Ty Ronning erlöst die Eisbären – Sieg gegen die Tigers aus Straubing

DEL Deutsche Eishockey Liga

45. Spieltag

16.02.2025 14:00 Uhr Uber-Arena Berlin

EHC Eisbären Berlin – Straubing Tigers 4:2 (1:1/1:1/2:0)

Die Zielgerade der Hauptrunde ist in Sichtweite. Jeder Punktverlust im Hinblick auf eine günstige Platzierung für die Playoffs schmerzt jetzt doppelt. Das letzte Aufeinandertreffen war erst vier Wochen her. Die Eisbären dominierten und schickten die Tiger mit einer 2:6 Niederlage zurück an den Pulverturm. Die Niederlage erklärte damals Tom Pokel als verantwortlicher Trainer. Es folgte anschließend ein Sieg in der Overtime gegen Frankfurt. Die folgenden fünf Spiele wurden verloren. Es war die eine Niederlage zu viel. Tom Pokel musste gehen. Es übernahm Craig Woodcroft (bis Sommer 2023 Trainer in Minsk). Der Auftrag für ihn, versuchen, doch noch einen direkten Playoff-Platz zu erobern. Ein kleiner Schritt im Kampf um Platz sechs gelang den Tigers unter dem neuen Trainer bereits am vorangegangenen Spieltag. Während die Eisbären sich in Bremerhaven nach Penalty geschlagen geben mussten, gelang den Tigers im Heimspiel gegen die Kölner Haie ein wichtiger Sieg.

Der Ehrenbully wurde von keinem geringeren als Pierre Page vollzogen. Er führte die Eisbären im 2005 zur ersten Meisterschaft in der DEL. Vielleicht hätte es, ohne den ersten Titel, die Arena am Ostbahnhof nie gegeben. Es war für Page das erste Mal, dass er als Besucher, ohne jegliche Dienstverrichtung, in der Arena weilte.

Das erste Tor im Spiel fiel in der 14. Minute, Leo Pföderl schlenzte den Puck an Florian Bugl vorbei ins Tor. Die Eisbären hatten über weite Strecken das Spiel im Griff im Anfangsdrittel. Die Gäste hatten drei dicke Möglichkeiten und als sich das erste Drittel zum Ende neigte, vertändelte Eric Hördler in der neutralen Zone den Puck und Elis Hede konnte mit einem Flachschuss Jonas Stettmer überwinden. Das war unnötig, 39 Sekunden vor der ersten Drittelsirene diesen Gegentreffer zu kassieren. Das erste Drittel war immer noch nicht zu Ende. Der Torschütze, die Nummer 93, kassierte eine Strafe wegen eines Stockschlags.

Die Gäste begannen somit den Mittelabschnitt in Überzahl und das zahlte sich aus. Sie trafen im Powerplay und gingen durch den Treffer von Joshua Samanski mit 2:1 in Führung. Jetzt witterten die Gäste Morgenluft, gingen dabei etwas übermotiviert zu Werke und mussten acht Unterzahlsituationen überstehen. Eine davon konnten die Eisbären nutzen und glichen aus. Es war erneut Pföderl, der traf. Es war sein nunmehr 251. Treffer in der DEL, bei seinem ersten Tor wurde sein Jubiläumstreffer extra erwähnt. In der 33. Minute lieferten sich Eisbärenkapitän Kai Wissmann und Straubings Marcel Brandt einen Faustkampf, den der Eisbär gegen den Tiger klar gewann. Beide durften für fünf Minuten in die Kühlbox.

Den Schlussabschnitt begannen die Eisbären in Überzahl und trafen sofort. Die 41. Spielminute war noch nicht beendet und es stand 3:2 für die Eisbären. Den Treffer markierte Yannick Veilleux. Es blieb hart umkämpft. Die Gäste brauchen Punkte und die Eisbären wollen Platz zwei weiter zementieren.

So blieb es spannend bis in die Schlussphase. Zwei Powerplay Chancen ließen die Eisbären liegen, zwei Gehäusetreffer sprangen dabei heraus. Nach einem Iceing in der 58. Spielminute nahmen die Gäste den Goalie vom Eis. Ty Ronning erlöste die ausverkaufte Halle und traf 22 Sekunde vor dem Ende ins leere Tor. Die Gäste lieferten einen harten Fight, kassierte allerdings zu viele Strafzeiten. Zudem hatten die Eisbären einen hervorragend aufgelegten Jonas Stettmer im Tor.

Dieser Sieg bedeutet, dass die Eisbären bereits für das Viertelfinale qualifiziert sind.

Straubings neuer Trainer sah eine gute Arbeit seiner Mannschaft, vor allem das zweite Drittel, allerdings waren es zu viel Strafzeiten, die letztendlich mögliche Punkte gekostet haben. Die Eisbären haben im Powerplay eine unglaubliche Qualität.

Serge Aubin (hatte am Samstag Geburtstag) sprach von einem unglaublich harten Spiel. Wegen Verletzungen mussten einige auf ungewohnten Positionen spielen, die Führungsspieler haben ihre Sache sehr gut gemacht und Jonas Stettmer war da, wenn er gebraucht wurde.

