Neuer Pokalwettbewerb: ALBA BERLIN empfängt medi Bayreuth in der Max-Schmeling-Halle

Airo Garcia Reneses (Headcoach ALBA): Foto: Alba Berlin

Noch keine zehn Tage ist die Spielzeit 2018/2019 alt, da kommt es für die Basketballer von ALBA BERLIN schon zum ersten K.o.-Spiel der neuen Saison. Fünf Tage nach dem erfolgreichen EuroCup-Auftakt gegen Tofas Bursa steht am Sonntag (07.10., 15 Uhr) gegen medi Bayreuth das Achtelfinale im neu strukturierten Pokalwettbewerb an. Ausgetragen wird die Neuauflage des letztjährigen Pokalhalbfinals ausnahmsweise nicht in der Mercedes-Benz Arena, sondern in der Max-Schmeling-Halle in Prenzlauer Berg. Airo Garcia Reneses (Headcoach ALBA): „Unsere Siege gegen Jena und Bursa erwecken den Eindruck, dass wir bereit sind für das erste ’Do or die’-Spiel der Saison. Natürlich hoffe ich, dass dem so ist und dass wir unseren guten Lauf fortsetzen können. Aber solche guten Auftaktspiele erzeugen oft auch eine trügerische und gefährliche Selbstsicherheit. Der Pokal ist ein ganz anderer Wettbewerb, dazu ist Bayreuth ein sehr schwerer und gefährlicher Gegner. Deswegen müssen wir genauso wachsam starten, wie in der Bundesliga und im EuroCup.“

Niels Giffey (Kapitän ALBA): „Nach unseren beiden Auftaktsiegen in der Bundesliga und im EuroCup gehen wir mit einem guten Gefühl in das Pokalspiel, zumal wir auch hier auf unseren Heimvorteil zählen können. Zwar ist die Max-Schmeling-Halle etwas ungewohnt, aber durch unsere Fans wird das trotzdem ein Heimspiel. Ich spiele wegen vieler guter Erinnerungen zur Abwechslung ganz gerne dort. Bayreuth haben wir Im Vorjahr im Pokal-Halbfinale deutlich geschlagen, aber ich glaube, in diesen Jahr wird das schwieriger – gerade, weil uns mit Dennis Clifford und Johannes Thiemann gleich zwei Center fehlen.“

Der Deutsche Pokal wird in dieser Saison nach einem neuen K.o.-Modus ausgespielt. Qualifiziert sind 16 der 18 Bundesligisten, einzig die beiden Aufsteiger Vechta und Crailsheim nehmen nicht teil. In vier Runden mit jeweils einem K.o.-Spiel wird der deutsche Pokalsieger ermittelt. Den Auftakt machen die Achtelfinals am Samstag und Sonntag, es folgen Viertelfinals (22./23.12.), Halbfinals (20.01.2019) und schließlich das Finale am 17. Februar. Die jeweiligen Paarungen der Spiele inklusive der dazugehörigen Heimvorteile werden vor jeder Runde ausgelost.

Das Aufeinandertreffen mit der Mannschaft aus Bayreuth wird eines von zwei Teams, die einen ähnlich guten Saisonstart hingelegt haben. Während ALBA mit zwei ansehnlichen Siegen über Jena und Bursa in die neue Spielzeit gestartet ist, zeigen sich auch die Bayreuther – trotz schwieriger Saisonvorbereitung – früh in guter Form und kommen am Sonntag noch ungeschlagen nach Berlin. Zum Bundesliga-Auftakt setzten sich die Oberfranken souverän beim Aufsteiger Vechta durch und auch international verlief der Saisonstart gut. So sicherten die Bayreuther sich unter der Woche in zwei Qualifikationsspielen gegen das polnische Topteam Polski Cukier Torun einen Startplatz in der Basketball Champions League.

Unterschiede zwischen ALBA und Bayreuth gibt es hingegen mit Blick auf die Kaderzusammensetzung. Während ALBAs Sommer von großer Kontinuität geprägt war und acht der zwölf Berliner Kaderplätze im Vergleich zur kommenden Saison gleich besetzt sind, hat Bayreuths Trainer Raoul Korner aus dem letztjährigen Aufgebot nur die beiden Nationalspieler Bastian Doreth und Andreas Seiferth sowie die Power Forwards De’Mon Brooks und Steve Wachalski übernommen. Alle anderen Profis sind neu im Team, das in dieser Saison athletischer als das letztjährige ist und zudem eine deutlich größere Tiefe aufweist.

