Das Rückspiel in der Relegation zur Berlin-Liga hatte es noch einmal in sich. Viel hat nicht zur Verlängerung gefehlt beim Duell Meteor 06 gegen SSC Südwest. Zum 3:2 für die Hausherren, das eine Verlängerung unter brennender Sonne bedeutet hätte, langte es nicht mehr.
Elfmeter zum 1:0 für den SSC Südwest durch Juan Cernescu (Minute 29)
Eine tolle Aufholjagd der Weddinger, nach 0:2-Rückstand, war es allemal. Nach dem 1:0 im Hinspiel am Mittwoch, 25.06.2025 reichte dem Steglitzer SC Südwest derweil das 2:2 (0:2) an der Ungarnstraße. Ein schöner Erfolg für die Südwest-Berliner, die den größeren Willen in beiden Partien zeigten.
Die Zahl, die Meteor und die Fußball-Woche nannten, ist wohl etwas übertrieben. 1000 Zuschauer waren es nicht, aber wohl beinahe 700, die den Kassierer schon vor dem Anpfiff ins Schwitzen brachten. Und das ist für das letzte Saisonspiel zweier Landesligisten, die noch nie in der nächsthöheren Klasse zu Hause waren, schon beachtlich.
Bei Meteor zeigten einzig Torwart Selvedin Begzadic, der schon für Optik Rathenow in der Regionalliga im Kasten stand, und Mittelfeldmotor Riese (Torschütze zum 1:2-Anschluss) Normalform. Südwest hatte in Keeper Stroehlke und Doppelpacker Cernescu die herausragenden Akteure in seinen Reihen.
Ob die Berlin-Liga durch den Aufstieg des SSC bereichert wird, bleibt abzuwarten. Beide Mannschaften zeigten vergangene Woche in der Relegation schöne Ansätze. Die Qualität in der obersten Berliner Spielklasse ist aber eine andere als die in der Landesliga.
Meteor soll sein Team für die Landesliga in etwa so halten können wie geplant. Bei Südwest ist eine Mischung aus Routiniers und Nachwuchsleuten als Neuzugänge bereits fest eingeplant.
Hatten allen Grund zum Feiern – SSC Südwest TW Toni Stroehlke und Trainer Marco Passeckel
Die Aufstiegself unter den Trainern Marco Passeckel und Jeremy Kaatz bleibt zusammen. Zunächst ging es am Sonntag, 29.06.2025 zum Feiern zurück ins Steglitzer Casino auf dem Sochos-Sportgelände.
Am Ende war alles Jubel, Freude, Erleichterung. Spieler, Trainer, Offizielle lagen sich in der SAP-Arena in Mannheim nach dem Abpfiff in den Armen. Was neun Monate und zwei Tage vorher, am 7. September 2024, mit einem Auswärtssieg in Eisenach begonnen hatte, endete mit dem Gewinn des Titels. Trainer Jaron Siewert spürte hinterher „eine Mischung aus Freude, Genugtuung und Erleichterung, die noch gar nicht real begreifbar ist“ und Bob Hanning glaubte „eine OP der Weisheitszähne ohne Spritze“ miterlebt zu haben. Für den Geschäftsführer ist es die Krönung seines Lebenswerkes. Vor 20 Jahren hatte er den Verein im unteren Drittel der zweiten Liga übernommen.
Bob Hanning – Krönung seines Lebenswerkes. Foto: Sportick
Dieser „letzte Ritt“ war jedoch kein einfacher. Er führte 40 Minuten lang über sehr unwegsames Gelände. Für die Steine auf der Strecke sorgten der Gegner und die Füchse gleichermaßen. Die Löwen schwangen sich nach einem für sie eher verkorksten Spieljahr zu einer ihrer besten Saisonleistungen auf. Die Berliner fanden zwei Drittel der Partie nicht zu der in den letzten Wochen gewohnten Leistung. Besonders die Abwehr bekam die temporeich agierenden Gastgeber nicht in den Griff. Nachdem die Füchse die Anfangsoffensive der Löwen überstanden glaubten und erstmals Ergebnisgleichstand herstellen konnten – 9:9/13., brach es erneut über sie herein. Besonders Jurij Knorr bewies im letzten Spiel für seinen Verein noch einmal seine Klasse. Die Löwen erreichten bis zur Pause eine Wurfquote von 77 Prozent. So wuchs der Rückstand der Füchse zeitweise auf fünf Tore an. Das 17:20/30. war unter diesem Aspekt noch ein erträgliches Halbzeitresultat.