Hans-Peter Becker

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Foto: Stephan Wenske

Spieldaten

Aufstellungen
Eisbären Berlin: Stettmer (Hildebrand) – Müller, Wissmann (C); Niemeläinen, Smith; Geibel, Galipeau; Panocha – Tiffels (A), Pföderl, Ronning; Veilleux, Kirk, Noebels (A); Hördler, Bergmann, Mik; Schneider, Leden, Schäfer – Trainer: Serge Aubin           

Straubing Tigers: Bugl (McIntyre) – Braun, Brandt; Green, Samuelsson; Nogier, Zimmermann; Klein – McKenzie, Leonhardt, Scott; Hede, Samanski, Connolly; St. Denis, Melnick, Leier; Fleischer, Brunnhuber, Clarke – Trainer: Craig Woodcroft

Tore
1:0 – 13:25 – Pföderl (Tiffels, Geibel) – EQ
1:1 – 19:21 – Hede – EQ
1:2 – 21:16 – Samanski (Melnick, Green) – PP1
2:2 – 34:36 – Pföderl (Tiffels, Wissmann) – PP1
3:2 – 40:43 – Veilleux (Tiffels, Pföderl) – PP1
4:2 – 59:38 – Ronning (Noebels, Pföderl) – EN

Strafen
Eisbären Berlin: 15 (2, 7, 6) Minuten – Straubing Tigers: 17 (0, 13, 4) Minuten 

Schiedsrichter

Marc Iwert, Zsombor Palkövi (Marcus Höfer, Tobias Treitl)

Zuschauer
14.200    

Tore, über Tore – Eisbären kantern Düsseldorfer EG aus der Arena

DEL Deutsche Eishockey Liga

42. Spieltag (Nachholspiel)

12.02.2025 19:30 Uhr Uber-Arena Berlin

EHC Eisbären Berlin – Düsseldorfer EG 10:2 (4:0/4:2/2:0)

Im Nachhol-Spiel vom 42. Spieltag gingen die Eisbären gleich in medias res. Die erste Spielminute zeigen wir Ihnen ungekürzt, so hätte der einleitende Kommentar für den TV Spielbericht lauten können. Eröffnungsbully, erobert von Düsseldorf, Angriff abgefangen und der erste Anlauf auf das Düsseldorfer Tor brachte das 1:0 für die Eisbären. Ty Ronning traf nach nur 34 Sekunden. Zukünftig wird bei einem ersten Heimspiel-Tor der Eisbären nicht obligate Hymne gespielt, in Erinnerung an Tobi Eder erklingen die Takte des Songs viva la vida von Coldplay. Knapp sieben Minuten später klingelte es erneut im Kasten von Henrik Haukeland. Die Powerplay-Formation der Eisbären hatte zugeschlagen. Liam Kirk war der Torschütze. Es fielen noch zwei weitere Tore. So stand es nach dem ersten Drittel 4:0 für die Eisbären.

Für Düsseldorf geht es in dieser Saison um Sein oder Nichtsein in der höchsten Eishockey-Spielklasse. Zusammen mit Augsburg und Iserlohn ist der Traditionsverein aus Düsseldorf in höchster Gefahr. Im Mittelabschnitt konnten die Eisbären ihre Torfrequenz halten. Es fielen erneut vier Tore und auch die DEG konnte sich über zwei Treffer zumindest ein bisschen freuen. Steven Reinprecht, der Düsseldorfer Trainer, hatte nach dem achten Gegentreffer ein Einsehen mit Goalie Henrik Haukeland und so durfte der in Berlin nicht unbekannte Nikita Quapp zeigen, was er drauf hat.

Er machte seine Sache gut und entschärfte einige Angriffe der Eisbären. In der 49. Minute musste er sich dann auch geschlagen geben. Leo Pföderl markierte den neunten Eisbärentreffer. Es wurde noch zweistellig. Frederik Tiffels stellte auf die Zehn, er hatte auch das zwischenzeitliche 4:0 markiert. Angesichts der klaren Führung schickte Eisbären-Trainer Serge Aubin die Junioren-Sturmreihe fast im normalen Wechselrhythmus auf das Eis. Die Jugend konnte, gefahrlos für das Endergebnis, forschen. Erstmals im Eisbären-Trikot lief Neuzugang Adam Smith auf. Er bildete zusammen mit Markus Niemeläinen ein Verteidigerpärchen. Es war der höchste Saisonsieg vor 12.539 Zuschauern am Mittwochabend.

Steven Reinprecht war nach dem Spiel fast sprachlos, die Eisbären haben alles richtig gemacht. Wir haben keine gute Leistung gezeigt. Serge Aubin war natürlich mit dem Auftritt seiner Truppe sehr zufrieden. Neuzugang Adam Smith hat seine Sache gut gemacht. Bei der Beurteilung seiner Leistung sollte nicht außer acht gelassen werden, dass er seit dem 26. Dezember 2024 wegen einer Verletzung kein Spiel mehr bestritten hat.

Den Eisbären steht erneut ein enger Spielplan bis zum Ende der Hauptrunde bevor. In den kommenden drei Wochen sind zehn Spiele zu absolvieren.

