbe Klatsche der Füchse befürchteten, wendete die Mannschaft mit Ehrgeiz und unbändigem Willen das Blatt noch einmal.

Hochdramatisch verliefen dann die letzten Minuten. Durch Gidsel, Andersson, Freihöfer und Marsenic gelangen den Berlinern vier Tore in Serie. Nach einer vereitelten Chance der Gäste gelangten die Füchse 25 Sekunden vor Ende noch einmal in Ballbesitz, scheiterten mit dem letzten Wurf jedoch am Torhüter der Gäste. Am Ende stand so eine 31:32-Niederlage zu Buche. Das nächste Champions-League-Spiel bestreiten die Füchse in einer Woche, am 18. September 2024 beim HC Pelister Bitola in Nordmazedonien. Zuvor gibt es am Sonntag, 15. September 2024 den Heimauftakt in der Bundesliga gegen den SC DHfK Leipzig.

Für die Füchse erfolgreich: Wiede (3), Tollbring (1), Andersson (6), Lichtlein (2), Gidsel (10), Freihöfer (3), Langhoff (1), Reichmann (3), Marsenic (2)

Herbert Schalling

Altglienicke kantert Viktoria aus dem Pokal

Die, wie auch immer, besten Fußballprofis mit Spielberechtigung für die deutsche Nationalmannschaft sind mit einem Kantersieg gegen Ungarn in die Nations League gestartet. Der Spielbetrieb ist bis hinunter in den Amateurbereich unterbrochen. Die Fußball-Landesverbände setzen ihre Pokalrunden an. In Berlin stand die 2. Runde des Cosy Wasch-Pokals an. Lospech hatte der amtierende Pokalsieger Viktoria, in dieser Runde hat man es hauptsächlich mit unterklassigen Gegnern zu tun. So musste der BFC Dynamo beim Kreisligisten MSV Normannia 08 antreten. Sie ließen dort nicht anbrennen und gewannen auf dem Rasenplatz an der Hatzfeldtallee mit 16:0. Der sportliche Wert dürfte im nicht mehr messbaren Bereich liegen. Das nennt man Losglück. 

Pech und am Ende des Spiels sogar doppelt hatte dagegen Viktoria. Nach regulärer Spielzeit stand es im Stadion Lichterfelde 6:1 für die VSG Altglienicke. Semih Keskin scheint seinen Ex-Verein noch sehr genau zu kennen. Am 11. August gelang am 3. Spieltag der Regionalliga Nordost im Heimspiel im Zoschke in Lichtenberg ein 2:1 Sieg. So bleibt Keskin, jetzt mit neuem Verein, weiter auf Kurs Titelverteidigung. Bei der Viktoria heißt es Wunden lecken. Allerdings, viel Zeit bleibt dafür nicht. Bereits am Dienstag, 10.09.2024 empfangen die Himmelblauen im Stadion Lichterfelde zum 7. Spieltag der Regionalliga Nordost, den Drittligaabsteiger Hallescher FC. Da ist zumindest der Versuch der Wiedergutmachung angesagt. Einen Tag später wird die Keskin-Truppe versuchen, dem Tabellenführer aus Jena ein Bein zu stellen und möglichst mit der ersten Saisonniederlage nach Hause zu schicken.

Hans-Peter Becker

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Regionalliga Nordost – Viktoria tauscht die Führung aus und der BFC Trainer tritt zurück

Der 6. Spieltag der Regionalliga Nordost ist aktuell noch nicht beendet. Er begann am Donnerstag, 29.08.2024 mit der Partie Hertha II gegen den 1. FC Lok Leipzig. Bitteres Lehrgeld mussten die zuletzt gut aufspielenden Hertha-Bubis bezahlen. Sie wurden förmlich zerlegt, am Ende stand eine 0:6 Niederlage im Spielbericht. Nur die Anfangsphase war ausgeglichen. Zur Pause lagen die Gastgeber mit 0:2 hinten, nach dem 0:4 fielen sie auseinander. 