Der namenhafteste Neuzugang der Bayreuther ist hierbei David Stockton, Sohn der NBA-Legende John Stockton. Während Vater John sich einst bei den Utah Jazz als einer der besten Passgeber der NBA einen Namen machte, führt Sohn David jetzt in Bayreuth Regie. Ergänzt wird der Backcourt der Franken durch die neu-verpflichteten Kassius Robertson und Gregor Hrovat. Unter den Körben schickt sich Power Forward De’Mon Brooks als Topscorer und bester Rebounder an, in dieser Saison noch stärker als im Vorjahr zu werden. An seiner Seite hat der US-Amerikaner dabei nicht nur den in der ALBA-Jugend groß gewordenen Nationalcenter Andreas Seiferth und den bis hinter die Dreierlinie gefährlichen Routinier Steve Wachalski, sondern auch den athletischen US-Rookie Hassan Martin und den langen Slowenen Ziga Dimec.

Aufstellung medi Bayreuth (Statistik der letzten drei Wochen: Testspiele, BBL und BCL-Qualifikation):

Head Coach: Raoul Korner (44, AUT, sechste Bundesliga-Saison, die dritte mit Bayreuth). medi Bayreuth: Resultate der letzten drei Wochen:
04.10. Bayreuth – Polski Cukier Torun (BCL-Quali) 86:73 (S) Seiferth 14, Thomas 13
01.10. Polski Cukier Torun – Bayreuth (BCL-Quali) 73:73 (U) Thomas 18, Stockton 13
28.09. Vechta – Bayreuth (BBL) 67:83 (S) Brooks 19, Thomas 13
23.09. Mitteldeutscher BC – Bayreuth (Testspiel) 90:86 (N) Dimec 17, Brooks 16
20.09. Bayreuth – Gießen (Testspiel) 85:92 (N) Hrovat 18, Brooks 15
15.09. Ludwigsburg – Bayreuth (Testspiel) 87:83 (N) Brooks 19, Thomas 16

ALBA-Bilanz gegen Bayreuth (seit 2010) 13 Siege – 4 Niederlagen (in Berlin 8-0) easyCredit BBL BBL: 12:4 / Pokal 1:0
Höchster Sieg: 92:53 am 18. Dezember 2011 in Berlin (BBL) – Höchste Niederlage: 65:90 am 30. Dezember 2012 in Bayreuth (BBL)

Quelle: ALBA BERLIN Basketballteam

Füchse–Sieg gegen den Aufsteiger in Bietigheim

Die Füchse präsentieren sich auch auswärts bei der SG BBM Bietigheim in starker Form. Mit 36:28 (16:13) fährt der EHF-Cup-Sieger einen deutlichen Sieg ein. Ausschlaggebend für den Erfolg war eine herausragende zweite Hälfte. Bester Werfer war Bjarki Elisson mit sieben Treffern. Der Start für die Füchse war vielversprechend. Durch zwei Ballgewinne in der Defensive konnten Mattias Zachrisson und Bjarki Elisson per Tempogegenstoß schnell auf 2:0 stellen. Bietigheim konnte allerdings wieder ausgleichen, da das Team von Trainer Velimir Petkovic in der Defensive zunächst nicht die nötige Präsenz aufweisen konnten. Daraufhin konnte der EHF-Cup-Sieger wieder etwas Abstand zwischen sich und die Hausherren legen. In der neunten Spielminute schloss Bjarki Elisson durch einen Kempa-Trick zur 7:5-Führung ab. Doch der Aufsteiger aus Bietigheim steckte nicht auf und konnte durch eine doppelte Unterzahl der Füchse in der 15. Spielminute mit 8:9 vorbeiziehen. Velimir Petkovic reagierte anschließend mit einer Auszeit, um seiner Mannschaft neue Impulse zu geben. Die Füchse reagierten mit einer Leistungssteigerung und gingen in der 23. Spielminute durch Fabian Wiede mit 12:10 in Front.

Bis zur Pause konnte man noch ein weiteres Tor zwischen sich und den Gastgeber bringen. Mattias Zachrisson traf rund eine Minute vor dem Halbzeitpfiff durch einen Schlagwurf zum 16:13-Pausenstand. Doch Sportdirektor Volker Zerbe war das zu wenig: „Wir müssen in der Abwehr besser zupacken und im Angriff wieder zu einfachen Toren kommen. Wir dürfen Bietigheim nicht rankommen lassen, da ein Aufsteiger immer gefährlich ist, wenn er bis zum Ende noch Kontakt halten kann.“

Und das setzten die Füchse auch direkt um. Mit vier Treffern in Serie konnte man innerhalb von vier Minuten auf 20:13 davonziehen. Somit beruhigte der Hauptstadtclub direkt zu Beginn von Durchgang zwei das Geschehen. Bietigheim-Coach Ralf Bader nahm sofort eine Auszeit, um sein Team neu zu justieren. Doch die Füchse blieben konzentriert und nur drei Minuten später beim 23:15 griffen die Gastgeber erneut zur grünen Karte.

