Der „Jüngling von Olympia“, die von Ex-04-Wasserballwart Dr. Günter Schwill 1979 gestiftete Nachbildung der antiken Statue des Bildhauers Praxiteles, zieht um! Der zum 18. Mal ausgetragene DSV-Supercup endete nicht mit dem erneuten Sieg des bisherigen 15-maligen Gewinners Spandau 04, sondern mit dem dritten Erfolg (nach 1998 und 2000) für W98 Waspo Hannover.
Die Niedersachsen erzielten klare Siege in den Spielen gegen den in der Vorsaison drittplatzierten ASC Duisburg sowie den viertplatzierten OSC Potsdam. Im abschließenden Match zwischen Meister und Pokalsieger der Vorsaison gewann das Team aus Hannover dann mit 9:8 (4:2,2:1,1:3,2:2) Toren.
Die Berliner Vereinsführung will nun „mit Blick auf den Champions-League-Auftakt am Mittwoch bei Jadran Herceg Novi in Montenegro versuchen, schnelle Antworten zu finden.“
Der Supercup war zur Vorbereitung auf das kommende Spiel durchaus hilfreich. Das Turnier bot mehrere Querverbindungen zur kommenden Begegnung an der Adriaküste: Zu Waspos Team zählen mehrere montenegrinische Weltklassespieler (Radovic, Sekulic), die bei HN ihr Wasserballkönnen erworben haben, und auch in Reihen der Spandauer spielt seit dem Saisonbeginn der 20-jährigen Center Stefan Pjesivac, ein ehemaliges Jadran-Talent.
Die Montenegriner waren bereits in der Saison 2015/16 CL-Gegner von Spandau, damals trennte man sich in beiden Partien mit 9:9 Toren. Einige Spieler verließen seitdem das montenegrinische Team: Die international Erfolgreichen wie Zlokovic, Janovic, Kovacic und Randjic sind dem Ruf des Geldes folgend in andere Ligen gewechselt. Die Routiniers im aktuellen Team sind Dragan Draskovic (1988) und Marko Petkovic (1989), alle anderen kommen überwiegend aus den Jahrgängen 1996 bis 1999 und fast zehn der Wechselspieler sind nach dem Jahre 2000 geboren. Die montenegrinischen Akteure bringen mit Sicherheit viel Motivation und Ehrgeiz mit, in der Champions-League auf sich aufmerksam zu machen und sich international anzubieten. „Wir müssen dagegenhalten und dürfen uns nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Wir wollen zeigen, dass wir den Ton im Spiel angeben“, sagt Trainer Petar Kovacevic.
Für mich und viele andere steht zuerst die Frage: Weshalb können sich so viele Berliner nicht mit dem Hauptstadtclub identifizieren? Versuchen wir dafür die Gründe zu erfassen: Vorrangig ist es die unattraktive Spielart der Blau-Weißen. Wenn in vielen Begegnungen pro Halbzeit kein einziger Torschuss zustande kommt, ja was ist das für ein „mitreißender“ und „begeisternder“ Fußball. So kann auch nicht vorne „abgestaubt“ werden. Doch für die Torschüsse aus der zweiten Reihe sind nicht immer die Sturmspitzen verantwortlich. Wie ist es mit der Spielanlage, wenn überwiegend quer und zurück gespielt wird. Zielstrebigkeit ist eben mit Steilpassspiel und mit Pässen in die Tiefe gegeben. Gut, da kommt nicht jeder Pass an. Wesentlich leichter und einfacher ist es, stets den freien Mann anzuspielen. Ein bisschen Risiko sollte das Fußballspiel schon beinhalten. Profis sollten schon wissen, wie man Überzahl-Angriffe schafft und ausspielt. Dazu gehört das Risiko, mit Finten Gegenspieler austricksen zu können. Ist der Kader dafür reif genug? Ich meine Ja! In der letzten Saison verbuchte Hertha nach neun Spielen 17 Punkte, hatte gerade 0:1 in Hoffenheim verloren und war Tabellenfünfter. In der aktuellen Saison 17/18 sind es 10 Punkte, Tabellenzwölfter. Der Kader aber ist besser, das heißt eigentlich stärker als in der Vorsaison.