Am darauffolgenden Freitag beendete die VSG Altglienicke die Auswärtsfahrt nach Zwickau mit einem 3:0 Erfolg. Vor über 4.000 Zuschauern sorgten Manasse Eshele und Tobias Gunte für die Tore. Bestnoten verdiente sich der aus Greifswald gekommene Eshele, der sich mit zwei Treffern auszeichnete. Altglienicke zählt auch in dieser Saison wieder zu den Meisterschaftsaspiranten. Der zweite Saisonsieg bringt etwas Beruhigung nach nicht gerade geglückten Startphase.

Im Ex-Verein des aktuellen Altglienicker Trainers Semih Keskin wurde die Geschäftsführung ausgetauscht. Der für die sportlichen Belange zuständige Bernd Nehrig  und Geschäftsführer Rocco Teichmann mussten gehen. Unser Dank gilt Rocco Teichmann und Bernd Nehrig für ihren großen Einsatz und ihre Arbeit für Viktoria Berlin in den zurückliegenden Jahren, auf die wir nun in der neuen Konstellation aufbauen und gemeinsam voller Leidenschaft anpacken werden, um den Verein in allen Bereichen weiterzuentwickeln“, sagt Zeljko Karajica. (Hauptgesellschafter SEH Sports & Entertainment Holding, der die Geschäftsführung selbst übernimmt) Es mutet schon etwas merkwürdig an, wurde doch der Vertrag von Teichmann erst vor Kurzem verlängert. Auf die Mannschaft hatte die Turbulenz keinen Einfluss, im Gegenteil, der FSV Luckenwalde wurde mit 4:1 besiegt. Zur Pause führten die Gäste mit 1:0, anschließend schwächten sich die Gäste selbst und waren ab der 58. Minute nur noch mit acht Feldspielern auf dem Platz. Viktoria kassierte nur eine Rote in der hitzigen Begegnung, das reichte, um das Spiel zu drehen. Allerdings fiel die endgültige Entscheidung in der Nachspielzeit. Der eingewechselte Shean Mensah erzielte einen lupenreinen Hattrick und markierte nach dem Ausgleich durch Oleg Skakun drei Treffer in Folge.

Am Sonntag empfing der BFC Dynamo den Überraschungsaufsteiger Hertha 03. Die 2.255 Zuschauer brauchten nicht lange, auf das erste Tor zu warten. Wer nicht ganz pünktlich kam, vernahm nur den Jubel. Bereits nach 35 Sekunden erzielte Rufat Dadashov das 1:0. Die Zehlendorfer hielten gut mit, hatten durchaus ihre Möglichkeiten, doch an diesem Nachmittag wollte dem bisher besten Angriff der Liga (13 Tore in sechs Spielen) einfach kein Treffer gelingen. Der BFC machte in der 3. Minute der Nachspielzeit durch Henry Jon Crosthwaite alles klar. Der aus Halle gekommene Crosthwaite wurde mit Beginn der 2. Halbzeit für Kevin Lankford eingewechselt. Dieser Sieg war gleichzeitig ein Geburtstagsgeschenk für den BFC-Präsidenten Norbert Uhlig, der an diesem Tag seinen 71. Geburtstag feierte. Was sich an diesem Tag nicht andeutete, letztmalig saß Trainer Andreas Heraf auf der Bank. Einen Tag später bat er um Vertragsauflösung. Mittlerweile wurde bekannt, dass Heraf an „einem akuten Bandscheibenvorfall leidet und sich in ärztliche Behandlung in Österreich begeben muss, da die bisherige medikamentöse Behandlung leider nicht geholfen hat“, wie der BFC vermeldete. „Es tut mir wahnsinnig leid, dass ich aus gesundheitlichen Gründen aktuell nicht in der Lage bin, meine Tätigkeit als Cheftrainer des BFC Dynamo fortzuführen. Aber es wäre gegenüber dem Verein und seinen tollen Fans aus meiner Sicht unverantwortlich, den Job nicht mit 100 Prozent umzusetzen. Ich wünsche dem BFC Dynamo nur das Allerbeste und bedanke mich beim Verein für das Verständnis und die schnelle und unkomplizierte Vertragsauflösung, um mich in meiner Heimat der ärztlichen Behandlung unterziehen zu können“, so Heraf. Sportchef Angelo Vier muss sich erneut auf Trainersuche begeben, gerade einmal zwei Monate war Heraf im Amt. Kommissarisch leitet bis auf Weiteres Co-Trainer Nils Weiler das Training und wird wohl auch am 7. September im Berliner Pokal beim Kreisligisten MSV Normannia an der Seitenlinie stehen.

