Der 6. Spieltag der Regionalliga Nordost ist aktuell noch nicht beendet. Er begann am Donnerstag, 29.08.2024 mit der Partie Hertha II gegen den 1. FC Lok Leipzig. Bitteres Lehrgeld mussten die zuletzt gut aufspielenden Hertha-Bubis bezahlen. Sie wurden förmlich zerlegt, am Ende stand eine 0:6 Niederlage im Spielbericht. Nur die Anfangsphase war ausgeglichen. Zur Pause lagen die Gastgeber mit 0:2 hinten, nach dem 0:4 fielen sie auseinander.
Am darauffolgenden Freitag beendete die VSG Altglienicke die Auswärtsfahrt nach Zwickau mit einem 3:0 Erfolg. Vor über 4.000 Zuschauern sorgten Manasse Eshele und Tobias Gunte für die Tore. Bestnoten verdiente sich der aus Greifswald gekommene Eshele, der sich mit zwei Treffern auszeichnete. Altglienicke zählt auch in dieser Saison wieder zu den Meisterschaftsaspiranten. Der zweite Saisonsieg bringt etwas Beruhigung nach nicht gerade geglückten Startphase.
Im Ex-Verein des aktuellen Altglienicker Trainers Semih Keskin wurde die Geschäftsführung ausgetauscht. Der für die sportlichen Belange zuständige Bernd Nehrig und Geschäftsführer Rocco Teichmann mussten gehen. Unser Dank gilt Rocco Teichmann und Bernd Nehrig für ihren großen Einsatz und ihre Arbeit für Viktoria Berlin in den zurückliegenden Jahren, auf die wir nun in der neuen Konstellation aufbauen und gemeinsam voller Leidenschaft anpacken werden, um den Verein in allen Bereichen weiterzuentwickeln“, sagt Zeljko Karajica. (Hauptgesellschafter SEH Sports & Entertainment Holding, der die Geschäftsführung selbst übernimmt) Es mutet schon etwas merkwürdig an, wurde doch der Vertrag von Teichmann erst vor Kurzem verlängert. Auf die Mannschaft hatte die Turbulenz keinen Einfluss, im Gegenteil, der FSV Luckenwalde wurde mit 4:1 besiegt. Zur Pause führten die Gäste mit 1:0, anschließend schwächten sich die Gäste selbst und waren ab der 58. Minute nur noch mit acht Feldspielern auf dem Platz. Viktoria kassierte nur eine Rote in der hitzigen Begegnung, das reichte, um das Spiel zu drehen. Allerdings fiel die endgültige Entscheidung in der Nachspielzeit. Der eingewechselte Shean Mensah erzielte einen lupenreinen Hattrick und markierte nach dem Ausgleich durch Oleg Skakun drei Treffer in Folge.
Am Sonntag empfing der BFC Dynamo den Überraschungsaufsteiger Hertha 03. Die 2.255 Zuschauer brauchten nicht lange, auf das erste Tor zu warten. Wer nicht ganz pünktlich kam, vernahm nur den Jubel. Bereits nach 35 Sekunden erzielte Rufat Dadashov das 1:0. Die Zehlendorfer hielten gut mit, hatten durchaus ihre Möglichkeiten, doch an diesem Nachmittag wollte dem bisher besten Angriff der Liga (13 Tore in sechs Spielen) einfach kein Treffer gelingen. Der BFC machte in der 3. Minute der Nachspielzeit durch Henry Jon Crosthwaite alles klar. Der aus Halle gekommene Crosthwaite wurde mit Beginn der 2. Halbzeit für Kevin Lankford eingewechselt. Dieser Sieg war gleichzeitig ein Geburtstagsgeschenk für den BFC-Präsidenten Norbert Uhlig, der an diesem Tag seinen 71. Geburtstag feierte. Was sich an diesem Tag nicht andeutete, letztmalig saß Trainer Andreas Heraf auf der Bank. Einen Tag später bat er um Vertragsauflösung. Mittlerweile wurde bekannt, dass Heraf an „einem akuten Bandscheibenvorfall leidet und sich in ärztliche Behandlung in Österreich begeben muss, da die bisherige medikamentöse Behandlung leider nicht geholfen hat“, wie der BFC vermeldete. „Es tut mir wahnsinnig leid, dass ich aus gesundheitlichen Gründen aktuell nicht in der Lage bin, meine Tätigkeit als Cheftrainer des BFC Dynamo fortzuführen. Aber es wäre gegenüber dem Verein und seinen tollen Fans aus meiner Sicht unverantwortlich, den Job nicht mit 100 Prozent umzusetzen. Ich wünsche dem BFC Dynamo nur das Allerbeste und bedanke mich beim Verein für das Verständnis und die schnelle und unkomplizierte Vertragsauflösung, um mich in meiner Heimat der ärztlichen Behandlung unterziehen zu können“, so Heraf. Sportchef Angelo Vier muss sich erneut auf Trainersuche begeben, gerade einmal zwei Monate war Heraf im Amt. Kommissarisch leitet bis auf Weiteres Co-Trainer Nils Weiler das Training und wird wohl auch am 7. September im Berliner Pokal beim Kreisligisten MSV Normannia an der Seitenlinie stehen.
Hans-Peter Becker