Nach der Niederlage in der Europa League gegen Luhansk hieß es: Hertha ist nicht reif für die Europa League. Ja, ist denn die Bundesliga vom Niveau her schlechter als die Europa League? Nicht das nach den Leistungen noch einer auf die Idee kommt, Hertha sei nicht reif für die Bundesliga! Die Berliner aber hätten gern einen Bundesligaclub, der nicht nur im Mittelfeld das Maß aller Dinge ist oder gegen den Abstieg spielt. Es müssten ja auch einmal Aktionen aufs Spielfeld gezaubert werden, bei denen der Funke auf die Zuschauer überspringt. Nico Kovac sagt: „Angriffsfußball ist schwieriger als die Verteidigung“. Aber deshalb verzichtet er mit Frankfurt nicht auf den Angriffsfußball. Das Spiel machen zu können ist gegen bestimmte Gegner, insbesondere bei Heimspielen, unerlässlich und vor allem dann, wenn man in Rückstand gerät und einem die Zeit davonläuft. Da darf nicht mehr rückwärts gespielt werden.
Hertha ist seit sechs Spielen ohne Sieg. Die Leistungen im letzten Heimspiel gegen Schalke waren unzureichend. Hätten die Herthaner in Freiburg verloren, ich hätte Verständnis dafür, wenn in Berlin die Luft brennen würde. Der Punktgewinn in Freiburg war dem Spielverlauf und den Torchancen nach doch sehr glücklich. Glück gehört im Fußball dazu. Die Ergebniskrise wurde abgewendet. Durchaus machbar sind die zwei Aufgaben in dieser Woche. Einmal im Pokal gegen Köln und um Punkte gegen den HSV, beides zu Hause im Olympiastadion. Eigentlich die Chance, Werbung für den Fußball in unserer Stadt zu bieten. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
1:0 für die Eisbären,Torschütze Sean BackmannFoto: Stephan Wenske
Hier fällt das zwischenzeitlich 2:1 für München. Foto: Stephan Wenske
Don Jackson 5facher Meister mit den Eisbären mal wieder in Berlin. Foto: Stephan Wenske
München geht 1:0 in Führung. Foto: Stephan Wenske
Jonas Müller lieferte sich einen Faustkampf. Foto: Stephan Wenske
Frank Hördler trifft zum 1:1. Foto: Stephan Wenske
Petri Vehanen mit einer Weltklasseleistung. Foto: Stephan Wenske
Es gibt einige Spiele in der Saison die länger in der Erinnerung bleiben werden und in der Vereinschronik eine Extraerwähnung finden könnten. Die Partie des 15. Spieltages der Deutschen Eishockey Liga DEL zwischen den Berliner Eisbären und dem amtierenden Meister aus München ist ein heißer Kandidat dafür. Die 11.261 Zuschauer bekamen alles geboten, was die Faszination des Eishockeys ausmacht. Das Spiel begann um 17:00 Uhr am Sonntagabend, traditionell spielten die Eisbären in pinken Trikots für die Aktion Pink in the Ring. Es soll auf die Probleme von Menschen mit Krebserkrankungen aufmerksam gemacht werden.
Bereits ab 12:00 Uhr wurde ein Eishockeyspiel zwischen ehemaligen DEL Stars und einer Auswahl ehemaliger russischer Spieler ausgetragen. So konnten die Enthusiasten u. a.den Chef der Eisbären John Peter Lee (inzwischen 61 Jahre alt), die Ziesche Brüder Jens und Steffen (heute Mannschaftsarzt und Co.Trainer bei den Eisbären) oder den einstigen Publikumsliebling Derek Mayer mal wieder in Montur und Aktion auf dem Eis erleben. Bei diesem Spiel ging es eher ruhig und freundschaftlich zu. Das darauffolgende DEL Spiel war eher das Gegenteil.
