Berliner Mannschaften in der Oberliga

Am 7. Spieltag verlor bis auf Blau-Weiß 90 keiner der Berliner Oberliga-Vereine. Tennis Borussia – Torgelower FC Greif 2:0, Malchower SV – FC Hertha 03 0:2,  Greifswalder FC – Lichtenberg 47 1:1, FC Strausberg – CFC Hertha 06 2:3, SC Staaken – Hansa Rostock II 2:2, Blau-Weiß 90 – Brandenburg Süd 0:1. Bislang gelang den Blau-Weißen kein einziger Treffer. Besser war es am 8. Spieltag: Im Berlin-Derby siegte Blau-Weiß 90 mit 1:0 über Hertha 03 und das in Zehlendorf. Das Siegtor erzielte Außenverteidiger Austermann bereits in der 4.Minute. In der Schlussphase war Blau-Weiß mit gefährlichem Konterspiel dem zweiten Tor näher als 03 dem Ausgleich. Der Sieg geht also völlig in Ordnung. Mit dem Remis 1:1 gegen Altlüdersdorf bleiben die Blau-Weißen (5 Punkte) weiter auf einem Abstiegsplatz, haben aber Tuchfühlung zu Altlüdersdorf und Brandenburg Süd (je 7Punkte) und sind bei nur 2 Absteigern sogar punktgleich mit dem 1.FC Lok Stendal (auch 5 Punkte). Der Malchower SV ziert nun mit 4 Punkten die Rote Laterne.

Zwei Siege am 9. Spieltag lassen besonders aufhorchen: Das 5:0 von Hertha 06 gegen Torgelower FC Greif  und das 9:0 von Tabellenführer Lichtenberg beim Malchower SV. Tennis Borussia besiegte Hansa Rostock II 3:1, schwächelte aber am 8. Spieltag beim 1:1 in Neustrelitz. Zuvor siegte TeBe am 7.  Spieltag 2:0 im heimischen Mommsenstadion. Mit 20 Punkten steht TeBe auf Rang drei mit veränderbarer Differenz zu Greifswald (22 Punkte) und Spitzenreiter Lichtenberg 47 (23 Punkte).

Am Samstag, 20.10. geht es weiter, Tennis Borussia spielt bei Brandenburg Süd (Drittletzter). Am Sonntag, 21.10. muss Hertha 06 nach Neustrelitz und ebenfalls 13.30 heißt es Lichtenberg 47 – Blau Weiß 90. Um 14.00 Uhr beginnt der SC Staaken in Altlüdersdorf (12., 7.P.), , zeitgleich Hertha 03 – 1.FC Lok Stendal. Bereits jetzt am Sonntag, 14.10, 14.00 Uhr, wird das Nachholspiel zwischen Hertha 03 Zehlendorf gegen Altlüdersdorf bestritten.

Christian Zschiedrich

Tasmania schlägt Croatia und Füchse Trainer Guido Perschk tritt zurück

Der Abgang des Füchsertrainers Frank Perschk nach dem 0:6 gegen Tasmania. Foto: Frank Toebs

Tasmania sorgt mit einem 6:0 über die Füchse Berlin für den Abgang von Füchse-Trainer Guido Perschk. Seine Bilanz bis dahin verheerend. Perschk räumte den Trainerstuhl nach null Siegen  in  neun Spielen und lediglich zwei Unentschieden. Einen Nachfolger konnte Abteilungsleiter Pierre Schönknecht noch nicht bekannt geben. Tasmania dagegen ist die Mannschaft der Stunde. Die letzten vier Ergebnisse: Tasmania – Berlin Türkspor 3:1, SCC – Tasmania 0:3, Tasmania – Füchse 6:0, Tasmania – Croatia 3:0. Das allein sind 12 Punkte und 15:1 Tore. Die Spieltage 7 bis 10 waren auch für Sparta sehr erfolgreich: 5:1-Sieg über BSV Al-Dersimspor, 0:3 bei TuS Makkabi, 2:3 beim Frohnauer SC  und 4:0 gegen den BFC Preussen. Tabellenführer mit 22 Punkte nach 10 Spielen, ein Punkt vor Eintracht Mahlsdorf und zwei Punkte vor dem Berliner SC.

Bei drei Absteigern haben es jetzt die Füchse (2 P.), Frohnauer SC (5 P.), Berolina Stralau (88 P.) schwer unten raus zu kommen. Berolina trennt aktuell nur ein Punkt vom rettenden Ufer (BFC Preussen und SC Charlottenburg).