Hans-Peter Becker

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Foto: © Stephan Wenske

Spieldaten

Aufstellungen
Eisbären Berlin: Stettmer (Hildebrand) – Müller, Wissmann (C);  Niemeläinen, Smith; Geibel, Mik; Panocha – Tiffels, Pföderl, Ronning; Veilleux, Kirk, Noebels (A); Hördler, Byron, Bergmann; Schäfer, Leden, Schneider– Trainer: Serge Aubin       

Düsseldorfer EG: Haukeland (Quapp) – McKiernan, Akdag; Postma, Cumiskey; Ankert, Ebner; Balinson – Ehl, Gaudet, O‘Donnel; Richards, Angle, Borzecki; Blank, Rymsha, Gogulla; Roßmy, Braun, Üffig – Trainer: Steven Reinprecht   

Tore
1:0 – 00:34 – Ronning (Tiffels, Pföderl) – EQ

2:0 – 07:55 – Kirk (Pföderl, Byron) – PP1

3:0 – 11:31 – Hördler ­– EQ

4:0 – 11:54 –  Tiffels (Ronning, Pföderl) – EQ

5:0– 22:18 –  Geibel (Leden, Schäfer) – EQ

6:0 – 26:23 – Bergmann (Niemelainen, Byron) – EQ

7:0 – 32:40 – Noebels (Veilleux, Geibel) – EQ

7:1 – 34:29 – Blank (O’Donnell) – EQ-EA

8:1 – 35:14 – Ronning (Tiffels, Pföderl) –  EQ

8:2 – 37:02 – Braun (Rymsha) – EQ

9:2 – 51:01 – Pföderl (Ronning, Schäfer) – EQ

10:2 – 56:41 – Tiffels (Wissmann, Ronning) – EQ

Strafen
Eisbären Berlin:  (0, 4, 0) Minuten – Düsseldorfer EG:  (2, 2, 0) Minuten 

Schiedsrichter

Marian Rohatsch, André Schrader (Vincent Brüggemann, Wayne Gerth)

Zuschauer
12.539

Sorgenkinder Union und Hertha – neue Saisonziele

Himmelhoch jauchzend und sehr betrübt, so lassen sich die Ergebnisse des Berliner Profifußballes vom Wochenende, vom 21. Spieltag der 1. und 2. Bundesliga zusammenfassen. Am Samstagnachmittag, 8. Februar 2025, zur besten Bundesligazeit um ab 15:30 Uhr, schoss sich der 1. FC Union den Frust von der Seele und fegte in Sinsheim die Turn- und Sportgemeinschaft aus ihrem eigenen Stadion. Die TSG hat das Transferfenster reichlich genutzt, einige Millionen ausgegeben, um dann einen solchen Auftritt abzuliefern. Den Auftritt sah selbstverständlich auch der Gönner des Vereins Dietmar Hopp. Er wird sich seinen Teil gedacht haben.

Vier Tore in einem Spiel, das hat es bei den Eisernen lange nicht gegeben. Den Torreigen eröffnete Bendict Hollerbach, der später nochmals traf. Jetzt sind es bereits zehn Punkte Abstand zum Relegationsplatz. Der Klassenerhalt kommt als aktueller Zielhafen deutlicher in Sichtweite, Abstiegskampf pur ist wohl für die verbleibende Saison nicht mehr angesagt. Fürs Erste, großes Durchatmen an der Alten Försterei. Das Saisonziel war allerdings ein anderes.

Einen neuen Zielhafen ansteuern müssen auch die Profis aus Charlottenburg. Der Dampfer der „Alten Dame“ ist vorerst auf Reede gegangen. Jetzt muss für eine weitere Saison in Liga zwei geplant werden. Es war gegen Kaiserslautern ein merkwürdiges Spiel. Hertha war in vielen Belangen überlegen. Nur vor dem Tor, zu neudeutsch in der Box, gelang schon gegen den HSV wenig, gegen Regensburg und Kaiserslautern schlichtweg gar nichts. So wurde es die zweite zu null Niederlage in Folge. Dringend benötigte Siege sind ohne eigene Torerfolge schlecht möglich, Eigentore eher die Ausnahme.

Jetzt kocht natürlich die Trainerdiskussion wieder hoch. Das bisher so eng geschmiedete Bündnis zwischen Fans und Mannschaft bekommt erste Risse. Ein direkter Aufstiegsplatz ist bereits 13 Punkte entfernt. Was geht noch in dieser Saison?

Hans-Peter Becker

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Klarer Sieg im Berlin-Brandenburg-Derby

Füchse gegen 1. VfL Potsdam 36:19

Die Füchse hatten viel zu feiern. Am Freitag hatte Ex-Kapitän Paul Drux Geburtstag, tags darauf Mathias Gidsel und Fabian Wiede und am Spieltag selbst Bob Hanning. Den größten Beifall, enthusiastischen Jubel gar, löste die Vertragsverlängerung von Welthandballer Gidsel aus. Der jetzt 26-jährige, vor dem Spiel gemeinsam mit Teamkollegen Lasse Andersson vom Verein für den WM-Titel mit Dänemark geehrt, hat seinen ohnehin bis 2028 datierten Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert.

Nach so viel Vor-Spiel-Freude war abzusehen, dass die Partie gegen den sieglosen Tabellen-Letzten aus Potsdam da nur schwer würde mithalten können. So geschah es. Die Gastgeber, ohne den noch verletzten Kapitän Max Darj und Kreisläufer Lukas Herburger, übernahmen vor den 8219 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle sofort die Spielregie. Das junge Gästeteam stürzte sich zwar aufopferungsvoll und auch mit der nötigen körperlichen Robustheit in die Abwehrarbeit, konnte jedoch den erwartenden Lauf der Dinge im Duell gegen den klaren Favoriten nicht aufhalten. Über die Stationen 6:4/10 und 15:7/20 brachten die Füchse bis zur Pause einen zehn-Tore-Abstand – 20:10 zwischen sich und die Gäste.

