DEL Deutsche Eishockey Liga
45. Spieltag
16.02.2025 14:00 Uhr Uber-Arena Berlin
EHC Eisbären Berlin – Straubing Tigers 4:2 (1:1/1:1/2:0)
Die Zielgerade der Hauptrunde ist in Sichtweite. Jeder Punktverlust im Hinblick auf eine günstige Platzierung für die Playoffs schmerzt jetzt doppelt. Das letzte Aufeinandertreffen war erst vier Wochen her. Die Eisbären dominierten und schickten die Tiger mit einer 2:6 Niederlage zurück an den Pulverturm. Die Niederlage erklärte damals Tom Pokel als verantwortlicher Trainer. Es folgte anschließend ein Sieg in der Overtime gegen Frankfurt. Die folgenden fünf Spiele wurden verloren. Es war die eine Niederlage zu viel. Tom Pokel musste gehen. Es übernahm Craig Woodcroft (bis Sommer 2023 Trainer in Minsk). Der Auftrag für ihn, versuchen, doch noch einen direkten Playoff-Platz zu erobern. Ein kleiner Schritt im Kampf um Platz sechs gelang den Tigers unter dem neuen Trainer bereits am vorangegangenen Spieltag. Während die Eisbären sich in Bremerhaven nach Penalty geschlagen geben mussten, gelang den Tigers im Heimspiel gegen die Kölner Haie ein wichtiger Sieg.
Der Ehrenbully wurde von keinem geringeren als Pierre Page vollzogen. Er führte die Eisbären im 2005 zur ersten Meisterschaft in der DEL. Vielleicht hätte es, ohne den ersten Titel, die Arena am Ostbahnhof nie gegeben. Es war für Page das erste Mal, dass er als Besucher, ohne jegliche Dienstverrichtung, in der Arena weilte.
Das erste Tor im Spiel fiel in der 14. Minute, Leo Pföderl schlenzte den Puck an Florian Bugl vorbei ins Tor. Die Eisbären hatten über weite Strecken das Spiel im Griff im Anfangsdrittel. Die Gäste hatten drei dicke Möglichkeiten und als sich das erste Drittel zum Ende neigte, vertändelte Eric Hördler in der neutralen Zone den Puck und Elis Hede konnte mit einem Flachschuss Jonas Stettmer überwinden. Das war unnötig, 39 Sekunden vor der ersten Drittelsirene diesen Gegentreffer zu kassieren. Das erste Drittel war immer noch nicht zu Ende. Der Torschütze, die Nummer 93, kassierte eine Strafe wegen eines Stockschlags.
Die Gäste begannen somit den Mittelabschnitt in Überzahl und das zahlte sich aus. Sie trafen im Powerplay und gingen durch den Treffer von Joshua Samanski mit 2:1 in Führung. Jetzt witterten die Gäste Morgenluft, gingen dabei etwas übermotiviert zu Werke und mussten acht Unterzahlsituationen überstehen. Eine davon konnten die Eisbären nutzen und glichen aus. Es war erneut Pföderl, der traf. Es war sein nunmehr 251. Treffer in der DEL, bei seinem ersten Tor wurde sein Jubiläumstreffer extra erwähnt. In der 33. Minute lieferten sich Eisbärenkapitän Kai Wissmann und Straubings Marcel Brandt einen Faustkampf, den der Eisbär gegen den Tiger klar gewann. Beide durften für fünf Minuten in die Kühlbox.
Den Schlussabschnitt begannen die Eisbären in Überzahl und trafen sofort. Die 41. Spielminute war noch nicht beendet und es stand 3:2 für die Eisbären. Den Treffer markierte Yannick Veilleux. Es blieb hart umkämpft. Die Gäste brauchen Punkte und die Eisbären wollen Platz zwei weiter zementieren.
So blieb es spannend bis in die Schlussphase. Zwei Powerplay Chancen ließen die Eisbären liegen, zwei Gehäusetreffer sprangen dabei heraus. Nach einem Iceing in der 58. Spielminute nahmen die Gäste den Goalie vom Eis. Ty Ronning erlöste die ausverkaufte Halle und traf 22 Sekunde vor dem Ende ins leere Tor. Die Gäste lieferten einen harten Fight, kassierte allerdings zu viele Strafzeiten. Zudem hatten die Eisbären einen hervorragend aufgelegten Jonas Stettmer im Tor.
Dieser Sieg bedeutet, dass die Eisbären bereits für das Viertelfinale qualifiziert sind.
Straubings neuer Trainer sah eine gute Arbeit seiner Mannschaft, vor allem das zweite Drittel, allerdings waren es zu viel Strafzeiten, die letztendlich mögliche Punkte gekostet haben. Die Eisbären haben im Powerplay eine unglaubliche Qualität.
Serge Aubin (hatte am Samstag Geburtstag) sprach von einem unglaublich harten Spiel. Wegen Verletzungen mussten einige auf ungewohnten Positionen spielen, die Führungsspieler haben ihre Sache sehr gut gemacht und Jonas Stettmer war da, wenn er gebraucht wurde.
Hans-Peter Becker
Foto: Stephan Wenske
Spieldaten
Aufstellungen
Eisbären Berlin: Stettmer (Hildebrand) – Müller, Wissmann (C); Niemeläinen, Smith; Geibel, Galipeau; Panocha – Tiffels (A), Pföderl, Ronning; Veilleux, Kirk, Noebels (A); Hördler, Bergmann, Mik; Schneider, Leden, Schäfer – Trainer: Serge Aubin
Straubing Tigers: Bugl (McIntyre) – Braun, Brandt; Green, Samuelsson; Nogier, Zimmermann; Klein – McKenzie, Leonhardt, Scott; Hede, Samanski, Connolly; St. Denis, Melnick, Leier; Fleischer, Brunnhuber, Clarke – Trainer: Craig Woodcroft
Tore
1:0 – 13:25 – Pföderl (Tiffels, Geibel) – EQ
1:1 – 19:21 – Hede – EQ
1:2 – 21:16 – Samanski (Melnick, Green) – PP1
2:2 – 34:36 – Pföderl (Tiffels, Wissmann) – PP1
3:2 – 40:43 – Veilleux (Tiffels, Pföderl) – PP1
4:2 – 59:38 – Ronning (Noebels, Pföderl) – EN
Strafen
Eisbären Berlin: 15 (2, 7, 6) Minuten – Straubing Tigers: 17 (0, 13, 4) Minuten
Schiedsrichter
Marc Iwert, Zsombor Palkövi (Marcus Höfer, Tobias Treitl)
Zuschauer
14.200