Die Ansetzungen des 11.Spieltages: Mittwoch (10.10), Nachholspiel, 19.00 Uhr, Mommsenstadion, SCC – Füchse Berlin, Freitag, 19.10. – Sparta Lichtenberg, Sonntag, 21.10. BFC Preussen – Stern 1900, TuS Makkabi – Berliner SC, Spandauer Kickers – SV Tasmania, Türkiyemspor – Berlin Türkspor, Berolina Stralau – Frohnauer SC, BSV Al-Dersimspor – SV Empor, TSV Rudow – Eintracht Mahlsdorf, SD Croatia – SC Charlottenburg.

Christian Zschiedrich

Erste Pokalrunde beim Zweitliga-Tabellenführer

Die BR Volleys treten im DVV-Pokal-Achtelfinale beim aktuellen und bisher ungeschlagenen Spitzenreiter der 2. Bundesliga Süd, der TGM Mainz-Gonsenheim an. Am Sonntag (07. Okt) qualifizierte sich der neue Regionalpokalsieger Südwest mit zwei Siegen gegen TuS Kriftel (3:1) und TV Bliesen (3:1) für die erste Hauptrunde des Pokalwettbewerbs. Das Spiel findet am 03./04. November (noch nicht final terminiert) statt.

Mainz-Gonsenheim spielt bisher eine makellose Saison und steht mit 4:0 Siegen und 12:0 Sätzen an Position eins der 2. Volleyball Bundesliga. Das Duell der BR Volleys mit den Rheinland-Pfälzern ist eine von insgesamt fünf Partien, in denen ein unterklassiger Gegner eine Mannschaft aus dem Oberhaus empfängt. Außerdem stehen im Achtelfinale bereits drei direkte Bundesliga-Duelle auf dem Programm. „Wir treffen auf ein Team, das offenbar auf einer Erfolgswelle schwimmt. Nicht nur deshalb wollen und werden wir dieses Match sehr ernst nehmen, um unserer Favoritenrolle gerecht zu werden“, sagt Geschäftsführer Kaweh Niroomand mit Blick auf das DVV-Pokal-Achtelfinale.
Quelle: BR Volleys/Christof Bernier

Die Füchse holen sich den fünften Sieg in Serie

In einem schweren Spiel holen sich die Füchse Berlin die nächsten beiden wichtigen Punkte in der Bundesliga. Mit 30:26 (14:14) gewinnen sie bei den Eulen Ludwigshafen. Nach einer schwachen ersten und einer mäßigen zweiten Halbzeit konnten die Berliner erst in den letzten zehn Minuten endgültig auf die Siegerstraße kommen. Beste Werfer auf Seiten des Hauptstadtclubs waren Mattias Zachrisson und Fabian Wiede mit jeweils sieben Treffern.

Keinen optimalen Start gelang den Füchsen in die Partie. Nach fünf gespielten Minuten lag man gegen zunächst wachere Eulen mit 1:3 in Rückstand. Erst in der neunten Spielminute gelang Mattias Zachrisson von Rechtsaußen der 4:4-Ausgleich. Doch das Team von Velimir Petkovic hatte weiterhin große Probleme. Immer wieder leisteten sie sich unkonzentrierte Fehler und somit konnte der Tabellenletzte aus Ludwigshafen auch in der 15. Spielminute noch mit 6:7 führen.

Acht Minuten vor dem Halbzeitpfiff waren die Füchse plötzlich in doppelter Unterzahl. Beim Stand von 9:11 mussten sich die Füchse bei zwei Toren Rückstand und zwei Spielern weniger ihre Chancen erarbeiten. Gegen den kämpferischen Auftritt der Gastgeber hatten die Füchse ernsthafte Schwierigkeiten. Man war oft einen Schritt zu spät und konnte im ersten Durchgang nicht zu der eigenen Klasse finden. Beim Halbzeitstand von 14:14-Unentschieden wurden schließlich die Seiten gewechselt.

Dieser erste Durchgang war für keinen auf Füchse-Seite zufriedenstellend. Im zweiten Abschnitt sollte nun eine deutliche Leistungssteigerung folgen, doch in den ersten Aktionen war davon nichts zu sehen. Die Füchse starteten mit einem technischen Fehler und einem verworfenen Ball in die zweiten 30 Minuten. Doch in der 34. Spielminute gelang Kevin Struck von Linksaußen der Treffer zum 16:15. Dadurch waren die Berliner zum ersten Mal in diesem Spiel gegen das Schlusslicht der DKB Handball-Bundesliga in Führung.