Trainer Jaron Siewert nutzte den leichten Rückrunden-Auftakt, um sein gesamtes Bankensemble aufs Parkett zu bringen. Nur WM-Starter Nils Lichtlein bekam noch eine Ruhepause. Das nutze vor allem Max Beneke auf der Gidsel-Position im rechten Rückraum zu einem beherzten Auftritt mit vier Toren. In der 41. Minute gab dann der neu verpflichtete Leo Prantner sein Debüt im Füchse-Trikot. Der 23-jährige italienische WM-Teilnehmer (37 Tore) spielte auf Rechtsaußen. Trotz aller Wechsel entstand zur Zufriedenheit von Coach Siewert kein Bruch im Spiel seiner Mannschaft. „Wir haben über weite Strecken das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Das war ein guter Einstand in die Rückrunde und macht Lust auf mehr.“ Dieses Mehr wird bei den nächsten Aufgaben auch nötig sein. Erst geht es in der Champions League weiter (Donnerstag, 13.02.2025 gegen Fredericia HK/Dänemark), danach geht es zum Auswärtsspiel nach Lemgo.

Für die Füchse erfolgreich: Wiede (6), Prantner (1/1), Andersson (7), Gidsel (7), Freihöfer (5/3), Beneke (4), av Teigum (2), Marsenic (4).

Herbert Schalling

Entscheidende Phase um Sein oder Nichtsein

In der Ersten und Zweiten Bundesliga sowie der Regionalliga Nordost steht der 21. Spieltag an. Wer sich bis dahin nicht gefunden hat, aus Berliner Sicht wird es höchste Zeit, um am Ende über Erfolg oder Misserfolg nicht in allergrößte Schwierigkeit zu geraten. Im negativen Bereich trifft es vielleicht noch Mannschaften, die damit überhaupt nicht gerechnet haben. Der 1. FC Union, unser Bundesligist, rangiert nach 20 Spielen auf Rang 14, Hertha BSC, als Aufstiegsaspirant gestartet, eine Liga tiefer auf Platz 12.

Christian Zschiedrich

Union hat bereits den Trainer gewechselt, Hertha steht angeblich kurz davor. Als Geldverbrennerclub hat sich Hertha ja bereits einen Namen gemacht. Der Berliner Niko Kovac hätte sich angeblich als Zweitligatrainer beim Hauptstadtclub abgefunden. Was in Dortmund gelaufen ist, bzw. nicht gelaufen ist, wissen sogar die Jungfußballer. Auf Kovac lastet jetzt großer Erwartungsdruck. Finanziell kann sich Hertha einen solch namhaften Trainer nicht mehr leisten. Überhaupt, wer tut sich das noch an? Hertha ist zum Erfolg verdammt. Der nächste Sponsor, dessen Geld vielleicht wieder verbrannt wird, ist nicht in Sicht. Es wird also allerhöchste Zeit, das Steuer sportlich herumzureißen. Den Anhängern und den Berlinern sei es gegönnt. Nach der blamablen 0:2 Niederlage gegen Schlusslicht Regensburg kommt am Samstag, 08.02.2025 der 1. FC Kaiserslautern – hat 10 Punkte mehr, als Tabellenvierter – ins Olympiastadion.

Union, in der Eliteliga, muss am selben Tag zur TSG Hoffenheim, dem Tabellen-15.. Der 22-jährige kroatische Angreifer Marin Ljubicic wurde kurz vor Beendigung der Transferperiode verpflichtet. Er soll die Chancen der Unioner endlich in Tore ummünzen. Jetzt zählt in der Tat Effektivität.

Schauen wir bis in die Regionalliga. In Liga 3 spielt kein Berliner Verein. Auf den beiden direkten Aufstiegsplätzen stehen nach bereits 22 Spielen Energie Cottbus und Dynamo Dresden, punktgleich mit 42 Zählern. Denen drücken wir nicht nur am kommenden 23. Spieltag die Daumen.

In der Regionalliga Nordost führt nach 20 Spielen der 1. FC Lok Leipzig mit 47 Punkten die Tabelle an. Fünf Berliner Vereine müssen mehr nach unten schauen. FC Hertha 03, Platz 15, rangiert auf einem gefährdeten Relegationsplatz und hat zum Tabellen-14, Chemie Leipzig, bereits 3 Punkte weniger. Beide haben allerdings erst 19 Spiele absolviert. Deshalb steht Viktoria 89 mit 22 Punkten, mit bisher erst 18 ausgetragenen Matches günstiger da. Die VSG Altglienicke rangiert punktgleich mit Babelsberg auf Platz 9. Das könnte noch sehr eng werden. Platz 7 und 6 sind Platzierungen jenseits Gut und Böse. Das betrifft den BFC Dynamo (30 Punkte) und Hertha BSC II (31 Punkte). Im Lager der Alten Dame werden die Fans das besonders zu schätzen wissen: Hertha II ist aktuell Berlins beste Mannschaft in der Regionalliga Nordost und hat zudem ein Spiel weniger als der BFC ausgetragen.

Hier die nächsten Ansetzungen der Berliner Vertreter in der Regionalliga

Nachholspiel

Mittwoch, 5.2.25, 19.00 Uhr, Viktoria 89 – Chemnitzer FC, Stadion Lichterfelde

21. Spieltag

Freitag, 6.2.25, 19.00 Uhr, Rot-Weiß Erfurt – Hertha BSC II, Steigerwaldstadion

BFC Dynamo – Chemie Leipzig, Sportforum

Samstag, 7.2.25, 13.00 Uhr, 1. FC Lok Leipzig – Viktoria 89, Bruno-Plache-Stadion

Sonntag, 8.2.25, 13.00 Uhr, VSG Altglienicke – Hallescher FC, Howege Arena

Hertha 03 – ZFC Meuselwitz, Stadion Lichterfelde

Christian Zschiedrich

BBSC Berlin kehrt mit drei Punkten aus Sachsen zurück

Immerhin mit einem Sieg beim VC Olympia Dresden kehrten die Berlinerinnen von ihrem Sachsen Wochenende in Grimma und Dresden zurück.