Das Anfangsdrittel wurde mit großer Leidenschaft geführt. Es war eine Menge Gift mit im Spiel. Die Brutto-Spielzeit betrug fast 39 Minuten, das war den Raufereien geschuldet. So lieferten sich Eisbär Jonas Müller und Münchens Steven Pinizzotto einen Faustkampf. Beide wurden für 14 Minuten von der Teilnahme am Spiel ausgeschlossen. Der Faustkampf endete unentschieden, wie das Spiel nach 60 effektiven Spielminuten.
Die Eisbären gingen bereits nach 3 Minuten durch ein Solo von Sean Backmann in Führung. Er vernaschte dabei 2 Verteidiger und den Torwart. In der 14. Minute schlugen die Münchner zurück. Mads Christensen nutzte eine Unachtsamkeit von Eisbärenverteidiger Micky DuPont und schickte den Puck in das Tor. Petri Vehanen war machtlos. Es hätten weitere Treffer fallen können, doch beide Torhüter waren auf dem Posten.
Im Mittelabschnitt drehten die Münchner das Spiel. Die Eisbären kassierten in der 23. Minute ein Tor bei eigener Überzahl. Der Torschütze war Michael Wolf nach mustergültiger Vorarbeit von Patrick Hager. Die Eisbären blieben dran und wurden belohnt. Trotz Unterzahl, es gab vorher Strafen wegen unnötiger Härte, gelang der Ausgleich. Torschütze war Frank Hördler, der einen Pass von Marcel Noebels im eigenen Verteidigungsdrittel aufnahm und los sprintete. Aus spitzem Winkel jagte er den Puck auf den sogenannten kurzen Pfosten und an David Leggios Schulter vorbei zum 2 : 2.
Im Schlussdrittel nutzten die Münchner ein Überzahlspiel zur erneuten Führung. Der Torschütze war Derek Joslin. Das Spiel hatte eine hohe Intensität und beide Mannschaften boten gutes Eishockey. Die Eisbären schafften den erneuten Ausgleich durch Marcel Noebels in der 54. Minute. Vorsichtshalber schauten sich die Schiedsrichter die Situation auf dem Bildschirm an. War der Schläger von Noebels eventuell zu hoch. Der erste Eindruck, das alles regelkonform ablief wurde bestätigt. Fast wäre Marcel Noebels noch vor Ablauf der regulären Spielzeit der Siegtreffer gelungen. Es ging in die Verlängerung. Im Spiel 3 gegen 3 ergaben sich Chancen vor beiden Toren. Die effektiven 5 Minuten liefen runter, ohne Torjubel.
Im Penaltyschießen trafen die beiden ersten Schützen nicht. Martin Buchwieser traf für die Eisbären und wie konnte es anders sein, Keith Aucoin brachte seinen Penalty ebenfalls im Tor unter. Schließlich war es Micky DuPont vorbehalten, das Spiel zu entscheiden. Er traf, während Brooks Macek scheiterte. Es ging bereits auf 20 Uhr als die Fans der Eisbären zufrieden die Arena am Ostbahnhof verließen.
Bereits am Dienstag geht es weiter, es steht der schwere Gang zu den Kölner Haien an. Das nächste Heimspiel tragen die Eisbären am Freitag gegen die Straubing Tigers aus.