Hans-Peter Becker

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Union und Hertha – aktuelle Gemeinsamkeiten

Beide Berliner Profiteams hatten am vergangenen Wochenende nicht nur die Gemeinsamkeit, drei Punkte geholt zu haben, in den Turbulenzen der Endphase des Transfermarktes, büßten beide einen wichtigen Akteur ihrer Abwehrreihe ein. Bei den Eisernen verließ Robin Gosens schlussendlich etwas überraschend den Verein und ging zurück nach Italien. Bei seinem neuen Arbeitgeber, dem AC Florenz, führte er sich gleich gut ein und steuerte beim 2:2 gegen Monza einen Treffer bei. Angeblich soll er ja in der Wuhlheide nie so richtig angekommen sein, na ja, 30 Spiele, über 2.000 Einsatzminuten, wahrscheinlicher ist wohl, dass er die verpasste Europameisterschaft auf die verkorkste vergangene Saison seines bislang vorletzten Arbeitgebers geschoben hat.

Ob die laufende Spielzeit besser wird? Gegen Aufsteiger St. Pauli gelang ein Sieg, nach zwei Spieltagen sind vier Punkte auf dem Konto, vor einem Jahr waren es sechs Punkte und die Tabellenführung. Von da an ging es dann steil bergab, das ist hoffentlich Schnee von gestern. Am 3. Spieltag nach der Länderspielpause, wartet auswärts am 14. September RB Leipzig, das war vor einem Jahr ähnlich, im Heimspiel unterlagen sie den Leipziger Bullen mit 0:3.

Die Alte Dame feierte einen Auswärtssieg auf dem Betzenberg. Es war Spiel Eins nach dem Weggang des Abwehrchefs Marc Oliver Kempf. Insofern ist eine logische Folge, dass Angriff die beste Verteidigung ist und Spiel gewonnen ist, wenn mindestens ein Tor mehr als erzielt wird, als der Gegner. Das 4:3 am Samstagabend, 31.08.2024 sorgte ergebnistechnisch für zufriedene Gesichter bei den Verantwortlichen, die Analyse der Fehler dürfte dagegen etwas mehr Zeit als gewöhnlich beanspruchen. Torgarant Harris Tabakovic weg und jetzt der Abwehrchef, ein möglicher Nachfolger scheint sich anzubieten, Luca Schuler traf in Kaiserslautern doppelt und John Anthony Brooks Jr. ist zurück. Der inzwischen 31-Jährige will es noch einmal wissen. Hertha ist passabel in die Saison gestartet, mit sieben Punkten nach vier Spieltagen stehen sie besser da, als nach dem Abstieg, mit lediglich drei Punkten, so war der Stand vor einem Jahr.

Hans-Peter Becker

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Fußball Regionalliga Nordost – Aufsteiger Hertha 03 bleibt oben dran