Anschließend trafen zweimal Fabian Wiede und Johan Koch zum 5:0-Lauf der Füchse und somit zum 19:15 in der 38. Minute. Doch die Hausherren aus Ludwigshafen steckten nicht auf und kamen wieder auf 20:18 heran. Dann war Füchse-Keeper Malte Semisch zur Stelle und entschärfte seinen zweiten Siebenmeter an diesem Sonntagnachmittag. Doch im Angriff taten sich die Füchse weiterhin schwer und die Eulen legten zum 20:19 nach.

Die Begegnung blieb nun absolut ausgeglichen. Fehler und wenig Durchschlagskraft in der Offensive beherrschten das Geschehen auf beiden Seiten. Die letzten zehn Minuten brachen an und es stand 22:22-Unentschieden. Dann traf Mattias Zachrisson, Silvio Heinevetter parierte einen Siebenmeter und Frederik Simak markierte das 24:22 für den EHF-Cup-Sieger. Innerhalb von zwei Minuten brachten die Füchse wieder etwas Luft zwischen sich und die Eulen aus Ludwigshafen.

Die Partie blieb umkämpft, doch die Füchse bewiesen den längeren Atem. Zwei Minuten vor dem Abpfiff erzielte Mattias Zachrisson das 29:25 und entschied die Begegnung somit endgültig. Den Schlusspunkt setzte schließlich Kapitän Hans Lindberg zum 30:26. Mit dem fünften Sieg in Serie bleibt das Team von Velimir Petkovic mit nun 12:4-Punkten auf Tuchfühlung zur Spitzengruppe.

Füchse Berlin – Die Eulen Ludwigshafen 30:26 (14:14)

Heinevetter, Semisch; Wiede 7, Elisson, Holm 2, Struck 1, Gojun, Lindberg 2, Zachrisson 7, Simak 6/4, Schmidt 1, Jallouz, Reißky, Koch 4

Stimmen bei Sky
Johan Koch
Wir haben in den ersten 15 Minuten der zweiten Hälfte gezeigt, dass wir die bessere Mannschaft sind. Dennoch mussten wir anschließend wach bleiben und das haben wir geschafft. Es war ein sehr hartes Spiel heute. Unsere schwächeren zweiten Hälften waren ein Thema, aber man muss auch die Kaderprobleme sehen. Denn alle drei Tage schwere Spiele in dieser Liga zu haben ist noch einfach mit immer den gleichen Spielern, die hinhalten müssen. Heute haben wir es geschafft uns den Sieg am Ende hart zu erkämpfen.

Velimir Petkovic (Trainer Füchse Berlin):
Wichtig ist, dass wir heute gewonnen haben. Es waren am Donnerstag und heute keine leichten Spiele, denn die gibt es in der Bundesliga einfach nicht. Es ist immer die Frage wie du in ein Spiel startest. Wenn die Deckung nicht passt bekommt man Probleme. Wir merken, dass kleine Spieler im Rückraum uns zu schaffen machen und daran müssen wir arbeiten. Allerdings ist auch klar, dass in unserem Kader aktuell die Alternativen fehlen. Doch wir haben gewonnen und das ist auch eine Qualität. Der Gegner war stark heute und wir wurden gefordert. Wir haben die Herausforderung angenommen und über 60 Minuten gekämpft.

Quelle: Füchse Berlin

In letzter Minute den Punkt gerettet

Rettete den Punkt – Unions Torwart Rafal Gikiewicz Foto: © Hans-Peter Becker

Späte Tore, die entweder einen Punkt retten oder gar den nicht mehr erwarteten Sieg bedeuten sind im Fußball am schönsten. In dieser Saison haben die Eisernen ihren Anhängern dieses Erlebnis öfter geboten. Die Partie des 9. Spieltages hielt diesen Glücksmoment wieder bereit. Es lief bereits die vierte Minute der Nachspielzeit, die erste Saisonniederlage stand kurz bevor, da köpfte Rafal Gikiewicz den Ball ins Tor. Seine Planstelle bei 1. FC Union ist des Torwartes, äußerst selten tragen sie sich in die Torschützenliste ein. Meist nur dann, wenn sie als sichere Elfmeterschützen gelten. Es war ein Freistoß aus dem Halbfeld, den Sebastian Andersson per Kopf verlängerte bis zu seinem Torwart, der sich im gegnerischen Torraum aufhielt. Heutige Torhüter sind fußballerisch gut ausgebildet. Unions Keeper gewann das Kopfballduell gegen einen Heidenheimer Innenverteidiger. Entsetzen bei den Heidenheimern, während die Eisernen samt Anhang ihr Glück kaum fassen konnten.