Hans-Peter Becker
Stimmen zum Spiel Marcel Noebels (Stürmer Eisbären Berlin 2facher Torschütze)
„Nach der letzten Niederlage im Penaltyschiessen am Freitag in Nürnberg, war es für unsere Psyche wichtig, das wir den Extrapunkt geholt haben. Zu loben ist Jonas Müller, der für die Mannschaft ein Zeichen gesetzt hat. Wir haben über die gesamten 60 Minuten nicht immer unser bestes Hockey gespielt. Wir haben in den kritischen Phasen gut verteidigt und unser Torwart ist rumgesprungen, als wäre er 22. Gern hätte ich in der Schlussphase den entscheidenden Treffer für uns gemacht.“
Micky DuPont (Verteidiger Eisbären Berlin verwandelte den entscheidenden Penalty)
„Ich habe eine Menge Tricks drauf, um einen Penalty zu verwandeln. Es war insgesamt ein hart umkämpftes Spiel, München ist ein Top-Team, da ist es immer schwer.“
Uwe Krupp (Trainer Eisbären Berlin)
„Petri Vehanen hat heute zwei Unhaltbare für uns gehalten. Ich freue mich für meine Mannschaft. Die Strafzeiten für meine Mannschaft waren gerechtfertigt….Wenn du gegen München gewinnen willst brauchst du ein besonderes Spiel. “ – angesprochen auf angeblich seltener gewordenen harten, fairen Checks in der DEL „Ich bin erstaunt was in der DEL für Aktionen vor dem Tor möglich sind, in bezug auf Rebounds, abgewehrte Schüsse… wird für die abwehrenden Spieler mehr zugelassen, als in Amerika, das macht das Spiel ruppig.“
Bildergalerie Gasprom Spiel
Foto: Stephan Wenske
Markus Flemming, heute Sportpsychologe stand im Tor der DEL Auswahl: Foto: Stephan Wenske
Wie in alten Zeiten, Trainer Joachim Ziesche. Foto: Stephan Wenske
DEL Legende Günther Oswald Foto: Stephan Wenske
Derek Mayer beim Torschuss. Foto: Stephan Wenske
Kapitän Igor Varitsky nimmt den Siegerpokal entgegen. Foto: Stephan Wenske
DEL 15. Spieltag EHC Eisbären – Red Bull München 22.10.2017 17:00 Uhr MB Arena Berlin Zuschauer: 11.261 Endergebnis 5:4 n.P (1:1/2:2/1:1/0:0/1:0 n.P.)
Mannschaftsaufstellungen: EHC Eisbären Berlin
1. Reihe MacQueen, Jamie – Olver, Mark – Oppenheimer, Thomas – Müller, Jonas – DuPont, Mick
2. Reihe Noebels, Marcel – Busch, Florian – Fischbuch, Daniel – Hördler, Frank – Wissmann, Kai
3. Reihe Buchwieser, Martin – Sheppard, James – Backman, Sean – Richmond, Daniel – Parlett, Blake
4. Reihe Adam, Maximilian – Jahnke, Charlie – Ziegler, Sven – Baxmann, Jens
Trainer Uwe Krupp
EHC Red Bull München
1. Reihe Jaffray, Jason – Hager, Patrick – Wolf, Michael – Lauridsen, Markus – Seidenberg, Yannic
2. Reihe Macek, Brooks – Aucoin, Keith – Pinizzotto, Steve – Abeltshauser, Konrad – Boyle, Daryl
3. Reihe Christensen, Mads – Kahun, Dominik – Mauer, Frank – Button, Ryan – Joslin, Derek
4. Reihe Mayenschein, Jakob – Kastner, Maximilian – Eder, Andreas – Kettemer, Florian
Tor Leggio, David – aus den Birken, Danny
Trainer Don Jackson
Die Spreefüxxe Berlin müssen die erste Niederlage vor heimischer Kulisse hinnehmen. Gegen Vizemeister Rosengarten blieb eine starke Aufholjagd in Hälfte zwei am Ende doch unbelohnt. Nach einem 18:11 Pausenrückstand kämpfte man sich bis auf zwei Treffer heran. Am Ende gelang es den Gästen aber doch mit 31:27 die Partie für sich zu entscheiden.