Die Regionalliga Nordost hatte die Vereine zu einer englischen Woche gebeten. Wie in der Überschrift gewürdigt, beginnen wir mit dem Aufsteiger Hertha 03 aus Zehlendorf. Unter Woche gab es einen hart erkämpften Auswärtspunkt in Meuselwitz. Nur fünf Tage später ließen die Schützlinge von Trainer Robert Schröder im Stadion Lichterfelde einen 2:0 Sieg gegen die BSG Chemie Leipzig folgen. So langsam platzen sie vor Stolz in Zehlendorf, mit diesem, fast, Raketenstart in die neue Liga hatten wohl die kühnsten Optimisten nicht gerechnet. Es stehen bisher 13 Tore auf der Habenseite und sechs davon entfallen auf Serhat Polat, der bereits in der Oberliga zuverlässig geknipst hat. Übertroffen wird er aktuell nur von Erik Weinhauer vom FC Carl-Zeiss Jena, der bislang 10 Mal getroffen hat. Das Spiel gegen die Chemiker wurde durch zwei Standards entschieden. Bereits in der 8. Spielminute wurde ein Foul-Elfmeter verwandelt und in der 89. Minute traf der eingewechselte Marius Ihbe, übrigens ausgebildet bei RB Leipzig und dem 1. FC Union, mit einem Freistoß. Aus fast zentraler Position zirkelte er den Ball über die Mauer direkt ins Dreiangel. Bis hierhin, ein Kompliment für die kleine Hertha, mal sehen, wie es weitergeht. Am 6. Spieltag wartet der BFC Dynamo im Sportforum auf die Zehlendorfer.

Da wären wir gleich beim BFC, wo es zum Start recht holprig zugeht. Ein bisschen mehr als die mageren fünf Punkte und nur einen Sieg nach fünf Spieltagen hatten sie sich in Hohenschönhausen gewiss ausgerechnet. Unter Woche rannten sie Leipzig-Leutzsch einem seit der 2. Spielminute bestehenden 0:1 Rückstand erfolglos hinterher und am 5. Spieltag sprang beim TSV Luckenwalde nur ein 0:0 heraus. So wurde nur ein einziges Pünktchen aus der englischen Woche geholt. Wann platzt der Knoten, fragen sich Verantwortliche und Fans der Weinroten.

Besser als der BFC macht es da die Ausbildungstruppe von Hertha BSC II. Am Dienstag, 20.08.2024 wurde Rot-Weiß Erfurt im Amateur-Stadion mit 2:1 bezwungen und am darauffolgenden Freitag im Zoschke in Lichtenberg, die VSG Alt-Glienicke mit einem 2:0 in die Kabine geschickt. Das war eine optimale Ausbeute für eine englische Woche. Hertha II mit gelungenem Start während bei der VSG die Alarmglocken schrillen. Der Kader um Neu-Trainer Semih Keskin sollte für vordere Tabellenplätze gut sein, Platz 16 mit 4 Punkten passt da nicht ins Bild. Am nächsten Spieltag heißt die Anreise FSV Zwickau, einen Punkt sollten sie sich mindestens vornehmen.

Bleibt aus Berlin Sicht nur noch die Viktoria. Die Himmelblauen scheiterten am Mittwoch, 21.08.2024, wie der BFC, an einer Leipziger Mannschaft und das genau mit demselben Ergebnis. Lok Leipzig reichte ein Treffer zum Sieg. Die blau-gelben Leipziger bleiben somit weiter ungeschlagen und mit 11 Punkten dem Spitzenreiter weiter auf den Fersen. Am 5. Spieltag holte die Kutrieb-Elf wenigstens einen Punkt. In Eilenburg fielen keine Tore.

Hans-Peter Becker

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Berliner Profifußball – Füllmasse oder Überraschungsteam

Die Bundesliga hat uns wieder. Im Unterhaus wurde bereits der 3. Spieltag absolviert und Hertha hat endlich den ersten Sieg der Saison eingefahren. Gegen den Aufsteiger Jahn Regensburg tat sich die Fiel-Elf erneut schwer. Ein tief stehender Gegner, der je länger es 0:0 stand, immer mutiger wurde, musste sich durch zwei späte Gegentore geschlagen geben. Das viel beschworene Matchglück und Regensburgs Torwart waren den Herthanern hold und so stand an diesem heißen Samstagnachmittag ein 2:0 Sieg auf der Ergebnistafel und 42.000 Zuschauer gingen zufrieden nach Hause. Das Transferfenster ist noch bis zum 30. August für die laufende Saison 2024/25 geöffnet und dünnt aktuell den Kader, ob gewollt oder nicht, aus. Harris Tabakovic, der Ligatorschützenkönig der vergangenen Saison hat sich der TSG Hoffenheim angeschlossen, ein herber Verlust, aktuell gibt es Gerüchte Marc-Oliver Kempf. Ehrlich, ich persönlich finde es zum Kotzen mit dem geöffneten Transferfenster, wenn die Saison losgeht, muss der Kader stehen, alles andere ist Verarschung des Publikums. Entschuldigung, derbe Worte, ich kriege mich wieder ein.