Die Füchse mussten ihr Angriffsspiel nun gegen eine offensive 4:2-Deckung aufbauen. Auf das taktische Mittel des Aufsteigers reagierte Velimir Petkovic seinerseits mit einer Auszeit. Diese brachte sofortigen Erfolg. Den Füchsen gelangen acht Treffer in Serie und elf Minuten vor dem Ende war das Spiel beim 32:17 bereits entschieden. Im Schlussabschnitt wechselten die Füchse munter durch. Leider konnte die Konzentration nicht bis zum Ende gehalten werden und die Gastgeber aus Bietigheim kamen nochmal deutlich heran. Am Ende gewinnen die Füchse dennoch souverän mit 36:28.

Heinevetter, Semisch; Wiede 2, Elisson 7, Holm 5, Struck 1, Gojun 1, Lindberg 2/1, Zachrisson 4, Simak 6/3, Schmidt 1, Jallouz 1, Reißky 3, Koch 3

Frederik Simak: „Wir haben am Anfang eine starke zweite Halbzeit gespielt. Am Ende haben wir nachgelassen und Bietigheim nochmal enger rankommen lassen. Unsere Verletzten haben wir heute kompensiert. Damit wir das dauerhaft schaffen, bekommen wir eine breite und sehr gute medizinische Behandlung für den gesamten Kader. Jetzt müssen wir uns für Sonntag erholen, da in der Bundesliga kein Spiel einfach ist und man immer alles einwerfen muss“.

Velimir Petkovic (Trainer Füchse Berlin): „Ich bin zufrieden mit den zwei Punkten. Allerdings verlange ich aber über 60 Minuten ein konsequentes Spiel von jedem Einzelnen meiner Mannschaft. Wenn sich einzelnen Spielern eine Pause gebe, weil sie es sich verdient haben, dann muss jeder andere brennen. Doch heute war es so, dass wir in Bietigheim die letzten zehn Minuten mit sieben Toren verlieren. Bei dieser Einstellung ist trotz des Sieges redebedarf vorhanden. Dennoch haben wir es heute auch ohne Paul Drux geschafft eine gute Deckung und ein starkes Spiel hinzulegen. Nun geht mein Blick in Richtung Ludwigshafen, wo ich am Sonntag die Leistung von der 15. bis zur 45. Minute über das gesamte Spiel sehen möchte“.

Quelle: Füchse Berlin Handball GmbH

Füchse Berlin: Gegen den BFC Preussen vier Tore kassiert

Es fielen sechs Tore. Die Füchse erzielten davon zwei. Eigentlich wollte man weg vom Tabellenende. Nicht ohne Grund läuft auf unserem Foto Trainer Guido Perschk mit sorgenvoller Miene die Treppe abwärts. Lediglich zwei Punkte nach acht Spielen und bereits 21 Treffer kassiert, da läuten alle Alarmglocken im Fuchsbau. In der letzten Saison waren es 80 Gegentreffer, die drittschlechteste Quote der Berlin-Liga. Erst am letzten Spieltag retteten sich die Füchse mit einem 2:0 zum Klassenerhalt gegen BSV Al-Dersimspor. Bemerkenswert, Dersimspor hatte sich erst eine Woche zuvor gerettet.

Wie sah es mit Verstärkungen zur neuen Saison aus? Wurden wenigstens die Abgänge kompensiert? Vom Absteiger Nordberliner SC kamen allein sechs Spieler zu den Füchsen. Die Füchse Berlin tragen ihre Heimspiele per Schlüsselvertrag mit dem Bezirksamt auf dem ehemaligen Wackerplatz aus. Ein schlechtes Omen, wenn man sieht was aus Wacker geworden ist ? Garantiert liegt es nicht am Platz und auch nicht an den Schiedsrichtern.  „Wir waren einmal besser als die Handballer“, so die Stimmen von Vereinsmitgliedern.

Co-Trainer Thomas Pyrrhus wechselte als Chef-Trainer zu NNW 98. Frank Trampisch arbeitet derzeit an seiner Stelle. Zum Kader kamen außerdem neben den sechs Ex-Nordberlinern neu hinzu: Weyer (SV Tasmania), Hahn (Hertha 06), Karadeniz (Türkspor), Moerer (SV Empor), Mendy (Rotation Prenzlauer Berg), Ayad FC Arpe/Wormbach) und drei eigene A-Jugendliche Mandy, Bayram und Öngün.

Wer lief gegen den BFC Preussen auf ?
Hahn – Rose, Trotzer (46. Göhler), Gross – Hampel, Thiam (67. Urbanski) – Karadeniz, von der Aue, Engel – Haubitz (72. Ayad), Zeih.

In der vergangenen Saison hieß es: Vorne half der liebe Gott oder Steven Haubitz (erzielte 20 der 54 Füchse-Treffer). Symptomatisch, gegen Preussen wurde er ausgewechselt.

Die Situation ist nicht einfach, weder für Abteilungsleiter Pierre Schönknecht, noch für das Trainerteam und für die Spieler. Es muss sich ab sofort einiges tun. Die Lage scheint erkannt worden zu sein. Gegenseitige Fehlerzuweisungen helfen nicht. In der Kabine muss tacheles geredet werden, ohne das etwas nach draußen klingt. Denn nur mit einer gemeinsamen Kampfansage, mit Zusammenhalt „ab sofort sind wir eine verschworene Einheit“, kann erfolgreich gegen den Abstieg Front gemacht werden.

Christian Zschiedrich

Ein Positionspapier mit guten Ideen

Chefredakteur Christian Zschiedrich. Foto Hans-Peter Becker

Mitte November soll das Papier bei der Regionalkonferenz in Leipzig eingebracht und besprochen werden. Die Diskussion ist hiermit öffentlich angestoßen. Jede gute Idee, ganz gleich von welchem Verein oder Fan, ist angebracht und begrüßenswert. Soll es eine vernünftige Reform werden, müssen die Fans von Anfang an eingebunden werden. Die Proficlubs sind aufgerufen, sich zum Thema Strukturreform einzubringen. Im nächsten Jahr, im August sollen auf der Generalversammlung in Berlin dann die notwendige Veränderungen beschlossen werden. Wer könnte von der Reform profitieren ? Im Grunde sollten Alle davon profitieren.

Die wichtigsten Vorschläge:
1. Begrenzung der Spielergehälter und der Anzahl von Leihspielern.
2. Eine Neuverteilung der TV-Gelder wird gefordert.
3. Die vom DFB organisierte 3. Liga soll auch unter das der DFL.
4. Die Profiligen sollen von bisher 18 auf 20 Mannschaften aufgestockt werden. Die Profifußballer sind mit Punkt-, Pokal- sowie Spielen für die Auswahlmannschaften oft bis ans Limit belastet. Die Kader würden größer und somit teurer werden.
5. Die 50+1 Regel sollte beibehalten werden, um dem finanziellen Wildwuchs Einhalt zu gebieten.
6. Fans sind wichtig für die Stimmung in den Stadien. Daher wird eine auf die Stadionbesucher ausgerichtete Anpassung der Anstoßzeiten und die Beachtung von Maximalentfernungen bei Freitags- bzw. Wochentags-Spielen vorgeschlagen. Montagsspiele gehören abgeschafft.

Es bleibt abzuwarten, was von den Vorschlägen übrig bleibt. Geht es nach dem 1. FC Union könnte man sagen, vergesst beim reformieren die Stadionbesucher nicht. Ohne sie macht es keinen Spass Fußball im TV zu schauen. Grund zu großen Optimismus gibt es nicht. Vor allem das Einbeziehen der Fans und somit die geforderte stärkere Fokussierung auf das Stadionerlebnis wird ein Wunsch bleiben. Zu wichtig sind die TV-Gelder für die Vereine geworden. Die Quadratur des Kreises ist noch nie gelungen.

Christian Zschiedrich

Interview mit Sebastian Kühner

Sebastian Kühner war mittendrin statt nur dabei, als der SCC Berlin vor 10 Jahren erstmals ein Heimspiel in der Max-Schmeling-Halle austrug. Allerdings lief er damals noch im Gästetrikot von Evivo Düren auf. Zwei Wochen vor dem Heimauftakt 18/19 gegen den gleichen Gegner (18. Okt um 19.00 Uhr) spricht der mittlerweile dienstälteste BR Volleys Akteur über die geschichtsträchtige Premiere, die bevorstehende Jubiläumssaison und das erste Heimspiel unter dem Motto VolleysComingHome.

Am 18. November 2008 feierte die Seitdem hast Du mit den BR Volleys unzählige Erfolge gefeiert. Wie kann man nach dem großen personellen Umbruch im Sommer daran anknüpfen?ihr Bundesliga-Debüt. Welche Erinnerung hast Du an dieses Spiel?
Sebastian Kühner: Ich kann mich noch sehr gut an dieses Spiel erinnern. Das Duell in der riesigen Arena war natürlich auch für uns als Gäste ein besonderes. Den Berlinern hat man die Nervosität vor der ungewohnten Kulisse angemerkt und so konnten wir den ersten Satz gewinnen. Draußen vor der Arena bildeten sich lange Warteschlangen, sodass auch nach dem Spielbeginn immer noch viele Zuschauer hereinströmten. Am Ende haben wir 1:3 verloren, doch es war ein wirklich denkwürdiger Tag, wenn man sieht, was daraus entstanden ist.