Der erhoffte Umschwung schien auch nach der Pause auszubleiben. Beide Teams machten so weiter wie in der ersten Hälfte. Die Löwen mit Tempo und erfolgreichen Torwürfen, die Berliner mit verpassten Chancen. Die Wende kam wie im Handball üblich, blitzschnell. Ein Siebenmeter von Tim Freihöfer, zwei Paraden vom sich steigernden Dejan Milosavljev, zwei Konter der Füchse zum Ausgleich – 26:26/41. – und insgesamt ein 6:0-Lauf zum 28:26/44. sorgten für eine total veränderte Ausgangsposition. Die Angriffe der Gastgeber wurden nun immer öfter von der Füchse-Abwehr gestoppt. Die Berliner könnten so endlich ihr bewährtes Tempospiel aufziehen und gerieten trotz allem kämpferischen Einsatz der Gastgeber nicht mehr ernsthaft in Gefahr. Das 38:33 spiegelte am Ende zwar nicht den dramatischen Verlauf der Partie wider. Das konnte dem neuen Deutschen Meister jedoch egal sein. Glückwunsch Füchse zum Meistertitel.
Am kommenden Wochenende (14./15. Juni 2025) wartet auf den neuen Meister die nächste Herausforderung: Das Final Four der Champions League in Köln.
Großes Spektakel beim letzten Heimspiel der Füchse in dieser Saison. Zunächst zum Sportlichen. Für das Spiel gegen den Tabellen-Siebenten dienten den Gastgebern die vorangegangenen Spiele als „Blaupause“. Für kurze Zeit darf der Gegner mitspielen – Gummersbach praktizierte das 13 Minuten lang, war vor allem aus dem Rückraum mit seinen 2,00 m-Shootern Ex-Fuchs Miro Schluroff und Julian Köster erfolgreich und hielt die Partie bis zum 6:6 ausgeglichen. „Nachdem wir dann aber ein paar Paraden von Dejan Milosavljev bekommen haben, ins Tempospiel gehen und das erste Mal mit vier Toren geführt haben, war die Bremse gelöst“, fasst der von den Kollegen und Sportchefs der Liga zum „Trainer des Jahres“ gewählte Jaron Siewert die folgende Spielphase zusammen. Über ein 13:10/20. erhöhten die Füchse bis zur Pause sukzessive auf 22:15. Beteiligt am Torreigen waren neben den „üblichen Verdächtigen“ Gidsel und Andersson auch Wiede, Darj, Freihöfer, Marsenic und Hakun West, der seinen Vertrag bis 2028 verlängert hat.
Im zweiten Abschnitt geht die wilde Hatz weiter. Den Freunden eines gepflegten Abwehrspiels dürften zeitweise die Haare zu Berge gestanden haben. Auf beiden Seiten folgte man mehr dem Text eines Kirchenliedes und machte „die Tor weit“. Den 9000 in der ausverkauften Halle – unter ihnen erneut der Regierende Bürgermeister Kai Wegner und der norwegische Neuzugang Tobias Gröndahl – jedoch machte die Sache riesigen Spaß. Zumal, um nochmals den Liedtext zu zitieren, wirklich der „Herr der Herrlichkeit“ folgte. Es waren aber natürlich mehreren Herren, die dafür sorgten, dass beim 35:25 nach 42 Minuten erstmals zehn Treffer zwischen beiden Teams liegen. Dieser Abstand hat zumeist auch im Rest der Partie Bestand. Drei Rekordmarken werden noch „nebenbei“ geknackt. Welthandballer Mathias Gidsel überbietet seinen Torrekord aus der letzten Saison (263) und ist am Ende bei +2, Tim Freihöfer er-reicht die 200er Marke. Mit 108 Toren von 7 Meter ist er auch Bundesliga-Rekordler und schließlich sind auch die 45 Treffer der Füchse Saisonrekord. Durch das 45:35 am Ende haben die Berliner vor dem letzten Spiel gegenüber dem SC Magdeburg ein Plus von 55 Toren, sodass wohl ein Remis zum ersten Meistertitel reichen sollte.
Paul Drux Foto: Füchse Berlin
Nach der Partie wurden mit einer Musik- und Lichtershow der Abschied von vier „Füchsen“ zelebriert. Manuel Štrlek, Jerry Tollbring und Tobias Reichmann werden nicht mehr im Trikot der Berliner auflaufen. Sie wurden mit viel Beifall und TV-Bildern aus ihrer Karriere verabschiedet. Besonders emotional geriet die Angelegenheit bei Paul Drux, den Präsident Frank Steffel als herausragenden Handballer und großartigen Menschen bezeichnete. Der erst 30 Jahre alte, langjährige Kapitän, der für die Zeremonie auf ein etwa drei Meter hohes Podest gestellt wurde, musste seine Karriere aus Verletzungsgründen vorzeitig beenden. Es sei jedoch kein Abschied, so Steffel zum sichtlich gerührten Drux, sondern der Beginn eines neuen Lebensabschnittes. Der gebürtige Gummersbacher, der als 16-Jähriger zu den Füchsen kam, wird perspektivisch in der Geschäftsführung des Vereins mitarbeiten.