Der 1. FC Heidenheim bot bis dahin eine clevere Auswärtspartie. Union gehörte die Anfangangsviertelstunde, dann bekamen die Gäste das Spiel in den Griff. Der Sechser Manuel Schmiedebach wurde in Manndeckung genommen und schon fehlten dem Aufbauspiel wesentliche Impulse. Das 1:0 für die Gäste in der 57. Minute spiegelte den Spielverlauf wieder. Ein Ballverlust von Marcel Hartel war der Ausgangspunkt, der die Situation in gefährlicher Nähe zum eigenen Strafraum klären wollte. Es wäre besser gewesen, den Ball einfach ins Seitenaus zu spielen.

Für Freunde der Taktikanalyse war dieses Spiel ein interessantes Studienobjekt. Heidenheims Trainer Frank Schmidt hatte hier gegenüber seinem Kollegen die Nase vorn und fand die bessere Lösung. Sie hätte fast zum zweiten Auswärtssieg der Saison geführt. Es wäre wohl ein anderes Spiel geworden, wenn Schiedsrichter Benedikt Kempkes in der 5. Minute einen vertretbaren Elfer für die Eisernen nach einem Foul an Ken Reichelt gegeben hätte. Auch in der 85. Minute hätte es nach einem Handspiel Strafstoß für die Eisernen geben müssen. Andererseits hatten sie auch Glück, als Kapitän Christopher Trimmel für seine Notbremse nur mit Gelb bestraft wurde.

Den Fans im Stadion, sofern sie Anhänger des 1. FC Union sind, wird das alles herzlich egal gewesen sein, schöner kann man einen Punkt kaum retten. Die Serie hält, der 1. FC Union bleibt in dieser Saison weiter ungeschlagen und nimmt dieses Gefühl mit in die jetzt bevorstehende Länderspielpause. In der Tabelle stehen sie aktuell auf Platz 2, punktgleich mit dem Hamburger Sportverein, dank des besseren Torverhältnisses.

Hans-Peter Becker

Ein unmöglicher Sieg

Nach sechzig effektiven Spielminuten hatten die Eisbären die Partie des 9. Spieltages gegen die Adler Mannheim mit 4:1 für sich entschieden. Wer nicht in der Arena dabei war oder den Livestream verfolgt hatte, würde das Ergebnis als normal einordnen. Es war seit Gründung der DEL das 128 Aufeinandertreffen und den Eisbären gelangen 38 Siege gegen den „Lieblingsgegner“ innerhalb der regulären Spielzeit, dazu kommen 12 Siege entweder nach Verlängerung oder Penalty.

Nach den 1. Drittel stand es torlos. Zu verdanken war das einem überragenden Kevin Poulin, einer guten Abwehrleistung und dass die Mannheimer einmal nur das Torgestänge trafen. Poulin war der Turm in der Abwehrschlacht. Allein im 1. Drittel entschärfte  18 Schüsse, die Eisbären brachten es auf 6. Es gehörte sehr viel Phantasie dazu, in der ersten Drittelpause an einen Sieg der Eisbären zu glauben.

Im Sport sind Überraschungen nie ausgeschlossen. Im Mittelabschnitt ging es zunächst so weiter, wie aus dem Anfangsdrittel gewohnt. Es war Schwerstarbeit in der Abwehr zu verrichten, Poulin flogen weiter die Pucks um die Ohren und der Führungstreffer für die Adler schien nur eine Frage der Zeit zu sein. In der 31. Minute änderte sich alles. Abseits des Geschehens leistete sich Brent Raedeke ein böses Foul an Eisbär Daniel Fischbuch, der erst nach einer Behandlungspause weiterspielen konnte. Seit dieser Saison gibt es dafür eine neue Regel, bisher war solch ein Vergehen unter Behinderung geführt worden. Raedeke checkte Fischbuch ohne dass er den Puck führte. Die daraus resultierende fünfminütige Überzahl nutzten die Eisbären für zwei Tore. (34. Min. 1:0 James Sheppard und 35. Min. 2:0 durch Micky DuPont). Diesen Schock mussten die Mannheimer erst einmal verarbeiten.

Im Schlussabschnitt setzten die Gäste alles auf eine Karte und hatten in der 45. Minute Erfolg. Matthias Plachta überwand mit einem ansatzlos aus dem Handgelenk abgefeuerten Schuss den Eisbären-Goalie. Es war ein offener Schuss, platziert, am Fanghandschuh vorbei. Der Sturmlauf der Adler ging weiter. Die Eisbärenabwehr hielt und Poulin hatte weitere gute Saves. Die Eisbären versuchten es mit Kontern. In der 48. Minute schickte Sheppard mit einem genialen Pass Jamie MacQueen auf die Reise und der überwand Dennis Endras im Mannheimer Tor. Das 3:1 fiel genau zum richtigen Zeitpunkt und nur eine Minute später machten die Eisbären alles klar. Brandon Ranford netzte ein zum Endstand von 4:1.