Diese Entwicklung der BR Volleys hast Du zunächst aus der Distanz beobachtet. Wie hat man all das fern der Heimat wahrgenommen und wie kam es zu Deiner Rückkehr?
Kühner: Ich habe selbstverständlich verfolgt, wie rasant es in Berlin bergauf ging. Das Wachstum war auch für Außenstehende sichtbar und ziemlich beeindruckend. Der Etat stieg, das Spielerpotenzial wurde stetig besser und auch der Zuschauerzuspruch wuchs. Hinzu kam 2012 der erste Meistertitel nach vielen Jahren. Ich hatte den Kontakt nach Berlin und zu Kaweh nie verloren. Nach meiner Zeit bei Mitteldeutschland wollte ich wieder zu einem echten Spitzenclub. Es passte damals gut mit dem Weggang von Jaroslav Skach, sodass Kawika Shoji und ich ab der Saison 12/13 ein gutes Duo bilden konnten.

Seitdem hast Du mit den BR Volleys unzählige Erfolge gefeiert. Wie kann man nach dem großen personellen Umbruch im Sommer daran anknüpfen?
Kühner: Wir haben in dieser Saison fraglos ein richtig talentiertes Team. Wenn es uns gelingt, dieses große Potenzial voll auszuschöpfen, können wir eine wirklich gute Mannschaft sein. Dazu müssen jedoch definitiv alle hart an sich selbst und gemeinsam arbeiten. Unser Trainerteam ist absolut erfolgshungrig und auch die meisten neuen Spieler haben noch nicht allzu viele Titel gewonnen. Die Motivation wird stimmen, soviel ist sicher.

Was versprichst Du Dir von der Jubiläumssaison „10 Jahre Volleyballtempel“ und dem Heimauftakt unter dem Motto #VolleysComingHome am 18. Oktober?
Kühner: Ich sehe die Möglichkeit, mit dieser jungen Generation ein neues, sehr erfolgreiches Kapitel für die nächsten drei bis vier Jahre – vielleicht sogar bis zum nächsten großen Jubiläum – aufzuschlagen. In dieses wollen wir in Hildesheim am 13. Oktober und fünf Tage später gegen Düren daheim erfolgreich starten. Die gemeinsame Vorbereitungszeit ist kurz, aber mit der Unterstützung der Fans bin ich optimistisch, was den Start in „10 Jahre Volleyballtempel“ angeht.
Quelle: Christof Bernier/BR Volleys

Füchse Berlin sieben Wochen ohne Paul Drux

Nach monatelangen Schmerzen im Fuß wurde Paul Drux am Dienstagvormittag erfolgreich in Regensburg bei Dr. Tomas Buchhorn operiert. Es handelte sich um eine Bänderverletzung am Fuß. Während der Operation musste zusätzlich noch Narbengewebe entfernt werden. Paul Drux wird voraussichtlich sieben Wochen nicht zur Verfügung stehen.

Am Samstag gegen Magdeburg saß Kapitän Hans Lindberg erstmals wieder auf der Auswechselbank der Füchse Berlin. Die Knieverletzung des treffsicheren Rechtsaußen ist überstanden und er kann nun wieder mit der Mannschaft trainieren. Somit wird Trainer Velimir Petkovic in den folgenden Spielen wieder ein wichtiger Baustein seines Systems zur Verfügung stehen.

Ein anderer bricht jedoch im selben Moment weg. Rückraumass und Nationalspieler Paul Drux wird in nächster Zeit nicht ins Spielgeschehen eingreifen können. Der 23-jährige Stammspieler musste sich am Dienstagvormittag einer Operation unterziehen. „Paul klagt seit einem halben Jahr über Fußschmerzen und deshalb muss der Fuß nun arthroskopiert werden“, sagte Bob Hanning nach dem Sieg am vergangenen Samstag gegen den SC Magdeburg.

Diese Arthroskopie wurde nun bei Dr. Tomas Buchhorn in Regensburg durchgeführt. Der Eingriff verlief problemlos und erfolgreich. Das beschädigte Band konnte ohne Zwischenfälle behandelt und das Narbengewebe entfernt werden. Paul Drux ist bereits wieder zurück in Berlin. Doch zurück auf dem Handballparkett wird er wohl erst in sieben Wochen sein.

Bis dahin wird er seine Teamkollegen vor dem Fernseher oder vom Seitenrand in der Halle unterstützen. Die erste Gelegenheit dazu bekommt er bereits heute Abend. Denn um 19:00 Uhr spielen die Füchse bei der SG BBM Bietigheim um zwei weitere wichtige Punkte in der DKB Handball-Bundesliga.
Quelle: Füchse Berlin

Niederlage in Düsseldorf

Der Motor stottert etwas nach sieben absolvierten Spielen der Hauptrunde. Zu Buche stehen drei Sieg und vier Niederlagen, daraus ergeben sich acht Punkte auf der Habenseite. Am Dienstagabend, 2.10. wurde bei der noch ungeschlagenen Düsseldorfer EG mit 1:5 verloren. Die Verletztenmisere führte dazu, dass Stürmer Florian Busch als Verteidiger ran musste. Zusammen mit Florian Kettemer verteidigte er in der zweiten Spielreihe.