Der Satz des Abends gelang dem Hallensprecher, als er unter dem tosenden Jubel der Zuschauer ausrief, am Sonntag, 8. Juni 2025 krönen wir uns zu (Handball-) Königen bei den Löwen. Diese Aufführung findet nicht auf der Hamburger Musical-Bühne, sondern in der SAP-Arena in Mannheim statt.
Für die Füchse erfolgreich: Wiede (3), Darj (3), Prantner (1), Andersson (6), Lichtlein (4), Gidsel (11), Freihöfer (3), Langhoff (5), Beneke (1), av Teigum (5), Marsenic (3).
Was die Teams von Eintracht Mahlsdorf und BFC Preussen im Saisonverlauf an Punkten und Toren zusammengetragen hatten, sorgte für ein Endspiel um die Meisterschaft verbunden mit dem Aufstieg in die Regionalliga Nordost. Der letzte Tag im Mai 2025, der 30. Spieltag der NOFV-Oberliga Nord. Für die Mahlsdorfer sollte er in einem Drama enden. An der Malteserstraße, im Preussenstadion hatten sich, dem Anlass angemessen, 2.025 zahlende Zuschauer eingefunden.
Den Mahlsdorfern hätte ein Unentschieden gereicht, die Preussen brauchten unbedingt einen Sieg. Dem Anlass angemessen hatte der Verband einen seiner besten und erfahrensten Schiedsrichter nominiert. Marcel Riemer aus Eisenhüttenstadt, der 39-Jährige ist seit 2004 als Schiedsrichter unterwegs, seit 2007 in der fünfthöchsten Spielklasse, der Oberliga. Das Spiel in Lankwitz wird ihm und seinen Assistenten etwas länger in Erinnerung bleiben.
Preussen Trainer Daniel VolbertMahlsdorfs Trainer Karsten HeineTorschütze Lenny Steinnach dem Spielende kam es zu Handgreiflichkeiten
Es lief die 5. Minute der Nachspielzeit, nur wenige Sekunden fehlten den Gästen zum Meistertitel und den damit verbundenen Aufstieg in die Regionalliga. Der 1,98 m große Innenverteidiger Lenny Stein traf die Lattenunterkante. Vom Gestänge abgelenkt, prallte der Ball nach unten, auf die Linie, dahinter oder davor? Mahlsdorfs Goalie konnte den Ball sichern und wollte ihn ins Spiel zurückbringen. Der Torjubel erscholl erst, als der Schiedsrichter in Richtung Mittelkreis zeigte, auf Tor entschied. Der Assistent, alles andere als auf Ballhöhe, hob die Fahne. Die Tatsachenentscheidung war unumstößlich getroffen. Vielleicht war die Entscheidung richtig, genau werden wir es nie erfahren. Ein Amateurvideo, im Netz verfügbar, deutet daraufhin, man hätte auch auf kein Tor entscheiden können.
Wie bitter für die Truppe von Karsten Heine, erst den Pokal verspielt und jetzt, im letzten Augenblick, Meistertitel und Aufstieg verpasst, noch dazu unter so unglücklichen Umständen.
Beim BFC Preussen hat man größeres vor. Erst im vergangenen Jahr aus der Berlin-Liga aufgestiegen, wollen sie mittelfristig in die 3. Liga. Dafür ist geplant, das Preussen-Stadion drittligatauglich neu zu errichten. Das Preussenstadion in seinem aktuellen Zustand nicht einmal tauglich für die Regionalliga. Im Juni muss dem NOFV die Spielstätte genannt werden. Laut Rahmenterminkalender startet die Saison bereits am 25. Juli 2025, in knapp acht Wochen. Nicht mehr viel Zeit, sollte beabsichtigt sein, das eigene Stadion für die vierte Liga zu ertüchtigen.
In der kommenden Regionalliga-Saison werden die Preussen den Platz von Viktoria 1889 einnehmen. Leider scheiterte der Meister, 1. FC Lok Leipzig, in der Relegation am Nordmeister TSV Havelse. Die Himmelblauen aus Lichterfelde müssen zusammen mit dem VFC Plauen den Fahrstuhl nach unten betreten.