Hertha bekommt jetzt wieder die Quittung für die jahrelange Misswirtschaft. Es stellt sich die Frage, wie soll nach Weggang der Unterschiedsspieler das Ziel Aufstieg gelingen? Als Füllmasse der 2. Bundesliga wird Hertha wohl nicht überleben können. Auf die berechtigte Frage, ob angesichts des zu erwartenden Aderlasses das Saisonziel korrigiert werden muss, der Aufstieg soll ja alternativlos sein, fand der sportliche Leiter, Benjamin Weber, im Sender Sky die etwas kryptische Antwort, das sei nur aus finanzieller Sicht so.

Sportlicher Erfolg ist nur bedingt planbar, es sei denn, es ist Geld ohne Ende vorhanden. Im sehr kurzlebigen Geschäft des Fußballs sind Überraschungen nicht auszuschließen. Im Profifußball muss nicht nur die sportliche Bilanz stimmen, das Finanzielle hat denselben Stellenwert.

Nach der Hertha war der Lokalrivale dran. In Mainz gelang ein Unentschieden. Nach einem bescheidenen Auftritt in der 1. Halbzeit und verdientem Rückstand gelang nach einer Steigerung in Halbzeit zwei der Ausgleich. Ein interessantes Fußballspiel, das war der Tenor des übertragenden Bezahlsenders. Man muss sich sein Angebot halt schönreden. Es war Fußball zweier Teams, die halt die Bundesliga auffüllen. Eine Meisterschaft nach 34. Spieltagen ist für die Eisernen und Mainzer genauso wahrscheinlich wie die absolute Mehrheit für die Linkspartei bei der nächsten Bundestagswahl.

Hans-Peter Becker

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Viktoria verliert (voraussichtlich) letztes Spiel im alten Jahnsportpark

Es war das voraussichtlich letzte, in Berlin darf man sich solcher Aussage nie ganz sicher sein, Sportereignis im Jahnstadion. Der Abriss der Tribüne und das Abtragen der Erdwälle soll noch im laufenden Jahr 2024 beginnen. Das Stadion mit der Laufbahn und der Tribüne markiert gewissermaßen Anfang und Ende der DDR in baulicher Gestalt. Die Stadionwälle entstanden auch aus dem Trümmerschutt des 2. Weltkriegs. Das Stadion wurde 1951 aus Anlass der III. Weltfestspiele der Jugend errichtet. Streitobjekt ist die 1987 fertiggestellt Haupttribüne, die trotz ihrer Einmaligkeit keinen Denkmalschutz genießt. Es wurde inzwischen eine Kampagne für den Erhalt der Tribüne gestartet. 

In der 1. Runde des DFB-Pokals passierten 5.504 Zuschauer das Stadiontor, darunter etwa 2.000 Anhänger der bayerischen Schwaben. Natürlich war der Bundesligist der haushohe Favorit, trotzdem ein klein wenig liebäugelten die Anhänger der himmelblauen Viktoria mit einer Sensation. Dieser Wunsch ging zunächst in Erfüllung. Bereits in der 4. Spielminute ging der Außenseiter in Führung. Ein Eckball wurde von Kapitän Nicolas Hebisch per Kopf verlängert und keiner in der Augsburger Hintermannschaft fühlte sich zuständig für den aufgerückten Innenverteidiger Aidan Liu. Völlig blank konnte er den Ball über die Linie drücken.