Wieder einmal machten sie die Spreefüxxe in der Anfangsphase das Spiel unnötig schwer. Man hatte sich vorgenommen diesmal besser in die Partie zu starten, doch die Vorgaben wurden nicht umgesetzt und man rannte erneut von Beginn an einem Rückstand hinterher. Vor allem im Abschluss bliebt man immer wieder an HL-Torfrau Mareike Vogel hängen. Einzig Vanessa Magg war es erneut mit einer starken Leistung, die ihr Team am Leben hielt. Allein Treffer Nummer 2,3,4 und 5 gingen auf ihr Konto. Am Ende wurde sie mit ihren 9 Treffern erfolgreichste Werferin der Partie. Doch auch sie allein konnte nicht verhindern, dass Rosengarten eine solide Leistung abspielte und sich zur Pause einen deutlichen 18:11-Vorsprung herausspielte.
Foto: Spreefüxxe Berlin
Die Worte von Trainer Christian Schücke in der Halbzeitpause waren eindeutig. Seine Mannschaft hatte bis dato sich nicht an den Schlachtplan gehalten. Entsprechend erwartete er eine Reaktion in Halbzeit zwei und die kam auch. Die Mannschaft hatte diesmal einen besseren Start erwischt. Bianca Trumpf, Vanessa Magg und Sophie Mrozinski verkürzten zum 14:19. Noch war genug Zeit und man merkte, dass nun die Einstellung der Mannschaft stimmte. Doch auch Rosengarten zog an und hielt den Abstand bei fünf Treffern. Fünfzehn Minuten vor Ende waren es sogar wieder sieben Tore. Christian Schücke brachte Ria Estermann auf der vorgezogenen Position, die das Rosengartener Angriffsspiel zunächst vor Probleme stellte. Fünf Füxxetreffer in Folge ließen die Hoffnungen der Heimmannschaft wieder auflodern. So stand es 10 Minuten vor Spielende plötzlich 23:25 und Rosengarten nahm die Auszeit. Eine unglückliche Zeitstrafe gegen Sophie Mrozinksi und ein fragwürdiger Strafwurf brachten Rosengarten zurück auf die Erfolgsspur und die Spreefüxxen blieb trotz starker Aufholjagd ohne Punkte.
Für die Mannschaft gilt es das positive aus der zweiten Spielhälfte mit in die kommenden Aufgaben zu nehmen. Nächstes Wochenende muss man in Beyeröde bestehen bevor dann am 11. November das Tabellenschlusslicht Gröbenzell in den Fuxxbau kommt.
Ein Punkt sollte es mindestens werden und ein Punkt wurde es tatsächlich. Allerdings rettete den Rune Jarstein diesen Punkt, vor allem als er einen Freistoß aus 17 Metern in der 90. Minute mit tollem Reflex parierte. Hertha hat nach neun Spielen zehn Punkte. Erst die Einwechslung von Davie Selke für den Rot gefährdeten Ibisevic führte zu größerer Torgefahr. Freiburg hatte mehr vom Spiel. Klare Torchancen wurden zum Glück für die Berliner ausgelassen. Mit einem Sieg wären die Freiburger in der Tabelle an Hertha vorbei gezogen. Die Freiburger Führung fiel in der 52. Minute durch einen Elfmeter, verwandelt von Haberer. Es gab heftige Proteste der Herthaner, wieder mal der Videobeweis. Hertha bekam sogar zwei Elfmeter zugesprochen. Den ersten jagte Kalou über das Tor, den zweiten verwandelte er vier Minuten später flach ins linke Eck. Gute Nerven hat er ja.
Die Ergebniskrise wurde abgewendet. Wettbewerbsübergreifend ist die Alte Dame aber seit sechs Spielen ohne Sieg. Dieser Kader kann eigentlich mehr.
Der 1. FC Köln und Werder Bremen trennten sich torlos 0:0. Wie heißt es so schön, zum Leben zu wenig, aber zum Sterben zu viel. Am kommenden Mittwoch treten Hertha und Köln gegeneinander im DFB-Pokal an. Um Punkte geht es wieder gegen den HSV am kommenden Wochenende. Na dann schau’ n war mal…
Bereits am Freitagabend kam es in der NOFV Oberliga Nord, am 9. Spieltag, zur Begegnung Tennis-Borussia Berlin, (5.) gegen den Malchower SV (6.). 620 Zuschauer sahen einen souveränen 4:1-Sieg der Veilchen. Zur Halbzeit stand es Unentschieden 1:1. Skade (14. Min) brachte die Hausherren in Führung und Diaje (37. Min) konnte ausgleichen. Wie gegen Schwerin begann Trainer Thomas Brdaric mit derselben Startelf. Die mit zwei Niederlagen gestarteten Borussen sind seit sechs Spielen nunmehr unbesiegt, in Halbzeit zwei waren es Edwin Bonsu (2:1, 67. Min), Erkic (3:1, 70. Min) und der drei Minuten zuvor eingewechselte M. Fischer (4:1, Min 88.), die den Trainer und die Anhänger jubeln ließen.
Nun heißt es am Dienstag, 27.10. beim SV Victoria Seelow (dem 14.) zu bestehen, ehe am Samstag, dem 4.11. der Tabellenvorletzte GW Brieselang ins Mommsenstadion kommt. Am 13. Spieltag geht es dann zu Hansa Rostock II.
Im Spitzenspiel Erster gegen Zweiter, Lichtenberg 47 – Optik Rathenow, gewann der Tabellenerste, der Gast in Lichtenberg. Die Tore fielen im ersten Durchgang: 0:1 (16.) Turhan, 0:2 (29.) Leroy. Lichtenberg (20 Punkte) verlor das Spiel und den 2.Platz an Brandenburg Süd (21 Punkte). Für die nächsten drei Spielen könnte gegen vermeintlich „leichtere“ Gegner wieder Boden gut gemacht werden, so am 31.10. in Torgelow oder am 18.11. gegen den 1.FC Frankfurt oder am 13.Spieltag dann wieder zu Hause gegen Strausberg.
Es war bereits der Sieg Nummer 4 in Folge. Zufriedene Gesichter im Lager der Eisernen, mit 3 : 1 wurde die Spielvereinigung Greuther Fürth geschlagen. Zur Halbzeitpause führten die Gastgeber mit 2 : 0. Ein frühes und ein spätes Tor (3. und 41. Min. Torschützen waren Kurzweg und Gogia) ließen kaum Zweifel aufkommen, dass der Sieger nur Union Berlin heißen kann.
Das Stadion war mit 21.344 Zuschauern fast ausverkauft. Aus Fürth hatten etwa 200 Zuschauer auf die 900 km lange Hin- und Rückreise gemacht. Sie konnten einem leidtun. Ihre Mannschaft war trotz des Anschlusstreffers (57. Min Torschütze Wittek) chancenlos. Man muss sich Sorgen um die dienstälteste Zweitliga-Mannschaft machen. Sie spielen ihre 29. Saison in Liga Zwei und führen die ewige Tabelle an. Sie galten bisher als der Angstgegner der Eisernen, die Bilanz mit nur 2 Siegen, 9 Unentschieden und 9 Niederlagen spricht eine deutliche Sprache. Seit 2003 hatten sie in der Wuhlheide nicht mehr verloren.
In der 2. Halbzeit blieb nur etwas Restspannung, weil Union mit seinen Torchanchen schlampig umging. Den Deckel machte in der 76. Minute Simon Hedlund drauf. Union spielte bis auf Peter Kurzweg in der gewohnten Formation. Kurzfristig war Kristian Petersen verletzungsbedingt ausgefallen. Kurzweg, von der Tribüne direkt in die Startformation, feierte mit seinen Tor einen Einstand nach Maß.
In der Pressekonferenz nach dem Spiel lobte Fürths Trainer Damir Buric das Spiel der Unioner. „Mit dieser Art und Weise Fußball zu spielen hat es Union verdient, oben zu stehen. Für uns war es nach dem frühen Rückstand schwer. Wir haben versucht zurückzukommen, mussten dadurch Union Räume überlassen, die sie zum kontern nutzten. Insgesamt haben die Zuschauer ein interessantes, gutes Fußballspiel gesehen.“ Greuths Torwart Sascha Burchert sah das Spiel für seine Mannschaft als kleinen Fortschritt. „Ich habe so viele klare Chancen für Union nicht gesehen, Union hat dann eben die Tore gemacht.“ Eine ziemlich exklusive Meinung des gebürtigen Berliners für einen chanchenlosen Auftritt seines Teams.