Was darf man erwarten, wenn ein Spitzenspiel ansteht? Wenn zwei Mannschaften gegeneinander spielen, die punktgleich an der Tabellenspitze stehen. Einen packenden Fight? Ein enges Spiel? Ein knappes Ergebnis?
Im Top-Spiel der Handball-Bundesliga, beim Treffen Erster gegen Zweiter, Füchse gegen Melsungen war das Erwartete nur in den ersten 15 Minuten zu erleben. Die Gäste aus dem Hessischen fanden da noch auf jede Aktion der Füchse eine Antwort. So blieb es in einer Partie, die in dieser Phase von den Abwehrreihen dominiert wurde, zunächst ausgeglichen – 7:7/15. Danach konnten sich die Füchse etwas frei spielen, weil die Gäste vor den 9.000 Zuschauern in der natürlich ausverkauften Halle zu viele Fehler im Spielaufbau machten. Zunehmend scheiterten sie auch an Dejan Milosavljev. Der Füchse-Keeper hatte einen absoluten Sahnetag erwischt, glänzte mit insgesamt zehn Paraden und hielt einen Siebenmeter. So konnten die Füchse ihre erste zwei-Tore-Führung – 9:7/17. bis zur Pause kräftig ausbauen – 18:12, was auch Trainer Jaron Siewert befriedigt zur Kenntnis nahm, „Als wir das erste Mal mit sechs Toren in Führung waren, kam dann bei uns auch eine gewisse Leichtigkeit auf. In der zweiten Hälfte war es das Spiel, das wir wollen: mit Tempo und schnellen Gegenstößen agieren. Das ist uns mit Bravour gelungen“.
Im zweiten Spielabschnitt versuchten es die Melsunger mit einigen Umstellungen im Angriffsspiel, was ihnen zwar mehr Wurfmöglichkeiten eröffnete und Tore einbrachte. Den Rückstand konnten sie jedoch nicht verkürzen, weil die Gastgeber mit ihrem Tempospiel immer wieder eine passende Tor-Antwort fanden. Diese gab zumeist Mathias Gidsel, der seine überragende Partie mit 15 Treffern krönte, was auch Sport-vorstand Stefan Kretzschmar zur Verzückung brachte. „So einem Spieler zuschauen zu dürfen, ist eine Augenweide und ein Geschenk für uns. Heute war es auch wieder sein Spiel. Trotzdem gehört dazu immer eine Mannschaft, die absolut gezeigt hat, wozu sie in der Lage ist und was sie dieses Jahr erreichen möchte.“
Nach dem 37:29 sind die Füchse nun alleiniger Tabellenführer, mit einem Punkt vor Titelverteidiger Magdeburg und zwei vor der MT Melsungen und haben den Gewinn ihres ersten Meistertitels weiter in eigener Hand. Die nächste Aufgabe wartet bereits am Sonntag in Stuttgart. Das letzte Heimspiel im „Fuchsbau“ steigt am 5. Juni 2025. Gegner ist der VfL Gummersbach.
Für die Füchse erfolgreich: Wiede (5), Andersson (6), Nils Lichtlein (2/1), Gidsel (15), Freihöfer (8/4), av Teigum (1)
Die Hoffnung stirbt zuletzt, nach diesem Motto hatten sich die Spieler und Verantwortlichen von Eintracht Mahlsdorf in den extra bestellten Bus gesetzt, der sie von der Sportanlage am Rosenhag zum Mommsenstadion bringen sollte. Als Außenseiter waren sie angereist und als der erwartete Verlierer traten sie wieder die Rückfahrt an. Die Vereinsfarben der Mahlsdorfer sind Lila und Weiß, das haben sie dem Verein, dessen Heimstätte das Mommsenstadion ist, gemeinsam. Sie bestritten dieses Finale auch wie die Heimmannschaft. Würde ein Fußballspiel nach statistischen Werten entschieden werden, hätte die Mannschaft von Karsten Heine den Pokal in die Höhe recken können.
Mehr Ballbesitz und Torschüsse, die Tore nur diese entscheiden, erzielte der Finalist aus der Regionalliga, der BFC Dynamo. Vor der Rekordkulisse von 8.400 Zuschauern, mehr waren nicht zugelassen, eroberten sich gnadenlos effektive Dynamos ihren achten Berliner Pokaltriumph.
Das 1:0 ist gefallen.
Das 1:0 in der 21. Minute fiel förmlich aus dem Nichts. Ein abgewehrter Angriff der Mahlsdorfer, zunächst gute Vorteilsauslegung von Schiedsrichter Christoph Beblik, ließ nach einem Foul weiterspielen, Ivan Knezevic bediente mustergültig den quirligen Henry Joh Crosthwaite und der ließ mit seinem Flachschuss Paul Büchel im Mahlsdorfer Tor keine Chance der Abwehr. Die Situation war jetzt wie gemalt für den Favoriten. Sie warteten auf die Fehler des Oberligisten.
Eintracht war um den Ausgleich bemüht, es fehlte der letzte Zentimeter, der letzte Pass zu ungenau. Karsten Heine hatte seiner Mahlsdorfer Mannschaft eine variable 4-1-4-1 Aufstellung verordnet. Auf der Sechser Position war Ex-Profi Björn Jopek die zentrale Schaltstelle in der Spieleröffnung. Zudem war Jopek für die Freistöße zuständig.
Nach dem Seitenwechsel kam der Oberligist mit neuem Mut aus der Kabine. Beide Trainer beließen es zunächst bei der Startaufstellung. Den ersten Wechsel nahm der BFC Coach Dennis Kutrieb vor. Für den Vorlagengeber Knezevic kam ab der 54. Minute Lutz Wüstenhagen, Routinier gegen Youngster. Der BFC versuchte zu kontern. In der 52. Minute wusste sich Mahlsdorf Anton Kanter nicht anders, als durch ein grobes Foul zu helfen. Er sah dafür die gelbe Karte. Jetzt nahm das Verhängnis seinen Lauf. Nur sechs Minuten war es ähnlich, der offensive Mittelfeldspieler Kanther, einst ausgebildet beim 1. FC Union, erneut mit einem gelb würdigen Foul und sah Gelb-Rot.
Jetzt wurde es noch schwerer für den Außenseiter. Sie brachten alles auf den Platz, mussten zudem ihren läuferischen Aufwand erhöhen und das zehrte an den Kräften. Die Bank konnte wenig helfen. In der 60. Minute ging Mahlsdorfs Kapitän Christoph Zorn vom Feld. Für ihn kam erneut ein Youngster, Julian Mätzke.
Fans der Mahlsdorfer Eintracht
Das 2:0 fiel in der 78. Minute durch den eingewechselten Kevin Langford. Jetzt war endgültig der Deckel drauf. Die Mahlsdorfer steckten zwar nicht auf. Der Regionalligist war zu abgeklärt, um sich in der verbleibenden Spielzeit noch die Butter vom Brot nehmen zu lassen.
Nach dem Spiel äußerten beide Trainer Kritik an der Qualität des Rasens im Mommsenstadion. Der Berliner Fußball-Präsident nahm das zur Kenntnis. Erst einmal ist man froh, wieder ein geeignetes Stadion für die Finalspiele zu haben. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass es nicht in die Verantwortung des Verbandes fällt. Der Regen am Tag zuvor hatte wohl dafür gesorgt, dass der Rasenmäher nicht eingesetzt werden konnte. Die Saison im American Football hat begonnen, der Rasen war durch zwei Spiele der Berlin Rebels zusätzlich belastet. Es ist schon ein Kreuz mit den Sportstätten in Berlin.
Das Mommsenstadion war fest in der Hand der BFC-Fans.
Der siegreiche Trainer des BFC Dynamo wurde nach einem Wunschgegner für die erste DFB-Pokalrunde gefragt. Er hat da keine besonderen Referenzen. Wichtig war ihm dabei zu betonen, dass, egal wer kommen wird, im heimischen Sportforum gespielt werden soll. Dem unterlegenen Trainer wünschte er viel Glück für bevorstehende Punktspiel gegen den BFC Preussen. Bei einem Sieg der Heine Truppe wären sie in der kommenden Saison Ligakonkurrenten.
Die Wasserfreunde beenden eine enttäuschende Saison mit der dritten Finalniederlage gegen das Team von Waspo 98 Hannover. Nach verpasster Qualifikation in der Champions-League und im Euro-Cup musste der Rekordmeister in der Saison 2024/24 den Titel des Pokalsiegers abgeben und konnte in der Meisterschaft dem Team des jungen Hannoveraner Trainers Aleksander Radovic nicht auf Augenhöhe begegnen. Einzig der Sieg des Deutschen Supercups im Oktober 2024 kann als kleiner Lichtblick in der Analyse der Saison gewertet werden.
Im zweiten und dritten Finalspiel zeigten sich die Berliner ideenlos im Angriff, speziell im Ausnutzen des Überzahlspiels. In der Verteidigung war die nötige Zuordnung zum Gegenspieler sowie ein dynamisches Stören der Angriffsaktionen der Niedersachsen nicht zu erkennen. Der Berliner Trainer Vladimir Markovic konnte mit seinen lautstarken Gesten seine Mannschaft nicht erreichen und ihnen keine Ideen vermitteln, um dem Spiel noch eine Wendung zu geben.