Grimma Volleys – BBSC Berlin   3:1          (-19,21, 11, 19)

Der 1. Satz begann mit einer deutlichen 7:3 Führung für die Gastgeberinnen, doch der BBSC ließ sich nicht beirren, und holte sich noch einen sicheren Satzerfolg, dieser sollte eigentlich Sicherheit bringen. Ein völlig anderes Bild ergab sich jedoch ab Satz 2: Berlin lag fast durchgängig zurück und konnte sich gegen die Sächsinnen nicht durchsetzen. Immer wieder scheiterten die Angriffe der Berlinerinnen an der Grimmaer Klasse-Abwehr, im 3. Satz funktionierte auch die Berliner Abwehr in Block und Feld viel zu selten. Erst im 4. Satz kam der BBSC wieder etwas mehr in den Rhythmus, ohne Grimma jedoch gefährden zu können. Die MVP-Medaille ging an Annalena Grätz. Also traurige Gesichter auf Berliner Seite – hier hatte man sich ein besseres Ergebnis vorgestellt- und traurige Gesichter bei beiden Mannschaften, denn die langjährige Berliner Spielerin Marie Dreblow – jetzt im Grimmaer Mittelblock – verletzte sich im 4. Satz schwer am Sprunggelenk. Auch von Seite des BBSC gehen die allerbesten Genesungswünsche an Marie in Sachsen.

VC Olympia Dresden – BBSC Berlin         1:3 (-20, 22, -20, -16)

Trainer Tietböhl hatte mit Roxana Vogel eine andere Zuspielerin und damit in Details eine etwas andere Spielgestaltung auf das Feld gebracht. Auch am Sonntag ging der 1. Satz nach Berlin, während der 2. Satz zugunsten der Gastgeberinnen ausging. Ab dem 3. Satz jedoch ein völlig anderes Bild im Vergleich zum Samstag: Dresden hatte nicht die Mittel, den BBSC so wie noch im Erstrundenspiel in Berlin unter Druck zu setzen: Hauptpunktesammlerin Teresa Ziegenbalg ist in Dresden in das Aufgebot des Erstligisten aufgerückt und spielt aktuell nicht mehr in der VCO Mannschaft. Während sich die jungen Talente Dresdens trotzdem bestens, mit hoher Einsatzbereitschaft (aber auch ein paar Fehlern zu viel) verkauften, kam bei den Berlinerinnen langsam wieder die Sicherheit. Roxana Vogel findet zudem nach dem USA-Aufenthalt langsam wieder zu der Bindung zum Spiel der Mannschaft, wie man es im Zuspiel eines Teams braucht. Erfolgreichste Punktesammlerin wurde Deborah Scholz, die mit ihren 19 Treffern auch die MVP Medaille des Nachmittags erhielt.

Jens Tietböhl war am Ende des Wochenendes froh, „im großen Aufgebot doch verschiedene Varianten nutzen zu können, variabel aufzutreten und weniger ausrechenbar zu sein. Der Sieg vom Sonntag bringt uns Sicherheit für die nächsten Spiele.“

Das nächste Auswärtsspiel am kommenden Wochenende absolviert der BBSC in Flacht nahe Stuttgart, ehe am 15. Februar 2025 um 18:00 Uhr in der Hämmerlinghalle gegen Köln angepfiffen wird.

Am Wochenende für den BBSC im Einsatz: Sarah Nur Kayadibi, Noelani Kleiner, Angelina Meyer, Helena Schmidt, Anne Roebel, Annalena Grätz, Annika Völker, Jovana Dordevic, Antonia Lutz, Alina Gottlebe-Fröhlich, Daniela Ligacheva, Deborah Scholz, Emely Radügge, Roxana Vogel

Quelle: Burkhard Kroll/BBSC Berlin

Eisbären gewinnen ein schweres Spiel

Deutsche Eishockey Liga DEL

43. Spieltag 02.02.2025 19:15 Uhr Uber-Arena Berlin

EHC Eisbären Berlin – Nürnberg Ice Tigers 2:1(1:0/1:1/0:0)

Geplant war ein Heimspielwochenende. Es können Dinge dazwischen kommen, die ein Eishockeyspiel unwichtig werden lassen. Tief erschüttert müssen die Eisbären den Tod ihres Mannschaftskameraden Tobias Eder verarbeiten. Am Freitag, 31.01.2025 wurde das gegen Düsseldorf angesetzte Spiel abgesetzt. Die Fans der Eisbären hatten eine spontane Trauerfeier an der Arena organisiert.

Am Sonntag, 2.2.2025 folgte Spiel Eins nach der erschütternden Nachricht. Das Leben muss, so schwer es auch ist, weitergehen. Vor dem Spiel gedachten die in der Arena anwesenden Fans mit einer Schweigeminute dem viel zu früh Verstorbenen. Zuvor gab es bewegende Worte von Uwe Schumann und auf dem Videowürfel Bilder zum Abschied. Wie schwer war es anschließend für die Spieler beider Mannschaften sich in den Tunnel zu begeben und das Ziel, am Ende siegreich zu sein, mit aller Konsequenz und Härte zu verfolgen?

