Viktoria verliert (voraussichtlich) letztes Spiel im alten Jahnsportpark

Es war das voraussichtlich letzte, in Berlin darf man sich solcher Aussage nie ganz sicher sein, Sportereignis im Jahnstadion. Der Abriss der Tribüne und das Abtragen der Erdwälle soll noch im laufenden Jahr 2024 beginnen. Das Stadion mit der Laufbahn und der Tribüne markiert gewissermaßen Anfang und Ende der DDR in baulicher Gestalt. Die Stadionwälle entstanden auch aus dem Trümmerschutt des 2. Weltkriegs. Das Stadion wurde 1951 aus Anlass der III. Weltfestspiele der Jugend errichtet. Streitobjekt ist die 1987 fertiggestellt Haupttribüne, die trotz ihrer Einmaligkeit keinen Denkmalschutz genießt. Es wurde inzwischen eine Kampagne für den Erhalt der Tribüne gestartet. 

In der 1. Runde des DFB-Pokals passierten 5.504 Zuschauer das Stadiontor, darunter etwa 2.000 Anhänger der bayerischen Schwaben. Natürlich war der Bundesligist der haushohe Favorit, trotzdem ein klein wenig liebäugelten die Anhänger der himmelblauen Viktoria mit einer Sensation. Dieser Wunsch ging zunächst in Erfüllung. Bereits in der 4. Spielminute ging der Außenseiter in Führung. Ein Eckball wurde von Kapitän Nicolas Hebisch per Kopf verlängert und keiner in der Augsburger Hintermannschaft fühlte sich zuständig für den aufgerückten Innenverteidiger Aidan Liu. Völlig blank konnte er den Ball über die Linie drücken.

Anschließend übernahmen die Augsburger das Kommando. Der Regionalligist wurde in der eigenen Hälfte eingeschnürt. Das hatten sie erwartet und verteidigten den knappen Vorsprung mit einer 5-4-1 Staffelung, lediglich Julien Damelang lauerte am Mittelkreis auf eine Kontergelegenheit. Das Bollwerk hielt bis zur 33. Minute, da erzielte Elvis Rexhbecaj den Ausgleich. Bis zum Halbzeitpfiff hatten sich die Schützlinge von Trainer Dennis Kutrieb mehr als achtbar aus der Affäre gezogen.

In der 2. Halbzeit setzte sich die Qualität des Bundesligisten mehr und mehr durch. So wurde es am Ende ein standesgemäßes Ergebnis. Die Führung erzielte Augsburg in der 53. Minute durch den Neuzugang Samuel Essende. Erst in der Schlussphase erhöhten die Bundesligaprofis das Ergebnis auf 4:1. Die Torschützen in der 87. sowie in der 2. Minute der Nachspielzeit waren Niklas Dorsch und Phillip Tietz. Es waren aus Sicht der Viktoria ein bis zwei Gegentreffer zu viel. Erhobenen Hauptes konnten die Himmelblauen vom Platz gehen. Für Viktoria ist jetzt wieder der Liga-Alltag entscheidend, bereits in drei Tagen, am Mittwoch, 21.08.24 kommt Lok Leipzig ins Stadion Lichterfelde.

Hans-Peter Becker

Foto: © Becker

Avatar von Hans-Peter Becker

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert