Vor Wochenfrist hatten sich die Berliner gegen das sieglose Schlusslicht Dinamo Bukarest gerade so zum knappen Sieg gequält. Gegen den Tabellen-Vorletzten Kolstad – gegen diesen Gegner aus einem Trondheimer Stadtteil hatten die Füchse noch nie gespielt – boten die Gastgeber einen anderen Auftritt.
Mit dem Anwurf bestimmten sie das Geschehen auf dem Parkett. Der Angriff entwickelte aus allen Positionen heraus Torgefahr. Bereits nach acht Minuten war erstmals ein drei-Tore-Vorsprung herausgeworfen – 5:2. Neben den „üblichen Verdächtigen“ – Gidsel und Andersson aus den Halbpositionen – beteiligten sich auch die bei-den Außen an der stetigen Ergebnisverbesserung. Nach knapp 20 Minuten wies die Hallenanzeige erstmals ein Plus von fünf Treffern für den deutschen Meister aus – 12:7. Dennoch zeigte sich Trainer Nicolej Krickau nicht gänzlich zufrieden. „Eigentlich hatten wir von Minute eins an die Kontrolle. Aber gleichzeitig war unsere Fehlerquote zu hoch, um das Spiel früher deutlich zu gestalten“. Den Vorsprung hielt der Hauptstadtklub bis zur Pause, obwohl der norwegische Meister im Laufe der Partie besser ins Spiel fand.
Zu Beginn der zweiten Hälfte intensivierten die Gäste ihre Anstrengungen noch. Mit der Folge, dass sie die ersten zehn Minuten des zweiten Spielabschnitts mit 5:4-Toren zu ihren Gunsten gestalten konnten. Gravierende Auswirkungen auf den Gesamtverlauf hatte dies jedoch nicht. Die Füchse schalteten sofort wieder einen Gang hoch. Angeleitet und angetrieben wurden sie dabei von Tobias Grøndahl. Der Norweger findet von Spiel zu Spiel besser ins Mannschaftsgefüge hinein, spielt Musterpässe und ist auch torgefährlich – aus dem Spiel heraus und von der Siebenmeter-Marke. „Es war ein wirklich gutes Spiel von uns, aber wir hatten schlechte Phasen, die aber nicht lange andauerten“, meinte er hinterher. „Der Spielfluss war da – sowohl in der Offensive als auch in der Defensive“.
Von der 45. Minute an überrannten die Gastgeber konnten die Norweger förmlich, schraubten das Ergebnis in die Höhe und das eigene Torverhältnis weiter ins Plus, was in der Endabrechnung der Gruppe noch wichtig werden kann. Aufgrund des großen Vorsprungs wechselte Trainer Krickau dann noch die Nachwuchsspieler Max Günther und Tim Schröter ein. Zuvor hatte auch Spielmacher Nils Lichtlein nach vierwöchiger verletzungsbedingter Zwangspause sein Comeback gefeiert. Am Ende stand der verdiente 38:27-Sieg. Berlin bleibt ungeschlagen Tabellenführer. Das nächste CL-Spiel findet nächsten Donnerstag beim ungarischen Top-Klub Veszprem statt.
Für die Füchse erfolgreich: Wiede (3), Andersson (6), Grøndahl (9/5), Lichtlein (1), Gidsel (8), Freihöfer (4), Langhoff (1), av Teigum (3), Günther (1), Schröder (1), Marsenić (1).
Herbert Schalling