Die Eisbären erwischten den besseren Start und gingen bereits nach fünf Minuten durch Jason Jaspers mit 1:0 in Führung. Bis zur ersten Drittelpause hatten sie weitere Möglichkeiten, doch Düsseldorfs Torhüter Frederik Petterson Wentzel ließ keine weiteren Treffer zu. Im Mittelabschnitt kam der Einbruch. Innerhalb von fünf Minuten drehten die Düsseldorfer das Spiel und machten aus dem 0:1 Rückstand eine 3:1 Führung. Dabei spielten ihnen zwei Strafzeiten in die Hände, die gegen die Eisbären verhängt wurden.

Im Schlussabschnitt steckten die Eisbären zwar nicht auf, mussten sich am Ende den spielerisch stark auftrumpfenden Düsseldorfern geschlagen geben. Als in der 51. Minute das vierte Tor für die DEG fiel war es vorbei. Das 5:1 in der 57. Minute war der Schlusspunkt des Spiels. Zum Glück hat sich kein weiterer Spieler verletzt. Die Probleme in der Defensive sind unübersehbar. Die 25 Gegentreffer in sieben Spielen sprechen da eine deutliche Sprache. Mehr Gegentreffer hat bisher nur Bremerhaven kassiert. Es lag in Düsseldorf nicht an Maximilian Franzreb, der hielt, was zu halten war.

Viel Zeit zum Nachdenken über die Niederlage und zum regenerieren bleibt den Eisbären nicht. Bereits am Freitag, 5. Oktober geht es gegen Schwenningen, erneut auswärts, weiter. Die Schwenninger warten als einzige Mannschaft der Liga noch auf einen Sieg in der regulären Spielzeit. Der momentane Tabellenletzte konnte lediglich am ersten Spieltag der Saison einen 3:2 Sieg in der Overtime einfahren.

Hans-Peter Becker

So schnell kann man ganz unten landen

Christian Zschiedrich kommentiert. Foto: Hans-Peter Becker

Das geschieht mit mitunter namhaften Vereinen die in  den  Jahren zuvor auf Erfolgskurs fuhren, so zum Beispiel Eintracht Braunschweig,  SV Meppen, Kaiserslautern, Alemania Aachen, die Aufzählung ließe sich weiter fortführen. Leider gehört auch Energie Cottbus dazu. Wenigstens gelang wieder der Aufstieg in die 3. Liga. Der Start war gar nicht so schlecht. Jetzt warten sie seit sieben Spieltagen auf einen Sieg. Zuletzt verloren sie am 10. Spieltag 0:2 in Karlsruhe. Die Partie des 11. Spieltages gegen Halle wurde auf den 10.10. verlegt. Nun heißt es am Samstag, 06.10., zu Hause gegen Zwickau, zu versuchen, die Punkte in Cottbus zu behalten. Das Abrutschen auf einen Abstiegsrang hat mit zum  Führungschaos nach den Rücktrittsankündigungen von Präsident Michael Wahlich und Geschäftsführer Normen Kothe beigetragen. Den Verein belasten nach den Abstiegen weiter finanzielle Probleme. Laut Claus-Dieter Wollitz darf das allerdings kein Alibi für sportliche Niederlagen sein.  Es wurde versucht, die Probleme von der Mannschaft fernzuhalten.

Eintracht Braunschweig ist als Absteiger noch nicht in der 3. Liga angekommen. Es gelang erst ein Sieg, mit mageren sieben Punkten stehen sie am Tabellenende. Nach dem Abstieg musste der verdienstvolle Coach Torsten Lieberknecht gehen. Jetzt hat wieder einen neuen Job. In Liga Zwei trennte sich der MSV Duisburg  von Trainer Ilja Gruew. Der neue heisst Torsten Lieberknecht, der hat nach eigener Aussage, richtig Bock auf den Verein. Man darf gespannt sein, ob unter Lieberknecht die Ergebnisse besser werden. Potential ist bei den Zebras vorhanden.

