CHL Champions Hockey League Achtelfinale
19.11.2024 19:30 Uhr Wellblechpalast
EHC Eisbären Berlin – Sheffield Steelers 4:2(0:1/2:0/2:1)
Zum Rückspiel im Achtelfinale der Eishockey Champions League (CHL) erwarteten die Eisbären den amtierenden Meister aus Großbritannien. In der Elite Ice Hockey League spielen insgesamt 10 Mannschaften. Eishockey hat im Fußball- und Rugbyland sicherlich nicht den Stellenwert wie in Deutschland. Um so erstaunlicher die Reisefreude der britischen Eishockeyfreunde. Der Gästeblock im guten alten Wellblechpalast war prall gefüllt. Etwa 500 waren es, die den Weg von der Insel auf sich genommen hatten. Sie brachten britische Sangesfreude mit, so hob sich bei „Good save the Queen“ leicht das Hallendach.
Das Spiel begann für die Steelers aus Sheffield zunächst unglücklich. Bereits in der ersten Spielminute verletzte sich ihr Goalie Matthew Greenfield nach einem Zusammenprall mit Eisbär Gabriel Fontaine. Fontaine kassierte zwei Minuten und für Greenfield war das Spiel nach fünf Minuten bereits beendet. Er saß auch nicht mehr auf der Bank. Für ihn kam Marco de Flippo, der in der Liga bisher nicht zum Einsatz kam.
Den ersten Treffer im Spiel erzielten die Gäste. Oliver Galipeau, in der DEL zuletzt als überzähliger Ausländer auf der Tribüne, kassierte zwei Minuten wegen Hakens und das nutzten die Gäste. Marc-Oliver Vallerand ballerte den Puck ins Gehäuse. Die Führung in der 13. Minute beflügelte die Gäste. Sie erspielten sich mehr Chancen als die Eisbären. Das erste Drittel ging an die Mannschaft von der Insel.
Im Mittelabschnitt drehten die Eisbären, angefeuert von einem ausverkauften Welli innerhalb von zwei Minuten das Spiel. Die Treffer in der 25. und 26. Minute erzielten Yannick Veilleux und Korbinian Geibel. Die Gäste blieben gefährlich, konnten allerdings kurz vor der letzten Drittelpause eine 5 zu 3 Überzahl nicht nutzen.
Das Hinspiel hatten die Eisbären mit zwei Toren Unterschied gewonnen. Im Schlussabschnitt musste wenigstens ein Unentschieden gehalten werden, um erstmals in der Vereinsgeschichte in ein Viertelfinale der Champions League einziehen zu können. Die Gäste blieben gefährlich, Jake Hildebrand im Eisbärentor hatte einiges zu tun. Das Tor zum Viertelfinale stieß in 49. Minute Ty Ronning weit auf. Die Steelers wurden ausgekontert, bis dahin hatten sie die Eisbären herausgefordert. Fünf Minuten vor dem Ende kassierte der Schütze zum 3:1 eine Strafe. In der CHL bedeutet dies volle zwei Minuten in Unterzahl, ein Tor hebt die Strafe nicht auf. Die Strafe überstanden sie, aber der Anschlusstreffer fiel, exakt drei Minuten vor dem regulären Ende. Ein empty net Treffer in der 58. Minute machte alles klar. Anschließend gab es bange Minuten im Welli, der Spieler der Steelers mit der Nummer 14, Patrick Watling musste mit einer Trage vom Eis gebracht werden. Nach einem fairen Check war er unglücklich mit einem Mannschaftskameraden zusammengeprallt und mit dem Kopf vor an in der Bande gelandet. Er gab von der Trage aus ein Handzeichen und es bleibt zu hoffen, dass er bald wieder spielen kann.
Die Steelers hatten den Eisbären alles abverlangt und wurden von ihren Fans gebührend verabschiedet. Den Beifall im Welli hatten sie sich verdient.
Hans-Peter Becker
Fotos: © Stephan Wenske
Spieldaten
Aufstellungen
Eisbären Berlin: Hildebrand (Stettmer) – Müller, Wissmann (C); Niemeläinen, Reinke; Geibel, Mik; Kaiser, Galipeau – Tiffels, Fontaine, Kirk; Ronning, Boychuk (A), Pföderl; Noebels (A), Byron, Bergmann; Hördler, Wiederer, Veilleux – Trainer: Serge Aubin
Sheffield Steelers: Greenfield (ab 4. Spielminute: De Filippo) – Cormier, Tansey; Huttula, Diffley; Guimond, Vainio; Ulrick – Balmas, Simpson, Watling; Ciampini, Dowd, Vallerand; Juusola, Whistle, Golod; Shudra, Tremblay, Leavens – Trainer: Aaron Fox
Tore
0:1 – 12:05 – Vallerand (Guimond, Ciampini) – EQ
1:1 – 24:18 – Veilleux (Hördler) – EQ
2:1 – 25:48 – Geibel (Boychuk, Pföderl) – EQ
3:1 – 48:53 – Ronning (Pföderl, Reinke) – EQ
3:2 – 57:00 – Balmas (Watling, Simpson) – EQ
4:2 – 57:46 – Byron – EN
Strafen
Eisbären Berlin: 12 (4, 4, 4) Minuten – Sheffield Steelers: 4 (4, 0, 0) Minuten
Schiedsrichter
Adam Kika, Robin Sir (Yannik Koziol, Tom Giesen)
Zuschauer
4.227