Nach dem Spiel sagte Clement Jordion: „Es gibt Spiele, wo du denkst gewinnen zu müssen und verlierst, heute war es umgekehrt.“ Der neue Adler Trainer Pavel Gross hatte einige Mühe, das Geschehene zu verarbeiten. Eine Frage nach dem Foul von Raedeke wollte er nicht beantworten. Bei den Eisbären stimmte der Einsatz und das Sahnehäubchen war die Leistung von Goalie Kevin Poulin (49 Saves im Spiel), unter Beobachtung von seinem Vorgänger Petri Vehanen. Unter großem Jubel hatte er den Ehrenbully vollzogen. Zum Spiel traten die Eisbären in pinken Trikots an, es war der Auftakt zur Pink in the Ring Aktion. Bereits zum neunten Mal findet diese Aktion zur Unterstützung von krebskranken Mensch statt.

Hans-Peter Becker

Neuer Pokalwettbewerb: ALBA BERLIN empfängt medi Bayreuth in der Max-Schmeling-Halle

Airo Garcia Reneses (Headcoach ALBA): Foto: Alba Berlin

Noch keine zehn Tage ist die Spielzeit 2018/2019 alt, da kommt es für die Basketballer von ALBA BERLIN schon zum ersten K.o.-Spiel der neuen Saison. Fünf Tage nach dem erfolgreichen EuroCup-Auftakt gegen Tofas Bursa steht am Sonntag (07.10., 15 Uhr) gegen medi Bayreuth das Achtelfinale im neu strukturierten Pokalwettbewerb an. Ausgetragen wird die Neuauflage des letztjährigen Pokalhalbfinals ausnahmsweise nicht in der Mercedes-Benz Arena, sondern in der Max-Schmeling-Halle in Prenzlauer Berg. Airo Garcia Reneses (Headcoach ALBA): „Unsere Siege gegen Jena und Bursa erwecken den Eindruck, dass wir bereit sind für das erste ’Do or die’-Spiel der Saison. Natürlich hoffe ich, dass dem so ist und dass wir unseren guten Lauf fortsetzen können. Aber solche guten Auftaktspiele erzeugen oft auch eine trügerische und gefährliche Selbstsicherheit. Der Pokal ist ein ganz anderer Wettbewerb, dazu ist Bayreuth ein sehr schwerer und gefährlicher Gegner. Deswegen müssen wir genauso wachsam starten, wie in der Bundesliga und im EuroCup.“

Niels Giffey (Kapitän ALBA): „Nach unseren beiden Auftaktsiegen in der Bundesliga und im EuroCup gehen wir mit einem guten Gefühl in das Pokalspiel, zumal wir auch hier auf unseren Heimvorteil zählen können. Zwar ist die Max-Schmeling-Halle etwas ungewohnt, aber durch unsere Fans wird das trotzdem ein Heimspiel. Ich spiele wegen vieler guter Erinnerungen zur Abwechslung ganz gerne dort. Bayreuth haben wir Im Vorjahr im Pokal-Halbfinale deutlich geschlagen, aber ich glaube, in diesen Jahr wird das schwieriger – gerade, weil uns mit Dennis Clifford und Johannes Thiemann gleich zwei Center fehlen.“

Der Deutsche Pokal wird in dieser Saison nach einem neuen K.o.-Modus ausgespielt. Qualifiziert sind 16 der 18 Bundesligisten, einzig die beiden Aufsteiger Vechta und Crailsheim nehmen nicht teil. In vier Runden mit jeweils einem K.o.-Spiel wird der deutsche Pokalsieger ermittelt. Den Auftakt machen die Achtelfinals am Samstag und Sonntag, es folgen Viertelfinals (22./23.12.), Halbfinals (20.01.2019) und schließlich das Finale am 17. Februar. Die jeweiligen Paarungen der Spiele inklusive der dazugehörigen Heimvorteile werden vor jeder Runde ausgelost.

Das Aufeinandertreffen mit der Mannschaft aus Bayreuth wird eines von zwei Teams, die einen ähnlich guten Saisonstart hingelegt haben. Während ALBA mit zwei ansehnlichen Siegen über Jena und Bursa in die neue Spielzeit gestartet ist, zeigen sich auch die Bayreuther – trotz schwieriger Saisonvorbereitung – früh in guter Form und kommen am Sonntag noch ungeschlagen nach Berlin. Zum Bundesliga-Auftakt setzten sich die Oberfranken souverän beim Aufsteiger Vechta durch und auch international verlief der Saisonstart gut. So sicherten die Bayreuther sich unter der Woche in zwei Qualifikationsspielen gegen das polnische Topteam Polski Cukier Torun einen Startplatz in der Basketball Champions League.