Das erste Tor fiel bereits nach 36 Sekunden. Ty Ronning zog aus zentraler Position ab und der Puck schlug knapp unter der Torlatte ein. Statt der üblichen Torhymne erklangen Takte den Coldplay Songs „Viva la Vida“. Es war das Lieblingslied von Tobi Eder. Viel mehr passierte in diesem Drittel nicht. Nürnberg hatte einen Lattentreffer, der auf seine Torhaltigkeit überprüft wurde. Die Entscheidung auf dem Eis „kein Tor“ hatte nach Sichtung der Videobilder weiter Bestand. In den beiden letzten Spielminuten vor der ersten Sirene hatten die Eisbären eine Überzahl, die keinen Erfolg hatte. Es war für Ty Ronning der 100. Assistpunkt in der DEL.

In der 22. Spielminute gab es eine Choreo der Hartmut Nickel Kurve, passend zu seiner Rückennummer. Nochmals wurde Tobi Eder in Sprechchören gedacht. In den Pausen hatten die Eisbärenfans die Möglichkeit, sich digital in ein Kondolenzbuch einzuschreiben.

Die Gäste nutzten ihr erstes Powerplay und glichen aus. Das Tor fiel in der 27. Minute durch Cole Maier. Kai Wissmann traf in der 31. Minute zur erneuten Führung. Die direkte Vorlage kam von Ty Ronning. Der seinem Punktekonto einen weiteren Zähler hinzufügte. Mehr Treffer fielen im Mittelabschnitt nicht mehr. Die Eisbären mussten drei Unterzahlsituationen meistern.

Im Schlussabschnitt verstärkten die Gäste ihre Angriffsbemühungen. Mit leeren Händen wollten sie nicht in die Frankenmetropole zurückkehren. Bis zur 48. Minute durfte sich Jonas Stettmer mehrfach auszeichnen. Bis zur Schlussphase hielt der knappe Vorsprung, mehrfach war Stettmer gefragt. Entlastungsangriffe der Eisbären waren nur wenige. Die Nürnberger nahmen 89 Sekunden vor der Schlusssirene eine Auszeit und den Goalie vom Eis. Die Eisbären gewannen zwar das Anspiel. Die Scheibe blieb in ihrem Drittel. Sie retteten sich über die Zeit und drei Punkte blieben in Berlin. Nach dem shake hand mit dem Gegner gingen Tobi Eder Sprechchöre durch die Arena. Auf eine Ehrenrunde wurde verzichtet. Ein Extralob durfte sich Jonas Stettmer abholen. Er hielt am Schluss den Sieg fest.

Nach dem Spiel ergriff Eisbären-Geschäftsführer das Wort und verlas eine Nachricht des Vaters von Tobias Eder. Ein schweres Spiel ging zu Ende.

Hans-Peter Becker

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Foto: © Hans-Peter Becker

Spieldaten

Aufstellungen
Eisbären Berlin: Stettmer (Hildebrand) – Müller, Wissmann (C); Niemeläinen, Mik; Geibel, Galipeau; Panocha – Tiffels (A), Pföderl, Ronning; Veilleux, Kirk, Noebels (A); Hördler, Byron, Bergmann; Schneider, Leden, Schäfer – Trainer: Serge Aubin            

Nürnberg Ice Tigers: Hungerecker (Treutle) – Karrer, Headrick; Braun, Haiskanen; Böttner, Shaw – Barratt, Graber, McKenna; Heigl, Stoa, Ustorf; Kechter, Maier, Gerard; Ribarik, Eham, Alanov – Trainer: Mitch O‘Keefe

Tore
1:0 – 00:36 – Ronning (Wissmann, Müller) – EQ
1:1 – 26:50 – Maier (Barratt, McKenna) – PP1
2:1 – 30:46 – Wissmann (Tiffels, Pföderl) – EQ

Strafen
Eisbären Berlin: 8 (0, 8, 0) Minuten – Nürnberg Ice Tigers: 4 (2, 2, 0) Minuten 

Schiedsrichter

Christopher Schadewaldt, David Cespiva (Tobias Treitl, Marcus Höfer)

Zuschauer
14.200

Licht und Schatten – Berliner Profifußball am Wochenende

Es war insgesamt kein erfolgreiches Wochenende für den Berliner Profifußball. Lediglich der Köpenicker Bundesligist erkämpfte einen Punkt, immerhin. Gegen die besonders „beliebten“ Rasenballer aus Leipzig reichte es für ein Unentschieden. Der inzwischen völlig sinnbefreite Protest einiger Anhänger am Anfang des Spiels passt nicht mehr. Das dazugehörige Spruchband soll verstehen, wer will.

Der Teilnehmer an der Champions League ringt weiter mit seiner Form und konnte auch in der Wuhlheide wenig spielerischen Glanz verbreiten. Reif für die Champions League war lediglich die Abwehr, die sämtliche Angriffsversuche der Eisernen entschärfen konnte. Am Schluss fehlte das Matchglück, als ein Fehler des Leipziger Schlussmanns nicht bestraft werden konnte. Der mögliche knappe Sieg wäre nicht unverdient gewesen. Bekanntermaßen geht es darum im Fußball nicht. Das, was die Unioner auf den Rasen brachten, ist zu loben, allerdings mit der wesentlichen Einschränkung, dass das Ziel eines jeden Fußballspiels verfehlt wurde. Erneut blieben sie torlos. Und gemessen an den erzielten Toren verfügt die Baumgart-Elf jetzt über den schwächsten Angriff der Liga.