Für die Wasserfreunde Spandau 04 heißt es nun den Blick in die Zukunft zu richten. Der erste Schritt ist bereits vollzogen. Mit Marin Restovic wird ein junger, motivierter Trainer mit Spandauer Herz das Herrenteam als Cheftrainer übernehmen. Marin spielte selbst 10 Jahre erfolgreich für die Wasserfreunde und konnte viele Titel gewinnen. Auch in der deutschen Nationalmannschaft konnte er viele Jahre sein Können präsentieren.
Marin Restovic arbeitet seit 2 Jahren erfolgreich im Nachwuchsbereich auf Vereinsebene und auch für den deutschen Schwimmverband.
Von 130 Mannschaften, die am 6. August 2024 in den Wettbewerb um den Cosy-Wasch Pokal starteten, blieben am Ende zwei übrig. Am Samstag, 24. Mai 2025, werden der Oberligist Eintracht Mahlsdorf und der Regionalligist BFC Dynamo den Pokalsieger des aktuellen Jahrgangs ermitteln. Mit sichtlichem Stolz verkündete Joachim Gaertner, BFV Präsidialmitglied Spielbetrieb, dass das Spiel im Mommsenstadion bereits ausverkauft ist. Wer sich nicht rechtzeitig um Karten bemüht hat, dem bleibt nur noch der Livestream. Wann hat es das zuletzt gegeben?
Der DFB ist in 21 Landesverbänden organisiert, so sollten am Finaltag der Amateure die Endspiele in dieser Anzahl stattfinden. Ein Endspiel musste verschoben werden. Das Finale um den Pokal des westfälischen Verbands musste auf den 29. Mai 2025 angesetzt werden. Arminia Bielefeld hat sich für das Finale im Landes- und im DFB-Pokal qualifiziert.
Pressekonferenz zum Berliner Pokalfinale
Zur nicht gerade gewohnten Fußballzeit, Anstoß 12:30 Uhr, werden 8.400 Zuschauer ein hoffentlich spannendes Finalspiel erleben. Das Mommsenstadion hat ein Fassungsvermögen von 15.005 Plätzen, der DFB hat bei dem vorgelegten Sicherheitskonzept die Zuschauerzahl auf die oben genannte Zahl begrenzt. Das ist ein bisschen schade, laut Gaertner hätten wohl 12 bis 13 Tausend Eintrittskarten verkauft werden können. Der BFC soll allein 5.000 Karten geordert haben.
Sportlich ist Rolle des Favoriten klar verteilt. Dennis Kutrieb, der Trainer der Dynamos machte auf der Pressekonferenz daraus auch keinen Hehl. Seine Mannschaft hat die Rolle des Favoriten. Sie wollen den Pokal gewinnen, so kann die Saison noch geradegebogen werden. Es wird aber kein Spaziergang, der Gegner hat seine Qualität und spielt eine herausragende Saison.
Wer hat am Ende den Pokal? Karsten Heine oder Dennis Kutrieb
Der Trainer des Kontrahenten, der erfahrene Karsten Heine, hat mit Hertha II und Altglienicke bereits den Pokal gewonnen, bekräftigte die Favoritenstellung des BFC. Wir werden viel Glück brauchen und wenn der BFC schwächelt, müssen wir da sein. Wir sind in einer komfortablen Situation. Die Vorort-Berliner waren noch in einem Pokalfinale, der BFC dagegen steht bereits zum achten Mal im Endspiel. Eine Woche später steht in der Oberliga das Endspiel um Aufstieg in die Regionalliga an. Sollte Mahlsdorf das Spiel an der Malteserstraße gegen den BFC Preussen gewinnen, wäre der größte Coup der Vereinsgeschichte perfekt. Im Halbfinale wurde eben jener BFC Preussen eliminiert. Dafür wurde die Verlängerung benötigt.
Trotz des herausgehobenen Ereignisses wird sich an den üblichen Abläufen in der Spielvorbereitung nichts ändern. Nur die Mahlsdorfer werden mit dem Bus geschlossen zum Spiel fahren. Allerdings ist das mehr den Berliner Verkehrsverhältnissen geschuldet. Es wurde im Vorfeld der Gegner beobachtet, zum Teil auch auf Videomaterial zurückgegriffen. Über eine Scoutingabteilung verfügen beide Vereine nicht.
Es könnte ein kleiner Vorteil für den Außenseiter sein, dass sie in der Schlussphase der Saison, den möglichen Aufstieg vor Augen, in jedem Spiel unter Hochspannung standen, während der BFC schon für eine längere Zeit jenseits von Gut und Böse ihre Spiele bestritten.