Unterschiede zwischen ALBA und Bayreuth gibt es hingegen mit Blick auf die Kaderzusammensetzung. Während ALBAs Sommer von großer Kontinuität geprägt war und acht der zwölf Berliner Kaderplätze im Vergleich zur kommenden Saison gleich besetzt sind, hat Bayreuths Trainer Raoul Korner aus dem letztjährigen Aufgebot nur die beiden Nationalspieler Bastian Doreth und Andreas Seiferth sowie die Power Forwards De’Mon Brooks und Steve Wachalski übernommen. Alle anderen Profis sind neu im Team, das in dieser Saison athletischer als das letztjährige ist und zudem eine deutlich größere Tiefe aufweist.

Der namenhafteste Neuzugang der Bayreuther ist hierbei David Stockton, Sohn der NBA-Legende John Stockton. Während Vater John sich einst bei den Utah Jazz als einer der besten Passgeber der NBA einen Namen machte, führt Sohn David jetzt in Bayreuth Regie. Ergänzt wird der Backcourt der Franken durch die neu-verpflichteten Kassius Robertson und Gregor Hrovat. Unter den Körben schickt sich Power Forward De’Mon Brooks als Topscorer und bester Rebounder an, in dieser Saison noch stärker als im Vorjahr zu werden. An seiner Seite hat der US-Amerikaner dabei nicht nur den in der ALBA-Jugend groß gewordenen Nationalcenter Andreas Seiferth und den bis hinter die Dreierlinie gefährlichen Routinier Steve Wachalski, sondern auch den athletischen US-Rookie Hassan Martin und den langen Slowenen Ziga Dimec.

Aufstellung medi Bayreuth (Statistik der letzten drei Wochen: Testspiele, BBL und BCL-Qualifikation):

Head Coach: Raoul Korner (44, AUT, sechste Bundesliga-Saison, die dritte mit Bayreuth). medi Bayreuth: Resultate der letzten drei Wochen:
04.10. Bayreuth – Polski Cukier Torun (BCL-Quali) 86:73 (S) Seiferth 14, Thomas 13
01.10. Polski Cukier Torun – Bayreuth (BCL-Quali) 73:73 (U) Thomas 18, Stockton 13
28.09. Vechta – Bayreuth (BBL) 67:83 (S) Brooks 19, Thomas 13
23.09. Mitteldeutscher BC – Bayreuth (Testspiel) 90:86 (N) Dimec 17, Brooks 16
20.09. Bayreuth – Gießen (Testspiel) 85:92 (N) Hrovat 18, Brooks 15
15.09. Ludwigsburg – Bayreuth (Testspiel) 87:83 (N) Brooks 19, Thomas 16

ALBA-Bilanz gegen Bayreuth (seit 2010) 13 Siege – 4 Niederlagen (in Berlin 8-0) easyCredit BBL BBL: 12:4 / Pokal 1:0
Höchster Sieg: 92:53 am 18. Dezember 2011 in Berlin (BBL) – Höchste Niederlage: 65:90 am 30. Dezember 2012 in Bayreuth (BBL)

Quelle: ALBA BERLIN Basketballteam

Füchse–Sieg gegen den Aufsteiger in Bietigheim

Die Füchse präsentieren sich auch auswärts bei der SG BBM Bietigheim in starker Form. Mit 36:28 (16:13) fährt der EHF-Cup-Sieger einen deutlichen Sieg ein. Ausschlaggebend für den Erfolg war eine herausragende zweite Hälfte. Bester Werfer war Bjarki Elisson mit sieben Treffern. Der Start für die Füchse war vielversprechend. Durch zwei Ballgewinne in der Defensive konnten Mattias Zachrisson und Bjarki Elisson per Tempogegenstoß schnell auf 2:0 stellen. Bietigheim konnte allerdings wieder ausgleichen, da das Team von Trainer Velimir Petkovic in der Defensive zunächst nicht die nötige Präsenz aufweisen konnten. Daraufhin konnte der EHF-Cup-Sieger wieder etwas Abstand zwischen sich und die Hausherren legen. In der neunten Spielminute schloss Bjarki Elisson durch einen Kempa-Trick zur 7:5-Führung ab. Doch der Aufsteiger aus Bietigheim steckte nicht auf und konnte durch eine doppelte Unterzahl der Füchse in der 15. Spielminute mit 8:9 vorbeiziehen. Velimir Petkovic reagierte anschließend mit einer Auszeit, um seiner Mannschaft neue Impulse zu geben. Die Füchse reagierten mit einer Leistungssteigerung und gingen in der 23. Spielminute durch Fabian Wiede mit 12:10 in Front.