Das Spiel erschöpfte sich weitgehend in Duellen im Mittelfeld. Nur zu selten wurde ein Raunen des Publikums wegen einer verpassten Torgelegenheit evoziert. Die beiden Torhüter mussten nie ihr ganzes Können zeigen. Es reichte auf beiden Seiten, die üblichen Routinen abrufen. Baumgart bot eine Viererkette mit zwei klassischen Innenverteidigern auf. Davor spielte ein Mittelfeld mit Rani Khedira und Yanik Haberer als Doppelsechs und erstmals, über die komplette Spieldauer, Lazslo Benes als klassischer Zehner. Phasenweise mutierte die Aufstellung vom 4-2-3-1 zu einem 4-3-3. Es fehlte das Tor. Das gelang den Leipzigern, glücklicherweise wurde auf Abseits entschieden. Hätten sie doch nur einen Torjäger. Vielleicht hilft Marin Ljubicic ja weiter? Der Kroate spielte zuletzt für Linz in der österreichischen Bundesliga. Seine Bilanz, in 16 Spielen vier Tore, na ja eine Torjägerstatistik sollte sich anders lesen, letztlich ist es wohl auch eine Geldfrage und da soll die Schatulle recht leer sein.

Noch weniger dürfte sich in der Schatulle des Ortsrivalen befinden. Genauso leer präsentierten sich die Profis in Regensburg. Beim Tabellenletzten setzte es eine unerwartete 0:2 Niederlage. Mit einer konsequenten Manndeckung wurde dem Favoriten aus Berlin der Zahn gezogen. Der Beobachter kann sich nicht erinnern, ein Spiel im Profifußball gesehen zu haben, wo diese etwas altertümliche Spielweise angeboten wurde. Gallige Zweikampfführung und immer wieder Nadelstiche bei Kontergelegenheiten machten der Alten Dame den Garaus. Das eh nur zarte Pflänzchen der Aufstiegshoffnung wurde zertrampelt. Ein bisschen müssen sie jetzt sogar nach unten schauen.

Wie ist dieser Leistungsabfall innerhalb einer Woche zu erklären? Gegen den HSV wurde der Auftritt gelobt. Spielerisch passte viel zusammen, wenn auch das Ergebnis nicht stimmte. In Regensburg war Hertha zwar feldüberlegen (63 % Ballbesitz/Passquote 82 %) daraus resultierte aber brotlose Kunst. Zwei späte Gegentore (jeweils am Halbzeitende) besiegelten Herthas Schicksal. Es wird ungemütlich in Westend. Christian Fiel, wurde mit Armin Reutershahn ein weiterer Co-Trainer zur Seite gestellt. Er war bis Ende des Jahres 2023 Co. Trainer in Dortmund.

Hans-Peter Becker

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BR Volleys siegen vor starker Kulisse in Dessau

Das BR Volleys Team hält sich in der Volleyball-Bundesliga weiter schadlos. Auch am 19. Spieltag gaben sich die Berliner keine Blöße und gewannen beim VC Bitterfeld-Wolfen mit 3:0 (25:20, 25:18, 25:20). Für das Match waren die Gastgeber extra in die Anhalt Arena Dessau umgezogen und freuten sich über den Besuch von 2.013 Zuschauern. MVP wurde an diesem Tag Topscorer Daniel Malescha, der bei seinem 17 Punkten auch vier Asse zum ungefährdeten Auswärtssieg beisteuerte.

In der sehr gut gefüllten Anhalt Arena von Dessau stand ein einmal komplett umgekrempeltes BR Volleys Team auf der Platte. Jan Fornal, Simon Plaskie, Daniel Malescha, Djifa Amedegnato, Nehemiah Mote, Florian Krage und Libero Adam Kowalski durften gegen den Tabellenvorletzten beginnen. Berlins Zuspieler Amedegnato setzte mit Mote direkt den ersten Doppelblock und mit Plaskie am Service kamen die Hauptstädter sehr gut ins Match (9:2). Zur Freude des Heimpublikums wurden die Gastgeber anschließend besser und konnten den Rückstand nach Aufschlägen von Breitenbach verkürzen (13:9). Fornal setzte den Block zum 18:11 und nun zogen die BR Volleys das Tempo an. Erst bei Satzball Berlin wurde man noch einmal fahrig und ließ gleich fünf Gelegenheiten aus, ehe Fornal seine Chance verwertete (25:20). 

Den Schwung ihres guten Endspurts nahmen die „BiWos“ mit in den Folgedurchgang und gestalteten die Anfangsphase ausgeglichen (6:6). Erst mit Malescha an der Aufschlaglinie kam wieder Druck ins Spiel des Deutschen Meisters. Das Ass des 30-Jährigen bedeutete das 11:7 und auch Amedegnato beschenkte die mitgereisten Fans mit einem Servicewinner (15:10). Rund 100 lautstarke Berliner machten sich auf den Weg nach Dessau und sahen, wie auch die Rally des Tages an die BR Volleys ging (18:13). Plaskie ließ sofort ein Ass folgen (19:13) und der zweite Außenangreifer Fornal sorgte für die nächsten Satzbälle (24:17). Diesmal fand Plaskie im zweiten Anlauf die Finger des Bitterfelder Blocks (25:18). Das Spiel sollte keine Wendung mehr bekommen. Krage setzte seinen vierten Block zum 4:3 im dritten und letzten Satz, in dem die Männer in Orange aber insgesamt mit ihrem Spiel haderten. Die Fehler häuften sich und Bitterfeld-Wolfen legte vor (6:9). Es brauchte einen nun aufdrehenden Malescha, um den Rückstand aufzuholen (14:14). Zur Crunchtime war der Tabellenführer wieder vorn und Malescha sorgte mit zwei Assen für die Vorentscheidung (23:18). Dazu setzte Mote noch den Block des Tages (24:18), bevor Malescha für den Schlusspunkt sorgte (25:20).