In der Regionalliga Nordost sieht es für Aufsteiger Optik Rathenow nicht gut aus. Mit nur 4 Punkten sind sie Tabellenletzter. Im Kreis der gefährdeten Mannschaften ist auch der 1. FC Lok Leipzig, sie wollten eigentlich oben mitspielen. Es wurde auf Profibedingungen umgestellt, aus dem Verein eine entsprechende GmbH ausgegliedert und als Ziel, der Aufstieg in die 3. Liga ausgegeben. Aktuell haben sie in Leipzig andere Probleme. Trainer Heiko Scholz wurde freigestellt und durch Björn Joppe ersetzt. Joppe wurde von Scholz als Leiter des Nachwuchszenrums in den Verein geholt. Joppe verfügt nur über eine Trainer B-Lizenz, für ihn wurde eine Ausnahmeregelung beim Verband beantragt. Zuletzt unterlag Lok am 10. Spieltag beim unangefochtenen Spitzenreiter Chemnitzer FC mit 1:3.

Parallel dazu verschaffte sich die VSG Altglienicke mit einem 2:0 Auswärtssieg in Bischofswerda, aktuell mit 12 Punkten auf Platz 13, etwas Luft und hat am Tag der Deutschen Einheit zu Hause gegen Budissa Bautzen die Möglichkeit, sich weiter von der Abstiegszone zu entfernen.

Die Regionaliga spielt eine englische Woch. Schauen wir auf das Programm der anderen Berliner Vereine: Viktoria 89 hatte bereits am Dienstag, 2.10.  seine Begegnung gegen Babelsberg 03 ausgetragen und gewann 1:0. Jetzt haben sie 17 Punkte auf der Habenseite. Besser platziert ist der BAK 07 mit 22 und Hertha BSC II mit 20 Punkten. Hertha II hat am Mittwoch, 3.10. 13.00 Uhr, sein Heimspiel gegen Auerbach und muss am Sonntag, 7.10. in Halberstadt antreten. Für den  BAK geht es am Feiertag zum 1.FC Lok Leipzig, ehe am Sonntag, 7.10. ab 13.30 Uhr, Schlusslicht Optik Rathenow ins Poststadion kommt. Der zuletzt mit 2:1 gegen Oberlausitz Neugersdorf siegreiche BFC Dynamo spielt auswärts in Meuselwitz (15.) und am Samstag, 6.10. im hochinteressanten Berlin-Derby, 13.30 Uhr, Jahnsportpark gegen Viktoria 89.

Christian Zschiedrich

ALBA startet gegen Tofas Bursa in den EuroCup

Drei Tage nach dem furiosen 112:55-Bundesliga-Auftaktsieg gegen Jena erwartet ALBA BERLIN am Dienstagabend (2. Oktober, 20 Uhr, Mercedes-Benz Arena) im Auftaktspiel des 7DAYS EuroCup ein ungleich härteres Spiel. Der Gegner dort heißt Tofas Bursa, ist türkischer Vizemeister und zählt als solcher zu den Titel-Favoriten im zweithöchsten europäischen Wettbewerb. Aito Garcia Reneses (Headcoach ALBA): „In der Bundesliga ist uns ein guter Start in die neue Saison gelungen. Aber darüber dürfen wir jetzt nicht mehr nachdenken, denn jedes Spiel ist anders und der EuroCup ist ein ganz anderer Wettbewerb. Unsere Gruppe B ist schwierig und das erste Heimspiel zu gewinnen würde unsere Chancen, die nächste Runde zu erreichen enorm erhöhen. Aber Tofas gehört als Vizemeister der starken türkischen Superliga zu den härtesten Gegnern in unserer Gruppe.“

Auch wenn der Name Tofas Bursa hier in Deutschland den wenigsten so richtig ein Begriff sein dürfte, so ist die Mannschaft dahinter eine, mit der im diesjährigen EuroCup gerechnet werden muss. Seit die Tofas-Basketballer aus der türkischen „Autostadt“ Bursa wieder vom Fiat-Konzern unterstützt werden, geht es für das Team von Trainer Orhun Ene (ehemaliger türkischer Nationaltrainer und davor Nationalspieler) steil bergauf. 2017 erreichte Tofas nach dem Wiederaufstieg sofort die türkischen Playoffs und in der vergangenen Saison sogar das Finale. In der sechs Teams umfassenden Berliner EuroCup-Gruppe B, in welcher die ersten vier Teams das TOP16 erreichen, gilt der türkische Vizemeister als einer der Favoriten auf den zweiten Platz hinter Lokomotiv Kuban Krasnodar.