Bis zur Pause konnte man noch ein weiteres Tor zwischen sich und den Gastgeber bringen. Mattias Zachrisson traf rund eine Minute vor dem Halbzeitpfiff durch einen Schlagwurf zum 16:13-Pausenstand. Doch Sportdirektor Volker Zerbe war das zu wenig: „Wir müssen in der Abwehr besser zupacken und im Angriff wieder zu einfachen Toren kommen. Wir dürfen Bietigheim nicht rankommen lassen, da ein Aufsteiger immer gefährlich ist, wenn er bis zum Ende noch Kontakt halten kann.“

Und das setzten die Füchse auch direkt um. Mit vier Treffern in Serie konnte man innerhalb von vier Minuten auf 20:13 davonziehen. Somit beruhigte der Hauptstadtclub direkt zu Beginn von Durchgang zwei das Geschehen. Bietigheim-Coach Ralf Bader nahm sofort eine Auszeit, um sein Team neu zu justieren. Doch die Füchse blieben konzentriert und nur drei Minuten später beim 23:15 griffen die Gastgeber erneut zur grünen Karte.

Die Füchse mussten ihr Angriffsspiel nun gegen eine offensive 4:2-Deckung aufbauen. Auf das taktische Mittel des Aufsteigers reagierte Velimir Petkovic seinerseits mit einer Auszeit. Diese brachte sofortigen Erfolg. Den Füchsen gelangen acht Treffer in Serie und elf Minuten vor dem Ende war das Spiel beim 32:17 bereits entschieden. Im Schlussabschnitt wechselten die Füchse munter durch. Leider konnte die Konzentration nicht bis zum Ende gehalten werden und die Gastgeber aus Bietigheim kamen nochmal deutlich heran. Am Ende gewinnen die Füchse dennoch souverän mit 36:28.

Heinevetter, Semisch; Wiede 2, Elisson 7, Holm 5, Struck 1, Gojun 1, Lindberg 2/1, Zachrisson 4, Simak 6/3, Schmidt 1, Jallouz 1, Reißky 3, Koch 3

Frederik Simak: „Wir haben am Anfang eine starke zweite Halbzeit gespielt. Am Ende haben wir nachgelassen und Bietigheim nochmal enger rankommen lassen. Unsere Verletzten haben wir heute kompensiert. Damit wir das dauerhaft schaffen, bekommen wir eine breite und sehr gute medizinische Behandlung für den gesamten Kader. Jetzt müssen wir uns für Sonntag erholen, da in der Bundesliga kein Spiel einfach ist und man immer alles einwerfen muss“.

Velimir Petkovic (Trainer Füchse Berlin): „Ich bin zufrieden mit den zwei Punkten. Allerdings verlange ich aber über 60 Minuten ein konsequentes Spiel von jedem Einzelnen meiner Mannschaft. Wenn sich einzelnen Spielern eine Pause gebe, weil sie es sich verdient haben, dann muss jeder andere brennen. Doch heute war es so, dass wir in Bietigheim die letzten zehn Minuten mit sieben Toren verlieren. Bei dieser Einstellung ist trotz des Sieges redebedarf vorhanden. Dennoch haben wir es heute auch ohne Paul Drux geschafft eine gute Deckung und ein starkes Spiel hinzulegen. Nun geht mein Blick in Richtung Ludwigshafen, wo ich am Sonntag die Leistung von der 15. bis zur 45. Minute über das gesamte Spiel sehen möchte“.

Quelle: Füchse Berlin Handball GmbH

Füchse Berlin: Gegen den BFC Preussen vier Tore kassiert

Es fielen sechs Tore. Die Füchse erzielten davon zwei. Eigentlich wollte man weg vom Tabellenende. Nicht ohne Grund läuft auf unserem Foto Trainer Guido Perschk mit sorgenvoller Miene die Treppe abwärts. Lediglich zwei Punkte nach acht Spielen und bereits 21 Treffer kassiert, da läuten alle Alarmglocken im Fuchsbau. In der letzten Saison waren es 80 Gegentreffer, die drittschlechteste Quote der Berlin-Liga. Erst am letzten Spieltag retteten sich die Füchse mit einem 2:0 zum Klassenerhalt gegen BSV Al-Dersimspor. Bemerkenswert, Dersimspor hatte sich erst eine Woche zuvor gerettet.

