Brutales Saisonende für Eintracht Mahlsdorf

Was die Teams von Eintracht Mahlsdorf und BFC Preussen im Saisonverlauf an Punkten und Toren zusammengetragen hatten, sorgte für ein Endspiel um die Meisterschaft verbunden mit dem Aufstieg in die Regionalliga Nordost. Der letzte Tag im Mai 2025, der 30. Spieltag der NOFV-Oberliga Nord. Für die Mahlsdorfer sollte er in einem Drama enden. An der Malteserstraße, im Preussenstadion hatten sich, dem Anlass angemessen, 2.025 zahlende Zuschauer eingefunden.

Den Mahlsdorfern hätte ein Unentschieden gereicht, die Preussen brauchten unbedingt einen Sieg. Dem Anlass angemessen hatte der Verband einen seiner besten und erfahrensten Schiedsrichter nominiert. Marcel Riemer aus Eisenhüttenstadt, der 39-Jährige ist seit 2004 als Schiedsrichter unterwegs, seit 2007 in der fünfthöchsten Spielklasse, der Oberliga. Das Spiel in Lankwitz wird ihm und seinen Assistenten etwas länger in Erinnerung bleiben.

Es lief die 5. Minute der Nachspielzeit, nur wenige Sekunden fehlten den Gästen zum Meistertitel und den damit verbundenen Aufstieg in die Regionalliga. Der 1,98 m große Innenverteidiger Lenny Stein traf die Lattenunterkante. Vom Gestänge abgelenkt, prallte der Ball nach unten, auf die Linie, dahinter oder davor? Mahlsdorfs Goalie konnte den Ball sichern und wollte ihn ins Spiel zurückbringen. Der Torjubel erscholl erst, als der Schiedsrichter in Richtung Mittelkreis zeigte, auf Tor entschied. Der Assistent, alles andere als auf Ballhöhe, hob die Fahne. Die Tatsachenentscheidung war unumstößlich getroffen. Vielleicht war die Entscheidung richtig, genau werden wir es nie erfahren. Ein Amateurvideo, im Netz verfügbar, deutet daraufhin, man hätte auch auf kein Tor entscheiden können.

Wie bitter für die Truppe von Karsten Heine, erst den Pokal verspielt und jetzt, im letzten Augenblick, Meistertitel und Aufstieg verpasst, noch dazu unter so unglücklichen Umständen.

Beim BFC Preussen hat man größeres vor. Erst im vergangenen Jahr aus der Berlin-Liga aufgestiegen, wollen sie mittelfristig in die 3. Liga. Dafür ist geplant, das Preussen-Stadion drittligatauglich neu zu errichten. Das Preussenstadion in seinem aktuellen Zustand nicht einmal tauglich für die Regionalliga. Im Juni muss dem NOFV die Spielstätte genannt werden. Laut Rahmenterminkalender startet die Saison bereits am 25. Juli 2025, in knapp acht Wochen. Nicht mehr viel Zeit, sollte beabsichtigt sein, das eigene Stadion für die vierte Liga zu ertüchtigen.

In der kommenden Regionalliga-Saison werden die Preussen den Platz von Viktoria 1889 einnehmen. Leider scheiterte der Meister, 1. FC Lok Leipzig, in der Relegation am Nordmeister TSV Havelse. Die Himmelblauen aus Lichterfelde müssen zusammen mit dem VFC Plauen den Fahrstuhl nach unten betreten.

Hans-Peter Becker

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Fotos: © Frank Toebs

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