Anschließend übernahmen die Augsburger das Kommando. Der Regionalligist wurde in der eigenen Hälfte eingeschnürt. Das hatten sie erwartet und verteidigten den knappen Vorsprung mit einer 5-4-1 Staffelung, lediglich Julien Damelang lauerte am Mittelkreis auf eine Kontergelegenheit. Das Bollwerk hielt bis zur 33. Minute, da erzielte Elvis Rexhbecaj den Ausgleich. Bis zum Halbzeitpfiff hatten sich die Schützlinge von Trainer Dennis Kutrieb mehr als achtbar aus der Affäre gezogen.

In der 2. Halbzeit setzte sich die Qualität des Bundesligisten mehr und mehr durch. So wurde es am Ende ein standesgemäßes Ergebnis. Die Führung erzielte Augsburg in der 53. Minute durch den Neuzugang Samuel Essende. Erst in der Schlussphase erhöhten die Bundesligaprofis das Ergebnis auf 4:1. Die Torschützen in der 87. sowie in der 2. Minute der Nachspielzeit waren Niklas Dorsch und Phillip Tietz. Es waren aus Sicht der Viktoria ein bis zwei Gegentreffer zu viel. Erhobenen Hauptes konnten die Himmelblauen vom Platz gehen. Für Viktoria ist jetzt wieder der Liga-Alltag entscheidend, bereits in drei Tagen, am Mittwoch, 21.08.24 kommt Lok Leipzig ins Stadion Lichterfelde.

Hans-Peter Becker

Foto: © Becker

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Füchse setzen Saisonvorbereitung fort

klares 37:30 beim VfL Potsdam

Sportler freuen sich über jeden Sieg. Trotzdem trat das Resultat am Ende in den Hintergrund. „Das war ein schönes Familientreffen und ein schöner Handballabend“, stellte Bob Hanning fest. Der 56-jährige Geschäftsführer der Füchse stand in der Potsdamer MBS-Arena zum vorletzten Mal als Coach an der Bank der Gastgeber, weil der neue Trainer Emir Kurtagic verhindert war.

Für die Füchse, seit Mitte Juli wieder im Übungsbetrieb, war das die Partie nach dem einwöchigen Trainingslager in Lübbenau und klaren Siegen gegen unterklassige Kontrahenten einerseits der erste ernsthafte Test. Denn die Potsdamer, seit Jahren traditioneller Spielpartner der Berliner, sind ja nach ihrem Aufstieg in der neuen Saison, Gegner in der Bundesliga, andererseits jedoch mussten die Berliner „in einer Konstellation spielen, die sonst nicht so vorkommt“, wie Trainer Jaron Siewert feststellte. Ihm fehlten die zwei dänischen Olympiasieger Gidsel und Andersson, sowie Paris-Teilnehmer Darj. Dazu pausierte Neuzugang Herburger ebenso wie Kapitän Paul Drux und Max Beneke, die sich beide noch im Aufbautraining befinden. Deshalb mussten mit Felix Mart, Florian Budde und Moritz Wassermann erneut Spieler der zweiten Mannschaft eingesetzt werden. „Die jungen Spieler haben sich super integriert“, fand Siewert. Der sich ebenso über das engagierte Spiel von Neuzugang Tobias Reichmann freuen konnte. Der 36-jährige, in Rangsdorf geborene, zeigte, dass er durchaus noch mit der Jugend mithalten kann.

Bob Hanning zum vorletzten Mal Trainer des VfL Potsdam Foto: © Becker

Nach souveräner Führung – 10:4/12. – lief das Spiel der Füchse Mitte des ersten Abschnittes phasenweise nicht mehr so rund, was einerseits mit den eigenen Wechseln, aber auch mit der Steigerung der Gastgeber zu erklären war. Besonders in der Abwehr zeigten sich die Potsdamer aggressiver. Deshalb ging es nur mit einem drei-Tore-Vorsprung für die Füchse – 17:14 – in die Pause.