Wie sah es mit Verstärkungen zur neuen Saison aus? Wurden wenigstens die Abgänge kompensiert? Vom Absteiger Nordberliner SC kamen allein sechs Spieler zu den Füchsen. Die Füchse Berlin tragen ihre Heimspiele per Schlüsselvertrag mit dem Bezirksamt auf dem ehemaligen Wackerplatz aus. Ein schlechtes Omen, wenn man sieht was aus Wacker geworden ist ? Garantiert liegt es nicht am Platz und auch nicht an den Schiedsrichtern.  „Wir waren einmal besser als die Handballer“, so die Stimmen von Vereinsmitgliedern.

Co-Trainer Thomas Pyrrhus wechselte als Chef-Trainer zu NNW 98. Frank Trampisch arbeitet derzeit an seiner Stelle. Zum Kader kamen außerdem neben den sechs Ex-Nordberlinern neu hinzu: Weyer (SV Tasmania), Hahn (Hertha 06), Karadeniz (Türkspor), Moerer (SV Empor), Mendy (Rotation Prenzlauer Berg), Ayad FC Arpe/Wormbach) und drei eigene A-Jugendliche Mandy, Bayram und Öngün.

Wer lief gegen den BFC Preussen auf ?
Hahn – Rose, Trotzer (46. Göhler), Gross – Hampel, Thiam (67. Urbanski) – Karadeniz, von der Aue, Engel – Haubitz (72. Ayad), Zeih.

In der vergangenen Saison hieß es: Vorne half der liebe Gott oder Steven Haubitz (erzielte 20 der 54 Füchse-Treffer). Symptomatisch, gegen Preussen wurde er ausgewechselt.

Die Situation ist nicht einfach, weder für Abteilungsleiter Pierre Schönknecht, noch für das Trainerteam und für die Spieler. Es muss sich ab sofort einiges tun. Die Lage scheint erkannt worden zu sein. Gegenseitige Fehlerzuweisungen helfen nicht. In der Kabine muss tacheles geredet werden, ohne das etwas nach draußen klingt. Denn nur mit einer gemeinsamen Kampfansage, mit Zusammenhalt „ab sofort sind wir eine verschworene Einheit“, kann erfolgreich gegen den Abstieg Front gemacht werden.

Christian Zschiedrich

Ein Positionspapier mit guten Ideen

Chefredakteur Christian Zschiedrich. Foto Hans-Peter Becker

Mitte November soll das Papier bei der Regionalkonferenz in Leipzig eingebracht und besprochen werden. Die Diskussion ist hiermit öffentlich angestoßen. Jede gute Idee, ganz gleich von welchem Verein oder Fan, ist angebracht und begrüßenswert. Soll es eine vernünftige Reform werden, müssen die Fans von Anfang an eingebunden werden. Die Proficlubs sind aufgerufen, sich zum Thema Strukturreform einzubringen. Im nächsten Jahr, im August sollen auf der Generalversammlung in Berlin dann die notwendige Veränderungen beschlossen werden. Wer könnte von der Reform profitieren ? Im Grunde sollten Alle davon profitieren.

Die wichtigsten Vorschläge:
1. Begrenzung der Spielergehälter und der Anzahl von Leihspielern.
2. Eine Neuverteilung der TV-Gelder wird gefordert.
3. Die vom DFB organisierte 3. Liga soll auch unter das der DFL.
4. Die Profiligen sollen von bisher 18 auf 20 Mannschaften aufgestockt werden. Die Profifußballer sind mit Punkt-, Pokal- sowie Spielen für die Auswahlmannschaften oft bis ans Limit belastet. Die Kader würden größer und somit teurer werden.
5. Die 50+1 Regel sollte beibehalten werden, um dem finanziellen Wildwuchs Einhalt zu gebieten.
6. Fans sind wichtig für die Stimmung in den Stadien. Daher wird eine auf die Stadionbesucher ausgerichtete Anpassung der Anstoßzeiten und die Beachtung von Maximalentfernungen bei Freitags- bzw. Wochentags-Spielen vorgeschlagen. Montagsspiele gehören abgeschafft.

Es bleibt abzuwarten, was von den Vorschlägen übrig bleibt. Geht es nach dem 1. FC Union könnte man sagen, vergesst beim reformieren die Stadionbesucher nicht. Ohne sie macht es keinen Spass Fußball im TV zu schauen. Grund zu großen Optimismus gibt es nicht. Vor allem das Einbeziehen der Fans und somit die geforderte stärkere Fokussierung auf das Stadionerlebnis wird ein Wunsch bleiben. Zu wichtig sind die TV-Gelder für die Vereine geworden. Die Quadratur des Kreises ist noch nie gelungen.

Christian Zschiedrich