Stimmen zum Spiel
Djifa Amedegnato: „Das war ein super Erlebnis heute. Es hat sehr viel Spaß gemacht, mit der Mannschaft auf dem Feld zu stehen, und wir haben ein ordentliches Spiel gemacht. Vor allem haben wir gut ins Match gefunden und die Stimmung hier war klasse. Dazu haben auch unsere Auswärtsfans beigetragen, die bei jedem Punkt zu hören waren. Jetzt freue ich mich sehr auf das Derby in der Max-Schmeling-Halle gegen meinen alten Verein nächste Woche. Duelle mit ehemaligen Teamkollegen sind immer besonders.“

Daniel Malescha: „Ich bin zufrieden mit unserem Auftritt. Im dritten Satz mussten wir uns ein bisschen quälen, aber insgesamt haben wir als zweite Garde wieder unseren Job gemacht. Wir haben sie mit dem Aufschlag bewegt und unsere Vorgaben ordentlich umgesetzt. Dieses Event hier hat echt Spaß gemacht. Das war von Bitterfeld toll organisiert, Kompliment!“

BR Volleys Formation
Jan Fornal + Simon Plaskie (AA), Nehemiah Mote + Florian Krage  (MB), Djifa Amedegnato (Z), Daniel Malescha (D) und Adam Kowalski (L) 

Bestwerte
Malescha 17 Punkte, 4 Asse | Fornal 9 Punkte, 2 Blocks | Mote 8 Punkte, 4 Blocks

Quelle: Christof Bernier/BR Volleys

Pressefoto: ©Andreas Gora

Erfolgloses Hamburger Wochenende

Die beiden Berliner Proficlubs bekamen es mit ihren jeweiligen Ligakollegen aus Hamburg zu tun. Sämtliche Punkte blieben bei den Hamburgern. Im Abendspiel der 2. Bundesliga sorgte das Duell zwischen Hertha und dem HSV für ein ausverkauftes Olympiastadion. Es passierten 71.500 Zuschauer die Stadiontore, darunter 20.000 Fans des HSV. Das war es dann auch mit dem Positiven aus Sicht der gastgebenden „Alten Dame“.

Hertha und Heimspiele, das passt in dieser Saison so gar nicht. Neun Heimspiele, nur zwei Siege, ein Unentschieden und eben sechs Niederlagen, das Torverhältnis von 12 zu 17 ist ein mieser Wert. In der inoffiziellen Heimtabelle belegt Hertha den vorletzten Platz. Dagegen steht man, würden nur die Auswärtsspiele zählen, auf dem Relegationsplatz für den Aufstieg, mit fünf Siegen und drei Unentschieden. Das ist kurios und wohl nicht so leicht zu erklären.

Im Spiel gegen den HSV kann Herthanern wenigstens ein kleines Lob für die kämpferische Leistung ausgesprochen werden. Ja, wenn man die Buden nicht macht, dann schlägt halt der Gegner zu. Der Sportverein aus der Hansestadt war gnadenlos effektiv und lag zwischenzeitlich mit 2:0 in Führung. Das 1:0 erzielte Davie Selke, ein Ex-Herthaner, der etwas später, nach einem unglücklichen Zusammenprall, verletzt ausscheiden musste. Ihm ist gute Besserung zu wünschen, nach der Diagnose Jochbeinbruch. Das 2:0 fiel durch Ransford-Yeboah Königsdörffer, gebürtiger Berliner, er spielte von 2014 bis 2019 im Hertha-Nachwuchs.

Innerhalb von acht Minuten gelang den Blau – Weißen der Ausgleich. Es sollte nicht sollen sein. Der HSV setzte noch einen Konter und Hertha stand mit leeren Händen da. Jetzt wird es schwer, wahrscheinlich zu schwer, um weiter ernsthaft in den Aufstiegskampf eingreifen zu können.

Einen Tag später kann das, was der Hertha attestiert werden konnte, über den 1. FC Union schwerlich berichten werden. Beim Auftritt der Eisernen im Stadion am Millerntor stimmte fast nichts. Es war eher Fußball zum Abgewöhnen. Das Erzielen von Toren gehört nicht zu den Kernkompetenzen beider Mannschaften. Der 1. Union war mit der Bilanz von 16 Toren in 18 Spielen nach Hamburg gereist. Kein Einziges kam hinzu, jetzt haben die Wuhlheider die geringste Trefferzahl aller Bundesliga-Teams zu verzeichnen. Sie gestatteten den St. Pauli Kickern drei Torerfolge. Sie zogen damit nach Punkten mit dem 1. FC Union gleich.

Es wartet eine Menge Arbeit und die nächsten Aufgaben machen es nicht einfacher. Zum bevorstehenden 20. Spieltag kommt RB Leipzig in die Wuhlheide. Vielleicht gelingt ja eine Überraschung. So vier bis fünf Siege sollten bis zum Saisonende geholt werden, um das Abstiegsgespenst zu vertreiben. Die Zielstellung vor der Saison war mal eine ganz andere.

Hans-Peter Becker

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