CDW steht hier als Kürzel für Claus-Dieter Wollitz, Trainer des FC Energie Cottbus. Vor gut einem Jahr, bis zum 30. Spieltag, hatten der BFC Dynamo und Energie noch intakte Chancen, den direkten Aufstieg in die 3. Liga zu schaffen. Am 32. Spieltag kam es dann zum direkten Aufeinandertreffen im Sportforum. Etwas untertrieben ausgedrückt, beide Fanlager sind sich in herzlicher Abneigung zugetan. Der BFC unterlag in einem von Randale mit geprägtem Spiel 0:2 und Pele Wollitz fürchtete um sein Leben. Es sollen Steine auf ihn geworfen worden sein, so geschehen am 4. Mai 2024. Ein paar Witzbolde haben jetzt auf dem Gelände eine Art Denkmal errichtet. Ein großer Stein mit einer Tafel: „Dieser Stein traf vermutlich das Opfer CDW am 04.05.24 beim Heimspiel gegen den FC Energie Cottbus am Kopf. Die Folgen sind unübersehbar. Wir bitten um Verzeihung.“
Die Lausitzer Rundschau findet es geschmacklos und das Interportal Tag24 spricht von „Schmähung“. Nun ja, sportlich hat am Saisonende, ein Jahr darauf, bei den Cottbusern einiges nicht gestimmt. Aufstieg knapp verpasst und im Landespokal, im Halbfinale, am Oberligisten, dem „Regionalen Sportverein Eintracht Stahnsdorf“ gescheitert. Das ist für Energie zu verschmerzen, als Tabellenvierter sind sie für die erste Runde im DFB-Pokal qualifiziert.
Nach dieser längeren Einleitung widmen wir uns dem BFC Dynamo. Sie hatten sich zweifellos von der Saison mehr versprochen. Bleiben zwei kleine Trostpflaster übrig, von den fünf Berliner Regionalligisten holten sie die meisten Punkte und können noch Pokalsieger werden. Tabellenplatz Acht mit 49 Punkten, da war wohl mehr drin. Der Sturm erzielte 52 Treffer, das ist akzeptabler Ligadurchschnitt, dagegen sind 45 Gegentore zu viel für ein Spitzenteam. Mittelfristig haben sie das Ziel Aufstieg in die 3. Liga nicht aufgegeben. Leider wird auch in der kommenden Saison der Meister der Regionalliga Nordost nicht direkt den Fahrstuhl für eine Klasse höher besteigen können. Der BFC hätte zudem Schwierigkeiten, eine geeignete Spielstätte für die 3. Liga zu finden. In Berlin sind sogar geeignete Spielstätten für die viertklassige Regionalliga rar.
Damit wären wir beim zweitbesten Regionalliga-Team aus der Hauptstadt angelangt. Die VSG Altglienicke schloss die Spielzeit mit 47 Punkten einen Platz hinter dem BFC ab. Über ein eigenes, regionalligataugliches Stadion verfügten sie noch nie. Seit 2017 spielen die Volkssportler ununterbrochen in der Regionalliga, als Wanderzirkus bei ihren Heimspielen. Anfangs im Jahnsportpark, im Hertha-Amateurstadion und zuletzt im Zoschke, als Untermieter bei Lichtenberg 47. In der kommenden Saison wird ernsthaft erwogen, im Brandenburgischen Fürstenwalde zu spielen. Laut dem Abteilungsleiter Fußball der VSG, Marco Schröder, eine ernstzunehmende Option. Wie der BFC, sind die Altglienicker sportlich ihren Ansprüchen hinterhergelaufen. Zu Saisonbeginn wurde Semih Keskin vom Lokal- und Ligarivalen Viktoria 89 an den Alten Schönefelder Weg gelost. Er wurde bereits im März entlassen, sein Co. Trainer Dan Twardzik übernahm. Für die neue Spielzeit wurde Ersan Parlatan verpflichtet. Er würde bestimmt auch gern Klarheit darüber haben, wo genau die Heimspiele ausgetragen werden sollen. Auf eine Baugenehmigung für den Ausbau der Willi-Sänger-Sportanlage warten sie seit Jahren und bis zum 2. Juni 2025 muss an den Verband die Spielstätte gemeldet werden. Sollte es wirklich Fürstenwalde werden, wäre es ein Armutszeugnis für Sportstadt Berlin.