Im zweiten Abschnitt setzte sich das muntere Treiben auf dem Parkett fort. Auffällig dabei die Spielfreude von Nils Lichtlein und das Engagement von Matthes Langhoff, der im Bundesliga-Betrieb oft im Schatten von Lasse Andersson steht. Nach den 60 kurzweiligen Minuten vor 1.209 Zuschauern in der nicht ausverkauften Arena, gewann der Zweite der letzten Bundesliga-Saison mit 37:30. Das Spiel war auch der Auftakt zu einem Dreier-Turnier, bei dem die Füchse noch auf den dänischen Erstligisten Bjerringbro-Silkeborg, Vierter der letzten Saison, treffen werden. Am 31. August 2024 folgt dann mit dem Supercup gegen Meister und Pokalsieger das erste Wettbewerbsspiel der neuen Saison.

Für die Füchse erfolgreich: Wiede (6 Tore), Tollbring (3), Mart, Lichtlein (10), Freihöfer (1), Langhoff (6), Budde (2), Wassermann (1), av Teigum (2), Reichmann (3), Marsenic (3).

Herbert Schalling

Saisoneröffnung der Eisbären

Die gerade herrschenden hochsommerlichen Temperaturen sprechen zwar dagegen, für die Berliner Eishockeyfans und die Fachjournalisten ist der Sommer vorbei. Für der Fans veranstalteten die Eisbären auf dem Uber-Platz ein Event, vorgestellt wurde die Mannschaft und die Trikots für die kommende Saison 2024/25. Zudem gibt es ja noch einen anderen Grund zum Feiern. Die Eishockeyabteilung des SC Dynamo wurde 1954 gegründet, so steht die neue Saison unter dem 70-jährigen Jubiläum des Eishockeystandortes in Hohenschönhausen.

Dort, wo einst alles begann, trainieren die Profis noch heute und werden, im inzwischen zur Kultstätte gewordenen, „Welli“ die Heimspiele der Champions-Hockey-League (CHL) austragen. Vielleicht gelingt es ja in dieser Saison unter die besten 16 Teams zu kommen und sich für Ko.-Phase zu qualifizieren.

Zwei Tage nach dem Fan-Fest fand am Montag, 12. August 2024, das erste öffentliche Training im Welli statt. Moderator Desmond Squire konnte 1.122 Zuschauer begrüßen. Die Saisoneröffnung ist ja überschattet von der schlechten Nachricht der Erkrankung von Tobias Eder. Die Fans haben das selbstverständlich nicht vergessen und ein Banner im Welli angebracht.

Nach der Vorstellung des Kaders konnten die Anwesenden in der Halle den Profis bei drei Übungen zu sehen. Neu war in diesem Jahr, die Anweisungen der Trainer Serge Aubin und Andre Rankel zu hören waren. Auf dem Eis konnten drei Torhüter, sieben Verteidiger und 13 Stürmer mit ihren Qualitäten bestaunt werden. Ein neuer Name in der Verteidigung ist der Kanadier Olivier Galipeau. Der 27-Jährige wagt erstmals den Schritt in eine europäische Liga. Die vergangene Saison spielte er in der AHL für die Rocket de Laval, einem Farmteam Canadiens de Montréal aus der NHL.

Neu im Angriff der Eisbären sind Matje Leden, ein U 23 Spieler, sowie mit Gabriel Fontaine ein weiterer Kanadier und dem Briten Liam Kirk. Fontaine wechselt aus der höchsten Liga Finnland und Kirk spielte zuletzt in der Extraliga im tschechischen Litvinov. Dort erzielte 28 Tore in 52 Ligaspielen und 13 Playoff-Partien. Eine ähnliche Bilanz darf er gerne bei den Eisbären wiederholen.

Tradition 70 Jahre Eishockey auf den Trikots für die neue Saison

Zufrieden zeigten sich Cheftrainer Serge Aubin und Mannschaftskapitän Kai Wissmann mit dem Trainingsauftakt. Bis zum ersten Heimspiel in DEL ist noch etwas Zeit. Am Freitag, 27.09.2024, am 3. Spieltag kommen die Augsburger Panther nach Berlin. Richtig ernst wird es zuvor in der CHL, am Freitag, dem 13.09.2024 und am darauffolgenden Sonntag kommt es zum tschechischen Wochenende im Welli. Dynamo Pardubice und Sparta Prag, werden die Gegner sein.