Den Eisernen bleibt jetzt wenig Zeit zur Regeneration. Am Dienstag geht es weiter, in der 2. Runde des DFB-Pokals wartet Bayer 04 Leverkusen. Die Führter auch noch im Pokal dabei und haben Dienstag Heimrecht gegen den Liga-Konkurrenten Ingolstadt.
Hans-Peter Becker
Dieses Spiel hielt alles, was man von einem Topspiel in der Bundesliga erwartet. Vor 9000 Zuschauern in der ausverkauften Max-Schmeling-Halle lieferten sich die Füchse Berlin und der THW Kiel einen regelrechten Handball-Krimi – mit einem ausgeglichenen Ausgang. Am Ende stand es 25:25 (15:14)-Unentschieden.
Alles spitzte sich auf diesen einen Moment zu. Dieser Siebenmeter in der allerletzten Sekunde. Petr Stochl wurde für das überragende Geburtstagskind Silvio Heinevetter (33) gebracht. Die Stimmung in der Halle war am Siedepunkt. Am Wurf von Niclas Ekberg war Stochl zwar dran, dennoch landete der Ball im Netz zum letztlich verdienten und fairen 25:25-Remis. „Ich war dran am Ball. Das ärgert mich natürlich ein wenig“, sagte Petr Stochl hinterher, „aber so ist das eben im Sport. Wir können trotzdem sehr zufrieden mit der Leistung sein. Wir haben ein tolles Spiel gezeigt.“
Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning sah das auch so: „Ich habe Velimir, dem Brummbär, gesagt, dass er mit diesem Punkt zufrieden sein soll. Wir haben hier ein großartiges Spitzenspiel gesehen.“ Und wenig später sagte Velimir Petkovic dann auch: „Natürlich hätte ich gerne lieber gewonnen. Vor allem, wenn man noch bis zum Schluss führt. Aber das geht Okay so. Meine Mannschaft hat großartig gekämpft. Erst in Flensburg, dann in Kiel – in dieser Woche haben die Jungs ein großes Pensum hingelegt.“
Drei Tage nach dem grandiosen Pokal-Sieg in Flensburg gingen die Füchse vor 9000 Fans im ausverkauften Fuchsbau topmotiviert ins Spiel. Unter den Augen von Bundestrainer Christian Prokop lieferten sich beide Teams vom Anwurf weg ein packendes Match. Die Füchse führten nach acht Minuten mit 5:3, lagen kurz darauf aber mit 5:6 zurück. Im Tor trieben sich Silvio Heinevetter und Niklas Landin gegenseitig zu Höchstleistungen. Petkovic: „Sie sind beide herausragende Torhüter und haben das heute gezeigt.“
In die Pause gingen die Füchse dank eines Treffers von Kevin Struck mit einer 15:14-Führung.
Nach dem Seitenwechsel blieb die Partie unfassbar spannend. Die Berliner verloren zwischendurch aber mal den Faden und gerieten mit 15:18 (35.) in Rückstand. Doch angetrieben vom Publikum und einem starken Heinevetter glichen die Hauptstädter zum 18:18 (40.) aus. Kurz vor Schluss gelang den Füchsen durch den starken Kevin Struck sogar noch der Führungstreffer. Doch Ekberg kam und traf vom Siebenmeterstrich.
Kevin Struck: „Die Stimmung war großartig und eines Spitzenspiels würdig. Das war Werbung für den Handballsport.“
Die erfolgreichsten Torschützen waren bei den Berlinern Steffen Fäth mit acht Treffern und Struck mit sechs Toren. Beim THW war Ekberg mit sieben Tore erfolgreich.