Auf Platz 10, hinter Altglienicke, kamen die Jungprofis von Hertha BSC II ins Ziel. Mit 45 Punkte und einer weitgehend von Abstiegssorgen freien Saison sollten sie im Westend eigentlich zufrieden sein. Diese Mannschaft ist wichtig für den weiteren Berliner Weg. Die Regionalliga weniger sollte es für Ausbildungszwecke nicht sein.
Mehr als zufrieden, sogar rundum zufrieden, ist man bei der kleinen Hertha aus Zehlendorf. Das Ziel, als Aufsteiger die Klasse zu halten, wurde erreicht. Am Ende sprang Platz 12 mit 38 Punkten heraus. Zehn Siege und 8 Unentschieden können sich für einen Neuling sehen lassen. Ungeklärt ist auch in Zehlendorf die Stadionfrage. Das Ernst-Reuter-Sportfeld hat aktuell keine Zulassung für die Regionalliga. Es fehlt ein Zaun für den Gästebereich. Nach Aussagen von Präsident Kamyar Niroumand warten sie auf die Baugenehmigung, es fehlt ein Gutachten vom Umweltamt (Baumwurzeln) und das dauert. Für die Heimspiele in der vergangenen Saison fanden die 03‘er Unterschlupf bei Viktoria im Stadion Lichterfelde.
Damit wären wir beim letzten Berliner Vertreter angelangt. Es ist noch gar nicht so lange her, da tanzten die Himmelblauen in der 3. Liga. Zurzeit ist es ein Trauerspiel, Tabellenvorletzter mit 32 Punkten. Ein Unentschieden am letzten Spieltag in Chemnitz reichte nicht für Platz 16 und den gesicherten Klassenerhalt. Jetzt heißt Daumendrücken für den Meister Lok Leipzig. Sollte dem Nordost-Meister der Aufstieg in der Relegation gegen den Nordmeister TSV Havelse gelingen, wären sie weiter in der Regionalliga dabei. Es wäre bitter, den Frauen von Viktoria gelang der Aufstieg in die 2. Bundesliga und die Männer wären nur noch Oberligist.
Spiel 1, Samstag, 17.052025., SSH, 16 Uhr: WasserfreundeSpandau 04 – Waspo 98 Hannover 14:15(2:1,2:3,4:3,2:3, 4:5 n. 5m)
Der Ärger über den Ausgang des Auftaktmatches des Best-of-Five-Finales um die 104. Deutsche Meisterschaft der Wasserball-Männer zwischen Gastgeber Spandau 04 und Waspo 98 Hannover war bei den Hauptstädtern erheblich. Nach dem bisherigen Saisonverlauf waren die Niedersachsen als klarer Favorit angereist und die meisten „Experten“ hatten auf einen eben solchen Erfolg des Titelverteidigers gewettet. Doch Spandau trat mit einer Top-Einstellung in der Schwimmhalle Schöneberg an und zeigte eine der besten Partien dieser Saison.
10:10 stand es nach vier Vierteln, das Fünfmeter-Werfen musste über den Sieg entscheiden. Von den fünf Schützen auf jeder Seite traf nur einer nicht, und der trug leider eine Spandau-Kappe. Waspo-Goalie Felix Benke hielt den Wurf von Yannek Chiru, was Benke zum „Spieler des Tages“ machte. Damit zeigte das Scoreboard am Ende ein 14:15 für die Hannoveraner an. Diese starten damit mit 1:0 in die Serie, in der drei Siege für den Titel gebraucht werden.
Mit den zwei Partien an der Leine am kommenden Mittwoch (21.5.2025, 18 Uhr) und Samstag (24.5.2025, 18:00 Uhr) wollen die Mannen von 98-Coach Aleksandar Radovic vermutlich ihr Meister-Stück vollenden, aber Spandau 04 ist mit seinem Potenzial auf jeden Fall in der Lage, diesen Plan zu durchkreuzen. Denn beim Berliner Auftakt gingen die Wasserfreunde nicht etwa unter, sondern sie agierten auf Augenhöhe und verloren durchaus unglücklich. Sechsmal lagen sie in Front, nur viermal führte Waspo. 33 Sekunden vor Ultimo schoss Nikola Kojic die 04-er mit 10:9 nach vorn, doch Spandau schaffte es nicht, das Resultat nach Hause zu bringen und musste 15 Sekunden vor Abpfiff den Ausgleich hinnehmen. Mit dem Fünfmeterwerfen als Folge. Das produzierte einerseits Frust, machte aber andererseits auch Mut: Spandau war ebenbürtig und kann die Serie durchaus auch zu seinen Gunsten entscheiden, wenn das Team seine Möglichkeiten nutzt, die Schwächen des Gegners erkennt und als Mannschaft gemeinsam agiert.