Hans-Peter Becker

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Fotos: © Wenske/Becker

Erfolge und Niederlagen für die Berliner Vereine

Für die insgesamt fünf Berliner Vereine in der Regionalliga gab es am 3. Spieltag keine Punkteteilung. Am Freitag, 09.08.2024 mussten Hertha II und der Aufsteiger von der Hertha aus Zehlendorf ran. Im Stadion Lichterfelde gab es nach über 26 Jahren mal wieder ein Kräftemessen zwischen der kleinen Hertha und Babelsberg 03. Es 1.071 Zuschauer nach Lichterfelde gepilgert und sie bekamen erneut von der kleinen Hertha ein Spektakel geboten. Zwar gingen die Babelsberger in der 12. Minute mit 1:0 in Führung, doch nur drei Minuten später konnte Sven Reimann für die 03er aus Berlin ausgleichen. Sein Jubel fiel verhalten aus. Er spielte immerhin fünf Jahre für die Babelsberger. Die Truppe des jungen Trainers Robert Schröder schraubte mit Konterfußball am Siegtreffer und der gelang Serhat Polat in der 60. Minute. Was für ein Start für die Zehlendorfer, sechs Punkte nach drei Spielen und bereits neun erzielte Treffer. Die Gegner hießen bisher FSV Zwickau, Carl-Zeiss Jena und Babelsberg 03, wahrlich nicht die Laufkundschaft der Liga.

Weniger erfolgreich war dagegen der Auftritt der Bubis von der großen Hertha beim Aufsteiger VFC Plauen. Seit der 3. Spielminute rannten die Berliner einem 0:1 Rückstand hinterher. Der Ausgleich gelang Dion Ajvazi erst in der 57. Minute. Ein verwandelter Foulelfmeter in der 75. Minute bedeutete den Sieg für die Vogtländer vor 1.407 Zuschauern. Die Voraussetzungen waren erschwert. Ein Stau auf der Autobahn verhinderte eine pünktliche Anreise der Gäste. So mussten sich die Spieler bereits im Bus umziehen und das Spiel begann mit Verspätung.

Einen Tag später empfing der BFC Dynamo im Sportforum den Zipsendorfer Fußballclub Meuselwitz und gewann gegen überforderte Gäste mit 4:0. Endlich ein souveräner Sieg nach holprigen Start. Der erste Dreier ist im Kasten und 2.112 Zahlende konnten zufrieden den Heimweg antreten.

Am Sonntag, 11.08.2024 war in Lichtenberg an der Normannenstraße das Derby zwischen der VSG Altglienicke und Viktoria angesetzt. Leider hatten nur 305 Zuschauer Interesse an der Partie. Die HOWOGE-Arena „Hans Zoschke“ scheint für Semih Keskin ein gutes Pflaster zu sein. Im Mai holte Keskin, damals noch Trainer der Viktoria, den Berliner Pokal und jetzt bezwang er mit seinem neuen Verein den ehemaligen Arbeitgeber. Viktoria, unter dem neuen Trainer Dennis Kutrieb, machte dem Favoriten aus Altglienicke das Leben schwer. Zur Halbzeit stand es 1:1. Die Führung durch Oleg Skakun und der Ex-Viktorianer Patrick Kapp egalisieren. Die stärkere Auswechselbank hatten die Volkssportler. Der eingewechselte Manasse Eshele, Neuzugang vom Greifswalder FC, besorgte in der 62. Minute den Sieg bringenden Treffer zum 2:1 für die VSG. Auf der Tribüne verfolgte Altglienickes neuer Sportdirektor Torsten Mattuschka den Auftritt der Keskin-Schützlinge.

Am kommenden Wochenende ist die erste Runde im DFB sowie im Berliner Pokal angesagt. Besonderes Augenmerk wird dabei der Auftritt der Viktoria gegen den FC Augsburg haben. Das Spiel beginnt am Sonntag, 18. August 2024, um 13:00 Uhr im Jahnsportpark.

Hans-Peter Becker

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