Der 1. FC Union geht als Favorit in die bevorstehende Begegnung, der Saisonplan hat für den 11. Spieltag die Greuther Fürth als Gegner bestimmt. Die Franken haben einen Katastrophenstart hingelegt und bereits den Trainer gewechselt. Der Kroate Damir Buric leitet jetzt die Geschicke für den zuletzt glücklosen Janos Radoki. Am vergangenen Wochenende wurde gegen Erzgebirge Aue endlich der zweite Saisonsieg eingefahren.
Die Eisernen werden sich auf einen sehr defensiv orientierten Gegner einstellen müssen. „Man darf ihnen möglichst wenig Raum geben“, so äußerte sich Fürth Trainer während der Pressekonferenz vor dem Spiel. Trotzdem spricht nicht allzu viel für den aktuellen Tabellenvorletzten. Ja, wenn da nicht die unheilvolle Serie wäre. Letztmalig verloren die Kleeblätter 2003 ein Auswärtsspiel in der Alten Försterei. Die darauf folgenden sieben Auswärtsspiele gingen nicht verloren, im Gegenteil, sechs davon konnten gewonnen werden. Greuther Fürth ist der Angstgegner.
Unions Trainer Jens Keller ficht das alles nicht an. Serien sind zum brechen da. Personell kann er wieder in die Vollen greifen. Wie unter der Woche gemeldet ist Uchida verletzt, ein Fragezeichen steht noch hinter Redondo und Torrejon ist weiter im Aufbautraining.
Im Tor der Greuther Fürth muss ein Ex-Herthaner bezwungen werden. Sascha Burchert wird nach Lage der Dinge erneut in der Startelf stehen. Gegen Aue hielt er mit den Sieg fest. Die Nummer 1 im Tor, Balazs Megyeri, hat sich zudem im Training verletzt.
Das Spiel beginnt am Samstag um 13:00 Uhr. Der Gästeblock wird geteilt. Es werden ca. 200 Fans der Fürther erwartet. Die restlichen Plätze sollen Fans der Eisernen einnehmen. Erwartet werden wieder 21.000 Zuschauer. Auf die leichte Schulter dürfen sie nicht genommen werden, die Mannschaft aus dem Frankenland, außer gegen Aue wurde gegen Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf gewonnen. Ein Sieg wäre gut für das Selbstvertrauen, bereits am Dienstag steht die fast unlösbare Aufgabe im Pokal in Leverkusen an.
Drei Tage Stunden nach Flensburg müssen die Füchse in der Nordwoche gegen Kiel ran. Petkovic: „Das ist eine sehr schwere Woche für uns. Es ist vielleicht sogar die schwierigste Woche der bisherigen Saison. Aber diese Spiele machen uns viel Freude. Ich erwarte eine volle Halle und eine tolle Stimmung.“ Ins gleiche Horn stößt auch Drago Vukovic. Der Routinier: „Solche Spiele machen Spaß. Dafür sind wir Handballer geworden.“
Im vergangenen Spieljahr unterlagen die Füchse den „Zebras“ mit 18:26 und 28:32. Der letzte Sieg gegen Kiel ist ganze sieben Jahre her. „Am 19. September 2010 war das“, sagt Christopher Bonnke wie aus der Pistole geschossen. Der Füchse-Fan wohnt in Kiel, nennt sich selbst Fördefuchs und wird seinen Füchsen auch heute wieder die Daumen drücken. „Ich erinnere mich gerne an den letzten Sieg zu Hause gegen Kiel zurück. Es war unglaublich. Für uns Fans und alle Füchse wäre es toll, wenn sich die Geschichte wiederholen könnte.“
Die Partie heute erlangt übrigens die maximale mediale Aufmerksamkeit. Neben Sky überträgt auch das rbb Fernsehen das Spitzenspiel live. Das ist auch der Grund für die in dieser Saison ungewohnte Anwurfzeit.
Es gibt noch wenige Restkarten. Die Tageskassen öffnen um 12.30 Uhr. Tickets sind auch online unter diesem Link zu kaufen.