34:27-Sieg gegen Rhein-Neckar Löwen
Mit gleicher Bilanz wie die Füchse (vier Siege- darunter gegen den THW Kiel- eine Niederlage) kamen die Gäste aus Mannheim in den Fuchsbau. Ein Spiel auf Augenhöhe war zu erwarten. Zu erleben war es jedoch nur im ersten Viertel der Partie – 9:8/15. Bis dahin fanden die Löwen, die auf ihren Spielmacher Juri Knorr verzichten mussten, immer eine Antwort auf Berliner-Treffer. Das Berliner-Spiel lief von Anbeginn hochtourig. Besonders Lasse Andersson merkte man an, dass er seinen torlosen Champions-League-Abend vom Donnerstag vergessen machen wollte. Der dänische Olympiasieger fackelte nicht lange und seine Würfe fanden in beeindruckender Konstanz den Weg ins Gäste-Tor.
Eine achtminütige Torflaute der Mannheimer nutzten die Gastgeber, um ihren knappen Vorsprung auszudehnen – 15:9/24. Dabei glänzte besonders Max Beneke mit einem Gala-Auftritt – drei Treffer in Folge. Dem 21-jährigen Linkshänder, als Back-up von Welthandballer Mathias Gidsel, meist mit überschaubarer Einsatzzeit, dürfte das viel Selbstvertrauen geben. Die Rhein-Neckar Löwen verloren in dieser starken Phase der Füchse den Zugriff aufs Spiel, weil ihnen die Berliner mit einer konsequent und körperlich agierenden Abwehr – organisiert vom neuen Kapitän Max Darj den Schneid abkauften. Dazu machte sich der Ausfall Knorrs an allen Ecken und Enden bemerkbar.
Neben seinen strategischen Fähigkeiten fehlten auch seine Weitwurf-Tore. Bereits mit dem Pausenstand von 18:13 waren die Weichen für den Fortgang der Partie gestellt. Ein kurzes Aufbäumen der Gäste überstanden die Füchse auch Dank der Parden des erneut überragende Dejan Milosavljev im Tor. Danach lief der Spiel-Motor beim Gastgeber wieder rund. Teilweise erlebten die 8.745 Zuschauer – unter ihnen Bundestrainer Alfred Gislasson – Zauberhandball. Leidenschaftlich und spielfreudig, wie nicht immer in der bisherigen Saison, steigerten die Berliner ihren Vorsprung auf zehn Tore – 29:19/49. In der Endphase der Partie standen fünf Junioren-Weltmeister (Ludwig, Beneke, Lichtlein, Freihöfer und Langhoff – die Vertragsverlängerung der beiden Letztgenannten bis 2028 wurde vor dem Anpfiff bekannt) für die Füchse auf der Platte. Dass der Vorsprung in dieser Phase etwas schmolz, lag jedoch nicht an ihren Leistungen, sondern am Pech. Beneke, Freihöfer und Langhoff scheiterten mit ihren Würfen an Pfosten und Latte.
Der 34:27-Erfolg bescherte den Füchsen neben der Tabellenführung auch Anerkennung von Sportvorstand Stefan Kretzschmar. „Ein herausragendes Torhüter-Gespann und ein attraktiver Tempohandball. Die Souveränität, wie wir das Spiel gestaltet haben, war beeindruckend.“ In den nächsten drei Wochen warten auf die Füchse jede Menge Herausforderungen. In der Bundesliga am nächsten Samstag, 19.10.2024, das Gastspiel beim Tabellenzweiten MT Melsungen und zuvor in der Champions-League der Auftritt beim Spitzenreiter Sporting Lissabon (17.10.2024), bevor am 24.10. das Topteam von Paris St. Germain in Berlin gastiert.
Für die Füchse erfolgreich: Wiede (1), Darj (2), Andersson (10), Lichtlein (3), Gidsel (10), Freihöfer (2/1), Beneke (4), av Teigum (2)
Herbert Schalling
Foto: © Füchse Berlin