Zur neuen Saison hat Tofas von Fiat Turin – also quasi aus der „Konzern-Zentrale“ – den NBA-erfahrenen US-Spielmacher Diante Garrett verpflichtet, der in der vergangenen Saison die Fans in Italien mit seiner Spielübersicht, Vielseitigkeit und Korbgefährlichkeit begeisterte. Neben Garrett auf den Flügeln wirken der dominikanische Routinier Sammy Mejia und der US-Amerikaner Kyle Weems. Anders als Mejia, seines Zeichens ehemaliger MVP der türkischen Liga (2014) und bereits seit 2015 für Bursa aktiv, ist Weems neu im Aufgebot der Türken. Dass er dabei keine große Eingewöhnungszeit benötigt, beweisen die 14,8 Punkte, die er im Schnitt in der Vorbereitung erzielte und die ihn dort zum Topscorer seiner neuen Mannschaft machte. Ergänzt wird Bursas Riege der Leistungsträger durch Kenneth Kadji und Jeff Withey. Während Superathlet Kaddji (2,11 Meter) vor allem offensiv durch zahlreiche Dunkings und Alley-Oop-Spielzüge glänzt, hat der 2,13 Meter lange und ehemals in der NBA aktive Withey seine Stärken primär in der Defensive.

ALBA-Bilanz gegen Tofas Bursa
Europaliga, 23.09.1999: Tofas Bursa – ALBA BERLIN 66:76
Europaliga, 04.11.1999: ALBA BERLIN – Tofas Bursa 81:55
Quelle: ALBA BERLIN Basketballteam

Gelungene Startphase

Der Berliner Profifußball bietet gerade eine hübsche Momentaufnahme. Die Alte Dame vom Olympiastadion hat nach neun Jahren mal wieder die übermächtigen Bayern besiegt und belegt punktgleich mit den Münchnern den Tabellenplatz 3. Eine Klasse tiefer legte der 1. FC Union eine gelungene Startphase hin.

Am Montag, 01.10. gelang in Ingolstadt der erste Auswärtssieg der Saison. Mit 2:1 wurde im Audi-Sportpark gewonnen. Nach der 1:0 Führung durch einen verwandelten Foulelfmeter, Schütze war Sebastian Andersson, gelang es diesmal, ein weiteres Tor nachzulegen. Der sehr agile Akaki Gogia traf in der 73. Minute zum 2:0. Zwar konnten die Ingolstädter durch einen Elfer, verwandelt durch den eingewechselten Stefan Kutschke, verkürzen. Es bleib beim verdienten Auswärtssieg. Vor allem in der ersten Hälfte boten die Eisernen ein fast perfektes Spiel. Ingolstadt fand nicht statt. Ein gellendes Pfeifkonzert begleitete die Schanzer in die Halbzeitpause. In der zweiten Halbzeit stand das Spiel im Zeichen der Abwehrreihen und Ingolstadt sah besser aus. Der 1. FC Union bleibt als einziges Team der 2. Bundesliga weiter ohne eine Saisonniederlage. Am kommenden Sonntag, 7. Oktober empfangen die Eisernen zum Abschluss der englischen Woche und vor der Länderspielpause den 1. FC Heidenheim.

Was ist passiert mit den beiden Berliner Proficlubs? Ohne eine stabile Abwehr gibt es keine Chance, oben mit zu spielen. Jedes Gegentor, dass verhindert wird, muss nicht erst aufgeholt werden. In sechs von bisher acht absolvierten Saisonspielen gelang dem 1. FC Union das erste Tor im Spiel. Lediglich beim Auswärtsspiel in Köln (1:1 am 2. Spieltag) mussten sie einen Rückstand aufholen. Mit nur sechs Gegentoren stellen die Eisernen aktuell die stärkste Abwehr. Bei der Alten Dame aus Charlottenburg ist es ähnlich. Die 1. Liga hat erst sechs Runden absolviert und sieben Gegentore hat Hertha dabei kassiert, drei Spiele (gegen Nürnberg, Schalke und zuletzt Bayern) wurden zu null gewonnen.

Stabilität in der Abwehr und ein verbesserter Spielaufbau mit mehr Tempo, da sind Verbesserungen erkennbar. Im defensiven Mittelfeld, der Schaltstation zwischen Abwehr und Angriff, konnten sich die Eisernen mit Manuel Schmiedebach qualitativ verbessern. Zusammen mit Grischa Prömel, der sich in bemerkenswerter Form befindet verfügen die Eisernen über ein defensives Mittelfeld, das in der Liga seinesgleichen sucht.

Mit Blick auf Hertha BSC ist ebenso das defensive Mittelfeld, besonders dabei die stabilen Leistungen von Arne Maier, hervorzuheben. Das erst 19jährige Eigengewächs hat alle sechs Saisonspiele über die volle Distanz absolviert. Dabei zwei Torvorlagen gegeben und seine Passquote liegt bei 88 Prozent. In der vergangenen Saison wurde er mit der A-Jugend der hertha Deutscher Meister. Gut, dass gelang seinen Vertrag im Februar bis 2022 zu verlängern.

Im Moment bieten sich rosige Aussichten für die Fans der Berliner-Profivereine. Die Saison ist noch lang und die Zielstellungen können jederzeit entsprechend korrigiert werden.

Hans-Peter Becker